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ID1805119900

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/51 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 51. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 I n h a l t : Berufung von deutschen Mitgliedern des Eu- ropäischen Parlaments für die Teilnahme an den Sitzungen des Ausschusses für die Ange- legenheiten der Europäischen Union . . . . . . . 4659 A Wahl des Herrn Norbert Seitz als ordentli- ches Mitglied für den Stiftungsrat der Stif- tung Flucht, Vertreibung, Versöhnung . . . . 4659 B Wahl der Abgeordneten Katrin Werner als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 B Zusätzliche Ausschussüberweisung . . . . . . . . 4659 C Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksache 18/2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 C b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksache 18/2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 D Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4659 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 4662 D Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . 4664 B Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 4665 A Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4667 D Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4669 C Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4671 A Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4671 B Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4671 D Erika Steinbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4673 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4674 C Frank Schwabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4675 C Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4676 C Alois Karl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4677 D Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4679 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4682 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 4684 A Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4685 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4687 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4688 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4689 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 4690 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4692 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 4694 A Beate Walter-Rosenheimer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4695 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4696 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4697 D Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4700 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4700 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4700 D Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4702 C Tagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Vorschlag für eine Verordnung des Rates zur Änderung der Verordnung (EWG, EURATOM) Nr. 354/83 im Hin- blick auf die Hinterlegung der histori- schen Archive der Organe beim Euro- päischen Hochschulinstitut in Florenz Drucksache 18/1779 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 A b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Straßenverkehrs- gesetzes und der Gewerbeordnung Drucksache 18/2134 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 B c) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Änderung des Umweltstatistik- gesetzes Drucksache 18/2135 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 B d) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Umsetzung der Richtlinie 2012/17/EU in Bezug auf die Verknüp- fung von Zentral-, Handels- und Gesell- schaftsregistern in der Europäischen Union Drucksache 18/2137 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D e) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Übereinkommen der Verein- ten Nationen vom 31. Oktober 2003 gegen Korruption Drucksache 18/2138 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C f) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Teilauflösung des Sondervermö- gens „Aufbauhilfe“ und zur Änderung der Aufbauhilfeverordnung Drucksache 18/2230 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C g) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Sechs- ten Gesetzes zur Änderung des Verwal- tungs-Vollstreckungsgesetzes Drucksache 18/2337 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C h) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwölf- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- Immissionsschutzgesetzes Drucksache 18/2442 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 C i) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Zwei- ten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes zur Errichtung eines Sondervermögens „Energie- und Klimafonds“ Drucksache 18/2443 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D j) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2013 – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2013 – Drucksache 18/1809 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4704 D k) Antrag des Bundesministeriums der Finan- zen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushaltsjahr 2013 – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2013 – Drucksache 18/1930 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4705 A Tagesordnungspunkt 3: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2012 – Vorlage der Haushalts- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2012 – – zu dem Antrag des Bundesministe- riums der Finanzen: Entlastung der Bundesregierung für das Haushalts- jahr 2012 – Vorlage der Vermögens- rechnung des Bundes für das Haus- haltsjahr 2012 – – zu der Unterrichtung durch den Bundes- rechnungshof: Bemerkungen des Bun- desrechnungshofes 2013 zur Haus- halts- und Wirtschaftsführung des Bundes (einschließlich der Feststel- lungen zur Jahresrechnung 2012) – zu der Unterrichtung durch den Bun- desrechnungshof: Bemerkungen des Bundesrechnungshofes 2013 zur Haushalts- und Wirtschaftsführung des Bundes – Weitere Prüfungser- gebnisse – Drucksachen 17/14009, 17/14010, 18/111, 18/305 Nr. 4, 18/1220, 18/1379 (neu) Nr. 1.7, 18/1971 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4705 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 III b) Beschlussempfehlung und Bericht des Haushaltsausschusses zu dem Antrag des
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 51. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 11. September 2014 4789 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.09.2014 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 11.09.2014 Becker, Dirk SPD 11.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 11.09.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 11.09.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 11.09.2014 Connemann, Gitta CDU/CSU 11.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 11.09.2014 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 11.09.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.09.2014 Ferner, Elke SPD 11.09.2014 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 11.09.2014 Gabriel, Sigmar SPD 11.09.2014 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 11.09.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 11.09.2014 Kretschmer, Michael CDU/CSU 11.09.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 11.09.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 11.09.2014 Dr. Nüßlein, Georg CDU/CSU 11.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Dr. Reimann, Carola SPD 11.09.2014 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.09.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.09.2014 Strässer, Christoph SPD 11.09.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 11.09.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 11.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 51. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2015 – Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 30 Bildung und Forschung TOP 2 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 3 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Steffen-Claudio Lemme


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Wie gerne würde ich im Rahmen dieser Debatte Opposi-
    tionspolitiker sein.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das glaube ich Ihnen! Bei dieser Politik kann man nur opponieren!)






    Steffen-Claudio Lemme


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ständig an den bau- und klimapolitischen Vorhaben zu
    kritisieren, die im Ministerium von Frau Hendricks bear-
    beitet werden, ist eine einfache Angelegenheit.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist nicht einfach!)


    Aber wir sind hier, um etwas zu gestalten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Dann gestalten Sie endlich mal!)


    Dazu zählt auch der Entwurf des Bundeshaushaltes für
    2015, der viele Gestaltungselemente beinhaltet. Es ent-
    spricht natürlich auch meiner persönlichen Meinung,
    dass im Bereich des Bauwesens und des Klimaschutzes
    gar nicht genug investiert werden kann, und das gerade
    angesichts der großen klimapolitischen Herausforderun-
    gen, vor denen wir stehen.

    Frau Ministerin, Sie haben, wie ich meine, kein dank-
    bares Amt übernommen, aber Sie füllen es gut aus.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Es ist also viel Wahres dran, wenn Sie sagen, Sie müss-
    ten, wie es im Liedtext von Tim Bendzko heißt, „nur
    noch kurz die Welt retten“. Daher lassen Sie uns an die-
    ser Stelle den parteipolitischen Streit beiseiteschieben;
    denn wir befinden uns an einem Punkt, an dem uns be-
    wusst ist, dass dringender Handlungsbedarf besteht – am
    besten schon vorgestern.


    (Steffi Lemke [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Bewusstsein reicht da nicht!)


    Ich möchte Barbara Hendricks bei ihren Bemühungen
    unterstützen und hoffe, Sie von der Opposition tun das
    auch.


    (Beifall bei der SPD)


    Anstatt einzig und allein kritisieren zu können, stehen
    wir Sozialdemokraten in der Regierungsverantwortung.
    Wir machen das nicht so wie Sie, Frau Bluhm, die uns
    für Positionen, die im Bundestag im Jahr 2012 beschlos-
    sen wurden, kritisiert. Da befanden auch wir uns in der
    Opposition und nicht in der Regierungsverantwortung.
    Aber in Verantwortung stehen, heißt auch, etwas zu ver-
    ändern, und das heißt, Verbesserungen herbeizuführen,
    zum Beispiel für mehr bezahlbaren Wohnraum und für
    eine Senkung der CO2-Emissionen sowohl innerhalb
    Deutschlands als auch weltweit.


    (Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es ist ja nichts passiert!)


    – Doch.


    (Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann? Wann denn?)


    Wie sehen unsere Verbesserungen aus? Was bedeutet
    sozialdemokratische Umwelt- und Baupolitik, und wie
    zeigt sich das im Haushalt?

    Lassen Sie mich im Baubereich beginnen. Wir benöti-
    gen Investitionen in lebenswerte Nachbarschaften, um
    das Zusammenleben von Menschen verschiedenen Al-
    ters, verschiedener Herkunft und aus unterschiedlichen
    sozialen Schichten zu verbessern. Es geht darum, das
    Auseinanderdriften in reiche Viertel und arme Viertel zu
    verhindern. Daher haben wir die „Soziale Stadt“ mit
    150 Millionen Euro zum Herzstück der Städtebauförde-
    rung gemacht.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich möchte gern die Anregung des Kollegen Haase
    aufgreifen und sagen, dass es auch mich stört, dass
    Flüchtlinge in Zelten untergebracht werden sollen. Aber
    ich kann mir schlecht vorstellen, die benötigten Mittel
    über das Programm „Soziale Stadt“ zu generieren. Wir
    brauchen Mittel on top,


    (Beifall bei der SPD)


    um für die Flüchtlinge humane Lebens- und Wohnbedin-
    gungen zu gewährleisten.

    Wir haben Förderprogramme im Bereich der Städte-
    bauförderung mit einem Gesamtvolumen von 700 Mil-
    lionen Euro auf den Weg gebracht. Dies wird natürlich
    im Haushalt 2015 fortgesetzt.

    Als Thüringer möchte ich außerdem das Programm
    „Stadtumbau Ost“ besonders hervorheben, das mit ei-
    nem Volumen von 105 Millionen Euro zu einer wichti-
    gen Säule der Städtebauförderung ausgebaut wurde. Be-
    reits bei den letzten Beratungen konnten wir die Mittel
    um 22 Millionen Euro erhöhen. Im Osten haben wir
    noch immer mit einem massiven Wohnungsleerstand zu
    kämpfen, und deshalb ist es gut, dass die Kosten, die bei-
    spielsweise beim Abriss von leeren Plattenbauten in den
    ländlichen Gebieten entstehen, darüber getragen werden
    können.

    Gleichzeitig geht es darum, sich den demografischen
    Anforderungen an den Wohnraum zu stellen. In den letz-
    ten Haushaltsberatungen war mir die Bereitstellung von
    Bundesmitteln für den altersgerechten Umbau von Woh-
    nungen ein Herzensanliegen. Und unsere parlamentari-
    schen Bemühungen führten zum Erfolg: Wir konnten
    das Programm „Altersgerecht Umbauen“, das Investi-
    tionsanreize setzt, bereits mit dem Haushalt 2014 starten.
    Die Umsetzung dieses Verhandlungsergebnisses wird
    nun mit dem neuen Haushaltsentwurf fortgeführt. So
    sind 2015 weitere 11,9 Millionen Euro für das Pro-
    gramm „Altersgerecht Umbauen“ vorgesehen. Diese Zu-
    kunftsinvestition ist dringend notwendig; denn barriere-
    freie oder -arme Wohnungen sind eine wesentliche
    Voraussetzung dafür, möglichst lange selbstbestimmt
    und selbstständig im vertrauten Umfeld leben und woh-
    nen zu können.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Soziale Wohnungspolitik bedeutet auch, endlich eine
    Anpassung des Wohngeldes an die Entwicklung der
    Mieten und Einkommen durchzuführen.


    (Beifall bei der SPD)


    Denn steigende Mieten, gerade in Ballungszentren, füh-
    ren bei immer mehr Menschen zu einer finanziellen
    Überlastung. Zusätzlich steigen die Strom- und Heizkos-





    Steffen-Claudio Lemme


    (A) (C)



    (D)(B)

    ten; sie sind für manche Haushalte kaum noch tragbar.
    Deshalb muss der Heizkostenzuschuss dringend wieder
    eingeführt werden.


    (Beifall bei der SPD – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann können Sie doch einen Antrag stellen! Da würden wir zustimmen!)


    Bezahlbares Wohnen ist ein Kernanliegen sozialde-
    mokratischer Politik. Das war bei der Vorgängerregie-
    rung anders. Sie hat im Jahr 2011 gegen den Widerstand
    von SPD, Mieter- und Sozialverbänden und Kommunen
    den Heizkostenzuschuss ersatzlos gestrichen. Dies traf
    insbesondere die Einkommensschwachen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Die SPD wird die dringend notwendige Wohngeldre-
    form nun angehen. Ziel ist, dass viele Haushalte mit ei-
    genem Einkommen, vor allem Familien, künftig nicht
    mehr auf die Hartz-IV-Grundsicherung angewiesen sein
    werden. Ich bin zuversichtlich, dass die Wohngeldre-
    form Mitte 2015 in Kraft treten wird. Im Haushalt stehen
    deshalb bereits zusätzliche Mittel in Höhe von 130 Mil-
    lionen Euro bereit.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Karsten Möring [CDU/CSU])


    Zum Thema Bundesbauten möchte ich etwas Kriti-
    sches sagen. Im Haushaltsausschuss werden wir die Ent-
    wicklung der zunehmenden Kostensteigerungen kritisch
    begleiten. Hier ist von der Bundesregierung zukünftig
    ein Höchstmaß an Transparenz gefordert. Beispiele unter
    vielen sind die Staatsbibliothek Unter den Linden oder
    der Neubau der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes
    in Berlin. Um künftig zu verhindern, dass bereits bei der
    Bauvorbereitung zu ambitionierte Kosten- und Termin-
    ziele gesetzt werden, die sich später als nicht realisierbar
    erweisen, müssen wir gemeinsam nachhaltige Lösungen
    finden.

    Kommen wir zum Klimaschutz. Der Klimaschutz
    muss in dieser Regierung eine herausgehobene Rolle
    spielen,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Tut er aber nicht!)


    denn es ist allerhöchste Zeit, aufzuwachen.

    Auch ich habe den „Energiewende-Index“ der Unter-
    nehmensberatung McKinsey gesehen, der viel mediale
    Aufmerksamkeit hervorgerufen hat. Demnach kann un-
    ser eigenes nationales Ziel, bis zum Jahr 2020 die Treib-
    hausgasemissionen um 40 Prozent gegenüber 1990 zu
    senken, nur noch erreicht werden, wenn wir den Ausstoß
    ab jetzt jährlich um 3,5 Prozent reduzieren. Das ent-
    spricht dem fünffachen Wert des momentanen jährlichen
    Rückgangs.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau! Aber dazu ist nichts im Haushalt! Gar nichts!)


    Läuft alles weiter wie bisher, fehlen 7 Prozent oder, an-
    ders gerechnet, 85 Millionen Tonnen CO2.

    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Richtig!)


    Deshalb müssen wir dringend alle Ministerien, Behör-
    den und Ämter einbeziehen. Es heißt, mehr einzusparen,
    zum Beispiel in der Landwirtschaft, bei Gebäuden oder
    auch im Verkehr. Die Erhöhung der Mittel, beispiels-
    weise für die energetische Stadtsanierung im Rahmen
    des Energie- und Klimafonds um 12 Millionen Euro


    (Christian Kühn [Tübingen] [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: Lächerlich! Völlig lächerlich angesichts der Aufgabe!)


    oder für das CO2-Gebäudesanierungsprogramm um
    200 Millionen Euro, weist in die richtige Richtung; aber
    das ist längst noch nicht genug. Als Haushälter werde
    ich den Aktionsplan Klimaschutz 2020, den die Ministe-
    rin vorlegen wird, deshalb nach Kräften unterstützen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Nationale Klimaschutzinitiative kürzt ihr um 12 Millionen!)


    Was den internationalen Klimaschutz betrifft, so be-
    steht im Jahr 2015 in Paris wohl die letzte Chance, ein
    Nachfolgeabkommen zum Kioto-Protokoll zu verab-
    schieden. Der Ban-Ki-moon-Gipfel in New York, der
    hierfür die Voraussetzungen schaffen soll, findet zu mei-
    ner großen Verwunderung ohne die Kanzlerin statt.


    (Beifall der Abg. Ulli Nissen [SPD])


    Ich bin mir aber sicher, dass unsere Umweltministerin
    sie gut vertreten wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Jetzt kommt das Aber: Betrachte ich nüchtern die
    Zahlen im Haushalt, so erkenne ich zu wenig Engage-
    ment beim Klimaschutz.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja! So ist es! – Roland Claus [DIE LINKE]: Bravo!)


    Ja, um die Welt zu retten, bleibt noch sehr viel zu tun.
    Ich hoffe, wir ziehen hierbei alle an einem Strang.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Herzlichen Dank. – Ich darf mich bei dieser Gelegen-

heit bei den bisherigen Rednern in dieser Aussprache für
die disziplinierte Einhaltung der Redezeiten bedanken,
die vorbildlich ist.

Jetzt erteile ich das Wort dem Kollegen Roland Claus,
Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)







(A)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank, Herr Präsident. – Meine Damen und

    Herren! Frau Bundesministerin, auf Ihr neues Amt als
    Schlossherrin komme ich später noch zu sprechen.


    (Heiterkeit bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Es geht bei diesem Etat mehr noch als bei den ande-
    ren Etats, die wir in diesen Tagen besprechen, um die
    Zukunftsfähigkeit von Politik. Man kann das auch mit
    „Enkeltauglichkeit“ übersetzen. Gerade ein Umwelt-
    haushalt muss sich der Aufgabe stellen, schon heute eine
    Politik zu formulieren, die für künftige Generationen et-
    was Gutes und nicht etwas Schädigendes bedeutet.


    (Beifall bei der LINKEN)


    An guter Absicht fehlt es der Ministerin, wie wir ge-
    hört haben, ganz sicher nicht. Aber schauen wir uns die
    Fakten an – schließlich reden wir nicht über Ihre guten
    Absichten; das könnten wir auch anderswo tun; hier geht
    es um den Etat –: Sie kürzen 46 Millionen Euro bei der
    Internationalen Klimaschutzinitiative. Stellen Sie alle
    sich einmal die folgende Aufgabe: Denken Sie an das
    technische Gerät, das Sie alle in den Plenarsaal getragen
    haben, und überlegen Sie, wie viel von der umweltbelas-
    tenden Produktion dieser Geräte in die ärmsten Länder
    Asiens ausgelagert wurde. In dieser Situation die Mittel
    für die Internationale Klimaschutzinitiative so erheblich
    zu kürzen, das ist ein Skandal.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Hinzu kommt, dass der Energie- und Klimafonds nicht
    annähernd die Lenkungswirkung entfaltet hat, die Sie
    bei seiner Konstituierung versprochen haben. Außerdem
    ist er dem Zugriff des Umweltministeriums entzogen.
    Wir stellen also fest, Frau Bundesministerin: Anspruch
    und Realität passen hier nicht zusammen.

    Die Linke will eine sozialökologische Gerechtigkeits-
    wende, ein Gestaltungskonzept, in dem nicht das Soziale
    gegen das Ökologische ausgespielt wird oder umgekehrt
    das Ökologische gegen das Soziale. Frau Ministerin, Sie
    haben das vorhin so ähnlich erklärt und gesagt, dass Sie
    das auch wollen. In diesem Zusammenhang muss ich Sie
    aber daran erinnern, dass Sie gegenwärtig mit einem Ko-
    alitionspartner unterwegs sind, der mit beiden Füßen auf
    der Bremse steht, auf der sozialen Bremse und auf der
    ökologischen Bremse. Das genau ist Ihr Problem.


    (Beifall bei der LINKEN – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Wir wollen Sie auch auffordern, die zahlreichen An-
    kündigungen, ein nationales Programm zum Hochwas-
    serschutz aufzulegen, endlich umzusetzen. Die Bund-
    Länder-Kooperation in dieser Frage ist längst überfällig.
    Wir müssen uns auch über die Etatisierung dieser Auf-
    gabe verständigen, und zwar über die Gemeinschaftsauf-
    gabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küsten-
    schutzes“ hinaus. Dort findet sich bisher nämlich der
    einzige Ansatz dafür. Ich denke, dass die Initiative der
    Brandenburger Landesregierung, die ganz sicher ihren
    Fortbestand erleben wird und feiern kann, eine hilfreiche
    Anregung dabei ist. Wir müssen aber natürlich auch die
    Belange der Nachbarstaaten Polen und Tschechien mit-
    denken und sollten uns jetzt dieser Aufgabe stellen.

    Ich komme nun zur Enkeltauglichkeit in Sachen
    Stadtentwicklung und Wohnungsbau. Sie selbst haben
    das Wort geprägt: Wir wollen den sozialen Wohnungs-
    bau wiederbeleben. Wiederbeleben kann man nur, was
    schon fast tot war. Wir wollen diese Aufgabe unterstrei-
    chen. Sie wurde hier schon mehrfach als Absicht be-
    nannt. Es geht in der Tat darum, etwas gegen Gentrifizie-
    rung zu tun, was zu Deutsch nichts anderes bedeutet, als
    über erhebliche Mietsteigerungen Mieterinnen und Mie-
    ter mit durchschnittlichen und niedrigen Einkommen re-
    gelrecht aus ihren angestammten Wohnsituationen zu
    vertreiben. Wir wollen an dieser Stelle auch auf die
    schwierige Situation für Studierende aufmerksam ma-
    chen, bezahlbaren Wohnraum in der Nähe ihrer Hoch-
    schulen und Universitäten zu bekommen. Diese beiden
    Herausforderungen könnten ein Grund für die Wiederbe-
    lebung des sozialen Wohnungsbaus ein. Wenn Sie auf
    dieser Schiene mit uns denken, unterstützen wir Sie
    gerne dabei, diesen Weg zu beschreiten.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir unterstützen auch, nachdem die FDP dieses Pro-
    gramm auf Abwicklung gestellt hatte, die Förderung von
    UNESCO-Welterbestätten. Wir wollen an dieser Stelle
    aber auf Folgendes hinweisen: Wir haben im Jahr 2014
    ein Problem. Wir haben durch die späte Verabschiedung
    des Haushalts im Grunde nur drei Monate lang Zugriff
    auf die Förderinstrumente des Bundes. Wir haben natür-
    lich ein Interesse daran, dass die Mittel für diese Förder-
    programme nicht am Ende des Jahres von Wolfgang
    Schäuble für die schwarze Null einkassiert werden, son-
    dern dass sie dort ankommen, wo sie erwartet werden.

    Wir werden natürlich auch der Erhöhung des Wohn-
    geldes zustimmen. Aber wenn man sich einmal genau
    anschaut, was hier vorgeht, dann sieht man, dass dies ein
    Vorgang der sozialen Nachsorge ist. Wohngeld ist eine
    Art Aufstockergeld. Die Problemlagen, die durch zu ge-
    ringe Einkommen und überhöhte Mieten entstanden
    sind, werden durch Steuerzahlerinnen- und Steuerzahler-
    geld quasi wieder ausgeglichen. Das ist kein Vorgang,
    über den man sich von Herzen freuen kann. Man muss
    ihn jetzt im Interesse der Betroffenen so hinnehmen;
    aber es ist ein Vorgang der sozialen Nachsorge.

    Nun komme ich zu der tatsächlichen Frechheit in Ih-
    rem Etat: 56 Millionen Euro mehr für das Berliner Stadt-
    schloss.


    (Sören Bartol [SPD]: Ihr hättet es ja nicht sprengen müssen! – Heiterkeit bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Die Linke wollte das ganze Schloss nicht; aber das ist
    jetzt nicht mein Problem. Mein Problem ist, dass es meh-
    rere Beschlüsse des Haushaltsausschusses gibt – wenn ich
    mich richtig erinnere, einstimmige Beschlüsse –, die be-
    sagen, dass es eine finanzielle Obergrenze gibt. Der Vor-
    gang ist gedeckelt. Jetzt frage ich einmal Kollegen wie
    Sören Bartol oder Barthl Kalb: Gelten denn diese Be-

    (C)






    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)

    schlüsse auf einmal nicht mehr? Das lassen wir Ihnen
    nicht durchgehen. Das ist eine Missachtung von Parla-
    mentsbeschlüssen.

    Frau Ministerin, ich weiß, dass Sie sich das politische
    Erbe nicht aussuchen konnten. Aber diese 56 Millionen
    Euro, die uns früher einmal von einem Förderverein ver-
    sprochen worden waren, jetzt zu übernehmen, das geht
    nicht. Hier müssen Sie mit unserem erheblichen Wider-
    stand rechnen. Sie können nicht die Mehrheiten einer
    Großen Koalition dazu benutzen, bisher getroffene Par-
    lamentsbeschlüsse einfach abzuräumen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dagmar Ziegler [SPD]: Unerhört!)