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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Fograscher


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Verehrte Kolleginnen und Kolle-

    gen!

    Wir wollen nachhaltig ausgeglichene Haushalte.
    Wir werden Einnahmen und Ausgaben des Bundes
    so gestalten, dass der Bund ab dem Jahr 2014 einen
    strukturell ausgeglichenen Haushalt und beginnend
    mit dem Jahr 2015 einen Haushalt ohne Nettoneu-
    verschuldung aufstellt.

    So heißt es im Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU
    und SPD. Der vorliegende Haushaltsentwurf für das lau-
    fende Jahr wird dem gerecht. Ja, wir verzichten auf Steu-
    ererhöhungen.

    Der Gesamtansatz für den Haushalt beträgt 2014 rund
    5,8 Milliarden Euro. Das sind etwa 1,3 Prozent weniger
    als das Soll des Haushaltsjahres 2013 und gut 5 Prozent
    weniger als das Ist in 2013. Damit trägt der Haushalt des
    BMI zur Konsolidierung des Bundeshaushaltes bei. Der
    größte Teil der finanziellen Mittel im Einzelplan 06 ist





    Gabriele Fograscher


    (A) (C)



    (D)(B)

    an Personalausgaben gebunden. Es bleiben daher kaum
    Spielräume für Veränderungen und Verschiebungen in-
    nerhalb des Einzelplans. Trotzdem gibt es aber einige
    Aufgaben, bei denen wir Schwerpunkte setzen und uns
    stärker engagieren müssen und wollen, als der Etat es
    derzeit vorsieht. Ich stimme dem Kollegen Mayer aus-
    drücklich zu: Es wird in Zukunft nicht ohne ein Mehr an
    finanziellen Ressourcen gehen.

    Das gilt zum Beispiel für die personelle Ausstattung
    des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge. Für die
    zügige Bearbeitung der Asylanträge braucht das Bundes-
    amt in den nächsten Jahren mehr Personal. Es ist richtig
    und wichtig, dass wir dem Bundesamt in den nächsten
    Jahren einen Personalaufwuchs von rund 900 Stellen,
    Frau Hajduk, zugesagt haben. In diesem Jahr beginnen
    wir mit dem ersten Schritt und planen 300 zusätzliche
    Stellen ein. Das Thema Integrationskurse greift mein
    Kollege Castellucci nachher auf.

    Zum Thema THW. Mit dem THW verfügen wir über
    eine vorbildliche Organisation, die nicht nur in Deutsch-
    land, sondern weltweit bei Katastrophen im Einsatz ist:
    gerade aktuell beim Öleinsatz an den Ostseestränden
    oder beim Aufbau der Wasserversorgung nach dem Tai-
    fun „Haiyan“ auf den Philippinen oder bei der Wieder-
    herstellung der Stromversorgung nach einem heftigen
    Winter in Slowenien.

    Das THW, das zu 99 Prozent aus Ehrenamtlichen be-
    steht, ist immer da, wo es gebraucht wird. Doch steht das
    THW nach dem Aussetzen der Wehrpflicht vor neuen
    Herausforderungen. Etwa jeder dritte ehrenamtliche
    Helfer hat anstelle des Wehrdienstes Ersatzdienst beim
    THW geleistet. Mehr als zwei Drittel blieben nach dem
    Ende des Ersatzdienstes beim THW. Um die Einsatzfä-
    higkeit des THW garantieren zu können, bedarf es Men-
    schen, die sich dort langfristig engagieren. Deshalb ist es
    notwendig, die Ortsverbände zu stärken. Die im Entwurf
    vorgesehene Kürzung der Mittel für die Ortsverbände
    wird den Herausforderungen, vor denen das THW steht,
    nicht gerecht. Wir sind uns einig, dass wir im Laufe des
    parlamentarischen Verfahrens und spätestens im Haus-
    halt 2015 die Mittel für die THW-Ortsverbände erhöhen
    müssen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Wir haben vor kurzem interfraktionell in diesem
    Hause nochmals bekräftigt, die Empfehlungen des NSU-
    Untersuchungsausschusses umzusetzen. Neben internen
    Veränderungen in den Sicherheitsbehörden und einer
    verstärkten Zusammenarbeit zwischen Bund und Län-
    dern, dem Bundesamt und den Landesämtern für Verfas-
    sungsschutz, werden wir in Zukunft auch in diesem Be-
    reich in Personal und Ausstattung investieren müssen.

    Wir müssen und wollen die Kräfte im Kampf gegen
    Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeind-
    lichkeit bündeln. Dazu bedarf es einer langfristigen
    Finanzierung von vorbildlichen, wirkungsvollen Präven-
    tionsprojekten. Wir begrüßen es, dass die sogenannte
    Extremismusklausel abgeschafft wurde.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Wurde nicht abgeschafft!)

    Das stellt die Zusammenarbeit von Staat und Zivilgesell-
    schaft auf eine vertrauensvolle Basis.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Monika Lazar [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was heißt das konkret?)


    Wichtig bleibt auch die Stärkung der interkulturellen
    Kompetenz der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des öf-
    fentlichen Dienstes. Nur wer sensibilisiert ist, kann
    rechtsextreme, antisemitische und fremdenfeindliche
    Motive und Entwicklungen frühzeitig erkennen und da-
    gegen angehen.

    Wir müssen dafür sorgen, dass das Wissen, die Erfah-
    rung und die Kontakte zu zivilgesellschaftlichen Akteu-
    ren beim Kampf gegen Rechtsextremismus nicht verlo-
    ren gehen. Ich nenne als Beispiel die Geschäftsstelle des
    „Bündnisses für Demokratie und Toleranz – gegen
    Extremismus und Gewalt“. Sie ist inzwischen bei der
    Bundeszentrale für politische Bildung angesiedelt. Sie
    verfügt über kompetente und engagierte Mitarbeiterin-
    nen und Mitarbeiter. Einige von ihnen haben leider nur
    einen befristeten Arbeitsvertrag. Läuft der Vertrag aus,
    verlieren das Bündnis und somit wir als Staat wichtiges
    Know-how und unverzichtbare Kontakte. Das müssen
    wir dringend ändern. Das Gleiche gilt im Übrigen auch
    für den öffentlichen Dienst. Hier gehen dem Bund in
    vielen Bereichen qualifizierte Nachwuchskräfte verlo-
    ren, weil die Zeit bis zum Freiwerden einer entsprechen-
    den Planstelle oftmals nicht überbrückt werden kann.

    Die NSA-Affäre und der Diebstahl von Passwörtern
    haben uns gezeigt: Unsere Daten sind nicht sicher. Hier
    gibt es Handlungsbedarf. Deutschland und Europa sind
    in sehr vielen Bereichen der digitalen Gesellschaft, bei
    Hard- und Software, bei Internetdiensten und – der
    Minister hat darauf hingewiesen – kritischen Infrastruk-
    turen, von Zulieferern aus den USA und Asien abhängig.
    Wir werden diese Abhängigkeiten überprüfen und Fä-
    higkeiten und Hersteller in Deutschland und Europa stär-
    ken. Wir brauchen eine Bestandsaufnahme der Gefahren
    durch technische Manipulationen für die Nutzer der digi-
    talen Infrastruktur. Unsere Ziele sind dabei die Verbesse-
    rung der IT-Sicherheit, die auch ein positiver Standort-
    faktor ist, mehr Datenschutz, mehr Datensicherheit,
    Spionageabwehr und die Förderung des vermehrten Ein-
    satzes von Verschlüsselungstechniken.

    Diese Ziele liegen im Interesse der Bundesregierung
    und des Bundesinnenministeriums; denn die Moderni-
    sierung der Verwaltung und der Abbau von Bürokratie,
    zum Beispiel durch den Ausbau des E-Governments,
    werden nur funktionieren, wenn die Kommunikation der
    Bürgerinnen und Bürger und der Wirtschaft sicher ist
    und die übermittelten Daten geschützt sind. Mehr Inves-
    titionen in diesem Bereich sind somit im Interesse der
    Bevölkerung und der öffentlichen Hand. Das Bundesamt
    für Sicherheit in der Informationstechnik, das auch im
    aktuellen Fall von Passwortdiebstahl den Bürgerinnen
    und Bürgern mit einer eigens dafür eingerichteten Inter-
    netseite hilft, gewinnt deshalb im digitalen Zeitalter im-
    mer mehr an Bedeutung und muss auch in Zukunft ge-
    stärkt werden.





    Gabriele Fograscher


    (A) (C)



    (D)(B)

    Mit knapp 2 Prozent Anteil am Gesamthaushalt steht
    der Haushalt des Bundesministeriums des Innern vor
    großen Herausforderungen. Ich hoffe auf konstruktive
    Beratungen in den Ausschüssen. Wir werden diesen He-
    rausforderungen gerecht werden.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Johannes Singhammer
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Barbara Woltmann,

CDU/CSU.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Barbara Woltmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Keine Steuererhöhungen, keine Neuverschuldung und
    stabile Staatsfinanzen – das waren die zentralen Forde-
    rungen von CDU und CSU im vergangenen Bundestags-
    wahlkampf. Und das sind auch weiterhin unsere Kern-
    forderungen, an denen wir unabdingbar festhalten.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Der vorliegende Haushaltsentwurf erfüllt diese For-
    derungen. Er orientiert sich im Wesentlichen auch an den
    Vereinbarungen des Koalitionsvertrages; Frau Kollegin
    Fograscher hatte daraus ja eben zitiert. Im Koalitionsver-
    trag haben wir festgelegt, dass in diesem Jahr ein struk-
    turell ausgeglichener Haushalt und ab 2015 ein Haushalt
    ohne Nettoneuverschuldung aufzustellen ist. Mit diesen
    klaren finanzpolitischen Aussagen ist der Rahmen ge-
    setzt.

    Es ist natürlich immer ein Leichtes, Wünsche nach
    Mehrausgaben zu formulieren. Da fällt sicher jedem von
    uns etwas ein.


    (Norbert Barthle [CDU/CSU]: Wohl wahr!)


    Aber, meine sehr verehrten Damen und Herren, das Ge-
    bot der Stunde heißt: strukturelle Defizite abbauen, für
    Haushaltskonsolidierung sorgen und das vorhandene
    Geld richtig einsetzen. Darüber, wie wir das vorhandene
    Geld richtig einsetzen, können wir uns dann unterhalten.
    Der Bürger jedoch – das sei an dieser Stelle auch ge-
    sagt – honoriert es keineswegs, wenn Parteien große
    Wahlversprechen machen und ihnen dann beim Thema
    Haushaltskonsolidierung nur Steuererhöhungen einfal-
    len. Dass das der Bürger nicht honoriert, hat das Ergeb-
    nis der letzten Bundestagswahl eindrucksvoll bewiesen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, so leicht
    dürfen wir es uns auch aus einem anderen Grund nicht
    machen: Wir tragen eine Verantwortung der nachfolgen-
    den Generation gegenüber. Ich möchte, dass Ihre und
    meine Kinder auch noch über genügend finanziellen
    Gestaltungsspielraum verfügen, um ihre eigenen Vor-
    stellungen, Wünsche und Erfordernisse realisieren zu
    können. In Zukunft geht daher kein Weg an diesen Haus-
    haltsgrundsätzen vorbei. Dieser Haushalt zeigt auf, dass
    das geht; er weist in die richtige Richtung.
    Der Einzelplan 06 – wir haben es bereits gehört – mit
    seinen 5,8 Milliarden Euro ist kein ganz großer Haus-
    halt, und er lässt wegen vieler Fixkosten auch nicht ganz
    so viel Spielraum. Aber trotzdem – ich denke, da können
    wir alle sehr froh sein – gibt es einen gewissen kleinen
    Spielraum, sodass wir in wichtigen Bereichen – meine
    Vorredner sind schon darauf eingegangen – doch eine
    gewisse Entlastung erreichen können.

    Auch ich will hier das Bundesamt für Migration und
    Flüchtlinge nennen, das mehr Sachmittel und mehr Per-
    sonal erhält. Etwa 300 zusätzliche Stellen sind einge-
    plant; wir haben es bereits gehört. Es ist außerordentlich
    wichtig, dass die Asylverfahren kürzer werden.


    (Anja Hajduk [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Schaffen Sie so, wie Sie es planen, nicht!)


    Ich möchte an dieser Stelle einen Gedanken einfügen:
    Der Bürger möchte, dass die Asylbewerber, die kein
    Bleiberecht erhalten, das Land wieder verlassen. Das er-
    höht die Akzeptanz dessen, was wir hier tun.

    Zusätzliche Mittel soll es auch für das Bundesamt für
    Verfassungsschutz, für das BSI und für das BKA geben.

    Auch die Bundespolizei soll zur Festigung der IT-In-
    frastruktur etwas mehr Geld erhalten. Es ist ja heute hier
    schon erwähnt worden, dass es dringend notwendig ist,
    hier mehr Mittel bereitzustellen. Ich denke, es ist auch
    außerordentlich wichtig, dass insbesondere der geho-
    bene und der mittlere Polizeivollzugsdienst bei der Bun-
    despolizei im Rahmen des bereits mit dem BMF verein-
    barten vierjährigen Programms von Stellenanhebungen
    profitieren werden. Das trägt vor allen Dingen zur Stei-
    gerung der Attraktivität des Dienstes bei. Wir müssen
    insgesamt sehr viel mehr tun, um die Attraktivität des öf-
    fentlichen Dienstes zu erhalten.

    Das THW hat sehr viele Fürsprecher; das haben wir
    gerade schon gehört. Auch ich konnte mich vor Ort von
    der guten Arbeit vor allen Dingen auch der ehrenamtli-
    chen Mitarbeiter überzeugen. Vor dem Hintergrund der
    Hinweise zur Infrastruktur und zum technischen Gerät
    müssen wir schauen, was wir da noch tun können; da-
    rüber müssen wir noch einmal reden. Es muss zumindest
    nach und nach mehr investiert werden, damit es hinter-
    her nicht zu einem großen Investitionsstau kommt, den
    wir dann nicht mehr in den Griff bekommen.

    Ich bin froh, dass uns die Abschmelzung der globalen
    Minderausgabe, zu der es in den nächsten Jahren kommt,
    einen gewissen Spielraum geben wird.

    Ich möchte kurz etwas zu den prioritären Maßnahmen
    mit einem Volumen von 23 Milliarden Euro sagen, die
    wir im Koalitionsvertrag festgelegt haben. Es sind im
    Wesentlichen Maßnahmen, die unseren Kommunen di-
    rekt oder indirekt zugutekommen. Wir lassen uns das
    hier nicht schlechtreden. Es wird zwar viel kritisiert;
    aber man muss doch mal festhalten, dass der Bund sehr
    viel Geld zur Unterstützung der Kommunen in die Hand
    nimmt, obwohl er nicht zuständig ist. Zuständig sind
    nämlich die Länder, wie hier auch schon erwähnt wor-
    den ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU)






    Barbara Woltmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Hier seien nur die letzte Stufe der Übernahme der
    Kosten der Grundsicherung im Alter im Umfang von
    1,1 Milliarden Euro und die Unterstützung bei der Ein-
    gliederungshilfe ab 2018 im Umfang von 5 Milliarden
    Euro per annum erwähnt;


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wann ist 2018 noch mal?)


    bis dahin erhalten die Kommunen – 2015, 2016 und
    2017 – eine Unterstützung in Höhe von jeweils 1 Mil-
    liarde Euro.


    (Volker Beck [Köln] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo bleibt sie dieses Jahr?)


    Letzten Endes kommen auch die weiter vorgesehenen
    Milliarden für die Städtebauförderung und die Verkehrs-
    infrastruktur und die 6 Milliarden Euro zur Unterstüt-
    zung der Länder bei der Finanzierung von Kinderkrip-
    pen, Kitas, Schulen und Hochschulen den Kommunen
    zugute. Wir werden allerdings darauf achten, dass dieses
    Geld dann auch bei den Kommunen ankommt und nicht
    an den Fingern der Länder kleben bleibt.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, im Ergeb-
    nis bleibt festzuhalten: Angesichts aller finanzpoliti-
    schen Rahmenbedingungen liegt uns ein sehr guter
    Haushaltsentwurf vor, der die Anforderungen, wie wir
    sie im Koalitionsvertrag formuliert haben, voll und ganz
    umsetzt. Wir haben nicht nur einen Entwurf mit einem
    strukturell ausgeglichenen Haushalt vorliegen; nein, er
    beinhaltet sogar einen strukturellen Überschuss von
    0,07 Prozent, was immerhin 1,81 Milliarden Euro sind.
    Alle im Koalitionsvertrag genannten Maßnahmen bis
    10 Millionen Euro müssen zudem in den jeweiligen Ein-
    zelplänen des Haushaltes erwirtschaftet werden. Dafür
    gibt es kein zusätzliches Geld. Wer – nur das kann die
    Botschaft sein – weitere finanzielle Wünsche hat, der
    muss dafür Deckungsvorschläge liefern.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie des Abg. Dr. Lars Castellucci [SPD])