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ID1804307400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/43 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Vizepräsi- dentin Ulla Schmidt sowie der Abgeordneten Hans-Christian Ströbele und Christoph Strässer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 A Wahl des Abgeordneten Sven-Christian Kindler als stellvertretendes Mitglied für das Kuratorium der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ . . . . . . . . . . . 3831 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3831 B Nachträgliche Ausschussüberweisung . . . . . . 3831 D Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Drucksachen 18/1009, 18/1023 . . . . . . 3832 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3832 B Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3833 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3835 B Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3836 D Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3839 B Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . 3840 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3840 D Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3843 D Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3845 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3847 C Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3848 B Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3849 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 3850 C Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3851 D Dr. Julia Verlinden (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3853 C Marcus Held (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3854 C Dr. Peter Ramsauer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3855 D Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3857 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3858 A Daniela Ludwig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3859 A II.15 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung Drucksachen 18/1020, 18/1023 . . . . . . 3860 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3860 C Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3861 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3863 C Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3865 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3866 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3867 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3869 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3872 A René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3873 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3875 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3876 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 3878 B Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3879 C Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3881 A Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3882 B Tagesordnungspunkt VIII: a) Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Achten Ge- setzes zur Änderung des Weingesetzes Drucksache 18/1780 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 A b) Antrag der Abgeordneten Sylvia Kotting- Uhl, Oliver Krischer, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Keine Bad Bank für Atom – Rückstellungen der Atomwirtschaft in öffentlich-rechtli- chem Fonds sicherstellen Drucksache 18/1465 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung nach Arti- kel 5 des Gesetzes zur Regelung von De- Mail-Diensten und zur Änderung weite- rer Vorschriften Drucksache 17/10720 . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 B Zusatztagesordnungspunkt 1: Antrag des Präsidenten des Bundesrechnungs- hofes: Rechnung des Bundesrechnungshofes für das Haushaltsjahr 2013: – Einzel- plan 20 – Drucksache 18/1560 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3884 C Tagesordnungspunkt IX: a)–g) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammel- übersichten 60, 61, 62, 63, 64, 65 und 66 zu Petitionen Drucksachen 18/1632, 18/1633, 18/1634, 18/1635, 18/1636, 18/1637, 18/1638 . . 3884 D Zusatztagesordnungspunkt 2: Beratung der Zweiten Beschlussempfehlung des Wahlprüfungsausschusses: zu Einsprü- chen gegen die Gültigkeit der Wahl zum 18. Deutschen Bundestag am 22. Septem- ber 2013 Drucksache 18/1710 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3885 B Tagesordnungspunkt II: (Fortsetzung) II.16 a) Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz Drucksachen 18/1007, 18/1023. . . . 3885 C b) Einzelplan 19 Bundesverfassungsgericht Drucksache 18/1017 . . . . . . . . . . . . 3885 C Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3885 C Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3886 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3888 B Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3889 A Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3891 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3892 C Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3893 C Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3895 B Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 3896 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3896 C Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3897 A Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3898 B Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3899 B Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3901 A Mechthild Heil (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3902 A Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3903 B II.17 Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Drucksachen 18/1006, 18/1023 . . . . . . 3904 C Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3904 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3906 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3908 B Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3909 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3912 C Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3914 C Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . 3915 D Irene Mihalic (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3917 D Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3919 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 III Michaela Engelmeier-Heite (SPD) . . . . . . . . . 3920 C Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3921 C Oswin Veith (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3922 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3924 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . . 3925 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetz- entwurf der Bundesregierung über die Feststel- lung des Bundeshaushaltsplans für das Haus- haltsjahr 2014 – (Haushaltsgesetz 2014) – hier: Einzelplan 23 – Geschäftsbereich des Bun- desministeriums für wirtschaftliche Zusam- menarbeit und Entwicklung (42. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt II.12) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3925 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3831 (A) (C) (D)(B) 43. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 43. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 26. Juni 2014 3925 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 26.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 26.06.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 26.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 26.06.2014 Dr. De Ridder, Daniela SPD 26.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 26.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Gröhe, Hermann CDU/CSU 26.06.2014 Heinrich, Gabriela SPD 26.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 26.06.2014 Hintze, Peter CDU/CSU 26.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 26.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Leutert, Michael DIE LINKE 26.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 26.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.06.2014 Dr. Sieling, Carsten SPD 26.06.2014 Dr. Sütterlin-Waack, Sabine CDU/CSU 26.06.2014 Thönnes, Franz SPD 26.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 26.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 26.06.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Katarina Barley (SPD) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Abgeordneten Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Ekin Deligöz, Dr. Tobias Lindner, Kerstin Andreae, Uwe Kekeritz, Claudia Roth (Augsburg), Peter Meiwald, Agnieszka Brugger, Annalena Baerbock, Dr. Franziska Brantner, Dr. Thomas Gambke, Britta Haßelmann, Tom Koenigs, Omid Nouripour, Lisa Paus, Brigitte Pothmer, Corinna Rüffer, Dr. Frithjof Schmidt, Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn, Jürgen Trittin, Doris Wagner und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN (Drucksache 18/1847) zum Gesetzentwurf der Bundesregierung über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) hier: Einzelplan 23 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (42. Sitzung, Tagesordnungspunkt II.12) An der 4. namentlichen Abstimmung am 25. Juni 2014 zum Thema Bundeshaushalt BMWZ habe ich teil- genommen und mit „Nein“ gestimmt. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 43. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP VIII, ZP 1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP IX, ZP 2 Abschließende Beratungen ohne Aussprache Epl 07, 19 Justiz und Verbraucherschutz, Bundesverfassungsgericht Epl 06 Innen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Jetzt hat die Bundesministerin für Bildung und For-

    schung, Frau Professor Dr. Wanka, das Wort.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung
    und Forschung:

    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Es ist
    schon interessant, dass in den Redebeiträgen der Opposi-
    tion auf das Wesentliche – nämlich was mit den vielen
    Milliarden gemacht wird – nicht eingegangen wurde.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil sie nicht reichen!)


    Ich will noch einmal rekapitulieren: Im Dezember
    gab es mit dem Koalitionsvertrag das gute Signal, dass
    Bildung und Forschung eindeutig Priorität haben. Das
    bezieht sich nicht nur auf den Inhalt bzw. darauf, was
    man alles machen will. Vielmehr sind von den 23 Mil-
    liarden Euro 9 Milliarden Euro – das ist mehr als ein
    Drittel und mehr, als für die Verkehrsinfrastruktur und
    für vieles andere vorgesehen ist – für diesen Bereich vor-
    gesehen.

    Wir haben die mittelfristige Finanzplanung. Die Mit-
    tel, die für den Hochschulpakt II in dieser Phase notwen-
    dig sind – also über 6 Milliarden Euro –, sind darin
    schon enthalten. Der Pakt für Forschung und Innovation,
    so wie er ausverhandelt war, war Bestandteil des Finanz-
    plans. Alles, was wir für die Exzellenzinitiative in dieser
    Legislatur benötigen, stand ebenfalls schon im Plan. Zu
    all dem kam dieser Betrag in Milliardenhöhe hinzu.

    Von diesen 9 Milliarden Euro entfallen 6 Milliarden
    Euro auf die Entlastung der Länder, damit sie die Aufga-
    ben, für die sie originär zuständig sind, in diesem Be-





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)

    reich erfüllen können. Über die Frage, wie man das
    macht, musste diskutiert werden. Die Vorstellung der
    Länder – egal welcher Couleur – war klar: Den Minister-
    präsidenten ging es als Allererstes um Umsatzsteuer-
    punkte, um nichts anderes. Das war sozusagen die Aus-
    gangsposition.

    Was haben wir erreicht, und was ist in Bezug auf
    diese 9 Milliarden Euro der Stand? Frau Deligöz, Sie
    wissen doch genau, dass die Situation jetzt nicht mehr
    unklar ist, wie es noch – Herr Heil hat darauf hingewie-
    sen – während der ersten Haushaltsverhandlungen der
    Fall war. Damals war noch nichts entschieden. Im De-
    zember waren von den 9 Milliarden Euro 1,5 Milliarden
    Euro für Forschung vorgesehen. Jetzt sind es 3 Milliar-
    den Euro.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Das heißt, dass wir das 3-Prozent-Ziel von der öffentli-
    chen Seite her schaffen können.

    Herr Claus, Sie erwähnten den Begriff „Bilanz“. Wir
    haben eine herausragende Bilanz vorzuweisen; denn im
    Bereich Forschung und Entwicklung sind wir eine Spit-
    zennation geworden. Unser Wohlstand hat da seine Wur-
    zeln. Unsere Stellung als Spitzennation ist jetzt auch zu-
    künftig gesichert.

    Von den 6 Milliarden Euro zur Entlastung der Länder
    entfallen 5 Milliarden Euro auf den Bereich Schulen und
    Hochschulen.


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ohne Zweckbindung!)


    – Nein, mit Zweckbindung. Lesen bildet! – Mit diesen
    5 Milliarden Euro wird zum einen der Hochschulpakt III
    finanziert, der ab 2016 startet. Er konnte noch nicht in
    der mittelfristigen Finanzplanung enthalten sein, weil
    über ihn erst noch verhandelt wird. Es wurde nach dem
    Stand gefragt. Frau Deligöz, ich habe im Ausschuss ge-
    sagt, dass die Verhandlungen laufen. Ich glaube, vorges-
    tern fand wieder eine Verhandlungsrunde statt. Wir
    wollen im Oktober mit dem Pakt für Forschung und
    Innovation sowie mit dem Hochschulpakt III in die
    GWK gehen und im Dezember mit den Ministerpräsi-
    denten darüber reden. Es besteht also Klarheit, was die
    praktische Umsetzung angeht.


    (Ekin Deligöz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie verschieben alles auf die kommenden Jahre!)


    Ich komme zum Hochschulpakt III. Herr Claus, Sie
    sprachen von der DDR. Da haben wir eine gemeinsame
    – –


    (Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie haben zusammengewohnt? In einer WG?)


    – Jedenfalls haben wir da einmal gewohnt – zusammen.


    (Heiterkeit)


    – In diesem Land!


    (Heiterkeit)

    Da gibt es keine gemeinsame Erinnerung; denn wir ha-
    ben, glaube ich, sehr unterschiedliche Sozialisationen.

    Eines ist klar: In der ehemaligen DDR war es nicht so,
    dass man wie heutzutage vielen jungen Leuten die Mög-
    lichkeit des Studierens einräumte. Nein, das war ganz
    stark beschränkt. 10 Prozent, 12 Prozent der jungen
    Leute durften studieren. Bei uns ist es schon anders. Was
    das Thema „Bildungsgerechtigkeit und Chancen für
    alle“ angeht, wurde mit dem Hochschulpakt da schon ei-
    niges erreicht.

    Herr Heil, über biografische Dinge – auch über die
    Frage, wann was stattfand – können wir gerne reden.
    Frau Bulmahn, ich war als damalige Landesministerin
    2006 an den Verhandlungen beteiligt, die in Dresden und
    an anderer Stelle stattfanden. Das ist aber, glaube ich,
    unwichtig. Wichtig ist, dass diese Aufgabe – damals hat
    keiner vermutet, dass wir es hinbekommen – gelöst
    wurde.

    Der Hochschulpakt III ist gesichert. Im Koalitions-
    vertrag stand – weil dieser Punkt ein Riesenproblem ge-
    worden war –: Wir wollen die Grundfinanzierung der
    Hochschulen unterstützen bzw. in die Grundfinanzie-
    rung einsteigen. – Bildung fällt unter die Kulturhoheit
    der Länder. Sie sind also für die Grundfinanzierung der
    Hochschulen zuständig. Das funktionierte nicht so gut in
    den letzten Jahren. Oft wurden Tarifaufwüchse nicht ge-
    zahlt, oder es gab zu geringe Steigerungen. In manchen
    Ländern funktionierte es zwar sehr gut. Insgesamt aber
    gab es Verwerfungen. Im außeruniversitären Bereich sah
    es hingegen gut aus. Deswegen wollten wir den Einstieg
    in die Grundfinanzierung der Länder.

    Darauf folgt nun die Entscheidung, die jetzt in der
    Diskussion ist: Ab 1. Januar 2015 trägt der Bund die
    BAföG-Kosten zu 100 Prozent. Das heißt, ab 1. Januar
    2015 fließen rund 1,2 Milliarden Euro an die Länder,
    und das nicht nur nächstes und übernächstes Jahr und
    nicht nur in dieser Legislaturperiode, in der dadurch ins-
    gesamt 3,5 Milliarden Euro zusammenkommen, sondern
    auch darüber hinaus, für immer. Das heißt, allein in der
    nächsten Legislaturperiode sind den Ländern schon ein-
    mal mehr als 4,7 Milliarden Euro als Entlastung sicher.

    Wir haben vereinbart, dass die Länder sich dazu ver-
    pflichten, dieses Geld für Bildung auszugeben, für
    Hochschulen und Schulen. Auch eine vierte Kitakraft
    wäre kein Problem. Wenn eine Landesregierung das ver-
    spricht, muss sie das allerdings auch entsprechend finan-
    zieren, und sie darf nicht den Hochschulen die Mittel
    vorenthalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ich kann mir schon vorstellen, dass sich die Länder
    jetzt fragen: Was kann man mit diesem Geld machen?
    Man kann – das war ein Problem, das uns alle beschäf-
    tigt hat – unbefristete Stellen für Nachwuchswissen-
    schaftler einrichten. Man kann, wenn man es will, Schul-
    sozialarbeit davon bezahlen, und zwar dauerhaft. Man
    kann sich auch überlegen, wie man die Ganztagsschulen
    inhaltlich und kulturell organisiert, man kann dafür Stel-
    len schaffen. Diese Freiheit haben die Länder.





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich bin ein überzeugter Föderalist, auch weil ich – das
    habe ich nicht vergessen – einmal Landesministerin war.
    Ich glaube, dass man vor Ort, in den Ländern, ganz un-
    terschiedliche Situationen hat. Wie man die Mittel zwi-
    schen Hochschulen und Schulen aufteilt – ob man nun
    sagt, wie in Sachsen-Anhalt, Hälfte/Hälfte, oder, wie in
    Sachsen, zwei Drittel/ein Drittel oder anders –, das bleibt
    den Ländern überlassen. Ob wir das von Berlin aus so
    oberschlau alles besser wissen können, das weiß ich
    nicht.

    Natürlich muss man schauen: Wird das auch wirklich
    realisiert? Ich habe allerdings die Illusion verloren, Frau
    Bulmahn, dass man auf den Cent genau kontrollieren
    kann, was mit dem Bundesgeld passiert. Das ist nicht
    möglich. Da ist auch ein Stück Vertrauen nötig. Ich
    glaube, Herr Scholz hat in der Diskussion darauf hinge-
    wiesen, dass alle Länder Geld für diesen Bereich brau-
    chen. Warum sollen sie es jetzt dafür nicht zusätzlich
    einsetzen?

    Vor der Wahl hat sich die CDU/CSU für eine Grund-
    gesetzänderung ausgesprochen. Im Koalitionsvertrag
    von Ende November/Anfang Dezember war dann keine
    Grundgesetzänderung vorgesehen. Die Wissenschafts-
    szene war enttäuscht, sie hatte immer gehofft, dass diese
    Grundgesetzänderung nach der Wahl doch noch kommt.
    Doch dann stand davon nichts im Koalitionsvertrag, weil
    wir uns an der Stelle nicht verständigen konnten. Jetzt
    haben wir erreicht, dass Artikel 91 b Grundgesetz für
    den Wissenschaftsbereich geändert wird. Das ist großar-
    tig.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Das wird auf Dauer wirken.

    Lieber Herr Heil, jetzt muss ich Sie als Koalitions-
    partner korrigieren – damit sich kein falscher Eindruck
    festsetzt –: Mit dem, was wir jetzt machen, nehmen wir
    keine Korrektur vor an dem, was wir 2006 verabschiedet
    haben. Die Grundgesetzlage war vorher so, dass Koope-
    ration nur im außeruniversitären Wissenschaftsbereich
    vorgesehen war.


    (Zuruf des Abg. Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    – Schauen Sie doch im Text nach! – 2006 ist eingefügt
    worden, dass Bund und Länder auch im Bereich der
    Hochschulen kooperieren können. Das war vorher gar
    nicht vorgesehen. Es gibt jetzt so viel Kooperation wie
    noch nie, Milliardensummen sind neu im System. Aber
    – das ist entscheidend – es gibt bisher keine unbefristete
    und keine institutionelle Kooperation. Das wollen wir
    jetzt ändern.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wie gesagt: Wir können überhaupt erst seit 2006 koope-
    rieren.

    Meine Damen und Herren, Frau Deligöz, Sie müssen
    mich nicht auffordern, da etwas zu tun – wir haben da et-
    was getan, wir haben nur nicht über jeden Wasserstand
    Zwischenbericht erstattet; das wäre ein bisschen kompli-
    ziert gewesen. Das Ergebnis, das wir jetzt erzielt haben,
    ist viel mehr als das, was wir im Dezember hatten, vor
    allen Dingen unbefristet. Darauf warten die Hochschu-
    len und zum Teil auch die Schulen: unbefristete Stellen.
    Diese wird es jetzt geben.

    Da einige das kleinreden werden und weiter von ma-
    roden Schulen und anderem sprechen werden, will ich
    dazu nur eine Zahl nennen: Für alle Hochschulen der
    Bundesrepublik Deutschland geben die Bundesländer
    Jahr für Jahr in Summe rund 20 Milliarden Euro aus. Da
    legt der Bund jetzt jährlich 1,2 Milliarden Euro drauf.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Das ist ein bisschen mehr!)


    Das sind 6 Prozent Steigerung ad hoc, auf Dauer. Das ist
    eine großartige Leistung, die uns auch richtig etwas kos-
    tet. Das ist kein kleines Paket, das ist ein entscheidender
    Aufwuchs. Ich finde es schade, dass die Opposition kein
    Wort darüber verliert, sondern nur über kleinere Sachen
    spricht.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Meine Damen und Herren, es geht nicht nur darum,
    wie viel Geld man zur Verfügung hat. Ich spreche ja im-
    mer ein bisschen schnell; deswegen sage ich noch ein-
    mal ganz langsam: Man kann sich die Haushaltsvorlage,
    die in die Diskussion eingebracht wurde, anschauen;
    man kann sie in der Druckfassung nachlesen. In dieser
    Haushaltsvorlage stehen die Summen für den Einzel-
    plan, für den ich verantwortlich bin. Aus diesem Einzel-
    plan wurde kein einziger Euro weggenommen – kein
    einziger –, aber es sind 85 Millionen Euro dazugekom-
    men. Es gibt in meinem Einzelplan keine Kürzung. Auch
    wenn Ihnen das rhetorisch gefällt: Es ist nicht so. Mit
    dem Geld, über das der Finanzminister verfügt, werden
    wir ab Januar nächsten Jahres die Ausgaben für das
    BAföG übernehmen. Das wird, wenn die entsprechende
    Gesetze verabschiedet sind, definitiv geschehen.

    Meine Damen und Herren, es geht nicht immer nur
    um Geld, sondern es geht auch darum, was man mit dem
    Geld macht. Was die Forschung angeht, ist die Hightech-
    Strategie in diesem ersten halben Jahr ein wichtiges
    Thema. Wir als Bundesregierung werden die Weiterent-
    wicklung der Hightech-Strategie in Bälde im Kabinett
    kommunizieren und sie dann auch allen Beteiligten vor-
    stellen.

    Wir alle wissen, dass wir im Hochschulbereich ganz
    viel getan und Milliarden Euro investiert haben. Jetzt
    müssen wir gut aufpassen, um zu verhindern, dass im
    Bereich der dualen Ausbildung ein Ungleichgewicht ent-
    steht, das sich zum Teil schon andeutet. Deswegen brin-
    gen wir die Initiative „Chance Beruf“ auf den Weg. Jetzt
    ist nicht die Zeit, sie inhaltlich vorzustellen. Ich lade Sie
    ganz herzlich für nächsten Dienstag ein, wenn wir dieses
    Programm verkünden. Dabei geht es auch darum, Ange-
    bote für alle Bundesländer zu machen. Aus den BAföG-
    Mitteln könnten die Länder, wenn sie wollten, schon
    jetzt Geld für die berufliche Bildung in der Schule und
    für individuelle Beratung bereitstellen.





    Bundesministerin Dr. Johanna Wanka


    (A) (C)



    (D)(B)

    Das, was Sie, Herr Claus, zur Bilanz gesagt haben,
    empfand ich als störend. Ich meine, den Stand, den wir
    heute in der Welt haben, hatten wir vor 10 oder 13 Jah-
    ren nicht. Unsere hohe Wettbewerbsfähigkeit hängt ganz
    entscheidend mit diesem Etat zusammen. Dass wir in ei-
    ner guten Tradition stehen – die erste Grundgesetzände-
    rung fand 2006 statt, die nächste nehmen wir in diesem
    Jahr vor –, auch was die Prioritätensetzung anbetrifft, ist
    ganz entscheidend. Wir wollen international wettbe-
    werbsfähig sein, und wir wollen in Deutschland noch
    mehr Bildungsgerechtigkeit.

    Danke.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat die Kollegin Nicole Gohlke

das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicole Gohlke


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Kolleginnen und

    Kollegen! Wir nehmen zur Kenntnis: Die Große Koali-
    tion versucht, sich für einen Aufbruch in der Bildung zu
    feiern, und hat angekündigt, 6 Milliarden Euro für Bil-
    dung und 3 Milliarden Euro für Forschung zur Verfü-
    gung zu stellen.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Richtig!)


    Ob das wirklich schon ein Aufbruch ist, da kann man si-
    cherlich geteilter Meinung sein,


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Wie bitte? Entschuldigung!)


    wenn man sich die krassen Mängel vor Augen führt, die
    im Bildungsbereich – von der Kita über die Hochschule
    bis hin zur Weiterbildung – bestehen, und angesichts der
    viel höheren Summen, die bei Bund, Ländern und Kom-
    munen eigentlich nötig wären.

    Aber selbst dann, wenn man sich darüber freuen
    wollte:


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: Sollten Sie!)


    In dem Haushalt, der heute vorliegt, findet sich nichts
    davon wieder. Sie können hier lediglich – das sagen Sie
    ja selber – Ankündigungen feiern, aber eben keine realen
    Zahlen. Es ist schon erstaunlich, wie oft, wie lange und
    bei wie vielen Haushaltstiteln Sie diese Ankündigungen
    feiern. Man hat das Gefühl: Das Geld wird immer mehr.

    Ihrem Finanzminister ist aber in letzter Minute einge-
    fallen, dass er ja noch Haushaltslöcher stopfen muss. Sie
    können versuchen, das anders zu bezeichnen; aber genau
    das ist da geschehen.


    (Beifall des Abg. Roland Claus [DIE LINKE])


    Wo holt er sich das Geld?


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Vielleicht bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung?)

    Das Geld holt er sich nicht etwa über die Besteuerung
    von Vermögen und großen Einkommen; das wäre ja eine
    kreative Antwort. Nein, er nimmt einfach die 500 Mil-
    lionen Euro aus dem Bildungsetat, mit denen Frau
    Wanka in diesem Jahr zaghaft anfangen wollte, ein paar
    ihrer Versprechen einzulösen, und man hört noch nicht
    einmal einen Aufschrei aus dem Bildungsministerium.


    (Beifall bei der LINKEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Ja, weil es nicht stimmt!)


    Der Kollege Rossmann hat ja kürzlich in einem Inter-
    view gesagt, es sei vor allem als ein starkes symboli-
    sches Zeichen zu verstehen, dass diese 500 Millionen
    Euro für das laufende Haushaltsjahr verbucht wurden;
    Frau Wanka nannte das gerade ein „Signal“. Abgesehen
    davon, dass Symbolik und Signale allein eben nicht aus-
    reichen, um die Bildungsmisere in der Republik zu behe-
    ben, frage ich mich schon: Welches Symbol ist das denn
    dann, wenn Union und SPD den Mittelaufwuchs bei
    nächster Gelegenheit zurücknehmen und das Geld ge-
    wissermaßen für die Haushaltssanierung verwenden?
    Zwischen den großen Worten von der Bildungsrepublik
    und dem Haushalt der Großen Koalition klafft auf jeden
    Fall mehr als nur eine Lücke.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Reine Symbolpolitik ist leider auch die BAföG-Poli-
    tik der Großen Koalition. Den Studierenden muss es
    wirklich schon zu den Ohren herauskommen: schon wie-
    der eine Verschleppung, diesmal bis zum Wintersemes-
    ter 2016/2017. Erst nach sechs Jahren, also nach zwei
    vollen Generationen von Bachelor-Studierenden, soll es
    wieder eine BAföG-Erhöhung geben.


    (Dr. Stefan Kaufmann [CDU/CSU]: Eine ganz klare Perspektive, Frau Kollegin!)


    Dabei hatte die Bundesregierung doch immer behauptet,
    die BAföG-Erhöhung würde an den Ländern scheitern.
    Jetzt ist das endlich geklärt: Der Bund will die Finanzie-
    rung des BAföG voll übernehmen, um dann aber die Er-
    höhung auf die lange Bank zu schieben.

    Viel dürfen die Studierenden dann auch nicht erwar-
    ten. Die von Ihnen geplanten Gelder werden doch nie-
    mals für eine substanzielle Erhöhung reichen. Der DGB
    sagt, dass eine erst im Jahr 2016 durchgeführte BAföG-
    Erhöhung eigentlich 15 Prozent umfassen müsste, wollte
    man die Preisentwicklung der letzten Jahre ausgleichen.


    (Albert Rupprecht [CDU/CSU]: BAföG-Bericht lesen bildet!)


    Das ist eine Forderung, die aus den Reihen der Koalition
    als weltfremd bezeichnet wird.

    Dabei kommt diese Zahl ganz einfach zustande. Dazu
    muss man einfach einmal die Lebenssituation der Stu-
    dierenden zur Grundlage nehmen. Ein Beispiel: Zurzeit
    sind im BAföG-Satz 224 Euro für Wohnkosten vorgese-
    hen. Die Realität ist aber, dass Studierende in Hamburg
    im Schnitt monatlich 351 Euro an Miete zahlen. In Mün-
    chen und in Köln sind es 358 bzw. 359 Euro. Sie zahlen
    also im Schnitt über 130 Euro mehr, als im BAföG-Satz
    dafür vorgesehen ist.





    Nicole Gohlke


    (A) (C)



    (D)(B)

    Man muss ganz klar sagen: Eine BAföG-Erhöhung
    um mindestens 10 Prozent, die die Gewerkschaften, die
    Studierendenvertretungen und eben auch die Linke for-
    dern, ist nicht weltfremd. Das ist angesichts dieser Situa-
    tion realistisch. Weltfremd ist, ehrlich gesagt, dass diese
    Regierung nicht zur Kenntnis nimmt, was an den Hoch-
    schulen und auf dem Wohnungsmarkt los ist. Ihre Politik
    besteht darin, die Wirklichkeit zu ignorieren. Hauptsa-
    che, Sie bekommen Ihren knappen Bildungshaushalt
    schöngeredet und schöngerechnet!


    (Beifall bei der LINKEN – Lachen des Abg. Dr. Thomas Feist [CDU/CSU])


    Realitätsfern geht es bei den Berechnungen der Gro-
    ßen Koalition weiter. Man kann es ja schon fast als Tra-
    dition bezeichnen, dass sich die Bundesregierung bei der
    Zahl der Studienanfängerinnen und Studienanfänger im-
    mer wieder verrechnet. Sie haben gerade eben die letzte
    Zahl nach oben korrigieren müssen, und schon wieder
    liegt Ihr Haushaltsansatz für die Jahre 2013 und 2014
    mit über 70 000 Studienanfängern unter den Berechnun-
    gen der Kultusministerkonferenz.

    Die 6 500 Euro, die Sie im Hochschulpakt pro Studi-
    enplatz veranschlagt haben, reichen auch nicht, um die
    Situation in der Lehre zu verbessern. 2008 lagen die rea-
    len Kosten pro Studienplatz schon bei über 7 000 Euro,
    und darin sind zum Beispiel die Investitionen in Ge-
    bäude noch gar nicht eingerechnet.

    Dass Ihnen nicht an einer soliden Grundfinanzierung
    der Hochschulen und schon gar nicht der anderen Bil-
    dungseinrichtungen gelegen ist, ist mit dem Vorschlag
    zur Änderung des Kooperationsverbotes klar geworden.
    Als hätte es die Diskussion der letzten zwei Jahre gar
    nicht gegeben, will man sich weiterhin darauf beschrän-
    ken, Forschung und Lehre nur dann zu fördern, wenn es
    von überregionaler Bedeutung ist und alle Länder zu-
    stimmen, sprich: Freie Fahrt für die Eliteförderung, und
    beim Rest kann sich der Bund weiterhin aus der Verant-
    wortung stehlen.

    Davon, das Kooperationsverbot für den gesamten Bil-
    dungsbereich aufzuheben, sodass auch die Kitas und die
    schulische Bildung davon profitieren könnten, will Frau
    Wanka offensichtlich gar nichts wissen. Man darf jetzt
    wirklich auf die Nachbesserungen gespannt sein, die die
    SPD angekündigt hat. Ich hoffe, wir werden sie zu Ge-
    sicht bekommen. Vielleicht sollten Sie in der Koalition
    solche wichtigen Vorhaben aber erst einmal gemeinsam
    besprechen, bevor die Vorschläge auf den Tisch gelegt
    werden.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Kolleginnen und Kollegen, die Linke bleibt dabei:
    Die Grundfinanzierung der Bildung, der Wissenschaft
    und der Forschung muss durch ein Zusammenwirken
    von Bund und Ländern gesichert werden. Der Wettbe-
    werbsföderalismus gehört endlich beendet.


    (Lachen des Abg. Dr. Thomas Feist [CDU/ CSU])


    Die unterschiedlichen Bildungsbereiche – die frühkindli-
    che Bildung, die schulische Bildung und die hochschuli-
    sche Bildung – dürfen nicht mit dem Argument der
    knappen Kassen gegeneinander ausgespielt werden. Alle
    Bereiche sind gleichermaßen wichtig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aus dem unsäglichen Kooperationsverbot muss end-
    lich ein Kooperationsgebot werden. Das wäre tatsächlich
    mal ein echter Aufbruch in der Bildungspolitik.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)