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ID1806916400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/69 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 69. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten des Parlaments der Republik Estland, Herrn Eiki Nestor . . . 6495 A Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6495 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6495 B I.8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6495 C Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 6495 D Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6500 B Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6501 C Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6507 C Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 6512 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6514 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6515 C Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6517 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6521 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6521 B Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6521 C Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6523 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6524 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6526 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6528 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6529 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6530 C Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6531 C Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6533 A Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6534 A Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6535 C Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6536 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 6537 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6539 C I.9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/2805, 18/2823 . . . . . . . 6537 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6538 A Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6541 B Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6543 B Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6544 B Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6546 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6548 C Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6548 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6550 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6551 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6553 A Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6554 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6555 B Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6555 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6556 A Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 6556 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6557 A Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6558 B Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6559 B Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6560 C I.10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/2813, 18/2823 . . . . . . . 6562 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6562 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6563 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6565 B Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6567 D Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6569 B Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6571 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6573 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6574 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6576 A Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6577 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6578 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6579 D I.11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6580 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6581 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6582 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6584 B Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6584 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6586 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6587 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 6588 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6590 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6592 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6594 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6595 C Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 6597 B Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6599 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6600 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6601 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 6495 (A) (C) (D)(B) 69. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 6601 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 26.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 26.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 26.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 26.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 26.11.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 26.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 26.11.2014 Kermer, Marina SPD 26.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 26.11.2014 Poß, Joachim SPD 26.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 26.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 26.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 26.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 26.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 69. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sonja Steffen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Kekeritz, dazu will ich gerne etwas sagen. Wir

    hatten in dem Etat „Global Fonds“ ursprünglich
    200 Millionen Euro pro Jahr eingestellt; das werden Sie
    wissen. Im letzten Jahr haben wir es erreicht, den Etat
    2014 auf 240 Millionen Euro zu erhöhen. In diesem Jahr
    – deshalb finde ich, dass ich nichts Falsches gesagt
    habe – ist es uns gelungen, den Etat um 10 Millionen
    Euro zu erhöhen, also von den 200 Millionen Euro, die
    eingestellt waren, auf 210 Millionen Euro.


    (Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Diese Logik konsequent angewendet, müssten Sie mir auch sagen, ab welchem Jahr Sie anfangen!)


    – Wir sprechen über 2015. Ursprünglich angesetzt waren
    es 200 Millionen Euro, und jetzt sind es 210 Millionen
    Euro.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU]: Die Zusagen sind doch nur über 200 Millionen!)


    Ich habe ja auch gesagt, dass ich mir in Zukunft eine
    deutlichere Erhöhung wünsche.

    Übrigens hat auch die Kanzlerin am Montag gesagt,
    dass GAVI und der Global Fonds sehr gelungene Bei-
    spiele für multilaterale Entwicklungszusammenarbeit
    sind. Ich finde es sehr wichtig, dass auch die Kollegen
    von der Union dies noch einmal deutlich gehört haben.

    Es ist wichtig, dass das Interesse in unserem Land an
    internationalem Engagement durch unsere Politik ge-
    stärkt wird. In diesem Zusammenhang leistet der Zivile
    Friedensdienst, den viele junge und engagierte Men-
    schen dort, wo es wirklich brennt, absolvieren, eine sehr
    wichtige Arbeit. Deshalb war es uns von der SPD-Frak-
    tion besonders wichtig, dass wir diesen Zivilen Friedens-
    dienst mit 5 Millionen Euro mehr, also mit insgesamt
    39 Millionen Euro, unterstützen.

    Des Weiteren freue ich mich sehr, dass der Etat für die
    Forschung in der Entwicklungszusammenarbeit gestärkt
    wird. Wir stellen hierfür 5 Millionen Euro mehr zur Ver-
    fügung. Es ist gut, dass davon auch das Deutsche Institut
    für Entwicklungspolitik profitieren wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Haushaltsentwurf 2015 war ein hartes Stück Ar-
    beit. Das Ziel, einen ausgeglichenen Haushalt vorzule-
    gen – dass uns dies gelungen ist, begrüße ich sehr –, hat
    uns vieles abverlangt. Es ist uns gelungen, im Einzel-
    plan 23 die richtigen Schwerpunkte zu setzen, insbeson-
    dere im Bereich Flüchtlingshilfe und Gesundheit.

    Über den Erfolg eines schuldenfreien Haushalts wol-
    len wir aber nicht vergessen, dass unsere Verantwortung
    in der Welt und für die Welt wirklich ernst genommen
    werden muss. Deshalb habe auch ich, Frau Hajduk, da-
    rüber nachgedacht, warum wir nicht einen Teil der
    7 Milliarden Euro, die noch nicht verplant sind, für In-
    vestitionen in die Entwicklungszusammenarbeit nutzen
    sollten.

    (Beifall der Abg. Dr. Bärbel Kofler [SPD] – Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da werde ich Sie unterstützen! Da können wir uns einmal austauschen!)


    Sie haben das vorhin vorgeschlagen. Das finde ich nicht
    schlecht.

    Abschließend will ich mich bei allen bedanken, beim
    Hauptberichterstatter, Herrn Klein, der das mit uns zu-
    sammen, auch zusammen mit Herrn Leutert und Frau
    Hajduk, sehr gut gemacht hat. Des Weiteren will ich
    mich beim Ministerium bedanken, beim Minister selbst,
    bei den Staatssekretären, beim gesamten Stab und natür-
    lich auch bei unseren eigenen Mitarbeitern.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Frithjof Schmidt [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als nächster Rednerin erteile ich das Wort der Abge-

ordneten Sabine Weiss, CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sabine Weiss


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Verehrte Damen und Herren auf den Rän-
    gen! Ja, wir müssen noch viel tun. Aber schauen wir
    doch erst einmal, was wir haben.

    Dank Bundesminister Dr. Gerd Müller weht ein fri-
    scher Wind durch die deutsche Entwicklungspolitik.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sibylle Pfeiffer [CDU/CSU]: Das stimmt!)


    Es zeichnet den Minister aus – die Staatssekretäre will
    ich hierbei natürlich nicht vergessen –, dass er bei seinen
    Bemühungen um neue Ansätze bei Beibehaltung der er-
    folgreichen Strategien die Bevölkerung und die Zivilge-
    sellschaft mit ins Boot holt. Ich wage auch die Behaup-
    tung: Damit hebt er sich positiv von dem einen oder
    anderen seiner Vorgänger ab.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Erfolgreiche Entwicklungszusammenarbeit lebt von der
    guten Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft und von
    der Akzeptanz in der Bevölkerung. Daher ist die Heran-
    gehensweise von Gerd Müller, die enge Einbindung, ge-
    nau die richtige.

    Liebe Sonja Steffen, beim Blick in die Zeitungen der
    letzten Woche beschleicht viele Menschen angesichts
    der zahlreichen Krisen in der Welt verständlicherweise
    ein beängstigendes Gefühl. Bei der Bekämpfung dieser
    Krisen ist die Entwicklungszusammenarbeit aus meiner
    Sicht das einzig wirklich richtige Mittel – beim Kampf
    gegen Ebola, bei den Hilfen für die Flüchtlinge im Irak
    und in Syrien, aber auch bei den leider schon wieder aus
    dem Rampenlicht entschwundenen Krisen im Sudan und
    Mali. Es geht eben nicht ohne Entwicklungszusammen-





    Sabine Weiss (Wesel I)



    (A) (C)



    (D)(B)

    arbeit. Das müssen wir immer wieder betonen. Damit
    müssen wir noch viele Herzen erreichen.

    Es ist daher auch nicht verwunderlich, dass der ak-
    tuelle Haushalt des BMZ in hohem Maße auf die akute
    Krisenbewältigung ausgerichtet ist. 90 Millionen Euro
    wurden im parlamentarischen Verfahren beim Titel
    „Entwicklungsfördernde und strukturbildende Über-
    gangshilfe“ draufgelegt. 200 Millionen Euro stehen für
    die von Minister Müller vorgeschlagenen drei Sonderini-
    tiativen zur Hungerbekämpfung, zur Flüchtlingsfrage
    und zu Nordafrika/Nahost zur Verfügung.

    Zusätzliche Mittel wurden kurzfristig für die Bewälti-
    gung der Ebolakrise sowie der Flüchtlingskatastrophe in
    Nahost bereitgestellt. Zwar verschwindet Ebola zurzeit
    wieder aus den Schlagzeilen. Wie wir alle wissen, be-
    deutet das aber leider nicht, dass diese Krise mit ihren
    dramatischen Auswirkungen auf die Länder ausgestan-
    den ist. Einzig in Liberia gibt es derzeit Zeichen für ei-
    nen Rückgang der Ansteckungen. Allerdings wird die
    Seuche zusehends zu einer Gefahr für die internationale
    Sicherheit. Daher haben die G-20-Staaten, wie die Frau
    Bundeskanzlerin heute Morgen berichtet hat, Ebola ge-
    meinsam den Kampf angesagt. Wir wissen, dass die
    Bundesregierung sich mit 100 Millionen Euro an der
    Seuchenbekämpfung beteiligt.

    Ich möchte die Gelegenheit nutzen, an dieser Stelle
    allen Helfern zu danken, die in den Ebolagebieten unter
    schwersten und nicht ungefährlichen Bedingungen ar-
    beiten, um den Kranken zu helfen. Ich kann das gar nicht
    angemessen ausdrücken. Ihnen gebühren wirklich un-
    sere Hochachtung und unser höchster Respekt für ihren
    humanitären Einsatz.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Die aktuellen Krisen erfordern kurzfristige Hilfen und
    internationale Unterstützung. Sie dürfen aber nicht den
    Blick darauf verstellen, dass erfolgreiche und nachhal-
    tige Entwicklungszusammenarbeit auf die Lösung struk-
    tureller und tiefsitzender Entwicklungshemmnisse aus-
    gelegt ist. Daher sind neben der akuten Krisenhilfe
    weitere Schwerpunkte des Haushaltes für das nächste
    Jahr: Bildung, Gesundheit und Ernährungssicherheit.

    Krisen in den Ländern des Nahen Ostens und Nordaf-
    rikas mit dem massiven Vormarsch eines radikalen und
    gewalttätigen Islam halten die Welt derzeit in Atem. Mil-
    lionen Menschen befinden sich auf der Flucht vor den
    barbarischen Mördertruppen. Dass es so weit kommen
    konnte, dass die Truppen des IS ganze Landstriche mit
    ihren Gräueltaten überrollen, ist allerdings auch eine
    Folge jahrzehntelanger Nichtbeachtung der Interessen
    und Bedürfnisse der breiten armen Bevölkerung, eine
    Folge fehlender Bildung und Gesundheitsversorgung
    und eine Folge der Missachtung von Rechten von
    Frauen; denn ohne Zugang zu Bildung, Gesundheit und
    Ernährung für alle Bevölkerungsgruppen und -schichten
    in Entwicklungsländern wird nirgends ein sich selbst tra-
    gender Entwicklungsprozess in Gang kommen.

    Ich möchte mich heute noch kurz auf zwei Aspekte,
    nämlich Bildung und Gesundheit, konzentrieren. Bil-
    dung ist das schärfste Schwert, das wir gegen rückwärts-
    gewandte und menschenverachtende Ideologien haben;
    denn nichts entzaubert mittelalterliche Weltanschauun-
    gen schneller und besser. Bildung macht Gesellschaften
    offen, vielfältig und tolerant. Bildung ist der sicherste
    Weg aus der Armut. Daher bin ich sehr froh darüber,
    dass der Bildung eine so hohe Bedeutung zugemessen
    wird. 400 Millionen Euro sollen in dieser Legislaturpe-
    riode jährlich aus dem Haushalt des BMZ für Bildung
    eingesetzt werden.

    Neben dem BMZ kann und muss hier aber auch die
    Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik des Auswärti-
    gen Amtes wichtige Beiträge leisten; denn nichts fürch-
    ten Diktatoren und Fundamentalisten so sehr wie freie
    Medien und Meinungsfreiheit. Folgerichtig muss die
    Förderung freier Medien und der Meinungsfreiheit einer
    unserer Schwerpunkte sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Stachel im Fleisch der Diktatoren, Fundamenta-
    listen und aller, die es mit der Demokratie nicht ernst
    meinen, können unter anderem die Deutsche Welle und
    andere Träger sein. 3 Millionen Euro wurden für diesen
    Zweck im parlamentarischen Verfahren zusätzlich für
    nächstes Jahr veranschlagt.

    Alle diese Maßnahmen – das hören wir aber auch je-
    des Jahr wieder – erfordern eine stärkere Vernetzung der
    einzelnen Ressorts, als es bisher geschieht. Ich glaube,
    lieber Gerd Müller, das ist eine Baustelle, an der wir alle
    – die Bundesregierung, aber auch wir Parlamentarier –
    noch arbeiten müssen.

    Zum Thema Gesundheit. Es gibt keinen Bereich, bei
    dem eingesetzte Mittel so direkt zu einem messbaren Er-
    folg führen wie im Gesundheitsbereich. Die Erfolge der
    letzten zwei Jahrzehnte sind beachtlich – Frau Steffen ist
    schon darauf eingegangen –: Die Sterblichkeit von Kin-
    dern unter fünf Jahren hat sich fast halbiert, die Mütter-
    sterblichkeit sank um 45 Prozent. Trotz aller Erfolge
    müssen wir unsere Anstrengungen natürlich verstärken.
    Denn jedes Kind und jede Mutter, die einen vermeidba-
    ren Tod sterben, sind ein Kind und eine Mutter zu viel.
    Nach wie vor sterben jeden Tag mehr als 18 000 Kinder
    unter fünf Jahren, und 900 Frauen lassen jeden Tag ihr
    Leben aufgrund von Schwangerschaft oder Geburt in-
    folge von durchaus behandelbaren oder vermeidbaren
    Komplikationen. Da ist es richtig, dass sich der G-7-Gip-
    fel in Deutschland nächstes Jahr dem Thema der globa-
    len Gesundheit widmen wird.

    Die im Gesundheitsbereich erzielten Erfolge sind in
    hohem Maße der Arbeit des Globalen Fonds zur Be-
    kämpfung von HIV/Aids, Tuberkulose und Malaria und
    der Impfallianz GAVI zu verdanken. Ich begrüße es da-
    her außerordentlich, dass Bundesregierung und Parla-
    ment hier an einem Strang ziehen und die Mittel für
    diese beiden Organisationen erhöhen. Beim GFATM
    wurden 10 Millionen Euro – der Haushaltsansatz betrug
    200 Millionen Euro – draufgelegt, lieber Uwe Kekeritz.


    (Uwe Kekeritz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, ja!)






    Sabine Weiss (Wesel I)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Mit diesen insgesamt 210 Millionen Euro haben wir für
    2015 eine Summe, mit der Deutschland weiterhin der
    weltweit drittgrößte Geber des Globalen Fonds ist. Aber
    auch ich bin ein Freund der Position: Daran müssen wir
    weiter arbeiten.

    Bei GAVI wurden die Voraussetzungen dafür ge-
    schaffen, dass Deutschland bei der nächsten Geberkon-
    ferenz bis zu 500 Millionen Euro für die kommenden
    Jahre zusagen kann. Ich denke, auch das ist eine signifi-
    kante Erhöhung. Ich kann mich noch daran erinnern, mit
    welchen Summen GAVI unterstützt wurde, als ich vor
    fünf Jahren mit der Entwicklungspolitik anfing.

    Das BMZ plant auch eine Erhöhung der Mittel für die
    wichtige Entwicklung von Gesundheitssystemen in den
    entsprechenden Ländern. Denn gerade das Fehlen von
    funktionierenden und belastbaren Gesundheitssystemen
    ist maßgeblich schuld am rasanten Ausbruch der Ebola-
    seuche.

    60 Millionen Euro mehr hat der Haushaltsausschuss
    trotz der Vorgaben der Schuldenbremse und der schwar-
    zen Null bewilligt. Ich denke, das ist ein Erfolg. Den las-
    sen wir uns heute auch nicht kleinreden. Wir arbeiten
    weiter daran, dass wir nächstes Jahr größere Erfolge er-
    zielen.

    Mit Blick auf die Zukunft möchte ich als Entwick-
    lungspolitiker noch Folgendes anmerken: Wenn wir vor
    dem Hintergrund der aktuellen Krisen und Bedrohungen
    richtigerweise über eine Erhöhung des Volumens des
    Verteidigungshaushaltes sprechen, dann müssen wir das
    erst recht im Hinblick auf den Entwicklungsetat tun;
    denn Entwicklungspolitik ist die beste Krisenpräven-
    tionspolitik.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden
    Jahren einen signifikanten Anstieg des Barhaushaltes er-
    reichen. Die Erhöhung der Verpflichtungsermächtigun-
    gen im Rahmen der Finanziellen und Technischen Zu-
    sammenarbeit und bei den Sonderinitiativen um circa
    450 Millionen Euro in 2015 ist ein gutes Signal und ein
    Weg in die richtige Richtung.

    In Zeiten der Schuldenbremse und knapper Haushalte
    werden alternative Finanzierungsmittel für die Entwick-
    lungspolitik immer wichtiger. Lassen wir einmal die
    7 Milliarden Euro, die vorhin Thema waren, beiseite;
    dazu ist schon einiges gesagt worden. Ich denke – dafür
    möchte ich werben –, dass ein bedeutender Teil der hof-
    fentlich bald erzielten Einnahmen aus der hoffentlich
    bald beschlossenen Finanztransaktionsteuer in die Ent-
    wicklungszusammenarbeit und den internationalen Kli-
    maschutz fließt. Wir müssen diesen Anspruch immer
    wieder anmelden; sonst ist das Fell des Bären verteilt,
    bevor er erlegt worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Wir Entwicklungspolitiker werden uns gemeinsam
    dafür einsetzen, dass in den nächsten Jahren noch eine
    ordentliche Schippe auf den Haushalt obendrauf kommt.
    Auch werden wir dafür kämpfen, dass ein bedeutender
    Teil der Finanztransaktionsteuer für die Entwicklungszu-
    sammenarbeit abfällt. Denn erfolgreiche Entwicklungs-
    zusammenarbeit ist das wichtigste und erfolgreichste
    Präventionsmittel, das wir haben. Das können wir nicht
    oft genug betonen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)