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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Halina Wawzyniak


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Kolleginnen

    und Kollegen! Ich will die Debatte nutzen, um über ein
    aktuelles, ein angekündigtes und ein unterlassenes Vor-
    haben aus dem Bereich des Ministeriums der Justiz und
    für Verbraucherschutz zu reden.

    Die Mietpreisbremse ist in aller Munde. Wir Linken
    sagen: „Sie ist ein Bremschen“, weil sie auf fünf Jahre
    befristet ist und die Länder zuvor Gebiete mit einem an-
    gespannten Wohnungsmarkt festlegen müssen. Die
    Grenze, nach der der Mietpreis bei Wiedervermietung
    10 Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen
    darf, finden wir falsch. Wir müssen an dieser Stelle aber
    einsehen, dass die SPD das bereits im Wahlprogramm
    gefordert hat und dafür auch die eine oder andere
    Stimme bekommen hat. Was wir nicht verstehen, ist, wa-
    rum die Kriterien für den Mietspiegel nicht angepasst
    werden. Es bleibt dabei, dass lediglich die Mieten der
    letzten vier Jahre berücksichtigt werden. Die Ausnah-
    men von der Mietpreisbremse, zum Beispiel die Erstver-
    mietung, sind auch nicht nachvollziehbar.

    Was aus meiner Sicht völlig inakzeptabel ist, ist die
    Streichung des § 5 Wirtschaftsstrafgesetzbuch. Dieser
    Paragraf sieht sinngemäß vor, dass ordnungswidrig han-
    delt, wer vorsätzlich oder fahrlässig für die Vermietung
    von Wohnräumen unangemessen hohes Entgelt verlangt.
    Dieser Verstoß kann nach § 5 Wirtschaftsstrafgesetzbuch
    mit 50 000 Euro Geldbuße bestraft werden. Das betrifft
    natürlich auch Unternehmen, also Aktiengesellschaften
    und GmbHs. Sie wollen mit der Mietpreisbremse den § 5
    Wirtschaftsstrafgesetzbuch streichen und verweisen auf
    das normale Strafgesetzbuch. Das bedeutet aber, dass die
    Bremse am Ende sogar leerläuft; denn Unternehmen
    sind als juristische Form kein Strafrechtssubjekt. Sie





    Halina Wawzyniak


    (A) (C)



    (D)(B)

    können nicht angeklagt und sie können nicht verurteilt
    werden. Insofern müssten Sie, wenn Sie ehrlich sind, sa-
    gen: Wir führen zwar eine Mietpreisbremse ein, aber Sie
    können dagegen nur vorgehen, wenn Sie einen privaten
    Vermieter haben. An die großen Konzerne kommen Sie
    damit nicht heran. Deswegen finde ich: Passen Sie § 5
    Wirtschaftsstrafgesetzbuch an die Mietpreisbremse an,
    und streichen Sie ihn bitte nicht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ein zweiter Punkt im Zusammenhang mit dem Thema
    Mieten: Die Bundesimmobilienanstalt ist im Moment in
    aller Munde. Der Kollege Luczak von der CDU hat ges-
    tern gefordert, dass Wohnungen nicht zum Höchstpreis
    verkauft werden. Die Forderung ist richtig; aber es
    kommt nicht darauf an, zu fordern, sondern darauf, zu
    handeln. Das Höchstpreisgebot wird aber – das haben
    Sie im Koalitionsvertrag vereinbart – nur ausgeschlossen
    für Konversionsflächen. Natürlich ist es derzeit so, dass
    nach der Bundeshaushaltsordnung zum Höchstpreis ver-
    kauft werden muss. Das bedeutet aber, dass kommunale
    Unternehmen und gemeinwirtschaftliche Unternehmen
    ausgeschlossen sind. Sie können bundeseigenes Eigen-
    tum an Wohnungen und Grundstücken nicht kaufen, und
    das, obwohl wir Artikel 14 Grundgesetz haben, der be-
    sagt, dass Eigentum zugleich auch dem Allgemeinwohl
    dienen soll. Deswegen meine dringende Aufforderung:
    Lassen Sie uns gemeinsam überlegen, wie wir Artikel 14
    Grundgesetz und die Bundeshaushaltsordnung in Über-
    einstimmung miteinander bringen können, damit Woh-
    nungen und Grundstücke der Bundesimmobilienanstalt
    auch an kommunale und gemeinwirtschaftliche Unter-
    nehmen verkauft werden können, wenn sie verkauft wer-
    den sollen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich komme zu einem angekündigten Vorhaben: Am
    letzten Freitag kam der Referentenentwurf zur SED-Op-
    ferrente auf unseren Tisch. Wir finden es ausgesprochen
    richtig und gut, dass Sie den Betrag um 50 Euro erhöhen
    wollen, können aber nicht verstehen, warum das immer
    noch als soziale Ausgleichsleistung ausgestaltet ist. Die
    Betroffenen müssen Einkommensnachweise vorlegen.
    Nur wenn sie ein entsprechendes Einkommen haben,
    kommen sie in den Genuss der SED-Opferrente. Das ist
    nicht akzeptabel. Wir wollen, dass alle Betroffenen ein-
    kommensunabhängig eine SED-Opferrente bekommen.

    Wir bitten Sie darum, zu prüfen, ob Sie den Anwen-
    dungsbereich der SED-Opferrente nicht erweitern kön-
    nen. Was ist mit Opfern von Versetzungsmaßnahmen?
    Was ist mit Jugendlichen, die 1973 bei den Weltfestspie-
    len nach einem völlig absurden Paragrafen wegen „aso-
    zialen Verhaltens“ verurteilt wurden? Bitte prüfen Sie,
    ob Sie den Kreis der Anspruchsberechtigten an dieser
    Stelle nicht erweitern können.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun komme ich zu einem unterlassenen Vorhaben.
    Ich habe mittlerweile gelesen, dass Sie, Herr Minister,
    das Leistungsschutzrecht für Presseverlage verschärfen
    wollen. Ich sage Ihnen: Das ist der falsche Weg. Der ein-
    fachste und günstigste Weg wäre, ein Gesetz zu machen,
    in dem steht, dass dieses Gesetz aufgehoben ist. Es ist
    schon ein wenig absurd, dass diejenigen, die in Suchma-
    schinen gelistet werden, zahlen sollen. Wenn die Such-
    maschine die Aufnahme verweigert, wird die Suchma-
    schine verklagt, weil die Verlage nicht aufgenommen
    wurden. Das Leistungsschutzrecht war falsch und bleibt
    falsch. Deswegen sollten Sie es einfach aufheben.

    Wenn wir schon dabei sind: Sie haben eine indirekte
    Verantwortung für Verwertungsgesellschaften; denn Sie
    haben die Rechtsaufsicht über das Marken- und Patent-
    amt. Insofern ist unser Vorschlag, sich einmal an das Ur-
    heberwahrnehmungsgesetz heranzutrauen und für Ver-
    wertungsgesellschaften zum Beispiel verbindliche
    demokratische Binnenstrukturen festzulegen. Es sollte
    festgelegt werden, dass die Tarifverträge, bevor sie im
    Gesetzesblatt veröffentlicht werden, von den Aufsichts-
    behörden geprüft und genehmigt werden. Dieses Pro-
    blem kennen wir nicht erst seit der Debatte um die
    GEMA vor einem oder vor zwei Jahren.

    Wir haben jetzt das Problem mit dem Tarifvertrag der
    VG Medien, wo es auch wieder um das Leistungsschutz-
    recht geht. Nach meiner ersten Durchsicht habe ich fest-
    gestellt, dass dieser Tarifvertrag überhaupt nicht mit dem
    Leistungsschutzrecht – so, wie Sie es beschlossen ha-
    ben – in Übereinstimmung zu bringen ist. Wir finden es
    im Übrigen falsch, weil zum Beispiel die Frage der Gel-
    tungsdauer überhaupt nicht geklärt ist.

    Ich komme – ich will hier nicht ganz ohne Lob weg-
    gehen – zum letzten Punkt. Ich freue mich, dass Sie die
    Kommission zur Neuformulierung der Tötungsdelikte
    eingerichtet haben, habe aber die Bitte: Verstecken Sie
    das bitte nicht auf Ihrer Website. Das ist eine gute Sache.
    Sie können mit unserer Unterstützung rechnen. Machen
    Sie das doch etwas prominenter.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Frau Kollegin. – Nächster Redner in der

Debatte ist Dennis Rohde für die SPD.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dennis Rohde


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrter Herr

    Bundesminister Maas! Meine sehr geehrten Damen und
    Herren! Frau Wawzyniak, ein beruhigendes Wort vor-
    weg: Die Mietpreisbremse wird kommen, und sie wird
    auch wirken. Dafür werden wir Sozialdemokraten in Zu-
    kunft sorgen.


    (Beifall bei der SPD)


    Der Haushalt des Bundesministeriums der Justiz und
    für Verbraucherschutz steht. Das ist ein guter Haushalt
    geworden. Er legt den Grundstein für eine lebendige und
    aktive Rechtspolitik – eine Politik, die weitsichtig auf
    Prävention statt auf eine veraltete Law-and-Order-Stra-
    tegie setzt. Wir reden über einen Haushalt, der auch auf
    dem Gebiet der Verbraucherpolitik für bessere Informa-
    tion und größeren Schutz der Verbraucher steht, statt
    diese auf immer komplizierter werdenden Märkten al-





    Dennis Rohde


    (A) (C)



    (D)(B)

    leinzulassen. Genau in diesem Lichte haben wir im par-
    lamentarischen Verfahren den Haushalt verändert.

    Der Finanzmarktwächter wird noch im Jahr 2014 mit
    einer Anschubfinanzierung von 2,5 Millionen Euro ein-
    geführt. Das wird ganz erhebliche positive Auswirkun-
    gen auf den Verbraucherschutz haben. Das begrüßen wir
    Sozialdemokraten ganz ausdrücklich.


    (Beifall bei der SPD)


    Mit dem Finanzmarktwächter wollen wir verhindern,
    dass Kleinanleger durch riskante Angebote ihre Erspar-
    nisse verlieren – so wie zum Beispiel im Fall Prokon, wo
    nunmehr 75 000 Menschen um insgesamt 1,4 Milliarden
    Euro bangen. Der Finanzmarktwächter wird dabei eine
    Schnittstelle zwischen dem Verbraucher auf der einen
    Seite und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungs-
    aufsicht, der BaFin, auf der anderen Seite.

    Das Gesamtkonzept „Finanzmarktwächter“ bedeutet:
    Wir werden ausgewählte Verbraucherzentralen speziali-
    sieren und ausrüsten. Dort werden die Beobachtungen
    und die Beschwerden der Verbraucher entgegengenom-
    men. Sie werten sie aus, schaffen ein Bild des Marktes
    und spüren so Gefahren auf. Die Ergebnisse gibt der Fi-
    nanzmarktwächter an die BaFin weiter, die dann notfalls
    tätig werden kann, indem sie riskante oder irreführende
    Angebote verbietet oder einschränkt.

    Wir wollen, dass unlautere Angebote schneller ent-
    deckt und vom Markt genommen werden, und zwar am
    besten noch, bevor die ersten Menschen ihre Ersparnisse
    verlieren. Damit schließen wir eine Lücke im Verbrau-
    cherschutz auf dem Finanzmarkt. Denn um Kleinanleger
    zu schützen, bedarf es einer großen Nähe zum Finanz-
    markt. Diese Nähe kann die BaFin als Aufsichtsbehörde
    gar nicht leisten. Wir wollen damit genau die Menschen
    erreichen, die zu Verbraucherzentralen gehen, wenn sie
    sich Sorgen machen oder sich geprellt sehen. Das sind
    diejenigen, die beim Frühstück nicht die Financial Times
    oder das Handelsblatt, sondern ihre lokale Tageszeitung
    lesen. Das sind diejenigen, für die in den letzten Jahren
    viel zu wenig Politik gemacht worden ist.

    Ich sage ganz offen: Es war kein einfacher Weg bis
    hierhin. Wir Sozialdemokraten haben uns schon in der
    letzten Legislaturperiode gemeinsam mit den Verbrau-
    cherzentralen für den Marktwächter starkgemacht.
    Schwarz-Gelb hat unseren Antrag dazu noch im Juni
    2013 abgelehnt. Ich freue mich daher umso mehr, dass
    wir ohne die FDP in diesem Parlament endlich eine
    Mehrheit für unser Anliegen gefunden haben.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich finde auch, dass man sein Licht nicht unter den
    Scheffel stellen muss, und sage ganz klar: Das ist ein Er-
    folg der SPD und zeigt, dass sich Beharrlichkeit aus-
    zahlt. Dass wir Sozialdemokraten uns hier durchgesetzt
    haben, bedeutet eine deutliche Verbesserung in der Auf-
    sicht über das für Verbraucher oft riskante und undurch-
    sichtige Marktgeschehen. Das ist ein großer Schritt in
    die richtige Richtung. Es gilt aber auch: Wir sind noch
    nicht fertig. Die eingestellten 2,5 Millionen Euro sind
    eben nur eine Anschubfinanzierung. Wir werden daher
    sicherstellen, dass die Finanzierung in zukünftigen
    Haushalten verstetigt wird.

    Für mehr Transparenz und Kompetenz im Verbrau-
    cherschutz sorgen wir auch, indem wir einen Sachver-
    ständigenrat für Verbraucherfragen einrichten werden.
    Künftig wird es ein Expertengremium geben, das die
    Politik in Verbraucherfragen berät, aber auch im Sinne
    der Verbraucher fordern und kritisieren kann. Die dafür
    nötigen Planstellen haben wir im Haushalt 2014 einge-
    stellt. Das ist ebenso wie die Einführung des Markt-
    wächters ein klares Signal dafür, dass wir es mit dem
    wirtschaftlichen Schutz der Verbraucher ernst meinen.


    (Beifall bei der SPD)


    Darüber hinaus ist das Gros der 650 Millionen Euro
    im Haushalt des BMJV langfristig gebunden. Bei einem
    Personalkostenanteil von 66 Prozent und vielen flexibili-
    sierten Mitteln sprechen wir zu großen Teilen von einem
    Verwaltungshaushalt, und das ist auch gut so. Denn eine
    vernünftige finanzielle Ausstattung unserer obersten Ge-
    richte und unserer juristischen Einrichtungen ist das
    Grundgerüst unserer Gewaltenteilung und damit unseres
    Rechtsstaates.

    Unsere Justiz muss handlungsfähig sein. Dies gilt
    auch und gerade mit Blick auf den Schrecken und das
    Leid, das die Mitglieder des NSU verbreitet haben. Und
    ja: Der Prozess schlug sich auch in den Verhandlungen
    um den Haushalt des BMJV nieder. Um Haft- und Ver-
    fahrenskosten erstatten zu können, mussten wir den
    Haushaltsansatz des Generalbundesanwaltes um zusätz-
    liche 5 Millionen Euro für die Aufklärung von rassisti-
    schen und menschenverachtenden Taten aufstocken.


    (Beifall bei der SPD)


    Das Ziel unserer Gesellschaft muss es sein, durch
    Aufklärung bzw. Prävention verbrecherische Taten gar
    nicht erst entstehen zu lassen. Wir haben hier im Hause
    und in der Gesellschaft in den letzten Monaten vermehrt
    eine Debatte über die Strafbarkeit und den Strafrahmen
    von Taten mit pädophilem Hintergrund geführt. Das ist
    eine wichtige Diskussion.

    Genauso wichtig ist auch, dass wir Menschen die
    Chance geben, sich in eine Therapie zu begeben. Wir
    wollen und müssen insbesondere Männern mit pädophi-
    len Neigungen niedrigschwellige professionelle Hilfen
    anbieten, damit sie lernen, mit ihren Trieben umzugehen,
    nicht straffällig werden und keine Kinder in Gefahr brin-
    gen. Daher werden wir die Fördermittel für die Koor-
    dinierung des Projekts „Prävention von sexuellem Kin-
    desmissbrauch im Dunkelfeld“ an der Berliner Charité
    aufstocken. „Prävention vor Repression“ muss gerade in
    diesem Bereich das eindringliche Credo sein.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, die Große
    Koalition verlangt uns Sozialdemokraten aber auch
    Kompromisse ab.


    (Dr. Volker Ullrich [CDU/CSU]: Wir haben auch über 40 Prozent!)






    Dennis Rohde


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das ist nicht immer einfach. Viele von uns haben in
    der vorletzten Sitzungswoche zur Abstimmung über die
    Frage des Adoptionsrechts gleichgeschlechtlicher Le-
    benspartnerschaften entweder eine persönliche Erklä-
    rung abgegeben oder mit viel Unwohlsein über den Än-
    derungsantrag der Grünen abgestimmt. Wir wissen: Dass
    es noch keine volle rechtliche Gleichstellung gibt, ist
    nicht mehr zeitgemäß. Wir Sozialdemokraten werden
    weiterhin dafür kämpfen.


    (Beifall bei der SPD)


    Umso wichtiger ist es aber heute, dass wir der
    Bundesstiftung Magnus Hirschfeld mehr finanziellen
    Spielraum geben. Wir werden das Stiftungskapital um
    1,75 Millionen Euro aufstocken und damit sicherstellen,
    dass die Stiftung ihre gesellschaftliche Aufklärungsar-
    beit fortsetzen kann. Wie bitter nötig das manchmal ist,
    haben die Diskussionen in der vergangenen Zeit leider
    deutlich gezeigt.

    Sehr geehrte Damen und Herren, es weht ein frischer
    Wind in der Rechts- und Verbraucherpolitik. Wir räumen
    mit dem, was unter Schwarz-Gelb liegen geblieben ist,
    auf. Wir wollen eine Rechtspolitik, die nicht zaghaft blo-
    ckiert, sondern aktiv die Spielregeln unserer Gesell-
    schaft gestaltet, eine Politik, die das Heft in die Hand
    nimmt, statt sich in einer im Wandel begriffenen Ver-
    braucherwelt treiben zu lassen. Wir reden nicht nur vom
    Schutz der Verbraucher, sondern wir richten auch unser
    politisches Handeln danach aus. Mit diesem Haushalt
    gehen wir einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu unse-
    rem Ziel.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)