Rede:
ID1806905600

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    Plenarprotokoll 18/69 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 69. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten des Parlaments der Republik Estland, Herrn Eiki Nestor . . . 6495 A Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6495 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6495 B I.8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6495 C Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 6495 D Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6500 B Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6501 C Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6507 C Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 6512 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6514 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6515 C Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6517 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6521 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6521 B Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6521 C Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6523 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6524 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6526 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6528 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6529 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6530 C Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6531 C Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6533 A Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6534 A Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6535 C Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6536 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 6537 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6539 C I.9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/2805, 18/2823 . . . . . . . 6537 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6538 A Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6541 B Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6543 B Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6544 B Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6546 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6548 C Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6548 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6550 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6551 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6553 A Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6554 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6555 B Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6555 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6556 A Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 6556 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6557 A Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6558 B Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6559 B Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6560 C I.10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/2813, 18/2823 . . . . . . . 6562 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6562 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6563 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6565 B Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6567 D Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6569 B Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6571 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6573 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6574 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6576 A Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6577 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6578 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6579 D I.11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6580 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6581 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6582 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6584 B Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6584 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6586 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6587 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 6588 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6590 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6592 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6594 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6595 C Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 6597 B Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6599 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6600 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6601 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 6495 (A) (C) (D)(B) 69. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 6601 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 26.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 26.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 26.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 26.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 26.11.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 26.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 26.11.2014 Kermer, Marina SPD 26.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 26.11.2014 Poß, Joachim SPD 26.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 26.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 26.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 26.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 26.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 69. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Hinz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Liebe Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kol-

    legen! Generaldebatte: Wir beraten über den Haushalt
    der Bundeskanzlerin und des Bundeskanzleramtes.
    Nachdem wir in dieser Debatte sehr viele Aspekte ange-
    sprochen haben, habe ich die große Freude und Ehre,
    jetzt die einzelnen Themen zu bündeln und die Aspekte,
    die noch nicht herausgearbeitet worden sind oder nach
    meiner Rede in der gestrigen Debatte – Thema Gesund-
    heit – vielleicht offengeblieben sind, noch einmal darzu-
    legen. Den Kolleginnen und Kollegen, die mir jetzt zu-
    hören möchten, wird das einen Mehrwert bringen: Sie
    werden sehr viel über unseren Haushalt 2015 erfahren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte direkt
    auf den gestrigen Beratungspunkt Gesundheit eingehen.
    Es liegt in der Natur der Sache, dass die Opposition im
    Rahmen der Haushaltsberatungen – und nicht nur hier –
    völlig andere Sichtweisen darlegt. Aber ich glaube, in ei-
    nem sollten wir uns einig sein: Gewisse Faktenlagen
    müssen zur Kenntnis genommen werden.

    Ich möchte noch einmal den Gesundheitsfonds an-
    sprechen. Es ist – ich glaube, sowohl von der Fraktion
    Die Linke als auch von der Fraktion Bündnis 90/Die
    Grünen – noch einmal gesagt worden, dass selbst laut
    Bundesrechnungshof die Herausnahme aus dem Ge-
    sundheitsfonds dazu führen wird, dass die Beitragssätze
    steigen werden. Das ist nicht korrekt zitiert. Denn der
    Sachverständige Dr. Lukas Elles vom Bundesrechnungs-
    hof hat wörtlich gesagt – ich zitiere mit Ihrer Erlaubnis
    aus dem Protokoll der Anhörung –:

    Dass der Bund zulasten der Versicherten konsoli-
    diere, ist nicht unsere Auffassung. Auch unser Be-
    richt lässt nicht einmal ansatzweise eine solche
    Aussage durchscheinen; denn das entspricht nicht
    unserer Analyse des Gesetzesvorhabens.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ob Sie es zur
    Kenntnis nehmen oder nicht: Fakten kann man nicht
    wegreden.

    Wir haben über das Thema Ebolabekämpfung disku-
    tiert. In den Medien rückt das Thema Ebola derzeit wieder
    in den Hintergrund, aber nicht in unserer parlamentari-
    schen Arbeit. Ganz im Gegenteil: Über alle Fraktions-
    grenzen hinweg ist unser Engagement im internationalen
    Bereich und über den Tag hinaus sehr deutlich gewor-
    den. Denn die Ernten im nächsten Jahr werden katastro-
    phal ausfallen. Wir werden uns mit der gesamten Situa-
    tion noch weiter befassen müssen.





    Petra Hinz (Essen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Ein sehr wichtiges gesellschaftliches Thema ist die
    Flüchtlingspolitik. Auch hier haben wir als Bundesge-
    setzgeber die richtigen Antworten auf den Weg gebracht.
    Bis hin zu dem kleinen Etat des Gesundheitsministe-
    riums im Bereich der Gesundheitsaufklärung für Flücht-
    linge sind wir noch einmal auf das Thema eingegangen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die unterschiedli-
    chen Redner haben darauf aufmerksam gemacht, dass
    wir auch Verantwortung im föderalen System haben.
    Das betrifft auch die Bund-Länder-Beziehungen und die
    Beziehungen zwischen Ländern und Kommunen. Wir
    haben darauf eine klare Antwort. Während zeitgleich in
    vielen Kommunen die Haushalte verabschiedet werden,
    teilweise sogar in einem Doppelhaushalt für 2015 und
    2016 wie in meiner Heimatstadt Essen, sichern wir mit
    dem Koalitionsvertrag und dem Haushalt 2015 fortfol-
    gende unseren Kommunen eine ganze Menge an Er-
    leichterungen zu.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Das betrifft zum Beispiel die Mittel für die Städtebauför-
    derung, die um 700 Millionen Euro jährlich aufgestockt
    wurden. Addiert man die öffentlichen Investitionen im
    Bereich Bund, Länder und Kommunen, kommt man auf
    2 Milliarden Euro jährlich. Auch dies sollte man an die-
    ser Stelle noch einmal deutlich sagen.

    Über die Sozialausgaben haben bereits meine Kolle-
    gin Ulrike Gottschalck und andere Redner gesprochen.
    Richtig ist: Die Schere geht in einigen Bereichen sehr
    stark auseinander. Aus diesem Grunde wird sich wohl
    kein Bundesland, hoffe ich, aus der Solidargemeinschaft
    verabschieden.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Denn wenn wir uns aus der Solidargemeinschaft, die
    über viele Jahrzehnte gut Bestand hatte, aus persönli-
    chen bzw. landespolitischen Egoismen verabschieden
    wollen, sprengen wir damit die Investitionskraft und die
    Stärke unseres Landes insgesamt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Aus diesem Grunde setze ich sehr große Hoffnung auf
    die Diskussion und die Ergebnisse der Bund-Länder-
    Kommission, die parallel zu unseren Beratungen tagt.

    An den Aufwendungen im Bereich der Sozialausga-
    ben beteiligen wir uns auch über die Grundsicherung im
    Alter und die Eingliederungshilfe. Wir reden dabei nicht
    über kleinere Beträge: Es geht um Milliardenbeträge, die
    wir in dieser Koalition mit dem Haushalt 2015 fortfol-
    gende bis 2017 auf den Weg bringen werden.

    Nichtsdestotrotz müssen wir sehr genau hinsehen
    – ich mahne das noch einmal an –, wohin das Geld
    fließt, ob in den neuen Ländern oder in den alten, ob Ost,
    ob West. Deswegen ist die laufende Diskussion richtig.
    Nicht nach Himmelsrichtungen sollten unsere Mittel und
    Ressourcen vergeben werden, sondern nach Program-
    men, Inhalten und Notwendigkeiten. So verstehe ich un-
    seren Solidaritätsbeitrag.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)

    Wir, die Haushälter, haben in den zurückliegenden
    Wochen, wie ich finde, intensiv beraten, haben unsere
    Fachkolleginnen und Fachkollegen an unserer Seite ge-
    wusst und haben die Vorgaben aus der guten Arbeit im
    Koalitionsvertrag umgesetzt. Ich möchte mich ganz
    herzlich bei meinen Kolleginnen und Kollegen der Fach-
    bereiche bedanken, bei den Ministerien, die zugearbeitet
    haben, und bei den Kolleginnen und Kollegen Haushäl-
    tern; denn die Arbeit, die wir geleistet haben, um einen
    ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, ist kein Selbst-
    zweck, sondern dient den nachfolgenden Generationen.
    Diese Arbeit lohnt sich.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Frau Kollegin Hinz. – Ich schließe die

Aussprache.

Wir kommen jetzt zur Abstimmung über den Einzel-
plan 04 – Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt – in
der Ausschussfassung. Zuallererst stimmen wir über den
Änderungsantrag der Fraktion Die Linke auf Druck-
sache 18/3281 ab. Wer stimmt für diesen Änderungs-
antrag? – Wer stimmt dagegen? – Wer enthält sich? –
Der Änderungsantrag ist abgelehnt bei Ablehnung von
CDU/CSU- und SPD-Fraktion sowie Zustimmung von
der Linken und Bündnis 90/Die Grünen.

Wir stimmen nun über den Einzelplan 04 namentlich
ab. Ich bitte die Schriftführerinnen und Schriftführer, die
vorgesehenen Plätze einzunehmen.

Sind alle Plätze an den Urnen besetzt? – Das ist der
Fall. Ich eröffne damit die Abstimmung über den Einzel-
plan 04.

Gibt es noch Kolleginnen und Kollegen im Haus, die
nicht abgestimmt haben? – Das sieht nicht so aus. Kein
Protest. Dann schließe ich die Abstimmung und bitte die
Schriftführerinnen und Schriftführer, mit der Auszäh-
lung zu beginnen. Wie immer wird Ihnen das Ergebnis
später, im Laufe der nächsten Debatte, bekannt gege-
ben.1)

Ich bitte diejenigen, die abgestimmt haben und nicht
an der jetzigen Debatte teilnehmen möchten, den Saal zu
verlassen, und diejenigen, die an der Debatte teilnehmen
wollen, Platz zu nehmen.

Ich rufe den Tagesordnungspunkt I.9 auf:

Einzelplan 05
Auswärtiges Amt

Drucksachen 18/2805, 18/2823

Berichterstatter sind die Abgeordneten Doris Barnett,
Alois Karl, Michael Leutert und Dr. Tobias Lindner.
Zum Einzelplan 05 liegt ein Änderungsantrag der Frak-
tion Bündnis 90/Die Grünen vor.

1) Ergebnis Seite 6539 C





Vizepräsidentin Claudia Roth


(A) (C)



(D)(B)

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache 96 Minuten vorgesehen. – Ich höre kei-
nen Widerspruch. Dann ist das so beschlossen.

Ich eröffne die Aussprache. Das Wort hat der Kollege
Michael Leutert für die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Michael Leutert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Minister, Sie haben in letzter Zeit die Situation oft
    mit den Worten beschrieben: Die Welt scheint aus den
    Fugen geraten zu sein. – Das ist ein Zitat Ihrer Worte.
    Das stimmt, aber dagegen muss man etwas tun. Ihr
    Haushalt wird dieser Situation allerdings nicht gerecht,
    ganz im Gegenteil.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Noch immer bewegt sich der Etat des Auswärtigen
    Amtes wie jedes Jahr bei knapp über 1 Prozent des Ge-
    samthaushaltes, als wenn die Welt immer noch in Ord-
    nung wäre. Wie kann das sein, wenn Deutschland mehr
    Verantwortung in der Welt übernehmen möchte?

    Schauen wir uns die Fakten an. Das sind die Fakten,
    die die Menschen in unserem Land verunsichern. Wir
    haben Krieg in der Ukraine, im Irak, in Syrien, eigent-
    lich im ganzen Nahen Osten, in Afrika herrscht Krieg im
    Südsudan, in Nigeria und Mali. Die Bundeswehr ist der-
    zeit an 13 Einsätzen beteiligt, weltweit gibt es 15 Frie-
    densmissionen. Die meisten bei uns denken immer: Das
    alles ist sehr weit weg, das geht uns nichts an. – Dem ist
    aber nicht so.

    Der Konflikt, der mit zehn Flugstunden am weitesten
    entfernt ist, ist der Afghanistan-Konflikt. Bis auf eine
    einzige UN-Mission, die in Haiti, gruppieren sich alle
    Konfliktherde um uns herum. Man findet sie, wie gesagt,
    in Afrika und im Nahen Osten, und immerhin fünf inter-
    nationale UN-Einsätze gibt es mitten in Europa. An
    dreien davon ist Deutschland beteiligt.

    Es ist also kein Wunder, dass die Menschen in unse-
    rem Land verunsichert sind. Es sind eben keine Krisen
    irgendwo weit draußen, es sind Konflikte vor unserer
    Haustür, manchmal auch schon auf unseren Straßen, und
    trotzdem gibt es nicht mehr Geld, um diesen internatio-
    nalen Krisen entgegenzutreten. Das halten wir für falsch.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Kanzlerin, Sie, Herr Außenminister, die Verteidi-
    gungsministerin und natürlich, nicht zu vergessen, der
    Bundespräsident werden nicht müde, immer wieder zu
    betonen, dass Deutschland auf internationaler Ebene
    mehr Verantwortung übernehmen will bzw. muss oder
    soll. Das bestreiten nicht einmal wir Linken. Umstritten
    sind aber die Methoden.

    In zwei Monaten, liebe Kolleginnen und Kollegen, am
    27. Januar 2015, jährt sich die Befreiung des Vernich-
    tungslagers Auschwitz durch die Rote Armee zum
    70. Mal. Nächstes Jahr begehen wir zudem den 50. Jah-
    restag der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel
    und Deutschland. Diese Ereignisse sind für uns Verpflich-
    tung, Verpflichtung, dass ziviler Außenpolitik stets die
    höchste Priorität eingeräumt wird. Ich hätte mir ge-
    wünscht, dass sich dieser Gedanke im Haushalt deutlicher
    niederschlägt, nicht nur indem wir Feierlichkeiten bege-
    hen und mahnende Worte verlieren, sondern auch indem
    wir mehr Geld, insbesondere nächstes Jahr, in die Hand
    nehmen, um den vielen Flüchtlingen vor Ort zu helfen.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Knapp 400 Millionen Euro gibt das Auswärtige Amt

    dieses Jahr für humanitäre Hilfe aus. Der Vorschlag – so
    war zumindest der erste Entwurf –, diese Gelder nächs-
    tes Jahr auf 187 Millionen Euro zu kürzen, war selbst der
    Koalition zu absurd.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Na, na, na! – Niels Annen [SPD]: Was heißt denn hier „selbst“?)


    Dies hat Ihr Haus, auch Sie selbst, Herr Minister, nicht
    gewollt; das weiß ich. Das war ein Ergebnis des Knebe-
    lungsversuchs durch Minister Schäuble,


    (Lachen des Abg. Niels Annen [SPD])

    um seinen Plan von der schwarzen Null durchzusetzen.

    Das Auswärtige Amt hat dann auch einen alarmieren-
    den Brief an uns Haushälter geschrieben, dessen Drama-
    tik keine Zweifel zulässt. Ich möchte hieraus zitieren:

    Wir sind Zeugen der schlimmsten humanitären Ka-
    tastrophe seit dem Zweiten Weltkrieg. … momen-
    tan kann auch Menschen in existenzieller Not nicht
    ausreichend geholfen werden! … Deutschland fällt
    hinter andere Geberländer zurück … Bereits 2014
    befinden wir uns in einem Feld mit Geberländern,
    die durch erheblich kleinere Bevölkerungen und

    (z. B. Norwegen, Schweden, Schweiz, Kanada)


    Die Linke, liebe Kolleginnen und Kollegen, hat einen
    Vorschlag unterbreitet, wie wir diesen Problemen entge-
    gentreten können. Wir brauchen einen Krisenreaktions-
    fonds.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Heutzutage ist die Situation so: Krisen haben die un-

    angenehme Eigenschaft, dass sie unangekündigt kom-
    men. Dann müssen die betroffenen Ministerien – zum
    Beispiel im Falle von Ebola das Auswärtige Amt, das
    BMZ, das Gesundheitsministerium, das Verteidigungs-
    ministerium und das Innenministerium – alle Gelder mo-
    bilisieren, was natürlich zulasten von schon geplanten
    Projekten geht. Ausreichend sind sie zum Schluss meis-
    tens nicht. Um diesem Zustand vorzubeugen, ist unser
    Vorschlag, im Einzelplan 60 unter der Bewirtschaftung
    des Auswärtigen Amtes einen Krisenreaktionsfonds mit
    anfänglich zusätzlichen 250 Millionen Euro einzurichten.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Brauchen wir das Geld im Krisenfall, ist Vorsorge ge-

    troffen. Wenn es nicht benötigt wird, kann sich Finanz-
    minister Schäuble freuen und es am Jahresende wieder
    einsammeln. Besser wäre es natürlich, wenn wir das
    Geld dann für die Entwicklungszusammenarbeit ver-
    wenden würden.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Sonja Steffen [SPD])






    Michael Leutert


    (A) (C)



    (B)

    Auf alle Fälle, liebe Kolleginnen und Kollegen,
    könnte man so auch Verantwortung auf internationaler
    Ebene übernehmen. Die Bundesrepublik wäre damit
    Vorbild für andere Nationen. Sie wissen: Am Freitag ha-
    ben Sie alle noch einmal die Chance, unter anderem die-
    sem sinnvollen Antrag der Linken zuzustimmen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)