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ID1806811700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/68 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) (Drucksachen 18/2000, 18/2002) . . . . . . . 6411 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 (Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826) 6411 B I.1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt (Drucksachen 18/2823, 18/2324) . . . . . . 6411 B I.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 18/2802, 18/2823) . . . . . . 6411 C I.3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 18/2823, 18/2824) . . . . . . 6411 D I.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 18/2808, 18/2823) . . . 6411 D b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 18/2818, 18/2823) . . . 6411 D Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6412 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6413 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6416 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6418 C Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6420 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6423 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 6424 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6425 D Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6426 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 6428 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6429 C Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6430 D I.5 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 18/2814, 18/2823) . . . . . . 6432 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6432 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6433 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6435 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6436 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6438 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6440 D Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6441 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6443 A Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6444 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6445 D Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6446 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6447 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6448 A Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6449 A I.6 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Drucksachen 18/2807, 18/2823) . . . 6450 D b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 18/2817, 18/2823) . . . 6450 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6451 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6452 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6453 D Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6455 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6457 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 6459 B Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 6460 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6462 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6464 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6465 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6466 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6467 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6469 B I.7 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 18/2806, 18/2823) . . . . . . 6470 A Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6470 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6472 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6474 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6475 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6476 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6479 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6481 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6482 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 6483 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6486 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 6487 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6489 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6490 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6491 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 6493 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförde- rungsgesetzes (25. BAföGÄndG) (Drucksa- che 18/3181) (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6493 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6411 (A) (C) (D)(B) 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6493 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 25.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 25.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 25.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.11.2014 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 25.11.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 25.11.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 25.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 25.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 25.11.2014 Hellmich, Wolfgang SPD 25.11.2014 Kermer, Marina SPD 25.11.2014 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 25.11.2014 Nissen, Ulli SPD 25.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 25.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 25.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 25.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 25.11.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung einge- brachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes (25. BAföGÄndG), Druck- sache 18/3181 (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 68. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08, EPL 20 Finanzen, Bundesrechnungshof EPL 15 Gesundheit EPL 07, EPL 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Berghegger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Damen und Herren! Die solide Finanz-
    politik der Bundesregierung erfährt, glaube ich, eine im-
    mer breitere Zustimmung in der Bevölkerung und auch
    bei den Wissenschaftlern in unserem Land.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine lustige Wahrnehmung!)


    Die schwarze Null war, ist und bleibt dabei, denke ich,
    ein Kernanliegen der Union. Mit dem anstehenden Be-
    schluss über den Haushaltsplan 2015 halten wir Wort.
    Das schafft Vertrauen, und – wie hat unser Bundes-
    finanzminister heute Morgen gesagt? – das ist auch sehr
    wichtig in der fragilen Situation der Wirtschaft in Eu-
    ropa.

    Lieber Stephan Mayer, ich nehme dein Zitat gerne
    auf, nur in etwas anderer Weise. Die Fußballweisheit
    „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ gilt auch hier; denn
    wir können uns kurz über diesen ausgeglichenen Haus-
    halt freuen. Aber entscheidend ist, dass wir das nachhal-
    tig angehen, dass wir dauerhaft ausgeglichene Haushalte
    ohne Neuaufnahme von Krediten beschließen.


    (Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da wird es dann eher traurig!)


    Das erfordert natürlich Ausgabendisziplin. Ich glaube,
    wir tun gut daran, an dieser Stelle erst einmal das zu be-
    schließen, was wir zwingend vereinbart haben – das ist
    schwierig genug –, bevor wir uns neuen Projekten zu-
    wenden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein Haushalt ohne neue Schulden ist ja kein Selbst-
    zweck, sondern er soll schlicht und ergreifend die Zu-
    kunftsfähigkeit unseres Landes sichern. Konsolidieren
    und Wachsen gehen zusammen. Das haben wir, glaube
    ich, an den Wachstumsraten in Deutschland in den letz-
    ten Jahren feststellen können. Außerdem wird dadurch
    Beschäftigung geschaffen. Das ist generationengerecht,
    und eine solche Politik schafft Spielräume für die Zu-
    kunft und auch für diesen Einzelplan.





    Dr. André Berghegger


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich denke, ein Haushalt muss Antworten auf gesell-
    schaftspolitische Fragen liefern. Auf diese gesellschafts-
    politischen Fragen liefert zum Teil auch dieser Einzel-
    plan 06 Antworten. Wir hatten einen guten Entwurf der
    Bundesregierung. Den haben wir in den Beratungen aber
    Stück für Stück noch spürbar verbessert mit einem
    Schwerpunkt im Bereich der inneren Sicherheit. Ich
    glaube, dafür gab es im Haushaltsausschuss große
    Rückendeckung über alle Fraktionen hinweg. Aber
    – auch das wurde in dieser Debatte mehrfach deutlich –
    im Einzelplan 06 geht es nicht darum, den Status quo zu
    bewahren, sondern es ist ein Anfang gemacht, und wir
    müssen schauen, wo wir weitermachen können, wenn
    wir Spielräume erarbeiten.

    Der Einzelplan wächst um 350 Millionen Euro im
    Vergleich zum Regierungsentwurf. Das ist ein beachtli-
    cher Wert. Herr Bartsch, Sie haben dazu am Anfang der
    Debatte, glaube ich, gesagt: Dies ist aus meiner Sicht
    keine Resultante der schwarzen Null – so haben Sie es,
    glaube ich, formuliert –, sondern das ist eine bewusste
    politische Schwerpunktsetzung im Laufe des parlamen-
    tarischen Verfahrens hin zum Bereich innere Sicherheit. –
    Auch ich glaube, das ist sehr gut so.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Die Nachrichten in den letzten Monaten sind geprägt
    von den Stichworten: Krisen, Terror, Ausbreitung von
    Seuchen. Meldungen und Bilder davon sehen wir jeden
    Tag, und sie erschüttern uns. Insbesondere meine ich da-
    mit natürlich die Krise in der Ukraine, wo nach wie vor
    jeden Tag Leute umkommen, das Terrorregime des soge-
    nannten „Islamischen Staats“ und die Ausbreitung der
    Ebolaseuche in Westafrika. Das scheint alles sehr weit
    weg von uns zu sein. Aber in Wirklichkeit ist es uns ganz
    nah. Wer einmal interessehalber die Entfernungen von
    Berlin nach Kiew bzw. bis zur Krim heraussucht, wird
    feststellen, dass das alles viel näher ist als teilweise uns
    sehr bekannte Urlaubsziele. Deswegen ist es sehr wich-
    tig, dass wir uns damit intensiv beschäftigen und dass
    wir Hilfe in dem Umfang gewähren, wie wir das können.
    Ich glaube, Deutschland leistet einen sehr guten Beitrag
    im Rahmen der internationalen Gemeinschaft; denn nur
    durch gemeinsame Anstrengungen können wir wir-
    kungsvolle Unterstützung liefern.

    Natürlich haben die angesprochenen Themen auch
    Auswirkungen auf die Innenpolitik und insbesondere auf
    den Geschäftsbereich des Innenministeriums. Einige
    Stichworte wurden schon angesprochen. Ich möchte sie
    aber – sehen Sie es mir nach – gerne wiederholen.

    Ich beginne als Erstes mit der Bundespolizei. Der
    Aufgabenbereich hier ist stetig gewachsen. Die Stich-
    worte sind gefallen: Sicherung von Flughäfen und Bahn-
    höfen, Überwachung der Grenzen gegen Schmuggel und
    natürlich in letzter Zeit vermehrt gegen illegale Migra-
    tion, Aufgaben bei Fußballspielen und Bekämpfung der
    organisierten Kriminalität.

    Vor kurzem konnte ich mir mit Kolleginnen und Kol-
    legen einmal wieder persönlich ein Bild von der Arbeit
    der Bundespolizei machen. Wir durften teilnehmen an
    einer grenzübergreifenden Großkontrolle von deutschen
    und niederländischen Polizeibeamten an der A 30. Mit
    Händen war dort zu greifen, dass die Beamtinnen und
    Beamten bis an ihre Belastungsgrenze gehen, sowohl in
    personeller als auch sachlicher Hinsicht. Ihre Arbeit ist
    für uns von unschätzbarer Bedeutung. Wir haben
    schlicht und ergreifend die Aufgabe, die Voraussetzun-
    gen dafür zu schaffen, dass sie ihre Arbeit weiterhin gut
    leisten können. Ich denke, da sind wir auf einem ver-
    nünftigen Weg. An dieser Stelle möchte ich mich gerne
    dem Dank an die Beamtinnen und Beamten anschließen:
    Vielen Dank für ihren unermüdlichen Einsatz zum Wohl
    unserer Gesellschaft!


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Entsprechende Weichenstellungen im Haushalt sind
    vorgenommen worden:

    Die Aufstockung der Mittel und ebenso die neu ge-
    schaffenen Stellen aufgrund von Stellenanhebungen
    – neben dem bereits existierenden Stellenhebungspro-
    gramm – wurden bereits angesprochen. Dies ist, wie ich
    glaube, eine gute Voraussetzung für die zukünftige Ar-
    beit.

    Ebenso erwähnen möchte ich die Mittel für die An-
    schaffung moderner Schutzbekleidung und neuer Ein-
    satzfahrzeuge. Dadurch haben wir gute Voraussetzungen
    zur Entwicklung mithilfe dieses Einzelplans geschaffen.

    Ich fühle mich bestätigt durch ein Schreiben vom
    Hauptpersonalrat des Bundesinnenministeriums, das
    nicht nur ich, sondern auch die anderen Mitglieder des
    Innen- und Haushaltsausschusses bekommen haben. Da-
    rin bedankt er sich für unser Engagement hinsichtlich
    der Schwerpunktsetzung dieses Einzelplans. Dieses
    Schreiben traf nach der Beschlussfassung ein. Es handelt
    sich also um ein Dankesschreiben und nicht um ein
    Schreiben mit Wünschen und Forderungen im Vorfeld.
    Ich glaube, auch das zeigt, dass wir auf einem richtigen
    Weg sind.

    Der zweite Punkt – wahrscheinlich zählt dieser Punkt
    zu den größten Herausforderungen, die vor uns stehen –
    umfasst die Migration und Integration. Die Integrations-
    arbeit ist für unsere Gesellschaft wichtig, für die Zukunft
    wahrscheinlich existenziell wichtig. In verschiedenen
    Facetten haben wir diesen Bereich aufgewertet: Zu-
    schüsse für die Minderheitengremien und für die Migra-
    tionsberatung von erwachsenen Zuwanderern und mehr.

    Ein Ziel für uns muss es aber sein, eine deutliche Be-
    schleunigung der Asylverfahren zu erreichen. Dafür lie-
    ferte natürlich die neue Einstufung in sichere Herkunfts-
    länder einen Beitrag. Das bietet die Grundlage für die
    Ablehnung von offensichtlich unbegründeten Anträgen
    von Personen aus diesen Ländern. Unbeschadet dieser
    Möglichkeit können die Betroffenen natürlich individu-
    ell immer wieder versuchen, nachzuweisen, dass sie
    politisch verfolgt werden.

    Wir müssen auf die dynamische Entwicklung in die-
    sem Bereich reagieren. Die Zahl der Asylbewerber auf-
    grund von Flucht und Vertreibung, insbesondere aus
    dem syrischen Raum, nimmt deutlich zu. Aktuell liegen





    Dr. André Berghegger


    (A)



    (D)(B)

    noch 150 000 Anträge vor, über die noch nicht entschie-
    den worden ist. Die 650 bereitgestellten Stellen dienen
    auch dazu, diese Anträge abarbeiten zu können. Es ist
    eine riesige Herausforderung, der wir uns alle – Bund,
    Länder und Kommunen – stellen müssen,


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Ja! Bund, Länder und Kommunen!)


    um dieser Herausforderung Herr zu werden und eine
    gute Entwicklung zu ermöglichen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Als dritter Punkt muss an dieser Stelle die Arbeit der
    Stiftungen und der Bundeszentrale für politische
    Bildung ebenfalls hervorgehoben werden. Sie spielen in-
    sofern eine wichtige Rolle im Kampf gegen den Terro-
    rismus, als von den politischen Stiftungen Aufklärungs-
    arbeit hier im Land, aber auch im Ausland geleistet
    werden kann. Sie tragen dazu bei, dass in Krisenregio-
    nen demokratische Strukturen aufgebaut und die Zivil-
    gesellschaften gestärkt werden. Auch hier haben wir
    eine deutliche Aufwertung erzielen können. Da schon
    meine Vorredner Details genannt haben, muss ich sie
    nicht wiederholen.

    Ich möchte als vierten Punkt noch den Katastrophen-
    schutz ansprechen. Humanitäre Katastrophen erfordern
    eine schnelle und effiziente Hilfe. Dies geschieht im In-
    wie im Ausland. Diese Hilfe ist sowohl im Ausland bei
    einer Epidemie wie Ebola wie auch im Inland bei den
    leider immer wiederkehrenden Flutkatastrophen zu leis-
    ten. Wir tun gut daran, die entsprechenden Mittel deut-
    lich aufzustocken. Das ist gut angelegtes Geld. Wir ver-
    suchen natürlich, eine Verstetigung der Mittel auf hohem
    Niveau zu erreichen. Dadurch wird sichergestellt, dass
    beispielsweise das THW seine hervorragende Arbeit
    auch in Zukunft leisten kann. Wir sorgen dafür, dass die
    Voraussetzungen dafür vorhanden sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich noch ei-
    nen kleinen Punkt ansprechen, der heute noch gar nicht
    erwähnt worden ist und für den sich Erika Steinbach, die
    hier anwesend ist, über viele Jahre eingesetzt hat. Ich
    freue mich, dass wir einen kleinen Titel im Haushalt be-
    schlossen haben, in dem Geld für den Festakt zum An-
    lass des Gedenktages für die Opfer von Flucht und Ver-
    treibung, der ab 2015 jährlich am 20. Juni abgehalten
    werden soll, eingestellt ist. Mich freut es, dass wir diesen
    Schritt endlich gehen konnten.

    Jetzt bleibt mir nur noch übrig, Dank all denjenigen
    zu sagen, die sich konstruktiv an den Beratungen betei-
    ligt haben. Ich glaube, dieser Einzelplan bietet eine gute
    Grundlage für die Arbeit im kommenden Jahr.

    Herzlichen Dank fürs freundliche Zuhören.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)



Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Danke, Kollege Berghegger. – Nächste Rednerin:

Susanne Mittag für die SPD.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Susanne Mittag


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Es kommt ja nicht so oft vor, dass wir Politi-
    ker nach der Bereinigungssitzung des Haushaltsaus-
    schusses Lob von Gewerkschaften erhalten. Das Lob der
    Gewerkschaft der Polizei für den Bereich Bundespolizei
    freut mich und uns deswegen natürlich besonders. Ande-
    rerseits wirft es eben auch ein Schlaglicht darauf, wie die
    Situation bei den Sicherheitsbehörden vorher aussah.
    Denn Polizisten beklagen sich erst einmal nicht; sie er-
    tragen sehr lange eigentlich nicht mehr hinnehmbare Si-
    tuationen, versuchen alles, um doch noch ihren Dienst
    für die Sicherheit in unserem Land zu leisten. Deshalb
    braucht es sehr lange, bis Polizisten eine Demo für eine
    Verbesserung ihrer Personalsituation und Ausstattung
    veranstalten. Diese Demonstration fand im November
    hier in Berlin statt. Wir haben die Forderungen mitge-
    nommen, und ich freue mich sehr, dass zumindest für ei-
    nige Punkte im Haushalt Verbesserungen erreicht wer-
    den konnten.

    Es ist schon ein Erfolg der Großen Koalition, dass
    205 Stellen zur Bewachung der schon erwähnten Gold-
    reserven der Deutschen Bundesbank neu geschaffen
    werden. Es ist auch ein Erfolg, dass es 140 neue Stellen
    für die Bundespolizei zum Schutz des zivilen Luftver-
    kehrs an Flughäfen gibt. Es ist des Weiteren ein Erfolg,
    dass es 60 neue Stellen für den Personenschutz im Aus-
    land, also an den deutschen Botschaften, gibt. Es ist zu-
    dem ein Erfolg – das ist schon erwähnt worden –, dass
    das Stellenhebungsprogramm fortgesetzt und ausgewei-
    tet wird.

    Es ist weder zumutbar, noch können polizeiliche Auf-
    gaben erfüllt werden, wenn Bundespolizisten in Fahr-
    zeugen, die teilweise deutlich älter sind als sie selber, in
    den Einsatz fahren und dann auch noch eine bröckelnde,
    schwere Schutzweste mit ihrem Kollegen teilen müssen.


    (Beifall bei der SPD)


    Daher ist die Bereitstellung von zusätzlichen 20 Millio-
    nen Euro für Ausrüstung und Fahrzeuge unbedingt not-
    wendig; auch das ist ein Erfolg der Haushaltsberatungen.

    Ich gebe aber auch zu, dass ich mir in einigen Berei-
    chen des Haushaltes doch ein bisschen mehr erhofft
    hätte. Das BKA zum Beispiel hat nur 20 neue Stellen
    plus 6 weitere sogenannte Verfügungsstellen erhalten.
    Das freut mich grundsätzlich schon. Aber insbesondere
    im Hinblick auf die Bekämpfung der organisierten Kri-
    minalität hätte ich mir da ein bisschen mehr gewünscht.

    In der vergangenen Woche war die Herbsttagung des
    BKA in Mainz. Dort wurde der langjährige Präsident
    Jörg Ziercke in den Ruhestand verabschiedet. Ihm
    möchte ich an dieser Stelle explizit im Namen der SPD-
    Bundestagsfraktion für seine Arbeit an der Spitze des
    BKA danken. Auch wenn Herr Ziercke ab und an ein

    (C)






    Susanne Mittag


    (A) (C)



    (D)(B)

    streitbarer Geist war und auch bleibt: Seine Fachkompe-
    tenz ist hier im Hause und auch in seiner Behörde hoch-
    geschätzt und anerkannt.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Das Thema der Herbsttagung in Mainz war die organi-
    sierte Kriminalität. Wer erfahren will, welche Bedrohung
    die organisierte Kriminalität – abgesehen vom auch im-
    mensen wirtschaftlichen Schaden – für das subjektive
    Sicherheitsgefühl in unserer Gesellschaft darstellt, muss
    bloß einmal mit Opfern eines Einbruchsdiebstahls, eines
    Schockanrufes oder eines Enkeltricks sprechen. Diese
    Taten werden häufig von international agierenden Ban-
    den durchgeführt und hinterlassen fast in jedem Falle
    traumatisierte Opfer. Und die Fallzahlen steigen hier seit
    Jahren. Genau deshalb müssen wir das BKA weiter stär-
    ken; denn es hat in der Ermittlungsarbeit zwischen den
    Bundesländern und den europäischen Institutionen eine
    verbindende Funktion. Wenn wir – so habe ich Ihre Aus-
    führungen, Herr Minister de Maizière, in Mainz verstan-
    den – die Bekämpfung der organisierten Kriminalität
    sehr ernst nehmen, müssen wir hier auch mehr investie-
    ren. Ich bin da zuversichtlich im Hinblick auf den Haus-
    halt 2016.

    Wir als SPD-Bundestagsfraktion stehen klar zu dem
    Ziel, den nachkommenden Generationen keinen Schul-
    denberg zu hinterlassen; das ist hier schon mehrfach ge-
    sagt worden. Allerdings ist für uns dabei nicht nur ein
    ausgeglichener Haushalt entscheidend, sondern auch,
    dass die Infrastrukturen und Einrichtungen, die wir für
    ein sicheres Zusammenleben in unserem Land brauchen,
    zukunftssicher sind. Wir brauchen Feuerwehren, Ret-
    tungsdienste und das THW, die gut ausgerüstet sind, um
    helfen zu können.

    Wer oftmals in seiner Freizeit Dienst für unsere Ge-
    sellschaft leistet, sollte nicht mit marodem Material aus
    sanierungsbedürftigen Dienststellen in den Einsatz fah-
    ren müssen. Wir haben die Mittel für das THW im lau-
    fenden Haushaltsjahr 2014 zu Recht um 10 Millionen
    Euro erhöht. Das war im Haushalt 2015 leider nicht
    möglich. Aber wir haben den Regierungsentwurf deut-
    lich verbessert: 4 Millionen Euro zusätzlich und eine
    Verpflichtungsermächtigung über 23 Millionen Euro bis
    2018, um endlich die vielerorts maroden THW-Unter-
    künftige und -Liegenschaften zu sanieren. Viele Länder
    beneiden uns um unsere freiwilligen Feuerwehren und
    um die ehrenamtlichen Helfer des THW und der Ret-
    tungsdienste. Wir dürfen durch das Sparen nicht deren
    Existenz und Zukunftsfähigkeit verspielen.

    Sicherheit – auch das ist Infrastruktur, die wir erhal-
    ten müssen. Das ist ein Gebot der Gerechtigkeit nachfol-
    genden Generationen gegenüber und auch der sozialen
    Gerechtigkeit. Es darf nicht sein, dass die Sicherheit des
    Einzelnen vom eigenen Geldbeutel abhängt.

    Mit dem vorliegenden Haushalt haben wir von CDU/
    CSU und SPD bewiesen, dass wir bereit sind, für die in-
    nere Sicherheit Geld in die Hand zu nehmen. Wenn neue
    Aufgaben, die BKA, Bundespolizei, BSI, THW und an-
    dere Behörden übernehmen sollen, in den Haushaltsbe-
    ratungen in den kommenden Jahren berücksichtigt und
    Versäumnisse der Vergangenheit aufgearbeitet werden,
    können wir froh sein; denn Sicherheit gibt es nicht zum
    Nulltarif. Aber ich denke, wir sind auf einem guten Weg.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)