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ID1802810600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Christina Jantz


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Es vollzieht
    sich ein Wandel in der Gesellschaft. Lebensmodelle und
    Konsumgewohnheiten ändern sich, und vor allem ver-
    bessert sich unsere Wertschätzung gegenüber anderen
    Lebewesen. Dem hat der Gesetzgeber, wir alle hier,
    Rechnung getragen, indem der Tierschutz in das Grund-
    gesetz aufgenommen wurde.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Dieser aus meiner Sicht richtige, sich verändernde
    Stellenwert des Tierschutzes schlägt sich auch im vorlie-
    genden Haushaltsentwurf nieder. Der Schutz der Tiere
    macht zu Recht einen guten Teil des Etats des Bundes-
    ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft aus. Der
    Tierschutz ist als übergreifendes Thema Teil vieler wich-
    tiger Einzelposten in diesem Haushaltsentwurf. Er be-
    trifft erstens sowohl die Forschung als auch die Praxis,
    zweitens sowohl die Privatpersonen als auch die Wirt-
    schaft, und drittens ist er lokal und auch global relevant.

    Als Tierschutzbeauftragte meiner Fraktion freue ich
    mich deshalb, dass mit diesem Haushalt natürlich auch
    aufgrund unserer SPD-Forderung trotz umfassender
    Sparbemühungen dem Schutz der Tiere viel Raum zuge-
    standen wird.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der Koalitionsvertrag gibt dabei die Richtung der Be-
    mühungen der kommenden Jahre vor. So haben wir da-
    rin unter anderem eine nationale Tierwohloffensive ver-
    einbart. Wir wollen eine sichtbare Verbesserung beim
    Tierwohl. Die Nutztierhaltung muss tiergerechter wer-
    den. Sie passt sich damit auch den veränderten Wün-
    schen in der Gesellschaft an. Hierbei müssen selbstver-
    ständlich die Tiergesundheit, die Möglichkeit zum
    natürlichen Verhalten der Tiere und das Tierwohl im
    Vordergrund stehen,


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    dies alles vor dem Hintergrund, dass gute Haltungsbe-
    dingungen weniger kranke Tiere bedeuten und damit
    auch der Medikamenteneinsatz insgesamt zurückgefah-
    ren wird. Daran schließt sich an, dass wir ein bundesein-
    heitliches Prüf- und Zulassungsverfahren für Tierhal-
    tungssysteme einführen werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die SPD hat schon früh einen Tierschutz-TÜV gefor-
    dert. Das bedeutet, dass es zukünftig für serienmäßig
    hergestellte Stallsysteme einheitliche Prüfrichtlinien ge-
    ben wird. Daher finde ich es richtig, dass die Zuschüsse
    zur Förderung von Modell- und Demonstrationsverfah-
    ren in diesem Jahr auf 16 Millionen Euro erhöht werden.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    7 Millionen Euro hiervon sind alleine für Projekte im
    Bereich des Tierschutzes vorgesehen. Mit diesen Mitteln
    werden wir unter anderem Forschungsvorhaben finan-
    zieren, mit deren Hilfe der Antibiotikaeinsatz reduziert
    und die Hygiene in den Ställen verbessert wird. Wir wer-
    den mit diesen Mitteln auch den Praxistransfer von For-
    schungsergebnissen voranbringen, und die Landwirt-
    schaft wird hiervon profitieren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der gesellschaftliche Diskurs über die Größe tierge-
    rechter Haltung hat bereits begonnen. So befürchten bei-
    spielsweise die Bürgerinnen und Bürger sicher nicht nur
    in meinem Wahlkreis mit der Errichtung eines großen
    Schweinemaststalls Belastungen für Umwelt und An-
    wohner. Die Auswirkungen dieser Intensivtierhaltung
    wie Belastungen des Grundwassers und der Nährstoff-
    überschuss sind vielerorts bereits spürbar. Eine solche
    Entwicklung kann auf Dauer nicht gesund sein.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN)


    Tiergerecht ist sie auf keinen Fall. Daher brauchen wir
    eine flächengebundene Tierhaltung. Wir müssen bei die-
    sem Prozess vor allem die Bauern mitnehmen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Die Forschung kann und muss uns dabei unterstützen.
    Die Förderung unterschiedlicher Forschungsinstitute,
    -projekte und -cluster in den kommenden Jahren ist da-
    her aus meiner Sicht genau der richtige Ansatz. Stellver-
    tretend erwähnt sei hier nur das Friedrich-Loeffler-Insti-
    tut, das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit, das
    wir mit rund 120 Millionen Euro unterstützen werden.

    Lassen Sie es mich ganz klar sagen: Im Vordergrund
    steht natürlich das Tier und seine Lebensbedingungen.
    Aber wir brauchen Qualitätsstandards auch, um mit un-





    Christina Jantz


    (A) (C)



    (D)

    seren landwirtschaftlichen Produkten international be-
    stehen zu können.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Es gilt hier, was für nahezu alle deutschen Wirtschafts-
    zweige gilt: Wir können nicht anders, als uns bei den
    Standards an die Spitze zu setzen. Nur so können wir auf
    den globalisierten Märkten bestehen. Dass dies der rich-
    tige Weg ist, sehen wir auch daran, dass eine tiergerechte
    Nahrungsmittelproduktion vom Verbraucher zunehmend
    honoriert wird. Grundvoraussetzung hierfür ist jedoch,
    dass wir diese hohen Standards sichtbar machen. Nur
    durch eine klare, transparente Kennzeichnung mit Tier-
    schutzsiegel hat der Verbraucher eine echte Wahl.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Dr. Franz Josef Jung [CDU/CSU])


    Auch in der Forschung ganz allgemein muss es Ver-
    änderungen hin zu mehr Tierschutz geben. Ziel muss es
    sein, die Zahl der Tierversuche auf ein absolutes Mini-
    mum zu reduzieren.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Der Zentralstelle zur Erfassung und Bewertung von Er-
    satz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch, kurz
    ZEBET, kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Kern die-
    ser Forderung ist das aus meiner Sicht wichtige Ziel,
    Tierversuche komplett zu vermeiden. Ich begrüße daher
    ausdrücklich, dass wir diese Einrichtung über den Etat
    des Bundesinstituts für Risikobewertung fördern.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, erlauben Sie mir
    abschließend eine persönliche Anmerkung: Der sorg-
    same Umgang mit Tieren ist für mich nicht nur als Tier-
    schutzbeauftragte, sondern auch ganz persönlich dort ein
    Anliegen, wo kein unmittelbarer Nutzen für die Men-
    schen daraus folgt. Er ist für mich eine ethische Ver-
    pflichtung. Insgesamt sehe ich den Tierschutz zudem in
    einem größeren Zusammenhang. Aus ihm ergibt sich die
    Notwendigkeit einer nachhaltigen bäuerlichen Landwirt-
    schaft, des Erhalts und der Entwicklung lebenswerter
    ländlicher Räume und des Naturschutzes im Allgemei-
    nen.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Deutschland muss im Tierschutz weltweit eine Vorreiter-
    rolle einnehmen. Wir rücken das Tierwohl in den Vor-
    dergrund und vergessen zugleich die Landwirtschaft
    nicht. Mit diesem Haushalt begeben wir uns auf den
    richtigen Weg für den Tierschutz.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Frau Kollegin. Das ganze Haus gratu-

liert Ihnen zu Ihrer ersten Rede im Deutschen Bundes-
tag.


(Beifall)

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg bei Ihrem Einsatz nicht
nur, aber auch für die Rechte der Tiere.

Darf ich Sie bitten, die Gratulationstour etwas zu be-
schleunigen. Sie können ja hinterher noch etwas trinken.
Ihr Vorredner hat ja gesagt, das sei gut für die Stimmung. –
Dann kommt Harald Ebner als nächster Redner für
Bündnis 90/Die Grünen.


(Alois Gerig [CDU/CSU]: Das ist schlecht für die Stimmung!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Harald Ebner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Werte Kolleginnen

    und Kollegen! Gut Ding will Weile haben, könnte man
    beim späten Einbringen dieses Haushalts meinen – wenn
    es denn so wäre. Beim Blick auf den Einzelplan 10 frage
    ich mich aber: Was haben Sie eigentlich die ganze Zeit
    gemacht?


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Gearbeitet!)


    Der Plan ist ein einziges Weiter-so, Kollege
    Holzenkamp. Vom Regierungswechsel merke ich nichts.

    Doch auch wenn sich offenbar drinnen trotz neuer
    Koalition nichts geändert hat: Draußen in der Welt hat
    sich doch einiges von Relevanz für Landwirtschaft und
    Ernährung getan. Lassen Sie mich drei Punkte heraus-
    greifen: den Bericht des Weltklimarates, den Bericht zur
    Lage der Natur und, last, but not least, die Gentechnik.


    (Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Das überrascht mich jetzt!)


    Eines zur Klarstellung vorneweg: Wir Grünen sagen
    ausdrücklich Ja zur bäuerlichen Landwirtschaft und zu
    unseren wunderschönen Kulturlandschaften in Deutsch-
    land. Das gehört untrennbar zusammen. Gerade deshalb
    wollen wir, dass unsere Bauern und Bäuerinnen auf die
    Herausforderungen der Zukunft vorbereitet werden. Das
    ist Ihre Aufgabe, Herr Minister, als Bundesregierung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wo liegen die Herausforderungen? Erstens. Der neue
    Bericht des Weltklimarates zeigt: Es geht nicht mehr um
    Wandel. Es droht eine Klimakatastrophe, und das auch
    bei uns. Wenn künftig immer häufiger extreme Starkre-
    genereignisse auf ausgetrocknete vegetationsarme Bö-
    den treffen, dann ist die Existenzgrundlage unserer Bau-
    ern, nämlich der Boden, akut gefährdet.

    Wenn Sie schon nicht die Ursachen der Klimakata-
    strophe angehen wollen, weil Ihnen die Kohle wichtiger
    ist als das Klima, dann müssen Sie doch wenigstens die
    Anpassung unserer Landwirtschaft an die Folgen unter-
    stützen. Das geht aber nicht mit einem Haushalt des
    Weiter-so. Dafür brauchen wir gezielte Investitionen in
    eine klimagerechte Landwirtschaft.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von der CDU/CSU: Das machen wir doch!)


    (B)






    Harald Ebner


    (A) (C)



    (D)(B)

    Da lassen Sie die Landwirte aber im ausbleibenden Re-
    gen stehen. Immerhin, Sie fördern die Züchtung klima-
    angepasster Kulturpflanzen mit 1 Million Euro; aber den
    Posten haben Sie im Vergleich zum Vorjahr um die
    Hälfte gekürzt. Gleichzeitig geben Sie allein für die Ver-
    besserung der Fleischqualität das Dreifache aus. Ja, beim
    Klima geht es um die Wurst, aber da haben Sie, glaube
    ich, doch etwas falsch verstanden.

    Das, was Sie anpacken, passt nicht zu Ihrer Politik in
    anderen Feldern, meine Damen und Herren. Sie stocken
    die Mittel für die Biomasseforschung weiter auf. Gleich-
    zeitig kürzen Sie beim EEG und gehen den erneuerbaren
    Energien an den Kragen. Das ergibt doch keinen Sinn.
    Ich habe den Eindruck: Hier weiß die linke Hälfte der
    Regierung nicht, was die rechte Hälfte der Regierung tut.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Machen Sie hier doch etwas für die Ökologisierung der
    Biomasse und für das Biogas!

    Zweitens. Der aktuelle Bericht zur Lage der Natur
    von Umweltministerin Hendricks ist ein Offenbarungs-
    eid. Gerade in unseren Agrarökosystemen müssen wir
    ein dramatisches Artensterben beklagen. Aber statt in
    die Forschung und die Förderung von Bewirtschaftungs-
    alternativen zu investieren, will die Bundesregierung
    jetzt auch Pestizide auf den ökologischen Vorrangflä-
    chen zulassen. Staatssekretärin Flachsbarth schiebt die
    Verantwortung ab und ruft die Bundesländer zu größeren
    Anstrengungen bei den Agrarumweltmaßnahmen auf.
    Dabei hat Bundeskanzlerin Merkel die dafür nötigen
    EU-Gelder in der zweiten Säule zusammenstreichen las-
    sen. Von Horst Seehofers Versprechen, die Mittel für die
    GAK aufzustocken, hört man nach der Wahl nichts
    mehr. Sie wollen mit weniger Geld mehr Natur- und
    Umweltschutz betreiben und dann noch eine nachhaltige
    Politik für den ländlichen Raum. Das funktioniert nicht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Das kann nicht jeder!)


    Dabei wäre es doch so einfach. Der von der Bundes-
    regierung eingesetzte Rat für Nachhaltige Entwicklung
    hat den Ökolandbau als Goldstandard der Nachhaltigkeit
    bezeichnet. Aber ausgerechnet das Bundesprogramm
    Ökologischer Landbau dümpelt auch in diesem Haushalt
    weiter vor sich hin. Bei Ihnen ist das Bundesprogramm
    zur Resterampe verkommen, mit der alles Mögliche fi-
    nanziert wird, nur möglichst kein Ökolandbau. Wer
    mehr Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft will, muss
    genau hier investieren. Genau das werden wir einfor-
    dern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie versenken lieber 4 Millionen Euro für ein verbes-
    sertes Düngemanagement in viehstarken und wassersen-
    siblen Gebieten und geben damit Steuergelder aus, um
    ein Problem zu lösen, an dessen Schaffung andere Geld
    verdienen. Verursacherprinzip sieht anders aus.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Dabei liegen im Forschungsministerium – wenn Sie da
    denn ran wollen – satte 135 Millionen Euro für den Be-
    reich Bioökonomie bereit. Dieses Geld gehört aus mei-
    ner Sicht zumindest in wesentlichen Teilen in den Agrar-
    haushalt, Herr Minister. Sie können doch nicht ernsthaft
    für Ihr Haus die Federführung bei der Entwicklung der
    Bioökonomiestrategie reklamieren und sich dann jeden
    Gestaltungsspielraum im Haushalt aus der Hand nehmen
    lassen. Da müssen Sie ran, wenn Sie nicht König ohne
    Land sein wollen.

    Drittens und Letztens. In der Agrogentechnik verfol-
    gen Sie gerade die Linie bei der Genmaiszulassung: erst
    die Katze aus dem Sack lassen und dann mit Schmackes
    auf den Sack draufhauen und mit Opt-out Scheinlösun-
    gen vorgaukeln. Das muss man erst einmal hinbekom-
    men. Wenn es nun eine Scheineinigkeit in der Gentech-
    nik gibt – alle sagen, dass wir die Gentechnik nicht
    brauchen –, dann frage ich mich: Wo finde ich das im
    Haushalt? Ich finde es nicht. Es gibt kein Geld für eine
    Kampagne für das Qualitätssiegel „Ohne Gentechnik“.
    Es gibt zudem keine gezielte Förderung der gentechnik-
    freien Pflanzenzüchtung. Da herrscht im Haushalt Fehl-
    anzeige. Das muss sich ändern.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Franz-Josef Holzenkamp [CDU/CSU]: Das genau nicht!)


    Noch eine allerletzte Bemerkung. Im Europawahlpro-
    gramm der CDU ist zu lesen:

    Zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit wollen wir
    den Züchtern die Möglichkeit einräumen, auf dem
    Gebiet der Nutzung grüner Gentechnik wissen-
    schaftlich tätig zu sein.

    Was, glauben Sie denn, kommt dabei heraus, wenn sich
    Züchter mit Grüner Gentechnik befassen?


    (Rita Stockhofe [CDU/CSU]: Gute Ergebnisse!)


    Dabei kommt Gentechniksaatgut für den Anbau heraus.
    Das werden wir bekommen, wenn Sie mit dem Haushalt
    so weitermachen. Das muss sich ändern. Dafür setzen
    wir uns ein.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)