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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/61 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 21: a) – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Fünften Gesetzes zur Än- derung des Elften Buches Sozialge- setzbuch – Leistungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) Drucksachen 18/1798, 18/2379, 18/2909. 5647 A – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/2910. . . . . . . . . . . . . . . 5647 B b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Menschenrecht auf gute Pflege verwirklichen – Soziale Pflegeversicherung solidarisch weiter- entwickeln Drucksachen 18/1953, 18/2909 . . . . . . . . . 5647 B c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Gesundheit zu dem An- trag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungs- lücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversicherungen – soge- nannter Pflege-Bahr – abschaffen Drucksachen 18/591, 18/2901 . . . . . . . . . 5647 B Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5647 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5647 C Hilde Mattheis (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5650 D Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5652 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5654 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5656 B Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5657 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5659 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5660 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5662 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 A Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5663 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5665 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5666 A Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 5667 A Erich Irlstorfer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5667 D Namentliche Abstimmungen 5669 B, 5669 C, 5674 D, 5675 A Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . 5669 D, 5672 A, 5680 D, 5683 A Tagesordnungspunkt 22: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Caren Lay, Diana Golze, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Wohnungs- not, Mietsteigerungen und Mietwucher in Hochschulstädten bekämpfen Drucksache 18/2870 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5675 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 5675 C Sylvia Jörrißen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 5676 D Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5678 B Michael Groß (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5679 D Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . 5685 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 5687 D Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5689 B Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 5689 D Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5690 D Yvonne Magwas (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 5692 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5693 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5694 D Ulli Nissen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5696 B Karsten Möring (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 5697 C Dirk Wiese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5698 B Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5700 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 5701 A Tagesordnungspunkt 23: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung zu dem Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: zu der vereinbarten Debatte – Deutschlands Bei- trag zur Eindämmung der Ebolaepidemie Drucksachen 18/2607, 18/2841 . . . . . . . . . . . 5702 A Dr. Maria Böhmer, Staatsministerin AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5702 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5703 D Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5705 A Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5705 C Heinz-Joachim Barchmann (SPD) . . . . . . . . . 5705 D Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 5706 B Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5707 C Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 5708 A Sabine Weiss (Wesel I) (CDU/CSU) . . . . . . . 5709 B Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 5710 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5711 A Tagesordnungspunkt 26: Bericht des Ausschusses für Bildung, For- schung und Technikfolgenabschätzung gemäß § 56 a der Geschäftsordnung: Technikfolgen- abschätzung (TA) – Fernerkundung: An- wendungspotenziale in Afrika Drucksache 18/581 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 5712 D Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 5713 D Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5714 D Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5716 B Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 5717 B Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5718 B Tagesordnungspunkt 25: Antrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Tom Koenigs, Claudia Roth (Augs- burg), weiterer Abgeordneter und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Antiziga- nismus erkennen und entschlossen bekämpfen Drucksache 18/1967 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5719 B Dr. Bernd Fabritius (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 5720 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5720 D Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 5721 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 5722 C Dr. Philipp Lengsfeld (CDU/CSU) . . . . . . . . 5724 A Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5725 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5726 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 5727 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf ei- nes Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungsauswei- tung für Pflegebedürftige, Pflegevorsorge- fonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) . 5727 D Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller- Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 III Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leis- tungsausweitung für Pflegebedürftige, Pflege- vorsorgefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungs- gesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungs- punkt 21 a) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 B Anlage 4 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5728 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5647 (A) (C) (D)(B) 61. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5727 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.10.2014 Bär, Dorothee CDU/CSU 17.10.2014 Barthle, Norbert CDU/CSU 17.10.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 17.10.2014 Engelmeier, Michaela SPD 17.10.2014 Flisek, Christian SPD 17.10.2014 Frieser, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 17.10.2014 Funk, Alexander CDU/CSU 17.10.2014 Golze, Diana DIE LINKE 17.10.2014 Hagedorn, Bettina SPD 17.10.2014 Hirte, Christian CDU/CSU 17.10.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 17.10.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.10.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 17.10.2014 Müller (Erlangen), Stefan CDU/CSU 17.10.2014 Nahles, Andrea SPD 17.10.2014 Özoğuz, Aydan SPD 17.10.2014 Pilger, Detlev SPD 17.10.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 17.10.2014 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.10.2014 Schön (St. Wendel), Nadine CDU/CSU 17.10.2014 Schwarzelühr-Sutter, Rita SPD 17.10.2014 Strässer, Christoph SPD 17.10.2014 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Strobl (Heilbronn), Thomas CDU/CSU 17.10.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 17.10.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.10.2014 Träger, Carsten SPD 17.10.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.10.2014 Veit, Rüdiger SPD 17.10.2014 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 17.10.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 17.10.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 17.10.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Hilde Mattheis und Mechthild Rawert (beide SPD) zu der Abstimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetzbuch – Leistungs- ausweitung für Pflegebedürftige, Pflegevorsor- gefonds – (Fünftes SGB XI-Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tagesordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer SPD-Fraktion für den Ge- setzentwurf der Bundesregierung und gegen die Ände- rungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Dieses be- inhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Ja- nuar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflegealltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 5728 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 (A) (C) (D)(B) ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet. So können sie individueller der je- weiligen Pflegesituation angepasst werden. Die Bedürf- nisse der Pflegebedürftigen und ihrer pflegenden Ange- hörigen stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Außerdem ist die Forderung nach einer angemesse- nen Entlohnung der Pflegefachkräfte für uns Sozialde- mokratinnen selbstverständlich. Wir machen Ernst mit der Aufwertung der Pflegeberufe – nicht nur in der ge- sellschaftlichen Wertschätzung, sondern auch bei der Bezahlung. Es ist sehr gut, dass endlich gesetzlich klargestellt wird, dass die „Bezahlung tarifvertraglich vereinbarter Vergütungen sowie entsprechender Vergü- tungen nach kirchlichen Arbeitsrechtsregelungen“ bei Pflegesatz- bzw. Pflegevergütungsverhandlungen von niemandem infrage gestellt und als sogenannt unwirt- schaftlich abgelehnt werden darf. Damit das Geld auch wirklich bei den Beschäftigten ankommt, kann der Kos- tenträger einen adäquaten Nachweis von den Arbeitge- bern verlangen, dass dieses Erfordernis auch zu jeder Zeit eingehalten worden ist bzw. wird. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um weiterhin zur angemesse- nen Entlohnung der Branche und der in ihr Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung von insgesamt 0,3 Prozent verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorgefonds vereinbart. Für die Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen von 0,2 Prozent gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten ar- beiten weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der ge- setzlichen Kranken- und Pflegeversicherung in eine Bür- gerinnenversicherung ermöglichen. Anlage 3 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Ulrike Bahr, Bärbel Bas, Uwe Beckmeyer, Dr. Ute Finckh-Krämer, Ulrich Freese, Martin Gerster, Gabriele Groneberg, Gabriele Hiller-Ohm, Frank Junge, Cansel Kiziltepe, Dr. Bärbel Kofler, Steffen-Claudio Lemme, Klaus Mindrup, Markus Paschke, Dr. Simone Raatz, Andreas Rimkus, Susann Rüthrich, Johann Saathoff, Dr. Hans-Joachim Schabedoth, Dr. Dorothee Schlegel, Ewald Schurer, Michael Thews (alle SPD) zu der Ab- stimmung über den von der Bundesregierung eingebrachten Entwurf eines Fünften Gesetzes zur Änderung des Elften Buches Sozialgesetz- buch – Leistungsausweitung für Pflegebedürf- tige, Pflegevorsorgefonds – (Fünftes SGB XI- Änderungsgesetz – 5. SGB XI-ÄndG) (Tages- ordnungspunkt 21 a) Wir stimmen mit unserer Fraktion für den Gesetzent- wurf der Bundesregierung und gegen die Änderungs- und Entschließungsanträge der Fraktionen Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen. Mit dem vorliegenden Gesetz werden die Vereinba- rungen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Es beinhaltet zahlreiche Leistungsverbesserungen, die ab Januar 2015 den Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen weitere Hilfen bei der Bewältigung des oft schwierigen Pflege- alltags zur Verfügung stellen. Jede Pflegesituation ist anders; daher haben wir die Leistungen flexibler und kompatibler gestaltet; sie können individueller der Pfle- gesituation angepasst werden. Die Bedürfnisse der Pfle- gebedürftigen und der Pflegenden stehen im Mittelpunkt dieser Reform. Die Forderung nach einer angemessenen Entlohnung der Pflegekräfte ist für uns selbstverständlich. Daher ist es gut, dass nun gesetzlich klargestellt wird, dass die Zahlung von Tariflohn von den Verhandlungspartnern nicht als unwirtschaftlich bezeichnet werden kann. Dies ist eine wirksame Unterstützung, um zur angemessenen Entlohnung der Beschäftigten beizutragen. Die Leistungsverbesserungen sind mit einer Beitrags- satzsteigerung verbunden. Im Koalitionsvertrag wurde dies im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Vorsorge- fonds vereinbart. Für diese Leistungsverbesserungen und die damit verbundenen Beitragssatzsteigerungen gibt es eine breite gesellschaftliche Akzeptanz. Wir werden weiter an einer nachhaltigen Finanzierung der Pflegever- sicherung arbeiten. Wir werden weiter um politische Mehrheiten werben, die einen Umbau der gesetzlichen Kranken-und Pflegeversicherung in eine Bürgerversi- cherung ermöglichen. Anlage 4 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 926. Sitzung am 10. Ok- tober 2014 beschlossen, dem nachstehenden Gesetz zu- zustimmen: – Gesetz zu dem Übereinkommen der Vereinten Na- tionen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Der Bundesrat hat zudem in seiner 926. Sitzung am 10. Oktober 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3 Satz 4 und 6 des Standortauswahlgesetzes Staatsministe- rin Ulrike Scharf (Bayern) als Nachfolgerin des aus- scheidenden Staatsministers Dr. Marcel Huber (Bayern) zum Mitglied der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 61. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Oktober 2014 5729 (A) (C) (D)(B) Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zur Evaluierung des Antiterrordateigesetzes Drucksache 17/12665 (neu) Ausschuss für Gesundheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über das Ergebnis der Prüfung der Notwendigkeit und Höhe einer Anpassung der Leistungen der Pflegeversicherung nach § 30 des Elften Buches Sozialgesetzbuch Drucksache 18/1600 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung – 17. Legislaturperiode – Drucksache 17/14325 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Anerkennungsgesetz Drucksache 18/1000 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Finanzausschuss Drucksache 18/1935 Nr. A.7 Ratsdokument 10197/14 Drucksache 18/2055 Nr. A.4 Ratsdokument 10514/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.27 ERH 5/2014 Drucksache 18/2533 Nr. A.31 Ratsdokument 12446/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.32 Ratsdokument 12447/14 Verteidigungsausschuss Drucksache 18/2533 Nr. A.50 Ratsdokument 11358/14 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.149 EP P7_TA-PROV(2013)0286 Drucksache 18/419 Nr. A.151 EP P7_TA-PROV(2013)0394 Drucksache 18/544 Nr. A.45 EP P7_TA-PROV(2013)0517 Drucksache 18/642 Nr. A.9 EP P7_TA-PROV(2014)0044 Drucksache 18/642 Nr. A.10 EP P7_TA-PROV(2014)0046 Drucksache 18/822 Nr. A.34 EP P7_TA-PROV(2014)0062 Drucksache 18/1048 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0172 Drucksache 18/1393 Nr. A.38 EP P7_TA-PROV(2014)0255 Drucksache 17/14284 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2013)0233 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/2533 Nr. A.61 Ratsdokument 10897/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.62 Ratsdokument 11922/14 Drucksache 18/2533 Nr. A.63 Ratsdokument 12027/14 61. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 21 Pflegeversicherung TOP 22 Wohnungsnot in Hochschulstädten TOP 23 Ebolaepidemie TOP 26 Technikfolgenabschätzung: Fernerkundung in Afrika TOP 25 Bekämpfung des Antiziganismus Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sylvia Jörrißen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten

    Kolleginnen und Kollegen! Der Antrag der Linken gibt
    uns heute Anlass, über zwei wesentliche Bereiche zu
    diskutieren, die unser gesellschaftliches Leben in
    Deutschland ausmachen: Wohnen und Bildung. Eine an-
    gemessene Versorgung mit Wohnraum gehört zweifels-
    ohne zu den Grundbedürfnissen im Hinblick auf ein
    menschenwürdiges Leben. Der vorliegende Antrag be-
    fasst sich mit dem studentischen Wohnen und stellt da-
    mit eine Querverbindung zum Bereich „Bildung“ her.

    Bildung ist das Grundkapital der Gesellschaft. Bil-
    dungsinvestitionen sind Investitionen in die Zukunft un-
    serer Gesellschaft und unseres Landes. Dafür macht sich
    die Große Koalition stark.

    Meine Damen und Herren, der Antrag der Linken
    geht auf ein Problem ein, das uns nicht nur bekannt ist,
    sondern auf das wir bereits reagieren. Lassen Sie mich
    auf einzelne Punkte eingehen.

    Die großen deutschen Städte erfahren derzeit einen An-
    sturm junger Menschen. Diese ziehen in die Metropolen,
    da sich dort gute Arbeits- und Ausbildungsmöglichkeiten
    sowie Kultur- und Freizeitangebote konzentrieren. Bei
    Studierenden ist diese Entwicklung besonders deutlich.





    Sylvia Jörrißen


    (A) (C)



    (D)(B)

    Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes belief sich
    die Zahl der Studierenden für das vergangene Winter-
    semester auf insgesamt über 2,6 Millionen. Seit 2003 be-
    deutet das eine Steigerung von über einem Drittel. Dies
    ist zuallererst eine positive Nachricht. Ich bin sehr froh
    darüber, dass sich heute so viele junge Menschen dazu
    entschließen, ein Studium aufzunehmen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Gerade im Hinblick auf den uns bevorstehenden
    Fachkräftemangel brauchen wir sehr gut ausgebildete
    Nachwuchskräfte. Zunächst muss festgehalten werden,
    dass sich der Zuwachs an Studenten keineswegs gleich-
    mäßig auf die Universitätsstädte verteilt. Eine aktuelle
    Studie hat die Wohnungssituation von 81 Hochschul-
    städten in Deutschland verglichen und in einem Ranking
    dargestellt. Ja, die Studie sieht eine Verschärfung der
    Wohnsituation für Studierende, jedoch konzentriert auf
    einige Städte. Angeführt wird das Ranking von Mün-
    chen, Hamburg und Frankfurt. Daneben werden aber
    auch Hochschulstädte mit wenig angespanntem Woh-
    nungsmarkt aufgezeigt. Für mich wird daraus deutlich,
    dass hier nur maßgeschneiderte und zielgerichtete Lö-
    sungen wirkungsvoll sind. Darauf setzt die Regierungs-
    koalition. Eine flächendeckende Mietpreisbremse, wie
    es die Linke fordert, wäre keineswegs eine adäquate
    Maßnahme, um den Wohnungsmangel in einigen Metro-
    polen zu bekämpfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir haben gemeinsam mit der SPD eine Mietpreis-
    bremse entwickelt, die gezielt den Druck aus den über-
    hitzten Märkten nimmt. Sie ist ein wichtiger Beitrag da-
    für, dass Mieten auch für Normalverdiener bezahlbar
    bleiben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Mietsteigerungen von 30 bis 40 Prozent, die in manchen
    Ballungsräumen teilweise zur Praxis gehörten, ist nun
    ein Riegel vorgeschoben. Mieten dürfen in Zukunft die
    ortsübliche Vergleichsmiete nur noch höchstens um
    10 Prozent übersteigen. Entscheidend dabei ist, dass dort
    die Länder und Kommunen verpflichtet werden, Maß-
    nahmen zu entwickeln, die die Ursachen des Problems
    bekämpfen. Die Mietpreisbremse ist ein Instrument, das
    die Symptome lindert. Langfristig löst sie allerdings un-
    sere Probleme nicht; denn sie baut keine einzige neue
    Wohnung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Bau neuer Wohnungen ist und bleibt das einzige
    Mittel, um den Wohnungsmangel in den Griff zu bekom-
    men.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Die Mietpreisbremse darf also keine Investitionsbremse
    sein. Deshalb muss der Neubau ausgenommen sein.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, wir müssen ein Klima
    schaffen, in dem Investitionen in den Neubau getätigt
    werden, und das zu bezahlbaren Preisen. In diesem Zu-
    sammenhang sollten wir auch darüber nachdenken, ob
    sich steuerliche Begünstigungen in Gebieten mit ange-
    spanntem Wohnungsmarkt realisieren lassen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Gute Idee!)


    Auf diese Weise könnten Investitionen genau dort, wo
    Angebot und Nachfrage weit auseinanderfallen, ange-
    regt werden.

    Doch auch an anderer Stelle greift der Bund unterstüt-
    zend ein. Aktuell werden die BAföG-Regelungen über-
    arbeitet. Der Entwurf des 25. BAföG-Änderungsgeset-
    zes sieht vor, die Bedarfssätze generell um 7 Prozent zu
    erhöhen. Der Wohnzuschlag wird überproportional auf
    250 Euro angehoben. Damit ist ein wichtiger Schritt ge-
    tan, um den gestiegenen Mietkosten Rechnung zu tra-
    gen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Meine Damen und Herren, es ist richtig, dass die Si-
    tuation auf dem studentischen Wohnungsmarkt derzeit in
    einigen Städten sehr angespannt ist. Bund und Länder
    reagieren bereits. Allerdings ist es auch wichtig, die mit-
    tel- und langfristige demografische Entwicklung nicht
    außer Acht zu lassen. Die gestiegene Zahl der Studien-
    anfänger ist begründet im Aussetzen der Wehrpflicht
    und der Einführung der achtjährigen Gymnasialzeit. Die
    Studentenzahlen werden in wenigen Jahren schon wie-
    der rückläufig sein. Für langfristige Lösungsansätze be-
    darf es daher auch Planungen über die mögliche
    Nachnutzung von Gebäuden.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen der Linken, Sie for-
    dern in Ihrem Antrag den Bau von 100 000 zusätzlichen
    Wohnheimplätzen zu Kosten von 60 000 Euro pro Platz.
    Der Bund soll davon 60 Prozent übernehmen. Offen
    bleibt jedoch, woher in Zeiten der Haushaltskonsolidie-
    rung ein Betrag von 3,6 Milliarden Euro kommen soll.
    Wir leben hier nicht im Lande „Wünsch dir was“. Das
    Allerwichtigste, was wir für die kommende Generation
    tun können, ist, einen ausgeglichenen Haushalt ohne
    Neuverschuldung zu präsentieren.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Caren Lay [DIE LINKE]: Millionärssteuer! – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: Die Linke will Akademiker bevorzugen! Das ist unmöglich!)


    Nebenbei sei hierzu noch gesagt, dass Sie mit den
    Vorschlägen über wilde Kreuz- und Quersubventionen in
    Ihrem Antrag unser föderales System aushebeln. Seit der
    Föderalismusreform 2006 tragen die Länder die aus-
    schließliche Verantwortung für die soziale Wohnraum-
    förderung und damit auch für den Bau von Wohnraum
    für Studierende. Die Länder erhalten bis Ende 2019
    518 Millionen Euro jährlich aus Kompensationsmitteln.
    Diese Mittel müssen jedoch auch für den vorgesehenen
    Zweck eingesetzt werden. Hier muss an die Verantwor-
    tung der Länder appelliert werden.

    Unbeschadet der Zuständigkeit der Länder sieht die
    Große Koalition es als ihre gesellschaftspolitische Auf-
    gabe, einen Beitrag zur Lösung des Problems zu leisten,
    und setzt ihre Aktivitäten zur Schaffung von zusätzli-





    Sylvia Jörrißen


    (A) (C)



    (D)(B)

    chem studentischen Wohnraum fort. Dazu hat das Bau-
    ministerium das Bündnis für bezahlbares Wohnen und
    Bauen ins Leben gerufen. Im Juli 2014 fand unter der
    Leitung der Ministerin die erste Sitzung statt. Beteiligt
    sind Vertreter aller föderalen Ebenen und zahlreiche Ver-
    bände rund um das Thema „Wohnen und Bauen“. Damit
    sitzen alle beteiligten Akteure an einem Tisch. Das ist
    wichtig, um langfristige und zukunftssichere Lösungen
    zu entwickeln. Handlungsschwerpunkte sind, bezahlbare
    Mieten und eine soziale Sicherung des Wohnens zu er-
    reichen. Eine besonders wichtige Rolle messe ich der
    Baukostensenkungskommission bei;


    (Marie-Luise Dött [CDU/CSU]: Ja! Genau!)


    denn nur wenn das Bauen bezahlbar ist, sind es auch die
    Mieten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich setze große Hoffnungen auf das Bündnis und er-
    warte, dass zügig Lösungen präsentiert und umgesetzt
    werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Hoffnung stirbt zuletzt!)


    Nur so lässt sich in dem in Schieflage geratenen Verhält-
    nis zwischen Angebot und Nachfrage wieder ein Gleich-
    gewicht herstellen, besonders im Interesse der Studieren-
    den in unserem Land. Meine Damen und Herren, Sie
    sehen: Wir haben das Problem erkannt, arbeiten an ziel-
    gerichteten und wirkungsvollen Maßnahmen und haben
    bereits vieles in die Tat umgesetzt.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner hat der Kollege Kai Gehring das

Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Kai Gehring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin und Bildungsministerin

    a. D.! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe
    Kolleginnen und Kollegen! Die Lust auf ein Studium ist
    ungebrochen. Rund eine halbe Million neue Studierende
    wird 2014 an den Hochschulen erwartet. Die meisten
    von ihnen starten in diesen Tagen ins Wintersemester.
    Wir wünschen allen Erstsemestern ein gutes und erfolg-
    reiches Studium!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Damit aus Anfängern auch Absolventen werden,
    müssen die Studienbedingungen flächendeckend verbes-
    sert werden. Studierende brauchen nicht nur einen Stu-
    dienplatz, sondern sie brauchen auch einen Platz im Hör-
    saal und im Seminarraum. Sie brauchen Bibliotheken
    und Mensen, eine Studienberatung, und sie brauchen ein
    Dach über dem Kopf. Ein erfolgreiches Studieren erfor-
    dert eine verlässliche soziale Infrastruktur auf dem Cam-
    pus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Mithilfe des Hochschulpaktes zwischen Bund und
    Ländern konnten seit 2010 sehr viele zusätzliche Stu-
    dienplätze zur Verfügung gestellt werden. Ende Oktober
    ist hoffentlich eine Einigung über die dritte Paktphase
    für die Jahre 2016 bis 2020 erzielt. Das ist auch unerläss-
    lich, damit Studienberechtigte, Hochschulen und letzt-
    lich auch Hochschulstädte klare Perspektiven haben.
    Statt Studienplatzmangel braucht es Chancen für alle.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Mit dem Hochschulpakt allein ist der erfreuliche Stu-
    dierendenboom, der übrigens auch im nächsten Jahr-
    zehnt anhalten wird, nicht zu bewältigen, liebe Koali-
    tion. Es fehlt auch eine zügige BAföG-Erhöhung. An
    vier Jahre ohne Anpassung will diese Koalition zwei
    weitere Jahre mit Nullrunden dranhängen. Diese Warte-
    schleife für Studierende müssen Sie stoppen. Zwölf Se-
    mester ohne BAföG-Erhöhung – das geht doch nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Auch deshalb steht eine echte soziale Öffnung der
    Universitäten und Fachhochschulen noch aus. Genau
    deswegen haben wir zusätzliche Hürden wie Studienge-
    bühren in den Ländern mittlerweile flächendeckend ab-
    geschafft, – und das war auch gut so. Wir wollen mehr
    Bildungsgerechtigkeit


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Sehr gut!)


    Wir brauchen endlich mehr soziale Vielfalt im Hörsaal.
    Wir brauchen breitere Zugänge zum Campus für unterre-
    präsentierte Gruppen. Wir brauchen mehr junge Men-
    schen, die als Erste aus ihren Familien studieren.

    Dabei, meine Damen und Herren, hilft auch der Aus-
    bau sozialer Infrastrukturen in den Hochschul- und Uni-
    städten. Dazu zählt eben auch das studentische Wohnen.
    Hier kann und muss auch der Bund endlich einen Beitrag
    leisten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Nahezu alle Hochschulstädte berichten von Wohnungs-
    knappheit und sehr langen Wartelisten bei Studierenden-
    wohnheimen. Auf dem freien Wohnungsmarkt haben es
    Studierende und einkommensarme Gruppen insgesamt
    schwer, eine bezahlbare Bleibe zu finden. Die Bundes-
    regierung muss deshalb endlich mit konkreten Initiativen
    kommen und nicht, wie meine Kollegin vorher, nur die
    Hoffnung beschwören. Hier darf man nicht die Hände in
    den Schoß legen, sondern muss konkret werden.

    Für weniger als 10 Prozent aller Studierenden bun-
    desweit stehen Wohnheimplätze zur Verfügung. Die
    Länder haben das Problem mittlerweile erkannt, und die





    Kai Gehring


    (A) (C)



    (D)(B)

    meisten investieren sehr fleißig in den Bau neuer Wohn-
    heime.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Beispiel Nordrhein-Westfalen: Die CDU-FDP-Vorgän-
    gerregierung unter Ministerpräsident a. D. Rüttgers hatte
    den Wohnheimbau schlicht komplett vernachlässigt. Un-
    ter Rot-Grün geht‘s aufwärts:


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD)


    Zwei Wohnheimbauprogramme mit einem Gesamtvolu-
    men von 80 Millionen Euro hat die Landesregierung
    Nordrhein-Westfalen auf den Weg gebracht.


    (Dr. Jan-Marco Luczak [CDU/CSU]: Mit den Schulden geht’s aufwärts!)


    Über 3 000 Wohnheimplätze sind damit im Bau. Rot-
    Grün bringt damit NRW in die Spitzengruppe bei der
    Versorgung mit Wohnheimplätzen zurück. Nach der
    schwarz-gelben Rüttgers-Delle ist das auch dringend
    notwendig. Das ist eine gute Nachricht für die Studieren-
    den im Land.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Zweites gutes Beispiel: Baden-Württemberg. Schon
    2 200 Wohnheimplätze mehr als 2011 gibt es im Ländle.
    Über 1 700 Wohnheimplätze sind im Bau bzw. in Pla-
    nung. Mit einer Versorgungsquote von knapp 13 Prozent
    ist Baden-Württemberg Spitzenreiter der westdeutschen
    Bundesländer. Das, meine Damen und Herren, ist vor-
    bildliches Länderhandeln.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Den vielfältigen Aktivitäten der Länder steht Tatenlo-
    sigkeit der Bundesregierung gegenüber. Ein Paradebei-
    spiel dafür sind die runden Tische bei Ex-Bauminister
    Ramsauer; 2012 und 2013 haben mehrere davon stattge-
    funden. Außer Vorwürfen an die Länder gab es einzig
    und allein einen Prüfauftrag: Es sollte geprüft werden,
    Studierende in alten, leerstehenden Kasernen unterzu-
    bringen. Gehört hat man davon aber eigentlich nichts
    mehr. Kreative Kommunen haben das sowieso längst ge-
    tan. Wir sagen: Studierende brauchen ein Dach über dem
    Kopf – keine Inszenierung von Aktionismus, keine
    neuen runden Tische, sondern endlich Lösungen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nichtstun ist also keine Option, liebe Koalition. Da-
    her sind wir sehr gespannt auf neue, frische Initiativen
    von Bundesbauministerin Hendricks. Insofern greift der
    Antrag der Linksfraktion natürlich ein wichtiges Thema
    auf und weist in die richtige Richtung, auch wenn wir in
    einzelnen Punkten nicht mitgehen können.

    Studentenbuden in Leipzig, Görlitz, Hamburg oder
    München sind sehr unterschiedlich teuer. Deswegen ha-
    ben wir als Grüne in der vergangenen Sitzungswoche be-
    antragt, die regional unterschiedlichen Mietstufen des
    Wohngeldgesetzes im BAföG zu verankern. Das wäre
    deutlich zielgenauer und gerechter als die derzeitige
    bundeseinheitliche und viel zu niedrige Pauschalierung.
    Also zurück zur regionalen Staffelung! Das wäre gerech-
    ter.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben in der letzten Wahlperiode ergänzend zum
    Hochschulpakt einen Aktionsplan zum studentischen
    Wohnen vorgeschlagen, damit Studierende nicht nur ei-
    nen Studienplatz, sondern auch Wohnraum vorfinden.
    Dazu gehört natürlich auch, Zwischennutzungen von
    Bundesliegenschaften endlich zu erleichtern. Anstatt un-
    genutzte und leerstehende Gebäude des Bundes an pri-
    vate Investoren zu verkaufen, die dort zum Beispiel
    teure Eigentumswohnungen hochziehen, sollten diese
    Gebäude für günstiges studentisches Wohnen geöffnet
    werden. Der Bund muss also endlich von seiner Zu-
    schauertribüne herunterkommen. Studentische Woh-
    nungsnot müssen Bund und Länder gemeinsam überwin-
    den.

    Es gibt viele Ideen. Wir warten auf Ihre Initiativen.
    Jetzt braucht es einen gemeinsamen Vorstoß der Bundes-
    bauministerin und der Bundeswissenschaftsministerin.
    Darauf warten wir, und wir machen weiterhin Druck;
    denn studentisches Wohnen muss bezahlbar bleiben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)