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ID1806802500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/68 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) (Drucksachen 18/2000, 18/2002) . . . . . . . 6411 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 (Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826) 6411 B I.1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt (Drucksachen 18/2823, 18/2324) . . . . . . 6411 B I.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 18/2802, 18/2823) . . . . . . 6411 C I.3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 18/2823, 18/2824) . . . . . . 6411 D I.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 18/2808, 18/2823) . . . 6411 D b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 18/2818, 18/2823) . . . 6411 D Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6412 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6413 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6416 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6418 C Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6420 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6423 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 6424 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6425 D Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6426 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 6428 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6429 C Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6430 D I.5 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 18/2814, 18/2823) . . . . . . 6432 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6432 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6433 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6435 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6436 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6438 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6440 D Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6441 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6443 A Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6444 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6445 D Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6446 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6447 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6448 A Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6449 A I.6 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Drucksachen 18/2807, 18/2823) . . . 6450 D b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 18/2817, 18/2823) . . . 6450 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6451 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6452 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6453 D Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6455 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6457 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 6459 B Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 6460 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6462 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6464 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6465 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6466 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6467 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6469 B I.7 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 18/2806, 18/2823) . . . . . . 6470 A Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6470 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6472 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6474 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6475 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6476 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6479 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6481 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6482 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 6483 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6486 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 6487 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6489 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6490 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6491 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 6493 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförde- rungsgesetzes (25. BAföGÄndG) (Drucksa- che 18/3181) (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6493 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6411 (A) (C) (D)(B) 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6493 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 25.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 25.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 25.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.11.2014 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 25.11.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 25.11.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 25.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 25.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 25.11.2014 Hellmich, Wolfgang SPD 25.11.2014 Kermer, Marina SPD 25.11.2014 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 25.11.2014 Nissen, Ulli SPD 25.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 25.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 25.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 25.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 25.11.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung einge- brachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes (25. BAföGÄndG), Druck- sache 18/3181 (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 68. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08, EPL 20 Finanzen, Bundesrechnungshof EPL 15 Gesundheit EPL 07, EPL 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Cansel Kiziltepe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen! Liebe Kollegen!

    Herr Minister Schäuble! Die heutige finanzpolitische
    Debatte ist unter zwei Gesichtspunkten zu betrachten:
    Einerseits sieht man, wenn man in die Geschichte des
    Bundeshaushalts schaut, die erste schwarze Null seit
    1969. Dabei ist, wie Bundesfinanzminister Schäuble in
    der ersten Haushaltslesung sagte, die schwarze Null kei-
    neswegs Selbstzweck. Deshalb wollen wir auch in die
    Zukunft blicken: auf die künftigen Herausforderungen.

    Mit einem ausgeglichenen Haushalt sind nicht alle
    Probleme verschwunden. Nein, es stellen sich auch wei-
    terhin die Fragen: Wie fördern wir das Wirtschafts-
    wachstum? Wie verteilen wir unseren Wohlstand gerech-
    ter?

    Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat auch
    Auswirkungen auf Deutschland. Wir sind nun einmal
    keine Insel der Glückseligen. Deshalb haben wir immer
    wieder mit schwachen Konjunkturdaten und auch mit ei-
    nem sich eintrübenden Wirtschaftswachstum zu kämp-
    fen.





    Cansel Kiziltepe


    (A) (C)



    (D)(B)

    Will man in solch einer Situation die Finanzkraft des
    Staates und den Sozialstaat sichern sowie die Wirtschaft
    am Laufen halten, dann muss der Staat seine Investi-
    tionstätigkeit ausweiten. Das sagt die SPD schon seit
    langem, und endlich haben wir dafür gesorgt, dass genau
    das in diesem Haushalt und auch in den kommenden
    Haushalten berücksichtigt wird.


    (Beifall bei der SPD)


    Die 10 Milliarden Euro, die innerhalb des Investi-
    tionspakets für die Jahre 2016 bis 2018 kommen, werden
    einen wichtigen Beitrag dazu leisten, den anhaltenden
    Substanzverzehr, den wir in Deutschland schon seit Jah-
    ren erleben, aufzufangen. Das Geld wird auch für
    Wachstumsimpulse sorgen, und in den nächsten Jahren
    wird es vor allen Dingen darauf ankommen, diese Inves-
    titionsleistung zu verstetigen und auszubauen.


    (Beifall bei der SPD – Johannes Kahrs [SPD]: Gute Sache! – Gegenruf des Abg. SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tropfen auf den heißen Stein!)


    Verschiedene Studien rechnen uns immer wieder vor,
    welchen Investitionsrückstand wir haben. Die Kreditan-
    stalt für Wiederaufbau geht allein im kommunalen Be-
    reich von einem Investitionsstau von 118 Milliarden
    Euro aus. Andere Institute sagen, dass die Investitionslü-
    cke beim Bestand jährlich um 10 Milliarden Euro steigt.
    Was zeigt uns das? Das zeigt uns, was zu tun ist.

    Die Finanzpolitik auf Bundesebene ermöglicht uns
    Mehrausgaben für Investitionen – das ist auch gut so –
    bei gleichzeitig ausgeglichenem Haushalt. Von dieser Si-
    tuation können viele Kommunen nur träumen; sie schaf-
    fen das nicht. Deshalb ist es richtig, die Städte und Ge-
    meinden zu entlasten, wie es dieser Haushaltsentwurf
    auch tut. Im Rahmen des Bundesteilhabegesetzes wer-
    den die Kommunen jährlich um rund 1 Milliarde Euro
    entlastet. Weitere Entlastungen – auch für die Länder –
    sind ebenfalls vereinbart worden, zum Beispiel – das
    wurde hier auch genannt – durch die Übernahme des
    BAföG durch den Bund,


    (Johannes Kahrs [SPD]: Richtig und gut!)


    durch ein stärkeres Engagement beim Kitaausbau und,
    und, und.


    (Beifall bei der SPD)


    Die gesamte Haushaltswoche steht unter dem Ober-
    begriff „schwarze Null“. Auch wenn ich keine schwäbi-
    sche Hausfrau bin, finde ich es schon beachtlich,


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Das kann ja noch kommen! – Gegenruf des Abg. Johannes Kahrs [SPD]: Keine Drohungen! – Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    die Neuverschuldung von 44 Milliarden Euro im Jahr
    2010 auf nun 0 Euro zu senken. Damit das aber so bleibt,
    dürfen wir nicht nachlassen; denn der Staat ist strukturell
    unterfinanziert.
    Wir müssen die Einnahmen stabil halten. Wenn wir
    die richtigen Lehren aus dem hohen Investitionsbedarf
    ziehen, dann werden wir nicht einfach darauf hoffen,
    dass die Steuereinnahmen weiterhin wachsen. Die ak-
    tuelle Steuerschätzung hat auch schon gezeigt, dass
    diese leicht rückläufig sind.

    In der steuerpolitischen Debatte hören wir immer
    wieder den Begriff der kalten Progression. Natürlich gibt
    es sie bei Inflation, und wir müssen uns überlegen, wie
    das an anderer Stelle kompensiert werden kann.

    Keiner in diesem Haus wird mir widersprechen, wenn
    ich sage, dass wir untere und mittlere Einkommen ent-
    lasten müssen. Wenn wir dies tun wollen, dann dürfen
    wir aber auch über die Besteuerung großer Einkommen
    und Vermögen nicht schweigen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wer Wohlstand gerechter verteilen will, der darf über die
    Vermögensbesteuerung nicht schweigen,


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    sonst wird die schwarze Null ganz schnell wieder ver-
    schwinden.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    Wenn wir uns die Besteuerung großer Einkommen und
    Vermögen anschauen, also den Spitzensteuersatz, die
    Erbschaftsteuer und auch die Vermögensteuer, dann
    müssen wir auch da hinschauen, wo es diesen enormen
    Reichtum gibt.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Eine aktuelle Studie der UBS, Union de Banques
    Suisses, zeigt, dass in Deutschland fast 20 000 Multimil-
    lionäre, also Menschen mit einem Vermögen von
    24 Millionen Euro und mehr, leben. Die Zahl an sich ist
    noch nicht aussagekräftig. Aber wenn man sie ins Ver-
    hältnis setzt, erkennt man: Es sind 0,02 Promille der Be-
    völkerung, die 22,6 Prozent des Vermögens in Deutsch-
    land besitzen. Das ist schon bemerkenswert. Interessant
    ist in diesem Zusammenhang auch, wie diese Vermögen
    zustande kommen, nämlich 28 Prozent ausschließlich
    durch Erbschaften und 31 Prozent zum Teil aus Erb-
    schaften. Diese superreichen Deutschen geben jährlich
    mehr als 3 Milliarden Euro alleine für Schmuck und
    Jachten aus. Die Ausgaben für Kaviar und Champagner
    sind da noch nicht eingerechnet.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Investitionen sind das! – Max Straubinger [CDU/CSU]: Ist denn Konsum schlecht?)


    Alleine der Konsum dieser beiden Luxusgüter beträgt
    ein Drittel der Höhe des jährlichen Investitionsstaus in
    Deutschland.


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Genau! – Max Straubinger [CDU/CSU]: In welcher Welt leben Sie?)






    Cansel Kiziltepe


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dieser Vergleich soll zeigen, dass mehr Investitionen
    – da sind wir uns ja mit Bundesminister Schäuble einig –
    und das gleichzeitige Festhalten an der schwarzen Null
    nur mit einer gerechteren Besteuerung gelingen können.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Johannes Kahrs [SPD]: Gute Rede!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen nun zu den Abstimmungen, und zwar
zunächst über den Einzelplan 08 – Bundesministerium
der Finanzen – in der Ausschussfassung. Wer stimmt
dieser Beschlussempfehlung des Ausschusses zu? – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist der Ein-
zelplan mit den Stimmen der Koalition gegen die Stim-
men der Opposition angenommen.

Ich rufe auf die Abstimmung über den Einzelplan 20
– Bundesrechnungshof –, ebenfalls in der Ausschussfas-
sung. Wer stimmt dem zu? – Wer stimmt dagegen? –
Niemand. Enthaltungen? – Auch niemand. Dann ist das
einvernehmlich so beschlossen.

Wir kommen nun zum Tagesordnungspunkt I.5:

Einzelplan 15
Bundesministerium für Gesundheit
Drucksachen 18/2814, 18/2823

Berichterstatter sind die Abgeordneten Petra Hinz,
Helmut Heiderich, Gesine Lötzsch und Ekin Deligöz.

Hierzu liegen vier Änderungsanträge der Fraktion Die
Linke sowie ein Entschließungsantrag der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen vor. Über den Entschließungs-
antrag werden wir am Freitag nach der Schlussabstim-
mung abstimmen.

Auch für diese Aussprache sind interfraktionell
96 Minuten vorgesehen. – Das ist offensichtlich unstrei-
tig. Dann können wir so verfahren.

Inzwischen haben offenkundig alle, die an dieser De-
batte teilnehmen wollen, einen der wenigen freien Plätze
gefunden. Dann erteile ich der Kollegin Gesine Lötzsch
das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Gesine Lötzsch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Herr Minister Gröhe, Ihr Einzelplan ist mit 12 Mil-
    liarden Euro nun wirklich nicht der größte im Bundes-
    haushalt. Aber auch hier greift der Finanzminister zu,
    nur damit er mit der schwarzen Null in die Geschichte
    eingehen kann. Wie macht er das? Er greift dazu ganz
    tief in die Trickkiste.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Eijeijeijei!)


    Der Gesundheitsfonds wird über zwei Jahre hinweg um
    6 Milliarden gekürzt, allerdings in diesem Jahr etwas
    weniger als im vergangenen Jahr, sodass das fast wie
    eine Erhöhung aussieht. Das ist keine seriöse Politik.


    (Beifall bei der LINKEN – Norbert Barthle [CDU/CSU]: 1 Milliarde mehr!)


    Was passiert? Die Krankenkassen holen sich das feh-
    lende Geld bei den Versicherten.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Die Kassen haben doch Rücklagen!)


    Ab 1. Januar 2015 – das ist schon angekündigt und auch
    in dieser Debatte angesprochen worden – verlangen die
    meisten gesetzlichen Krankenkassen von ihren Mitglie-
    dern Zusatzbeiträge. Zwar sinkt der allgemeine Beitrags-
    satz von 15,5 auf 14,6 Prozent, aber das wird nicht aus-
    reichen, um die Kosten zu decken. Was passiert? Die
    Versicherten müssen zahlen; die Arbeitgeber werden
    entlastet. Das können wir nicht akzeptieren. Das ist un-
    gerecht, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es ist doch kein Geheimnis, dass immer mehr Be-
    schäftigte durch die Art und Weise, wie wir heute arbei-
    ten und arbeiten müssen, krank werden. Die Zusatz-
    beiträge sind dabei ein weiterer Schritt zur
    Entsolidarisierung der Gesellschaft. Was wir jetzt brau-
    chen, was wir wirklich brauchen, ist endlich eine solida-
    rische Bürgerversicherung: eine Versicherung, in die alle
    einzahlen und in der die Gesundheitskosten gerechter
    verteilt werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Neulich kam in meine Bürgersprechstunde ein ehe-
    maliger Selbstständiger – ich denke, ein Kleinselbststän-
    diger; über 55 –, der nach langer Zeit endlich wieder
    eine Anstellung gefunden hatte. Als sein Arbeitgeber ihn
    nach der Krankenversicherung fragte, marschierte er
    frohgemut zur AOK und wollte aufgenommen werden.
    Dort wurde ihm die Rechtslage erklärt, und er wurde na-
    türlich nicht aufgenommen. Wir wissen das, aber für ihn
    war das alles völlig unverständlich. Denn eine private
    Krankenversicherung kann er sich mit einem Halbtags-
    job nicht leisten.

    Herr Gröhe, Sie haben sich doch so viele Gesetze vor-
    genommen. Sie haben ausführlich dargestellt, was Sie
    alles anstoßen wollen. Ich finde, wir sollten endlich für
    alle Menschen in unserem Land die Möglichkeit schaf-
    fen, sich zu versichern.

    Das Statistische Bundesamt spricht von 137 000
    Nichtversicherten. Ich schätze allerdings, die Dunkelzif-
    fer ist weitaus höher. Ich kann es nur noch einmal beto-
    nen: Der beste Weg, diesen Zustand zu beenden, ist die
    Einführung einer solidarischen Bürgerversicherung. Das
    ist das Gebot der Stunde, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte noch drei unserer Änderungsvorschläge
    hervorheben. Die Linke will den Investitionsstau in den
    Krankenhäusern auflösen. Dafür schlagen wir einen An-
    satz von 2,5 Milliarden Euro für das kommende Jahr vor.





    Dr. Gesine Lötzsch


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wer in letzter Zeit einmal ein Krankenhaus besucht hat,
    weiß, wie nötig das ist.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Kordula Schulz-Asche [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo kriegt ihr das Geld her?)


    Nun hat auch der Finanzminister erkannt, dass wir in
    Deutschland mehr investieren müssen. Allerdings will er
    das erst ab 2016 tun, um die berühmte schwarze Null,
    über die es inzwischen schon unendlich viele Kalauer
    gibt, zu retten. Ich finde, in Anbetracht einer drohenden
    Rezession ist eine solche Verschiebung nicht weitsichtig,
    sondern fahrlässig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir wollen auch die nichtkommerzielle Pharmafor-
    schung fördern und einen Krisenfonds Ebola einrichten.
    Der Chef der Weltbank hat auf einen wichtigen Fakt auf-
    merksam gemacht: In Nigeria haben die Behörden sehr
    schnell auf den Ausbruch des Ebolavirus reagiert. Mit
    13 Millionen Dollar konnten sie die Epidemie eindäm-
    men. In Liberia, Sierra Leone und Guinea gelang das
    nicht. Dort gibt es bereits über 5 000 Tote, und die Kos-
    ten für den Kampf gegen diese Krankheit schnellen in
    die Höhe. Hinzu kommt, dass die ökonomische Situation
    für viele Länder in Afrika dramatisch ist. Felder werden
    nicht bestellt, und Experten gehen von einer Hungersnot
    im nächsten Jahr aus. Der Weltbankchef sagte: Jedes
    Land kann mehr tun – und sollte mehr tun. Diese Auffor-
    derung hat die Linke aufgenommen, indem sie einen
    Ebolakrisenfonds mit einem Volumen von 50 Millionen
    Euro fordert.

    Ich glaube, das reiche Deutschland kann und muss
    mehr tun, um den Menschen in Westafrika zu helfen.
    Ohne die bisherigen Bemühungen der Menschen in un-
    serem Lande geringschätzen zu wollen: Wir müssen aber
    alle gemeinsam etwas tun. Wir wissen, dass es in
    Deutschland viele Menschen gibt, die das wollen. Wir
    sollten diesen Willen aufgreifen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir wissen, dass Ebola seit 1976 regelmäßig in afri-
    kanischen Ländern ausbricht. Trotzdem gibt es kein Me-
    dikament gegen diese Krankheit. Das hat einen ganz ein-
    fachen Grund: Es gibt keine kaufkräftige Nachfrage. Die
    Linke ist der Überzeugung: Es darf nicht dem Markt
    überlassen werden, ob und welche Krankheiten be-
    kämpft werden. Deshalb fordern wir in einem Antrag die
    Förderung der nichtkommerziellen Pharmaforschung.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir können dem Gesundheitshaushalt nicht zustim-
    men. Ich will es noch einmal betonen: Wir können nicht
    akzeptieren, dass für eine Obsession, die schwarze Null,
    die Versicherten ihre Gesundheitskosten zunehmend sel-
    ber tragen müssen. Das ist der falsche Weg.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)