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    Plenarprotokoll 18/70 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 I n h a l t : Wahl des Abgeordneten Burkhard Lischka als Mitglied des Gemeinsamen Ausschusses 6603 A Wahl der Abgeordneten Tabea Rößner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6603 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 6603 D Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6604 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6604 A I.12 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/2809, 18/2823 . . . . . . . 6604 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6604 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6606 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6607 C Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6608 C Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6611 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 6613 A Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6614 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6617 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6617 C Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6617 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6619 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6620 B Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6622 A Katharina Dröge (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6624 A Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6628 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6629 C Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 6630 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6632 D Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6634 A Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6635 C Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6637 C I.13 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6639 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6639 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6640 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6642 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 6643 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6645 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6648 D Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6650 A Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6652 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 6653 D Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6655 D Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6656 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6658 C Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6659 C Tagesordnungspunkt III: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechtsstel- lung von asylsuchenden und geduldeten Ausländern Drucksache 18/3160 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung von Vorschriften zur Durchführung unionsrechtlicher Vor- schriften zur Durchsetzung des Ver- braucherschutzes Drucksache 18/3253 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Vier- ten Gesetzes zur Änderung des Fahr- personalgesetzes Drucksache 18/3254 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 C d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Europa-Mittelmeer-Luftver- kehrsabkommen vom 10. Juni 2013 zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten einerseits und der Regierung des Staates Israel anderer- seits (Vertragsgesetz Europa-Mittel- meer-Israel-Luftverkehrsabkommen – Euromed-ISR-LuftverkAbkG) Drucksache 18/3255 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D e) Antrag der Abgeordneten Roland Claus, Matthias W. Birkwald, Caren Lay, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrechnung von NVA- Verletztenrente auf Grundsicherung im Alter Drucksache 18/3170 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6660 D f) Antrag der Abgeordneten Ralph Lenkert, Caren Lay, Jan Korte, weiterer Abgeord- neter und der Fraktion DIE LINKE: Öko- logischen Hochwasserschutz länder- übergreifend sicherstellen und sozial verankern Drucksache 18/3277 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur zweiten Änderung des Ge- setzes für den Ausbau erneuerbarer Energien Drucksache 18/3234 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A b) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes Drucksache 18/3321 . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 A Tagesordnungspunkt IV: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Zweiten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Son- dervermögens „Energie- und Klima- fonds“ Drucksachen 18/2443, 18/2658, 18/3199 . 6661 B b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersichten 115, 116, 117, 118 und 119 zu Petitionen Drucksachen 18/3172, 18/3173, 18/3174, 18/3175, 18/3176 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6661 C Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 I.14 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Drucksachen 18/2811, 18/2823 . . . . . . . 6662 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6662 B Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6663 C Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6665 C Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/ CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6666 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 III Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6668 B Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6669 C Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6671 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6672 A Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6673 B Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6673 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6676 A Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6677 B Jutta Krellmann (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6678 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6678 D Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6680 D Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6682 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 6683 A I.15 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6684 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6684 C Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6686 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6688 B Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 6689 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 6690 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6692 A Norbert Müller (Potsdam) (DIE LINKE) . . . . 6693 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 6695 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6697 C Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6698 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6700 B Josef Rief (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6702 B I.16 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/2810, 18/2823 . . . . . . . 6704 A Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6704 C Dr. Wilhelm Priesmeier (SPD) . . . . . . . . . 6704 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6705 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6707 A Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6708 C Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6710 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 6712 B Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6713 C Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6714 D Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 6716 A Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6718 B Gitta Connemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6719 B Willi Brase (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6721 B Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6722 C I.17 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/2815, 18/2823 . . . . . . . 6723 C Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6723 D Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 6725 A Bärbel Höhn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6726 D Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6728 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6728 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6730 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6733 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6734 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 6736 D Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6737 A Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6738 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 6739 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6741 C Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 6742 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6743 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6744 A Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6745 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6603 (A) (C) (D)(B) 70. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    6744 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 Vizepräsident Johannes Singhammer (A) (C) Berichtigung 69. Sitzung, Seite 6599 D, erster Absatz, dritter Satz ist wie folgt zu lesen: „Nicht eingerechnet sind da- bei die armutsbedingten Migrationen, die nach Paul Collier zu einem Exodus führen könnten – ich empfehle jedem, das zu lesen –, nicht nur bei uns oder in den Län- dern, in die sie flüchten, sondern in ihren eigenen Hei- matländern, wo das auch zukünftig sehr starke Auswir- kungen haben wird.“ (D) (B) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 70. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 27. November 2014 6745 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 27.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 27.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 27.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 27.11.2014 Groth, Annette DIE LINKE 27.11.2014 Kermer, Marina SPD 27.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 27.11.2014 Poß, Joachim SPD 27.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 27.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 27.11.2014 Veit, Rüdiger SPD 27.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 27.11.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 27.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 27.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 27.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 70. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 09 Wirtschaft und Energie EPL 30 Bildung und Forschung TOP III, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IV Abschließende Beratungen ohne Aussprache EPL 11 Arbeit und Soziales EPL17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend EPL 10 Ernährung und Landwirtschaft EPL 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Claudia Roth


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Vielen Dank, Herr Kollege Saathoff. – Wie heißt das?

    Sagen Sie es bitte noch einmal.


    (Johann Saathoff [SPD]: Kind mutt Naam hebben! – Rainer Spiering [SPD]: Das Kind muss einen Namen haben!)


    – Gut, wieder was gelernt.

    Nächster Redner in der Debatte: Friedrich Ostendorff
    für Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Geschätzte Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kol-
    legen! Warum koalieren wir eigentlich nicht, Johann
    Saathoff? Das frage ich mich nach deinen Reden immer
    wieder.

    Die Landwirtschaft steht vor riesigen Herausforde-
    rungen. Das müssen wir heute besprechen. Die Pro-
    bleme liegen auf der Hand – sie sind so offensichtlich,
    dass ein Schließen der Augen nicht mehr ausreicht, Herr
    Minister –, sei es die Belastung von Grundwasser durch
    Antibiotika, aber auch durch Nitrate, Phosphate, seien es
    die gesundheitlichen Gefahren für die Verbraucher durch
    antibiotikaresistente Keime, die aus der Massentierhal-
    tung resultieren, oder sei es der Ausstieg von 40 Prozent
    der landwirtschaftlichen Betriebe, von fast 50 Prozent
    der Milchviehbetriebe und von etwa 70 Prozent der
    schweinehaltenden Betriebe allein in den letzten 14 Jah-
    ren. Die Veränderung der Landwirtschaft vollzieht sich
    in einem Tempo und mit einem Ausmaß, dass die
    Grundfesten unserer Gesellschaft berührt werden.

    Die Folgen sind, wie allgemein bekannt, der Rück-
    gang der Arten – inzwischen auch der Allerweltsarten
    wie Spatz, Nachtigall, Kiebitz, Feldlerche; wer hätte das
    gedacht? –, die Entvölkerung des ländlichen Raums, der
    Verlust von ländlicher Kultur und von ländlichen Struk-
    turen in einem ungeahnten Ausmaß und die zunehmende





    Friedrich Ostendorff


    (A) (C)



    (D)(B)

    Entfremdung von Bäuerinnen und Bauern von der übri-
    gen Nachbarschaft. Meine Damen und Herren von der
    Koalition: Wie lange wollen Sie sich das noch untätig
    ansehen? Wie lange wollen Sie weiter wie das Kanin-
    chen vor der Schlange kauern?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist doch offensichtlich: Wir müssen endlich han-
    deln. Dieses Handeln ist von Ihnen, Herr Minister
    Schmidt, leider wohl nicht mehr zu erwarten, ebenso we-
    nig wie von den Kolleginnen und Kollegen der CDU/
    CSU. Herr Minister Schmidt, Ihre Chefin, Frau Merkel,
    hat gerade gestern in ihrer Rede den zunehmenden Anti-
    biotikaresistenzen, ausgelöst durch die Nutztierhaltung,
    den Kampf angesagt.

    Das sind gute Worte. Was tun Sie – außer weiterhin auf-
    zuschreiben bzw. aufschreiben zu lassen, in welch un-
    glaublichem Ausmaß medizinisch wichtige Antibiotika
    als Treibstoff in der Massentierhaltung eingesetzt wer-
    den? Dieses Nichtstun reicht doch nicht, Herr Minister!
    Handeln ist gefordert!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zu „Christian“ sagen wir Ja. Aber wir sagen: mehr
    Meyer, weniger Schmidt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Auch die nebulöse Tierwohl-Initiative muss wohl
    eher als Beruhigungspille denn als wirksame Behand-
    lung bezeichnet werden, Herr Minister. Seit Jahren wer-
    den die Verhältnisse in der Landwirtschaft schöngefärbt.
    Im Sommer dieses Jahres erklärten Sie noch – das war
    Ihr Credo –: Hohe Exporte bringen hohe Preise. – Das ist
    schon jetzt überholt. Das haben Sie der Landwirtschaft
    aber immer wieder erzählt. Seit Ilse Aigner setzt diese
    Bundesregierung auf Export. Sie kennt nur ein Krite-
    rium: Größe und Masse.

    Wie aber sieht die Realität aus? Die nächste Milch-
    krise ist schon da. Milchpreise von 30 Cent je Liter und
    deutlich darunter bringen sehr viele bäuerliche Betriebe
    in allergrößte Existenznot. Nach dem Wegfall der Quote
    im nächsten Jahr wird der Ausstieg dramatisch werden –
    leider. Keiner von uns hat das gewollt. Aber Sie haben es
    sehenden Auges hingenommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Gleiche gilt für die Perspektive der kleinen und
    mittleren Schweinehalter. Preise von 1,40 Euro und da-
    runter für das Kilo Fleisch – im Januar notierte der Preis
    an der Börse sogar bei 1,30 Euro – sind absolut ruinös.
    Meine Damen und Herren von der Koalition, es ist doch
    das simpelste ökonomische Gesetz, dass eine Steigerung
    der Angebotsmenge bei gleich bleibender Nachfrage
    zum Preiszusammenbruch führt. Deutschland produ-
    ziert heutzutage aber 115 Prozent des eigenen Bedarfs an
    Milch, und wir produzieren 125 Prozent des eigenen Be-
    darfs an Schweinefleisch.


    (Artur Auernhammer [CDU/CSU]: Und bei Eiern?)

    Ich sage: Der Bedarf ist gedeckt. Ich glaube, das können
    wir angesichts dieser Zahlen feststellen.

    Aber: In diesem Jahr wird bei Milch ein abermaliger
    Rekordzuwachs von 4 Prozent erwartet. Sie fördern das
    noch, und zwar durch viel Steuergeld, das in den Bau
    neuer Ställe fließt. Aber auch der Weltmarkt ist, was
    deutsche Produkte betrifft, gesättigt. Herr Fricke – er
    sitzt auf der Tribüne –, hören Sie jetzt zu; denn jetzt wird
    Ihre Zeitung zitiert. „China hat keinen Hunger mehr auf
    deutsches Schweinefleisch“, titelt die Vieh und Fleisch,
    die Herr Fricke mitverantwortet.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Dann schicken wir halt Rindfleisch!)


    Der chinesische Milchdurst wird geringer und zuneh-
    mend durch Neuseeland gedeckt. Neuseeland produ-
    zierte alleine in den ersten neun Monaten 2014 12 Pro-
    zent mehr Milch. Das ist ein Teufelskreis für unsere
    Bäuerinnen und Bauern.

    Produktionssteigerung, Konzentration der Tierhaltung
    und damit verbundene Umweltfolgen, Aufgabe von klei-
    nen und mittleren Betrieben, weitere Ausweitung und
    Konzentration der Produktion, Sinken der Preise und
    wieder Aufgabe von Betrieben: Das ist der Teufelskreis,
    in dem sich unsere Betriebe befinden. Meine Damen und
    Herren von der CDU/CSU, es ist doch nicht zu überse-
    hen: Ihre Politik zielt darauf, dass am Ende 1 bis 2 Pro-
    zent der landwirtschaftlichen Betriebe übrig bleiben. Sa-
    gen Sie den Betrieben dies ehrlich, damit sie wissen,
    woran sie sind, und sich nicht noch in unnötige Ver-
    schuldung stürzen, die sie umbringen wird.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Krise, meine Damen und Herren, ist eine grundsätz-
    liche. Sie ist eine Krise des globalen Nahrungssystems.
    Sie von der CDU/CSU sind ihre Apologeten, die voller
    tiefer Überzeugung das Hohelied auf die Agrarindustrie
    singen.

    Was muss getan werden? Wir kommen nicht darum
    herum, die Probleme bei der Wurzel zu packen. Wir
    brauchen eine Kehrtwende in der Agrarpolitik. Wir brau-
    chen ein neues Leitbild der Landwirtschaft. Die kleinen
    und mittleren bäuerlichen Betriebe müssen in ihrer Viel-
    falt endlich ins Zentrum der Politik gerückt werden. Wir
    brauchen die Flächenbindung in der Tierhaltung, um die
    durch die Massentierhaltung ausgelösten massiven Um-
    weltprobleme zu beheben. Wir brauchen Bestandsober-
    grenzen und viel weniger Tiere im Stall, eine artgerechte
    Tierhaltung mit Weidegang und Einstreu, einen neuen
    Umgang mit dem Tier


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/ DIE GRÜNEN)


    und eine Honorierung der vielfältigen öffentlichen Leis-
    tungen der kleinen und mittleren Betriebe. Das muss
    endlich das Prinzip des Handelns, das Prinzip der Ge-
    meinsamen Agrarpolitik werden. Wir brauchen gemein-
    same und konzentrierte Anstrengungen, um den genann-
    ten Herausforderungen zu begegnen und die Aufgaben
    zu lösen. Wir brauchen auch die Aufstockung der GAK-
    Mittel um 200 Millionen Euro, damit wir einen Aktions-





    Friedrich Ostendorff


    (A) (C)



    (D)(B)

    plan für die bäuerlich-ökologische Landwirtschaft auf
    den Weg bringen können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Kollege Ostendorff. – Nächster Redner

in der Debatte: Franz-Josef Holzenkamp für die CDU/
CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Franz-Josef Holzenkamp


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Verehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich
    finde, der Einzelplan 10 unseres Bundeshaushaltes 2015
    setzt richtige und wichtige Akzente für das Landleben
    und auch für die Verbraucher in Deutschland. Es ist rich-
    tig: Bei einem Ausgabenanteil von 70 Prozent für die
    landwirtschaftliche Sozialpolitik ist der Gestaltungs-
    spielraum natürlich eingeschränkt, und somit ist das
    nicht ganz einfach.

    Gerade wurde schon darauf hingewiesen: In dieser
    Konstellation – Herr Freese und Cajus Caesar – ist es
    ganz zum Schluss gelungen, 20 Millionen Euro zusätz-
    lich für den präventiven Hochwasserschutz bereitzustel-
    len – verbunden mit einem Maßgabebeschluss. Damit ist
    der Einstieg gelungen, mehr zu tun. Das ist ein klares
    und gutes Signal. Natürlich hätte das noch mehr sein
    können – das hätten wir uns alle gewünscht –, aber das
    Leben ist halt kein Wunschkonzert.

    Wir sind fest entschlossen, den Haushalt ohne Neu-
    verschuldung zu verabschieden. Die Schulden von heute
    sind bekanntlich Steuern von morgen, und wir wissen,
    dass viele hohe Staatsverschuldungen letztendlich die
    Ursachen der Krisen der letzten Jahre waren. Deshalb ist
    dieser Weg richtig.

    Wir tragen mit dem Einzelplan 10 einen Anteil an der
    Gesamtverantwortung und leisten unseren Beitrag. Das
    heißt für uns zum einen, Maß zu halten, und zum ande-
    ren, die richtigen Schwerpunkte bei den Zukunftsinvesti-
    tionen zu setzen. Das ist hervorragend gelungen. Mein
    Dank geht insbesondere an die beiden Haushälter Herrn
    Caesar und Herrn Freese. In diesen Dank will ich gerne
    auch die Grünen, Herrn Kindler, und auch Herrn Claus
    miteinschließen.

    Dazu aber doch noch eine Bemerkung: Hier wurde
    darauf hingewiesen, man sollte sich, wenn es um den
    Strukturwandel geht, mehr in Richtung der grünen Land-
    wirtschaftsminister bewegen. Gucken Sie einmal nach,
    wie groß der Strukturwandel zu Künasts Zeiten war!
    Ernsthaft! Sie werden sich wundern, wie hoch die Zah-
    len sind. Ich bin Niedersachse und in jeder sitzungs-
    freien Woche in Niedersachsen unterwegs. Ich be-
    fürchte, wenn es dort noch zwei, drei Jahre so
    weitergeht, werden wir ein Bauernsterben erleben, wie
    wir es noch nie erlebt haben. Das ist dann von den Grü-
    nen zu verantworten.

    (Beifall bei der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Quatsch! Das ist doch der CDU-Tierschutzplan, den sie umsetzen! Sie setzen doch nur den Tierschutzplan von Herrn Lindemann eins zu eins um!)


    Meine Damen und Herren, wir sind ein besonderer
    Ausschuss. Wir sind zuständig für das Essen und Trin-
    ken von über 80 Millionen Menschen in Deutschland –
    und das auch noch täglich. Wir sind zuständig für ge-
    sunde, sichere, nachhaltig erzeugte und – das betone
    ich – bezahlbare Lebensmittel. Wir sind aber auch zu-
    ständig für knapp 300 000 landwirtschaftliche Familien-
    betriebe, und wir haben auch Verantwortung für fast
    5 Millionen Familien, die ihren Lohn und ihr Brot in der
    Agrarwirtschaft verdienen.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Warum macht ihr bei der Milch nichts? Warum lasst ihr das laufen? Ihr seht doch, was passiert!)


    Ich will an dieser Stelle auch nicht ganz ohne Stolz
    feststellen, dass es bei allen Herausforderungen, Aufga-
    ben und Problemen, die niemand infrage stellt und die
    wir zu bewältigen bzw. zu lösen haben, stimmt: Unsere
    Lebensmittel waren noch nie so sicher und gut wie
    heute. Darauf kann man stolz sein. Dafür haben unsere
    Landwirtschaft und auch die Agrarwirtschaft Lob und
    Anerkennung verdient.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Uns ist das Landleben ein besonderes Anliegen.
    Landleben bedeutet Naturschutzraum, bedeutet Erho-
    lungsraum, aber bedeutet auch und vor allem Wirt-
    schaftsraum. Das gerät leider immer wieder in Verges-
    senheit. Zum Landleben kommt es nicht einfach von
    alleine, wie manche hier tun, sondern es ist das Projekt
    einer starken Wirtschaft im ländlichen Raum, die vor Ort
    verwachsen und engagiert ist und die Menschen durch
    Arbeitsplätze und eine gute Infrastruktur im Dorf hält.

    Auch Natur – damit meine ich die Artenvielfalt – ent-
    steht nicht einfach von alleine, wie manche tun,


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie stirbt!)


    sondern ist ebenfalls das Produkt menschlichen Wirkens
    und dabei auch maßgeblich von der Landwirtschaft ge-
    prägt.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie stirbt!)


    Daraus leite ich ab: Die Lebensader für lebendige Dörfer
    – sozusagen der Nukleus des Landlebens – ist die Land-
    wirtschaft und nichts anderes.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Arten sterben!)


    Deshalb wollen wir die Marktposition zumindest sta-
    bilisieren. Dass wir insbesondere in manchen Regionen
    die Grenzen des Wachstums erreicht haben, weiß jeder.





    Franz-Josef Holzenkamp


    (C)



    (D)(B)

    Das braucht auch niemand infrage zu stellen. Aber auch
    die Exportstrategie gehört mit zur Gesamtstrategie.


    (Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hohe Exporte bringen hohe Preise! Das war euer Credo! Das habt ihr doch den Bauern immer erzählt!)


    Exportsubventionen gibt es nicht mehr.

    Hier wurden die Agrarexporte in Entwicklungsländer
    angesprochen. Es gibt das Abkommen: „Everything but
    Arms“. Was bedeutet das? Die 50 ärmsten Länder der
    Welt dürfen in unser Land alles exportieren, was sie wol-
    len. Sie können aber beim Import so viele Zollschranken
    aufbauen, wie sie wollen. Wenn Sie etwas kritisieren,
    dann bleiben Sie zumindest bei der Realität und bei der
    Wahrheit. Ich glaube, darauf haben die Zuschauer ein
    Anrecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wichtig ist uns ein Thema, das auch Bundesminister
    Schmidt schon ansprach: das Bundesprogramm für
    ländliche Entwicklung. Wir wissen, dass wir struktur-
    schwache Regionen haben. Für diese sogenannten struk-
    turschwachen Landstriche wollen wir exemplarisch Lö-
    sungen finden. Ich bin froh, dass gerade dieses Thema,
    das uns ein besonderes Anliegen ist, auch ein Herzens-
    anliegen unseres Ministers ist. Herr Minister, herzlichen
    Dank dafür.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das Volumen der GAK von 600 Millionen Euro ist
    gesichert. Wir wollen mehr und wollen diese Gemein-
    schaftsaufgabe in eine Gemeinschaftsaufgabe für ländli-
    che Entwicklung umwandeln. Darin sind wir uns einig;
    darauf wurde hingewiesen.

    Unsere Landwirtschaft ist hochinnovativ und effizient
    unterwegs. Nie war die Qualität von Lebensmitteln bes-
    ser; darauf habe ich hingewiesen. Auch das will ich
    deutlich sagen: Obwohl der Bauer in Deutschland ein
    hohes Vertrauen genießt, besteht zunehmend ein Unbe-
    hagen darüber, was und wie er etwas macht. Damit müs-
    sen wir uns sehr selbstkritisch auseinandersetzen.


    (Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Ja! Sehr wohl!)


    Leider fand bislang dieses Unbehagen keinen Wider-
    hall an der Ladentheke. Leider können wir auch von
    Umfragen nicht leben. Trotzdem stellen wir uns den Er-
    wartungen und Veränderungen unserer Gesellschaft.
    Landwirtschaft braucht Akzeptanz. Aber entscheidend
    ist, wie wir das machen, wie wir wirklich zu Verbesse-
    rungen kommen. Herr Schmidt hat es deutlich gemacht:
    Anders als Sie machen wir das miteinander statt gegen-
    einander. Pauschale Stigmatisierungen sind einfach nicht
    lösungsorientiert. Vielleicht begreifen Sie das irgend-
    wann im Laufe dieser Legislatur.

    Durch die Stärkung gezielter Forschungsaktivitäten
    erarbeiten wir praktikable Lösungen. Für die Forschung
    geben wir über 500 Millionen Euro aus. Nach wie vor
    muss die Wettbewerbsfähigkeit eine gewisse Rolle spie-
    len, sonst kommt es zu Produktionsverlagerungen mit
    dem Verlust von Arbeitsplätzen. Das wollen wir nicht.
    Das beruhigt vielleicht das grüne Gewissen, aber den
    Tieren ist damit definitiv nicht geholfen, und es vernich-
    tet Arbeitsplätze.

    Die von Minister Schmidt vorgestellte Tierwohl-Ini-
    tiative ist genau der richtige Weg, tiergerechte und prak-
    tikable Lösungen zu erarbeiten. Er hat deutlich gemacht:
    Der Kompetenzkreis, der heute getagt hat, arbeitet unter
    Hochdruck. Aktuell arbeiten wir im Übrigen an der Ent-
    wicklung des Prüf- und Zulassungsverfahrens. Sie se-
    hen: Wir sind inhaltlich intensiv unterwegs.

    Noch ein Satz zum Thema Antibiotika. Die Änderung
    des Arzneimittelgesetzes zum Einsatz von Antibiotika in
    der Nutztierhaltung, das wir beschlossen haben, ist erst
    in diesem Jahr in Kraft getreten. Die Vorgaben setzen in
    den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben an. Damit
    ermöglichen wir einen Vergleich, und damit wollen wir
    die Menge der eingesetzten Antibiotika in der Nutztier-
    haltung reduzieren, um Resistenzen beim Menschen vor-
    zubeugen. Interessant ist auch, sich einmal die Werte des
    Genfer Sees anzuschauen, in dem sich viele resistente
    Keime finden, obwohl dort fast keine Tiere gehalten
    werden.

    Zur Wahrheit gehört aber auch: Das ist eine gesamt-
    gesellschaftliche Aufgabe, weil wir auch in der Human-
    medizin große Probleme haben. Wir sollten keine gegen-
    seitigen Schuldzuweisungen machen, sondern sollten
    das Problem annehmen, und zwar in gesellschaftlicher
    Verantwortung.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Friedrich Ostendorff [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da hat die Kanzlerin aber etwas anderes gesagt! Das Wort der Kanzlerin gilt!)


    Wir geben im kommenden Jahr über 30 Millionen
    Euro für mehr Tierschutz aus: für praktikable Lösungen
    statt unausgegorener Verbote. Schließlich müssen hö-
    here Standards auch bezahlt werden. Eine besondere
    Verantwortung kommt dabei dem Lebensmitteleinzel-
    handel zu, ganz besonders in diesem Jahr. Es gab witte-
    rungsbedingt eine große Ernte, weil es der Wettergott in
    diesem Jahr, jedenfalls in den meisten Regionen, gut mit
    uns gemeint hat. Auch andere Dinge, wie das Russland-
    Embargo, spielen hier eine große Rolle. Das bedeutet
    Marktdruck, was zur Folge hat, dass die Preisspirale
    nach unten geht.

    Von dieser Stelle mein Appell an die vier marktbe-
    herrschenden Unternehmen des Lebensmitteleinzelhan-
    dels: Überdenkt einmal die aggressive Preispolitik! Ich
    freue mich aber auch darüber – auch das will ich konsta-
    tieren –, dass der Lebensmitteleinzelhandel bei der Tier-
    wohl-Initiative der Wirtschaft mitmacht und damit end-
    lich auch Verantwortung übernimmt. Wir Bauern haben
    damit erstmalig die Chance, höhere Standards bezahlt zu
    bekommen. Das kann Ordnungspolitik nämlich nicht
    leisten, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Unser Leitbild der deutschen Landwirtschaft – das
    wurde vorhin angesprochen – ist und bleibt für die

    (A)






    Franz-Josef Holzenkamp


    (A) (C)



    (D)(B)

    Union eine unternehmerische, wettbewerbsorientierte
    und familiengeführte bäuerliche Landwirtschaft. Sie
    wird immer wieder infrage gestellt. In meiner Region
    gibt es viele Tiere. In meiner Region sind über 90 Pro-
    zent der gesamten Landwirtschaft in den Händen bäuer-
    licher Familien. So gehört sich das, und so wollen wir
    das.

    Derjenige, der das infrage stellt, stellt letztlich leben-
    dige Dörfer infrage. Er weiß nämlich nicht, worüber er
    redet. Ob konventionell oder öko, ob groß oder klein:
    Landwirtschaft auf die Zukunft auszurichten, das ist un-
    ser Ziel. Deshalb lautet die Zukunftsfrage nicht „Intensiv
    oder Extensiv?“ – das ist viel zu einfach –; es geht viel-
    mehr darum, wie wir unabhängig von der Produktions-
    form besser, effizienter und auch nachhaltiger werden.

    Die reine ökologische Selbstbefriedigung hilft uns ga-
    rantiert nicht weiter, meine Damen und Herren. Wir ha-
    ben schon einige Parteitagsreden gehört. Wenn Sie auf
    Ihrem Parteitag debattieren, ob aus dem Veggie-Day nun
    eine Veggie-Steuer werden soll, dann hat das mit Frei-
    heit – mit wirklicher Freiheit – überhaupt nichts zu tun.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Herr Kollege, wovon reden Sie?)


    Wir sind mit diesem Haushalt 2015 auf einem guten
    Weg. Wir sollten die Aufgaben und Herausforderungen,
    aber auch die Probleme als Chance begreifen. Wir sind
    für 80 Millionen Menschen zuständig. Stellen wir uns
    selbstbewusst und mit Freude fröhlich und begeistert den
    Herausforderungen dieser schönen Berufe, und machen
    wir den Akteuren vor Ort, den Bauern, durch vernünfti-
    ges politisches Handeln Mut! Dazu Ihnen allen eine
    herzliche Einladung!


    (Beifall bei der CDU/CSU – Dr. Kirsten Tackmann [DIE LINKE]: Helau!)