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ID1803000100

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/30 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 I n h a l t : Nachwahl des Staatsministers Michael Roth und der Staatsministerin Monika Grütters als ordentliche Mitglieder sowie der Herren Dr. Michael Roik und Klaus Schuck als stellvertretende Mitglieder für den Stiftungs- rat der Stiftung Flucht, Vertreibung, Ver- söhnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Wahl des Abgeordneten Dr. Andreas Schockenhoff als stellvertretendes Mitglied für die Parlamentarische Versammlung des Europarates . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 B Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Sigmar Gabriel, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2431 D Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2436 B Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2437 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2441 A Thomas Jurk (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2442 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2444 B Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2445 C Klaus Ernst (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2445 D Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2448 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2449 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2450 A Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 2451 B Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2452 C Dr. Thomas Gambke (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2453 D Jan Metzler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2455 A Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2456 D Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und For- schung Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2459 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2461 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 2462 B Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2463 C Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2465 D Albert Rupprecht (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2467 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2469 B Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . . 2470 C Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2472 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2473 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2475 B Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2476 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2478 A Anette Hübinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2479 A Tagesordnungspunkt 7: a) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Haushaltsrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14009 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C b) Antrag des Bundesministeriums der Fi- nanzen: Entlastung der Bundesregie- rung für das Haushaltsjahr 2012: – Vorlage der Vermögensrechnung des Bundes für das Haushaltsjahr 2012 – Drucksache 17/14010 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C c) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Sozialbericht 2013 Drucksache 17/14332 . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 C d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung zu Aus- gangslage und Perspektiven der Post- 2015-Agenda für nachhaltige Entwick- lung – Gemeinsame globale Herausfor- derungen, Interessen und Ziele Drucksache 17/14667 (neu) . . . . . . . . . . . 2480 D e) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Eingliederungsbericht 2012 der Bun- desagentur für Arbeit Drucksache 18/104 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2480 D f) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht der Bundesregierung über den Stand von Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit und über das Unfall- und Berufskrankheitengeschehen in der Bundesrepublik Deutschland im Jahr 2012 Drucksache 18/179 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 A Tagesordnungspunkt 8: a) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Bil- dung der Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ – Verantwor- tung für nachfolgende Generationen übernehmen Drucksache 18/1068 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B b) Antrag der Abgeordneten Hubertus Zdebel, Eva Bulling-Schröter, Ralph Lenkert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atommüll-Endla- gersuche vom Kopf auf die Füße stellen Drucksache 18/1069 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2481 B c)–i) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 33, 34, 35, 36, 37, 38 und 39 zu Peti- tionen Drucksachen 18/985, 18/986, 18/987, 18/988, 18/989, 18/990, 18/991 . . . . . . . . . . . . . . . 2481 C in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt a) Beratung der Beschlussempfehlung und des Berichts des Ausschusses für Wirt- schaft und Energie zu dem Antrag der Ab- geordneten Kerstin Andreae, Oliver Krischer, Katharina Dröge, weiterer Ab- geordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Wettbewerbs- fähigkeit durch Innovation und Zukunftsinvestitionen sichern Drucksachen 18/493, 18/794 . . . . . . . . . . 2482 A b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 40, 41, 42, 43 und 44 zu Petitionen Drucksachen 18/1098, 18/1099, 18/1100, 18/1101, 18/1102 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 B Tagesordnungspunkt 5: a) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 1 und 2, Satz 3 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1070 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2482 D b) Wahl der Mitglieder der „Kommission Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ gemäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Num- mer 3, Satz 4 und 5 des Standortaus- wahlgesetzes Drucksache 18/1071 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 A Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 III b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2483 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2485 B Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 2486 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2488 D Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . 2490 C Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2492 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2493 A Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2494 D Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2495 D Dr. Peter Tauber (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2497 B Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2499 C Sylvia Pantel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2500 D Gülistan Yüksel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2502 A Alois Rainer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2503 A Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2504 C Diana Golze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2505 B Michael Leutert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2506 B Ulrike Gottschalck (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 C Einzelplan 15 Bundesministerium für Gesundheit Hermann Gröhe, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2506 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2509 A Dr. Karl Lauterbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2510 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2512 C Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2513 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2514 B Kathrin Vogler (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2515 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2516 A Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2517 B Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2519 A Maria Michalk (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2520 C Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2521 A Burkhard Blienert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2522 B Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2523 C Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2524 D Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2525 B Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 2526 B Tagesordnungspunkt 6: – Beschlussempfehlung und Bericht des Auswärtigen Ausschusses zu dem Antrag der Bundesregierung: Entsendung be- waffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Überbrückungsmission in der Zentral- afrikanischen Republik (EUFOR RCA) auf Grundlage der Beschlüsse 2014/73/ GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäischen Union vom 10. Fe- bruar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheits- rates der Vereinten Nationen vom 5. De- zember 2013 und vom 28. Januar 2014 Drucksachen 18/1081, 18/1095. . . . . . . . . 2526 D – Bericht des Haushaltsausschusses gemäß § 96 der Geschäftsordnung Drucksache 18/1097 . . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christoph Strässer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2527 A Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2528 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . . 2529 B Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2530 B Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 2531 C Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 2532 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2533 C Harald Petzold (Havelland) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2534 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2534 D Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . 2535 D Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2538 C Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales Andrea Nahles, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2535 C Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2536 B Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2540 B Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2541 D Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2544 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . 2545 A Ewald Schurer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2546 A Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2547 D Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2548 D Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2550 B Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2552 C Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2554 A Mark Helfrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2555 A Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2556 B Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2557 A Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2558 B Einzelplan 16 Bundesministerium für Umwelt, Natur- schutz, Bau und Reaktorsicherheit Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2560 B Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2562 C Christian Haase (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2563 C Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2565 C Steffen-Claudio Lemme (SPD) . . . . . . . . . . . 2567 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2568 B Dr. Anja Weisgerber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2569 C Sylvia Kotting-Uhl (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2571 B Hubertus Zdebel (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2572 A Dr. Matthias Miersch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2573 B Carsten Müller (Braunschweig) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2574 B Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2575 C Christian Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2576 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2577 D Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2579 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2580 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2581 A Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald, Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) . . . . . . . . 2581 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2431 (A) (C) (D)(B) 30. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 2581 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 10.04.2014 Amtsberg, Luise BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Bareiß, Thomas CDU/CSU 10.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 10.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 10.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 10.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 10.04.2014 Fograscher, Gabriele SPD 10.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 10.04.2014 Groß, Michael SPD 10.04.2014 Held, Marcus SPD 10.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 10.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Dr. Lengsfeld, Philipp CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Lindner, Tobias BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 10.04.2014 Poschmann, Sabine SPD 10.04.2014 Post (Minden), Achim SPD 10.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 10.04.2014 Rawert, Mechthild SPD 10.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 10.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 10.04.2014 Schwabe, Frank SPD 10.04.2014 Thönnes, Franz SPD 10.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 10.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 10.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 10.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 10.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 10.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 10.04.2014 Anlage 2 Erklärung nach § 31 GO der Abgeordneten Dr. Julia Verlinden, Peter Meiwald und Corinna Rüffer (alle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) zu: – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 1 und 2, Satz 3 des Standortauswahlgesetzes – Wahl der Mitglieder der „Kommission La- gerung hoch radioaktiver Abfallstoffe“ ge- mäß § 3 Absatz 1 Satz 2 Nummer 3, Satz 4 und 5 des Standortauswahlgesetzes (Tagesordnungspunkte 5 a und 5 b) Die Aufsetzung des Tagesordnungspunktes „Wahl der Mitglieder der Kommission“ zum jetzigen Zeitpunkt halten wir für verfrüht. Die Einsetzung der Kommission ohne benannte Vertreterinnen der Umweltverbände und Initiativen finden wir problematisch und stimmen des- wegen bei Tagesordnungspunkt 5 a und 5 b mit Enthal- tung. Die Kommission „Lagerung hoch radioaktiver Abfall- stoffe“ soll laut § 3 Standortauswahlgesetz – StandAG – das Standortauswahlverfahren für Atommüll vorberei- ten. Sie soll aus 33 Mitgliedern bestehen, davon zwei Vertreterinnen von Umweltverbänden. Die heute dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegte Drucksache zur Einsetzung der Kommission und Wahl der Mitglieder enthält keine Namen von Vertreterinnen der Umweltver- bände. Ziel der Kommission sollte es sein, einen gesell- schaftlichen Dialogprozess zur Atommüllendlagerfrage zu begleiten, das StandAG zu evaluieren sowie Entschei- dungsgrundlagen und Handlungsempfehlungen zum wei- teren Verfahren der Endlagersuche zu erarbeiten. Ohne Vertreterinnen der Umweltverbände ist die Kommission Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2582 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 30. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 10. April 2014 (A) (C) (B) für diese Aufgaben nicht ausreichend legitimiert und die gesellschaftliche Akzeptanz für die Ergebnisse der Kom- mission nicht zu erwarten. In den letzten Wochen und Monaten hat – sehr spät – ein konstruktiver Kommunikationsprozess zwischen Umwelt- verbänden, Initiativen, Bundestagsfraktionen, Vertreterin- nen und Vertretern der Bundesländer und dem Bundesum- weltministerium begonnen. Dieser Prozess hatte zum Ziel, gegenseitiges Verständnis zu entwickeln und Rahmenbe- dingungen für eine aktive Mitarbeit der Umweltverbände in der Kommission zu schaffen. In diesem Zusammen- hang haben die Umweltverbände und Initiativen – zum Beispiel auf der Tagung „Atommüll ohne Ende – Auf der Suche nach einem besseren Umgang“ am 28./29. März 2014 in Berlin – Anforderungen formuliert, wie ein transparentes und offenes Verfahren zur Endlagersuche Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K und wie ein sinnvoller Arbeitsprozess der Kommission aussehen könnte. Diese Hinweise sind relevant für die notwendige gesellschaftliche Akzeptanz, für die Schaf- fung von Vertrauen in einen Neustart der Endlagersuche. Der Dialogprozess zwischen Politik und Umweltbe- wegung hat in der Zwischenzeit einiges bewirkt, ist je- doch noch nicht abgeschlossen und hat bisher nicht dazu geführt, dass die für die Umweltverbände und Initiativen reservierten Sitze in der Kommission von diesen mit Personalvorschlägen besetzt wurden. Der Dialogprozess ist also leider noch nicht als erfolgreich beendet zu be- werten und sollte demnach fortgesetzt werden, bis mit den Umweltverbänden und Initiativen deren Form der Mitarbeit geklärt werden konnte. Erst dann kann eine Einsetzung der Kommission unter weitestgehender ge- sellschaftlicher Legitimation sinnvoll erfolgen. ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 30. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Energie Epl 30 Bildung und Forschung TOP 7 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 8, ZP a-f Abschließende Beratungen ohne Aussprache TOP 5 Gremienwahlen (Standortauswahlgesetz) Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend Epl 15 Gesundheit TOP 6 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Epl 11 Arbeit und Soziales Epl 16 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nehmen Sie bitte Platz. Die Sitzung ist eröffnet.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich begrüße Sie alle
    herzlich zur 30. Sitzung des Bundestages in der laufen-
    den Legislaturperiode.

    Bevor wir unsere Haushaltsberatungen fortsetzen,
    müssen wir noch Nachwahlen für den Stiftungsrat der
    Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung durchfüh-
    ren.

    Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und
    Medien schlägt vor, als Vertreter des Auswärtigen Amts
    für die ausgeschiedene Staatsministerin Cornelia Pieper
    den Staatsminister Michael Roth als ordentliches Mit-
    glied zu berufen.

    Als Vertreter der Beauftragten der Bundesregierung
    für Kultur und Medien wird als ordentliches Mitglied die
    Staatsministerin Monika Grütters für den ausgeschie-
    denen Staatsminister Bernd Neumann und als persönli-
    ches stellvertretendes Mitglied Herr Dr. Michael Roik
    für Frau Dr. Ingeborg Berggreen-Merkel vorgeschlagen.

    Schließlich soll als Vertreter des Bundes der Vertrie-
    benen Herr Klaus Schuck für den verstorbenen Herrn
    Hartmut Saenger als persönliches stellvertretendes Mit-
    glied berufen werden.

    Stimmen Sie diesen Vorschlägen zu? – Das ist offen-
    sichtlich der Fall. Dann sind die Genannten in Ihrer je-
    weiligen Funktion in den Stiftungsrat gewählt.

    Für die Parlamentarische Versammlung des Euro-
    parates schlägt die Fraktion der CDU/CSU als Vertreter
    der Bundesrepublik Deutschland für die Kollegin Karin
    Maag den Kollegen Dr. Andreas Schockenhoff als per-
    sönliches stellvertretendes Mitglied vor. Darf ich auch
    hierzu Ihr Einvernehmen feststellen? – Das ist der Fall.
    Damit ist der Kollege Schockenhoff für die Parlamenta-
    rische Versammlung als stellvertretendes Mitglied ge-
    wählt.

    Schließlich weise ich darauf hin, dass interfraktionell
    vereinbart worden ist, die Beschlussempfehlung des
    Ausschusses für Wirtschaft und Energie auf der Druck-
    sache 18/794 zur Sicherung von Wettbewerbsfähigkeit
    durch Innovation und Zukunftsinvestitionen sowie die
    Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses auf
    den Drucksachen 18/1098 bis 18/1102 als Zusatzpunkt
    zusammen mit dem Tagesordnungspunkt 8 aufzurufen.
    Dabei soll, soweit erforderlich, von der Frist für den Be-
    ginn der Beratungen abgewichen werden. Sind Sie auch
    mit dieser Vereinbarung einverstanden? – Das ist der
    Fall. Dann können wir so verfahren.

    Wir setzen die Haushaltsberatungen fort.

    Ich rufe die Tagesordnungspunkte 1a und 1b auf:

    a) Erste Beratung des von der Bundesregierung ein-
    gebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die
    Feststellung des Bundeshaushaltsplans für

    (Haushaltsgesetz 2014)


    Drucksache 18/700
    Überweisungsvorschlag:
    Haushaltsausschuss

    b) Beratung der Unterrichtung durch die Bundes-
    regierung

    Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017

    Drucksache 17/14301
    Überweisungsvorschlag:
    Haushaltsausschuss

    Am Dienstag haben wir für die heutige Aussprache
    eine Redezeit von insgesamt zehn Stunden beschlossen.

    Wir beginnen mit dem Geschäftsbereich des Bun-
    desministeriums für Wirtschaft und Energie, Einzel-
    plan 09.

    Ich darf als ersten Redner den Bundeswirtschafts-
    minister ans Pult bitten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sigmar Gabriel, Bundesminister für Wirtschaft und
    Energie:

    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Im
    Ihnen vorgelegten Bundeshaushalt werden wichtige





    Bundesminister Sigmar Gabriel


    (A) (C)



    (D)(B)

    wirtschaftliche und politische Weichenstellungen getrof-
    fen. Wir sorgen in Zeiten wirtschaftlichen Aufschwungs
    und hoher Steuereinnahmen dafür, dass die staatlichen
    Defizite nicht weiter ansteigen. Man kann dem Bundes-
    finanzminister zu diesem Bundeshaushalt nur gratulieren
    und sozusagen in sozialdemokratischer Freundlichkeit
    sagen: Sie sind wirklich ein wahrer Keynesianer. – Denn
    der Gedanke „Spare in der Zeit, dann hast du in der Not“
    steckt hinter dem Ganzen. Ich finde es wirklich ein groß-
    artiges Zeichen für unser Land, dass wir es schaffen,
    ausgeglichene Haushalte aufzustellen. Ich glaube, das
    sollte alle hier im Parlament freuen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Angesichts dessen, dass man dem Finanzminister zu
    diesem großen Erfolg wirklich gratulieren muss, möchte
    ich anmerken, dass die Grundlagen zu diesem Haushalt
    viele gelegt haben – die Bundeskanzlerin hat gestern
    schon darauf hingewiesen: Es sind vor allem Arbeitneh-
    merinnen und Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die mit ih-
    rer Leistungsfähigkeit den wirtschaftlichen Aufschwung
    tragen, der uns zu diesen hohen Steuereinnahmen ver-
    hilft. Ohne die wirtschaftlichen Bemühungen, ohne das
    Engagement von Industrie und verarbeitendem Gewerbe,
    von Dienstleistungen, von Mittelstand, von kleinen Un-
    ternehmen und ohne den Tourismus nach Deutschland,
    der übrigens immer stärker wächst, wäre dies überhaupt
    nicht erreichbar.

    Aber auch die Politik hat richtige Rahmenbedingun-
    gen gesetzt. Es begann unter SPD und Grünen, als sie
    den verhängnisvollen Weg anderer europäischer Länder,
    zu glauben, man müsse nur noch auf Finanzmärkte und
    Internet setzen und könne verarbeitendes und produzie-
    rendes Gewerbe und Industrie vernachlässigen, nicht
    mitgegangen sind. Das ist der Grund, warum wir heute
    in Deutschland besser dastehen als viele andere Länder
    in Europa. Wir sind ein Land, das nicht über Reindus-
    trialisierung reden muss. Das ist die Grundlage unseres
    wirtschaftlichen Erfolges.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Aber auch andere Koalitionen haben mit ihrer Politik
    eine Menge dafür getan. Dass wir gemeinschaftlich in
    der letzten großen Koalition den Vorschlag einer Schul-
    denbremse des damaligen Finanzministers in die Verfas-
    sung aufgenommen haben, war richtig. Es zeigt sich,
    dass wir diese auch brauchen, um allen Versuchungen zu
    widerstehen. Auch die letzte Bundesregierung hat diesen
    Konsolidierungskurs und die Schuldenbremse im Blick
    gehabt und das Land wirtschaftlich leistungsfähig orga-
    nisiert. Noch einmal: Es ist ein Ergebnis vieler unter-
    schiedlicher Partner in Wirtschaft, Gesellschaft, Ge-
    werkschaften und auch hier im Hause. Deswegen sollte
    das Haus insgesamt, wie ich finde, stolz darauf sein, dass
    dieses Land diesen Konsolidierungskurs eingehalten hat.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ganz nebenbei: Es ist weder wirtschaftlich vernünftig
    noch sozial gerecht, wenn hart erarbeitete Steuergelder
    zu einem immer größeren Teil für Zinsen aufgewandt
    werden müssen. Wir konsolidieren den Haushalt aber
    nicht nur, sondern fahren zugleich die Investitionen
    hoch. Dass wir da noch besser sein könnten, ist völlig
    unstrittig


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Viel besser! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/CSU]: Ihr Umverteiler!)


    – viel besser; das ist keine Frage, Herr Kollege Bartsch –,
    aber dass wir in dieser Legislaturperiode 5 Milliarden
    Euro zur Stärkung der Verkehrsinfrastruktur und 9 Mil-
    liarden Euro mehr für Bildung und Wissenschaft zur
    Verfügung zu stellen, ist jedenfalls keine Kleinigkeit.
    Auch das ist, wie ich finde, bemerkenswert an diesem
    Haushalt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Mein Damen und Herren, mit den politischen Ent-
    scheidungen dieser Koalition sichern wir die Energie-
    wende und schützen zugleich industrielle Arbeitsplätze.
    Wir beleben mit dem Bundeshaushalt die Binnennach-
    frage und stärken die Tarifautonomie. Gute Löhne sind
    kein Zeichen der Schwäche, sondern sind ein Zeichen
    der Stärke unseres Landes. Wer Menschen nach jahr-
    zehntelanger Arbeit ohne Rentenkürzung in die Rente
    gehen lässt, der gefährdet nicht künftige Generationen,
    sondern benimmt sich schlicht anständig gegenüber den
    eigenen Eltern.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Weder gute Löhne noch gute Renten sind etwas, für das
    sich das Land schämen muss. Sie sind Zeichen des Zu-
    sammenhalts und der Gerechtigkeit in unserem Land.


    (Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Rentenniveau sinkt!)


    – Dass es Menschen gibt, deren Renten nicht ausreichen,
    ist kein Argument dafür, dass Ihre Fraktion dagegen
    stimmt, Menschen nach 45 Versicherungsjahren ohne
    Abzüge in die Rente gehen zu lassen. Eigentlich müssten
    Sie dafür sein.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir beide können ja einmal Leute besuchen, die
    45 Jahre Schichtarbeit hinter sich haben, und Sie erklä-
    ren ihnen, warum Sie Rentenabzüge für gerechtfertigt
    halten. Das können wir einmal machen.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erzählen Sie das mal den Erwerbsgeminderten!)


    – Die Erwerbsminderungsrente verbessern wir in diesem
    Haushalt übrigens auch.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erklären Sie das mal den Erwerbsgeminderten!)


    – Sie scheinen sich ja getroffen zu fühlen. Das verstehe
    ich. Aber Sie brauchen einfach nur zuzustimmen, dann
    nimmt die Betroffenheit ab.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich glaube, Bundesminister Sigmar Gabriel nicht ich fühle mich getroffen, sondern die Leute!)





    (A) (C)


    (D)(B)


    Etwas mehr als 100 Tage nach dem Amtsantritt be-
    weist die Bundesregierung mit diesem Haushalt Hand-
    lungsfähigkeit. Noch wichtiger ist: Die Menschen stehen
    hinter den zentralen Projekten dieser Regierung. Die
    Bürgerinnen und Bürger unseres Landes wollen solide
    Haushalte und abnehmende Verschuldung. Die Bürge-
    rinnen und Bürger stehen mit überwältigender Mehrheit
    hinter dem Mindestlohn, ebenso hinter der abschlags-
    freien Rente nach 45 Beitragsjahren. Sie stehen ebenso
    hinter der Anerkennung von Erziehungsleistungen der
    Mütter bei der Rente, wie sie es richtig finden, dass wir
    mehr Geld für Kindertagesstätten, Bildung und Hoch-
    schulen ausgeben.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Noch mehr!)


    Unsere Bürgerinnen und Bürger wollen auch eine bes-
    sere Finanzausstattung der Kommunen. Sie wollen die
    Energiewende, aber eine Energiewende, die nicht mehr
    im Treibsand politischer Verantwortungslosigkeit ver-
    sinkt und nicht mehr im Nebeneinander und Gegenei-
    nander von Interessen- und Lobbyistengruppen feststeckt,
    sondern politisch vorangetrieben wird, eine Energie-
    wende, die uns wieder Planungs- und Versorgungs-
    sicherheit gibt und bei der Kostenexplosionen nicht
    ignoriert werden.

    Alle diese Forderungen der Bürgerinnen und Bürger
    unseres Landes finden Sie in der Politik dieser Regie-
    rung während der ersten drei Monate und auch im Bun-
    deshaushalt wieder. Sicher: Viele Fragen sind noch of-
    fen, nicht alles ist fertig. Wie sollte es das auch sein?
    Aber nach etwas mehr als 100 Tagen im Amt hat diese
    Regierung inzwischen mehr geleistet als andere Regie-
    rungen in einer vollen Legislaturperiode.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Zurufe von der LINKEN: Oh!)


    – Sie konnten diese Erfahrung nicht machen, weil Sie
    noch in keiner Regierung waren; aber dafür sorgen Sie ja
    ständig selber.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Hauptsache, das bleibt auch so! – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das bleibt so!)


    – An mir soll es nicht liegen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    – Über den Rest, Herr Kollege Kauder, reden wir dann
    aber auch noch einmal.

    Meine sehr geehrten Damen und Herren, der Kom-
    pass, der uns leitet, ist die soziale Marktwirtschaft, nicht
    eine angeblich neu definierte, sondern die alte und im-
    mer noch aktuelle Idee, dass sich Arbeit für alle lohnen
    soll, dass Leistung und Solidarität ebenso zusammenge-
    hören wie Freiheit und Verantwortung. Nach mehr als
    zwei Jahrzehnten öffentlicher Diskreditierung hat sich
    die soziale Marktwirtschaft wieder als das eigentliche
    deutsche Erfolgsmodell herausgestellt. Jetzt wollen wir
    dafür sorgen, dass diese soziale Marktwirtschaft für die
    Menschen in unserem Land wieder etwas bedeutet. Wir
    wollen Rahmenbedingungen schaffen, unter denen sich
    unternehmerisches Engagement und Selbstständigkeit
    lohnen, damit der Mittelstand seine Innovationskraft und
    Flexibilität erhalten und die Globalisierung nutzen kann.
    Deshalb wollen wir starke Gewerkschaften und Arbeit-
    geberverbände, die gute Löhne und gute Arbeitsbedin-
    gungen aushandeln. Aber weil das in den letzten Jahr-
    zehnten oft anders war, wollen wir Menschen, die ihr
    Leben lang gearbeitet haben, auch vor Altersarmut in ei-
    nem reichen Land schützen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die soziale Marktwirtschaft Ludwig Erhards und Karl
    Schillers ist unsere eigentliche Stärke. Wer sie unter dem
    Etikett „neu“ abschaffen will, der wird, glaube ich, in
    unserem Land scheitern.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, die wirtschaftlichen Pro-
    gnosen für unser Land sind gut. Die Zunahme der Aus-
    rüstungsinvestitionen und eine deutlich gestiegene Bin-
    nennachfrage sind dafür verantwortlich. Mit den im
    Haushalt des Wirtschaftsministeriums veranlagten Pro-
    grammen wie dem Zentralen Innovationsprogramm Mit-
    telstand oder der Aufstockung der Mittel für die
    Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen
    Wirtschaftsstruktur“ fördern wir diese Entwicklung.
    Beide Programme beinhalten übrigens nach wie vor ei-
    nen starken Förderanteil für die ostdeutsche Wirtschaft,
    was angesichts der immer noch existierenden Struktur-
    schwäche der ostdeutschen Bundesländer auch wichtig
    ist.

    Aber es gibt auch Risiken für unsere wirtschaftliche
    Entwicklung. Eines davon ist natürlich der Konflikt um
    die Ukraine. Ich jedenfalls glaube, dass es richtig ist, der
    russischen Regierung und dem russischen Präsidenten
    klarzumachen, dass Europa mehr ist als irgendeine öko-
    nomische Zweckgemeinschaft. Aber ich finde es ge-
    nauso richtig, dass die Bundeskanzlerin und allen voran
    der Bundesaußenminister sich darum bemühen, jede
    Möglichkeit zur Deeskalation zu nutzen.


    (Sabine Weiss [Wesel I] [CDU/CSU]: Ja!)


    Das Gegenteil, Spekulieren über Militärstärke oder stän-
    diges Rufen nach Wirtschaftssanktionen, befördert je-
    denfalls weder die Entwicklung des Friedens in Europa
    noch die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes
    und im Rest Europas.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich finde, es ist eine kluge Politik, auf der einen Seite zu
    zeigen, dass wir uns unsere Werte nicht abkaufen lassen,
    und auf der anderen Seite immer wieder Einladungen, zu
    Verhandlungen zurückzukehren, auszusprechen.

    In unserem Land stehen wir aber auch vor genügend
    Schwierigkeiten und Herausforderungen. Das ist der
    Fachkräftemangel, und das ist die Energiepolitik. Wir
    haben in Deutschland ein weltweit einmaliges Experi-





    Bundesminister Sigmar Gabriel


    (A) (C)



    (D)(B)

    ment begonnen, nämlich die Transformation unserer
    Energieversorgung vom fossilen und nuklearen Zeitalter
    in das Zeitalter erneuerbarer Energien. Keine Frage, wir
    sind mit 25 Prozent Anteil an erneuerbaren Energien auf
    dem Strommarkt und Hunderttausenden neuen Arbeits-
    plätzen in diesem Bereich sehr erfolgreich auf dem Weg.
    Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir die Komplexität
    der Herausforderungen unterschätzt haben.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sie vielleicht, wir nicht! – Gegenruf des Abg. Hubertus Heil [Peine] [SPD]: O Gott, alles immer richtig gemacht!)


    – Ich kann niemanden zwingen, sein eigenes Handeln zu
    überprüfen. Das müssen Sie selbst tun.

    Dass alle Parteien, die dafür waren, die Erneuerbaren
    auszubauen – dazu gehört Ihre Partei genauso wie
    meine, Herr Hofreiter –, „je schneller, desto besser“ und
    nicht „je planbarer, desto besser“ als Leitmotiv hatten,
    war ein Fehler in der Vergangenheit. Das sollten wir
    auch offen sagen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Sagen Sie das Herrn Seehofer, das mit der Planungssicherheit!)


    Nicht „je schneller, desto besser“ ist richtig, sondern „je
    planbarer und berechenbarer, desto besser“.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Kennen Sie Herrn Seehofer? – Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Planen Sie überhaupt?)


    Diese Bundesregierung hat die Politik der letzten Jahre
    nur zum Teil zu verantworten. Wenn wir heute feststel-
    len, dass die Stabilität der Netze von den Übertragungs-
    netzbetreibern unter Hinzurechnung von Kernkraftwer-
    ken im Ausland, die wir seit Jahren abgeschaltet sehen
    wollen, sichergestellt wird, dann müssen wir zugeben,
    dass es ein Problem in der Art unserer Energiewende
    gibt.


    (Dr. Anton Hofreiter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Natürlich gibt es große Probleme!)


    Wer da wegschaut und erklärt: „Alle anderen sind
    schuld“, und nicht erkennt, dass er selber einen Teil zur
    Neustrukturierung beitragen muss, wird für Planbarkeit
    und Berechenbarkeit nicht sorgen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das Problem ist zu lösen!)


    Das zu ändern, dem dient das neue Erneuerbare-Ener-
    gien-Gesetz mit berechenbaren Ausbaukorridoren, neu
    justierter und durchaus auch gekürzter Förderung und
    Schritten hin zur Marktintegration auf dem Weg zu Aus-
    schreibungen. Ich bin sehr froh, dass alle Bundesländer,
    unabhängig von der jeweiligen politischen Konstella-
    tion, also nicht nur die Länder, die von Parteien regiert
    werden, die die Bundesregierung tragen, erklärt haben,
    dass sie diesen Weg für richtig halten und dieses Gesetz
    im Bundesrat nicht aufhalten werden. Das ist ein großer
    Fortschritt.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dass wir zeitgleich die Gespräche mit der EU-Kom-
    mission zu einem erfolgreichen Abschluss bringen und
    die deutsche Wirtschaft vor unzumutbaren Belastungen
    schützen konnten, ist nicht irgendein Nebeneffekt, son-
    dern die Voraussetzung dafür, dass wir die Unterstützung
    in der Bevölkerung für die Energiewende behalten. Wer
    glaubt, die Gefährdung Hunderttausender Industrie-
    arbeitsplätze habe keine Auswirkungen auf die Unter-
    stützung der Energiewende, irrt sich gewaltig. Nur wenn
    wir zeigen, dass industrieller Erfolg, Klimaschutz und
    Energiewende zusammenpassen, erhalten wir in unserer
    Bevölkerung die Zustimmung. Nur dann bekommen wir
    im Ausland Unterstützung für unseren Weg. Wir wollten
    doch beispielhaft sein und keinen deutschen Sonderweg
    gehen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Damit deutlich wird, dass wir hier nicht über Indus-
    trielobbyismus von irgendwelchen Großkonzernen reden,
    sondern über das Überleben vieler Mittelständler, möchte
    ich ein paar Beispiele nennen. Eine Papierfabrik mit
    250 Mitarbeitern zahlte bisher 65 000 Euro an EEG-Um-
    lage. Nach Auffassung der EU-Kommission hätte das auf
    über 400 000 Euro steigen sollen. Ein Unternehmen der
    Verpackungsindustrie zahlte bisher 135 000 Euro und
    sollte nun 1,5 Millionen Euro zahlen. Beide Unterneh-
    men hätten ihre Finanzkraft in den kommenden Jahren
    nicht mehr in die Entwicklung ihrer Unternehmen und
    erst recht nicht in gute Löhne stecken können, sondern
    wären gezwungen gewesen, Programme zur massiven
    Kostensenkung aufzulegen. Die Zeche hätten die Mitar-
    beiterinnen und Mitarbeiter der Unternehmen gezahlt.
    Diese wären uns für die Energiewende mit Sicherheit
    verloren gegangen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Auch in der Industrie sieht es nicht anders aus. Ein
    Chemieunternehmen zahlte bisher bereits 735 000 Euro
    EEG-Umlage und sollte nach Auffassung der EU-Kom-
    mission in Zukunft 15 Millionen Euro jährlich zahlen.
    Das Unternehmen hätte schlicht das Land verlassen
    müssen, wenn es nicht seine wirtschaftliche Existenz
    hätte einstellen wollen. Nur diese wenigen Beispiele
    – von denen gibt es Dutzende; nach den ersten Vorschlä-
    gen der Kommission hätte es Hunderte davon gegeben –
    machen deutlich: Was wir hier geschafft haben, ist nicht
    die Sicherung von nur ein paar großen Unternehmen,
    sondern von vielen Hundert mittelständischen Unterneh-
    men in unserem Land. Das war dringend geboten.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Was in den 80er- und 90er-Jahren die Arbeitskosten
    waren, sind in Zukunft Energie- und Rohstoffkosten.
    Diese bestimmen die Wettbewerbsfähigkeit dieses Lan-
    des. Das war der Grund, warum wir monatelang um den
    Erhalt der Arbeitsplätze gerungen haben. Ich danke aus-
    drücklich – ich sage es einmal in der umgekehrten proto-
    kollarischen Reihenfolge – dem nicht anwesenden Chef





    Bundesminister Sigmar Gabriel


    (A) (C)



    (D)(B)

    des Bundeskanzleramts, Peter Altmaier, und der deut-
    schen Bundeskanzlerin, dass sie uns nachdrücklich und
    von Anfang an unterstützt und begleitet haben. Ohne die
    Zusammenarbeit in der Regierung wäre das mit Sicher-
    heit nicht gelungen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Jetzt wird eingewandt, den Preis dafür zahle der Ver-
    braucher. Dazu muss man wissen, dass von den 450 000
    deutschen Unternehmen gerade 2 000 eine teilweise
    oder völlige Befreiung erhalten. Die Wirtschaft insge-
    samt trägt mit mehr als 7 Milliarden Euro fast genauso
    viel zur EEG-Umlage bei wie die privaten Verbraucher.
    Wenn wir nun die gesamte Befreiung für die deutsche
    Wirtschaft aufgegeben hätten – manche haben das gefor-
    dert –, würde sich die Entlastung eines Dreipersonen-
    haushalts bei circa 40 Euro im Jahr bewegen. Einmal ab-
    gesehen davon, dass Sie hier in Berlin im Zweifel weit
    mehr sparen können, indem Sie den Stromanbieter
    wechseln: Was hilft es uns eigentlich, wenn wir 40 Euro
    pro Haushalt sparen, aber diejenigen, die den Haushalt
    durch ihr Erwerbseinkommen finanzieren, zu Hundert-
    tausenden ihren Arbeitsplatz in Deutschland verlieren?


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Außerdem lenkt die Debatte von dem eigentlichen
    Problem ab. Die Debatte über die Verteilung der EEG-
    Umlage lenkt von dem Problem ab, dass sie inzwischen
    zu einer massiven Belastung geworden ist. Wir können
    doch nicht so tun, als ob die Steigerung der EEG-Um-
    lage in den letzten Jahren kein Problem gewesen wäre.
    Das hat vielmehr etwas mit mangelnder Berechenbarkeit
    zu tun, und das hat etwas mit mangelnder Planung zu
    tun. Deswegen glaube ich nicht, dass die Industriebefrei-
    ungen das Problem sind, sondern eine in den letzten Jah-
    ren drastisch gestiegene EEG-Umlage. Deswegen müs-
    sen wir diese Entwicklung jetzt durchbrechen, und die
    ersten Schritte dafür haben wir getan.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Sicher, vieles fehlt noch. Der Netzausbau geht zu
    langsam voran, der Emissionshandel in Europa liegt am
    Boden. Deswegen haben wir in Deutschland viel zu
    hohe Braunkohleemissionen. Wir brauchen ein neues
    Strommarktdesign, und wir müssen dringend die Frage
    nach der Zukunft des konventionellen Kraftwerksparks
    und der Stadtwerke beantworten. All das steht jetzt auf
    der Tagesordnung.

    Eine der großen Herausforderungen der Energie-
    wende bleibt dabei die Steigerung der Energieeffizienz.
    Seit Jahren reden wir von ihrer Verdoppelung, und seit
    Jahren schaffen wir das nicht. Auch wenn der Energie-
    und Klimafonds in diesem Haushalt steht, er ist wegen
    des am Boden liegenden Emissionshandels unsicher und
    viel zu gering ausgestattet. Gerade im Bereich der Ein-
    sparung von Wärme, Raumwärme und Warmwasser, lie-
    gen eigentlich die großen Chancen für Verbraucher und
    Wirtschaft. Deshalb werden wir in den kommenden Jah-
    ren hier wesentlich mehr schaffen müssen. Investitionen
    in die Energieeffizienz sind genauso wichtig wie Zu-
    kunftsinvestitionen in die öffentliche Infrastruktur. Auch
    wenn wir in diesem Haushalt erste Schritte nach vorne
    machen –


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo steht das?)


    – lesen Sie ihn einfach, dann werden Sie es merken –,

    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    die Investitionen, die wir tätigen, gerade im Bereich der
    Energieeffizienz, sind wesentlich zu gering.

    Wer diese Herausforderung kennt, ärgert sich übri-
    gens vor allen Dingen über diejenigen, die sich der Soli-
    darität in unserem Land für solche Aufgaben entziehen,
    indem sie zwar alles mitnehmen, was das Gemeinwesen
    zu bieten hat, aber für Steuergerechtigkeit nur Hohn und
    Spott übrig haben. Der erste Schritt zu mehr Steuerge-
    rechtigkeit ist nicht die Erhöhung des Spitzensteuersat-
    zes, sondern, dafür zu sorgen, dass die, die in diesem
    Land eigentlich Steuern zahlen müssten, es auch tatsäch-
    lich tun.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)

    Damit das auch von meiner Seite aus einmal klar ge-

    sagt wird: In dieser Legislaturperiode wird es nicht nur,
    weil es in unserem Koalitionsvertrag steht, keine Steuer-
    erhöhung geben, sondern auch, weil es kein Mensch in
    Deutschland verstehen würde, wenn wir angesichts spru-
    delnder Steuereinnahmen öffentlich erklärten, wir hätten
    zu wenig und müssten die Staatseinnahmen erhöhen.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    – Ich hoffe, Sie von der Union klatschen gleich auch
    noch.


    (Heiterkeit bei der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Das kommt darauf an!)


    Was aber auch niemand versteht, ist, dass wir in ei-
    nem Gemeinwesen wie Europa seit Jahren tatenlos zuse-
    hen, dass jeder Bäckermeister in Deutschland höhere
    Steuersätze zahlt als große multinationale Unternehmen,
    nur weil sie sich in Europa eine Steueroase aussuchen
    können.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Volker Kauder [CDU/CSU]: Da haben wir gar kein Problem! Super!)


    Mit Blick auf die kommende Europawahl sage ich: Ich
    glaube, dass eine zentrale Aufgabe ist, dem entgegenzu-
    wirken.


    (Katrin Göring-Eckardt [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Steuergerechtigkeit! – Volker Kauder [CDU/CSU], zum BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN gewandt: Ihr müsst noch lernen, wir haben es kapiert!)


    – Herr Kauder, damit Ihnen Ihr Lachen bleibt, erspare
    ich Ihnen den Hinweis darauf, wie unterschiedlich sich
    die beiden Spitzenkandidaten zu dieser Frage positionie-
    ren.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Nein, kann man ruhig drüber reden!)






    Bundesminister Sigmar Gabriel


    (A) (C)



    (D)(B)

    – Der eine hat das Modell, das ich kritisiere, zum Ge-
    schäftsmodell seines Landes gemacht, und der andere
    will es verändern.


    (Beifall bei der SPD)


    Wenn wir über Steuergerechtigkeit reden und wenn
    wir über mehr Mittel reden, die wir für die Infrastruktur,
    für Energieeffizienz und Bildung brauchen, dann müssen
    wir dafür sorgen, dass Schritt für Schritt dort, wo die
    Wertschöpfung entsteht, auch Steuern gezahlt werden,
    und wir müssen verhindern, dass große Konzerne durch
    Verschiebung ihres Sitzes in Steueroasen innerhalb der
    Europäischen Union nicht einmal 10 Prozent Steuern
    zahlen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Meine Damen und Herren, wenn wir uns das vorneh-
    men, dann werden wir es auch schaffen, die in allen Tei-
    len des Hauses als problematisch angesehene kalte Pro-
    gression auch wirklich zu beseitigen. Vor der Wahl
    haben Sie Vorschläge zur Beseitigung der kalten Pro-
    gression gemacht. Wir haben gesagt: So etwas machen
    wir nur, wenn die Steuern erhöht werden. Jetzt haben wir
    sozusagen fast die umgekehrte Lage. Es müsste doch mit
    dem Teufel zugehen, wenn wir es nicht schafften, auch
    im Zusammenhang mit dieser Debatte in Europa nach
    Lösungen zu suchen, die berechtigte Kritik des DGB-
    Vorsitzenden an der kalten Progression aufzugreifen und
    dafür Sorge zu tragen, dass die Binnennachfrage gestärkt
    wird. Ich glaube, dass uns das im Laufe der Legislatur-
    periode gelingen muss. Wir werden dazu jedenfalls be-
    reit sein.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Es bleibt also genug zu tun: Investitionen in die Infra-
    struktur, Fachkräftemangel, Energieeffizienz, Energie-
    wende und immer wieder der Erhalt der Wettbewerbsfä-
    higkeit auch in einer digitalen Ökonomie. Ich glaube,
    dass wir mit diesem Haushalt und auch mit den Debat-
    ten, die wir um solche schwierigen Themen wie Energie-
    effizienz, Steuergerechtigkeit und kalte Progression füh-
    ren, in dieser Legislaturperiode einen ersten Schritt tun.

    Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun der Kollege Roland Claus für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Roland Claus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Herr Bun-

    deswirtschaftsminister Gabriel und Herr Bundesostmi-
    nister – auch das darf ich sagen, weil Sie im Kabinett für
    die ostdeutschen Bundesländer zuständig sind; Sie sind
    im Zusammenhang mit der Gemeinschaftsaufgabe „Ver-
    besserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ auch da-
    rauf eingegangen –, ein bisschen mehr Selbstbewusst-
    sein für den Osten hätte ich mir von Ihnen in dieser
    Funktion schon gewünscht. Es mangelt Ihnen doch sonst
    nicht daran.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich will einmal die Bibel bemühen,


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: So, jetzt kommt’s!)


    die ja einen Gabriel kennt, zwar nicht den Bundesminis-
    ter, aber den Erzengel.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Zitieren Sie lieber Marx!)


    Dort heißt es:

    Über dem Ulai-Kanal hörte ich eine Menschen-
    stimme, die da rief: Gabriel, erkläre ihm die Vision!

    Ich glaube, diese Stimme muss es gewesen sein, die
    der Bundesminister gehört hat, als er seine Rede hier
    vorbereitet hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Das war aber ein Erzengel!)


    Wir wollen natürlich von der Vision wieder auf den
    Boden der Tatsachen kommen. Da lohnt ein Blick in den
    Haushalt. Sie stellen uns einen Haushalt mit einem Volu-
    men von 7,5 Milliarden Euro vor. Das ist jede Menge
    Geld. Wenn man sich das aber näher anschaut, dann
    sieht man, dass über die Hälfte davon für die Nachsorge
    im Steinkohlebergbau und für die Subventionierung von
    Luft- und Raumfahrt abgezogen werden muss. Es bleibt
    also gerade einmal 1 Prozent des gesamten Bundesetats
    für Wirtschaftsförderung übrig,


    (Dr. Dietmar Bartsch [DIE LINKE]: Richtig!)


    und damit, meine Damen und Herren, kann man in die-
    ser Republik nicht wirklich Wirtschaftspolitik machen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Angesichts eines von niemandem bezweifelten Inves-
    titionsstaus wäre in der Tat erforderlich, was die Linke
    seit Jahren fordert: ein großes Zukunftsinvestitionspro-
    gramm. Aber dann müsste man natürlich auch über neue
    Einnahmemöglichkeiten reden, meine Damen und Her-
    ren.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nun muss ich einmal erklären, was es mit der Sub-
    ventionierung staatsnaher Monopolisten auf sich hat, die
    ich immer kritisiere. Ich greife einmal ein Beispiel he-
    raus: das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt.
    Für diese Institution sind im Einzelplan 09 etwa 1,5 Mil-
    liarden Euro veranschlagt. Jetzt kommen die Tricks die-
    ser Bundesregierung. Das ist nämlich längst nicht alles,
    was in diese Institution fließt. Es gibt auch Zuwendun-
    gen aus dem Einzelplan Verkehr, es gibt Zuwendungen
    aus dem Einzelplan Verteidigung, und es gibt – das er-
    scheint mir doch ganz besonders interessant – auch aus
    dem Bildungsetat eine Zuwendung.


    (Zuruf des Abg. René Röspel [SPD])






    Roland Claus


    (A) (C)



    (D)(B)

    Und unter den Projektträgern, die das Bundesbildungs-
    ministerium auszuwählen hat, nimmt dieses Zentrum
    eine Monopolstellung ein und hat mehr als die Hälfte der
    Projektträgerschaften inne. Wir sagen Ihnen: Solche
    Tricks, aus mehreren Etats immer die gleichen Institutio-
    nen zu bedienen, werden wir Ihnen nicht durchgehen
    lassen.


    (Beifall bei der LINKEN – Klaus-Peter Willsch [CDU/CSU]: Gut angelegtes Geld!)


    – Das werden Sie noch bezweifeln müssen; denn der
    Dank dieser Institution ist immer wie folgt: Wenn der
    Bund einmal etwas verlangt, dann kommt das in aller
    Regel zeitverzögert und mit ganz großer Sicherheit über-
    teuert. Dazu können Sie sich ganz viele Beispiele angu-
    cken.


    (Klaus-Peter Willsch [CDU/CSU]: Sagen Sie mal ein Beispiel! Ein Beispiel! Wohl keine Ahnung!)


    Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand ist
    natürlich ein gutes Programm. Es hat aber – ich verglei-
    che es jetzt einmal mit dem Raumfahrtzentrum, über das
    ich eben gesprochen habe – nur etwa ein Drittel des Vo-
    lumens, das wir für die Subventionierung dieser Mono-
    polisten einstellen, und es ist noch immer zu bürokra-
    tisch konstruiert. Deshalb haben wir alle zurzeit mit den
    Briefen der Industrie- und Handelskammern zu tun, in
    denen wir darauf aufmerksam gemacht werden, dass es
    aufgrund der vorläufigen Haushaltsführung in diesem
    Jahr schwer sein wird, dieses Innovationsprogramm
    wirklich abzufinanzieren. Da kann ich nur uns alle dazu
    aufrufen: Das müssen wir gemeinsam anpacken! Wir
    müssen auch in den Ausschüssen dafür sorgen, dass
    diese Mittel ankommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN – Eckhardt Rehberg [CDU/CSU]: Das haben wir längst getan, Kollege Claus! Da waren Sie nicht da!)


    – Doch, wir waren dabei. Aber Sie wissen, Herr Kollege,
    dass unser Tun nicht ausreichen wird, um den Erforder-
    nissen tatsächlich gerecht zu werden. Davor kann man
    doch nicht die Augen verschließen, meine Damen und
    Herren.


    (Beifall bei Abgeordneten der LINKEN)


    Nun haben Sie den Titel „Fachkräftesicherung für
    kleine und mittlere Unternehmen“ in den Haushalt ein-
    gestellt. Das klingt gut. Für entsprechende Programme
    stehen 14 Millionen Euro zur Verfügung. Das ist weni-
    ger als der viel zitierte Tropfen auf den heißen Stein. Ich
    weiß, dass Sie damit keine Stellen schaffen wollen, aber
    bloß zum Vergleich: Wenn man das in Stellen umrech-
    nen würde, käme man auf 200 Stellen. Meine Damen
    und Herren, ein solches Pillepalleprogramm ist Augen-
    wischerei. Es wird den Erfordernissen, um die es geht, in
    keiner Weise gerecht.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Nach wie vor verschärft sich in Deutschland die Kluft
    zwischen Regionen mit hoher Wirtschaftskraft und sol-
    chen mit geringer Wirtschaftskraft, also auch zwischen
    Ost und West. Es ist inzwischen fast wie im Profifußball:
    Wo das große Geld ist, wird auch Leistungskraft gekauft. –
    Da müssen wir mit der Gemeinschaftsaufgabe


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Die stärken wir!)


    und anderen Instrumenten wirklich gegensteuern, meine
    Damen und Herren!


    (Beifall bei der LINKEN – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Sagen Sie doch mal, dass wir die stärken!)


    Es ist halt noch immer so, dass der Osten in einer an-
    deren wirtschaftspolitischen Liga spielt. Die 100 größten
    ostdeutschen Unternehmen zusammengenommen haben
    nicht einmal die Hälfte der Leistungskraft von Daimler;
    das ist die eine Seite. Auf der anderen Seite haben wir
    hervorragende Chemieparks in Ostdeutschland, die noch
    wachsen könnten. Dafür müssen wir etwas tun, meine
    Damen und Herren!

    Zum guten Schluss: Herr Minister Gabriel, hier ist
    nicht der Erzengel gefragt, sondern der Bundesminister,
    und deshalb bedarf Ihr Etat noch jeder Menge Änderun-
    gen. Da sind wir dabei.


    (Beifall bei der LINKEN)