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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/30 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 I n h a l t : Nachwahl des Staatsministers Michael Roth und der Staatsministerin Monika Grütters als ordentliche Mitglieder sowie der Herren Dr. Michael Roik und Klaus Schuck als stellvertretende Mitglieder für den Stiftungs- rat der Stiftung Flucht, Vertreibung, Ver- söhnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Wahl des Abgeordneten Dr. Andreas Schockenhoff als stellvertretendes Mitglied für die Parlamentarische Versammlung des Europarates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2436 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2437 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2441 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2442 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2444 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2445 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2445 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2448 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2449 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2450 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 2451 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2452 C Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2453 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2456 D Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2459 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2461 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 2462 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2463 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 D Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2467 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2469 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 2470 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2472 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2473 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2475 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2476 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2478 A Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2479 A Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14009 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C b) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14010 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zu Aus- gangslage und Perspektiven der Post- 2015-Agenda für nachhaltige Entwick- lung – Gemeinsame globale Herausfor- derungen, Interessen und Ziele Drucksache 17/14667 (neu) . . . . . . . . . . . 2480 D e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Eingliederungsbericht 2012 der Bun- desagentur für Arbeit Drucksache 18/104 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 D f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheitengeschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2012 Drucksache 18/179 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bil- dung der Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ – Verantwor- tung für nachfolgende Generationen übernehmen Drucksache 18/1068 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B b) Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Eva Bulling-Schröter, Ralph Lenkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atommüll-Endla- gersuche vom Kopf auf die Füße stellen Drucksache 18/1069 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B c)–i) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 33, 34, 35, 36, 37, 38 und 39 zu Peti- tionen Drucksachen 18/985, 18/986, 18/987, 18/988, 18/989, 18/990, 18/991 . . . . . . . . . . . . . . . 2481 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirt- schaft und Energie zu dem Antrag der Ab- geordneten Kerstin Andreae, Oliver Krischer, Katharina Dröge, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Wettbewerbs- fähigkeit durch Innovation und Zukunftsinvestitionen sichern Drucksachen 18/493, 18/794 . . . . . . . . . . 2482 A b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 40, 41, 42, 43 und 44 zu Petitionen Drucksachen 18/1098, 18/1099, 18/1100, 18/1101, 18/1102 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 B Tagesordnungspunkt 5: a) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 1 und 2, Satz 3 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1070 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 D b) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 3, Satz 4 und 5 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1071 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 III b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2485 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 2486 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2488 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 2490 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2492 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2493 A Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2494 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2495 D Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2497 B Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2499 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2500 D Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2502 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2503 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2504 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2505 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2506 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 C Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2509 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2510 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2512 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2513 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2514 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2515 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2516 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2517 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2519 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2520 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2521 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2522 B Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2523 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2524 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2525 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 2526 B Tagesordnungspunkt 6: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Entsendung be- waffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Überbrückungsmission in der Zentral- afrikanischen Republik (EUFOR RCA) auf Grundlage der Beschlüsse 2014/73/ GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. Fe- bruar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 5. De- zember 2013 und vom 28. Januar 2014 Drucksachen 18/1081, 18/1095. . . . . . . . . 2526 D – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/1097 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2528 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 2529 B Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2530 B Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 2531 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 2532 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2533 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2534 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2534 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 2535 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2538 C Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2535 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2536 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2540 B Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2541 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2544 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . 2545 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2546 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2547 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2548 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2550 B Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2552 C Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2554 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2555 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2556 B Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2557 A Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2558 B Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2560 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2562 C Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2563 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2565 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 2567 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2568 B Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2569 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2571 B Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2572 A Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2573 B Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2574 B Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2575 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2576 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2577 D Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2579 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2580 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2581 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald, Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) . . . . . . . . 2581 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2431 (A) (C) (D)(B) 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2581 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 10.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 10.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 10.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 10.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 10.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 10.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10.04.2014 Groß, Michael SPD 10.04.2014 Held, Marcus SPD 10.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 10.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 10.04.2014 Post (Minden), Achim SPD 10.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 10.04.2014 Rawert, Mechthild SPD 10.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 10.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.04.2014 Schwabe, Frank SPD 10.04.2014 Thönnes, Franz SPD 10.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 10.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 10.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 10.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 10.04.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald und Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) Die Aufsetzung des Tagesordnungspunktes „Wahl der Mitglieder der Kommission“ zum jetzigen Zeitpunkt halten wir für verfrüht. Die Einsetzung der Kommission ohne benannte Vertreterinnen der Umweltverbände und Initiativen finden wir problematisch und stimmen des- wegen bei Tagesordnungspunkt 5 a und 5 b mit Enthal- tung. Die Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ soll laut § 3 Standortauswahlgesetz – StandAG – das Standortauswahlverfahren für Atommüll vorberei- ten. Sie soll aus 33 Mitgliedern bestehen, davon zwei Vertreterinnen von Umweltverbänden. Die heute dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegte Drucksache zur Einsetzung der Kommission und Wahl der Mitglieder enthält keine Namen von Vertreterinnen der Umweltver- bände. Ziel der Kommission sollte es sein, einen gesell- schaftlichen Dialogprozess zur Atommüllendlagerfrage zu begleiten, das StandAG zu evaluieren sowie Entschei- dungsgrundlagen und Handlungsempfehlungen zum wei- teren Verfahren der Endlagersuche zu erarbeiten. Ohne Vertreterinnen der Umweltverbände ist die Kommission Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2582 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 (A) (C) (B) für diese Aufgaben nicht ausreichend legitimiert und die gesellschaftliche Akzeptanz für die Ergebnisse der Kom- mission nicht zu erwarten. In den letzten Wochen und Monaten hat – sehr spät – ein konstruktiver Kommunikationsprozess zwischen Umwelt- verbänden, Initiativen, Bundestagsfraktionen, Vertreterin- nen und Vertretern der Bundesländer und dem Bundesum- weltministerium begonnen. Dieser Prozess hatte zum Ziel, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und Rahmenbe- dingungen für eine aktive Mitarbeit der Umweltverbände in der Kommission zu schaffen. In diesem Zusammen- hang haben die Umweltverbände und Initiativen – zum Beispiel auf der Tagung „Atommüll ohne Ende – Auf der Suche nach einem besseren Umgang“ am 28./29. März 2014 in Berlin – Anforderungen formuliert, wie ein transparentes und offenes Verfahren zur Endlagersuche Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K und wie ein sinnvoller Arbeitsprozess der Kommission aussehen könnte. Diese Hinweise sind relevant für die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz, für die Schaf- fung von Vertrauen in einen Neustart der Endlagersuche. Der Dialogprozess zwischen Politik und Umweltbe- wegung hat in der Zwischenzeit einiges bewirkt, ist je- doch noch nicht abgeschlossen und hat bisher nicht dazu geführt, dass die für die Umweltverbände und Initiativen reservierten Sitze in der Kommission von diesen mit Personalvorschlägen besetzt wurden. Der Dialogprozess ist also leider noch nicht als erfolgreich beendet zu be- werten und sollte demnach fortgesetzt werden, bis mit den Umweltverbänden und Initiativen deren Form der Mitarbeit geklärt werden konnte. Erst dann kann eine Einsetzung der Kommission unter weitestgehender ge- sellschaftlicher Legitimation sinnvoll erfolgen. ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 30. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP 7 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 8, ZP a-f Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 5 Gremienwahlen (Standortauswahlgesetz) Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 15 Gesundheit TOP 6 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Karl Schiewerling


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Die Rahmenbedingungen,
    unter denen wir über den Bundeshaushalt und insbeson-
    dere den Haushalt für Arbeit und Soziales diskutieren,
    sind denkbar gut. Wir haben Rekordbeschäftigung und
    stetig sinkende Arbeitslosenzahlen sowie Rekordüber-
    schüsse in den Kassen der Sozialversicherung zu ver-
    zeichnen. Das alles ist kein Zufall. Wir haben in den
    letzten acht Jahren eine intelligente Wirtschafts-, Haus-
    halts- und Sozialpolitik unter Leitung der Union betrie-





    Karl Schiewerling


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    ben. Wir haben die Grundlagen dafür geschaffen, dass
    wir uns Dinge erlauben können – wir schließen Gerech-
    tigkeitslücken –, an die wir vor acht Jahren noch nicht
    einmal gedacht haben.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Das Beste ist: Das Frühjahrsgutachten, das heute vorge-
    stellt wurde, bestätigt, dass die gute konjunkturelle Ent-
    wicklung anhält. Das ist die beste Botschaft; denn wir
    können uns all diese sozialpolitischen Maßnahmen nur
    erlauben, solange die wirtschaftlichen Rahmenbedin-
    gungen stimmen. Wenn sie nicht stimmen, können wir in
    der Sozialpolitik nichts machen. Ich glaube, dass die
    Grundlagen dafür gut sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik ist aus Sicht der
    Union kein Instrument zur Umverteilung, sondern hat
    den Prinzipien der Personenwürde, der subsidiären Hilfe
    und der Solidarität zu folgen. Es geht um Chancen, Teil-
    habe und Leistungsgerechtigkeit. Die Arbeitsmarktpoli-
    tik ist von zentraler Bedeutung, weil es darum geht, für
    faire Bedingungen am Arbeitsmarkt zu sorgen. Die beste
    Sozialpolitik ist, Menschen in Arbeit zu bringen. Dafür
    müssen wir alles tun, und dafür werden wir alles tun.

    Im Mittelpunkt der Arbeitsmarktpolitik steht die Ta-
    rifautonomie. Arbeitgeber und Gewerkschaften entschei-
    den über die Arbeitsbedingungen. Die Spielregeln wer-
    den durch den Staat festgelegt. Ich freue mich sehr, dass
    dies unstrittig ist; denn das ist Teil unserer freiheitlichen
    Grundordnung in der Bundesrepublik Deutschland. Wir
    wollen die Tarifautonomie stärken. Deswegen werden
    wir ein Tarifvertragsgesetz verabschieden, das es in Zu-
    kunft erleichtert, abgeschlossene Tarifverträge, die eine
    große Bedeutung haben, weil sie berechtigten öffentli-
    chen Interessen dienen, für allgemeinverbindlich zu er-
    klären. Damit werden wir für mehr Ordnung, von den
    Tarifpartnern beschlossen, auf dem deutschen Arbeits-
    markt sorgen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Ich freue mich, dass wir neben den 14 Branchen, für
    die jetzt das Arbeitnehmer-Entsendegesetz gilt, die Mög-
    lichkeit eröffnen, dass auch andere Branchen dort unter-
    kommen. Das ist wichtig, weil es nicht wenige Arbeit-
    nehmer gibt, die jetzt aus osteuropäischen und anderen
    Ländern zu uns kommen und faire Bedingungen auf un-
    serem Arbeitsmarkt vorfinden sollen. Dafür ist das Ar-
    beitnehmer-Entsendegesetz da. Das ist ein wichtiger
    Beitrag zu mehr Gerechtigkeit auch auf dem Arbeits-
    markt, getragen von den Tarifvertragsparteien.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir werden den flächendeckenden Mindestlohn be-
    schließen,


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    zum ersten und auch zum letzten Mal im Deutschen
    Bundestag, weil dies danach eine Tarifkommission, be-
    stehend aus Arbeitgebern und Gewerkschaften, machen
    wird. Arbeitgeber und Gewerkschaften wissen am bes-
    ten, wie die Bedingungen in ihrer Region oder Branche
    sind, und haben den besten Überblick über den Arbeits-
    markt. Die werden die Entscheidungen treffen. Ich finde
    es auch gut, dass diese Tarifkommission sich genau an-
    schaut, welche Auswirkungen der Mindestlohn auf die
    Beschäftigung haben wird; denn wir wissen letztendlich
    noch nicht genau, wie der Mindestlohn und das Tarifpa-
    ket unter dem Strich wirken. Die Tarifpartner sind dafür
    die richtigen Ansprechpartner, und sie können gute Zu-
    arbeit zu der ohnehin geplanten Überprüfung unseres Ta-
    rifpakets leisten. Ich halte das für einen guten und für ei-
    nen wichtigen Schritt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Der Sozialstaat fußt auf stabilen Familienstrukturen
    und auf Erwerbsarbeit. Der Sozialstaat braucht gute
    Rahmenbedingungen. Wir wollen insbesondere deswe-
    gen denjenigen, die jetzt arbeitslos sind – die Bundesar-
    beitsministerin hat, wie ich finde, anhand beeindrucken-
    der Beispiele darauf hingewiesen, wo die Hilfen jetzt
    anzusetzen sind –, zielgerichtet helfen, wieder in Be-
    schäftigung zu kommen. Etwa 3 Millionen Menschen
    sind ohne Arbeit. Darunter sind sehr viele, die sehr lange
    arbeitslos sind. Wir wissen, dass sie es besonders schwer
    haben, auf dem Arbeitsmarkt unterzukommen.

    Wir begrüßen ausdrücklich, dass die Bundesarbeits-
    ministerin das, was in der letzten Legislaturperiode be-
    reits begonnen wurde, nämlich eine intensive Eins-zu-
    eins-Betreuung zunächst als Experimentum, jetzt in eine
    Regelförderung überführen will, damit wir noch mehr
    Menschen konkret helfen können, wieder in Beschäfti-
    gung zu kommen. Dabei wollen wir auch die Arbeitge-
    ber beraten und begleiten; denn manche Schritte, die
    dann erfolgen müssen, wenn die Betroffenen im Betrieb
    sind, sind nicht ganz so einfach. Aber durch gute wech-
    selseitige Hilfestellung werden wir das erreichen. Ich
    halte das für einen wichtigen und für einen guten Schritt.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)


    Frau Lötzsch, ich teile Ihre Auffassung nicht. Wenn
    wir das Tarifgesetz, in dem auch der Mindestlohn gere-
    gelt ist, jetzt beschließen werden und für Langzeitar-
    beitslose für die Dauer eines halben Jahres der Mindest-
    lohn von 8,50 Euro möglicherweise unterschritten wird,
    dann kann man das, wie Sie es machen, unter dem Ge-
    sichtspunkt der Gerechtigkeit diskutieren.


    (Zurufe von der LINKEN: Ja!)


    – Ja, das kann man machen. – Aber ist es denn gerechter,
    wenn ich Menschen einen Arbeitsplatz vorenthalte, weil
    die Löhne zu hoch sind? Ich sage Ihnen: Unser Ziel ist,
    Langzeitarbeitslose in Beschäftigung zu bringen. Wenn
    sie zunächst einmal ein halbes Jahr lang nicht den Min-
    destlohn bekommen, aber eine Berufsperspektive erhal-
    ten, dann soll uns dieser Schritt viel wert sein; denn es
    geht um Gerechtigkeit für die Menschen, die der Hilfe
    besonders bedürfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Wir begrüßen ausdrücklich, dass wir konsequent in
    den Bereich der beruflichen Bildung einsteigen und dass





    Karl Schiewerling


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    das Bundesarbeitsministerium jetzt insbesondere denen
    helfen will, die keine Berufsausbildung haben. Etwa
    1,4 Millionen Menschen sind es, wenn ich die Zahl rich-
    tig im Kopf habe, die weder eine Schul- noch eine Be-
    rufsausbildung haben. Sie werden auf dem Arbeitsmarkt
    keine Perspektive haben, wenn wir ihnen nicht konse-
    quent helfen. Hier greift das Prinzip „Fordern und För-
    dern“. Alle sind gefragt.

    Das ist gewiss kein einfacher Weg, auch nicht für die
    Menschen, die davon betroffen sind. Aber es ist ein le-
    bensnotwendiger Weg für die Menschen, die in dieser
    Situation sind. Denn unser Ziel muss es sein, dass sie ei-
    nes Tages mit ihrer eigenen Hände und ihres eigenen
    Kopfes Arbeit den Lebensunterhalt für sich und ihre Fa-
    milien verdienen können, um eine Grundlage für ihr Le-
    ben zu haben.

    Wir vermeiden über diesen Weg jene Spirale, die im
    Prinzip zwangsläufig in die Abhängigkeit vom sozialen
    Transfersystem führt. Wir müssen den Betroffenen also
    in dieser Situation tatkräftig unter die Arme greifen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Wir halten es auch für notwendig, den Blick auf die
    Menschen zu richten, die der besonderen Unterstützung
    bedürfen, nämlich auf die Menschen mit einer Behinde-
    rung. Wir teilen ausdrücklich die Auffassung: Hier gibt
    es viele Potenziale, die wir wecken und stärken müssen.

    Wir begrüßen auch sehr, dass wir in der letzten Legis-
    laturperiode begonnen haben, jungen Menschen in ande-
    ren Ländern, etwa in Spanien oder in Griechenland, die
    Möglichkeit zu eröffnen, nach Deutschland zu kommen
    und hier eine Berufsausbildung zu machen. Wir sehen,
    dass es da im Augenblick sogar Engpässe gibt, weil die
    Nachfrage plötzlich so gestiegen ist, dass wir finanziell
    an unsere Grenzen gestoßen sind. Im Hinblick auf dieje-
    nigen, die jetzt in Spanien oder anderswo auf gepackten
    Koffern sitzen und darauf warten, dass sie mit ihrer Be-
    rufsausbildung in Deutschland endlich beginnen können,
    kann ich sagen: Wir wollen alles Notwendige versuchen,
    diesen finanziellen Engpass zu beseitigen, damit sie eine
    berufliche Perspektive bekommen.

    Aber ich sage genauso deutlich: Wenn es um den
    Fachkräftemangel geht – das, was ich beschrieben habe,
    ist ja ein Teil der Diskussion um den Fachkräftemangel –,
    müssen wir den Blick auch auf diejenigen Menschen
    richten, die in unserem Land leben; sie dürfen wir nicht
    außer Acht lassen. Ich denke an die Arbeitslosen, an die
    Frauen, die in Erwerbsarbeit zurückwollen, an Men-
    schen mit einer Behinderung, an Ältere, die wieder an
    ihren Arbeitsplatz zurückwollen. Wir müssen die not-
    wendigen Wege konsequent gehen, um den Fachkräfte-
    bedarf auch aus den eigenen Reihen zu decken. Denn
    auch hier gibt es Menschen mit Begabungen und Fähig-
    keiten, die wir auf unserem Arbeitsmarkt dringend benö-
    tigen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Birgit Wöllert [DIE LINKE])

    Ein etwas kritischer Punkt, der im Augenblick heftig
    diskutiert wird, ist die Eingliederungshilfe. Wir kennen
    die Diskussion im Hinblick auf die Kommunen, die sich
    dazu im Augenblick abspielt. Ich will Ihnen sagen, dass
    wir gerne sähen, dass von diesem Haus die Botschaft
    ausgeht: Im Mittelpunkt steht der Mensch. Unser Anlie-
    gen besteht darin, den Menschen, die behindert sind, zu
    helfen. Ihre Rahmenbedingungen wollen wir verbessern.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD sowie der Abg. Corinna Rüffer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    In einem zweiten Schritt reden wir darüber, wie die fi-
    nanziellen Rahmenbedingungen für die Kommunen
    sind. Wir stehen hier zu unserem Wort. Ich denke, dass
    entsprechende Lösungswege gefunden werden.

    Wenn wir in diesem Haushalt – das sei noch dazuge-
    sagt – 5,5 Milliarden Euro für die Grundsicherung im
    Alter veranschlagt haben, dann bedeutet auch das eine
    maßgebliche Entlastung für die Kommunen.


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Richtig!)


    Ich halte es für notwendig, einmal in aller Deutlichkeit
    zu sagen, dass wir hier bereits einen wichtigen Schritt
    gegangen sind.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD – Markus Kurth [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Versprochen haben Sie etwas anderes!)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, wir können
    vieles in der Sozialpolitik bewegen, wenn die wirtschaft-
    lichen Rahmenbedingungen stimmen. Es ist richtig: Wir
    wollen das Rentenpaket anpacken. In diesem Bundes-
    haushalt sind knapp 12 Milliarden Euro zur Finanzie-
    rung der sogenannten Mütterrente – Frauen, die vor
    1992 Kinder geboren haben, wird auf ihr Rentenkonto
    ein Rentenpunkt mehr gutgeschrieben – vorgesehen. Ich
    finde, das ist ein wichtiger und guter Beitrag. Dies deutet
    darauf hin – ich verweise darauf, dass dafür gerade ein-
    mal 6 Milliarden Euro real ausgegeben werden –, dass
    der Staat schon einiges an Steuermitteln bereitstellt, um
    diese Renten zu finanzieren.

    Der allgemeine Zuschuss zur Rentenversicherung
    steigt zudem um 1,5 Milliarden Euro. Dieser Schritt ist
    deswegen notwendig, weil wir den Rentenversiche-
    rungsbeitrag nicht abgesenkt haben; vielmehr zahlen Ar-
    beitgeber und Versicherte unveränderte Beiträge zur
    Rentenversicherung. Da zudem mehr und höhere Gehäl-
    ter gezahlt werden, steigen auch die Mittel, die in die
    Rentenversicherung fließen. Deswegen muss sich auch
    der Bund mit einem höheren Zuschuss an der Stärkung
    der Rentenversicherung beteiligen.

    All dies wird dazu führen, dass wir die Situation der
    Rentenkassen über einen längeren Zeitraum stabil halten
    und damit eine gute Grundlage für die Finanzierung un-
    seres Rentenpakets erwirtschaften.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)






    Karl Schiewerling


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    Ich will einen letzten Gedanken nennen, der wichtig
    und zentral ist. Wir haben Anfang dieses Jahrhunderts
    erlebt, wie das wirtschaftspolitische Pendel aufgrund der
    wirtschaftlich schwierigen Situation sehr stark in eine
    Richtung ausgeschlagen ist: hin zur Flexibilität in allen
    Bereichen.

    Es ist völlig klar: Wir haben jetzt eine gute wirtschaftli-
    che Situation, und das Pendel schlägt zurück. Wir müs-
    sen allerdings aufpassen – das sage ich aus Sicht der
    Union sehr deutlich –, dass wir jetzt nicht wieder ins ge-
    naue Gegenteil verfallen. Zentral bei der sozialen Markt-
    wirtschaft ist, dass wir wirtschaftliche Vernunft und so-
    ziale Notwendigkeit in einen vernünftigen Ausgleich
    bringen. Die soziale Marktwirtschaft gibt dazu die richti-
    gen und die notwendigen Antworten, und der Haushalt
    der Bundesarbeitsministerin für das Jahr 2014 wird dem
    auch gerecht.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Herr Kollege Schiewerling. – Nächste

Rednerin ist für Bündnis 90/Die Grünen die Kollegin
Ekin Deligöz.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ekin Deligöz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich

    fange mit der Rente an. Das derzeitige Aushängeschild
    Ihres Hauses ist Ihr Rentenpaket. Das kann man auch se-
    hen: Es gab dazu rechtzeitig Werbeplakate und eine
    ganze Kampagne.


    (Zuruf der Abg. Brigitte Pothmer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Frau Ministerin, da ich jetzt die Berichterstattung in die-
    sem Bereich übernommen habe, fange ich damit an:
    Diese Kampagne ist und bleibt politisch indiskutabel
    und haushaltsrechtlich absolut bedenklich.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Mir ist jetzt zu Ohren gekommen, dass Sie in Ihrem
    Haus eine weitere Kampagne planen, nämlich zum Min-
    destlohn – noch bevor dieser Haushalt beschlossen wird.
    Ich kann dazu nur sagen: Es ist völlig okay, dass wir in
    Deutschland keinen Shutdown wie in Amerika haben,
    aber wir haben Regeln, und wir haben auch Regeln beim
    Haushalt. Wir sind jetzt in den Verhandlungen. Es hat et-
    was mit Respekt vor dem Parlament und vor den Haus-
    hältern zu tun, dass man sich an diese Regeln hält und
    nicht gutsherrenartig über Mittel für Öffentlichkeitsar-
    beit befindet.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


    Aber kommen wir zur Sache selber. Das Rentenpaket
    belastet den Einzelplan 11 durch die zurückgenommene
    Beitragssatzsenkung schon jetzt mit rund 1,5 Milliarden
    Euro. Dazu werden die Belastungen der Beitragszahler
    selbst kommen sowie die Belastungen der Länder- und
    Kommunalhaushalte, die wir noch gar nicht beziffern
    können. Die Leistungsausweitung selber kostet 9 Mil-
    liarden Euro jährlich. Herr Kollege Schiewerling, ich
    weiß nicht, ob ich Sie richtig verstanden habe. Das Pro-
    blem ist: Die Mittel kommen nicht aus den Steuermit-
    teln, sondern sie kommen von den Beitragszahlern. Die
    werden das gegenfinanzieren. Das Risiko einer Frühver-
    rentungswelle etwa – wir haben im Haushaltsausschuss
    gehört, wozu das alles führen kann – ist bei diesen Kos-
    ten noch gar nicht berücksichtigt. Es gibt schon jetzt
    Zahlen, nach denen sich das Ganze bis zum Jahr 2030
    auf 175 Milliarden Euro summieren wird. Das Ganze ist
    nicht sachgerecht finanziert. Das Schlimmste ist: Es geht
    definitiv nicht die drängendsten Probleme unserer Ge-
    sellschaft an.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich will das für Sie ein bisschen konkretisieren. Sie
    haben, Frau Ministerin, jetzt und auch bei einer anderen
    Debatte zum Rentenpaket von der Anerkennung von Le-
    bensleistung gesprochen. Armut in Deutschland ist im
    Augenblick jung und weiblich. Sie trifft die alleinerzie-
    hende Mutter, und sie trifft Eltern von Kindern. Armut in
    Deutschland wird älter, bleibt aber weiblich. Viele von
    den Frauen, die in Armut hinein älter werden, werden
    45 Beitragsjahre nicht erreichen, weil sie Kinder erzogen
    oder jemanden gepflegt haben oder aus anderen Gründen
    nicht durchgängig gearbeitet haben.

    Sie werden aber wohl auch leider nichts von Ihrer
    Mütterrente haben, weil in dem Moment, wo sie Sozial-
    leistungen in Anspruch nehmen, etwa Grundsicherung
    beziehen, Witwenrente bekommen oder auch nur Wohn-
    geld erhalten, diese Leistungen gegengerechnet werden.
    Das heißt, sie werden mit Nullkommanullnull aus Ihrem
    Paket herausfallen. Und wer redet hier von der Anerken-
    nung von Lebensleistung?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wer redet hier von der Verantwortung gegenüber diesen
    Frauen? Auch sie haben eine Anerkennung verdient. Wir
    Grüne sind für eine Garantierente, weil wir die Verant-
    wortung für soziale Gerechtigkeit ernst nehmen.

    Wenn ich mir Ihr Paket angucke, dann muss ich fest-
    stellen: Die Lebensleistungsrente wird auf der Zeitschiene
    erst einmal verschoben, wenn sie in dieser Wahlperiode
    überhaupt noch kommt. Leistungen im Falle von Er-
    werbsminderung, Rehabilitationsleistungen – das alles
    kommt doch vorn und hinten nicht hin. Genau diese
    Menschen werden bei Ihnen leer ausgehen. Deren Kin-
    der wiederum werden das Ganze gegenfinanzieren.


    (Abg. Dr. Martin Rosemann [SPD] meldet sich zu einer Zwischenfrage)


    – Bitte schön, Herr Kollege.