Rede:
ID1804002800

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 14
    1. Als: 1
    2. letzte: 1
    3. Rednerin: 1
    4. in: 1
    5. dieser: 1
    6. Debatte: 1
    7. erhält: 1
    8. die: 1
    9. Abge-ordnete: 1
    10. Nina: 1
    11. Warken,: 1
    12. CDU/CSU-Fraktion,: 1
    13. das: 1
    14. Wort.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/40 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 I n h a l t : Begrüßung des Präsidenten der Parlamentari- schen Versammlung der Organisation für Si- cherheit und Zusammenarbeit in Europa, Herrn Ranko Krivokapic . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 A Tagesordnungspunkt 26: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Einstufung weiterer Staaten als sichere Herkunftsstaaten und zur Er- leichterung des Arbeitsmarktzugangs für Asylbewerber und geduldete Aus- länder Drucksache 18/1528 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 B b) Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Sevim Dağdelen, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Schutzbedarf von Roma aus Westbal- kanstaaten anerkennen Drucksache 18/1616 . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 C Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3489 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 3491 D Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3493 B Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3495 B Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 3497 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3499 A Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3500 A Claudia Roth (Augsburg) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3501 C Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . 3502 C Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3505 A Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3506 C Tagesordnungspunkt 27: Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Sanktionen bei Hartz IV und Leistungseinschränkungen bei der Sozialhilfe abschaffen Drucksache 18/1115 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3508 B Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3508 C Albert Weiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3510 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . 3512 A Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 3513 A Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 3513 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3516 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 3517 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3518 D Matthäus Strebl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 3519 D Daniela Kolbe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3520 D Christel Voßbeck-Kayser (CDU/CSU) . . . . . 3522 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3524 A Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3524 B Kai Whittaker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 3525 D Tagesordnungspunkt 28: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung des Künstlersozialabgabe- Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 satzes (Künstlersozialabgabestabilisierungs- gesetz – KSAStabG) Drucksache 18/1530 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 A Gabriele Lösekrug-Möller, Parl. Staats- sekretärin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3528 B Sigrid Hupach (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3529 A Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3530 A Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . 3531 B Ralf Kapschack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3532 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 3533 B Tagesordnungspunkt 29: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der Multidimensionalen In- tegrierten Stabilisierungsmission der Ver- einten Nationen in Mali (MINUSMA) auf Grundlage der Resolution 2100 (2013) des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen vom 25. April 2013 Drucksache 18/1416 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3534 D Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3535 A Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 3536 C Achim Post (Minden) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3537 C Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3538 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3539 C Dirk Vöpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3540 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3541 B Tagesordnungspunkt 30: Erste Beratung des von den Abgeordneten Kai Gehring, Özcan Mutlu, Beate Walter- Rosenheimer, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Ersten Gesetzes zur Änderung des Gesetzes über befristete Ar- beitsverträge in der Wissenschaft (1. Wiss- ZeitVG-ÄndG) Drucksache 18/1463 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3542 B Alexandra Dinges-Dierig (CDU/CSU) . . . . . . 3543 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 3545 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 B Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3546 C Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 3548 A Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 3549 C Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 3550 D Tagesordnungspunkt 31: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an der „United Nations Inte- rim Force in Lebanon“ (UNIFIL) auf Grundlage der Resolution 1701 (2006) vom 11. August 2006 und folgender Resolutio- nen, zuletzt 2115 (2013) vom 29. August 2013 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen Drucksache 18/1417 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 A Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3552 B Sevim Dağdelen (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 3553 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3554 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3556 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 3557 A Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3557 D Thomas Hitschler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 3558 D Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 3559 D Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3560 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten. . . . . . 3561 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstimmung über den Änderungsantrag der Abgeordneten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans- Christian Ströbele und der Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Geset- zes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfas- sungsgerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sit- zung, Tagesordnungspunkt 18) . . . . . . . . . . . . 3562 A Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3563 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3489 (A) (C) (D)(B) 40. Sitzung Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3561 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 06.06.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 06.06.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 06.06.2014 Bulmahn, Edelgard SPD 06.06.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 06.06.2014 Freitag, Dagmar SPD 06.06.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 06.06.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 06.06.2014 Golze, Diana DIE LINKE 06.06.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 06.06.2014 Groß, Michael SPD 06.06.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 06.06.2014 Hänsel, Heike DIE LINKE 06.06.2014 Hartmann, Sebastian SPD 06.06.2014 Dr. Hendricks, Barbara SPD 06.06.2014 Hinz (Essen), Petra SPD 06.06.2014 Hochbaum, Robert CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Hoppenstedt, Hendrik CDU/CSU 06.06.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 06.06.2014 Kampeter, Steffen CDU/CSU 06.06.2014 Klare, Arno SPD 06.06.2014 Klingbeil, Lars SPD 06.06.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Lange (Backnang), Christian SPD 06.06.2014 Dr. Lauterbach, Karl SPD 06.06.2014 Lay, Caren DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 06.06.2014 Mast, Katja SPD 06.06.2014 Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 06.06.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 06.06.2014 Nietan, Dietmar SPD 06.06.2014 Pilger, Detlev SPD 06.06.2014 Rüffer, Corinna BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Rüthrich, Susann SPD 06.06.2014 Schavan, Annette CDU/CSU 06.06.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 06.06.2014 Schwabe, Frank SPD 06.06.2014 Steinke, Kersten DIE LINKE 06.06.2014 Tank, Azize DIE LINKE 06.06.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 06.06.2014 Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 06.06.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 06.06.2014 Wiese, Dirk SPD 06.06.2014 Ziegler, Dagmar SPD 06.06.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 3562 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Ernst-Dieter Rossmann und Andreas Schwarz (beide SPD) zur Abstim- mung über den Änderungsantrag der Abgeord- neten Volker Beck (Köln), Lisa Paus, Ulle Schauws, Luise Amtsberg, Kai Gehring, Katja Keul, Renate Künast, Monika Lazar, Irene Mihalic, Özcan Mutlu, Dr. Konstantin von Notz, Hans-Christian Ströbele und der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zum Entwurf eines Ge- setzes zur Anpassung steuerlicher Regelungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts (Drucksache 18/1662) (39. Sitzung, Ta- gesordnungspunkt 18) In einer aufgeklärten Gesellschaft ohne Diskriminie- rung versteht sich die vollständige Gleichstellung der eingetragenen Lebenspartnerschaft mit der Ehe von selbst. Gleichwohl lässt sich dieses Selbstverständnis nicht verordnen – es sind Kompromisse zu suchen, über die in einer Demokratie Mehrheiten entscheiden. Im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD wurde für diese Legislaturperiode vereinbart: Sexuelle Identität respektieren – Lebenspartner- schaften, Regenbogenfamilien Wir wissen, dass in gleichgeschlechtlichen Partner- schaften Werte gelebt werden, die grundlegend für unsere Gesellschaft sind. Wir werden darauf hinwirken, dass bestehende – Dis- kriminierungen von gleichgeschlechtlichen – Le- benspartnerschaften und von Menschen aufgrund ihrer sexuellen Identität in allen gesellschaftlichen Bereichen beendet werden. Rechtliche Regelungen, die gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften schlechter stellen, werden wir beseitigen. Wir sind froh, dass sich Vereine und Körperschaften für die Rechte Homosexueller einsetzen. Gemäß § 52 Absatz 2 Nummer 7 AO können diese Vereine und Kör- perschaften zur Förderung der Volksbildung als gemein- nützig anerkannt werden. Zu einer vollständigen Gleichstellung gehört auch, dass die Förderung der Lebenspartnerschaft als gemein- nütziger Zweck neben Ehe und Familie explizit in der Abgabenordnung verankert wird; denn sie leisten einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz von Homosexuali- tät in der Gesellschaft. Sie klären auf und unterstützen Homosexuelle bei der Bewältigung von Problemen. Hier die Förderungswürdigkeit in die Abgabenordnung auf- zunehmen, folgt unmittelbar aus der Koalitionsvereinba- rung. Wir bedauern sehr, dass die CDU/CSU dieser Verein- barung noch nicht folgen kann und zwischen den Koali- tionspartnern hier keine Einigung über die Erweiterung der gemeinnützigen Zwecke erzielt werden konnte. Aus Rücksichtnahme auf den Koalitionsvertrag, in dem sich die Koalitionspartner auf ein einheitliches Ab- stimmungsverhalten verständigt haben, können wir dem Antrag der Bündnis 90/Die Grünen-Bundestagsfraktion leider nicht zustimmen. Dieses einheitliche Abstimmungsverhalten ermög- licht es uns, erfolgreich deutliche Verbesserungen für viele Menschen zu erreichen – auch im Hinblick auf ein selbstbestimmtes Leben. Damit wird also – trotz dieses einzelnen Aspekts in der Abgabenordnung – viel er- reicht. Diese Erfolge wollen wir nicht durch Zustim- mung zu dem Antrag von Bündnis 90/Die Grünen ge- fährden. Wir werden uns aber weiterhin für dieses Anliegen einsetzen und eine vollständige Gleichbehandlung von Lebenspartnerschaften unterstützen. Mit dem heute ver- abschiedeten Gesetz zur Anpassung steuerlicher Rege- lungen an die Rechtsprechung des Bundesverfassungs- gerichts wird eine steuerliche Gleichbehandlung von Ehe und Lebenspartnerschaft, wie vom Bundesverfas- sungsgericht gefordert, hergestellt. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 922. Sitzung am 23. Mai 2014 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzu- stimmen: – Erstes Gesetz zur Änderung des Arbeitnehmer- Entsendegesetzes – Gesetz zum Vorschlag für einen Beschluss des Ra- tes zur Aufhebung des Beschlusses 2007/124/EG, Euratom des Rates Darüber hinaus hat der Bundesrat in seiner 922. Sit- zung am 23. Mai 2014 gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 2 und Satz 3 des Standortauswahlgesetzes in Er- gänzung seines Beschlusses vom 11. April 2014 als Vertreter der gesellschaftlichen Gruppen – Klaus Brunsmeier (Bund für Umwelt und Natur- schutz Deutschland) und – Jörg Sommer (Deutsche Umweltstiftung) zu Mitgliedern der „Kommission Lagerung hoch radio- aktiver Abfallstoffe“ gewählt. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2013 Drucksachen 18/1046, 18/1379 (neu) Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 40. Sitzung. Berlin, Freitag, den 6. Juni 2014 3563 (A) (C) (D)(B) Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2013 Drucksachen 18/1047, 18/1379 (neu) Nr. 1.4 Innenausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht des unabhängigen Expertenkreises Antisemitis- mus Antisemitismus in Deutschland – Erscheinungsformen, Bedingungen, Präventionsansätze Drucksachen 17/7700, 18/770 Nr. 2 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Regelungen zur Anzeigepflicht gewerblicher und gemeinnütziger Samm- lungen gemäß der §§ 17 und 18 des Kreislaufwirt- schaftsgesetzes (Monitoring-Bericht) Drucksachen 18/800, 18/1042 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 18/1393 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2014)0204 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.7 EP P7_TA-PROV(2013)0383 Drucksache 18/419 Nr. A.8 EP P7_TA-PROV(2013)0389 Drucksache 18/544 Nr. A.7 Ratsdokument 17859/13 Drucksache 18/822 Nr. A.1 EuB-BReg 14/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.2 EuB-BReg 15/2014 Drucksache 18/822 Nr. A.4 EuB-BReg 20/2014 Drucksache 18/1048 Nr. A.4 Ratsdokument 7509/14 Drucksache 18/1048 Nr. A.5 Ratsdokument 7536/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.1 Ratsdokument 7537/14 Drucksache 18/1393 Nr. A.6 EuB-BReg 38/2014 Drucksache 18/1393 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2014)0229 Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz Drucksache 18/419 Nr. A.37 Ratsdokument K(2013)3539 endg. Drucksache 18/419 Nr. A.39 Ratsdokument 11499/13 Drucksache 18/419 Nr. A.54 Ratsdokument 17645/13 Drucksache 18/822 Nr. A.10 Ratsdokument 6113/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/1048 Nr. A.7 Ratsdokument 5398/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.2 Ratsdokument 7907/14 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 18/419 Nr. A.100 Ratsdokument 11460/13 Drucksache 18/419 Nr. A.101 Ratsdokument 11474/13 Drucksache 18/419 Nr. A.102 Ratsdokument 11926/13 Drucksache 18/419 Nr. A.103 Ratsdokument 16220/13 Drucksache 18/419 Nr. C.36 Ratsdokument 8040/12 Drucksache 18/419 Nr. C.37 Ratsdokument 15865/12 Drucksache 18/544 Nr. A.37 Ratsdokument 5567/14 Drucksache 18/544 Nr. A.38 Ratsdokument 17367/13 Drucksache 18/544 Nr. A.39 Ratsdokument 17650/13 Drucksache 18/544 Nr. A.40 Ratsdokument 18151/13 Drucksache 18/642 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2014)0012 Drucksache 18/642 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2014)0014 Drucksache 18/822 Nr. A.26 Ratsdokument 6220/14 Drucksache 18/1137 Nr. A.4 Ratsdokument 7978/14 Drucksache 18/1137 Nr. C.2 Ratsdokument 6715/12 Drucksache 17/9475 Nr. A.17 Ratsdokument 8042/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.148 EP P7_TA-PROV(2013)0284 Drucksache 18/419 Nr. A.150 EP P7_TA-PROV(2013)0390 Drucksache 18/419 Nr. A.153 EP P7_TA-PROV(2013)0420 Drucksache 18/1393 Nr. A.36 EP P7_TA-PROV(2014)0206 Drucksache 18/1393 Nr. A.37 EP P7_TA-PROV(2014)0253 Drucksache 17/14284 Nr. A.12 EP P7_TA-PROV(2013)0223 Drucksache 17/14284 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2013)0232 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 18/419 Nr. A.197 EP P7_TA-PROV(2013)0274 Drucksache 18/419 Nr. A.198 EP P7_TA-PROV(2013)0329 Drucksache 18/419 Nr. A.199 EP P7_TA-PROV(2013)0350 Drucksache 18/419 Nr. A.200 EP P7_TA-PROV(2013)0368 Drucksache 18/419 Nr. A.201 Ratsdokument 10469/13 40. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 26 Asylrecht TOP 27 Sanktionen bei Hartz IV und Sozialhilfe TOP 28 Künstlersozialabgabesatz TOP 29 Bundeswehreinsatz in Mali (MINUSMA) TOP 30 Befristete Arbeitsverträge in der Wissenschaft TOP 31 Bundeswehreinsatz in Libanon (UNIFIL) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Daniela Kolbe


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich werde mich in meinem Redebeitrag auf
    den arbeitsmarktpolitischen Teil des Gesetzentwurfs
    konzentrieren. Er ist mir ein bisschen zu kurz gekom-
    men, und ich finde es wichtig, dass wir uns darüber auch
    noch einmal kurz unterhalten.

    Mit dem Gesetzentwurf wird vorgeschlagen, Asylbe-
    werbern und Geduldeten bereits nach drei Monaten den
    Zugang zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen. – Viele der
    Zuhörerinnen und Zuhörer wissen das vielleicht nicht:
    Nach der geltenden Gesetzeslage dürfen Asylsuchende
    erst nach neun Monaten arbeiten und Geduldete erst
    nach zwölf Monaten. – Die Opposition hat das hier in ih-
    ren Redebeiträgen anklingen lassen, aber ein bisschen
    kleingeredet. Die Kollegin Amtsberg hat es als „Zücker-
    chen“ bezeichnet.


    (Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Noch nicht einmal!)


    Das finde ich, ehrlich gesagt, sehr schade; denn für die
    Betroffenen ist das ein riesiger Schritt nach vorn.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir als SPD stehen dafür, dass es ein starkes Recht
    auf Asyl geben muss. Frau Roth, da sind wir uns sicher-
    lich einig. Wir wollen Schutzsuchenden Schutz gewäh-
    ren, und wir müssen das auch tun. Aber wenn wir uns
    das gegenwärtige Asylsystem anschauen, dann sehen
    wir, dass selbst für die Menschen, die davon profitieren
    – das sind doch einige –, das Asylsystem derzeit eine
    zeitweilige Sackgasse ist, weil es sie ganz ungewollt in
    Passivität und Hilfsbedürftigkeit drängt.

    Die Regel, über die wir heute sprechen, dieses zwölf-
    monatige Arbeitsverbot, stammt aus dem Jahr 1980.
    Damals gab es einen Anstieg der Zahlen der Asylsu-
    chenden, auch dadurch ausgelöst, dass mit dem Anwer-
    bestopp von 1973 legale Zuwanderungsmöglichkeiten
    beseitigt worden waren.

    Seither hat sich nicht nur die Welt weitergedreht,
    sondern es hat sich auch einiges auf dem Arbeitsmarkt
    – und nicht nur da – verändert. Wir reden wieder über le-
    gale Zuwanderung, wir reden über Fachkräftebedarf, wir
    reden über Globalisierung und eine weltoffene Gesell-
    schaft. Insofern ist es schlichtweg anachronistisch, dass
    wir Menschen per se von Erwerbstätigkeit ausschließen,
    zumal diese vielfach nichts lieber täten, als ihren Le-
    bensunterhalt selbst zu verdienen.


    (Beifall bei der SPD)


    Viele gut ausgebildete Menschen landen im Asylsys-
    tem. Bezeichnenderweise wissen wir, ehrlich gesagt, ei-
    gentlich gar nicht so richtig, was für eine Ausbildung die
    Asylsuchenden mitbringen. Das ist bezeichnend, weil
    wir uns bisher in diesem Zusammenhang gar nicht mit
    diesen Menschen auseinandergesetzt und uns gefragt ha-
    ben, was für Fähigkeiten sie mitbringen. Ich weiß nur,
    dass ich in den Heimen, in den Asylbewerberunterkünf-
    ten, die ich besuche, auf sehr unterschiedliche Menschen
    treffe, vielfach auch auf Ärzte, auf Ingenieure, auf Men-
    schen, die vor allen Dingen eines beschreiben: dass sie
    es unerträglich finden, dass sie in diese Langeweile, in
    dieses Nichtstun, in dieses Ausharren gesteckt werden.
    Das empfinden sie wirklich vielfach als das größte Übel,
    das sie erleben, wenn sie hier in Deutschland einen Asyl-
    antrag gestellt haben. Die Neuregelung ist insofern
    längst überfällig. Wir schaffen jetzt das formale Arbeits-
    verbot nach einer dreimonatigen Ankunftsphase ab. Das
    freut mich sehr.

    Das Asylrecht hat bisher den Aufenthaltsstatus von
    Asylbewerberinnen und Asylbewerbern grundsätzlich
    als vorübergehend angesehen, als Provisorium. Die Rea-
    lität sieht aber anders aus. Wir haben heute schon viel
    von Schutzquoten gehört. Im Durchschnitt liegt die
    Schutzquote bei 25 Prozent. Bei Menschen aus vielen
    Herkunftsstaaten liegt sie aber bei deutlich über 50 Pro-
    zent, zum Teil bei über 80 oder 90 Prozent, zum Beispiel
    bei Menschen aus Syrien.

    Darüber hinaus gibt es weitere Möglichkeiten, den
    eigenen Aufenthaltsstatus zu legalisieren. Viele der
    85 000 Menschen, die geduldet in Deutschland leben, le-
    ben hier sehr lange, jahrelang. Insofern leben die Men-
    schen nicht regelmäßig nur vorübergehend hier, sondern
    regelmäßig nicht vorübergehend. Auch dieser Denk-
    weise werden wir an dieser Stelle mit dem vorliegenden
    Gesetzentwurf gerecht. Denn bisher war es so, dass wir
    Tausende Menschen über Jahre hinweg systematisch
    vom Arbeitsmarkt desintegriert haben, um sie dann nach
    einer positiven Aufenthaltsentscheidung individuell wie-
    der zu integrieren. Erst dann gab es Sprachkurse, erst
    dann gab es Qualifizierung. Das war viel mühevoller
    und hatte viel weniger Aussicht auf Erfolg. Das ist total
    widersinnig, teuer, unmenschlich und falsch, sowohl für
    die Betroffenen als auch für die Gesellschaft insgesamt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Wir geben den Betroffenen mit diesem Gesetz ein
    Mehr an Selbstbestimmung und die Chance, ihren Le-
    bensunterhalt selbst zu verdienen. Die Gesellschaft spart
    den Arbeits- und Kostenaufwand, der mit der Wiederein-
    gliederung dieser Menschen, die jahrelang nicht auf den
    Arbeitsmarkt durften, verbunden wäre.

    Richtig ist auch – das ist von der Opposition ange-
    sprochen worden –, dass die Vorrangprüfung erhalten
    bleibt und die Arbeitsaufnahme im Regelfall nur nach-
    rangig möglich ist. Gleichwohl ist das ein deutlicher
    Schritt, und zwar in mehrfacher Hinsicht. Es ist ein ganz
    starkes Signal in Richtung der betroffenen Menschen:
    Sobald ihr euch nach drei Monaten zurechtgefunden
    habt, dürft, könnt und sollt ihr versuchen, auf dem Ar-
    beitsmarkt Fuß zu fassen, euren Lebensunterhalt selber
    zu bestreiten. – Es gibt auch derzeit schon Bereiche, in
    denen Menschen, die noch nicht gut Deutsch sprechen
    oder vielleicht auch nicht die erforderliche Qualifikation





    Daniela Kolbe


    (A) (C)



    (D)(B)

    mitbringen, händeringend gesucht werden. Das heißt,
    trotz Nachrangigkeitsprüfung gibt es Bereiche, in denen
    Asylsuchende eine Chance haben.


    (Beifall des Abg. Rüdiger Veit [SPD])


    Es gibt auch Bereiche, die nicht von der Nachrangig-
    keitsprüfung betroffen sind. Da geht es um die Berufs-
    ausbildung und Weiterbeschäftigung; auch das sei an
    dieser Stelle gesagt.

    Ehrlich gesagt ist mir ein Punkt am wichtigsten – er
    ist noch gar nicht angeklungen –: Dadurch, dass diese
    Menschen nun den prinzipiellen Zugang zum Arbeits-
    markt haben, haben sie unabhängig davon, ob sie einen
    Job finden oder nicht, Zugang zu Leistungen, zu arbeits-
    marktpolitischen Leistungen aus dem Bereich der Bun-
    desagentur für Arbeit, dem SGB III, und zu einigen
    ESF-Programmen.


    (Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie das nicht so laut! – Gegenruf der Abg. Christine Lambrecht [SPD]: Richtig laut sagen wir das sogar!)


    – Ich sage das trotzdem, und zwar richtig laut. Ich er-
    kläre Ihnen einmal, worum es dabei geht. Es geht um
    Beratung, um Vermittlung in Arbeit, um Förderung aus
    dem Vermittlungsbudget. Jetzt sage ich Ihnen auf
    Deutsch, was das heißt. Dabei handelt es sich zum Bei-
    spiel um die Übernahme von Bewerbungskosten, wie
    Dolmetscherkosten, und von Kosten für die Anerken-
    nung im Ausland erworbener Abschlüsse.

    Nach dem SGB III hat man auch ein Recht auf Maß-
    nahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung
    sowie zur beruflichen Weiterbildung, ein Recht auf Ein-
    stiegsqualifizierung und einen Eingliederungszuschuss
    und ein Recht auf die Förderung der Teilhabe behinder-
    ter Menschen, was für viele Menschen, die als Flücht-
    linge nach Deutschland kommen, auch sehr wichtig ist;
    denn es kann auch für Menschen mit posttraumatischen
    Belastungsstörungen denkbar sein, eine solche Förde-
    rung zu bekommen.

    Mit dieser Änderung ist im deutschen Asylsystem
    beileibe nicht alles gut. Sie kennen ja die SPD: Wir wol-
    len noch viele andere Verbesserungen. Es ist aber eine
    signifikante Verbesserung für die Menschen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Insofern freue ich mich für die Betroffenen und auch
    für die gesamte Gesellschaft von Herzen über diese Ver-
    änderungen, wenn wir sie hinbekommen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Peter Hintze
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Als letzte Rednerin in dieser Debatte erhält die Abge-

ordnete Nina Warken, CDU/CSU-Fraktion, das Wort.


(Beifall bei der CDU/CSU)


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Nina Warken


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die

    Zahl der Asylbewerber in Deutschland – das haben wir
    bereits gehört – steigt seit einigen Jahren deutlich. Zu
    den zehn Hauptherkunftsstaaten zählen aktuell nicht nur
    Länder mit massiven gewaltsamen innerstaatlichen Kon-
    flikten, wie etwa Syrien, Afghanistan, Somalia oder der
    Irak, sondern auch Länder aus der direkten Nachbar-
    schaft zur EU, wie Serbien, Mazedonien sowie Bosnien
    und Herzegowina.

    Allein aus den Balkanländern kamen zwischen Januar
    und April dieses Jahres 25 Prozent aller Asylantragstel-
    ler in Deutschland – und das, obwohl nach verschie-
    denen glaubhaften Quellen in diesen Ländern weder
    Verfolgung noch andere systematische Menschenrechts-
    verletzungen drohen, die ein Asylgrund wären.


    (Claudia Roth [Augsburg] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt einfach nicht! Hinfahren!)


    Zu diesem Schluss kommen entgegen der Kritik in
    dem vorliegenden Antrag der Linken nicht nur die Lage-
    bilder des Auswärtigen Amtes, das seine Informationen
    aus verschiedenen Quellen bezieht, sondern auch die
    Fortschrittsberichte der EU-Kommission, die die Ent-
    wicklung eines Landes bekannterweise sehr kritisch be-
    urteilt.

    Die einzelnen Berichte kommen zu der Einschätzung,
    dass es in allen drei Ländern keine diskriminierenden
    Gesetze gibt. Willkürliche oder unmenschliche Bestra-
    fungen sowie staatliche Repression oder Verfolgung ein-
    zelner Bevölkerungsgruppen finden nicht statt.


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Was sagen Sie zu den Menschenrechtsorganisationen?)


    Bemerkenswert ist, dass selbst in den Berichten des
    UNHCR und von Menschenrechtsorganisationen diese
    Länder betreffend nicht von Verfolgung oder schweren
    Menschenrechtsverletzungen die Rede ist.


    (Ulla Jelpke [DIE LINKE]: Was?)


    Um dennoch einen Schutzgrund annehmen zu kön-
    nen, wird von den Menschenrechtsorganisationen und
    dem UNHCR sowie im vorliegenden Antrag der Links-
    fraktion mit dem Begriff der „kumulativen Verfolgung“
    aus der EU-Qualifikationsrichtlinie argumentiert. Dem-
    nach soll auch die Beeinträchtigung von weniger
    schwerwiegenden Rechten einen Anspruch auf Asyl be-
    gründen können. Betont werden muss hier allerdings,
    dass dies nur dann gilt, wenn die Rechtsverletzungen
    oder Beeinträchtigungen in ihrer Gesamtwirkung einer
    schweren Menschenrechtsverletzung gleichkommen.

    Meine Damen und Herren, es ist richtig, dass in Ser-
    bien, Mazedonien sowie Bosnien und Herzegowina viele
    Menschen – darunter auch viele Sinti und Roma – auf-
    grund der schwierigen wirtschaftlichen Lage und der ge-
    sellschaftlichen Probleme in großer Armut leben.
    Ebenso ist unumstritten, dass viele Roma in diesen Län-
    dern gesellschaftlich diskriminiert werden. Diskriminie-
    rung und soziale Ausgrenzung stellen zwar eine erhebli-





    Nina Warken


    (A) (C)



    (D)(B)

    che Härte dar, sind aber selten mit Verfolgung und
    Schaden im asylrechtlichen Sinn gleichzusetzen.

    Um diesem Problem zu begegnen, ist vielmehr drin-
    gend ein Prozess des Umdenkens in der Gesellschaft die-
    ser drei Balkanländer erforderlich. Dabei muss auch
    gesagt werden, dass sich die Regierungen dieser Länder
    bemühen, diesen Prozess des Umdenkens voranzutrei-
    ben. Es wurden Gesetze zum Schutz nationaler Minder-
    heiten verabschiedet, und durch verschiedene Pro-
    gramme wird versucht, die Lage der Roma zu
    verbessern, auch wenn sie bislang leider noch nicht die
    erhoffte Wirkung erzielt haben. Ein solcher Prozess kann
    nicht von heute auf morgen Erfolg haben.

    Umso wichtiger ist es, dass wir gemeinsam mit unse-
    ren europäischen Partnern und Akteuren vor Ort im
    Zuge einer koordinierten Entwicklungszusammenarbeit
    dafür sorgen, dass die notwendigen Maßnahmen ergrif-
    fen werden und die Hilfe bei den Betroffenen ankommt.
    Dazu müssen wir die Regierungen der drei Balkanländer
    diesbezüglich stärker in die Pflicht nehmen; denn diese
    erhalten im Zuge des Stabilisierungs- und Assoziie-
    rungsprozesses mit der EU beträchtliche Finanzhilfen
    zur Integration ihrer nationalen Minderheiten.

    Vor diesem Hintergrund kann die Lage in Serbien,
    Mazedonien sowie Bosnien und Herzegowina, auch
    wenn sie nach wie vor wirtschaftlich und sozial schwie-
    rig sein mag, nicht mit den Auswirkungen für die Betrof-
    fenen von Verfolgung oder anderen systematischen
    Menschenrechtsverletzungen, wie etwa in Syrien oder
    Afghanistan, gleichgesetzt werden. Vielmehr stellt sich
    bei der Prüfung der Asylanträge aus den Balkanstaaten
    in der Regel heraus, dass Armut und die wirtschaftlich
    schwierigen Verhältnisse in diesen Ländern die wahren
    Gründe sind, zusammen mit der Gewissheit, dass jeder,
    der in Deutschland Asyl auch nur beantragt, bereits So-
    zialleistungen erhält. Zu glauben, all dies sei kein An-
    reiz, um in Deutschland Asyl zu beantragen, ist naiv. Da-
    für sprechen auch die erheblich gestiegenen Zahlen der
    Asylfolgeanträge aus den Balkanstaaten. Aus Sicht der
    Antragsteller mag dieses Verhalten menschlich nachvoll-
    ziehbar sein. Ihnen kann man es nicht verdenken, dass
    sie alles tun, um ihre Situation zu verbessern.

    Auf der anderen Seite geht dieses Verhalten zulasten
    der tatsächlich schutzbedürftigen Flüchtlinge, etwa aus
    Syrien, die in ihrer Heimat verfolgt werden und jeden
    Tag um ihr Leben bangen müssen. Diese Flüchtlinge
    müssen aufgrund der Flut von Anträgen aus den Balkan-
    staaten oft länger als notwendig warten, bis über ihre
    Anträge entschieden werden kann. Zudem sind mittler-
    weile – das haben wir gehört – die meisten Bundesländer
    bzw. Kommunen mit ihren Aufnahmekapazitäten
    schlicht an ihre Grenzen geraten. Wegen der Antragstel-
    ler aus den Balkanstaaten können dort weniger Flücht-
    linge aus den Krisenregionen aufgenommen werden.

    Konzentrieren wir uns auf die wirklich Hilfsbedürfti-
    gen, auf diejenigen, in deren Herkunftsländern Krieg,
    Verfolgung, Plünderungen und Unterdrückung herr-
    schen. Der Antrag der Linksfraktion differenziert nicht
    richtig. Es wird versucht, für alle irgendwie einen An-
    spruch auf Aufnahme zu begründen. Damit geht der
    Schuss, meine Damen und Herren Kollegen von der
    Linksfraktion, am Ziel vorbei.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD])


    Wir sagen stattdessen: Lassen Sie uns das Augenmerk
    auf die wirklich Hilfsbedürftigen richten, damit unsere
    Asylpolitik gerecht und durchführbar ist. Vor diesem
    Hintergrund ist es richtig und verantwortungsvoll, dass
    die Bundesregierung nun einen Gesetzentwurf zur Ein-
    stufung von Serbien, Mazedonien sowie Bosnien und
    Herzegowina als sichere Herkunftsstaaten eingebracht
    hat. Wie der Bundesinnenminister bereits erläutert hat,
    können durch die Einstufung Asylanträge von Staatsan-
    gehörigen aus diesen Ländern schneller bearbeitet wer-
    den, da sie grundsätzlich als offensichtlich unbegründet
    betrachtet werden. Der Aufenthalt von nicht schutzbe-
    dürftigen Antragstellern kann künftig schneller beendet
    werden, wodurch den tatsächlich Schutzbedürftigen
    mehr Aufnahmekapazitäten zur Verfügung stehen.

    Davon unabhängig kann dennoch jeder Antragsteller
    weiterhin im Verfahren Beweise vorlegen, dass in sei-
    nem konkreten Fall eine schwere Menschenrechtsverlet-
    zung vorliegt. Dadurch ist sichergestellt, dass die betrof-
    fenen Menschen im Einzelfall nach wie vor Schutz
    erhalten.

    Gleichzeitig sollen mit dem Gesetzentwurf Asylbe-
    werber schon nach drei Monaten Zugang zum Arbeits-
    markt bekommen. Das bedeutet für viele Asylbewerber,
    die arbeiten können und wollen, eine Chance auf ein
    selbstbestimmtes Leben, was dazu beitragen kann, das
    Trauma von Flucht und Verfolgung zu überwinden.
    Obendrein werden dadurch die Haushalte von Bund,
    Ländern und Kommunen entlastet.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, für die Akzeptanz
    des Asylrechts in der Bevölkerung ist es wichtig, dass
    Asyl den tatsächlich Schutzbedürftigen vorbehalten
    bleibt. Das ist und muss der Maßstab für die Zuerken-
    nung dieses zentralen Menschenrechts bleiben. Ich spre-
    che mich deshalb dafür aus, auch die beiden weiteren
    Balkanländer Albanien und Montenegro als sichere Her-
    kunftsstaaten einzustufen; denn auch für diese beiden
    Länder gilt, dass dort keine Gefahr durch Verfolgung
    oder schwere Menschenrechtsverletzungen für die Men-
    schen drohen und nur in wenigen Einzelfällen Schutz ge-
    währt wird.

    Trotzdem ist die Zahl der Anträge von Asylbewerbern
    aus diesen Ländern in jüngster Vergangenheit stark ge-
    stiegen und hat sich innerhalb eines Jahres mehr als ver-
    zehnfacht. Besonders auffällig ist, dass es sich bei den
    Antragstellern überwiegend um junge Menschen han-
    delt, die zuvor schon in Griechenland oder Italien gelebt
    haben. Dass es in diesen Fällen vor allem um wirtschaft-
    liche Motive geht, liegt aus meiner Sicht auf der Hand.

    Mit dieser Einschätzung sind wir in Europa nicht al-
    lein. Viele weitere EU-Mitgliedstaaten wie Frankreich,
    Belgien, Luxemburg, Österreich und Großbritannien ha-
    ben nicht nur Serbien, Mazedonien sowie Bosnien und
    Herzegowina, sondern auch Albanien und Montenegro
    bereits als sichere Herkunftsstaaten eingestuft.





    Nina Warken


    (A) (C)



    (D)(B)

    Dem Versuch, die Asylgründe so weit auszudehnen,
    dass allein aufgrund von Armut und sozialen Problemen
    ein Asylrecht besteht, möchte ich eine entschiedene Ab-
    sage erteilen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Michael Hartmann [Wackernheim] [SPD])


    Unser Asylsystem würde unter dem zu erwartenden An-
    sturm kollabieren.

    Zudem verwahre ich mich gegen den Vorwurf der
    Linken, Roma seien in Deutschland unerwünscht. Ganz
    im Gegenteil! Lassen Sie mich dies so klar formulieren
    – womit ich dann auch zum Ende kommen möchte –:
    Deutschland ist sich seiner historischen Verantwortung
    sehr bewusst. Deshalb ist es auch richtig, dass die
    Gruppe der Sinti und Roma als nationale Minderheit in
    unserem Land anerkannt ist und einen besonderen
    Schutz und eine spezifische Förderung erhält. Gerade
    deshalb müssen wir unbedingt darauf hinwirken, dass
    Roma denselben Schutz auch in Serbien, Mazedonien
    sowie Bosnien und Herzegowina genießen.

    Meine Damen und Herren, vor Ort kann damit viel
    mehr Menschen geholfen und ein Beitrag zur Verbesse-
    rung des gesellschaftlichen Zusammenlebens in den si-
    cheren Herkunftsstaaten geleistet werden. Lassen Sie
    uns das tun.

    Lassen Sie mich am Ende der Debatte noch eine An-
    merkung an meine Kolleginnen und Kollegen aus dem
    Innenausschuss richten und erklären, warum wir bzw.
    unser Obmann bislang einem gemeinsamen flüchtlings-
    politischen Antrag eine Absage erteilt haben. Ich glaube,
    wir führen im Innenausschuss eine sehr moderate und in
    Teilen auch konstruktive Debatte zu diesem Thema.
    Aber hier wurde heute aus meiner Sicht diametral anders
    diskutiert als im Ausschuss.


    (Luise Amtsberg [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Jetzt habt ihr endlich eine Begründung!)


    Deswegen sehe ich auf dieser Grundlage momentan
    keine Veranlassung zu einem gemeinsamen Antrag aller
    Fraktionen in dieser Frage.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)