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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/50 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 50. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Karin Evers-Meyer, Dr. Angela Merkel, Günter Lach, Dr. Harald Terpe, Dr. Wilhelm Priesmeier, Jürgen Trittin, Max Straubinger, Norbert Brackmann, Dr. Axel Troost, Bartholomäus Kalb, Karsten Möring, Volker Kauder, Hans- Peter Uhl und Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . 4547 B Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksache 18/2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4547 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksache 18/2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4547 C Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 4547 D Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 4554 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4560 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 4565 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 4566 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4568 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4570 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4571 A Aydan Özoğuz, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4574 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4577 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4579 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 4581 A Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4582 B Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4584 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4585 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4586 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4588 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4588 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4590 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4594 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4595 C Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 4598 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4598 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4600 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 4601 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4603 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4603 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4605 C Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4606 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4607 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4607 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 4609 A Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4610 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4612 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4612 C Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4613 C Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4615 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4616 B Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4618 B Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 4620 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4621 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4624 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 4625 A Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 4627 B Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4628 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4629 D Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4631 B Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4633 A Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4634 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 4635 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4637 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4639 C Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4641 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4642 C Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4644 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4645 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4646 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4648 B Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4649 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4650 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4651 D Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4652 D Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4654 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4655 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4656 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4657 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 4547 (A) (C) (D)(B) 50. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 Beginn: 10.31 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 4657 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 10.09.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 10.09.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 10.09.2014 Connemann, Gitta CDU/CSU 10.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.09.2014 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 10.09.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 10.09.2014 Ferner, Elke SPD 10.09.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 10.09.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 10.09.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 10.09.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 10.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2014 Petry, Christian SPD 10.09.2014 Dr. Reimann, Carola SPD 10.09.2014 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.09.2014 Steiniger, Johannes CDU/CSU 10.09.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.09.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 10.09.2014 Zimmermann, Pia DIE LINKE 10.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 50. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2015 – Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Epl 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 14 Verteidigung Einzelplan Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Eva-Maria Bulling-Schröter


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Herr Minister! Die weltweite Konzentration von CO2 hat
    im vergangenen Jahr so stark zugenommen wie seit
    30 Jahren nicht mehr. – Das titelten gestern die Zeitun-
    gen. Ich halte das für beängstigend. Wir haben da sehr
    viel Handlungsbedarf. Ich frage mich natürlich: Ist Kli-
    maschutz bei dieser Bundesregierung überhaupt ein
    Thema? Man hat den Eindruck: im Bundeswirtschafts-
    ministerium eher nicht, auch wenn in den Debatten zum
    Einzelplan 09, Wirtschaft und Energie, wieder einmal
    behauptet wird, die Umsetzung der Energiewende sei ihr
    wichtigstes Vorhaben.

    Wenn das Bundesministerium für Wirtschaft und
    Energie mit einem Haushaltsvolumen von 7 Milliarden
    Euro eine solche Behauptung aufstellt, dann sollte man
    meinen, dies finde einen Niederschlag in Heller und
    Pfennig bzw. Euro und Cent ebendieses Einzelplans.
    Aber weit gefehlt! Das Wirtschaftsministerium ist unter
    Ihrer Führung, Herr Gabriel, ein klassisches Ministerium
    zur Förderung der Großindustrie geblieben, wie es das
    auch schon unter den Ministern Rösler, Brüderle, Glos,
    zu Guttenberg und selbstverständlich auch Wolfgang
    Clement war, die allesamt die Energiewende – diesen
    Eindruck hatte man jedenfalls – bekämpft haben.

    Sie atmen den Geist Ihrer Vorgänger, einen Geist, der
    den Interessen der Kohleindustrie und der Großkonzerne
    inniglich verbunden ist. Sie pflegen die gleichen Routi-
    nen und Kontakte zu den Konzernen, weniger zu mittel-
    ständischen Unternehmen, die schon vor Jahren in die
    Erneuerbaren investiert haben und die jetzt als Folge der
    EEG-Reform wahrscheinlich – ich hoffe, wir können es
    noch verhindern – zugrunde gehen werden. Ich frage
    mich: Wo ist der Ehrgeiz? Wir müssen das verhindern.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wie paradox es bei der Energiewende zugeht, zeigt
    die Tatsache, dass bei der Finanzierung der Energie-
    wende nur der geringere Teil aus dem Haushalt ge-
    stemmt wird. Der Löwenanteil wird aus dem Energie-
    und Klimafonds bestritten, den die Bundesregierung mit
    seinen 1,68 Milliarden Euro als das zentrale Finanzie-
    rungsinstrument für die Energiewende betitelt. Dabei
    handelt es sich, wie wir wissen, gar nicht um einen
    Haushaltstitel, sondern um ein Sondervermögen, das
    sich hauptsächlich aus dem kraftlosen Patienten „Emis-
    sionshandel“ speist. Sie wissen auch, dass die Einnah-
    men aus dem Emissionshandel nicht vorhersehbar sind
    und dass mittlerweile regelmäßig aus dem Haushalt auf-
    gefüllt werden muss. Ich sage: Das ist ein Flickwerk.

    Jetzt wollen Sie einen dauerhaften Bundeszuschuss
    etablieren. Wir halten das für richtig. Allerdings steht im
    Gesetzentwurf, dass die Höhe des Bundeszuschusses ge-
    deckelt wird, und im Gesetz stehen Maximalbeträge.
    Was ist, wenn der CO2-Preis wieder stärker sinkt als pro-
    gnostiziert? Das kann ja sein; das war auch in der Ver-
    gangenheit mehrfach der Fall. Streichen wir dann den
    Programmtitel, oder woher kommt das Geld dann? Es ist
    leider Flickschusterei. Es geht um Geld, das wir drin-
    gend benötigen würden.

    Die Bundesregierung befreit sich damit nicht aus den
    EU-Fesseln. Ich kann nur noch einmal fragen: Wann be-
    mühen wir uns, die weiteren Zertifikate aus der Pipeline
    zu nehmen und stillzulegen? Sie wissen, das ist der ein-
    zige Weg im Sinne des Klimaschutzes: Der Preis steigt,
    um das Ganze klimarelevant werden zu lassen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Dr. Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Dazu kommt noch: Von den 1,68 Milliarden Euro aus
    dem Energie- und Klimafonds entnehmen Sie gleich
    203 Millionen Euro, um der Aluminium-, der Leder-,
    aber auch der Papierindustrie und vielen anderen Ge-
    schenke zu machen.


    (Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: So ein Schwachsinn!)


    „Strompreiskompensation“ nennt sich das. Es ist, mit
    Verlaub, völlig verkehrte Welt,


    (Dr. Joachim Pfeiffer [CDU/CSU]: Ja, genau!)


    die Mittel für Klimaschutz und für die Energiewende für
    die Förderung der stromintensiven Industrie zu verwen-
    den. Noch ein Privileg der Industrie, das zu den vielen
    anderen Privilegien hinzukommt! Dieses Geld fehlt der
    Energiewende.


    (Mark Hauptmann [CDU/CSU]: Man merkt, Sie haben keinen Basiskontakt! Sie reden nicht mit Familienunternehmen!)


    Jetzt zum Thema Fracking. Herr Fuchs hat noch ein-
    mal dargestellt, dass er Fracking für sicher hält. In einem
    wegweisenden Interview im Sommer hat er sich für
    Gentechnik, für eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Das habe ich nirgendwo gesagt! Wo habe ich das gesagt?)


    und auch für Fracking ausgesprochen.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Wo habe ich das gesagt? – Gegenruf der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE]: „In einem wegweisenden Interview!“)


    Jetzt sage ich Ihnen noch etwas: Der Exxon-Chef Rex
    Tillerson hat sich öffentlich dagegen ausgesprochen,
    dass auf seinem Grundstück gefrackt wird.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Jeder Grüne will auf seinem Grundstück kein Windrad stehen haben!)


    Er war sogar in der Stadtratssitzung, gemeinsam mit Ini-
    tiativen, und hat sich dagegen ausgesprochen. Wenn der
    Exxon-Chef das schon selbst macht – das ist in den Me-





    Eva Bulling-Schröter


    (A) (C)



    (D)(B)

    dien zu belegen –, dann frage ich Sie: Wie sicher ist denn
    Fracking überhaupt?


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Dr. Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Sie zitieren nur eine Studie.


    (Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Die Studie vom UBA!)


    Sie nehmen nicht wahr, dass die Bevölkerung Fracking
    nicht will, dass man Angst davor hat. Politik hat die Auf-
    gabe, die Bevölkerung vor Gefahren zu schützen: vor
    Gefahren durch Gentechnik, vor atomaren Gefahren und
    vor Gefahren durch Fracking. Das sollten auch Sie ein-
    mal sehen. – Man kann natürlich immer eine Studie zi-
    tieren, die man selbst bezahlt hat; dazu sagt der Volks-
    mund etwas.


    (Beifall bei der LINKEN – Dr. Michael Fuchs [CDU/CSU]: Diese Studie hat das Umweltbundesamt bezahlt!)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Für die CDU/CSU spricht als nächster Redner der

Kollege Karl Holmeier.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Karl Holmeier


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Sehr verehrter Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen

    und Kollegen! Meine sehr verehrten Damen und Herren!
    Ganz Europa schaut bewundernd auf Deutschland. Un-
    sere Wirtschaft ist unter der Regierungsverantwortung
    der Union und unserer Bundeskanzlerin Angela Merkel
    wieder zur schwarzen Lokomotive in Europa geworden.
    Die Wirtschaft verlangt nach Vertrauen. Dieses notwen-
    dige Verlangen der deutschen Wirtschaft haben wir vor
    allem während und nach der weltweiten Finanz- und
    Wirtschaftskrise mit Inhalt und mit Rückhalt erfüllt.
    Deutschland steht heute im europäischen Vergleich her-
    vorragend da. Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht,
    meine sehr verehrten Damen und Herren.

    Ganz Europa blickt auf Deutschland. Deutschland ist
    die unumstrittene Lokomotive für Wachstum und Be-
    schäftigung. Den Aufschwung in Deutschland haben wir
    nicht mit Worten herbeigeredet. Es waren vielmehr um-
    fassende Anstrengungen auf allen Ebenen des Staates
    und in der Wirtschaft, die die Weichen für die Wachs-
    tumslokomotive Deutschland gestellt haben. Die Zahlen
    geben uns Recht. Die wirtschaftlichen Aussichten in
    Deutschland sind weiterhin gut. Die Schätzungen erwar-
    ten in diesem Jahr ein Wachstum von etwa 1,8 Prozent.
    Auch die Prognose für 2015 ist hervorragend.

    Es wurde schon oft angesprochen: 42,7 Millionen
    Menschen sind in Deutschland erwerbstätig, ein Rekord-
    wert. Seit 2005 sind mehr als 3 Millionen Menschen in
    Arbeit gekommen. Die Zahl der sozialversicherungs-
    pflichtig Beschäftigten ist auf über 30 Millionen gestie-
    gen, ein Plus von über 540 000 im Vergleich zum Vor-
    jahr.
    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der euro-
    päische Durchschnitt bei der Jugendarbeitslosigkeit liegt
    bei 22,5 Prozent, mit Spitzenwerten in Spanien und
    Griechenland von über 50 Prozent. Deutschland – das
    bescheinigt uns das europäische Amt für Statistik – hat
    mit 7,9 Prozent die geringste Jugendarbeitslosigkeit in
    ganz Europa, ein großartiger Erfolg.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    In meiner Region finden alle jungen Leute eine Lehr-
    stelle. Wir helfen auch, indem wir auch in diesem Jahr
    wieder zahlreiche Lehrstellen für junge Spanier und Spa-
    nierinnen anbieten. Das wird dankend angenommen.

    Der in Deutschland eingeschlagene Weg aus Wach-
    sen, Konsolidieren und Reformieren zeigt, dass er richtig
    ist. Dieser Weg sollte Vorbild für ganz Europa sein.

    Mit dem vorliegenden Bundeshaushalt 2015 tragen
    wir dazu bei, diese guten Aussichten weiter zu verfesti-
    gen. Der klare Kurs der Haushaltskonsolidierung wird
    sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Der Haushalt
    2015 weist erstmals seit 45 Jahren wieder eine schwarze
    Null auf. Der Erfolgsweg aus Wachsen und Konsolidie-
    ren wird fortgesetzt.

    Wir fördern den Mittelstand. Wir fördern Innovatio-
    nen und investieren weiter in Forschung und Entwick-
    lung. Wir unterstützen die Energiewende und setzen auf
    Energieeffizienz. Wir erhöhen die Fördermittel für die
    Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen
    Wirtschaftsstruktur“ und werden sie, wie im Koalitions-
    vertrag vereinbart, weiter bedarfsgerecht steigen lassen.

    Deutschland, meine sehr verehrten Damen und Her-
    ren, ist ein Gründerland. Daher werden wir auch in Zu-
    kunft Unternehmensgründungen unterstützen, den inno-
    vativen Mittelstand fördern und die regionale Wirtschaft
    weiter stärken. Familienunternehmen, kleine und mittel-
    ständische Unternehmen sind die Stütze unserer Wirt-
    schaft. Unser gesunder Mittelstand hat bei der Finanz-
    und Wirtschaftskrise gezeigt, wie stark und zukunftsfest
    er aufgestellt ist. Unsere gesunde mittelständische Wirt-
    schaft war und ist der Garant, dass Deutschland die
    Krise schneller als andere Staaten bewältigt hat. Gerade
    der Mittelstand schafft Arbeitsplätze, vor allem Lehrstel-
    len, und erhält sie in Krisenzeiten. Die Vergangenheit hat
    das ganz klar bewiesen.

    Die Bundesregierung unterstützt innovative Unter-
    nehmensgründungen im Jahr 2015 mit einer Gesamt-
    summe von 67 Millionen Euro. Dies sind wichtige Zu-
    kunftsinvestitionen in den Standort Deutschland. Für
    den Ausbau der Forschungsinfrastruktur stellen wir dem
    Mittelstand rund 200 Millionen Euro zur Verfügung. So
    sollen vorwettbewerbliche Forschungsaufgaben mit ho-
    hem Umsetzungspotenzial unterstützt werden.

    Wir fördern die deutsche Wirtschaft ressortübergrei-
    fend. Eine gesunde und intakte Infrastruktur ist der
    Schlüssel zum Erfolg eines jeden Unternehmens. Daher
    ist es richtig und wichtig, dass wir den Breitbandausbau
    in Deutschland vorantreiben. Bis zum Jahr 2018 wollen
    wir bundesweit ein schnelles Internet mit einer Ge-
    schwindigkeit von 50 Megabit pro Sekunde etablieren,





    Karl Holmeier


    (A) (C)



    (D)(B)

    auch und vor allem im ländlichen Raum. Darüber hinaus
    stellt die Bundesregierung bis 2017 zusätzlich 5 Milliar-
    den Euro zur Stärkung der Verkehrsinfrastruktur zur Ver-
    fügung. Ein schnelles Internet und eine gesunde Ver-
    kehrsinfrastruktur sind für unsere deutsche Wirtschaft
    von großer Bedeutung. Indem wir beides ausbauen, stär-
    ken wir den Wirtschaftsstandort Deutschland.

    Wesentlicher Schwerpunkt der Förderung des Mittel-
    stands als Innovationsmotor ist auch in der Zukunft das
    bislang sehr erfolgreiche, technologieoffene Zentrale In-
    vestitionsprogramm Mittelstand, ZIM. Aufgrund des
    großen Erfolges – es wurde bereits angesprochen – wer-
    den die Mittel 2015 um 30 Millionen auf insgesamt
    543 Millionen Euro steigen. Mit der Erhöhung der Mittel
    für ZIM und der Förderung innovativer Unternehmens-
    gründungen sind die Weichen für künftiges Wachstum
    und künftige Beschäftigung somit richtig gestellt.

    Erhöht werden auch die Mittel für die Gemeinschafts-
    aufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruk-
    tur“, GRW, auf insgesamt knapp 600 Millionen Euro.
    Zusammen mit den Mitteln aus der Kofinanzierung
    durch die Bundesländer stehen somit 1,2 Milliarden
    Euro für strukturschwache Regionen zur Verfügung. Von
    den GRW-Mitteln profitieren in erster Linie die Grenzre-
    gionen. Ich möchte, weil meine Region betroffen ist, der
    Bundesregierung an dieser Stelle einen herzlichen Dank
    dafür sagen, dass die ostbayerische Region an der
    Grenze zur Tschechischen Republik wieder Fördergebiet
    geworden ist. Dies ist wichtig und vor allem für die
    künftige, gute Weiterentwicklung unserer ostbayerischen
    Region von hoher Bedeutung.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, der heraus-
    ragende Stellenwert von Energie als Bestandteil einer in-
    takten und erfolgreichen Wirtschaft ist unbestritten. Die
    Energiewende ist beschlossen, sie ist auf den Weg ge-
    bracht, und sie wird im Jahre 2022 sicherlich erfolgreich
    enden.


    (Dr. Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: „Enden“? – Gegenruf von der CDU/ CSU: Wir wollten nur proben, ob ihr zuhört!)


    Wir haben ein neues EEG beschlossen, das die langfris-
    tige Bezahlbarkeit von Strom für Unternehmen und Ver-
    braucher sowie die Konkurrenzfähigkeit der deutschen
    Wirtschaft gewährleistet. Die Energiewende ist ein rich-
    tiger und notwendiger Schritt auf dem Weg in eine In-
    dustriegesellschaft der Nachhaltigkeit. Mit der Energie-
    wende verfestigen wir den nachhaltigen Umwelt- und
    Klimaschutz. Wir machen uns damit auch unabhängiger
    von Energieimporten.

    Die Energiewende, meine Damen und Herren, sichert
    Arbeitsplätze und Wertschöpfung in Deutschland, ge-
    rade im ländlichen Raum. Die Energiewende ist eine rie-
    sige Chance für den ländlichen Raum in Deutschland.
    Eine der Herausforderungen der Großen Koalition ist na-
    türlich auch, den engagierten Klimaschutz zum wirt-
    schaftlichen Fortschrittsmotor zu entwickeln und dabei
    Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Wir
    wollen die Entwicklung zu einer Energieversorgung
    ohne Atomenergie und mit stetig wachsendem Anteil er-
    neuerbarer Energien konsequent und planvoll fortführen.

    Wir müssen uns aber auch klar darüber sein, dass die
    Energiewende nicht von alleine kommt. Die Verabschie-
    dung des EEG 2014 war ein erster Schritt. Weitere
    Schritte müssen und werden folgen: Wir brauchen ein
    neues Marktdesign, mehr Energieeffizienz, Speicherka-
    pazitäten und ein leistungsfähiges Stromnetz. In unseren
    Haushaltsplanungen wird daher den Projekten zur Ener-
    gieeffizienz und zur energetischen Gebäudesanierung
    ein besonderer Stellenwert eingeräumt. Wir werden al-
    leine für die Forschung und Entwicklung in den Berei-
    chen der Energieeffizienz, der erneuerbaren Energien
    und der Sicherheitsforschung 324 Millionen Euro für
    2015 bereitstellen. Das Marktanreizprogramm zur För-
    derung von Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien
    verfügt zusammen mit der Finanzierung des Betriebs der
    Clearingstelle EEG über Mittel von insgesamt 255 Mil-
    lionen Euro.


    (Dr. Julia Verlinden [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das wollen Sie kürzen!)


    Schwerpunkte des Marktanreizprogramms sind der
    Wärmemarkt und die Energiegewinnung. Wir werden
    die Energiewende auch in Zukunft mit dem Energie-
    und Klimafonds als zentralem Finanzierungsinstrument
    unterstützen und voranbringen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit dem
    vorliegenden generationengerechten Haushalt stellt die
    Bundesregierung unter Beweis, dass sie einen Zukunfts-
    plan hat. Wir planen und gestalten mit diesem Haushalt
    die Zukunft unseres Landes. Wir stärken damit die wirt-
    schaftliche Entwicklung Deutschlands, nachhaltig und
    langfristig. Diese Stärkung wird auf unsere Nachbarn in
    Europa sicherlich abstrahlen. Auch sie werden von unse-
    rer Stärke in Deutschland profitieren. Deutschland ist
    damit ein starkes Herz im Zentrum Europas.

    Nach Jahren, in denen in Deutschland ohne Rücksicht
    auf nachfolgende Generationen aus dem Vollen ge-
    schöpft wurde, befinden wir uns heute im Zeitalter der
    konsolidierten Staatsfinanzen. Wir schließen somit einen
    Kreis zu Franz Josef Strauß, der 1969 den letzten schul-
    denfreien Haushalt in Deutschland vorlegen konnte. Im
    Jahr 2015 legen wir wieder einen schuldenfreien Haus-
    halt in Deutschland vor. Das ist nach 45 Jahren ein Rie-
    senerfolg. Darauf können wir stolz sein, genauso wie auf
    unsere Wirtschaft, genauso wie auf unser Land.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)