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ID1804115700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Elvira Drobinski-Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Das Budget für den Bereich
    „gesundheitlicher Verbraucherschutz und Ernährung“ ist
    in diesem Jahr kleiner geworden. Das liegt vor allem da-
    ran, dass ein Teil der Mittel für Verbraucherschutz und
    Verbraucherinformation in das Bundesministerium der
    Justiz und für Verbraucherschutz gewandert ist. Es blei-
    ben aber nach wie vor 16,8 Millionen Euro. Was steckt
    da drin? Darin stecken unter anderem Fördermittel für
    Projekte, die Kinder für das Kochen begeistern sollen,
    für die Vernetzungsstellen „Schulverpflegung“, für Er-
    nährungsbildungsprojekte, für die Kampagne gegen Le-
    bensmittelverschwendung und für das Portal „Lebens-
    mittelklarheit“. Für dieses Jahr ist die Finanzierung all
    dieser Projekte sichergestellt.

    Wichtig ist aber, dass wir diese Unterstützung in den
    nächsten Jahren konsequent fortsetzen. Das gilt nicht nur
    für die Ernährungsbildung, sondern auch – das ist mir
    besonders wichtig – für das Portal „Lebensmittelklar-
    heit“. Für all diejenigen, die nicht wissen, was das ist:
    Das ist ein Projekt der Verbraucherzentrale. Verbrauche-
    rinnen und Verbraucher können dort Projekte melden,
    von denen sie sich getäuscht fühlen. Das Ganze wird ge-
    sammelt und ausgewertet und wurde bereits durch eine
    fundierte Verbraucherforschung begleitet. Diese müssen
    wir fortführen, keine Frage.


    (Beifall bei der SPD)






    Elvira Drobinski-Weiß


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir müssen aber auch endlich Konsequenzen aus den
    Erkenntnissen und Ergebnissen dieses Portals und seiner
    Begleitforschung ziehen. Diese lauten nämlich: Viele
    Definitionen, Verkehrsbezeichnungen und Leitsätze für
    Lebensmittel werden von den Verbraucherinnen und
    Verbrauchern nicht verstanden und als irreführend emp-
    funden. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/
    CSU, im Koalitionsvertrag haben wir uns darauf geei-
    nigt, das zu ändern. Das sollten wir alsbald angehen.

    Wir müssen nicht nur „Lebensmittelklarheit“ weiter-
    finanzieren. Auch die Arbeit der Deutschen Lebensmit-
    telbuch-Kommission muss sich künftig stärker an den
    Bedürfnissen der Konsumenten nach Klarheit und Wahr-
    heit orientieren. Auch hier für all diejenigen, die diese
    Kommission nicht kennen: Die Lebensmittelbuch-Kom-
    mission ist das Gremium, das erarbeitet, woraus zum
    Beispiel Früchtetee, Geflügelwürstchen oder Alaska-
    Seelachs bestehen sollten. Wer sitzt in diesem Gremium?
    Zu gleichen Teilen Wissenschaftler, Mitarbeiter der Le-
    bensmittelüberwachung sowie Verbraucherverbände und
    die Lebensmittelwirtschaft. Wenn Letztere nicht will,
    dass ein Leitsatz oder eine Definition neu gefasst wird,
    dann blockiert sie eben. Wir wollen, dass die Verbrau-
    chererwartung künftig das stärkste Gewicht bekommt.
    Das ist bisher nicht der Fall. Im Moment darf in Geflü-
    gelwürstchen Schweinespeck stecken, und die Alaska-
    Seelachs-Schnitzel sind zwar rosa gefärbt, haben aber
    mit Lachs nicht das Geringste zu tun.

    Sehr geehrter Herr Minister Schmidt, ich weiß, dass
    Sie die Arbeit der Lebensmittelbuch-Kommission ge-
    rade evaluieren lassen. Deshalb möchte ich unterstrei-
    chen, wie wichtig es aus Sicht der SPD ist, dass die Le-
    bensmittelkennzeichnung künftig verbrauchergerechter
    und die Erarbeitung der Leitsätze für die Bürgerinnen
    und Bürger nachvollziehbarer und transparenter wird.
    Ich sage Ihnen auch, warum das so wichtig ist. Laut ei-
    ner Studie ärgern sich 80 Prozent der Konsumenten beim
    Einkauf über unverständliche Angaben auf dem Etikett.
    81 Prozent sagen, dass sie anhand der vorhandenen In-
    formationen nicht einschätzen können, ob ein Produkt
    gut oder schlecht ist, welche Qualität es also hat. Genau
    das müssen wir ändern, und zwar nicht nur im Interesse
    der Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch im
    Interesse aller guten, seriösen und ehrlichen Anbieter.
    Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher Qualitäten
    verlässlich erkennen und unterscheiden können, sind sie
    auch bereit, für ein gutes Produkt einen angemessenen
    und fairen Preis zu zahlen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Selbstverständlich ist es deshalb wichtig, in die Verbrau-
    cher- und Ernährungsbildung, in Aufklärungsangebote
    zu investieren.

    Gute Verbraucherpolitik darf sich aber gerade nicht
    nur in Informationskampagnen für die Verbraucher er-
    schöpfen. Sie muss auch die Anbieter in die Verantwor-
    tung nehmen. Lebensmittel müssen so gekennzeichnet
    sein, dass jeder auch ohne Lupe, ohne Lexikon und ohne
    Hochschulabschluss verstehen kann, was er oder sie
    kauft. Daran gemeinsam zu arbeiten, liebe Kolleginnen
    und Kollegen, verehrter Herr Minister Schmidt, darauf
    freue ich mich.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nicole Maisch ist die nächste Rednerin für die Frak-

tion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nicole Maisch


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Sehr ge-

    ehrter Herr Minister Schmidt, bei einem Ihrer ersten Be-
    suche bei uns im Ausschuss haben Sie gesagt, Ernährung
    sei Ihr Kernthema. Davon ist leider nicht viel zu merken,
    nicht in der Rede, die Sie gehalten haben, nicht in die-
    sem Haushalt und auch nicht anhand sonstiger Initiati-
    ven. Für Ihr angebliches Schwerpunktthema Ernährung
    haben Sie keinen Arbeitsplan, und für 1,5 Millionen
    Euro im Ernährungsbereich haben Sie jetzt, im Juni, wo
    das Haushaltsjahr schon zur Hälfte herum ist, immer
    noch keine Verwendung. Der Vorwurf des unsichtbaren
    Ministers, wenn es um gesunde Ernährung geht, trifft
    leider voll ins Schwarze.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie verwalten still und leise, wie Sie es hier vorgetra-
    gen haben, weitgehend unbemerkt von der Öffentlichkeit
    vor sich hin. Aber man kann auf Ihrer Homepage nachle-
    sen, was Sie so tun. Immerhin führen Sie die Kampagne
    gegen Lebensmittelverschwendung Ihrer Vorgängerin
    Frau Aigner fort. Auch Sie beteuern auf Podiumsdis-
    kussionen, wie wichtig Ihnen die Wertschätzung von
    Lebensmitteln ist. Natürlich lassen Sie auch Informa-
    tionsbroschüren drucken. Aber das reicht nicht aus. Bro-
    schüren alleine lösen keine gesellschaftlichen Probleme.
    Wir erwarten von Ihnen, dass Sie Konzepte vorlegen,
    wie wir von den 11 Millionen Tonnen genießbarer Le-
    bensmittel, die jährlich in Deutschland im Müll landen,
    herunterkommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir fragen Sie: Wo sind die verbindlichen branchen-
    spezifischen Zielvereinbarungen mit der Wirtschaft? Wo
    ist der Innovationswettbewerb zur Müllvermeidung, und
    wo sind die Forschungsprojekte, die wir gemeinsam in
    der letzten Legislatur in diesem Bereich fraktionsüber-
    greifend beschlossen haben?

    Herr Minister Schmidt, Ihr Haus ist in den Koalitions-
    verhandlungen arg gerupft worden. Sie als Ernährungs-
    minister müssen jetzt beweisen, dass Ihr Haus noch
    mehr ist als ein weiterer Versorgungsposten für die CSU.
    Gelegenheit dazu gäbe es genug. Nehmen Sie die neue
    Studie der Bertelsmann Stiftung zur miserablen Qualität
    der Kita- und Kindergartenverpflegung in Deutschland.
    Nur jede dritte Betreuungseinrichtung bietet kleinen
    Kindern ein gesundes Mittagessen an. 1,2 Millionen
    Kinder in diesem Land bekommen nach der Bewertung
    der Deutschen Gesellschaft für Ernährung mieses Essen:
    zu wenig Obst, zu wenig Gemüse, zu viel Fleisch, zu





    Nicole Maisch


    (A) (C)



    (D)(B)

    wenig frische Lebensmittel. An den Schulen in diesem
    Land sieht es nicht besser aus.

    Das sollte bei Ihnen als Ernährungsminister Kreativi-
    tätsschübe auslösen und „leise und langsam“ durch „laut
    und wütend“ ersetzen. Das sollte Sie zum Nachdenken
    über Ihr unsinniges Kooperationsverbot bringen, das
    dem Bund verbietet, den Schulen beim Thema Verpfle-
    gung unter die Arme zu greifen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber was machen Sie? Sie lassen sogar die Finanzie-
    rung für die Schulvernetzungsstellen nach 2017 im Un-
    gewissen. Wir haben im Ausschuss darüber diskutiert.
    Jeder fand es wichtig, jeder fand es gut, was die Schul-
    vernetzungsstellen machen, aber Geld geben möchte der
    Bund nicht. Wir halten das für unverantwortlich. Das ist
    Sparen am falschen Ende.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Da wir gerade beim Sparen am falschen Ende sind:
    Genauso unverantwortlich ist die fehlende Finanzierung
    des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dort-
    mund. Dieses Institut, europaweit einzigartig und seit
    Jahrzehnten anerkannt, hat vor der Kinderkommission
    des Deutschen Bundestages einen Hilferuf abgesetzt.
    Dieses Institut, das für Forscherinnen und Forscher aus
    ganz Europa einzigartige Basisarbeit betreibt, steht vor
    dem Aus; denn es gibt keine gesicherte Finanzierung für
    dieses Forschungsinstitut mehr.

    Die Geschäftsführung, die wissenschaftliche Leitung,
    wird seit einiger Zeit ehrenamtlich betrieben. Ich finde,
    das kann nicht sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Die Langzeitforschung und die Forschungsergebnisse
    müssen wir retten. Ich fordere Sie auf: Nutzen Sie das
    Geld, das im Haushalt noch nicht verplant ist! Retten Sie
    das FKE! Geben Sie 500 000 Euro aus, stellen Sie eine
    richtige Geschäftsführung und ein Sekretariat ein, damit
    diese wichtigen Forschungsergebnisse für die Gesund-
    heit unserer Kinder nicht verloren gehen!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Ein weiteres unrühmliches Beispiel dafür, dass unter
    dieser Großen Koalition beim Thema Kindergesundheit
    einiges im Argen liegt, ist der Umgang mit der Nationa-
    len Stillkommission. Sie ist bei einer zum Geschäfts-
    bereich Ihres Ministeriums gehörenden Behörde, beim
    Bundesinstitut für Risikobewertung, angesiedelt. Diese
    Kommission ist derzeit faktisch nicht arbeitsfähig, weil
    die zuständige Stelle am BfR finanziell heruntergestuft
    und mit weiteren Aufgaben überfrachtet wurde und sich
    keiner mehr findet, der diesen Job machen will. Wir fin-
    den, das ist ein untragbarer Zustand. Die Förderung des
    Stillens ist einer der wichtigsten Bausteine zur Überge-
    wichtsprävention bei Kindern. Das ist wissenschaftlich
    unumstritten; das ist ganz eindeutig. Ich finde, es ist für
    Deutschland peinlich, wenn wir nicht in der Lage sind,
    die Nationale Stillkommission arbeitsfähig zu halten und
    angemessen auszustatten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, dieser Haushalt und Ihre
    Politik der letzten sechs Monate lassen noch viel Luft
    nach oben. Das gilt besonders für den Tierschutz. Die
    Vorgängerregierung hat mit der missglückten Tier-
    schutznovelle in einigen Bereichen für mehr Schaden als
    Nutzen gesorgt. Wir erwarten von dieser Koalition, dass
    hier nachgebessert wird. Wir werden ganz genau hin-
    schauen, ob Sie wirklich mehr Tierschutz erreichen oder
    nur mehr Chancen zum Export von deutschem Fleisch in
    die ganze Welt realisieren. Wenn Sie den Schutz der
    Tiere, der im Grundgesetz verankert ist, wirklich ernst
    nehmen, dann müssen Sie Schluss machen mit dem Sys-
    tem der tierquälerischen industriellen Massentierhal-
    tung. Das ist eine Systemfrage in der Landwirtschaft.
    Wir werden genau hinschauen, wie vor allem die SPD
    diese Systemfrage beantwortet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das bedeutet für die Union – wenn sie den Tierschutz so
    ernst nimmt –, dass man auch einmal den einen oder an-
    deren Konflikt aushalten muss, etwa mit den Bauernver-
    bandsfunktionären außerhalb, aber auch innerhalb der
    Fraktion. Wir werden genau schauen, ob ein schwarzer
    Agrarminister so etwas austragen kann.

    Wir Grüne wollen, dass der Tierschutz in Deutschland
    mächtiger wird. Wir fordern einen Tierschutzbeauftrag-
    ten mit angemessener Amtsausstattung und das Ver-
    bandsklagerecht für Tierschutzorganistionen.

    Lassen Sie mich noch ein Wort zu den Tierversuchen
    sagen.