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ID1804105600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Frau Bundesministerin Hendricks, Sie haben
    sich im Kabinett der schwierigen Aufgabe gestellt, die
    Umweltaktivistin und die Baulöwin in einer Person zu
    sein. Jetzt erfahre ich, dass Sie auch noch die Planstelle
    zum Weltretten innehaben wollen. Wir werden Sie sehr
    kritisch begleiten, und Sie sollten, glaube ich, dafür
    dankbar sein.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Als wir im April den Etat, über den wir nun abschlie-
    ßend beraten, besprochen haben, wurden zu den Themen
    „sozialer Wohnungsbau“ und „Städtebauförderung“ ins-
    besondere von den Kolleginnen und Kollegen der SPD,
    der Linken und der Grünen Veränderungen angemahnt
    und Vorschläge gemacht. Wir haben nun erreicht, dass
    immerhin 150 Millionen Euro für „Soziale Stadt“ und
    10 Millionen Euro für den altersgerechten Umbau im
    Etat stehen. Das ist ein schöner, gemeinsamer Erfolg.
    Das ist etwas. Links wirkt. Links mehr könnte noch viel
    mehr wirken.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will Ihnen auch zusichern, Frau Bundesministe-
    rin: Immer dort, wo Sie, wie Sie es eben beschrieben ha-
    ben, das Ökologische mit dem Sozialen in Einklang
    bringen, können Sie mit unserer Unterstützung rechnen.
    Aber wir müssen uns auch die Realitäten anschauen;
    denn die Vorgängerregierung hat die Städtebauförderung
    gründlich und nachhaltig kaputt gemacht. Sie selbst ha-
    ben den Begriff der „Wiederbelebung“ eingeführt. Wenn
    man etwas wiederbeleben will, gibt man zu, dass es tot
    bzw. fast tot war. Die Mittel für den altersgerechten Um-
    bau sind sicherlich wichtig. Wenn ich die Summe aber
    umrechne, dann komme ich zu dem Ergebnis, dass sich
    damit beispielsweise gerade einmal 15 angebaute Fahr-
    stühle in einer Plattenbausiedlung realisieren lassen.

    Wir müssen uns natürlich auch das Problem des Etats
    2014 vor Augen führen. Wir haben für Investitionen nur
    einen Korridor von vier Monaten, von August bis No-
    vember, zur Abfinanzierung des Haushalts zur Verfü-
    gung. Da kann ich den Bundesminister mit seiner Ver-
    liebtheit in die schwarze Null und seinem Ansinnen, auf
    die Haushaltsreste zu spekulieren, ein bisschen verste-
    hen. Aber wir sind verdammt noch mal auch dafür zu-
    ständig, dass die Mittel, die wir für vernünftige Vorha-
    ben einplanen und einsetzen, abfinanziert werden.


    (Beifall bei der LINKEN)






    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)

    Da hilft es nichts, dass der Bundesfinanzminister auf den
    Einwand von Dietmar Bartsch entgegnet: Herr Bartsch,
    haben Sie eigentlich nicht mitbekommen, dass wir Wah-
    len hatten? – Das haben wir sehr wohl mitbekommen.
    Aber dass Sie danach monatelang im Koalitionsbil-
    dungskoma verharrt haben, lassen wir Ihnen nicht durch-
    gehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Leider gibt es erneut keine Bewegung bei den Alt-
    schulden von Wohnungsunternehmen. Man muss inzwi-
    schen erklären, was das überhaupt ist. Altschulden gehen
    auf Außenhandelsdefizite der DDR zurück, die ohne
    sachlichen Bezug auf werthaltige Unternehmen der
    Wohnungswirtschaft und der Landwirtschaft im Jahre
    1990 umgelegt wurden und seitdem den Banken riesige
    Profite ohne eigene Leistungen beschert haben. Nun
    habe ich das in der Volkskammer vor x Jahren kritisiert,
    aber dass das im 25. Jahr des Mauerfalls, dem wir entge-
    gengehen, immer noch ein Thema ist, hätte ich nicht für
    möglich gehalten. Ich wollte schon sagen: Das ist ein
    Treppenwitz der Geschichte. Aber nein, ich muss sagen:
    Das ist eine Treppentragödie der Geschichte, für die
    auch Sie Verantwortung tragen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Das kann man sich in verschiedenen Städten an-
    schauen. Ich nehme als Beispiel eine Wohnungsgenos-
    senschaft in Röblingen am See. Das ist der Wohnort ei-
    ner Landrätin, die vor einer Woche mit über 80 Prozent
    der Stimmen gewählt wurde. Sie hat gegen den Amtsin-
    haber der CDU gewonnen. Sie gehört der Partei Die
    Linke an und muss sich jetzt mit dem Problem herum-
    schlagen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Röblinger Genossenschaft hat 17 solcher Platten-
    bauten. Sie schafft es gerade einmal, eine pro Jahr zu sa-
    nieren, weil die Altschuldenproblematik sie bedrückt
    und ihr den Freiraum nimmt, den sie eigentlich brauchte.

    Insofern bleiben wir bei unserer Kritik. Es ist ein
    Haushalt der Ignoranz gegenüber dem Osten und auch
    ein Haushalt der sozialen Spaltung. Deshalb brauchen
    wir auch mit Blick auf künftige Aufgaben einfach viel
    mehr Mut, ein regionales Gemeinwesen zu denken. Wir
    werden Ihnen auch weiterhin kritisch vorrechnen, dass
    Sie mit dem Verkauf der Treuhand Liegenschaftsgesell-
    schaft bundeseigene Wohnungen an eine Heuschrecke
    verkauft haben. Alle Befürchtungen, die wir von dieser
    und anderen Stellen geäußert haben, sind in der Realität
    übertroffen worden. Das ist eine Negativbilanz, die auf
    Ihr Konto geht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Beim Hochwasserschutz – mein letzter Punkt – haben
    wir leider immer noch kein abgestimmtes nationales
    Konzept. Die Konzepte enden im Moment an den Lan-
    desgrenzen. Da macht aber bekanntlich das Hochwasser
    nicht halt. Als finanzielle Quelle haben Sie, Frau Bun-
    desministerin, bislang lediglich die Gemeinschaftsauf-
    gabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küsten-
    schutzes“. Die ist aber im Agrarministerium angesiedelt.
    Das klingt so ein bisschen nach dem spanischen Sprich-
    wort: Auf fremdem Arsch ist gut durchs Feuer reiten.

    Wir brauchen also in der Tat andere Vorschläge, die
    wir eingebracht haben. Im Übrigen ist Besserung nur in
    Sicht, wenn Sie auf die Linke hören. Frau Ministerin,
    wer heute sein Heil im Gestern sucht, ist an der Seite der
    CDU gut aufgehoben, wer Morgen will, der braucht
    links.


    (Beifall bei der LINKEN)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Die nächste Rednerin für die CDU/CSU ist die Kolle-

gin Marie-Luise Dött.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Marie-Luise Dött


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Haus-

    halt 2014 setzt im Umwelt- und Baubereich die richtigen
    Prioritäten. Die Mittel, die Deutschland für den interna-
    tionalen Klimaschutz bereitstellt, steigen weiter an. Wir
    halten unsere Zusagen ein. Mit dem Aktionsprogramm
    Klimaschutz werden wir die derzeit bestehende Lücke
    zur Erfüllung unserer nationalen Klimaziele schließen.
    Wichtig ist es, bei allen Maßnahmen soziale Ausgewo-
    genheit zu sichern. Für die Unternehmen müssen wir die
    europäische und internationale Wettbewerbsfähigkeit
    auf allen Stufen der Wertschöpfung berücksichtigen. Das
    haben wir bei der Novelle des EEG hinbekommen, und
    das muss auch bei der Weiterentwicklung der Klimapoli-
    tik gelten.

    Wir haben mit den im Haushalt zusätzlich bereitge-
    stellten 4 Millionen Euro die Grundlagen geschaffen,
    weitere 30 000 Hektar in das Nationale Naturerbe zu
    überführen. Mit der Erhöhung der Mittel für den Asse-
    Fonds auf 1 Million Euro 2014 und auf 3 Millionen Euro
    ab 2015 signalisieren wir den Menschen in der Region
    unsere Unterstützung bei der Bewältigung der gesamtge-
    sellschaftlichen Aufgabe der Lagerung von Atommüll.

    Es ist richtig, dass die Kompetenz beim Hochwasser-
    schutz – übrigens auch für die Finanzierung – bei den
    Bundesländern liegt. Die Hochwasserereignisse der ver-
    gangenen Jahre haben aber auch gezeigt, dass eine Koor-
    dinierung der Maßnahmen sinnvoll ist. Es war deshalb
    folgerichtig, im Koalitionsvertrag die Erarbeitung eines
    nationalen Hochwasserschutzprogramms sowie die Ein-
    richtung eines Sonderrahmenplans „Präventiver Hoch-
    wasserschutz“ zu verankern.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Die Abstimmungen zwischen Bund und Ländern laufen.

    Meine Damen und Herren, wir reden heute über den
    Bundeshaushalt 2014, obwohl wir schon mitten im Jahr
    sind. Ich will mit Nachdruck darauf hinweisen, dass ab
    dem Bundeshaushalt 2015 dringend zusätzliche Mittel
    für den Hochwasserschutz veranschlagt werden müssen.
    Angesichts der enormen Schäden durch die Hochwasser
    ist das gut angelegtes Geld.





    Marie-Luise Dött


    (A) (C)



    (D)(B)

    Mit dem Haushalt 2014 treten wir auch im Bereich
    der Suche nach einem Endlager für hochradioaktive
    Stoffe in eine neue Phase der Arbeit ein. Erster zentraler
    Baustein ist die Einrichtung der Kommission „Lagerung
    hoch radioaktiver Abfallstoffe“, die ihre Arbeit bereits
    aufgenommen hat. Ich wünsche dieser Kommission für
    die kommenden Monate viel Erfolg. Den wird es aller-
    dings nur dann geben, wenn alle Beteiligten gegenseiti-
    ges Vertrauen aufbauen, einander zuhören und vor allem
    aufeinander zugehen. Ich wünsche mir von allen Betei-
    ligten, dass sie sich zu jedem Zeitpunkt der Arbeit ihrer
    Verantwortung bewusst sind.

    Wie immer bei den Haushaltsverhandlungen kann
    nicht alles finanziert werden, was sich die Umweltpoliti-
    ker wünschen. Besonders bedauere ich persönlich, dass
    es nicht gelungen ist, die Mittel für die Förderung der
    Nachrüstung von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen mit
    Dieselrußpartikelfiltern bereitzustellen.


    (Ralph Lenkert [DIE LINKE]: Wir hätten zugestimmt!)


    Ich hätte mir hier etwas mehr Unterstützung vom Koali-
    tionspartner gewünscht. Gleichwohl bildet der Haushalt
    2014 auch im Umweltbereich eine solide finanzielle Ba-
    sis für die Umsetzung der Vorhaben aus dem Koalitions-
    vertrag.

    In der Stadtentwicklungs- und Wohnungspolitik setzt
    die Koalition Schritt für Schritt ihre Vorhaben um. Die
    Ausstattung der Städtebauförderung eröffnet neue Ge-
    staltungsspielräume. Mit 210 Millionen Euro ist dabei
    der Stadtumbau der absolute Schwerpunkt. Die Heraus-
    forderungen des demografischen und wirtschaftsstruktu-
    rellen Wandels rechtfertigen diese klare Ausfertigung.
    Alle anderen Programme, auch die „Soziale Stadt“, ord-
    nen sich dem unter. Hier hat die Bundesministerin die
    Weichen richtig gestellt. Dieser Bedarf wird sich auch
    bei der tatsächlichen Mittelverwendung durch die Län-
    der abbilden. Die Rolle des Programms die „Soziale
    Stadt“ als Leitprogramm der sozialen Integration wird
    gestärkt, ist aber nicht allein Aufgabe der Städtebauför-
    derung. Der Schlüssel zum Erfolg des Programms
    liegt im Zusammenwirken der zuständigen Ressorts
    und nicht im Portemonnaie der Bundesbauministerin.
    Nach 15 Programmjahren sollte das endlich einmal re-
    alisiert werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Wir haben uns in den Haushaltsgesprächen erfolg-
    reich dafür eingesetzt, dass der Bund national bedeut-
    same Vorhaben der Städtebauförderung eigenständig un-
    terstützt. Damit leisten wir vor allem einen Beitrag dazu,
    dass wirklich wichtige Projekte zügig realisiert werden
    können. Ich bin gespannt auf die Projektauswahl. Wir
    setzen auf ein überdurchschnittliches Investitionsvolu-
    men und ein hohes Innovationspotenzial. Dieses Pro-
    gramm soll etwas Besonderes sein und keine simple Al-
    ternative zu den bewährten Bund-Länder-Programmen.

    Ich bin auch begeistert von den Themen der ersten
    beiden Förderjahre: Welterbestätten, energetische Stadt-
    sanierung und Stadtbegrünung. Seit Jahren setze ich
    mich dafür ein, mehr Parks und Grünanlagen in der
    Stadtentwicklung zu realisieren. Sie gehören zu einem
    ausgewogenen, entwickelten Stadtteil. In den Unterneh-
    men des Garten- und Landschaftsbaus gibt es viele he-
    rausragend ausgebildete Planer. Sie können mit Mut und
    Ideenreichtum neue Gartenarchitektur in der Stadt erleb-
    bar machen.

    Ebenso freue ich mich darüber, dass der Regierungs-
    entwurf bei der Unterstützung des altersgerechten Um-
    baus von Wohnungen deutlich verbessert wurde. Wir
    wollen es älteren Menschen ermöglichen, solange es ih-
    nen guttut, in ihren eigenen vier Wänden zu leben. Das
    vertraute Wohnumfeld und die familiäre Geborgenheit
    sind wichtige Anker im Alltag. Für die Wiederbelebung
    des Programms haben sich CDU und CSU seit Jahren
    engagiert – zunächst als Kreditvariante und nun wieder
    als Zuschussprogramm. Das ist ein schöner Erfolg.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD – Sören Bartol [SPD]: Gut, dass ihr die Sozis wieder an eurer Seite habt!)


    Auch in der Wohnungspolitik sind die finanziellen
    Weichen richtig gestellt. Die schwarz-gelbe Regierungs-
    koalition hatte die Fortführung der Mittelzuweisungen
    für die soziale Wohnraumförderung bis einschließlich
    2019 beschlossen. Ebenso wurden erste Vorbereitungen
    für eine Wohngelderhöhung ab 2015 getroffen. Darauf
    baut die Bundesbauministerin auf. Sie wird zügig den er-
    forderlichen Gesetzentwurf vorlegen. Das Wohngeld
    muss in seiner Leistungsfähigkeit verbessert werden.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der SPD)


    Rentner und Arbeitslose sind die größten Empfänger-
    gruppen. Ihr Verbleib im Wohngeldsystem schützt die
    Kommunen vor zusätzlichen Lasten in anderen sozialen
    Sicherungssystemen.

    Mit dem geplanten Bündnis für Wohnen wird das Ziel
    verfolgt, den Wohnungsbau in Deutschland anzukurbeln.
    Ob das damit gelingt, ist auch von seiner Konzeption ab-
    hängig. Hier sehe ich noch Beratungsbedarf in der Ko-
    alition. Ein weiterer Gesprächskreis mit allen und jedem
    birgt die Gefahr des Scheiterns in sich. Liebe Frau Bun-
    desministerin, hier sehe ich wirklich noch Gesprächsbe-
    darf in der Koalition.

    Für die Belebung des Wohnungsbaus ist auch eine
    kritische Auseinandersetzung mit den Kosten des Woh-
    nungsbaus erforderlich.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wenn die Kosten weiter steigen und die Mieteinnahmen
    nicht kostendeckend sind, wird der Mietwohnungsbau
    weiter hinter dem Bedarf zurückbleiben. Dieser Trend ist
    bereits erkennbar. Daher wollen wir eine Baukostensen-
    kungskommission. So steht es im Koalitionsvertrag. Ich
    erwarte Impulse zur Entfrachtung und Entschlackung
    staatlicher Bauvorschriften auf allen Ebenen. Darauf
    kann die Bundesbauministerin aufbauen. Es geht um das
    Grundbedürfnis der Menschen nach angemessenem
    Wohnraum zu fairen Preisen. Das muss in den Mittel-
    punkt der Bauvorschriften gerückt werden – nicht die
    Vielzahl finanzieller, wirtschaftlicher und ideeller Inte-





    Marie-Luise Dött


    (A) (C)



    (D)(B)

    ressen jener, die beim Bau von neuen Wohnungen mitre-
    den und mitverdienen wollen. Hier hat sich eine Schief-
    lage entwickelt. Den Preis dafür bezahlen Häuslebauer
    und Mieter gleichermaßen. Da hilft dann auch keine
    Mietpreisbremse.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)