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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/61 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Än- derung des Elften Buches Sozialge- setzbuch – Leistungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) Drucksachen 18/1798, 18/2379, 18/2909. 5647 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2910. . . . . . . . . . . . . . . 5647 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrecht auf gute Pflege verwirklichen – Soziale Pflegeversicherung solidarisch weiter- entwickeln Drucksachen 18/1953, 18/2909 . . . . . . . . . 5647 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungs- lücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversicherungen – soge- nannter Pflege-Bahr – abschaffen Drucksachen 18/591, 18/2901 . . . . . . . . . 5647 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5647 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5647 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5650 D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5652 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5654 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5656 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5657 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5659 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5660 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5662 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5665 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5666 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 5667 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5667 D Namentliche Abstimmungen 5669 B, 5669 C, 5674 D, 5675 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 5669 D, 5672 A, 5680 D, 5683 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Caren Lay, Diana Golze, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Wohnungs- not, Mietsteigerungen und Mietwucher in Hochschulstädten bekämpfen Drucksache 18/2870 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5675 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5675 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5676 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5678 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5679 D Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 5685 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5687 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5689 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5689 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5690 D Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5692 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5693 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5694 D Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5696 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5697 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5698 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5700 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5701 A Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: zu der vereinbarten Debatte – Deutschlands Bei- trag zur Eindämmung der Ebolaepidemie Drucksachen 18/2607, 18/2841 . . . . . . . . . . . 5702 A Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5702 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5703 D Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5705 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5705 C Heinz-Joachim Barchmann (SPD) . . . . . . . . . 5705 D Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5706 B Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5707 C Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5708 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 5709 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5710 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5711 A Tagesordnungspunkt 26: Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Technikfolgen- abschätzung (TA) – Fernerkundung: An- wendungspotenziale in Afrika Drucksache 18/581 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5713 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5714 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5716 B Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5717 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5718 B Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Claudia Roth (Augs- burg), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Antiziga- nismus erkennen und entschlossen bekämpfen Drucksache 18/1967 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 B Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5720 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5720 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5721 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5722 C Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5724 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5725 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5726 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 5727 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf ei- nes Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungsauswei- tung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) . 5727 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 III Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leis- tungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflege- vorsorgefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungs- punkt 21 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5647 (A) (C) (D)(B) 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5727 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.10.2014 Bär, Dorothee CDU/CSU 17.10.2014 Barthle, Norbert CDU/CSU 17.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 17.10.2014 Engelmeier, Michaela SPD 17.10.2014 Flisek, Christian SPD 17.10.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Funk, Alexander CDU/CSU 17.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 17.10.2014 Hagedorn, Bettina SPD 17.10.2014 Hirte, Christian CDU/CSU 17.10.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 17.10.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.10.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.10.2014 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 17.10.2014 Nahles, Andrea SPD 17.10.2014 Özoğuz, Aydan SPD 17.10.2014 Pilger, Detlev SPD 17.10.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 17.10.2014 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 17.10.2014 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 17.10.2014 Strässer, Christoph SPD 17.10.2014 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Träger, Carsten SPD 17.10.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 17.10.2014 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 17.10.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 17.10.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 17.10.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungs- ausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsor- gefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer SPD-Fraktion für den Ge- setzentwurf der Bundesregierung und gegen die Ände- rungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Dieses be- inhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Ja- nuar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflegealltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5728 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet. So können sie individueller der je- weiligen Pflegesituation angepasst werden. Die Bedürf- nisse der Pflegebedürftigen und ihrer pflegenden Ange- hörigen stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Außerdem ist die Forderung nach einer angemesse- nen Entlohnung der Pflegefachkräfte für uns Sozialde- mokratinnen selbstverständlich. Wir machen Ernst mit der Aufwertung der Pflegeberufe – nicht nur in der ge- sellschaftlichen Wertschätzung, sondern auch bei der Bezahlung. Es ist sehr gut, dass endlich gesetzlich klargestellt wird, dass die „Bezahlung tarifvertraglich vereinbarter Vergütungen sowie entsprechender Vergü- tungen nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen“ bei Pflegesatz- bzw. Pflegevergütungsverhandlungen von niemandem infrage gestellt und als sogenannt unwirt- schaftlich abgelehnt werden darf. Damit das Geld auch wirklich bei den Beschäftigten ankommt, kann der Kos- tenträger einen adäquaten Nachweis von den Arbeitge- bern verlangen, dass dieses Erfordernis auch zu jeder Zeit eingehalten worden ist bzw. wird. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um weiterhin zur angemesse- nen Entlohnung der Branche und der in ihr Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung von insgesamt 0,3 Prozent verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorgefonds vereinbart. Für die Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen von 0,2 Prozent gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ar- beiten weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der ge- setzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in eine Bür- gerinnenversicherung ermöglichen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetz- buch – Leistungsausweitung für Pflegebedürf- tige, Pflegevorsorgefonds – (Fünftes SGB XI- Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tages- ordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion für den Gesetzent- wurf der Bundesregierung und gegen die Änderungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Es beinhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Januar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflege- alltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet; sie können individueller der Pfle- gesituation angepasst werden. Die Bedürfnisse der Pfle- gebedürftigen und der Pflegenden stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung der Pflegekräfte ist für uns selbstverständlich. Daher ist es gut, dass nun gesetzlich klargestellt wird, dass die Zahlung von Tariflohn von den Verhandlungspartnern nicht als unwirtschaftlich bezeichnet werden kann. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um zur angemessenen Entlohnung der Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorge- fonds vereinbart. Für diese Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir werden weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der Pflegever- sicherung arbeiten. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der gesetzlichen Kranken-und Pflegeversicherung in eine Bürgerversi- cherung ermöglichen. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 926. Sitzung am 10. Ok- tober 2014 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zu- zustimmen: – Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Na- tionen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Der Bundesrat hat zudem in seiner 926. Sitzung am 10. Oktober 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsministe- rin Ulrike Scharf (Bayern) als Nachfolgerin des aus- scheidenden Staatsministers Dr. Marcel Huber (Bayern) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5729 (A) (C) (D)(B) Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Evaluierung des Antiterrordateigesetzes Drucksache 17/12665 (neu) Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung der Notwendigkeit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung nach § 30 des Elften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/1600 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – 17. Legislaturperiode – Drucksache 17/14325 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz Drucksache 18/1000 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.7 Ratsdokument 10197/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.4 Ratsdokument 10514/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.27 ERH 5/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.31 Ratsdokument 12446/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.32 Ratsdokument 12447/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.50 Ratsdokument 11358/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.149 EP P7_TA-PROV(2013)0286 Drucksache 18/419 Nr. A.151 EP P7_TA-PROV(2013)0394 Drucksache 18/544 Nr. A.45 EP P7_TA-PROV(2013)0517 Drucksache 18/642 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2014)0044 Drucksache 18/642 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0046 Drucksache 18/822 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2014)0062 Drucksache 18/1048 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0172 Drucksache 18/1393 Nr. A.38 EP P7_TA-PROV(2014)0255 Drucksache 17/14284 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2013)0233 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/2533 Nr. A.61 Ratsdokument 10897/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.62 Ratsdokument 11922/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.63 Ratsdokument 12027/14 61. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Pflegeversicherung TOP 22 Wohnungsnot in Hochschulstädten TOP 23 Ebolaepidemie TOP 26 Technikfolgenabschätzung: Fernerkundung in Afrika TOP 25 Bekämpfung des Antiziganismus Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Jan-Marco Luczak


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren und – das kann man bei dieser Debatte sagen –
    liebe Studenten in unserem Land! Ich möchte eines vor-
    wegschicken: Die Union will, dass sich auch weiterhin
    viele junge Menschen dafür entscheiden, ein Studium
    aufzunehmen.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Die Union will, dass sich Menschen qualifizieren und
    dadurch gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben. So
    erarbeiten sie sich Perspektiven für ihre Zukunft und für
    ein gutes Leben. Natürlich müssen wir als Politiker dafür
    sorgen, dass die Rahmenbedingungen richtig gesetzt
    sind. Ein Studium darf keine unzumutbaren finanziellen
    Belastungen mit sich bringen. Niemand soll aus Geld-
    mangel von einem Studium abgehalten werden.

    Deswegen unternimmt die Bundesregierung sehr viel,
    um Studenten zu helfen. Das könnte die Linke ruhig ein-
    mal zur Kenntnis nehmen. Ich kann überhaupt nicht
    nachvollziehen, dass die Kollegin Gohlke am Anfang ih-
    rer Rede sagte, dass die Bundesregierung auf diesem Ge-
    biet keinen Handlungsbedarf sehen würde. Wir tun in
    der Tat sehr viel; darauf ist gerade schon hingewiesen
    worden. Wir haben kürzlich intensiv über das BAföG
    diskutiert und beschlossen, die Bedarfssätze um immer-
    hin 7 Prozent anzuheben


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: In zwei Jahren! Das ist alles unter Inflation!)


    und den Wohnzuschlag auf immerhin 250 Euro anzuhe-
    ben. Damit stehen den Studenten, die BAföG beziehen,
    monatlich bis zu 735 Euro zur Verfügung.





    Dr. Jan-Marco Luczak


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir machen noch viel mehr: Die Freibeträge vom
    Einkommen der Eltern heben wir deutlich an, sodass bis
    zu 110 000 Studenten mehr in den Genuss von BAföG
    kommen.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Vorher sind die alle rausgefallen!)


    Auch die Hinzuverdienstgrenzen haben wir erhöht. Den
    Kinderbetreuungszuschlag haben wir erhöht. Die Ver-
    mögensfreibeträge werden erhöht. – Das ist eine ganze
    Menge. Wir können also wirklich sagen: Der Bund
    nimmt seine Verantwortung sehr ernst, und er nimmt sie
    auch wahr. Dafür werden wir immerhin über 3 Milliar-
    den Euro zur Verfügung stellen. Ab 2016 wird es noch
    einmal mehr sein. Ich finde, das kann man ruhig einmal
    zur Kenntnis nehmen. Das, was der Bund an dieser
    Stelle macht, ist keine Kleinigkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es hätte mich aber auch gewundert, wenn die Linke
    trotz dieser Anstrengungen, die der Bund bereits unter-
    nimmt, nicht wieder gerufen hätte: Wir wollen mehr!
    Wir wollen mehr! Wir wollen mehr! – Das Rufen nach
    mehr Staat, das Rufen nach mehr Geld ist ein wiederkeh-
    render Reflex bei den Linken. Das scheint in der DNA
    Ihrer Partei verankert zu sein. Das wird es mit uns aber
    in dieser Form nicht geben.

    Ich will ein Beispiel der Forderungen der Linken nen-
    nen. Sie haben in Ihrem Antrag geschrieben, dass die
    Kompensationsmittel des Bundes für die Gemeinschafts-
    aufgabe Hochschulbau – immerhin sind es derzeit fast
    700 Millionen Euro – um weitere 270 Millionen Euro er-
    höht werden sollen. Das ist eine Steigerung von immer-
    hin fast 40 Prozent. Ich darf Sie erinnern: Dieses Geld,
    das Sie hier verteilen wollen, muss erst einmal erwirt-
    schaftet werden, bevor es ausgegeben werden kann.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Widerspruch bei der LINKEN)


    Man muss sagen: Wir haben natürlich gegenüber den
    Studierenden Verantwortung, aber wir haben auch Ver-
    antwortung gegenüber allen Menschen in unserem Land,
    gegenüber den heranwachsenden nächsten Generatio-
    nen. Dieser Verantwortung werden Sie mit Ihrem Ruf
    nach mehr Staat, nach mehr Geld und damit nach immer
    mehr Schulden nicht gerecht. Das blenden Sie völlig aus.


    (Zuruf der Abg. Caren Lay [DIE LINKE])


    Das wird es in einer unionsgeführten Bundesregierung
    nicht geben. Wir legen hier das erste Mal seit Jahrzehn-
    ten einen ausgeglichenen Haushalt vor.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Auf dem Rücken der jungen Generation!)


    Diese schwarze Null steht. Damit werden wir unserer
    Verantwortung für die Menschen in unserem Land ge-
    recht. Deswegen wird an dieser schwarzen Null auch
    nicht gerüttelt.


    (Beifall bei der CDU/CSU)

    Richtig ist: Die Wohnkosten stellen natürlich einen
    erheblichen Teil der Belastungen für Studierende dar.
    Gerade in Hochschulstädten, in Ballungszentren, dort,
    wo wir attraktive Universitäten haben, ist das in der Tat
    ein Problem. Das ist uns aber sehr wohl bewusst. Wir
    brauchen die Linken nicht, um uns darauf hinzuweisen.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Ja, dann machen Sie was!)


    Wir tun über das BAföG hinaus schon viel. Ich weiß
    nicht, ob es Ihnen entgangen ist, aber es ist schon in der
    Diskussion erwähnt worden. Wir haben gerade eine
    Mietpreisbremse durch das Kabinett gebracht, mit der
    genau auf diese Zuspitzung in den angespannten Woh-
    nungsmärkten und damit auch in den Universitätsstädten
    reagiert werden soll.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    – Vielen Dank den Kollegen von der SPD.

    Auch für uns als Union ist völlig klar, dass Wohnen
    für Studenten, aber auch für alle anderen Menschen in
    unserem Land bezahlbar bleiben muss. Wir wollen nicht,
    dass Menschen aus ihren angestammten Kiezen ver-
    drängt werden. Uns unterscheidet von Ihnen aber Fol-
    gendes: Wir haben ganz andere Auffassungen davon,
    wie wir dieses Ziel erreichen wollen. Man muss schon
    sagen: Wenn ich mir die Wohnungsbaupolitik und die
    Vorschläge der Linken anschaue, denke ich, dass wir bis
    1989 gesehen haben, welches Ergebnis dabei heraus-
    kommt, nämlich zerfallene Wohnbestände.


    (Caren Lay [DIE LINKE]: Ach, Herr Luczak, Sie sind aber originell heute!)


    Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, ich will jedenfalls
    nicht zu einer solchen Situation zurück.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Zuruf von der LINKEN: Mein Gott!)


    Insofern muss man sagen: Diese Polemik, die man
    zum Teil auch in Ihrem Antrag findet – auf der einen
    Seite der raffgierige Vermieter und auf der anderen Seite
    der schutzlos dem Wohnungsmarkt ausgelieferte Mieter –,
    trifft einfach nicht die Realität.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Beides gibt es!)


    Es kann doch nicht darum gehen, Vermieter und Mieter
    gegeneinander auszuspielen. Unser Ziel muss es doch
    sein, ein vernünftiges Miteinander zu erreichen. Das ha-
    ben wir in unserem Land mit wirklich ausgewogenen
    mietrechtlichen Regelungen geschafft und sichergestellt.
    Mit diesem guten Mieterschutz, den wir in unserem
    Land haben, brauchen wir uns vor keinem anderen Land
    zu verstecken. Das ist so, und das wird auch in Zukunft
    so bleiben.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Packen Sie doch die Modernisierungsumlage einmal an!)






    Dr. Jan-Marco Luczak


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich will noch zwei Dinge zur Mietpreisbremse sagen.
    Wir haben sie jetzt gerade durch das Kabinett gebracht.
    Wir haben einen guten Kompromiss gefunden. Ich per-
    sönlich finde an dieser Stelle ganz wichtig – das haben
    wir immer gesagt –: Wenn man nach den Ursachen von
    steigenden Mieten fragt, kommt man ganz schnell zu der
    Erkenntnis, dass das einzige Mittel, das den Mietern
    wirklich nachhaltig hilft, mehr Wohnungsneubau ist.
    Deswegen ist es, glaube ich, sehr, sehr gut, dass wir auf
    unser Drängen hin erreicht haben, dass Neubauten im
    Kabinettsentwurf jetzt ausgenommen werden. Damit
    senden wir ein Signal an diejenigen, die Geld in die
    Hand nehmen wollen, die Wohnungen neu bauen wollen
    und die damit dafür sorgen, dass das Angebot auf den
    Wohnungsmärkten verbreitert wird und somit die Mieten
    nicht mehr so stark steigen müssen. Sie haben nun wei-
    terhin Planungssicherheit. Deswegen ist es gut, dass
    Neubauten aus diesem Entwurf herausgenommen wor-
    den sind.

    Wir sind jetzt im parlamentarischen Verfahren. Da
    wird es naturgemäß immer noch Änderungen geben. Es
    gibt ein paar Punkte, die mir persönlich noch wichtig
    sind. Dabei geht es zum Beispiel darum, welche Krite-
    rien man zugrunde legt, um herauszufinden, was eigent-
    lich ein angespannter Wohnungsmarkt ist. Wir müssen
    uns, glaube ich, noch einmal darüber unterhalten, welche
    Bezugsgrößen genannt werden und ob es richtig ist, auf
    den Bundesdurchschnitt abzustellen. Wir müssen,
    glaube ich, auch schauen, dass das ein Instrument wird,
    das Rechtssicherheit schafft. Ich denke zum Beispiel an
    die Frage: Inwieweit können wir qualifizierte Mietspie-
    gel bei der Bestimmung der ortsüblichen Vergleichs-
    miete heranziehen? Ich glaube, wir müssen uns auch
    noch einmal Gedanken machen, ob, wenn Vermieter
    Geld in die Hand nehmen und ihre Wohnungen moderni-
    sieren, sich das nicht in irgendeiner Form über den Be-
    griff der umfassenden Modernisierung hinaus widerspie-
    geln muss.

    Ich will nur sagen: Wir sind da trotzdem auf einem
    guten Weg – der jedenfalls viel besser ist als all das, was
    die Linke uns hier vorstellt. Wenn die Linke fordert,
    Mietsteigerungen nur noch in Höhe der Inflation zuzu-
    lassen, sollten wir uns einmal fragen: Was passiert denn,
    wenn wir diesen Vorschlag umsetzen? Jeder Vermieter
    würde doch hingehen und eine indexbasierte Miete ver-
    einbaren, das heißt: Steigt die Inflation, steigt die Miete
    ganz automatisch. Das würde passieren, wenn wir diesen
    Vorschlag umsetzten.

    Man muss auch sehen: Wie haben sich denn in der
    Vergangenheit die Kaltmieten im Verhältnis zur Inflation
    entwickelt? In den letzten 20 Jahren ist die Inflation viel
    höher gewesen als der Anstieg der Kaltmieten, das heißt,
    was die Linke uns hier vorschlägt, wäre im Endeffekt so-
    gar kontraproduktiv für die Mieter – da werden sich die
    Mieter in unserem Land wahrscheinlich bedanken. Der
    Vorschlag ist also in der Sache völliger Unsinn; deswe-
    gen werden wir das auch nicht mitmachen, meine Da-
    men und Herren.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Ich will am Schluss einen einzigen Punkt aus dem
    Antrag der Linken aufgreifen, der in der Tat überlegens-
    wert ist.


    (Nicole Gohlke [DIE LINKE]: Hallo! – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt wird es spannend!)


    Sie schlagen vor, dass der Bund sich überlegt, wie er mit
    seinen Liegenschaften umgeht. Das ist die Diskussion
    im Zusammenhang mit der BImA: Wie können wir
    – möglicherweise über die gesetzlichen Regelungen, die
    wir im BImA-Gesetz und in der Bundeshaushaltsord-
    nung haben, hinaus – dafür sorgen, dass bezahlbarer
    Wohnraum in angespannten Wohnungsmärkten auch zur
    Verfügung gestellt wird?


    (Beifall des Abg. Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE])


    Ich bin sehr dafür, dass wir uns dem Ziel verschreiben
    – und das tut die Bundesregierung ja auch –, bezahlbaren
    Wohnraum zu schaffen. Dafür brauchen wir aber eine
    Gesamtstrategie; das heißt, wir dürfen nicht nur über die
    Mietpreisbremse diskutieren – durch die wir letztlich
    den privaten Eigentümern Verantwortung aufbürden –,
    sondern müssen auch schauen, was wir als Bund tun
    können.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Deswegen bin ich persönlich sehr dafür – auch aus mei-
    ner Perspektive hier aus Berlin –, dass wir uns an-
    schauen, ob wir nicht das BImA-Gesetz und die Bundes-
    haushaltsordnung anreichern müssen um Kriterien, bei
    denen es um wohnungspolitische Gesichtspunkte und
    um Stadtentwicklungsgesichtspunkte geht.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es ist, glaube ich, vernünftig und richtig, wenn wir hier-
    für eine Gesamtstrategie entwickeln. Darüber werden
    wir uns in der Koalition noch verständigen.

    Unter dem Strich, meine Damen und Herren: Was die
    Linke uns hier vorschlägt, ist kontraproduktiv für die
    Mieter und beseitigt die Probleme, die wir haben, in kei-
    ner Weise. Deswegen werden wir diesem Antrag auch
    nicht zustimmen.

    Danke schön.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner in dieser Debatte hat die Kolle-

gin Caren Lay das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Caren Lay


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Erst ein-

    mal stelle ich fest: Das Problem ist nicht zu leugnen.
    Wer jetzt zu Semesterbeginn in die Zeitungen schaut
    oder die Meldungen der ASten zur Grundlage nimmt,





    Caren Lay


    (A) (C)



    (D)(B)

    der liest: Tausende stehen auf den Wartelisten der Wohn-
    heime in Berlin. In anderen Städten – wie in Mainz, in
    Greifswald, in Heidelberg – gibt es das sogenannte
    Couchsurfing als wirklich tollen Start in das Studium. In
    manchen Städten berichten die ASten sogar davon, dass
    Studierende in Turnhallen übernachten müssen. In Düs-
    seldorf gibt es inzwischen die sogenannten Kellerkinder:
    Sie übernachten im Souterrain von Wohnheimen. In Göt-
    tingen hat eine Initiative sogar Zeltlager als Notunter-
    künfte für Erstsemester aufgestellt. – All diese Studie-
    renden, meine Damen und Herren, können sich von der
    schwarzen Null der Koalition wirklich überhaupt nichts
    leisten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir führen heute keine haushaltspolitische Debatte
    – das ist klar –; aber weil hier immer wieder behauptet
    wird, dass die Linke das Geld zum Fenster herauswerfen
    wolle und gar kein Geld da sei, will ich nur sagen: Ich
    kann es nicht mehr hören, wie hier seit Jahren und Jahr-
    zehnten Studierenden und Rentnern gesagt wird, sie sol-
    len den Gürtel enger schnallen. Nein, meine Damen und
    Herren, das Geld ist da, es befindet sich nur in den fal-
    schen Händen – bei den Vermögenden und bei den Rei-
    chen –, und da wollen wir als Linke auch ran.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es ist völlig klar, dass wir hier ein ganzes Bündel von
    Maßnahmen brauchen. Ich kann allerdings nicht erken-
    nen, was die Koalition in dieser Legislaturperiode Groß-
    artiges getan hätte, dass sie sich damit brüsten könnte.
    Nehmen wir die Mietpreisbremse, die ja im Übrigen
    noch gar nicht in diesem Parlament eingebracht wurde.
    Die Idee ist schön, wir unterstützen sie. Nur, so wie es
    die Koalition jetzt plant, wird das einfach nichts werden.
    Das beginnt damit, dass die Umsetzung der Mietpreis-
    bremse von den Bundesländern abhängen wird. Das
    heißt, die CDU- und CSU-geführten Länder können sich
    dann einfach verweigern, und im Ergebnis wird die
    Mietpreisbremse in Städten wie München, Bamberg,
    Dresden und Leipzig nicht gelten. Das, meine Damen
    und Herren, kann doch wirklich nicht Ihr Ernst sein. Wir
    brauchen eine Mietpreisbremse, die für alle Bundeslän-
    der gilt.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/CSU: Quatsch! Unsinn!)


    Auch die Deckelung bei 10 Prozent oberhalb der orts-
    üblichen Vergleichsmiete, die Sie vorschlagen, halte ich
    nicht für zielführend; denn in der Praxis kann das bedeu-
    ten – gerade in Städten, in denen die Mieten rasant ange-
    stiegen sind, wie in Hamburg, Frankfurt, Berlin –, dass
    dann der Nachmieter locker das Doppelte wie der Vor-
    mieter zahlen muss, weil die Vergleichsmiete so stark
    angezogen hat. Das ist wirklich kein sinnvoller Deckel.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Als würde es nicht ausreichen, dass es hier genügend
    Ausnahmen und Schlupflöcher gibt, hat die Koalition
    auf Druck der CDU/CSU auf den letzten Metern Neu-
    bauten komplett aus der Regelung zur Mietpreisbremse
    herausgenommen, selbst bei der Wiedervermietung von
    neugebauten Wohnungen.


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Sehr gut ist das!)


    Das können wir aus folgendem Grund nicht akzeptie-
    ren: Nicht nur die Wohnung in dem neugebauten Wohn-
    haus ist dann teuer. Die Dynamik des Mietspiegels wird
    dazu führen, dass nach und nach auch die Miete der Oma
    in der alten Wohnung nebenan ansteigen wird. Das ak-
    zeptieren wir als Linke nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir brauchen eine Mietpreisbremse; aber das, was die
    Koalition vorlegen wird, verdient diesen Namen nicht.
    Ich bin bei Ihnen, wenn Sie sagen: Es muss mehr gebaut
    werden; selbstverständlich. Die Frage ist nur: Was soll
    neu gebaut werden? Ich finde, es sind wirklich sehr viele
    Luxuslofts und Townhouses gebaut worden; das sehen
    Sie in jeder deutschen Großstadt. Wir wollen vor allen
    Dingen, dass für die Mittelschichten mehr gebaut wird,
    für Menschen mit geringen Einkommen. Auch brauchen
    wir endlich einen Neustart im sozialen Wohnungsbau;
    dahin muss die Reise gehen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Corinna Rüffer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Es ist völlig unstrittig, dass wir einen Neustart im so-
    zialen Wohnungsbau brauchen. Die Situation ist so, dass
    der Bedarf bei weitem nicht gedeckt werden kann. Nur
    30 Prozent des Bedarfs im sozialen Wohnungsbau kön-
    nen gedeckt werden; die Tendenz ist fallend. Die Regie-
    rung musste auf meine schriftlichen Anfragen zugeben,
    dass der Anteil der Sozialwohnungen in den letzten zehn
    Jahren über ein Drittel gesunken ist. Daran hat leider
    auch die Regierungsbeteiligung der SPD bisher nichts
    geändert.

    Ich bin, ehrlich gesagt, ein bisschen verwirrt darüber,
    was die Koalition hier will. Von Frau Hendricks lese ich
    immer, dass auch sie will, dass mehr Sozialwohnungen
    gebaut werden. Die CDU/CSU sagt: Was haben wir da-
    mit zu tun? Das ist Sache der Länder. – Ich bin gespannt,
    was wir von der Koalition zu erwarten haben. Bisher ist
    dafür kein einziger Cent mehr in den Bundeshaushalt
    eingestellt. Ich kann Sie nur warnen: Verstecken Sie sich
    hier nicht hinter der Verantwortung der Länder! Es ist
    die Aufgabe des Bundes, dafür zu sorgen, dass endlich
    wieder mehr Sozialwohnungen gebaut werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zu guter Letzt möchte ich auf das Thema BImA und
    öffentliche Wohnungen eingehen; vielen Dank, dass Sie
    dieses Thema schon angesprochen haben. Es ist so: Im
    Bundesbesitz befinden sich immer noch 45 000 Woh-
    nungen und weitere Liegenschaften. Man könnte jetzt
    schauen: Wie können wir diese Wohnungen nutzen, um
    tatsächlich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen? Statt-
    dessen verkauft die BImA, also die Bundesanstalt für
    Immobilienaufgaben, diese Wohnungen selbst auf ange-
    spannten Märkten zu Höchstpreisen. In Berlin in der
    Großgörschenstraße zum Beispiel wollte die landesei-





    Caren Lay


    (A) (C)



    (D)(B)

    gene GEWOBAG die Häuser zu einem fairen Preis kau-
    fen. Sie hat den Zuschlag nicht bekommen. Eine Genos-
    senschaft der Mieterinnen und Mieter, also der
    Bewohnerinnen und Bewohner, wollte ihr Haus kaufen.
    Auch sie haben den Zuschlag nicht bekommen, denn es
    wird immer nur zu Höchstpreisen verkauft. Das ist ein-
    fach inakzeptabel.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Deswegen finde ich es falsch, dass Sie noch letzte
    Woche im Ausschuss den Antrag der Linken abgelehnt
    haben, in dem wir ein Moratorium verlangt haben. Diese
    Ablehnung hilft den Bewohnerinnen und Bewohnern
    überhaupt nicht weiter. Wir haben einen neuen Antrag
    eingebracht, in dem wir sagen: Wir wollen, dass das Kri-
    terium der Gemeinwohlorientierung endlich gesetzlich
    verankert wird. Ich bin sehr gespannt, welches Schicksal
    diesem Antrag beschieden sein wird. Ich hoffe, Sie wer-
    den ihm zustimmen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, Innenstädte, die nur noch
    aus Bürogebäuden, Townhouses und Luxuslofts beste-
    hen, sind nicht nur ungerecht, sondern auch langweilig.
    Wir als Linke wollen lebendige Innenstädte, in denen
    Studierende, Rentnerinnen und Rentner, junge Familien,
    Menschen aus allen Einkommensgruppen, vor allen Din-
    gen Menschen mit geringem Einkommen und aus den
    Mittelschichten, leben können. Dafür stehen wir ein.
    Deswegen bitte ich um Zustimmung zu unserem Antrag.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)