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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/50 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 50. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Karin Evers-Meyer, Dr. Angela Merkel, Günter Lach, Dr. Harald Terpe, Dr. Wilhelm Priesmeier, Jürgen Trittin, Max Straubinger, Norbert Brackmann, Dr. Axel Troost, Bartholomäus Kalb, Karsten Möring, Volker Kauder, Hans- Peter Uhl und Wolfgang Gehrcke . . . . . . . . 4547 B Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2015 (Haushaltsgesetz 2015) Drucksache 18/2000 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4547 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Drucksache 18/2001 . . . . . . . . . . . . . . . . . 4547 C Einzelplan 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 4547 D Dr. Angela Merkel, Bundeskanzlerin . . . . . . . 4554 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4560 B Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 4565 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . 4566 A Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . 4568 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4570 A Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4571 A Aydan Özoğuz, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4574 C Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4577 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4579 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . 4581 A Monika Grütters, Staatsministerin BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4582 B Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4584 A Hiltrud Lotze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4585 A Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4586 C Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4588 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4588 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4590 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4594 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4595 C Dr. Barbara Hendricks (SPD) . . . . . . . . . . 4598 A Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4598 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4600 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 4601 B Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4603 A Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4603 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4605 C Sigmar Gabriel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4606 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4607 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4607 D Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . . 4609 A Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4610 A Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4612 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . 4612 C Mark Hauptmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 4613 C Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4615 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 4616 B Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4618 B Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . 4620 B Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4621 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4624 A Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 4625 A Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 4627 B Karin Evers-Meyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 4628 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4629 D Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 4631 B Gabi Weber (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4633 A Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 4634 A Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 4635 C Einzelplan 23 Bundesministerium für wirtschaftliche Zu- sammenarbeit und Entwicklung Dr. Gerd Müller, Bundesminister BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4637 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 4639 C Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4641 A Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4642 C Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4644 A Annette Groth (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 4645 C Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4646 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4648 B Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4649 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 4650 C Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 4651 D Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4652 D Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 4654 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4655 A Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4656 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 4657 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 4547 (A) (C) (D)(B) 50. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 Beginn: 10.31 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 50. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 10. September 2014 4657 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.09.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 10.09.2014 Bleser, Peter CDU/CSU 10.09.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 10.09.2014 Connemann, Gitta CDU/CSU 10.09.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 10.09.2014 Dinges-Dierig, Alexandra CDU/CSU 10.09.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 10.09.2014 Ferner, Elke SPD 10.09.2014 Heil (Peine), Hubertus SPD 10.09.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 10.09.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 10.09.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 10.09.2014 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2014 Petry, Christian SPD 10.09.2014 Dr. Reimann, Carola SPD 10.09.2014 Sarrazin, Manuel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.09.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.09.2014 Steiniger, Johannes CDU/CSU 10.09.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 10.09.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 10.09.2014 Zimmermann, Pia DIE LINKE 10.09.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 50. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2015 – Finanzplan des Bundes 2014 bis 2018 Epl 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 14 Verteidigung Einzelplan Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Ulle Schauws


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Sehr geehrte Gäste! Kaum ein Thema
    beschäftigt die Kulturszene im Moment so sehr wie die
    laufenden TTIP-Verhandlungen. Die Aufregung ist groß,
    und darum will ich hier jetzt darauf eingehen, weil
    Staatsministerin Grütters das gerade nicht getan hat.

    Die gebetsmühlenartigen Beteuerungen seitens der
    Bundesregierung, die Kultur sei von den Verhandlungen
    ausgenommen, kann die Gemüter nicht beruhigen, und
    ich meine: zu Recht. Meine Damen und Herren von der
    Bundesregierung, ich frage Sie: Wer würde denn auf die
    Idee kommen, seine Blankounterschrift auf ein leeres
    Blatt Papier zu setzen? Wenn es um TTIP geht, erwarten
    Sie quasi genau das von den Bürgerinnen und Bürgern.
    Ich sage Ihnen: Ein völlig intransparentes Verfahren mit
    einem „Wird schon gut gehen“ zu legitimieren, reicht
    mir nicht, und es reicht mir auch nicht, darüber zu spe-
    kulieren, wie eine Ausnahme für die Kultur am Ende
    wirklich aussehen könnte.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Spekulationen über eine mögliche Ausnahme in der Prä-
    ambel, unklar, in welchem Kontext, und unklar, mit wel-
    cher Wirkung: Das ist keine Information, das ist ein Pla-
    cebo.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE])


    Kulturelle Güter haben einen Wert, der über das Ma-
    terielle weit hinausgeht. Deshalb haben wir alle uns hier
    in Deutschland und in Europa immer für den besonderen
    Schutz der kulturellen Güter ausgesprochen – nicht zu-
    letzt durch eine UNESCO-Konvention. Wenn Sie, meine
    Damen und Herren von der Bundesregierung, sich nicht
    daran halten, dann verletzen Sie nicht nur die Grund-
    werte dieser Konvention. Nein, wenn Sie dem kulturel-
    len Ausverkauf durch TTIP Tür und Tor öffnen, dann
    stellen Sie auch unsere kulturelle Vielfalt zur Disposition
    und gefährden unsere Daseinsvorsorge auf fundamentale
    Weise, und das geht nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Marco Wanderwitz [CDU/CSU]: Jetzt ist es mal gut!)


    Frau Grütters, Sie wollen uns immer glauben machen,
    dass Sie eine der entschiedensten Gegnerinnen des
    TTIP-Abkommens sind – zumindest in Bezug auf den
    kulturellen Bereich. Wenn es Ihnen mit der Kultur und
    mit den Ausnahmen für die Kultur wirklich so ernst ist,
    dann fordern Sie keine Generalklausel, deren Wirkung
    Sie nicht kennen! Sie müssen dann schon konkreter wer-
    den.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wir erwarten von Ihnen eine nachhaltige Kulturpoli-
    tik, eine Kulturpolitik, die ihre Projekte nicht anfängt
    und erst dann schaut, wohin die Reise geht – wie jetzt
    bei TTIP oder wie beim Humboldtforum, um noch ein
    prominentes Beispiel zu nennen. Mitten in Berlin wächst
    und wächst der Rohbau des Berliner Schlosses, aber er
    wächst noch immer ohne inhaltliche Substanz, und das,
    Frau Grütters, ist keine nachhaltige Kulturpolitik.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Noch ein Thema der Kategorie „Ende offen“ steht auf
    der Agenda der Kulturpolitik: der Neubau für ein Mu-
    seum der Kunst des 20. Jahrhunderts hier in Berlin. Seit
    über einem Jahr reden Sie jetzt über diesen Neubau, Frau
    Grütters. Bis heute ist aber auch hier nichts Substanziel-
    les passiert: kein Budget, kein Zeitplan. Das Ende ist of-
    fen – wie so oft.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Frau Kollegin. – Letzter Redner in der

Debatte ist Burkhard Blienert für die SPD.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Burkhard Blienert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Vor wenigen
    Tagen habe ich mit Kolleginnen und Kollegen des Aus-
    schusses für Kultur und Medien die europäischen Kul-
    turhauptstädte 2014 besucht: Umeå in Schweden und
    Riga in Lettland. Insbesondere in Lettland begegnete uns
    ein Thema sehr intensiv, welches heute Vormittag in der
    Gedenkstunde und auch in den Reden meiner Kollegin





    Burkhard Blienert


    (A) (C)



    (D)(B)

    Hiltrud Lotze und meines Kollegen Kruse eine wichtige
    Rolle gespielt hat: die Erinnerung an die Zeit der sowje-
    tischen Besatzung und die immense Bedeutung der euro-
    päischen Integration für diese Staaten.

    Vor dem Hintergrund der aktuellen Krise in der
    Ukraine wurde uns deutlich vermittelt, wie wichtig die
    mediale Berichterstattung und die Vielfalt der Medien
    sind. Lettland ist ein kleines Land, kaum groß genug für
    ein eigenes, vielfältiges und unabhängiges Medienange-
    bot. Unsere Medienlandschaft dient dort als Vorbild für
    eine neue Struktur. Ich beschreibe dies, weil wir mit der
    konkreten Erwartung konfrontiert waren, den Aufbau ei-
    nes unabhängigen und vielfältigen Medienangebotes zu
    unterstützen.

    Dabei fällt mir auf Bundesebene natürlich zuerst die
    Deutsche Welle ein. Diese bietet auch in dieser Region
    ein wichtiges Informationsangebot und ermöglicht es
    Journalistinnen und Journalisten aus aller Welt, an der
    Medienakademie das Handwerk des guten Journalismus
    zu erlernen. Ich spreche diesen Punkt an, weil wir mit
    der Bereitstellung von Haushaltsmitteln in der Verant-
    wortung sind, die Arbeit der Deutschen Welle so zu fi-
    nanzieren, dass sie das leisten kann, was von ihr erwartet
    wird.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn der Bund
    Kunst und Kultur fördert, dann geht es vor allem darum,
    unser reiches kulturelles Erbe zu sichern und unsere Er-
    innerungskultur zu pflegen. Es geht darum, neue Im-
    pulse zu setzen, das Innovative, das Zeitgenössische zu
    fördern. Wir wollen die kulturelle Infrastruktur unseres
    Landes in ihrer ganzen Vielfalt erhalten. Wir wollen den
    Menschen unabhängig von ihrer sozialen und individuel-
    len Situation kulturelle Teilhabe ermöglichen. Der Haus-
    halt der Beauftragten für Kultur und Medien für das lau-
    fende Jahr wird diesen Aufgaben gerecht. Mit dem
    Haushalt für 2015 wollen wir das konsequent fortführen.
    Damit setzen wir weiter um, was wir uns mit unserem
    Koalitionspartner vorgenommen haben.

    Lassen Sie mich nun einige Bereiche herausgreifen.
    Der Erhalt von Denkmälern ist eine gesamtstaatliche
    Aufgabe. Dabei hat sich das Denkmalschutz-Sonderpro-
    gramm des Bundes in den vergangenen Jahren als beson-
    ders wirksamer Beitrag zur Pflege der kulturellen Infra-
    struktur in der Fläche bewährt. Beim Tag des offenen
    Denkmals am kommenden Sonntag können wir uns al-
    lerorten davon wieder überzeugen. Deshalb unterstützt
    der Bund seit Jahren Substanzerhaltung und Restaurie-
    rung dieser Baudenkmäler. Auch in diesem Jahr werden
    wir uns bei den Haushältern dafür starkmachen müssen,
    dass die dafür notwendigen Mittel bereitgestellt werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Unser neues Förderprogramm für die Kinodigitalisie-
    rung ist ein weiteres Beispiel dafür, wie erfolgreich der
    Bund in die Fläche hineinwirkt und für den Erhalt der
    kulturellen Infrastruktur sorgt; ein Programm übrigens,
    das wir in Umsetzung des Koalitionsvertrages ebenfalls
    im letzten Haushaltsverfahren beschlossen haben. Damit
    sichern wir zugleich das Angebot zu kultureller Teil-
    habe, gerade auch in den kleineren Orten und in den
    ländlichen Regionen.

    Unser kulturelles Erbe umfasst auch ein reiches Film-
    erbe. Hier stehen wir vor immensen Herausforderungen.
    Zwei Dinge sind im Wesentlichen zu leisten: Einerseits
    müssen die Filmträger, seien es Filmrollen oder auch
    schon digitale Medien, gesichert werden. Viele sind akut
    vom Verfall bedroht, und es gibt bereits unwiederbringli-
    che Verluste. Wir müssen das Material retten, und wir
    müssen nach Lösungen suchen, wie wir es langfristig er-
    halten können.

    Andererseits drohen viele Schätze in den Archiven zu
    verstauben, weil sie die Menschen nicht mehr erreichen.
    Ich habe eben von der Kinodigitalisierung gesprochen.
    Das bedeutet, dass die alten Filme auf analoger Rolle
    logischerweise nicht mehr auf die Leinwand gebracht
    werden können. Sie müssen erst digitalisiert werden.
    Das eröffnet natürlich auch neue Möglichkeiten; denn
    Filme werden heutzutage nicht nur im Kino, sondern im-
    mer häufiger über das Internet konsumiert.

    Wir stehen also vor der großen Aufgabe, unser Film-
    erbe zu digitalisieren.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber wir brauchen Konzepte!)


    Die ersten Schritte dazu sind getan. In den vergangenen
    Jahren sind für diesen Zweck auch Mittel bereitgestellt
    worden, die allerdings ebenfalls nicht fortgeschrieben
    wurden. Unsere Aufgabe ist es jetzt, diesen Prozess
    gemeinsam mit allen Verantwortlichen auf „Dauer“ zu
    stellen. Dazu gehört es auch, die Einrichtungen des
    Kinematheksverbundes – die Stiftung Deutsche Kinema-
    thek, das Deutsche Filminstitut und das Bundesfilmar-
    chiv – weiter zu stärken.


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das gilt auch für
    den Deutschen Filmförderfonds. Unser vorrangiges Ziel
    ist es, den überaus erfolgreichen Einsatz von Fördermit-
    teln auf „Dauer“ zu stellen – und das auf hohem Niveau.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er wird aber zurückgefahren!)


    Im Etatentwurf stehen 50 Millionen Euro für diesen
    Zweck. Ich werde mich im weiteren Verfahren dafür ein-
    setzen, dass wir die deutsche Filmwirtschaft und den
    Filmproduktionsstandort Deutschland am Ende wieder
    mit 60 Millionen Euro fördern können. Die Erfahrung in
    der Vergangenheit hat gezeigt, dass jeder Förder-Euro
    aus dem DFFF 6 Euro an Investitionen auslöst. Und das
    bringt nicht zuletzt auch Beschäftigung für viele Film-
    schaffende.


    (Beifall bei der SPD – Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau! Aber dann darf man nicht kürzen!)


    Die Debatte über den nächsten Einzelplan schließt in-
    sofern nahtlos an dieses Thema an. Denn Filmförderung
    ist im wahrsten Sinne auch kulturelle Förderung und
    Wirtschaftsförderung.


    (Beifall bei der SPD)






    Burkhard Blienert


    (A) (C)



    (D)(B)

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, lassen Sie mich
    noch einen Posten im Haushalt ansprechen, der mich
    ganz besonders freut: der neue Preis für unabhängige
    Buchhandlungen. Denn gerade die „geistigen Tankstel-
    len“, wie Helmut Schmidt die Buchhandlungen einmal
    bezeichnet hat, bilden die Grundlage für unsere vielfäl-
    tige Buchkultur. Sie ermöglichen erst literarische Viel-
    falt und Qualität. Zudem sind sie Orte der Begegnung.
    Insofern ist das auch ein Preis, der insgesamt zur kultu-
    rellen Bildung beitragen sollte.

    Abschließend noch ein paar Worte zur sozialen Absi-
    cherung der Kulturschaffenden. Wenn wir kulturelle
    Vielfalt erhalten wollen, müssen wir auch diejenigen im
    Blick haben, die das Hervorbringen von Kunst und Kul-
    tur zu ihrem Erwerb gemacht haben. Oftmals arbeiten
    sie unter prekären Arbeitsbedingungen. Deshalb haben
    wir uns als eine der ersten und wichtigsten Maßnahmen
    die Künstlersozialkasse vorgenommen und auf sichere
    Beine gestellt. Ende des Jahres läuft aber die Regelung
    für den Arbeitslosengeldbezug von kurz befristet Be-
    schäftigten aus. Besondere viele Kulturschaffende sind
    davon betroffen. Hier werden wir uns für eine vernünf-
    tige Anschlussregelung einsetzen, so wie wir es im Ko-
    alitionsvertrag angekündigt haben.


    (Beifall bei der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, Sie sehen, wir ha-
    ben schon einiges erreicht, aber wir müssen in den kom-
    menden Haushaltsberatungen noch vieles umsetzen, was
    uns wichtig ist. Ich denke, das werden wir gemeinsam
    mit den Haushältern und im Ausschuss beraten und dem-
    entsprechend auf den Weg bringen.

    Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)