Rede:
ID1804100600

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 9
    1. Anja: 1
    2. Karliczek: 1
    3. hat: 1
    4. nun: 1
    5. das: 1
    6. Wort: 1
    7. für: 1
    8. die: 1
    9. CDU/CSU-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/41 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 I n h a l t : Wahl der Abgeordneten Kathrin Vogler als Schriftführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 A Tagesordnungspunkt I: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Absicherung stabiler und fai- rer Leistungen für Lebensversicherte (Lebensversicherungsreformgesetz – LVRG) Drucksache 18/1772 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B b) Antrag der Abgeordneten Susanna Karawanskij, Matthias W. Birkwald, Dr. Axel Troost, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Lebensver- sicherungen auf den Prüfstand stellen – Kein Schnellverfahren zu Lasten der Versicherten Drucksache 18/1815 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3565 C Susanna Karawanskij (DIE LINKE) . . . . . . . 3566 D Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 3567 D Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3569 B Anja Karliczek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3570 C Tagesordnungspunkt II: a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksachen 18/700, 18/702 . . . . . . . . . . . 3571 C b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksachen 17/14301, 18/1026 . . . . . . . 3571 C II.1 Einzelplan 01 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bundespräsident und Bundespräsi- dialamt Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3571 C II.2 Einzelplan 02 Deutscher Bundestag Drucksachen 18/1002, 18/1023 . . . . . . . 3571 D II.3 Einzelplan 03 Bundesrat Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . . . . 3571 D II.4 a) Einzelplan 08 Bundesministerium der Finanzen Drucksachen 18/1008, 18/1023. . . . . 3572 A b) Einzelplan 20 Bundesrechnungshof Drucksache 18/1024 . . . . . . . . . . . . . 3572 A c) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushaltsbegleitge- setzes 2014 Drucksachen 18/1050, 18/1223, 18/1762 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3572 A d) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Herstellung des Einver- nehmens von Bundestag und Bundesregierung zum Begehren der Republik Litauen, der dritten Stufe der Europäischen Wirt- schafts- und Währungsunion bei- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 zutreten und den Euro als Umlauf- währung einzuführen hier: Stellungnahme des Deutschen Bundestages nach Artikel 23 Ab- satz 3 des Grundgesetzes i. V. m. § 9a des Gesetzes über die Zusam- menarbeit von Bundesregierung und Deutschem Bundestag in An- gelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 18/1800 . . . . . . . . . . . . . 3572 B e) Beratung der Unterrichtung durch das Bundesministerium der Finanzen gemäß § 9a des Gesetzes über die Zusammenarbeit von Bundesregie- rung und Deutschem Bundestag in Angelegenheiten der Europäi- schen Union: Beitritt Litauens zum Euroraum Drucksache 18/1730 . . . . . . . . . . . . . 3572 B Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 3572 C Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3574 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3576 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3578 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3580 C Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3582 D Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 3583 C Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3585 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3586 A Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3588 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 3589 A Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3591 C Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3592 C Christian Petry (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3593 C Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3594 C Uwe Feiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3596 B II.5 Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Na- turschutz, Bau und Reaktorsicherheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3598 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3598 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 3599 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3600 D Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) 3601 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3603 A Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3604 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3606 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3607 C Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3608 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3610 A Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 3611 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 A Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3613 B Steffi Lemke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3613 D Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3615 B Dr. Klaus-Peter Schulze (CDU/CSU) . . . . . . 3617 A II.6 Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Drucksachen 18/1023, 18/1024 . . . . . . . 3618 D Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3619 A Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3620 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3621 D Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3623 D Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3626 A Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3628 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3629 D Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 A Jens Spahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3631 D Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3634 C Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3636 C Reiner Meier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3638 A II.7 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend Drucksachen 18/1016, 18/1023 . . . . . . . 3639 D Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3640 A Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3641 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3643 B Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 3644 C Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3646 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 3647 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 III Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 3648 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3650 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 3651 D Stefan Schwartze (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3653 D Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3654 D Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 3655 C Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3656 C Ingrid Pahlmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3657 C II.8 Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Drucksachen 18/1010, 18/1023 . . . . . . . 3659 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3659 B Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3660 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3662 B Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3664 A Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3665 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3666 C Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3667 C Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . 3668 D Nicole Maisch (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3669 C Franz-Josef Holzenkamp (CDU/CSU) . . . . . . 3671 A Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3672 D Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3673 A Thomas Mahlberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3674 A Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3675 D Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 3677 A Johann Saathoff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3678 B Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3680 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3681 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3565 (A) (C) (D)(B) 41. Sitzung Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 Beginn: 10.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 41. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 24. Juni 2014 3681 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 24.06.2014 Barchmann, Heinz- Joachim SPD 24.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 24.06.2014 Beermann, Maik CDU/CSU/CSU 24.06.2014 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 24.06.2014 Brugger, Agnieszka BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 24.06.2014 Flosbach, Klaus-Peter CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 24.06.2014 Groth, Annette DIE LINKE 24.06.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 24.06.2014 Hübinger, Anette CDU/CSU 24.06.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 24.06.2014 Kolbe, Daniela SPD 24.06.2014 Kühn (Tübingen), Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 24.06.2014 Maag, Karin CDU/CSU 24.06.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Rawert, Mechthild SPD 24.06.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 24.06.2014 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 24.06.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 24.06.2014 Strässer, Christoph SPD 24.06.2014 Thönnes, Franz SPD 24.06.2014 Vogel (Kleinsaara), Volkmar CDU/CSU 24.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 24.06.2014 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 24.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 24.06.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 24.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 41. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP I Stabile Leistungen für Lebensversicherte TOP II Haushaltsgesetz 2014, Finanzplan 2013 - 2017 Epl 01 Bundespräsident Epl 02 Bundestag Epl 03 Bundesrat Epl 08, Finanzen Epl 20 Bundesrechnungshof Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Epl 15 Gesundheit Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun der

    Kollege Gerhard Schick das Wort.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Als
    vor einigen Jahren die Banken gerettet wurden, wurde
    das mit Steuergeld gemacht. Wenn es jetzt darum geht,
    die Lebensversicherungen in Deutschland zu stabilisie-
    ren, wird das mit dem Geld einiger Kunden gemacht. Ich
    finde, das muss man klar aussprechen.


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Das stimmt doch nicht! – Gegenruf des Abg. Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Natürlich stimmt das!)

    – Doch!


    (Manfred Zöllmer [SPD]: Nein!)


    – Das stimmt! Wenn Sie das nicht erkennen, haben Sie
    leider Ihren eigenen Gesetzentwurf nicht verstanden,
    Herr Zöllmer.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es gibt aber einen wesentlichen Unterschied zwi-
    schen dem, was der Bundesfinanzminister vor einein-
    halb Jahren vorgelegt hat, und dem, was er uns heute
    vorlegt. Vor eineinhalb Jahren war eine einseitige Ver-
    schiebung von Kundengeldern geplant. Heute wird das
    gemacht, was bei einer so wichtigen Rettungsaktion im
    Finanzbereich natürlich der Anspruch sein muss: Zumin-
    dest ein paar der Fehler, die in diese Situation geführt ha-
    ben, werden korrigiert. Wir haben vor eineinhalb Jahren
    die Einführung einer Ausschüttungssperre vorgeschla-
    gen, sodass auch die Eigentümer beteiligt werden. Sie
    haben das damals rundheraus abgelehnt. Jetzt ist dies in
    Ihrem Entwurf enthalten. Das ist ein klarer Erfolg für
    uns Grüne; denn es war unser Vorschlag.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir haben damals vorgeschlagen, die Aufteilung der
    Erträge zwischen den Versicherten und den Unterneh-
    men zu korrigieren, um auch diesen Fehler in der Versi-
    cherungsregulierung anzugehen. Sie haben es damals
    rundheraus abgelehnt, dies auch nur zu erwägen. Jetzt ist
    es in Ihrem Vorschlag enthalten. Auch das ist ein Erfolg
    von uns. Es war deswegen richtig, den Gesetzentwurf
    vor eineinhalb Jahren zu stoppen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Swen Schulz [Spandau] [SPD] – Bettina Hagedorn [SPD]: Das stimmt allerdings!)


    Es war und ist auch richtig, dass wir gefordert haben,
    dass man, wenn man über Veränderungen bei den Le-
    bensversicherungen redet, auch die schlechte Situation,
    die Missstände im Vertrieb systematisch angehen muss.
    Wir haben das damals vorgeschlagen, aber es wurde ab-
    gelehnt. Jetzt sind zumindest einige entsprechende
    Punkte im Entwurf enthalten. Das ist eine klare Verbes-
    serung, die auf unsere Initiative zurückgeht.

    Trotzdem muss man sagen: Hier bleibt einiges zu tun.
    Wir müssen genau wie damals bei den Banken die Frage
    stellen: Wie kamen wir eigentlich in diese Situation?
    Eine Ursache ist natürlich auch bei den Vorständen von
    Lebensversicherungsunternehmen zu finden, die über
    viele Jahre Versprechungen gemacht haben, die sie nicht
    einhalten können. Diese Verantwortung muss am heuti-
    gen Tage klar benannt werden. Genau wie Bankvor-
    stände tragen auch Versicherungsvorstände Verantwor-
    tung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Carsten Schneider [Erfurt] [SPD])


    Auch die Aufsichtsbehörde, für die Sie, Herr Finanz-
    minister, zuständig sind, muss ihre Aufgaben wahrneh-
    men. Diese Finanzaufsicht hat im Bereich Versiche-





    Dr. Gerhard Schick


    (A) (C)



    (D)(B)

    rungsaufsicht alle Handlungsmöglichkeiten, die man
    sich vorstellen kann. Sie hat aber in den letzten Jahren
    zugesehen, wie an die Eigentümer ausgeschüttet wurde,
    anstatt die Unternehmen zu stabilisieren, und wie zu
    hohe Versprechungen gemacht worden sind. All die
    Missstände im Vertrieb – Debeka, ERGO, INFINUS –
    hat sie aus der Zeitung erfahren, anstatt selber zu kon-
    trollieren, was in diesem Sektor passiert. Wir haben hier
    einen krassen Fall von Staatsversagen bei der Versiche-
    rungsaufsicht. Hier muss dringend etwas geschehen. Wir
    erwarten hier Aktivität von Ihnen als Bundesfinanz-
    minister.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Zu dem Gesetzesvorhaben hier muss man sagen – ich
    habe vorhin ein paar positive Veränderungen genannt,
    aber vieles muss verbessert werden –: Auf die entschei-
    dende Frage, was da eigentlich gemacht wird, sind die
    Antworten sehr dünn. Ich habe gefragt: Wie groß ist
    denn der Sicherungsbedarf? Das ist sozusagen das Kern-
    element dieses Gesetzentwurfs bei den Bewertungsreser-
    ven. Über was für Größenordnungen reden wir da?
    Keine Antwort von Ihrem Staatssekretär. Wir haben ge-
    fragt, ob denn die Veränderung bei den Bewertungsre-
    serven dazu führt, dass die von der Bundesbank diagnos-
    tizierte Problemlage wirklich aufgelöst wird, ob sich
    diese lindert. Darauf keine Antwort. Deswegen bleibt am
    heutigen Tag zu konstatieren – das muss sich in den
    nächsten Tagen bei der Beratung ändern –: Das ist Versi-
    cherungspolitik im Blindflug. Das sollten wir als Parla-
    mentarier nicht mitmachen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Denn nachher heißt es dann, dass wir das hier beschlos-
    sen haben.

    Deswegen erwarten wir, dass Sie bei diesen Fragen
    noch etwas nachlegen. Denn wir müssen bei einer so re-
    levanten Veränderung der Eigentumsverhältnisse, bei ei-
    ner so relevanten Gesetzgebung, die in die Rechte von
    Versicherten eingreift, wissen, was wir tun. Deswegen
    werden wir – genau wie bei vielen anderen einzelnen
    Punkten im Gesetzgebungsverfahren – auch bei der
    grundlegenden Frage, was das für die Kunden und für
    den Sektor bedeutet, noch einmal nachhaken. Denn hier
    sind wir alle in der Verantwortung. Wir können nicht in
    ein paar Jahren sagen, dass wir das nicht genau gewusst
    haben. Vielmehr müssen wir die Regierung zwingen, uns
    die Zahlen vorzulegen.

    Danke.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der LINKEN – Dr. Axel Troost [DIE LINKE]: Das wird einfach durchgejagt während der Weltmeisterschaft!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Anja Karliczek hat nun das Wort für die CDU/CSU-

Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anja Karliczek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrter Herr Bundestagspräsident! Liebe Kolle-

    ginnen und Kollegen! Zwei Worte vorweg zu dem, was
    gesagt wurde. Liebe Frau Karawanskij, Sie stehen wie-
    der einmal auf der Seite weniger und lassen mit Ihrer Ar-
    gumentation die breite Masse der Bevölkerung im Stich.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Carsten Schneider [Erfurt] [SPD] – Susanna Karawanskij [DIE LINKE]: 62 Millionen Leute sind wenig? Das verstehe ich nicht!)


    Herr Schick, zu Ihnen: Einzelne Zahlen und einzelne
    Unternehmen zu nennen, hilft uns in diesem Moment
    nicht weiter. Die Situation der verschiedenen Unterneh-
    men ist so unterschiedlich, dass wir einen systemischen
    Ansatz gewählt haben, und das ist richtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Susanna Karawanskij [DIE LINKE]: Sie haben doch gar keine Zahlen!)


    Die Welt der Zinsen steht auf dem Kopf. Banken
    müssen heute Strafen zahlen, wenn sie Geld nicht verlei-
    hen. Versicherungen bitten darum, vermehrt in langfris-
    tige und im doppelten Sinne des Wortes langweilige
    Strukturprojekte investieren zu dürfen. Der durchschnitt-
    lich garantierte Zins bei Lebensversicherungen ist höher
    als der Marktzins. Das hat es in Deutschland noch nie
    gegeben. Herr Schick, das war auch 2008, als der Ge-
    setzentwurf zur Verteilung der Bewertungsreserven ver-
    abschiedet wurde, überhaupt noch nicht erkennbar.

    Wir wissen nicht, wie lange diese Niedrigzinsphase
    noch anhalten wird. Aber wir wissen eines: Bleiben wir
    untätig, wird unser Finanzsystem langfristig destabili-
    siert, und es drohen uns japanische Verhältnisse. Ver-
    trauen verliert sich schneller, als es erworben werden
    kann. Deshalb ist es so wichtig, dass wir jetzt mit dem
    Lebensversicherungsreformgesetz die Grundlage dafür
    schaffen, das Vertrauen in die Kapitallebensversicherung
    als das klassische Mittel zur Altersvorsorge zu erhalten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die Kapitallebensversicherung mit einem garantier-
    ten Zins ist nach wie vor ein von den Menschen hochge-
    schätztes Produkt, um den Lebensstandard im Alter zu
    sichern. Es ist ein Produkt, das langfristig trägt und den
    Menschen Sicherheit gibt.

    Ich möchte an dieser Stelle nur zwei Punkte unseres
    Reformpaketes ansprechen.

    Erstens: die Finanzierung der garantierten Zinsen bei
    bestehenden Verträgen. Wir fordern die Menschen seit
    Jahren zur Eigenvorsorge auf. Viele Menschen sind un-
    serer Aufforderung gefolgt. Mit 90 Millionen Kapitalle-
    bensversicherungen hat statistisch gesehen jeder Ein-
    wohner 1,1 Verträge, vom Baby bis zum 100-Jährigen.
    90 Millionen Mal werden Geld und Vertrauen investiert,
    dass der garantierte Wert der Versicherung erhalten
    bleibt. Jetzt ist es an uns, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen, Verlässlichkeit zu schaffen und dafür zu sorgen,
    dass die von den Versicherern gegebenen Garantien auch
    eingelöst werden können. Es ist unsere Aufgabe, der





    Anja Karliczek


    (A) (C)



    (D)(B)

    Sorge vieler Menschen um die private Alterssicherung
    etwas entgegenzusetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Ein zweiter Punkt. Vertrauen setzt eine faire Leistung
    voraus, und Vertrauen braucht Transparenz. Die Kapital-
    lebensversicherung ist ein hochkomplexes und stark re-
    guliertes Finanzprodukt. Wir wollen sie mit der notwen-
    digen Transparenz ausstatten. Die Menschen müssen
    erkennen können, welche Kosten in ihrer Prämie stecken
    und welcher Anteil in den Kapitalaufbau fließt. Nur
    dann entsteht Vergleichbarkeit für die Kunden und ech-
    ter Wettbewerb zwischen den Versicherern. Auch das
    schafft Vertrauen.

    Ich möchte noch ein Wort an die Kritiker des Geset-
    zes richten. Vertrauen in die Lebensversicherung ver-
    spielt auch, wer stets erklärt, sie werde unattraktiv, und
    dann eine Zahl von 40 Milliarden Euro in die Welt setzt,
    mit denen die Versicherungsnehmer zusätzlich belastet
    würden.


    (Susanna Karawanskij [DIE LINKE]: Das habe ich nicht gesagt!)


    Woher stammt denn diese Zahl?

    Behauptet wird auch, allein 13,5 Milliarden Euro
    würden den Kunden durch die Zinszusatzreserve vorent-
    halten. Richtig ist: Die Zinszusatzreserve wird wieder
    vollständig an die Kunden ausgeschüttet. Das ist gesetz-
    lich vorgeschrieben.

    Der Umfang der geringeren Beteiligung an den Be-
    wertungsreserven wird mit 3,6 Milliarden Euro beziffert.
    Richtig ist: Ohne die nun angestrebte Neuregelung
    würde die Überschussbeteiligung der verbleibenden
    Kunden – das sind 95 Prozent der Versicherten – noch
    niedriger ausfallen. Dann gäbe es aufgrund der aktuell
    sehr hohen Auszahlungen bald nichts mehr zu verteilen.

    Jetzt haben wir die Aufgabe, im parlamentarischen
    Verfahren über die detaillierte Ausgestaltung einiger
    Punkte zu sprechen. Dazu lade ich Sie herzlich ein. Ins-
    gesamt bin ich davon überzeugt, dass dieses Gesetz alle
    Beteiligten angemessen in die Pflicht nimmt: Versi-
    cherte, Vermittler, Aktionäre und Unternehmen. Aus
    meiner Sicht ist das der einzige Weg, die notwendige
    Akzeptanz für diese dringenden Reformen herzustellen,
    und der einzige Weg, langfristig das Vertrauen in ein
    zentrales Produkt unserer Altersvorsorge zu erhalten.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)