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ID1804114700

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
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    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Der Kollege Sven-Christian Kindler spricht nun für

    die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Wir haben in der Landwirtschaft in Deutsch-
    land heute mit sehr vielfältigen Problemen zu kämpfen.
    Dabei geht es unter anderem um industrielle Massentier-
    haltung, Monokulturen, gentechnisch verändertes Saat-
    gut,

    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Ganz schlimm! Böse! Böse!)


    die Dominanz von Agrarkonzernen gegenüber bäuer-
    lichen Betrieben und das Höfesterben, das wir in
    Deutschland erleben. Die Frage ist: Was macht die Bun-
    desregierung, was machen eigentlich Sie als Landwirt-
    schaftsminister, Herr Schmidt? Sie machen weiter wie
    bisher. Das ist „business as usual“. Keine neuen Ideen,
    keine Antworten auf die großen Probleme in der Land-
    wirtschaft. Ich sage Ihnen: So kann es nicht weitergehen.
    Wir brauchen in Deutschland endlich eine Agrarwende.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN – Lachen bei der CDU/ CSU – Manfred Grund [CDU/CSU]: Großartig wie die Energiewende!)


    – Da brauchen Sie bei der Union gar nicht zu lachen.


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: Wir lachen gar nicht!)


    Die großen Probleme zeigen sich auch in diesem
    Agrarhaushalt, zum Beispiel war die Aufhebung der
    Zweckbindung der Mittel für das Bundesprogramm
    Ökologischer Landbau ein riesiger Fehler. Dies hat den
    Ökolandbau auf Bundesebene enorm geschwächt.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Zuruf des Abg. Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU])


    Dabei entstehen gerade im Ökolandbau viele nachhaltige
    Arbeitsplätze. Dort sorgt man für Naturschutz, für Um-
    weltschutz, und es entstehen leckere Produkte. Deswe-
    gen fordere ich Sie auf: Hören Sie auf, das Bundespro-
    gramm Ökologischer Landbau zu kastrieren. Es muss
    endlich gestärkt werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – FranzJosef Holzenkamp [CDU/CSU]: Dann lesen Sie doch einmal den Haushalt!)


    – Ich bin im Gegensatz zu Ihnen im Haushaltsausschuss
    und habe den Haushalt auch gelesen.


    (Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Offensichtlich nicht!)


    Ich würde Ihnen einen Blick in den Haushalt empfehlen.

    Gleichzeitig haben wir immer größere Probleme in
    der agroindustriellen Landwirtschaft. Diese werden im-
    mer offensichtlicher. Das jüngste Beispiel sind die anti-
    biotikaresistenten Krankheitserreger in Wurst und
    Schinken. Ihren Ursprung haben diese Bakterien auch
    im massiven, häufig unsachgemäßen Einsatz von Anti-
    biotika in der Massentierhaltung. Die Mastställe sind
    quasi ein Fitnessstudio für Bakterien. Eine wirksame Re-
    aktion der Bundesregierung bleibt bisher aus. Das ist un-
    verantwortlich gegenüber den Menschen und auch ge-
    genüber den Tieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Marlene Mortler [CDU/CSU]: Das ist jetzt Kindergarten!)






    Sven-Christian Kindler


    (A) (C)



    (D)(B)

    Für diese immer wiederkehrenden Lebensmittelskan-
    dale sind nicht nur einzelne schwarze Schafe verantwort-
    lich. Das sind keine Einzelfälle. Vielmehr handelt es sich
    um strukturelle Probleme der Agrarpolitik, einer Agrar-
    politik, die ihren Fokus eben nicht auf Verbraucher-
    schutz legt, ihren Fokus nicht auf Tierschutz und nicht
    auf Klimaschutz legt, sondern auf industrielle Massen-
    tierhaltung und Großbetriebe. Die Lebensmittelskandale
    sind nicht ein Fehler im System, sondern das System ist
    der Fehler.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Marlene Mortler [CDU/CSU]: Jetzt reicht es! Siehe Neuland! – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Siehe Neuland!)


    Die Bundesregierung schützt dieses System auf Teu-
    fel komm raus. Der Bundesregierung geht es in der
    Agrarpolitik leider nicht um gesunde Ernährung, um ge-
    sunde Böden und um gesunde Tiere. Ihnen geht es doch
    primär um die Interessen der Agrarlobby. Bestes Bei-
    spiel dafür ist die Gentechnik. Minister Schmidt, Sie ha-
    ben angekündigt, dass Sie angeblich ein nationales An-
    bauverbot in Deutschland erreichen wollen. Als das
    europaweite Verbot von Genmais in Brüssel anstand, hat
    die Bundeskanzlerin allerdings mit der Enthaltung in
    Brüssel dafür gesorgt, dass dem Genmais der Weg geeb-
    net wird. Frau Merkel hat damit gegen den Willen der
    breiten Bevölkerung verstoßen und der Gentechniklobby
    in Europa Tür und Tor geöffnet. Hier in Deutschland mit
    dem Verbot Scharade spielen und in Brüssel für die Kon-
    zerne den Genmais durchkämpfen – das ist die Methode
    Merkel. Diese Doppelmoral, diese Doppelzüngigkeit bei
    der Gentechnik finde ich wirklich unerträglich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Frau Merkel, Herr Schmidt, Sie sind damit Erfül-
    lungsgehilfen der Gentechniklobby. Sie alle kennen das
    Papier der Gentechniklobby in Brüssel, die einen kon-
    kreten Plan vorgelegt hat, wie man die Gentechnik in
    Europa gegen den Willen der breiten Bevölkerung wie-
    der hoffähig macht. Nach diesem Plan agiert jetzt die
    Bundesregierung. Das nationale Anbauverbot war ja
    eine Idee der Konzerne. Die Konzerne müssen der Opt-
    out-Lösung zustimmen, damit das Ganze rechtssicher
    ist. Ich frage mich, wo wir eigentlich sind.


    (Marlene Mortler [CDU/CSU]: Das frage ich mich auch bei dieser Rede!)


    Herr Schmidt, Sie haben gesagt, Sie seien Koch und
    nicht Kellner. Dann verhalten Sie sich bitte auch so, und
    lassen Sie sich von der Lobby nicht Ihre Politik diktie-
    ren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Für die großen Agrarkonzerne setzt sich die Bundes-
    regierung leider auch bei den anstehenden Freihandels-
    abkommen der Europäischen Union mit den USA, TTIP,
    und mit Kanada, CETA, ein. Es zeigt sich leider, dass als
    Erstes der Konzernprofit kommt. Das dahinter ist nach-
    rangig. Diese Abkommen sind ein großer Angriff auf
    Verbraucherschutzstandards, auf Tierschutzstandards
    und auf Lebensmittelstandards. Diese Abkommen sind
    auch ein Angriff auf Demokratie und Rechtsstaat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Schauen wir uns einmal die rechtsstaatliche Seite an:
    Sonderprivilegien bei Gerichten für bestimmte Gruppen,
    in diesem Fall Konzerne, und eine Justiz, die im Gehei-
    men tagt, die nicht öffentlich tagt. Das ist tiefstes Mittel-
    alter, das ist ideengeschichtlich vor der Aufklärung. Wir
    sagen ganz klar: Diese Konzernjustiz geht gar nicht.
    Herr Schmidt, ich fordere Sie auf: Erteilen Sie dieser
    Konzernjustiz eine klare Absage!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Marlene Mortler [CDU/CSU]: Was er da sagt, glaubt er ja wohl selber nicht!)


    Dabei geht es auch anders. Die Agrarpolitik muss sich
    nicht vor den Karren der Agrarlobby spannen lassen.
    Das hat Renate Künast bewiesen.


    (Dr. Franz Josef Jung [CDU/CSU]: Oh ja, gerade die!)


    – Ja, so ist es; Sie wissen das doch genau.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Bei Frau Künast hatten wir Gentechnik! Das ist richtig!)


    Renate Künast hat auf Bundesebene den Ökolandbau
    und die Agrarwende eingeleitet. Schwarz-Gelb und die
    Große Koalition machten die Rolle rückwärts. Viele
    grüne Agrarminister zeigen in den Ländern, wie es geht.
    Ich komme aus Niedersachsen, dem Landwirtschafts-
    land Nummer eins. Ich kann Ihnen sagen: Wenn man
    durch das Land fährt, ist spürbar, wie die sanfte Agrar-
    wende der rot-grünen Landesregierung wirkt. Herr
    Schmidt, ich lade Sie ein: Kommen Sie nach Nieder-
    sachsen und schauen Sie sich an, wie man die Abkehr
    von der Massentierhaltung und der Agroindustrie schaf-
    fen kann! Ich bin mir sicher, der niedersächsische Land-
    wirtschaftsminister Christian Meyer erklärt Ihnen gerne,
    wie man die Agrarwende auch auf Bundesebene einlei-
    ten kann.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben Ihnen auch im Hinblick auf den Haushalt
    gezeigt, wie man die Agrarwende auf Bundesebene vo-
    rantreiben kann. Klimaschutzprogramm, Subventionsab-
    bau beim Agrardiesel, Investitionshilfen für bäuerliche
    Betriebe, Ökolandbauforschung, all das haben wir im
    Ausschuss beantragt. Sie haben es abgelehnt; das ist klar.
    Umwelt- und Naturschutz, Tierschutz und Verbraucher-
    schutz spielen für die Große Koalition keine Rolle. Eine
    echte Agrarwende gibt es eben nur mit den Grünen.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Genau hingucken, Herr Kollege!)







    (A) (C)



    (D)(B)



Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die SPD-Fraktion hat der Kollege Ulrich Freese

das Wort.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ulrich Freese


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Herr Kindler,
    in Niedersachsen sind Sie ja erst seit anderthalb Jahren
    mit uns gemeinsam an der Regierung. Das Land Nieder-
    sachsen am heutigen Tage in dieser Art und Weise für
    seine Agrarpolitik zu loben, obwohl ein nicht unerhebli-
    cher Anteil der Erträge der Flächen nicht für den Teller,
    sondern für den Tank ist, halte ich für unangemessen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Noch! – Katja Keul [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN]: So schnell kann auch RotGrün nicht alles revolutionieren!)


    Es gibt kein anderes Bundesland, in dem ein so großer
    Anteil in der Energiewirtschaft eingesetzt wird.

    Die zweite Bemerkung. Wenn unsere Exporte aus
    dem Bereich der Landwirtschaft und der Ernährungs-
    wirtschaft ein Volumen von 66 Milliarden Euro haben
    und davon 80 Prozent in die Europäische Union fließen,
    wo ja hohe Lebensmittelstandards gefordert sind, dann
    können die Landwirtschaft und die Ernährungswirtschaft
    in Deutschland nicht schlecht sein. Dann müssen sie bei-
    spielhaft sein; denn unsere Produkte werden in allen
    Ländern nachgefragt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja eine spannende Aussage!)


    Nun, liebe Kolleginnen und Kollegen, geht es um den
    Haushalt 2014 und perspektivisch natürlich auch um den
    Haushalt 2015. Das, was wir zu entscheiden haben – ich
    habe das schon in meiner Einbringungsrede gesagt –,
    stammt aus Zeiten einer CDU/CSU-FDP-Regierung
    bzw. von einem von der Union geführten Ministerium.
    Durch konstruktive und gute sachliche und fachliche Ar-
    beit unter Einbeziehung der Fachpolitiker – meiner An-
    sicht nach ist sie allerdings noch ausbaufähig – ist es ge-
    lungen, sozialdemokratische Vorstellungen zum Teil
    schon in den Haushalt 2014 einzubeziehen.

    Cajus Caesar hat auf die Eiweißstrategie hingewiesen.
    Es ist dem sozialdemokratischen Engagement zu verdan-
    ken, dass hierfür perspektivisch ein eigener Haushaltsti-
    tel im Ministerium hinterlegt ist. Es wurde klar definiert,
    dass es um einen Betrag von 3 Millionen Euro geht;
    auch aus anderen Bereichen des Haushalts sind be-
    stimmte Punkte übernommen worden. Für die Zukunft
    sind also 3 Millionen Euro, verbunden mit Ausbauzie-
    len, hinterlegt. Die Eiweißpflanzenstrategie ist nämlich
    strategisch bedeutsam – das haben einige Rednerinnen
    und Redner hier klar und deutlich zum Ausdruck ge-
    bracht –, um die Futtermittelwirtschaft auf eigene und
    gesunde Beine zu stellen.

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Ein weiterer Punkt ist nicht unwichtig. Als ich auf
    dem Verbandstag des Landesbauernverbandes Branden-
    burg war, hat mich ein Begriff in dem, was wir tun, sehr
    bestärkt, und zwar der Begriff „nasse Enteignung“. Dass
    wir uns nun auf den Weg machen und durch den Maßga-
    bebeschluss einen nationalen Hochwasserschutzplan für
    die Bundesrepublik Deutschland in den Haushalt 2015
    hineinbringen, ist ein deutliches Signal an alle, die von
    Hochwasser geschädigt sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)


    Ich will sagen, dass mich die Aussage der Ministerin
    Hendricks in der Bereinigungssitzung sehr erfreut hat,
    dass das Ministerium Schmidt und das Ministerium
    Hendricks gemeinsam beim Bundesfinanzminister – für
    das Haushaltsjahr 2014 beim BMEL angesiedelt –
    40 Millionen Euro als ersten Schritt für den nationalen
    Hochwasserschutzplan angemeldet haben. Wir werden
    sie dabei unterstützen, dass dies auch 2015 tatsächlich
    realisiert wird.

    Als weiterer Punkt ist für uns Sozialdemokraten von
    großer Bedeutung, dass wir mit der sozialen Ungerech-
    tigkeit im Bereich der Altersversorgung der Landwirte
    aufräumen und damit beginnen, vernünftige Regelungen
    herbeizuführen. Die Hofabgabeklausel muss für das
    Haushaltsjahr 2015 endlich modifiziert werden.


    (Harald Ebner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weg muss die!)


    Die Gutachten sind eindeutig und zeigen uns den Weg
    auf. Wir haben bei der Einbringung des Haushaltes ge-
    sagt: 10 Prozent Abschlag, wenn der Hof weitergeführt
    wird; das wird auch vom Thünen-Institut vorgeschlagen.
    Das halte ich für eine vernünftige sachliche Regelung,
    die wir gemeinschaftlich anstreben sollten.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU])


    Herr Minister, die sportliche Aufgabe wird nun darin
    bestehen, bei der Aufstellung und Beratung des Haus-
    halts für 2015 hierfür auch die notwendigen finanziellen
    Untersetzungen zu bedenken und klarzustellen, dass wir
    dieses gemeinsame Ziel in dieser Wahlperiode, am bes-
    ten zu Beginn des Jahres 2015, endlich angehen wer-
    den. – Ich sehe, die rote Lampe leuchtet. Meine Kolle-
    ginnen und Kollegen, die aus fachpolitischen Gründen
    noch sprechen werden, werden an der einen oder ande-
    ren Stelle noch vertiefend darauf eingehen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)