Rede von
Hilde
Mattheis
- Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede:
(SPD)
- Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)
Ich danke Ihnen herzlich für die Frage. – Es gelingt
vielleicht, die kleinen, aber feinen Unterschiede in einer
Großen Koalition ein Stück weit dadurch zu verdeutli-
chen, dass ich darauf hinweise, dass unser Herz einfach
dafür schlägt, in größerem Maße eine gleiche Teilhabe
zu gewährleisten und zu ermöglichen, dass sich die pri-
vaten Versicherungen beteiligen. Das dürfte auf der
Hand liegen. Wir müssen eine Debatte darüber führen,
ob uns das, was im Entwurf des Eckpunktepapiers vor-
gesehen ist, ausreicht. Ich sage – da darf ich auch für un-
sere Position sprechen –, dass wir da eine Teilhabe auf
Augenhöhe möchten und fordern. Es wird eine Debatte
geben. Wir haben ein Anhörungsverfahren. Und kein
Gesetz – so lautet das Struck’sche Gesetz – geht so aus
dem Parlament hinaus, wie es hereingekommen ist. Wir
debattieren, und ich glaube, es ist auch eine Qualität von
Parlament, dass hier zwischen Opposition und Koali-
tionsfraktionen debattiert wird. Von daher: Wir freuen
uns über jede Unterstützung.
Ein wichtiger Punkt – auch für uns in der Großen Ko-
alition; da sind wir uns völlig einig – ist natürlich die
Versorgungsstruktur und damit all das, was die Bund-
Länder-Kommission im Bereich der Krankenhausfinan-
zierung regeln möchte. Dass wir uns da ein sehr ambitio-
niertes Ziel gesetzt haben, wurde hier schon ausgeführt.
Wir wollen innerhalb dieses Jahres, also bis Jahresende,
Eckpunkte vorlegen und ein Ergebnis präsentieren, wie
wir gemeinsam mit den Ländern genau das erreichen
können, was unser aller Anliegen ist, nämlich dass die
Krankenhausfinanzierung gesichert ist und dass die Ver-
sorgungsstrukturen, egal wo man lebt, und die Zugänge,
egal ob man im ländlichen oder städtischen Bereich lebt,
einigermaßen gleichwertig sind.
Zum Versorgungsstrukturgesetz. Das neue Versor-
gungsstrukturgesetz, das wir jetzt schon sehr intensiv de-
battieren und uns natürlich mit der ganzen Problematik
der Versorgung konfrontiert, die wir nicht erst seit heute
kennen – schon seit etlichen Jahren versuchen wir immer
wieder, das zu regulieren –, wird Punkte enthalten, zu
denen wir nicht nur ein Nein der Opposition zu hören
wünschen. Wenn wir in den ländlichen Räumen bei den
Versorgungsstrukturen eine Verbesserung haben wollen,
bedeutet das schlicht und ergreifend, dass wir auch eine
Debatte über Überversorgung brauchen. Diese Debatte
werden wir miteinander führen müssen.
Ich glaube schon, dass es wichtig ist – nicht nur im
Hinblick auf die Akzeptanz der Gesetze, die sich die
Große Koalition als wichtige Ziele vorgenommen hat –,
dass wir uns gemeinsam auf den Weg machen, insbeson-
dere, so denke ich, für die Gebiete, in denen die Versor-
gung noch großer Unterstützung bedarf. Da geht es nicht
nur um die ärztliche Versorgung, um die Krankenhaus-
landschaft; da geht es auch um die Versorgung von Men-
schen mit psychischer Beeinträchtigung, da geht es um
die Arzneimittelversorgung. Es ist eine ganze Palette.
Dieses ambitionierte Ziel im Zusammenhang mit dem
Einzelplan 15 ist, glaube ich, eines, das uns nach vier
Jahren, in denen es nicht gelungen ist, Gesundheitspoli-
tik zu machen, als diejenigen auszeichnet, die etwas für
die Menschen erreichen, die nicht eine Märchenstunde
abhalten, sondern ganz knallharte Tatsachen schaffen
und Step by Step – vielleicht will der eine oder andere
zwei Stufen überspringen; wir aber sagen: Step by Step –
die Versorgungsqualität und die Versorgungssicherheit
für die Menschen verbessern.
Vielen Dank.