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ID1806903600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/69 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 69. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten des Parlaments der Republik Estland, Herrn Eiki Nestor . . . 6495 A Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksachen 18/2000, 18/2002 . . . . . . . . 6495 B b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826 . 6495 B I.8 Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzler- amt Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6495 C Dr. Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . 6495 D Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6500 B Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6501 C Dr. Anton Hofreiter (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6507 C Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 6512 D Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6514 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6515 C Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6517 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6521 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6521 B Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6521 C Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6523 B Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6524 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6526 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6528 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6529 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6530 C Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6531 C Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6533 A Marco Wanderwitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6534 A Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6535 C Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6536 C Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 6537 C Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6539 C I.9 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Drucksachen 18/2805, 18/2823 . . . . . . . 6537 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6538 A Doris Barnett (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6541 B Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6543 B Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6544 B Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6546 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6548 C Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6548 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6550 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6551 D Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6553 A Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6554 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 6555 B Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6555 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6556 A Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 6556 C Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6557 A Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6558 B Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6559 B Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6560 C I.10 Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Drucksachen 18/2813, 18/2823 . . . . . . . 6562 A Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6562 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6563 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6565 B Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6567 D Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6569 B Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6571 D Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6573 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6574 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6576 A Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 6577 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6578 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6579 D I.11 Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Entwick- lung Drucksachen 18/2823, 18/2824 . . . . . . . 6580 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6581 B Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6582 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6584 B Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6584 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6586 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6587 D Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 6588 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 6590 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6592 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6594 A Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6595 C Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 6597 B Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6599 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6600 D Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 6601 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 6495 (A) (C) (D)(B) 69. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 69. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 26. November 2014 6601 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 26.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 26.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 26.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 26.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 26.11.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 26.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 26.11.2014 Kermer, Marina SPD 26.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 26.11.2014 Poß, Joachim SPD 26.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 26.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 26.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 26.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 26.11.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen (D) Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 69. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt EPL 05 Auswärtiges Amt EPL 14 Verteidigung EPL 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Johannes Kahrs


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Gestern konnte ich hier darüber reden, dass
    dieser Haushalt keine neuen Schulden braucht, dass das
    eine gute Sache ist, aber nur dann, wenn „keine neuen
    Schulden“ auch für die Jahre 2016, 2017, 2018, 2019,
    2020 ff. gilt. Wir müssen unsere Haushalte also dauer-
    haft so aufstellen. Ich glaube, dass man das nicht verges-
    sen darf.

    Viele Redner haben hier heute gesagt: Keine Schul-
    den machen ist das eine, Investieren ist das andere. In-
    vestieren, das tun wir auch. Ich spreche hier jetzt als Be-
    richterstatter über einen Teilbereich des Einzelplans 04,
    über die Kultur. Gemeinschaftlich, wie wir hier sitzen,
    haben wir es geschafft, dafür zu sorgen, dass in den Be-





    Johannes Kahrs


    (A) (C)



    (D)(B)

    reich Kultur investiert wird. Das ist zum Beispiel Volker
    Kauder zu verdanken; er hat seinen Beitrag dazu geleis-
    tet. Es ist außerdem Steffen Kampeter und Wolfgang
    Schäuble zu verdanken. Insbesondere möchte ich auch
    der Staatsministerin Grütters und natürlich den Arbeits-
    gruppen Haushalt danken. Sie haben das Ganze mitge-
    tragen. Thomas Oppermann, ohne deinen Rückhalt in
    der SPD wäre das ebenfalls nicht möglich gewesen.

    Man sieht, Kultur ist etwas, was eigentlich immer ein
    bisschen mitschwimmt und eine große Unterstützung
    braucht, um so nach vorne zu kommen, wie es hier ge-
    schehen ist. Deswegen kann man sagen: Wir als Parla-
    ment haben auf den Etat mehr als 100 Millionen Euro
    draufgelegt. Ich glaube, wir haben hier gemeinsam gute
    Entscheidungen getroffen. Wir haben uns verpflichtet,
    weitere 280 Millionen Euro in den Folgejahren auszuge-
    ben. Ich glaube, hiermit haben das Parlament, der Bun-
    destag und insbesondere der Haushaltsausschuss ge-
    zeigt, dass wir als Parlamentarier die Dinge umsetzen,
    die im Koalitionsvertrag stehen, wenn es die Regierung
    selber nicht tut. Insofern noch einmal ganz herzlichen
    Dank allen, die daran mitgewirkt haben!

    Eine Bitte habe ich allerdings an das Finanzministe-
    rium und an Frau Staatsministerin Grütters im Hinblick
    auf die Aufstellung des Haushalts des nächsten Jahres.
    Das alles ist jetzt vielleicht ein bisschen langweilig, aber
    in der Sache wichtig: Bei der Anpassung der Tarife von
    Zuwendungsempfängern der Staatsministerin für Kultur
    gibt es unterschiedliche Empfängerbereiche, die unter-
    schiedlich unterstützt werden. Das führt dazu, dass wir
    zwar jetzt für 2015 16 Millionen Euro für Tarifsteige-
    rungen bereitstellen werden; davon betroffen ist aber nur
    ein kleiner Teil, nämlich die Menschen, die in dem Teil
    des Kulturbereichs unterwegs sind, der institutionell
    vom Bund unterstützt wird. Das ist zu wenig. Es gibt
    ganz viele andere, die davon nicht profitieren.

    Für die Zuwendungsempfänger ist das seit 2012 die
    erste Tarifsteigerung. Das gilt aber nur für die, die insti-
    tutionell gefördert werden, die sich an dem Tarifvertrag
    des öffentlichen Dienstes ausrichten. Viele andere, etwa
    die, die Hausverträge haben, wie zum Beispiel die Deut-
    sche Welle, quasiinstitutionelle Zuwendungsempfänger
    oder Einrichtungen, die projektgefördert werden, be-
    kommen seit über zehn Jahren keine Kompensation für
    Gehaltserhöhung. Das sind Tausende in diesem Land.

    Es kann nicht sein, dass es im Kulturbereich Men-
    schen erster und zweiter Klasse gibt: die einen im öffent-
    lichen Dienst, die jedes Jahr eine Tariferhöhung bekom-
    men, und die anderen, die nicht mehr Geld bekommen.
    Deswegen meine Bitte an das Finanzministerium, an Sie,
    Frau Staatsministerin Grütters, das als Punkt Nummer
    eins bei den Haushaltsaufstellungen 2016 zu berücksich-
    tigen, damit die Menschen, die Kultur machen und Kul-
    tur umsetzen, auch anständig bezahlt werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Martin Dörmann [SPD]: Das ist ein sehr unterstützenswerter Vorschlag!)


    Neben diesem, wie ich zugeben muss, sehr sozialde-
    mokratischen Punkt ist es uns gemeinschaftlich aber
    auch gelungen, ein weiteres Projekt umzusetzen. Wir als
    Parlamentarier haben uns seit Jahren angeguckt, dass da
    etwas nicht so funktioniert, wie wir uns das vorstellen.
    Zum Museum für zeitgenössische Kunst in Berlin, dem
    sogenannten Museum der Moderne, hat es viele Ver-
    handlungen gegeben, bis wir als Parlament gesagt ha-
    ben: Jawohl, das muss kommen; so kann es nicht weiter-
    gehen. – Dann haben wir als Parlament das beschlossen.
    Das ist ein Parlamentsprojekt ersten Ranges.

    Ich glaube, dass es gut ist, dass man die jahrelangen
    Diskussionen beendet hat, dass man für die Sammlungen
    Pietzsch, Marx und Marzona hier einfach einmal einen
    Schritt nach vorn gemacht hat. Werke im Wert von deut-
    lich über 1 Milliarde Euro sind da der Öffentlichkeit zur
    Verfügung gestellt worden. Dafür braucht man eine Aus-
    stellungsmöglichkeit. Dafür, dass das geklappt hat, noch
    einmal vielen Dank an die Fraktionsvorsitzenden, an die
    Sprecher und die Arbeitsgruppen! Das ist wirklich wich-
    tig.

    Weil es ein Parlamentsprojekt ist, haben wir die Mit-
    tel erst einmal gesperrt. Wir werden das Projekt als Par-
    lament in den nächsten Jahren begleiten. Ich glaube, dass
    es ein wichtiges Projekt ist, mit dem man zeigen kann,
    dass man sich als Parlament für ein Projekt, für das man
    mit Herzblut steht, engagieren kann. Die gute Zusam-
    menarbeit zwischen dem Haushaltsausschuss, dem Kul-
    turausschuss und der Staatsministerin ist wichtig, damit
    wir das gemeinschaftlich über alle Hürden bringen.

    Weiterhin ist es uns gelungen, ein Denkmalschutz-
    Sonderprogramm hinzubekommen, mit dem man für
    Hunderte von Projekten in der Fläche Deutschlands et-
    was tun kann. Weil das in den Kommunen, in den Städ-
    ten und Gemeinden, nicht immer so funktioniert, weil
    kein Geld da ist, beteiligt sich der Bund anteilig.


    (Dr. Hans-Ulrich Krüger [SPD]: Richtig so!)


    Auch das ist etwas, für das sich viele Kollegen in diesem
    Haus engagiert haben. Mein ganz herzlicher Dank dafür,
    dass die Kollegen sich in der Fläche für den Bereich
    Denkmalschutz engagieren! Das ist etwas, das uns gut
    ansteht. Das prägt die Geschichte, das prägt auch die
    Orte. Da tun wir etwas Gutes.

    Das Bauhaus feiert im Jahr 2019 sein 100-jähriges Ju-
    biläum. Wir tun jetzt sehr viel für die Standorte Berlin
    und Dessau – für Weimar haben wir schon etwas getan –:
    In Berlin wird das Bauhaus-Archiv grundsaniert, und es
    bekommt einen Anbau; in Dessau wird gebaut. Ich
    glaube, dass auch das ein Zeichen ist, dass man sich als
    Parlament richtig engagieren kann und etwas tun muss.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Dieser Koalitionsvertrag zeigt viele Punkte auf, die
    wichtig sind, zu denen wir als Parlament jetzt gesagt ha-
    ben: Man kann da nicht ewig auf die Regierung warten. –
    Man muss sich das Residenzschloss in Dresden, das
    Deutsche Romantik Museum in Frankfurt und das Tanz-
    zentrum Pina Bausch in Wuppertal ansehen. Wenn man
    sich anguckt, was zum Beispiel die Kulturstiftung des
    Bundes oder die Stiftung Preußischer Kulturbesitz leis-





    Johannes Kahrs


    (A) (C)



    (D)(B)

    ten, dann weiß man, dass hier viel getan wird. Noch ein-
    mal mein ganz herzlicher Dank an alle Beteiligten, aber
    ganz besonders an den Hauptberichterstatter Rüdiger
    Kruse! Rüdiger, die Zusammenarbeit mit dir ist vorzüg-
    lich. So kriegt man das hin!


    (Zustimmung des Abg. Alois Karl [CDU/ CSU])


    Anja Hajduk von den Grünen, es war eine wunderbare
    Zusammenarbeit. Ich glaube, das ist ein Dream-Team,
    und das funktioniert.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Wenn das keine Hamburger Connection ist!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat die Kollegin Anja Hajduk für die Frak-

tion Bündnis 90/Die Grünen.


(Volker Kauder [CDU/CSU]: Schon wieder Hamburg!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist

    jetzt gar nicht so leicht, nach diesem Abschluss vom
    Kollegen Kahrs in die richtige Oppositionsgeste zu ver-
    fallen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Das müssen Sie auch nicht!)


    Aber reden wir darüber, was bei der Beratung des Kul-
    turetats stattgefunden hat!

    Dazu möchte ich sagen – da brauche ich mein Rede-
    manuskript auch gar nicht zu ändern –, dass der Haus-
    haltsausschuss hier wirklich sehr gestaltend eingreift –
    zur Unterstützung der Zielsetzungen des Kulturaus-
    schusses und auch der Staatsministerin für Kultur. Diese
    Gestaltungskompetenz muss man einmal sehen. Bei ei-
    nem Haushalt, den wir weiter ausgeglichen halten wol-
    len – das ist auch die Zielsetzung von uns Grünen –, für
    2015 100 Millionen Euro zusätzlich und mit Blick auf
    die Finanzplanperiode noch einmal 280 Millionen Euro
    bereitzustellen, das ist schon eine sehr beachtliche Leis-
    tung.

    Ja, wir Grünen finden, dass das richtige Entscheidun-
    gen sind; an einigen Beispielen will ich das deutlich ma-
    chen. Dem Projekt „Museum der Moderne“ in Berlin
    wird jetzt eine wirkliche Zukunft gegeben. Damit wird
    nicht nur wertvolle Kunst der Neuen Nationalgalerie aus
    dem Depot befreit und damit zugänglich gemacht, son-
    dern auch für die ausgesprochen wertvolle Schenkung
    des Ehepaars Pietzsch ein Ausstellungsort geschaffen.
    Damit wird eine Zusage gemacht und erreicht, dass die
    Schenkung nicht widerrufen wird. Allerdings – das will
    ich hier deutlich sagen – hat meine Fraktion den An-
    spruch, dass wir das Wie der Umsetzung – da wird auch
    von einem PPP-Projekt gesprochen – bis hin zur Stand-
    ortfrage noch einmal sehr intensiv beraten. Wir haben
    jetzt erst einmal die Mittel grundsätzlich bereitgestellt.
    Über das Wie wird noch ordentlich zu diskutieren sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Wir Grüne sind froh – wir haben in den Beratungen
    sehr darauf gedrungen –, dass es eine definitive Antwort
    auf die Frage der Finanzierung des Bauhaus-Jubiläums
    gibt. Das Land Sachsen-Anhalt hatte für den Standort
    Dessau Mittel in den Haushalt eingestellt. Dort hat man
    darauf gewartet, zu erfahren, wie es um Mittel vom
    Bund steht. Entsprechende Mittel waren vorher nicht im
    Haushaltsplan des Bundes enthalten. Es ist richtig, dass
    wir das jetzt umsetzen. Insofern gibt es an dieser Stelle
    eine gute interfraktionelle Zusammenarbeit; das gilt für
    alle Fraktionen, die hier Berichterstattung für den Be-
    reich Kultur machen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Ich kann auch sagen: Die interfraktionelle Zusam-
    menarbeit ging so weit, dass die Große Koalition Ak-
    zente aufgenommen hat, die wir gesetzt haben;


    (Christine Lambrecht [SPD]: So sind wir!)


    das geht von der Förderung von kreativen Szenen bis hin
    zur Soziokultur. Das halte ich durchaus für eine an dieser
    Stelle von meiner Seite zu erwähnende Praxis; denn wir
    haben nicht immer die Kraft dazu, gemeinsam die Re-
    gierung zu korrigieren. Ich würde mir das auch bei ande-
    ren Etats wünschen; aber beim Kulturetat klappt das bes-
    tens. Auch die Digitalisierung des Filmerbes ist ein
    Thema, bei dem wir gemeinsam eine Steigerung der
    Mittel verabredet haben; das entspricht einer Antragstel-
    lung von uns, aber auch von Ihnen. So weit, so gut.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben aber auch Differenzen. Frau Staatsministe-
    rin, ich möchte Sie ausdrücklich auffordern, beim
    Thema „Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung“ klar
    und verantwortungsvoll zu agieren, wenn sich jetzt dort
    doch zeigt, dass sich mit der Personalie des Direktors
    Probleme verbinden. Sie wissen, wir sind Kritiker der
    jetzigen Konzeption dieser Stiftung. Wir fühlen uns in
    unserer Kritik sehr bestätigt, wenn der Direktor den Be-
    raterkreis nicht in geeigneter Form miteinbezieht, son-
    dern da auf eine ganz eigene Weise agiert. Ich erwarte
    von Ihnen, dass Sie da Konsequenzen ziehen und überle-
    gen, ob da nicht früher in Ihrem Haus falsche Personal-
    entscheidungen getroffen wurden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir werden deswegen weiterhin die Streichung der ent-
    sprechenden Mittel fordern, solange da nicht ganz an-
    dere Perspektiven eröffnet werden.

    Ich möchte auf ein aktuelles Beispiel zu sprechen
    kommen: die Entwicklung des Humboldt-Forums. Beim
    Humboldt-Forum treten wir ein schwieriges Erbe an.
    Frau Staatsministerin, ich weiß, dass Ihre Präferenzen,
    wenn wir die Zeit zurückdrehen könnten, da vielleicht
    anders wären. Aber ich mache mir ein bisschen Sorgen,
    wie jetzt die Zukunft aussehen wird. Die Situation stellt





    Anja Hajduk


    (A) (C)



    (D)(B)

    sich schwierig dar, was den Eingang der Spenden an-
    geht. Ich finde, wir dürfen nicht nachlassen und einfach
    akzeptieren, dass da jetzt viel weniger Spenden als ver-
    sprochen eingehen,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr richtig!)


    und das mit Steuermitteln kompensieren. Das kann’s
    nicht sein.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN, der CDU/CSU und der SPD)


    Und es kann auch nicht sein, dass sich das Land Berlin
    jetzt einfach nur vom Acker macht. Bestimmt ist es nicht
    immer leicht, mit den Berlinern, mit der Berliner Admi-
    nistration, zu kooperieren. Aber wir können nicht ein-
    fach in Aussicht stellen, dies mit sage und schreibe
    80 Millionen Euro Steuermitteln aus dem Etat des Bun-
    des zu kompensieren. Bleiben Sie hart in diesen Ver-
    handlungen! Wir werden Sie daran messen und dann
    auch unsere Oppositionsrolle sehr entschieden wahrneh-
    men.

    Schönen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Sehr gut!)