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ID1803100300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/31 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 I n h a l t : Begrüßung der Oppositionsführerin des Un- terhauses des Parlaments der Republik der Union Myanmar, Frau Aung San Suu Kyi . . 2583 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 B Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr und digi- tale Infrastruktur Alexander Dobrindt, Bundesminister BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2583 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2587 D Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2589 B Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2591 A Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2593 A Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2594 B Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2595 D Steffen Bilger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2597 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2597 D Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2598 C Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2599 D Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2601 A Arno Klare (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2602 A Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2603 B Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2014 Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2605 A Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2607 D Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2610 B Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2612 B Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2614 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2616 B Dr. Hans-Ulrich Krüger (SPD) . . . . . . . . . . . . 2617 B Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2618 D Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2620 C Ingrid Arndt-Brauer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2622 C Ingbert Liebing (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2624 C Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . 2626 A Kerstin Radomski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2627 D Carsten Körber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2629 A Nächste Sitzung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2630 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2631 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2632 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2583 (A) (C) (D)(B) 31. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Berichtigung 30. Sitzung, Seite 2553 B, die ersten beiden Absätze sind wie folgt zu lesen: Den Gipfel finde ich aber wirklich, dass Sie den An- teil, den Ihr Ministerium erbringen muss, damit das unsägliche Betreuungsgeld gezahlt werden kann, den Ar- beitslosen aufdrücken. Die Arbeitslosen sollen die 5 Millionen Euro aufbringen, die das Betreuungsgeld kostet. Das mag nicht viel Geld sein, aber ich finde, das ist an Symbolkraft nicht mehr zu toppen. Sie handeln nach dem Motto „Die Etats der Jobcenter reichen sowieso von vorne bis hinten nicht; da kommt es auf die 5 Millionen Euro auch nicht mehr an“. Ich halte das für eine ungeheure Unverschämtheit. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 2631 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 11.04.2014 Beck (Bremen), Marieluise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Becker, Dirk SPD 11.04.2014 Dörmann, Martin SPD 11.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 11.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 11.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 11.04.2014 Färber, Hermann CDU/CSU 11.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 11.04.2014 Freitag, Dagmar SPD 11.04.2014 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 11.04.2014 Groß, Michael SPD 11.04.2014 Held, Marcus SPD 11.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 11.04.2014 Kelber, Ulrich SPD 11.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Kömpel, Birgit SPD 11.04.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Mihalic, Irene BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 11.04.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Nowak, Helmut CDU/CSU 11.04.2014 Özdemir, Cem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.04.2014 Dr. Pfeiffer, Joachim CDU/CSU 11.04.2014 Pilger, Detlev SPD 11.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 11.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 11.04.2014 Rohde, Dennis SPD 11.04.2014 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.04.2014 Rüthrich, Susann SPD3 11.04.2014 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 11.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.04.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 11.04.2014 Schwabe, Frank SPD 11.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 11.04.2014 Thönnes, Franz SPD 11.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 11.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 11.04.2014 Wellenreuther, Ingo 11.04.2014 Werner, Katrin 11.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 11.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 11.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 11.04.2014 CDU/CSU DIE LINKE Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2632 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 31. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. April 2014 (A) (C) (B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Ausschuss für Arbeit und Soziales – Unterrichtung durch die Bundesregierung Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebens- lagen von Menschen mit Beeinträchtigungen Teilhabe – Beeinträchtigung – Behinderung Drucksachen 17/14476, 18/413 Nr. 1.3 Ausschuss für Gesundheit – Bericht gemäß § 56a GO-BT des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Technikfolgenabschätzung (TA) Fortpflanzungsmedizin – Rahmenbedingungen, wissen- schaftlich-technische Entwicklungen und Folgen Drucksachen 17/3759, 18/770 Nr. 24 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Fünfter Erfahrungsbericht der Bundesregierung über die Durchführung des Stammzellgesetzes (Fünfter Stammzellbericht) Drucksachen 17/12882, 18/770 Nr. 25 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über Erweiterungsszenarien zur elektroni- schen Dokumentation der Organspendeerklärung auf der elektronischen Gesundheitskarte Drucksachen 17/14326, 18/641 Nr. 18 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht zum Projekt „Deutsches Elektronisches Melde- system für Infektionsschutz“ (DEMIS) Drucksachen 17/14697, 18/641 Nr. 27 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Innenausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.28 Ratsdokument 13173/13 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/419 Nr. A.83 Ratsdokument 10900/13 Drucksache 18/544 Nr. A.30 Ratsdokument 5160/14 Drucksache 18/642 Nr. A.3 Ratsdokument 5742/14 Drucksache 18/822 Nr. A.16 EP P7_TA-PROV(2014)0069 Drucksache 18/822 Nr. A.17 Ratsdokument 5489/14 (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 31. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Schlussrunde Haushaltsgesetz 2014 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Herr

    Bundesminister Dobrindt, der Etat für Verkehr und Inf-
    rastruktur ist in der Tat der Investitionsetat des Bundes.
    Das weiß natürlich auch die Opposition zu schätzen. Es
    geht hier um sehr viel Geld.

    Das Problem ist, Herr Minister: In Ihrem Ministerium
    ist das viele Geld leider nicht in guten Händen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Nur wenige Belege: Mit dem Hauptstadt-Flughafen ha-
    ben wir uns inzwischen weltweit blamiert.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: 1,1 Milliarden noch mal drauf!)


    Der Ausbau des meistbefahrenen Kanals der Welt, des
    Nord-Ostsee-Kanals, verzögert sich aufgrund geringer





    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)

    Investitionen und ist überteuert. Bei der Lkw-Maut kom-
    men Sie im Schiedsverfahren mit Toll Collect seit fast
    einem Jahrzehnt zu keinem Ende. Beim Neubau des
    Schlosses in Berlin steht meiner Vermutung nach das
    nächste Desaster ins Haus. Der Ausbau von Breitband-
    netzen, um endlich die digitale Spaltung der Gesellschaft
    zu überwinden, lässt auf sich warten.


    (Beifall bei der LINKEN sowie der Abg. Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] – Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dazu hat er nichts gesagt!)


    Autobahnen, die im Rahmen der Verkehrsprojekte Deut-
    sche Einheit neu ausgebaut wurden, müssen nach drei
    oder vier Jahren schon wieder grundsaniert werden. Soll
    ich weitermachen? –


    (Zuruf von der LINKEN: Stuttgart 21)


    Ich glaube, das könnten Sie auch. Mein Fazit ist: Sie in
    dieser Regierung können nicht mit Geld umgehen und
    schon gar nicht mit viel Geld.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ein kleiner Rückblick. Wenn in der DDR Pfusch am
    Bau zum Vorschein kam, dann wurde immer gesagt: So
    etwas wird es im Westen nicht geben. Die haben Markt-
    wirtschaft. Da geht so etwas nicht. – Welch gigantischer
    Irrtum!


    (Heiterkeit und Beifall bei der LINKEN)


    Leider haben Sie mit der Abgabe des Ressorts Woh-
    nen und Städtebau die Idee eines großen, zukunftsfähi-
    gen Infrastrukturministeriums aufgegeben. Ich hätte mir
    eher gewünscht, dieses Ministerium um die kleinen
    Nachbarressorts Wirtschaft und Landwirtschaft zu berei-
    chern und so ein wirkliches Infrastrukturministerium zu
    schaffen. Sie haben da einen anderen Weg gewählt.

    Stichwort Maut. Hier haben wir eine halbe Milliarde
    Euro weniger an Einnahmen zu erwarten. Sie, Herr
    Minister, nennen das eine „theoretische Lücke“, die man
    aus den allgemeinen Haushaltsmitteln schließen könne.
    Es ist keine theoretische Lücke, wenn eine halbe Mil-
    liarde Euro fehlt. Auch allgemeine Haushaltsmittel müs-
    sen erst durch Steuern gedeckt werden. Reden Sie uns
    hier also nicht die Dinge schön. Das Problem muss ge-
    löst werden, und zwar zügig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Sie müssen sich auch über den auslaufenden Vertrag
    hinsichtlich der Mauterhebung entscheiden. Sie haben
    mitgeteilt, Herr Dobrindt, Sie wollten das im Laufe des
    Jahres entscheiden. Verdammt noch mal, bis Weihnach-
    ten kann das Parlament nicht warten! Wir werden Sie
    drängen, da zu einer Entscheidung zu kommen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was nun überhaupt nicht geht, Herr Minister, ist, dass
    Sie öffentlich über eine Pkw-Maut für Ausländer schwa-
    dronieren, dem Parlament dazu aber kein Wort sagen.


    (Ulli Nissen [SPD]: Das stimmt!)

    Ich habe in einer Zeitung ein Interview mit Ihnen gele-
    sen, in dem Sie ziemlich konkret werden. Sie benutzen
    die Formulierung: „Am 1. Januar 2016 wird die Pkw-
    Maut scharf gestellt“,


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist eine politische Mine der CSU!)


    und sagen, Sie wollten das Konzept vor der parlamenta-
    rischen Sommerpause ins Parlament einbringen. Aber,
    verdammt noch mal, dann lesen wir hier zum zweiten
    Mal den Haushalt! Es kann doch wohl nicht wahr sein,
    dass ein öffentlich so vieldiskutiertes Thema von Ihnen
    in den Medien bedient wird, Sie aber dem Parlament
    kein Wort dazu sagen. Das können wir nicht hinnehmen.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich finde auch Ihre Wortwahl „scharf stellen“ äußerst
    unangemessen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Er ist ja nicht der Verteidigungsminister!)


    Wer solche Begriffe benutzt, der denkt in der Kategorie
    von Feindbildern. Ich hoffe mal nicht, dass ausländische
    Autofahrer Ihr Feindbild sind, Herr Minister.


    (Beifall bei der LINKEN – Reinhold Sendker [CDU/CSU]: Sonst waren Sie nicht so zimperlich!)


    Ich will auch ein Wort zur Eisenbahn sagen. Über
    eine Sache reden Sie alle in der Großen Koalition über-
    haupt nicht mehr. Aber in den langfristig angelegten Be-
    teiligungsberichten und -beschlüssen – auch zu Priva-
    tisierungsvorhaben – der Bundesregierung steht noch
    immer etwas von einem geplanten Börsengang der Bahn
    AG. Warum reden Sie nicht mehr darüber? Weil Ihnen
    das natürlich peinlich ist!


    (Sabine Leidig [DIE LINKE]: Zu Recht! – Sören Bartol [SPD]: Das haben wir im Koalitionsvertrag geregelt!)


    Nun haben mir sowohl Bundesminister Dobrindt als
    auch Bahnchef Grube gesagt: Herr Claus, niemand hat
    die Absicht, einen Börsengang der Bahn zu vollziehen.


    (Lachen bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Michael GrosseBrömer [CDU/CSU]: Jetzt zitieren Sie jemanden aus Ihren Reihen!)


    Das glaube ich inzwischen auch. Aber wozu ich Sie auf-
    fordere, ist, der Öffentlichkeit einmal zu sagen: Wir ha-
    ben uns in dieser Sache vertan. – Haben Sie doch den
    Mut, zu sagen: „Wir haben da einen Fehler gemacht; die
    Privatisierung und der geplante Börsengang sind vom
    Tisch“! Das wäre endlich einmal eine ordentliche Posi-
    tion.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Das müssen Sie mal anderen sagen!)






    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)

    Herr Minister, Sie wissen von uns: Bei vielen wichti-
    gen Infrastrukturentscheidungen ist die Opposition da-
    bei. Das heißt aber auch: Transparenz gegenüber dem
    Parlament ist gefordert. Der Haushaltsausschuss lässt
    sich nicht austricksen. Wenn das so weit klar ist, dann
    sollte das künftig auch niemand versuchen, auch nie-
    mand aus dem Bundesverkehrsministerium.


    (Beifall bei der LINKEN sowie des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Kollege. – Nächster Redner ist

Sören Bartol für die SPD.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Sören Bartol


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Wir beraten heute in
    erster Lesung den Entwurf des Bundeshaushalts, mit
    dem wir die ersten Vorhaben unseres wirklich gut ver-
    handelten Koalitionsvertrags erfolgreich umsetzen wol-
    len.


    (Beifall bei der SPD – Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Geht so!)


    Insbesondere in den Bereichen Verkehr und digitale In-
    frastruktur werden alle in unserem Land spüren, dass
    diese Koalition wirklich handelt. Ich sage Ihnen: Wir pa-
    cken endlich die Probleme dieses Landes an. Wir küm-
    mern uns nämlich um die maroden Straßen, Schienen
    und Wasserstraßen. Unser Motto lautet: Wir reparieren
    Deutschland.


    (Lachen beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Roland Claus [DIE LINKE]: Reparieren muss man nur, was kaputt ist! – Weitere Zurufe von der LINKEN)


    Daher werden wir in diesem Jahr 2,6 Milliarden Euro
    in den Erhalt unserer Verkehrswege investieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das ist die höchste
    Summe, die jemals für die Sanierung unserer Straßen
    und Schienen ausgegeben wurde.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was für ein Scherz! – Weitere Zurufe vom BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    – Sie können immer weiter schreien; ich rede einfach
    weiter.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kabarett! Das alles glauben Sie ja selbst nicht!)


    Unser Ziel ist die Erhöhung der Mittel für die Reparatur
    der Schlaglöcher, der kaputten Brücken auf Schienen-
    wegen und Straßen bis 2017 auf 3 Milliarden Euro. Ich
    denke, das wird ein Erfolg dieser Koalition werden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

    Wir wissen jedoch auch, dass wir bei unseren Ver-
    kehrswegen natürlich noch den einen oder anderen
    Lückenschluss brauchen, damit wir alle sicher und zu-
    verlässig von A nach B kommen. Dafür wird diese
    Koalition bis 2017 zusätzlich 5 Milliarden Euro investie-
    ren. Am Ende der Legislaturperiode werden wir das Ni-
    veau von 12 Milliarden Euro erreichen, was übrigens
    seit Jahren von allen Experten und Vertretern der Ver-
    kehrswirtschaft als Mindestmaß gefordert wird und bis-
    her – außer unter dem SPD-Minister Wolfgang Tiefensee
    mithilfe der Konjunkturprogramme – noch von keiner
    Bundesregierung erreicht worden ist.

    Sehr geehrte Damen und Herren, mehr Geld allein
    macht noch keine bessere Verkehrspolitik.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das stimmt!)


    Wir finanzieren unsere Investitionen in die Verkehrs-
    wege aus den Steuergeldern aller sowie aus den Einnah-
    men aus der Erhebung der Lkw-Maut. Daher müssen wir
    verantwortungsvoll mit den Investitionsmitteln umge-
    hen. In der letzten Woche ist die Grundkonzeption des
    neuen Bundesverkehrswegeplans 2015 vorgestellt wor-
    den. Damit geht diese Große Koalition einen mutigen
    Schritt nach vorn. In Zukunft werden wir ganz klare
    Prioritäten setzen.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo denn?)


    Es wird der neue Grundsatz gelten: Der Bund investiert
    vorrangig dort, wo es von überregionaler, nationaler Be-
    deutung ist. In diese Projekte werden wir 80 Prozent un-
    serer Mittel für den Neu- und Ausbau investieren.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schon klar!)


    Trotz der guten Botschaften verschließen wir natür-
    lich nicht die Augen vor den Problemen, die wir noch
    vor uns haben. Wir alle wissen: Wir können am Ende nur
    so viel ausgeben, wie wir auch einnehmen. Seit Ende
    März wissen wir, dass die Mautsätze gesenkt werden
    müssen, da der Bund für die Finanzierung des Erhalts
    und des Neubaus der Straßen weniger Zinsen zahlt.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Man könnte auch das Gesetz ändern! Ihr habt doch eine große Mehrheit!)


    Nach Berechnungen des Bundesverkehrsministers dro-
    hen uns bis zum Jahr 2017 ungefähr 2 Milliarden Euro
    weniger an Einnahmen. Es ist klar: Das müssen wir aus-
    gleichen.

    SPD, CDU und CSU haben sich in ihrem Koalitions-
    vertrag klar dazu bekannt, das Prinzip der Nutzerfinan-
    zierung „Verkehr finanziert Verkehr“ fortzuentwickeln.
    Daher finde ich es gut, dass Bundesverkehrsminister
    Alexander Dobrindt die Ausdehnung der Lkw-Maut auf
    Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen und auf weitere 1 000 Kilome-
    ter vierspurige Bundesfernstraßen vorgeschlagen hat.
    Das kann ein erster Schritt sein. Darüber hinaus sollen
    bei der Berechnung der Lkw-Maut zum ersten Mal auch
    Dinge wie zum Beispiel Luftverschmutzung und Lärm-





    Sören Bartol


    (A) (C)



    (D)(B)

    belastung berücksichtigt werden. Das wird die sinken-
    den Einnahmen aus der Erhebung der Lkw-Maut nicht
    vollständig ausgleichen.


    (Zuruf von der LINKEN: Warum nicht? – Gegenruf des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Weil er nicht richtig rangeht!)


    – Ich komme gleich dazu.

    Deswegen, liebe Kolleginnen und Kollegen, brauchen
    wir einen zweiten Schritt, den wir auch im Koalitions-
    vertrag vereinbart haben. Wir haben gesagt, dass wir die
    Lkw-Maut auf alle Bundesfernstraßen ausdehnen wol-
    len.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sag mal etwas zur Pkw-Maut, Sören!)


    Deswegen ist auch klar – der Verkehrsminister hat es ge-
    rade in seiner Rede betont –, dass dieses Projekt bis
    Mitte Juli 2018 kommen wird. Entscheidend ist jetzt die
    Frage der Umsetzung. Gemeinsam müssen wir jetzt zü-
    gig entscheiden, mit welchen konkreten Maßnahmen wir
    die erfolgreiche Umsetzung erreichen wollen. Ich hoffe,
    dass wir am Ende einen Weg finden, der vielleicht von
    einer breiten Mehrheit im Bundestag von Koalition bis
    Opposition mitgegangen wird.


    (Roland Claus [DIE LINKE]: Eure Mehrheit ist schon zu breit!)


    Mein Ziel ist, nicht nur irgendwelche Löcher im Bun-
    deshaushalt zu stopfen, sondern am Ende zusätzliche
    Einnahmen für das Schließen von Schlaglöchern, die
    Reparatur von Brücken und den Ausbau unserer Schie-
    nenwege und Bundesfernstraßen zu generieren. Deswe-
    gen müssen alle zusätzlichen Einnahmen aus der Erhe-
    bung der Lkw-Maut – das ist mein Appell an alle –
    ungekürzt und zusätzlich in die Verkehrsinvestitionen
    fließen. Das sind wir dem Mautzahler in Deutschland
    schuldig.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Der Ausbau der Verkehrswege lebt von der Akzep-
    tanz der Bürgerinnen und Bürger. Daher werden wir in
    diesem Jahr mindestens 120 Millionen Euro in den
    Lärmschutz im Schienenverkehr und 50 Millionen Euro
    in den Lärmschutz an Bundesfernstraßen investieren. Ich
    glaube – und ich hoffe, das stößt auf Ihre Zustimmung –,
    wir sollten an dieser Stelle noch ambitionierter vorange-
    hen.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Allerdings!)


    Ich baue auf die Unterstützung der Mitglieder des Haus-
    haltsausschusses und der Mitglieder der Facharbeits-
    gruppen. Spätestens bis zum Ende dieser Legislatur-
    periode sollten wir eine Verdopplung der Mittel für den
    Lärmschutz erreicht haben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)

    Eine gute Verkehrspolitik beschränkt sich nicht nur
    auf Investitionen in unsere Verkehrswege. Wir arbeiten
    an einer modernen Mobilität des 21. Jahrhunderts. Un-
    sere Vision ist, dass Deutschland zum Leitmarkt und
    Leitanbieter für Elektromobilität wird. Daher fördern
    wir in diesem Jahr die Entwicklung alternativer Antriebe
    mit ungefähr 54 Millionen Euro. Gleichzeitig wollen
    wir, dass die digitale Welt auch im Bereich der Mobilität
    endlich Einzug hält. Darum setzen wir weiter auf das eu-
    ropäische Satelliten-Navigationssystem Galileo. Aber
    auch kleinere Projekte wie die Online-An- und -Abmel-
    dung von Fahrzeugen im Internet wird mit Unterstüt-
    zung des Bundesverkehrsministeriums endlich vorange-
    trieben.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Genau!)


    Die Digitalisierung unserer Mobilität wird jedoch nur
    gelingen, wenn wir am Ende schaffen, ein schnelles In-
    ternet für alle bereitzustellen.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, hoffentlich bald!)


    Wir dürfen nicht zulassen, dass es zu einer digitalen
    Spaltung zwischen Stadt und Land oder zwischen Jung
    und Alt kommt.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Gibt es doch schon längst! – Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die haben wir doch!)


    Der Schlüssel zum Erfolg, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen, ist unter anderem der flächendeckende Breitbandaus-
    bau.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Endlich! Wo bleibt das Geld dafür im Haushalt?)


    Diese Koalition hat sich zum Ziel gesetzt – Sie können
    es beklagen und beschimpfen –, bis 2018 eine flächen-
    deckende Versorgung mit Anschlüssen mit einer Über-
    tragungsrate von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zu
    erreichen. Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber wir
    packen es wenigstens an.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie tun nichts dafür und haben auch nichts im Haushalt eingestellt! – SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Aber Sie haben bisher keine Konzepte!)


    Es gibt den Vorschlag, die Einnahmen aus der Verstei-
    gerung von neuen Mobilfunkfrequenzen in den Ausbau
    des Breitbandnetzes fließen zu lassen. Das könnte we-
    nigstens zum Teil helfen, die bestehende Wirtschaftlich-
    keitslücke beim Breitbandausbau zu schließen. Wichtig
    ist an dieser Stelle, dass die Bundesregierung schnell mit
    den Bundesländern ins Gespräch kommt, wie die Ver-
    steigerung am Ende auszusehen hat. Mit dem Breitband-
    büro des Bundes haben wir ein kompetentes Berater-
    team, das unsere Städte und Kommunen in ganz





    Sören Bartol


    (A) (C)



    (D)(B)

    Deutschland beim Ausbau des Netzes sehr gut berät. Das
    sollten wir weiter fördern.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich freue mich auf
    die weiteren Beratungen des vorliegenden Entwurfes für
    einen Haushalt 2014 in den dafür zuständigen Ausschüs-
    sen des Deutschen Bundestages. Ich sage ganz klar: Ich
    baue auf die Unterstützung aller Fraktionen für mehr In-
    vestitionen in die Verkehrsinfrastruktur und in die Zu-
    kunft unserer Mobilität.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)