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ID1806801500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/68 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) (Drucksachen 18/2000, 18/2002) . . . . . . . 6411 A b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2014 bis 2018 (Drucksachen 18/2001, 18/2002, 18/2826) 6411 B I.1 Einzelplan 01 Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt (Drucksachen 18/2823, 18/2324) . . . . . . 6411 B I.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag (Drucksachen 18/2802, 18/2823) . . . . . . 6411 C I.3 Einzelplan 03 Bundesrat (Drucksachen 18/2823, 18/2824) . . . . . . 6411 D I.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen (Drucksachen 18/2808, 18/2823) . . . 6411 D b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof (Drucksachen 18/2818, 18/2823) . . . 6411 D Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6412 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 6413 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6416 C Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6418 C Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6420 B Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6423 A Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . 6424 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6425 D Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6426 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 6428 B Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 6429 C Cansel Kiziltepe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6430 D I.5 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit (Drucksachen 18/2814, 18/2823) . . . . . . 6432 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 6432 B Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6433 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6435 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6436 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6438 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6440 D Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 6441 C Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6443 A Hubert Hüppe (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6444 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6445 D Birgit Wöllert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 6446 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6447 B Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6448 A Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 6449 A I.6 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz (Drucksachen 18/2807, 18/2823) . . . 6450 D b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht (Drucksachen 18/2817, 18/2823) . . . 6450 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 6451 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6452 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6453 D Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6455 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6457 C Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 6459 B Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 6460 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6462 D Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6464 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 6465 A Metin Hakverdi (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6466 C Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 6467 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6469 B I.7 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern (Drucksachen 18/2806, 18/2823) . . . . . . 6470 A Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 6470 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 6472 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6474 A Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6475 B Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6476 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 6479 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6481 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6482 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 6483 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6486 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 6487 C Susanne Mittag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6489 C Michaela Engelmeier (SPD) . . . . . . . . . . . . . 6490 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6491 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 6493 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungsförde- rungsgesetzes (25. BAföGÄndG) (Drucksa- che 18/3181) (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6493 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6411 (A) (C) (D)(B) 68. Sitzung Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 Beginn: 10.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 68. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 25. November 2014 6493 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 25.11.2014 Bellmann, Veronika CDU/CSU 25.11.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 25.11.2014 Dr. Braun, Helge CDU/CSU 25.11.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 25.11.2014 Dörner, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Feiler, Uwe CDU/CSU 25.11.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 25.11.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 25.11.2014 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 25.11.2014 Heller, Uda CDU/CSU 25.11.2014 Hellmich, Wolfgang SPD 25.11.2014 Kermer, Marina SPD 25.11.2014 Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Nietan, Dietmar SPD 25.11.2014 Nissen, Ulli SPD 25.11.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 25.11.2014 Tempel, Frank DIE LINKE 25.11.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 25.11.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 25.11.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 25.11.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Nina Warken (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE zu dem von der Bundesregierung einge- brachten Entwurf eines Fünfundzwanzigsten Gesetzes zur Änderung des Bundesausbildungs- förderungsgesetzes (25. BAföGÄndG), Druck- sache 18/3181 (66. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 13 a) In der Ergebnisliste ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen Vertrieb: Bundesanzeiger Verlag GmbH, Postfach 10 05 34, 50445 Köln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 68. Sitzung Inhaltsverzeichnis EPL 01 Bundespräsident EPL 02 Bundestag EPL 03 Bundesrat EPL 08, EPL 20 Finanzen, Bundesrechnungshof EPL 15 Gesundheit EPL 07, EPL 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht EPL 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich verstehe ja, dass alle Haushaltspolitiker die Posi-

    tionen im Bundeshaushalt möglichst alle der Reihe nach
    einzeln erläutern wollen. Das wird aber im Rahmen der
    verfügbaren Beratungszeit technisch nicht machbar sein.
    Deswegen werden wir uns immer wieder ein bisschen
    zwischen dem Erläuterungsbedürfnis und dem verfügba-
    ren Zeitrahmen disziplinieren müssen.

    Nun hat der Kollege Lindner das Wort für Bünd-
    nis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-
    ren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Man hört ja in
    dieser Debatte alle möglichen Begriffe: Es ist die Rede
    vom Beginn einer neuen Ära oder von einer historischen
    Leistung. Da muss man sich doch mal im Detail an-
    schauen – ich bin dem Kollegen Kahrs für seine entlar-
    vende Ehrlichkeit fast schon dankbar –, was denn tat-
    sächlich passiert: Sie haben, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, die Ausgaben und damit im Wesentlichen die
    Struktur dieses Haushalts konstant gehalten – man
    könnte auch sagen: Sie haben nichts gemacht –; gleich-
    zeitig haben Sie auf steigende Steuereinnahmen gewet-
    tet. Deswegen kommen Sie bei ökonomischem Schön-
    wetter, in Zeiten, wo es diesem Land gut geht, am Ende
    bei null neuen Schulden heraus. Eine Großtat, meine Da-
    men und Herren, ist das nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Wenn wir über ökonomisch gute Zeiten reden, dann
    sollten vor allem Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen
    aus der Unionsfraktion, bedenken, warum es Deutsch-
    land heute ökonomisch so gut geht. Das liegt nämlich im
    Wesentlichen an den mutigen Entscheidungen vieler mu-
    tiger Frauen und Männer vor zehn Jahren hier in diesem
    Plenarsaal, die mit wichtigen Reformen in diesem Land





    Dr. Tobias Lindner


    (A) (C)



    (D)(B)

    einige Strukturen verändert haben, das liegt nicht an der
    Arbeitsverweigerung der CDU/CSU, die seit 2005 in
    diesem Land Verantwortung trägt.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Lieber Herr Schäuble, Sie haben hier heute Morgen
    versucht, einen Disput aufzumachen, der so gar nicht be-
    steht. Es geht nicht darum, dass Sie keine neuen Schul-
    den wollen und die Opposition, wir Grüne, etwa neue
    Schulden machen würden. Ganz im Gegenteil, wir haben
    Ihnen in diesen Haushaltsberatungen dezidiert dargelegt,
    wie wir unsere Schwerpunkte finanzieren würden: wo
    wir Ausgaben streichen würden, wo wir priorisieren
    würden, wo wir umweltschädliche Subventionen kürzen
    würden. Es geht darum, wie Sie zu null neuen Schulden
    kommen. In der Tat befindet sich in Ihrem Haushalt eine
    ganze Menge an Nullen: Es gibt null Fortschritt dabei,
    dass wir bei den Bildungs- und Forschungsausgaben ir-
    gendwie einmal aus dem Bereich unterhalb des OECD-
    Durchschnitts herauskommen. Das ist eine Null, die Sie
    in Ihrem Haushalt haben. Es gibt null Fortschritt, wenn
    es darum geht, den Verfall unserer öffentlichen Infra-
    struktur zu verhindern. Das ist eine Null, die Sie in Ih-
    rem Haushalt haben. Und es gibt null Anstrengungen
    dafür, sicherzustellen, dass es den Menschen in Deutsch-
    land auch noch in 10, 15 oder 20 Jahren ökonomisch gut
    geht. Das sind die Nullen in Ihrem Haushalt, meine Da-
    men und Herren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Heute Morgen wurde an Franz Josef Strauß erinnert,
    an die Zeit vor über 40 Jahren. So sieht, muss man ehr-
    lich sagen, leider auch die Energiepolitik aus, die sich in
    Ihrem Haushalt manifestiert: Sie halten mit Ihren Ent-
    scheidungen an Kraftwerken fest, die zu einem Zeit-
    punkt in Betrieb genommen wurden, als Sepp Herberger
    noch Trainer der deutschen Fußballnationalmannschaft
    war. Das ist es, was Ihren Haushalt unter anderem auch
    zukunftsvergessen macht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Thomas Oppermann [SPD]: Nichts gegen Sepp Herberger!)


    – Nichts gegen Sepp Herberger, da haben Sie voll und
    ganz recht, Herr Kollege Oppermann; aber ich habe et-
    was gegen eine Energiepolitik aus der Zeit von Sepp
    Herberger,


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    und leider haben Sie mit diesem Haushalt, was eine an-
    dere Energiepolitik betrifft, nicht geliefert.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Großen Ko-
    alition, wenn ich mir Ihren Haushaltsplan so anschaue,
    dann fühle ich mich fatal an ein Projekt der letzten Gro-
    ßen Koalition erinnert, an den Versuch, die Deutsche
    Bahn an die Börse zu bringen. Da hat man nicht nach
    links und nicht nach rechts geschaut und dieses Unter-
    nehmen auf Rendite optimiert und dabei das Schienen-
    netz fast verrotten lassen. Was machen Sie mit dem Bun-
    deshaushalt 2015? Sie schauen in Ihrem Haushalt auf
    den Fetisch Nettokreditaufnahme und fahren dabei die-
    ses Land auf Verschleiß.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Lieber Wolfgang Schäuble, in gewisser Art und Weise
    sind Sie der Hartmut Mehdorn der deutschen Finanzpoli-
    tik.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: So ein Quatsch!)


    Ich glaube, das lässt sich auch an Ihren eigenen Ansprü-
    chen nicht messen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE])


    Wir Grüne haben in diesen Haushaltsberatungen ge-
    zeigt, dass eine Haushaltspolitik ohne neue Schulden
    möglich ist, mit den richtigen Schwerpunkten.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: 8 Milliarden Euro neue Ausgaben!)


    Wo wir diese setzen würden, das werden wir mit Ihnen
    in den kommenden Tagen noch Ressort für Ressort
    durchgehen. Vielleicht verbessert sich dann bis Freitag
    auch noch etwas an Ihrem Haushalt; wir geben Ihnen zu-
    mindest die Möglichkeit dazu.

    Herzlichen Dank.

    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort dem Kollegen Norbert

Brackmann für die CDU/CSU-Fraktion.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Norbert Brackmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Lieber Kollege Lindner, es bleibt dabei: Die
    schwarze Null ist eine historische Leistung. Sie ist es,
    weil wir das erste Mal seit 46 Jahren so haushalten, dass
    sich Einnahmen und Ausgaben decken. Wir machen
    endlich Schluss damit, Schuldenmachen für normal zu
    halten. Jahrzehntelang wurde geglaubt, dass Demokratie
    und Schulden zusammengehören.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie kommen Sie darauf, dass das geglaubt wurde? Das haben wir einfach so praktiziert!)


    Noch immer meinen einige Experten aus Wirtschaft und
    Wissenschaft, Schuldenmachen sei nötig, um das politi-
    sche Leben und die Wirtschaft am Laufen zu halten.
    Heute, meine sehr verehrten Damen und Herren, bewei-
    sen wir das genaue Gegenteil.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)






    Norbert Brackmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir demonstrieren, dass eine Demokratie ohne neue
    Schulden auskommen und gleichzeitig eine leistungsfä-
    hige Wirtschaft organisieren kann, und das, ohne in die
    Taschen der Bürger zu greifen oder auf Kredite angewie-
    sen zu sein.

    Wir haben tatsächlich gespart. Der Haushalt 2015
    sieht Ausgaben von 299,1 Milliarden Euro vor. Lieber
    Herr Kollege Lindner, ich weise darauf hin: Das ist uns
    nicht zugefallen. Wir haben 2012 noch 306,8 Milliarden
    Euro ausgegeben, 2013 noch 307,8 Milliarden Euro, und
    trotz aller Preissteigerungen, Tarifsteigerungen usw. ge-
    ben wir 2015 nur 299,1 Milliarden Euro aus. Das ist der
    Beleg für eine aktive Sparpolitik, die von dieser Regie-
    rung betrieben wird.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Situation ist günstig. Die Beschäftigung – darauf
    wird, wie ich meine, viel zu wenig eingegangen – ist die
    höchste, die wir in der Bundesrepublik je hatten. Wer,
    wenn nicht wir in dieser Großen Koalition, wann, wenn
    nicht jetzt, soll ohne neue Schulden auskommen?

    Wir sind mit dieser Politik glaubwürdig. Wir halten
    Wort. Seit der Wirtschafts- und Finanzkrise führen wir
    die Neuverschuldung des Bundeshaushalts Jahr für Jahr
    zurück. 2009 lag sie noch bei 44 Milliarden Euro, 2011
    bei 17,3 Milliarden Euro, 2012 bei 22,5 Milliarden Euro,
    2013 bei 22,1 Milliarden Euro. In diesem Jahr erreichen
    wir hoffentlich eine Neuverschuldung von 6,5 Milliar-
    den Euro, und 2015 schreiben wir die Null. Keine Neu-
    verschuldung mehr – das ist der klare Kurs des Bundes-
    finanzministers Schäuble und der Großen Koalition.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Damit sind wir Vorbild für ganz Europa. Im Koalitions-
    vertrag haben wir 2013 das Ziel vereinbart, die Staatsver-
    schuldung in den nächsten Jahren auf 60 Prozent des
    Bruttoinlandsprodukts zurückzuführen und damit die
    europäischen Verpflichtungen aus dem Fiskalvertrag zu
    erfüllen. Bis 2017 wollen wir die Staatsverschuldung auf
    unter 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bringen. Mit
    einer Staatsverschuldung von 82 Prozent des Brutto-
    inlandsprodukts sind wir 2010 gestartet, 2011 waren es
    80 Prozent, 2012 81 Prozent, 2013 78,4 Prozent; in die-
    sem Jahr werden es 75,1 Prozent sein, und im nächsten
    Jahr wird die Zahl noch weiter sinken. Wir sind also auf
    dem richtigen Weg. Die schwarze Null ist der nächste
    Schritt, um diesen Weg erfolgreich weiterzugehen,
    meine sehr verehrten Damen und Herren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Mit diesem Haushalt schaffen wir Vertrauen in Inves-
    titionen. Bei der Einführung der Schuldenbremse im
    Jahr 2009 wurde ihre konjunkturelle Unverträglichkeit
    kritisiert; angeblich würde sie das Wirtschaftswachstum
    begrenzen. Deutschland hat sich seitdem zur Wachs-
    tumslokomotive in Europa entwickelt. Die Wirtschaft
    zeigt sich nach wie vor stabil. Bis 2016 sollte das struk-
    turelle Defizit auf 0,35 Prozent des BIP zurückgeführt
    werden. Schon 2015 soll das strukturelle Defizit minus
    0,01 Prozent betragen. Damit wäre der Haushalt struktu-
    rell schon mehr als ausgeglichen. Wir befinden uns auf
    einem vernünftigen Zukunftsweg.

    Die Finanzplanung sieht bis 2018 jedes Jahr einen
    ausgeglichenen Haushalt vor. Das bringt der Wirtschaft,
    den Bürgern, den Ländern und Kommunen gleicherma-
    ßen Stabilität und Planungssicherheit. Es gilt noch im-
    mer: Ohne Vertrauen gibt es keine Investitionen.

    Die schwarze Null bedeutet aber nicht nur keine
    Schulden und Solidität. Sie ist vielmehr Voraussetzung
    für die Finanzierung wichtiger Zukunftsausgaben, und
    das gleich zweifach. Zum einen müssen Zinsen natürlich
    nur für Schulden bezahlt werden. Keine neuen Schulden
    bedeuten also: keine neuen Zinsen. Zum anderen hat die
    allgemeine Zinsentwicklung, aber mehr noch das Ver-
    trauen in den Standort Deutschland dazu geführt, dass
    uns Investoren zu sehr günstigen Konditionen – das
    weltweit geringste Zinsniveau, deutlich besser als in den
    anderen Ländern Europas – Geld gegeben haben.

    Insgesamt muss der Bund 2015 rund 25,6 Milliarden
    Euro für Zinsen ausgeben, 2009 waren es noch 38,1 Mil-
    liarden Euro. Die gesunkenen Zinsausgaben verdanken
    wir unserer soliden Haushaltspolitik.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch richtiger Quatsch!)


    Allein gegenüber 2009 sparen wir jährlich über
    12,5 Milliarden Euro an Zinsausgaben.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt doch gar nicht!)


    Das ist das Ende der Schuldenpolitik. Das ist der Neu-
    anfang einer soliden Zukunftspolitik. Das ist der Erfolg
    dieser Großen Koalition.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So ein Quatsch!)


    Wir stärken Deutschland als Wissenschaftsstandort
    durch Investitionen in Bildung und Forschung; denn wir
    müssen an die Zukunft denken. 13,3 Milliarden Euro ha-
    ben wir in den Jahren 2010 bis 2013 zusätzlich in Bildung
    und Forschung investiert. In dieser Legislaturperiode
    werden wir noch einmal 3 Milliarden Euro zusätzlich in-
    vestieren. Allein im Haushalt 2015 steigern wir die Aus-
    gaben dazu um zusätzlich 1 Milliarde Euro auf knapp
    15,3 Milliarden Euro. Damit steht Deutschland derzeit
    mit an der Spitze der internationalen Forschungsinvesti-
    tionen. Wenn Sie hier etwas anderes behaupten, Kollege
    Lindner, dann haben Sie eine selektive Wahrnehmung.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden auch die berufliche Bildung in den Vor-
    dergrund stellen; denn Innovationen alleine reichen nicht
    aus, sie müssen in der Wirtschaft auch kompetent umge-
    setzt werden. Das macht den Wirtschaftsstandort
    Deutschland aus. Deshalb ist es vernünftig, unsere Stär-
    ken weiter zu stärken.

    Neben Bildung und Forschung werden wir in die digi-
    tale Infrastruktur investieren. Mit der schnellen Breit-





    Norbert Brackmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    bandtechnologie werden wir zukünftig unsere Infra-
    struktur weiter stärken und unsere Wirtschaft besser
    vernetzen. Wir investieren heute klug in die Bereiche,
    die unsere wirtschaftliche Zukunft und damit Steuerein-
    nahmen garantieren.

    Im Haushalt 2014 lagen die Investitionen noch bei
    25,5 Milliarden Euro. Im Jahr 2015 werden die Investi-
    tionen auf 26,453 Milliarden Euro angehoben. Das
    10 Milliarden Euro schwere Investitionspaket wird ab
    2016 weiterhin finanziellen Spielraum für Investitionen
    geben: für Investitionen in Infrastruktur und in die wich-
    tigen Bereiche Energieeffizienz in Gebäuden und ener-
    gieoptimiertes Bauen. Wir haben damit den Haushalt
    nachhaltig konsolidiert, ohne die notwendigen Investi-
    tionen zu vernachlässigen.

    Die schwarze Null ist Realität und wird in den kom-
    menden Jahren zur Normalität. Das ist Ausdruck unserer
    Verantwortung gegenüber den künftigen Generationen
    und unserer Verantwortung gegenüber den Steuerzah-
    lern.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)