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ID1804313700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elvira Drobinski-Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen, aber auch
    liebe Zuhörerinnen und Zuschauer auf den Tribünen!
    Verbraucherpolitik, Verbraucherschutz ist tatsächlich im
    Justizministerium angekommen. Man sieht das auch
    oben auf der Anzeigetafel. Bei unserer letzten Debatte
    hat das noch gefehlt.

    Der Bundesminister der Justiz und für Verbraucher-
    schutz hat hier bereits etliche Initiativen genannt. Dafür
    bin ich Ihnen, Herr Minister, sehr dankbar. Das Budget
    ist kleiner geworden, was natürlich auch damit zu tun
    hat, dass knapp 26 Millionen Euro aus dem Bereich des
    Einzelplanes 10 des Ministeriums für Ernährung und
    Landwirtschaft in den Einzelplan 07 des Ministeriums
    für Justiz und den Verbraucherschutz lediglich wechsel-
    ten. Hier ist also – Portokasse hin oder her – die Grund-
    lage gegeben. Ich denke, dass sich das, was hier schon
    auf den Weg gebracht worden ist, sehen lassen kann.

    Dennoch bräuchten wir sehr viel mehr. Wir müssen
    der zunehmenden Bedeutung des wirtschaftlichen Ver-
    braucherschutzes, der in diesen Einzelplan fällt, sehr viel
    stärker gerecht werden. Ein Großteil des Geldes ist noch
    für Zuschüsse an die Vertretungen der Verbraucher und
    die Stiftung Warentest sowie für die Information der
    Verbraucherinnen und Verbraucher gebunden. Daran
    wollen wir auch nicht rütteln.

    In einer zunehmend komplexeren Welt wächst die
    Unsicherheit der Konsumenten in vielen Bereichen des
    täglichen Lebens. Dem müssen und dem wollen wir ent-
    gegenwirken. Unsere Forderung, ausgewählte Verbrau-
    cherzentralen in den Bereichen „Finanzen“ und „digitale
    Welt“ – das wurde hier unter dem Stichwort „Markt-
    wächter“ heute schon mehrfach angesprochen – zu stär-
    ken, konnten wir im Koalitionsvertrag verankern. Sie
    sollen zukünftig Verbraucherbeschwerden in diesen Be-
    reichen systematisch erfassen, Missstände an die zustän-
    dige Aufsicht melden und dabei helfen, die Rechte der
    Verbraucherinnen und Verbraucher, wenn nötig, auch
    rechtlich durchzusetzen.

    Aber wie so oft, für Verbesserungen genügen gute
    Ideen und Konzepte allein nicht. Nötig ist auch Geld.
    Deshalb ist es in meinen Augen besonders erfreulich,
    dass es gelungen ist, bereits im Haushaltsplan für dieses
    Jahr für das Projekt der Finanzmarktwächter die benö-
    tigte Anschubfinanzierung bereitzustellen. Auch hier
    sage ich Dank an den Haushälter der SPD-Fraktion,
    Dennis Rohde. Er geht aber auch an die Kolleginnen und
    Kollegen aus den anderen Fraktionen.

    Ebenfalls auf unser Drängen hin im Koalitionsvertrag
    verankert und bereits im Haushalt 2014 manifestiert ist
    der Sachverständigenrat für Verbraucherfragen. Sechs
    Planstellen werden noch in diesem Jahr geschaffen. Herr
    Dr. Lindner, lassen Sie diesen Sachverständigenrat sich
    erst einmal etablieren, bevor Sie ihn kritisieren. Ich
    denke, er soll erst einmal seine Arbeit aufnehmen.


    (Beifall bei der SPD – Dr. Tobias Lindner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe nur Zweifel geäußert!)

    Er ist die Voraussetzung dafür, dass Experten und Wis-
    senschaftler möglichst zeitnah die Situation der Verbrau-
    cherinnen und Verbraucher begutachten und auch die
    Bundesregierung bei ihrer Arbeit beraten können. Au-
    ßerdem soll der Sachverständigenrat auch Vorschläge
    zur Forschungsförderung erarbeiten. Das ist, wie ich
    finde, ein guter Anfang. Doch wir werden darauf achten,
    dass diese guten Projekte im Haushalt 2015 und in den
    folgenden Jahren verstetigt und erweitert werden.

    Wir brauchen 2015 weitere Mittel für einen Markt-
    wächter, der sich um die digitale Welt kümmert. In die-
    sem sich unübersichtlich und schnell entwickelnden
    Marktbereich müssen wir, denke ich, die Nutzerinnen
    und Nutzer – die auch Verbraucherinnen und Verbrau-
    cher sind – wirksam schützen. Parallel dazu und um die
    Chancen der Digitalisierung zu nutzen, aber die Verbrau-
    cher nicht gleichzeitig gläsern werden zu lassen, müssen
    wir mehr Gelder in die Forschung rund um den digitalen
    Wandel investieren.

    Beispielsweise fördert ja das Bundesministerium für
    Bildung und Forschung das „Forum Privatheit – selbst-
    bestimmtes Leben in der digitalen Welt“, in dem inter-
    disziplinär zu diesen Fragen geforscht wird. Es wäre
    doch sicherlich sinnvoll, vonseiten des BMJV einen Fo-
    kus darauf zu legen, das vielleicht miteinander zu ma-
    chen.

    Wichtig ist mir auch noch ein Hinweis auf die euro-
    päische Dimension des Verbraucherschutzes. Ich halte es
    auch für wichtig, dass wir das Netzwerk der europäi-
    schen Verbraucherzentralen im Blick haben. Hier leistet
    anerkanntermaßen das Zentrum für Europäischen Ver-
    braucherschutz in Kehl – dies liegt an der französischen
    Grenze in der Nähe von Straßburg – seit Jahren hervor-
    ragende Dienste für Deutschland, aber natürlich auch für
    die Verbraucherinnen und Verbraucher in Europa. Seine
    Funktionsfähigkeit, so finde ich, ist durch eine angemes-
    sene Finanzierung sicherzustellen.

    Eine Möglichkeit, neue Gelder für den Haushalt zu
    gewinnen – es stellt sich ja immer die Frage, wie wir et-
    was finanzieren –, besteht sicherlich darin, die Einnah-
    meseite zu stärken. Wie können wir das? Ein Punkt wäre
    vielleicht – auch das ist heute schon einmal angespro-
    chen worden – eine bessere Ausstattung des Deutschen
    Patent- und Markenamtes, um beispielsweise Bearbei-
    tungszeiten zu senken. Ich weiß, dass das angedacht ist.
    Ich denke, das hilft nicht nur, unsere Einnahmen zu er-
    höhen, sondern es hilft auch unserer Wirtschaft und da-
    mit irgendwann auch den Verbraucherinnen und Ver-
    brauchern.

    Haben Sie herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Ulla Schmidt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Vielen Dank. – Mechthild Heil ist jetzt die nächste

Rednerin für die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)







(A) (C)



(D)(B)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Mechthild Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen!

    Wer einem anderen das Beste wünscht, ist ein guter
    Mensch. Wer das Beste befiehlt, ist ein Tyrann.

    Ich finde, das ist eine kluge Aussage des früheren Ver-
    fassungsrichters Paul Kirchhof. Sie charakterisiert nicht
    nur mein, sondern, ich glaube, unser aller Bild von guter
    Politik und vor allem von guter Verbraucherpolitik. Für
    mich und für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion steht
    der eigenverantwortliche und selbstbestimmte Verbrau-
    cher im Mittelpunkt. Denn der Verbraucher ist kein hilf-
    loses Wesen, das vor jeder Unbill des Lebens in Schutz
    genommen werden will. Was wäre das denn auch für
    eine Überheblichkeit von uns Politikern! Wir Politiker
    sind nicht die besseren Verbraucher, und wir wissen auch
    nicht alles besser.

    Unsere Aufgabe ist es sicher nicht, uns von jedem
    Skandal und von jedem Medienhype in immer mehr Re-
    gulierungen drängen zu lassen. Aber wir haben die
    Pflicht und den Willen, für faire Märkte zu sorgen, auf
    denen sich die schwarzen Schafe nicht wohlfühlen. Wie
    gelingt uns das? Wir werden einen unabhängigen und in-
    terdisziplinär besetzten Sachverständigenrat einsetzen,
    der uns zu wichtigen Fragen der Verbraucherpolitik be-
    rät. Verbraucherpolitik muss sich nämlich an der Realität
    und den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen orien-
    tieren.

    Wir brauchen ein gutes Gespür und gute wissen-
    schaftliche Grundlagen. Wir brauchen belastbare Zahlen,
    Daten und Fakten. Wo finden wir das? Zum Beispiel bei
    der Stiftung Warentest. Die Zeitschrift der Stiftung Wa-
    rentest ist Ihnen sicherlich bekannt. Sie bietet den
    Verbrauchern durch ihre vergleichenden Tests eine un-
    abhängige und objektive Einschätzung. Diese Unabhän-
    gigkeit kann die Stiftung nur gewährleisten, weil sie von
    uns finanziert wird. Die Stiftung erhält immerhin in die-
    sem Haushaltsjahr 2014 5,5 Millionen Euro. Wir hatten
    die Mittel für die Stiftung bereits aufgestockt, damit die
    Stiftung Warentest auch Finanzdienstleistungen ver-
    mehrt prüfen und bewerten kann. Denn – die Vorredne-
    rinnen haben es schon gesagt – insbesondere auf den
    komplexen und dynamischen Finanzmärkten brauchen
    die Verbraucherinnen und Verbraucher zunehmend Orien-
    tierung.

    Wir werden auch die Verbraucherzentrale Bundesver-
    band in diesem Jahr mit immerhin 9,4 Millionen Euro
    weiter fördern. Darüber hinaus stellen wir weitere
    2,5 Millionen Euro als Anschubfinanzierung für die
    Marktwächterfunktion zur Verfügung. Jetzt sagen die
    Grünen, dass das zu wenig ist, aber 25 Prozent oben
    draufzusatteln, ist nicht wenig. Ich kann da nur sagen:
    Diese 25 Prozent sind wirklich ein ganz großer Schluck
    aus der Pulle.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wenn man überlegt, was die Verbraucherzentralen in
    dem verbleibenden halben oder Vierteljahr, das sie noch
    haben, mit dem Geld machen können, stellt man fest: Sie
    können die Informationen, die sie bei ihrer flächende-
    ckenden Verbraucherberatung erhalten, erstmalig syste-
    matisch erfassen; das tun sie bislang nicht. Die Daten,
    die sie auswerten und analysieren, können sie dann auch
    uns, der Politik, zur Verfügung stellen. Wir bekommen
    also neben der BaFin und neben der Stiftung Finanztest,
    die wir ja schon haben, durch die Finanzwächter einen
    weiteren hilfreichen – ich will es so sagen – Sensor am
    Finanzmarkt, der uns anzeigt, wo es Missstände und
    Fehlentwicklungen gibt und wo Handlungsbedarf beste-
    hen könnte.

    Damit ich hier wirklich nicht missverstanden werde:
    Bewerten und einordnen muss es am Ende immer noch
    die Politik. Wir müssen handeln. Das ist unsere Verant-
    wortung. Zu dieser Verantwortung stehen wir. Wir wer-
    den diese Verantwortung auch nicht auf andere abwäl-
    zen, zum Beispiel auf die Verbraucherzentralen, und
    sagen: Übernehmt ihr für uns, die Politik, diese Auf-
    gabe. – Das ist mit uns nicht zu machen.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir stellen
    unsere Verbraucherpolitik auf eine wissenschaftliche
    und empirisch fundierte Basis. Das ist gut für die Ver-
    braucherinnen und Verbraucher in unserem Land. Wenn
    unsere Erfahrungen mit dieser neuen Sensorfunktion der
    Verbraucherzentralen positiv sind, dann werden wir
    diese auch auf den Bereich der digitalen Welt ausweiten.

    Hier sollte eigentlich schon heute die Stiftung Daten-
    schutz eine wichtige Rolle spielen. Leider ist es mit der
    Unterstützung der Stiftung Datenschutz nicht weit her.
    Ich muss ehrlich sagen: Das ist für mich sehr enttäu-
    schend. Deshalb an dieser Stelle mein Appell an diejeni-
    gen, die ihren Sitz im Beirat bis jetzt nicht besetzt haben:
    Besetzen Sie Ihren Sitz! Das gilt nicht nur für die Ver-
    braucherzentrale. Das gilt genauso für die Datenschutz-
    beauftragten bei Bund und Ländern und auch für einige
    Kollegen in diesem Haus. Datenschutz ist viel zu wich-
    tig. Nehmen Sie Ihre Verantwortung an, und entsenden
    Sie Ihre Vertreter in diesen Beirat! Ich hoffe, dass wir
    gemeinsam für mehr Aufklärung im Umgang mit unse-
    ren eigenen sensiblen persönlichen Daten sorgen wer-
    den. Wer nämlich auf der einen Seite für Marktbeobach-
    ter und Wächter ist und sie installieren will, der kann
    sich auf der anderen Seite doch wirklich nicht aus der
    Bildung und der Aufklärung im Hinblick auf seine eige-
    nen sensiblen persönlichen Daten zurückziehen.

    Im Koalitionsvertrag haben wir die Weichen für eine
    Weiterentwicklung der Verbraucherpolitik richtig ge-
    stellt. Aber nicht für jedes verbraucherpolitische Vorha-
    ben brauchen wir zwangsläufig Haushaltsmittel oder
    neue Gesetze; Herr Maas, Sie haben darauf hingewiesen.
    Manchmal reicht es auch, die Wirtschaft an ihre Verant-
    wortung oder die Verbraucher an ihre große Marktmacht
    zu erinnern.


    (Beifall der Abg. Elvira Drobinski-Weiß [SPD])


    Das gilt aktuell zum Beispiel für die Handydiebstahl-
    sperren, für die ich eintrete. Hier halte ich eine Regelung
    wie die in den USA auch für den europäischen Markt für
    absolut notwendig. In den USA haben sich die großen
    Gerätehersteller verpflichtet, in alle für die USA produ-





    Mechthild Heil


    (A) (C)



    (D)(B)

    zierten Geräte eine Sperrfunktion einzubauen. Mit einer
    einfachen, individuellen PIN können die Handybesitzer
    ein gestohlenes Gerät sperren und für die Diebe un-
    brauchbar machen. Das ist eine wirklich gute Idee, die es
    nachzuahmen gilt.

    Oder – ein anderes Beispiel – nehmen wir das Bünd-
    nis für nachhaltige Textilien, das Entwicklungsminister
    Müller ins Leben gerufen hat. Ohne staatlichen Zwang,
    einfach nur, weil die Unternehmen die gesellschaftliche
    Notwendigkeit erkannt haben, wollen sie sich auf Min-
    deststandards für nachhaltige Kleidung verpflichten und
    diese Standards sukzessive umsetzen.

    Ein weiteres Beispiel. Wer versteht eigentlich, was
    auf den Verpackungen von homöopathischen Mitteln
    draufsteht? Wohl die allerwenigsten Verbraucher. Was
    bei der Kennzeichnung von Lebensmitteln selbstver-
    ständlich ist, sollte doch auch für homöopathische Mittel
    gelten. Der Verbraucher muss verstehen können, was
    drin ist, besonders wenn es um seine Gesundheit geht.
    Deshalb muss Schluss sein mit der Kennzeichnung auf
    Latein.

    Was wir den Menschen in den kommenden Jahren
    also bieten, ist eine moderne, wissenschaftlich fundierte
    Verbraucherpolitik, die eine Brücke zwischen staatli-
    chem Schutz und Stärkung der Eigenverantwortung je-
    des Einzelnen schlägt. Wir wissen: Der Staat ist nicht der
    bessere Verbraucher. Aber wir sind der verlässliche Part-
    ner für alle Verbraucherinnen und Verbraucher. Wir
    wünschen ihnen nicht nur das Beste, sondern wir tun
    auch unser Bestes, um sie zu stärken und zu schützen.
    Wir laden Sie ein, dabei mitzumachen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)