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ID1804115500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karin Binder


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Herr Minister! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Meine Damen und Herren! Diese Woche,
    noch kurz vor der Sommerpause, wird uns die abschlie-
    ßende Beratung des Bundeshaushalts 2014 aufgetischt.
    Wir beraten einen Speiseplan, dessen Zutaten schon zur
    Hälfte aufgegessen sind. Da bleibt natürlich auch im
    Haushalt des Ministeriums für Landwirtschaft und Er-
    nährung einiges auf der Strecke, vor allem die gesunde
    Ernährung, der gesundheitliche Verbraucherschutz und
    letztlich die Verbraucherinnen und Verbraucher.

    Sie selbst, Herr Minister, haben am 8. April in dieses
    Mikrofon gesprochen – ich zitiere –:

    Der gesundheitliche Verbraucherschutz wird im
    Zuge der weiteren Globalisierung eine immer grö-
    ßere und wichtigere Rolle spielen.

    Aber welche Schlüsse ziehen Sie daraus? Ich habe
    jetzt in Ihrer Rede wirklich nur die Themen Landwirt-
    schaft und TTIP gehört. Ihre Feststellungen vom 8. April
    schlagen sich leider nicht in den Zahlen und in den Pro-
    jekten des Haushaltsplans 2014 nieder.

    Herr Minister, wo bleibt Ihr Gestaltungswille? Ich
    frage Sie: Was machen Sie gegen die Schadstoffflut in
    importierten Kinderspielzeugen? Welche Folgen hat es
    für die Gesundheit vieler Menschen, wenn die Zutaten
    für unsere Lebensmittel weltweit zu Dumpinglöhnen an-
    gebaut werden, um dann von den Handelskonzernen zu
    Dumpingpreisen an- und verkauft zu werden? An wel-
    cher Stelle im Haushalt haben Sie Mittel für die Überwa-
    chung der globalisierten Lebensmittelindustrie einge-
    stellt? Welche Mittel setzen Sie ein, um das sogenannte
    Freihandelsabkommen zwischen USA und EU und auch
    das CETA daraufhin zu untersuchen, welche Auswirkun-
    gen sie auf unsere Lebensmittel, die Verbraucherrechte
    und unsere Verbraucherinnen und Verbraucher haben?

    Das alles fehlt mir in diesem Haushalt. Diese Bundes-
    regierung setzt sich bislang mit wichtigen Projekten und
    anstehenden Herausforderungen nicht genügend ausei-
    nander – zumindest noch nicht. Deshalb nutze ich jetzt
    die Gelegenheit, schon einmal einen Blick auf das Haus-
    haltsjahr 2015 zu werfen. Wir werden nämlich bereits im
    September, also in wenigen Wochen, mit den Haushalts-
    beratungen beginnen.

    Im Bereich „Ernährung und gesundheitlicher Ver-
    braucherschutz“ haben wir uns mit wirklich wichtigen
    Projekten und Fragen zu beschäftigen. Ich nenne an ers-
    ter Stelle gefährliches Kinderspielzeug. Damit die Ge-
    sundheit von Kindern nicht weiter durch Spielzeuge, die
    Krebs erzeugen, Allergien hervorrufen oder Erbgut schä-
    digen können, gefährdet werden kann, muss die Kon-
    trolle der Spielwarenhersteller und der Importeure ver-
    bessert werden. Das ist nur dann möglich, wenn Sie die
    Zuständigkeit dafür auf die Bundesebene verlagern und
    die amtliche Überwachung auf das BVL übertragen.
    Denn ich behaupte, dass die internationalen Konzerne





    Karin Binder


    (A) (C)



    (D)(B)

    nicht von kommunalen Behörden überprüft werden kön-
    nen.

    Ein weiteres wichtiges Thema ist die Forschung. Wie
    wirken sich künstliche Nanostoffe im Essen, in den Le-
    bensmitteln aus, oder was hinterlässt der Einsatz von
    Nanotechnologie in der Herstellung? Welche Folgen hat
    eine globalisierte Lebensmittelherstellung für die Le-
    bensmittelsicherheit in der gesamten Produktionskette?

    Zur Beantwortung dieser Fragen brauchen wir die
    Forschung, zum Beispiel beim Max-Rubner-Institut. Sie
    muss ausgebaut werden.

    Auch das Thema Lebensmittelsicherheit ist ein sehr
    wichtiges Thema. Die amtliche Lebensmittelüberwa-
    chung muss auf unzulässige Bestandteile, Schadstoffe,
    korrekte Kennzeichnung und gefährliche Keime kontrol-
    lieren. Das alles ist bei einer globalisierten Lebensmittel-
    industrie heute nicht mehr über kommunale Behörden
    möglich. Deshalb ist eine Koordinierung auf Bundes-
    ebene nötig.


    (Marlene Mortler [CDU/CSU]: Sagen Sie das den Bundesländern!)


    Dafür brauchen wir entsprechende Mittel, und wir brau-
    chen viel mehr Kontrolleure, um diesen wichtigen Be-
    reich, der für die Gesundheit vieler Menschen notwendig
    ist, so auszubauen, dass er funktioniert.

    Wir haben ein weiteres Thema: die Ernährungssitua-
    tion von Kindern in Deutschland. Wir brauchen eine flä-
    chendeckende Untersuchung zu diesem Thema. Wir wis-
    sen, dass viele Kinder fehlernährt sind. Es gibt nicht nur
    das Problem zu dicker Kinder, sondern auch der Fehl-
    ernährung.

    Wie sieht die Ernährungssituation von Jugendlichen
    und Kindern in Deutschland inzwischen aus? Wir brau-
    chen die Mittel, um dies zu erfassen, zu untersuchen und
    Schlüsse daraus zu ziehen. Ich denke nämlich, ein weite-
    rer wichtiger Punkt wäre das Thema Kita- und Schulver-
    pflegung. Ein erster Schritt, mit dem die Situation vieler
    Kinder verbessert werden könnte, wäre die Kofinanzie-
    rung des EU-Schulobstprogramms durch den Bund. So
    kämen endlich alle Kinder und Jugendlichen in den Ge-
    nuss einer täglichen Portion Obst und Gemüse.

    Ich habe gelesen, dass Baden-Württemberg jetzt
    1 Million Euro mehr in den Haushalt einstellen wird.
    Wenn man das durch 250 000 Kinder teilt, dann sind das
    4 Euro pro Kind. Entschuldigung! Wie kann man mit
    4 Euro ein Kind ein Jahr lang mit Obst und Gemüse ver-
    pflegen? Das reicht nicht.


    (Gitta Connemann [CDU/CSU]: Die Länder! Die Länder können doch auch einen Beitrag leisten!)


    – Die Länder haben nicht die Mittel dafür. Sonst wären
    sie doch schon längst dabei. Das ist ein Problem.


    (Artur Auernhammer [CDU/CSU]: Vielleicht in Baden-Württemberg!)


    Weitere Probleme mit der Schulverpflegung haben
    wir durch die unsinnige Mehrwertsteuer. Wir müssen
    endlich die Mehrwertsteuer abschaffen, wenn es um
    Schul- und Kitaverpflegung geht. Wir brauchen natür-
    lich auch fachliche Beratung und Unterstützung der
    Schulen und der Kitas unter anderem durch die Vernet-
    zungsstellen „Schulverpflegung“. Ein Projekt wie die-
    ses, das sich bewährt hat, muss man langfristig sichern.


    (Marlene Mortler [CDU/CSU]: Das machen die Länder!)


    Es reicht nicht, das Projekt an die Länder zu übergeben,
    wenn man weiß, dass es dann wieder stirbt. Dann stirbt
    nämlich die Schulverpflegung insgesamt.

    Herr Minister, wir hätten noch viele Vorschläge zu
    machen. Wir setzen auf eine vernünftige Beratung mit
    Ihnen. Davon, dass Sie Vorschläge anhören und anneh-
    men, bin ich überzeugt. Aber wir würden uns sehr
    freuen, wenn wir das gemeinsam anpacken könnten.

    Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit, und – ja –
    einen schönen Abend!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ein noch schönerer Abend als dieser lässt sich

schwerlich vorstellen. – Nun hat die Kollegin Elvira
Drobinski-Weiß das Wort für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Elvira Drobinski-Weiß


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Meine Damen und Herren! Das Budget für den Bereich
    „gesundheitlicher Verbraucherschutz und Ernährung“ ist
    in diesem Jahr kleiner geworden. Das liegt vor allem da-
    ran, dass ein Teil der Mittel für Verbraucherschutz und
    Verbraucherinformation in das Bundesministerium der
    Justiz und für Verbraucherschutz gewandert ist. Es blei-
    ben aber nach wie vor 16,8 Millionen Euro. Was steckt
    da drin? Darin stecken unter anderem Fördermittel für
    Projekte, die Kinder für das Kochen begeistern sollen,
    für die Vernetzungsstellen „Schulverpflegung“, für Er-
    nährungsbildungsprojekte, für die Kampagne gegen Le-
    bensmittelverschwendung und für das Portal „Lebens-
    mittelklarheit“. Für dieses Jahr ist die Finanzierung all
    dieser Projekte sichergestellt.

    Wichtig ist aber, dass wir diese Unterstützung in den
    nächsten Jahren konsequent fortsetzen. Das gilt nicht nur
    für die Ernährungsbildung, sondern auch – das ist mir
    besonders wichtig – für das Portal „Lebensmittelklar-
    heit“. Für all diejenigen, die nicht wissen, was das ist:
    Das ist ein Projekt der Verbraucherzentrale. Verbrauche-
    rinnen und Verbraucher können dort Projekte melden,
    von denen sie sich getäuscht fühlen. Das Ganze wird ge-
    sammelt und ausgewertet und wurde bereits durch eine
    fundierte Verbraucherforschung begleitet. Diese müssen
    wir fortführen, keine Frage.


    (Beifall bei der SPD)






    Elvira Drobinski-Weiß


    (A) (C)



    (D)(B)

    Wir müssen aber auch endlich Konsequenzen aus den
    Erkenntnissen und Ergebnissen dieses Portals und seiner
    Begleitforschung ziehen. Diese lauten nämlich: Viele
    Definitionen, Verkehrsbezeichnungen und Leitsätze für
    Lebensmittel werden von den Verbraucherinnen und
    Verbrauchern nicht verstanden und als irreführend emp-
    funden. Liebe Kolleginnen und Kollegen von der CDU/
    CSU, im Koalitionsvertrag haben wir uns darauf geei-
    nigt, das zu ändern. Das sollten wir alsbald angehen.

    Wir müssen nicht nur „Lebensmittelklarheit“ weiter-
    finanzieren. Auch die Arbeit der Deutschen Lebensmit-
    telbuch-Kommission muss sich künftig stärker an den
    Bedürfnissen der Konsumenten nach Klarheit und Wahr-
    heit orientieren. Auch hier für all diejenigen, die diese
    Kommission nicht kennen: Die Lebensmittelbuch-Kom-
    mission ist das Gremium, das erarbeitet, woraus zum
    Beispiel Früchtetee, Geflügelwürstchen oder Alaska-
    Seelachs bestehen sollten. Wer sitzt in diesem Gremium?
    Zu gleichen Teilen Wissenschaftler, Mitarbeiter der Le-
    bensmittelüberwachung sowie Verbraucherverbände und
    die Lebensmittelwirtschaft. Wenn Letztere nicht will,
    dass ein Leitsatz oder eine Definition neu gefasst wird,
    dann blockiert sie eben. Wir wollen, dass die Verbrau-
    chererwartung künftig das stärkste Gewicht bekommt.
    Das ist bisher nicht der Fall. Im Moment darf in Geflü-
    gelwürstchen Schweinespeck stecken, und die Alaska-
    Seelachs-Schnitzel sind zwar rosa gefärbt, haben aber
    mit Lachs nicht das Geringste zu tun.

    Sehr geehrter Herr Minister Schmidt, ich weiß, dass
    Sie die Arbeit der Lebensmittelbuch-Kommission ge-
    rade evaluieren lassen. Deshalb möchte ich unterstrei-
    chen, wie wichtig es aus Sicht der SPD ist, dass die Le-
    bensmittelkennzeichnung künftig verbrauchergerechter
    und die Erarbeitung der Leitsätze für die Bürgerinnen
    und Bürger nachvollziehbarer und transparenter wird.
    Ich sage Ihnen auch, warum das so wichtig ist. Laut ei-
    ner Studie ärgern sich 80 Prozent der Konsumenten beim
    Einkauf über unverständliche Angaben auf dem Etikett.
    81 Prozent sagen, dass sie anhand der vorhandenen In-
    formationen nicht einschätzen können, ob ein Produkt
    gut oder schlecht ist, welche Qualität es also hat. Genau
    das müssen wir ändern, und zwar nicht nur im Interesse
    der Verbraucherinnen und Verbraucher, sondern auch im
    Interesse aller guten, seriösen und ehrlichen Anbieter.
    Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher Qualitäten
    verlässlich erkennen und unterscheiden können, sind sie
    auch bereit, für ein gutes Produkt einen angemessenen
    und fairen Preis zu zahlen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Selbstverständlich ist es deshalb wichtig, in die Verbrau-
    cher- und Ernährungsbildung, in Aufklärungsangebote
    zu investieren.

    Gute Verbraucherpolitik darf sich aber gerade nicht
    nur in Informationskampagnen für die Verbraucher er-
    schöpfen. Sie muss auch die Anbieter in die Verantwor-
    tung nehmen. Lebensmittel müssen so gekennzeichnet
    sein, dass jeder auch ohne Lupe, ohne Lexikon und ohne
    Hochschulabschluss verstehen kann, was er oder sie
    kauft. Daran gemeinsam zu arbeiten, liebe Kolleginnen
    und Kollegen, verehrter Herr Minister Schmidt, darauf
    freue ich mich.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)