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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/40 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung der Organisation für Si- cherheit und Zusammenarbeit in Europa, Herrn Ranko Krivokapic . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 A Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einstufung weiterer Staaten als sichere Herkunftsstaaten und zur Er- leichterung des Arbeitsmarktzugangs für Asylbewerber und geduldete Aus- länder Drucksache 18/1528 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Sevim Dağdelen, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schutzbedarf von Roma aus Westbal- kanstaaten anerkennen Drucksache 18/1616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 3491 D Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3493 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3495 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3497 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3499 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3500 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3501 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 3502 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3505 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3506 C Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sanktionen bei Hartz IV und Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen Drucksache 18/1115 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3508 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3508 C Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3510 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 3512 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 3513 A Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3513 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3516 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3517 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3518 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3519 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3520 D Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 3522 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3524 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3524 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3525 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung des Künstlersozialabgabe- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 satzes (Künstlersozialabgabestabilisierungs- gesetz – KSAStabG) Drucksache 18/1530 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3529 A Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3530 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 3531 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3532 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 3533 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen In- tegrierten Stabilisierungsmission der Ver- einten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013 Drucksache 18/1416 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3534 D Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3535 A Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3536 C Achim Post (Minden) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3537 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3538 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3539 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3540 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3541 B Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kai Gehring, Özcan Mutlu, Beate Walter- Rosenheimer, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befristete Ar- beitsverträge in der Wissenschaft (1. Wiss- ZeitVG-ÄndG) Drucksache 18/1463 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 3543 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3545 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3548 A Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3549 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 3550 D Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Inte- rim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutio- nen, zuletzt 2115 (2013) vom 29. August 2013 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksache 18/1417 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3553 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3554 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3556 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3557 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3557 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3559 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3560 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3561 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele und der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Geset- zes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfas- sungsgerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 18) . . . . . . . . . . . . 3562 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3563 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3489 (A) (C) (D)(B) 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3561 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 06.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 06.06.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06.06.2014 Bulmahn, Edelgard SPD 06.06.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 06.06.2014 Freitag, Dagmar SPD 06.06.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 06.06.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 06.06.2014 Golze, Diana DIE LINKE 06.06.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 06.06.2014 Groß, Michael SPD 06.06.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 06.06.2014 Hänsel, Heike DIE LINKE 06.06.2014 Hartmann, Sebastian SPD 06.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 06.06.2014 Hinz (Essen), Petra SPD 06.06.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 06.06.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 06.06.2014 Klare, Arno SPD 06.06.2014 Klingbeil, Lars SPD 06.06.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 06.06.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 06.06.2014 Lay, Caren DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 06.06.2014 Mast, Katja SPD 06.06.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 06.06.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 06.06.2014 Nietan, Dietmar SPD 06.06.2014 Pilger, Detlev SPD 06.06.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Rüthrich, Susann SPD 06.06.2014 Schavan, Annette CDU/CSU 06.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 06.06.2014 Schwabe, Frank SPD 06.06.2014 Steinke, Kersten DIE LINKE 06.06.2014 Tank, Azize DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 06.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 06.06.2014 Wiese, Dirk SPD 06.06.2014 Ziegler, Dagmar SPD 06.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 3562 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Abgeord- neten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Ge- setzes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 18) In einer aufgeklärten Gesellschaft ohne Diskriminie- rung versteht sich die vollständige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe von selbst. Gleichwohl lässt sich dieses Selbstverständnis nicht verordnen – es sind Kompromisse zu suchen, über die in einer Demokratie Mehrheiten entscheiden. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD wurde für diese Legislaturperiode vereinbart: Sexuelle Identität respektieren – Lebenspartner- schaften, Regenbogenfamilien Wir wissen, dass in gleichgeschlechtlichen Partner- schaften Werte gelebt werden, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind. Wir werden darauf hinwirken, dass bestehende – Dis- kriminierungen von gleichgeschlechtlichen – Le- benspartnerschaften und von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen beendet werden. Rechtliche Regelungen, die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften schlechter stellen, werden wir beseitigen. Wir sind froh, dass sich Vereine und Körperschaften für die Rechte Homosexueller einsetzen. Gemäß § 52 Absatz 2 Nummer 7 AO können diese Vereine und Kör- perschaften zur Förderung der Volksbildung als gemein- nützig anerkannt werden. Zu einer vollständigen Gleichstellung gehört auch, dass die Förderung der Lebenspartnerschaft als gemein- nütziger Zweck neben Ehe und Familie explizit in der Abgabenordnung verankert wird; denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz von Homosexuali- tät in der Gesellschaft. Sie klären auf und unterstützen Homosexuelle bei der Bewältigung von Problemen. Hier die Förderungswürdigkeit in die Abgabenordnung auf- zunehmen, folgt unmittelbar aus der Koalitionsvereinba- rung. Wir bedauern sehr, dass die CDU/CSU dieser Verein- barung noch nicht folgen kann und zwischen den Koali- tionspartnern hier keine Einigung über die Erweiterung der gemeinnützigen Zwecke erzielt werden konnte. Aus Rücksichtnahme auf den Koalitionsvertrag, in dem sich die Koalitionspartner auf ein einheitliches Ab- stimmungsverhalten verständigt haben, können wir dem Antrag der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion leider nicht zustimmen. Dieses einheitliche Abstimmungsverhalten ermög- licht es uns, erfolgreich deutliche Verbesserungen für viele Menschen zu erreichen – auch im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben. Damit wird also – trotz dieses einzelnen Aspekts in der Abgabenordnung – viel er- reicht. Diese Erfolge wollen wir nicht durch Zustim- mung zu dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ge- fährden. Wir werden uns aber weiterhin für dieses Anliegen einsetzen und eine vollständige Gleichbehandlung von Lebenspartnerschaften unterstützen. Mit dem heute ver- abschiedeten Gesetz zur Anpassung steuerlicher Rege- lungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts wird eine steuerliche Gleichbehandlung von Ehe und Lebenspartnerschaft, wie vom Bundesverfas- sungsgericht gefordert, hergestellt. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 922. Sitzung am 23. Mai 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zum Vorschlag für einen Beschluss des Ra- tes zur Aufhebung des Beschlusses 2007/124/EG, Euratom des Rates Darüber hinaus hat der Bundesrat in seiner 922. Sit- zung am 23. Mai 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 2 und Satz 3 des Standortauswahlgesetzes in Er- gänzung seines Beschlusses vom 11. April 2014 als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen – Klaus Brunsmeier (Bund für Umwelt und Natur- schutz Deutschland) und – Jörg Sommer (Deutsche Umweltstiftung) zu Mitgliedern der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2013 Drucksachen 18/1046, 18/1379 (neu) Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3563 (A) (C) (D)(B) Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 Drucksachen 18/1047, 18/1379 (neu) Nr. 1.4 Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitis- mus Antisemitismus in Deutschland – Erscheinungsformen, Bedingungen, Präventionsansätze Drucksachen 17/7700, 18/770 Nr. 2 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Regelungen zur Anzeigepflicht gewerblicher und gemeinnütziger Samm- lungen gemäß der §§ 17 und 18 des Kreislaufwirt- schaftsgesetzes (Monitoring-Bericht) Drucksachen 18/800, 18/1042 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2014)0204 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.7 EP P7_TA-PROV(2013)0383 Drucksache 18/419 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2013)0389 Drucksache 18/544 Nr. A.7 Ratsdokument 17859/13 Drucksache 18/822 Nr. A.1 EuB-BReg 14/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.2 EuB-BReg 15/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.4 EuB-BReg 20/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.4 Ratsdokument 7509/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.5 Ratsdokument 7536/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.1 Ratsdokument 7537/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.6 EuB-BReg 38/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2014)0229 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.37 Ratsdokument K(2013)3539 endg. Drucksache 18/419 Nr. A.39 Ratsdokument 11499/13 Drucksache 18/419 Nr. A.54 Ratsdokument 17645/13 Drucksache 18/822 Nr. A.10 Ratsdokument 6113/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/1048 Nr. A.7 Ratsdokument 5398/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.2 Ratsdokument 7907/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/419 Nr. A.100 Ratsdokument 11460/13 Drucksache 18/419 Nr. A.101 Ratsdokument 11474/13 Drucksache 18/419 Nr. A.102 Ratsdokument 11926/13 Drucksache 18/419 Nr. A.103 Ratsdokument 16220/13 Drucksache 18/419 Nr. C.36 Ratsdokument 8040/12 Drucksache 18/419 Nr. C.37 Ratsdokument 15865/12 Drucksache 18/544 Nr. A.37 Ratsdokument 5567/14 Drucksache 18/544 Nr. A.38 Ratsdokument 17367/13 Drucksache 18/544 Nr. A.39 Ratsdokument 17650/13 Drucksache 18/544 Nr. A.40 Ratsdokument 18151/13 Drucksache 18/642 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0012 Drucksache 18/642 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2014)0014 Drucksache 18/822 Nr. A.26 Ratsdokument 6220/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.4 Ratsdokument 7978/14 Drucksache 18/1137 Nr. C.2 Ratsdokument 6715/12 Drucksache 17/9475 Nr. A.17 Ratsdokument 8042/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.148 EP P7_TA-PROV(2013)0284 Drucksache 18/419 Nr. A.150 EP P7_TA-PROV(2013)0390 Drucksache 18/419 Nr. A.153 EP P7_TA-PROV(2013)0420 Drucksache 18/1393 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2014)0206 Drucksache 18/1393 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2014)0253 Drucksache 17/14284 Nr. A.12 EP P7_TA-PROV(2013)0223 Drucksache 17/14284 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0232 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/419 Nr. A.197 EP P7_TA-PROV(2013)0274 Drucksache 18/419 Nr. A.198 EP P7_TA-PROV(2013)0329 Drucksache 18/419 Nr. A.199 EP P7_TA-PROV(2013)0350 Drucksache 18/419 Nr. A.200 EP P7_TA-PROV(2013)0368 Drucksache 18/419 Nr. A.201 Ratsdokument 10469/13 40. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Asylrecht TOP 27 Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe TOP 28 Künstlersozialabgabesatz TOP 29 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 30 Befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft TOP 31 Bundeswehreinsatz in Libanon (UNIFIL) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sevim Dağdelen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Staatssekretär, die Unterstützung der Linken werden Sie
    auch im neunten Jahr des UNIFIL-Mandates nicht be-
    kommen.


    (Beifall bei der LINKEN – Zuruf von der CDU/CSU: Gott sei dank!)


    Die Kolleginnen und Kollegen der Koalitionsfraktionen,
    aber auch der Grünen, die diesen Einsatz immer be-
    fürwortet haben, müssen sich immer dringender die
    Frage stellen, ob der Aufwand – bislang hat der Einsatz
    330 Millionen Euro gekostet – und der Ertrag dieses
    Einsatzes in einem guten Verhältnis zueinander stehen.

    Wenn wir uns den Anspruch der Mission, den Waf-
    fenschmuggel vor der Küste des Libanon zu unterbin-
    den, vor Augen führen, und dann den Blick darauf
    richten, wie das Ganze vor Ort gehandhabt wird, dann
    müssen auch dem stärksten Befürworter der globalen
    Präsenz deutscher Streitkräfte eigentlich Zweifel am
    Sinn des Einsatzes kommen.


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Ganz im Gegenteil!)


    Wie sieht die Unterbindung dieses Waffenschmuggels
    durch die deutsche Marine aus? Die Bundeswehr meldet
    verdächtige Schiffe an die libanesische Küstenwache,
    die diese dann im Rahmen ihrer eigenen Kapazitäten
    durchsucht. Bei all diesen Aktionen in neun Jahren
    wurde rein gar nichts gefunden. Vielleicht muss ich mich
    korrigieren: Die UNIFIL-Mission hat doch etwas gefun-
    den, nämlich geschmuggelte Zigaretten. Das ist zwar
    auch verdienstvoll, aber ich frage mich und Sie: Recht-
    fertigt dies aus Ihrer Sicht den Einsatz der Bundeswehr
    vor der libanesischen Küste?


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Ja! Die trauen sich nicht mehr!)






    Sevim Dağdelen


    (A) (C)



    (D)(B)

    Ich denke, das ist keine Rechtfertigung. Die Linke je-
    denfalls will diesen kafkaesken Einsatz beenden. Das
    Geld, das für den Schiffsdiesel der Bundeswehrflottille
    hinausgeblasen wird, könnte weitaus besser verwendet
    werden als dafür.


    (Beifall bei der LINKEN – Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Fraktionsmittel für die Linke, oder was?)


    Dass bei dem Einsatz rein gar nichts an Waffen gefun-
    den wurde, ist nicht weiter verwunderlich, meine Damen
    und Herren. Der Einsatz ist nämlich so angelegt, dass
    nichts gefunden werden kann.


    (Florian Hahn [CDU/CSU]: Jetzt kommen wieder Verschwörungen!)


    Bei unserem Besuch letzte Woche mit Außenminister
    Steinmeier im Libanon hatten wir Abgeordneten die Ge-
    legenheit, die Bundeswehroffiziere der UNIFIL selbst zu
    befragen. Zu unser aller Überraschung wurde uns mitge-
    teilt, dass es trotz des Ausbruchs des Syrien-Krieges und
    erhöhten Waffenschmuggels auch für diesen Krieg bis-
    her keine gesteigerte Aktivität von UNIFIL gibt,


    (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Nein! Die Seegrenze ist dicht!)


    und dies, obwohl wir wissen, dass ein Gutteil der Waffen
    für den Syrien-Konflikt über den Libanon und seine
    Küste kommt.

    Ebenso verwunderlich ist diese Aussage vor dem
    Hintergrund, dass Auseinandersetzungen im Libanon im
    Kontext des Syrien-Krieges bereits über 400 Menschen
    das Leben gekostet haben. Die Hisbollah jedenfalls gilt
    bereits seit mehreren Jahren trotz der peniblen Kontrol-
    len der Bundeswehr als viel stärker ausgerüstet als vor
    dem Waffengang 2006. Auch diverse andere paramilitä-
    rische Akteure im Libanon sind bis an die Zähne bewaff-
    net.


    (Florian Hahn [CDU/CSU]: Es gibt auch Landgrenzen!)


    Letzteres kann man auch an den immer wiederkeh-
    renden gewaltsamen Aktionen der saudi-arabisch und
    vor allen Dingen US-amerikanisch finanzierten islamis-
    tischen Fatah al-Islam ablesen, als Teil des Syrien-Kon-
    fliktes, der in den Libanon hineingetragen wurde.

    Die Bevölkerung des Libanon braucht deshalb ganz
    dringend die Lösung des Syrien-Konflikts.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Die Bevölkerung des Libanon braucht keine Bundes-
    wehrschiffe vor der Küste, die nach Phantomen jagen.

    Nachdem die angebliche Aufgabe von UNIFIL mitt-
    lerweile schon fast in Vergessenheit geraten ist, verän-
    dern Sie nun auch noch den Fokus. Die verschiedenen
    westeuropäischen Soldatenkontingente wollen nämlich
    jetzt verstärkt auf die Ausbildung der libanesischen Ar-
    mee setzen. Was dieser neue Schwerpunkt bedeuten
    könnte, haben jüngst wieder die italienischen UNIFIL-
    Soldaten gezeigt. Vergangene Woche haben italienische
    Soldaten zum wiederholten Mal libanesische Soldaten
    im Bereich Riot Control, also in der Bekämpfung ziviler
    Aufstände, ausgebildet. Was der Libanon tatsächlich
    braucht, ist Hilfe für die vielen Flüchtlinge im Land und
    nicht eine Armee, die das Zerschlagen von Demonstra-
    tionen trainiert.


    (Beifall bei der LINKEN – Wilfried Lorenz [CDU/CSU]: Das ist ja wohl eine Unverschämtheit!)


    Wenn wir heute über den Libanon sprechen, müssen
    wir auch darüber sprechen, dass wir dringend eine politi-
    sche Lösung des Syrien-Konflikts brauchen. Unsere li-
    banesischen Gesprächspartner jedenfalls haben sich in
    diesem Zusammenhang über die neue Initiative des US-
    amerikanischen Präsidenten Obama zur verstärkten Auf-
    rüstung der Aufständischen entsetzt gezeigt, weil sie da-
    von ausgehen, dass dies die Region noch mehr destabili-
    sieren und noch mehr Blutvergießen bedeuten wird. Die
    Bundesregierung schweigt sich dazu bislang leider öf-
    fentlich aus. Ich finde, das ist wirklich absurd. Ein Teil
    der Waffen wird an der libanesischen Küste angelandet,
    wo sie die Bundeswehr selbstverständlich wieder einmal
    nicht finden wird. Deshalb lautet unser Appell: Beenden
    Sie lieber diesen Einsatz! Die beantragten 23,6 Millio-
    nen Euro für diesen UNIFIL-Einsatz wären an anderer
    Stelle viel besser aufgehoben, zum Beispiel für eine sub-
    stanzielle Unterstützung des libanesischen Roten Kreu-
    zes oder eine stärkere Unterstützung bei der Aufnahme
    von Flüchtlingen im Libanon. Der Libanon hat bei einer
    Bevölkerung von rund 4 Millionen Einwohnern über
    1 Million syrische Flüchtlinge aufgenommen. Hier und
    nicht bei der Bundeswehr sollte ein substanzieller Bei-
    trag geleistet werden.

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN – Wilfried Lorenz [CDU/CSU]: Das ist doch ein substanzieller Beitrag!)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Niels Annen für die SPD-

Fraktion.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Niels Annen


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank, Frau Präsidentin. – Meine Damen und

    Herren! Liebe Kollegin Dağdelen, Sie haben die berech-
    tigte Frage nach dem Verhältnis von Aufwand zu Er-
    trag gestellt. Ich glaube, diese Frage lässt sich relativ
    eindeutig beantworten. Wir sollten uns zurückerinnern,
    welches der Anlass für die maritime Komponente von
    UNIFIL war. Ich erinnere Sie an das Jahr 2006. Damals
    gab es Krieg zwischen Israel und der Hisbollah. Dieser
    Krieg hat weit über 1 000 Tote gefordert und wichtige
    Teile der libanesischen Infrastruktur zerstört und ist in
    einer ökologischen Katastrophe gemündet. Frau Kolle-
    gin, darf ich Sie daran erinnern, dass es der damalige und
    heutige Außenminister Frank-Walter Steinmeier gewe-
    sen ist, der mit unermüdlichen diplomatischen Anstren-
    gungen mit dafür gesorgt hat, dass es zu einem Waffen-





    Niels Annen


    (A) (C)



    (D)(B)

    stillstand gekommen ist, der bis heute hält! Kernelement
    dieses Waffenstillstands und der entsprechenden Verein-
    barung ist die maritime Komponente von UNIFIL, über
    die wir heute diskutieren. Aufwand und Ertrag stehen
    also in einem hervorragenden Verhältnis zueinander,
    Frau Kollegin Dağdelen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich habe bei der logischen Argumentation, die Sie
    vorgetragen haben, genau zugehört. Sie haben aus einem
    Gespräch berichtet, an dem ich teilgenommen habe. Ich
    habe in den letzten Monaten zweimal die Gelegenheit
    gehabt, mit UNIFIL-Soldaten zu sprechen. Bei einem
    Gespräch waren Sie dabei. Das war ein Briefing am
    Rande des Besuchs von Außenminister Steinmeier. In
    der Tat sind bislang keine Waffen gefunden worden.
    Wenn das Ziel dieser Operation ist, den Küstenschutz
    insgesamt zu stabilisieren und die lokale Marine in die
    Lage zu versetzen, diese Aufgabe eigenständig wahrzu-
    nehmen,


    (Wolfgang Gehrcke [DIE LINKE]: Das steht aber nicht im Mandat!)


    und alle sagen: „Wir sind in die Lage versetzt worden
    und haben in einer ganz schwierigen Situation dafür ge-
    sorgt, dass dieser Seeraum inzwischen kontrolliert wird
    und kein Schmuggel mehr stattfindet“, dann ist das doch
    ein Erfolg und nichts, was man kritisieren sollte. Ich
    finde Ihre Logik ein wenig merkwürdig.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will die Gelegenheit nutzen, auf Folgendes auf-
    merksam zu machen – der Staatssekretär hat bereits da-
    rauf hingewiesen –: Wir diskutieren nicht über eine iso-
    lierte Mission, sondern über einen deutschen Beitrag in
    einer Region, in der wir einen Konflikt erleben, der in-
    zwischen biblische Ausmaße angenommen hat, eine Ka-
    tastrophe von ungekannter Intensität, die uns alle hier
    betrifft, wenn es um Flüchtlinge und regionale Stabilität
    geht. Da haben Sie, Frau Kollegin, wie ich finde, zu
    Recht auf die prekäre Lage im Libanon hingewiesen.
    Man kann die Zahlen gar nicht häufig genug wiederho-
    len. Es sind inzwischen über 1 Million Flüchtlinge, die
    ein Land mit etwas über 4 Millionen Einwohnern auf-
    nimmt. Das ist eine gigantische Leistung. An dieser
    Stelle muss man vielleicht auch sagen: Ohne den Beitrag
    der Vereinten Nationen und ihrer Unterorganisationen,
    UNHCR, Welternährungsprogramm, aber auch UNIFIL
    im Libanon, wäre dieses Land überhaupt nicht in der
    Lage, mit diesem immensen Druck klarzukommen.

    Deswegen will ich Ihnen Folgendes berichten: Ich
    habe mir die Arbeit des deutschen Einsatzkontingentes
    in Nakura angeschaut. Vielleicht erinnert sich der eine
    oder andere an diesen Krieg 2006. Damals gab es eine
    Vereinbarung über eine sogenannte Waffenstillstandsli-
    nie. Das ist nicht die völkerrechtliche Grenze zwischen
    Israel und dem Libanon, sondern es ist eine vereinbarte
    Grenze, die dort markiert wird. Das ist ein ganz schwie-
    riger, im Grunde genommen technischer Prozess. Es
    geht darum, dass weithin sichtbare, blau angemalte Ton-
    nen verankert werden, um diese Linie zu markieren.

    Ich würde das nicht erläutern, wenn es sich nur um ei-
    nen technischen Prozess handeln würde. Es handelt sich
    um einen Prozess, auch wenn die libanesische Seite das
    offiziell in dieser Form nicht eingesteht, in dem UNIFIL,
    Israel und der Libanon zusammenarbeiten. Sie, Frau
    Kollegin, werden bei unserer gemeinsamen Reise in den
    Libanon festgestellt haben, dass dort über viele Pro-
    bleme geredet worden ist; aber über ein Problem ist nicht
    mehr geredet worden, nämlich über den andauernden
    Konflikt mit Israel. Der Süden des Libanon ist heute
    – das muss man einmal sagen – im Grunde genommen
    der sicherste und stabilste Teil des Landes.

    Ist der Libanon deswegen ein stabilisiertes Land?
    Nein, natürlich nicht, weil die Konflikte jederzeit wieder
    aufbrechen können. Aber die Präsenz von UNIFIL unter
    professioneller und engagierter Beteiligung unserer
    deutschen Soldatinnen und Soldaten leistet dazu einen
    essenziellen Beitrag. Wir sollten dazu beitragen, dass
    diese Arbeit fortgesetzt werden kann.

    Deswegen will ich auf Folgendes hinweisen: Die un-
    terschiedlichen Komponenten – einmal die Präsenz der
    Vereinten Nationen, gerade in diesem ehemals so um-
    strittenen und umkämpften Teil im Süden des Landes,
    der technische Vorgang der Markierung, der ein prakti-
    scher Beitrag zur Vertrauensbildung ist, und die mari-
    time Komponente, über die wir hier diskutieren – gehö-
    ren zusammengedacht. Deswegen ist es richtig, dass die
    Bundesregierung diesen Antrag hier vorgelegt hat.
    Gleichzeitig tragen wir dazu bei, dass die technischen
    Fähigkeiten der libanesischen Marine verbessert werden,
    dass die Soldatinnen und Soldaten ausgebildet werden,
    dass technisches Gerät angeschafft und auch die Fähig-
    keit vermittelt wird, dieses Gerät eigenständig zu warten
    und einzusetzen. Ich halte das für ganz essenziell.

    Ganz am Ende meines kurzen Beitrages will ich noch
    Folgendes sagen: Die libanesische Armee genießt etwas,
    was im Libanon kaum jemand genießt, nämlich Ver-
    trauen von allen Seiten, und das in einem Land, in dem
    es weiterhin intern massive Probleme gibt. Die soge-
    nannte Antiterroroperation, begonnen in Tripoli im Nor-
    den des Landes, dann in der Bekaa-Ebene und im Süden
    und in der Hauptstadt des Landes fortgeführt, ist von al-
    len Teilen des politischen Spektrums im Libanon mitge-
    tragen worden.

    Riot Control ist etwas, was die libanesische Armee
    beherrschen muss, um den Terrorismus beispielsweise in
    Tripoli zu bekämpfen, und zwar mit Unterstützung der
    gesamten Regierung. Das ist geschehen. Wenn die italie-
    nischen Soldaten dazu einen Beitrag geleistet haben, ha-
    ben sie einen Beitrag zum Frieden geleistet.

    Ich danke für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (D)(B)