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ID1802804300

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  • sort_by_alphaVokabular
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/28 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2014 (Haushaltsgesetz 2014) Drucksache 18/700 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2013 bis 2017 Drucksache 17/14301 . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B in Verbindung mit Tagesordnungspunkt 2: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Haushalts- begleitgesetzes 2014 Drucksache18/1050 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 B Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2221 D Allgemeine Finanzdebatte (einschließ- lich Einzelpläne 08, 20, 32 und 60) Dr. Dietmar Bartsch (DIE LINKE) . . . . . . . . 2230 B Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . 2232 A Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2234 A Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2236 B Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2239 A Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2240 B Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2243 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2246 A Antje Tillmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2247 A Lothar Binding (Heidelberg) (SPD) . . . . . . . . 2249 A Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 2250 D Einzelplan 06 Bundesministerium des Innern Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2252 B Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 2255 A Michael Hartmann (Wackernheim) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2256 C Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2258 B Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 2259 D Dr. André Hahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2261 B Dr. André Berghegger (CDU/CSU) . . . . . . . . 2262 C Anja Hajduk (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2263 D Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 2264 D Barbara Woltmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 2266 A Dr. Lars Castellucci (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2267 B Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2268 B Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2269 A Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 2270 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Einzelplan 07 Bundesministerium der Justiz und für Ver- braucherschutz Heiko Maas, Bundesminister BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2271 C Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2273 C Thomas Strobl (Heilbronn) (CDU/CSU) . . . . 2275 A Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2276 D Dr. Hendrik Hoppenstedt (CDU/CSU) . . . . . . 2278 A Caren Lay (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . 2279 D Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2281 A Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2282 B Sebastian Steineke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2283 D Dennis Rohde (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2285 C Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2287 A Elvira Drobinski-Weiß (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2288 C Klaus-Dieter Gröhler (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2289 B Einzelplan 10 Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt, Bundesminister BMEL . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2291 A Dr. Kirsten Tackmann (DIE LINKE) . . . . . . . 2292 D Ulrich Freese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2294 A Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2295 B Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2296 B Karin Binder (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 2297 D Christina Jantz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2299 A Harald Ebner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2300 C Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2301 D Rainer Spiering (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2303 A Alois Gerig (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 2304 C Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2305 C Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2306 D Tagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Beteiligung an der Europäischen Über- brückungsmission in der Zentralafrikani- schen Republik (EUFOR RCA) auf Grund- lage der Beschlüsse 2014/73/GASP sowie 2014/183/GASP des Rates der Europäi- schen Union vom 10. Februar 2014 und vom 1. April 2014 in Verbindung mit den Resolutionen 2127 (2013) und 2134 (2014) des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen vom 5. Dezember 2013 und vom 28. Ja- nuar 2014 Drucksache 18/1081 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2308 C Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2309 B Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2310 C Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2311 C Dagmar Freitag (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2312 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2313 C Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2314 B Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2315 B Elisabeth Motschmann (CDU/CSU) . . . . . . . 2315 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2316 C Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2317 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2221 (A) (C) (D)(B) 28. Sitzung Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 Beginn: 11.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 28. Sitzung. Berlin, Dienstag, den 8. April 2014 2317 (A) (C) (B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 08.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 08.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 08.04.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 08.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 08.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 08.04.2014 Dr. Fabritius, Bernd CDU/CSU 08.04.2014 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 08.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 08.04.2014 Groß, Michael SPD 08.04.2014 Groth, Annette DIE LINKE 08.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 08.04.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 08.04.2014 Hellmuth, Jörg CDU/CSU 08.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 08.04.2014 Keul, Katja BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 08.04.2014 Dr. Launert, Silke CDU/CSU 08.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Möhring, Cornelia DIE LINKE 08.04.2014 Pitterle, Richard DIE LINKE 08.04.2014 Pronold, Florian SPD 08.04.2014 Reichenbach, Gerold SPD 08.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 08.04.2014 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schauws, Ulle BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 08.04.2014 Schwabe, Frank SPD 08.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 08.04.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 08.04.2014 de Vries, Kees CDU/CSU 08.04.2014 Werner, Katrin DIE LINKE 08.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 08.04.2014 Zech, Tobias CDU/CSU 08.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 08.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 28. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Einbringung Haushaltsgesetz 2014 – Finanzplan Epl 08, Epl 20, Epl 32, Epl 60, TOP 2 Allgemeine Finanzdebatte Epl 06 Innen Epl 07 Justiz Epl 10 Ernährung und Landwirtschaft TOP 3 Bundeswehreinsatz EUFOR RCA (Zentralafrik. Rep.) Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. André Berghegger


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Kollegin-

    nen und Kollegen! Meine Damen und Herren! In unserer
    sozialen Marktwirtschaft ist und bleibt der Staat Hüter
    der Ordnung. Im Mittelpunkt unseres innenpolitischen
    Handelns steht natürlich die innere Sicherheit. Sicherheit
    und Freiheit bedingen sich dabei. Wir müssen bei jeder
    staatlichen Maßnahme eine grundlegende Abwägung
    zwischen Sicherheit auf der einen Seite und der Ein-
    schränkung der Freiheit auf der anderen Seite bedenken.
    Dabei können wir selbstbewusst, aber umsichtig han-
    deln. Wir sollten dankbar sein, in einem sicheren und in
    diesem Sinne freien Land in Europa zu leben.

    Doch der Blick in andere Teile der Welt zeigt: Leider
    gibt es noch immer viele Regionen, in denen stabile Ver-
    hältnisse fehlen und in denen die Menschen in Angst und
    Schrecken leben. An demokratische Wahlen ist in sol-
    chen Situationen kaum zu denken. Daher bin ich der
    Bundeskanzlerin dankbar, dass sie sich gemeinsam mit
    den europäischen Partnern für Stabilität und letztendlich
    auch für die Freiheit der Menschen in diesen Regionen
    einsetzt.

    Der Bundesinnenminister hat kürzlich einmal gesagt,
    er verstehe sein Ministerium als „Bürgerministerium“,
    das heißt als Dienstleister für die Bürger. Dieser Einzel-
    plan umfasst – wir haben es schon mehrfach gehört – ei-
    nen Gesamtansatz von rund 5,8 Milliarden Euro, ein
    Großteil davon, rund zwei Drittel, entfällt auf den Be-
    reich der inneren Sicherheit. Das war in den Jahren zu-
    vor bereits so, und das halte ich auch für richtig.

    In diesem Einzelplan findet sich ein bunter Strauß an
    Themen: das THW, das Bundesinstitut für Sportwissen-
    schaft, die Bundeszentrale für politische Bildung. Zu
    diesem Bereich zählen aber auch die Fragen der Kirchen
    und Religionsgemeinschaften sowie die Organisation
    der öffentlichen Verwaltung. Die Stichworte „Bürokra-
    tieabbau“ und „Verwaltungsmodernisierung“ fallen uns
    hierzu sofort ein.

    Zwei Felder möchte ich gerne betonen:

    Zum einen die Bundespolizei. Deren Etat beträgt rund
    2,5 Milliarden Euro. Das ist nahezu die Hälfte des ge-
    samten Einzelplans. Hier wird es zusätzliche Mittel ge-
    ben, und zwar für die IT-Infrastruktur. Denn im Zusam-
    menhang mit der NSA-Affäre ist deutlich geworden
    – auch das haben wir schon mehrfach betont –, dass un-
    sere Sicherheitsbehörden hier gestärkt werden müssen.
    Auch die von Herrn Mayer vorhin angesprochenen Vor-
    fälle um die zunächst rund 16 Millionen und aktuell
    18 Millionen geknackten E-Mail-Konten zeigen uns,





    Dr. André Berghegger


    (A) (C)



    (D)(B)

    dass wir die IT-Sicherheit unbedingt ausbauen müssen.
    Die Arbeit des BSI ist dabei deutlich zu unterstützen.

    Der Großteil der Mittel für die Bundespolizei ist na-
    turgemäß für das Personal erforderlich. Hier sehen wir
    eine gute Entwicklung. Auf eine pauschale Stellenein-
    sparung wie in den Vorjahren wird verzichtet. Im Gegen-
    teil: Es gibt Stellenanhebungen. So ist ein Programm
    vorgesehen, mit dem in den nächsten Jahren insgesamt
    über 1 300 Stellen bei der Bundespolizei angehoben
    werden, in diesem Jahr die ersten 350. Das schafft Raum
    für verdiente Beförderungen, motiviert die Mitarbeiter
    und steigert die Attraktivität des Arbeitgebers. Denn
    auch die Bundespolizei muss sich im Hinblick auf den
    demografischen Wandel immer wieder darüber Gedan-
    ken machen, wie sie sich als interessanter Arbeitgeber
    für Nachwuchskräfte darstellen kann. Das muss auch so
    bleiben.

    Das zweite Stichwort ist im Hinblick auf den Bereich
    Zuwanderung, Integration und nationale Minderheiten:
    Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Erinnern Sie
    sich bitte an die aktuellen Diskussionen, die wir zu die-
    sen Themen geführt haben. Hier stellen wir zusätzliche
    Mittel zur Verfügung: in diesem Jahr weitere 14 Millio-
    nen Euro als Sachmittel. Daneben sollen, wie zitiert,
    300 zusätzliche Stellen geschaffen werden.

    Das ist richtig und notwendig; denn das Bundesamt
    für Migration und Flüchtlinge ist zentral zuständig für
    die Asylfragen in Deutschland. Zuletzt gab es einen An-
    stieg der Asylbewerberzahlen. Denn Deutschland ist ein
    Land, das von vielen Menschen auf der ganzen Welt als
    sicherer Ort angesehen wird, um Krieg und Elend in der
    Heimat zu entgehen. Unser christliches Verständnis ver-
    langt von uns, diesen Menschen in angemessener Form
    zu helfen. Dazu gehört aus meiner Sicht auch ein zügi-
    ges Asylverfahren. Es ist unser erklärtes, aber ehrgeizi-
    ges Ziel, die Dauer der Asylverfahren auf eine regelmä-
    ßige Zeit von drei Monaten zu verkürzen. Das sind nur
    zwei Beispiele dafür, dass die Bundesregierung mit Au-
    genmaß auf bestehende Herausforderungen reagiert.

    Dies alles zeigt aber: Wir haben viele Handlungsfel-
    der mit großer Bedeutung für den Zusammenhalt in un-
    serer Gesellschaft. Manchmal fällt uns deren Bedeutung
    erst dann wirklich auf, wenn einmal nicht alles wie vor-
    gesehen funktioniert. Die Bürger akzeptieren ein Ge-
    meinwesen aber nur dann – das ist meine feste Überzeu-
    gung –, wenn es auf funktionierenden Strukturen beruht.
    Hierfür müssen wir Vorsorge treffen.

    Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle ausdrück-
    lich bei all denjenigen bedanken, die durch ihren vor-
    bildlichen Dienst einen so großen Beitrag für den Zu-
    sammenhalt in unserer Gesellschaft und damit für unser
    Land leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Insbesondere möchte ich werben für die Solidarität mit
    unseren Polizisten, die den Rechtsstaat vertreten und da-
    mit unsere Freiheit schützen.
    In diesem Zusammenhang, Herr Minister, möchte ich
    auch die jüngsten Tarifverhandlungen erwähnen. Ich
    möchte Ihnen danken. Es freut mich, dass die gute und
    wichtige Arbeit der Beschäftigten im öffentlichen Dienst
    honoriert wird, auch wenn das für die öffentlichen Kas-
    sen eine große finanzielle Kraftanstrengung darstellen
    wird.

    Wir setzen auf Kontinuität und Solidität. Bewährtes
    wird fortgesetzt; wenn erforderlich, werden wir um-
    schichten. Denn bei allem wollen wir unser übergeord-
    netes Ziel im Blick behalten, 2014 einen strukturell aus-
    geglichenen Haushalt und 2015 einen Bundeshaushalt
    ohne neue Schulden zu erreichen. Das kann man gar
    nicht oft genug betonen. Dieser historischen Chance wa-
    ren wir noch nie so nahe wie jetzt. Die erfolgreiche
    Finanzpolitik unter der Federführung der Bundeskanzle-
    rin und des Finanzministers Wolfgang Schäuble ist kein
    Selbstzweck, sondern ist nachhaltig im Sinne von gene-
    rationengerecht, und sie schafft finanzielle Freiräume für
    die Zukunft, für andere Politikfelder, vielleicht auch für
    diesen Einzelplan.

    Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, für einen ausge-
    wogenen Etat des Bundesinnenministers zu sorgen.
    Dazu ist der Entwurf eine solide Grundlage. Ich freue
    mich auf die angenehmen Gespräche. Lassen Sie uns das
    Beste daraus machen!

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat die Kol-

legin Anja Hajduk das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Anja Hajduk


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Es ist schon darauf hingewiesen worden, wel-
    ches Volumen dieser Haushalt hat: knapp 5,8 Milliarden
    Euro, davon zwei Drittel für die innere Sicherheit – bei
    einem insgesamt sehr großen und breiten Aufgabenspek-
    trum.

    Sie, Herr Minister, haben gesagt: Es kommt darauf
    an, auch bei knappen oder zumindest nicht überreichlich
    vorhandenen öffentlichen Mitteln handlungsfähig zu
    bleiben. – Ich möchte Sie zu diesem Terminus fragen, ob
    Sie als Regierung vor dem Hintergrund der Entschei-
    dung des EuGH zur Vorratsdatenspeicherung jetzt wirk-
    lich handlungsfähig bleiben werden. Das ist mir noch ein
    bisschen unklar. Ich möchte dem Minister Maas, der in
    der Debatte zum nächsten Einzelplan sprechen wird
    – wir hoffen, dass er etwas zu diesem Thema sagt –, zu-
    rufen: Herr Maas, Nichtstun wäre hier gute Bürgerrecht-
    lerpflicht!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Ich möchte jetzt natürlich auf den Etat des Ministers
    de Maizière eingehen und einen wichtigen Aufgabenbe-
    reich ansprechen, den der Integration und der Migration.
    Sie haben im Koalitionsvertrag einen hohen Anspruch





    Anja Hajduk


    (A) (C)



    (D)(B)

    formuliert, nämlich bei den Integrationskursen Verbesse-
    rungen herbeizuführen. Wir wissen aus den aktuellen
    Gesprächen, dass es eine erhöhte Inanspruchnahme der
    Kurse geben wird. Sie wollen die Qualität durch Ziel-
    gruppendifferenzierung und auch durch die Größe der
    Kurse an sich verbessern. Weil das so ist, wissen wir
    mittlerweile auch, dass es einen Mehrbedarf von 45 Mil-
    lionen Euro in diesem Bereich gibt. Sie haben allerdings
    eine kleine Kürzung vorgenommen und nur 204 Millio-
    nen Euro eingestellt. Schon zu Beginn der Beratung wis-
    sen wir also: Da fehlen 45 Millionen Euro. – Vor dem
    Hintergrund Ihrer eigenen Zielsetzung aus dem Koali-
    tionsvertrag ist das keine solide Vorlage für die Haus-
    haltsberatungen – es fehlen 20 bis 25 Prozent –, und das
    ist ein ganz schöner Skandal.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich interpretiere das einmal so, dass Sie jetzt Hoff-
    nung in das Parlament setzen; denn es gibt im Finanz-
    ministerium noch eine „Wundertüte“ in Form eines Top-
    fes von 500 Millionen Euro, mit dem alle Ressorts
    glücklich gemacht werden sollen. Ich hoffe, dass Sie in
    der Großen Koalition die Verantwortung für die Integra-
    tion ernst nehmen und der mangelnden Finanzausstat-
    tung in diesem Zuständigkeitsbereich des Bundesinnen-
    ministers etwas entgegensetzen werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr de Maizière, Sie haben beim Thema Umgang
    mit Flüchtlingen von der humanitären Verantwortung
    gesprochen. Mein Vorredner hat gerade gesagt, die Re-
    gierung hätte hier mit Blick auf die zunehmende Anzahl
    von Asylanträgen Vorsorge getroffen. Ich möchte Ihnen
    da erwidern: Das kann ich nach einer sorgfältigen Ana-
    lyse leider nicht erkennen.

    Sie sagen selbst, Sie gehen davon aus, dass es
    140 000 bis 150 000 neue Anträge und 20 000 Folge-
    anträge gibt. Über 100 000 Anträge ist noch nicht ent-
    schieden. Das BAMF, das zuständige Bundesamt, hat
    vor diesem Hintergrund deutlich gemacht: Wir brauchen
    eigentlich 900 zusätzliche Mitarbeiter, um eine korrekte
    und gute Bearbeitung dieser Anträge sicherzustellen. Sie
    sehen sich jetzt aber nur in der Lage, 300 neue Stellen zu
    schaffen. Daran sieht man schon, dass Sie auf die reale
    Herausforderung, die auf Deutschland zukommt, keine
    angemessene Antwort haben und dass Sie gar nicht da-
    rauf vorbereitet sind – weder haushalterisch noch perso-
    nell –, diesen Bereich seriös abzuarbeiten und schon gar
    nicht das selbst gesteckte Ziel der Verfahrensverkürzung
    hinzubekommen. Ich kann Ihnen nur zurufen: Diese He-
    rausforderung bekommen Sie nicht in den Griff, indem
    Sie den Begriff von den sogenannten sicheren Her-
    kunftsstaaten ausweiten. Bei dieser Frage werden Sie
    auch noch ein saftiges Koalitionsproblem zu lösen ha-
    ben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich komme noch auf einen weiteren Punkt zu sprechen.
    Es war eine überfällige Entscheidung, ein zweites Auf-
    nahmekontingent für syrische Flüchtlinge am 23. De-
    zember – endlich – zu beschließen. Es hat mich aber
    verärgert, dass Sie im März dieses Jahres bei der Kabi-
    nettsentscheidung zum Haushalt keine zusätzlichen
    Haushaltsmittel bereitgestellt haben. Ich frage mich, wa-
    rum Sie so handeln. Das ist kein ehrlicher Entwurf. Wir
    werden natürlich versuchen, da nachzubessern. Im Be-
    reich Integration und Migration sieht es relativ traurig
    aus.

    Ich möchte zum Abschluss noch einen anderen Be-
    reich ansprechen, auch wenn die Dinge, die ich bisher
    dargelegt habe, für eine solide Etataufstellung nichts Gu-
    tes erahnen lassen. Herr Minister, das Innenministerium
    steht vor großen Herausforderungen im Bereich IT-
    Infrastruktur; wir haben da mit Blick auf zukünftige
    wichtige Investitionsstrategien noch vieles zu beraten
    und zu planen. Dazu gehören die Netze des Bundes, Fol-
    gen aus dem NSA-Skandal, der große Bereich der Netz-
    sicherheit und eine erfolgreiche Spionageabwehr.

    In diesem Bereich brauchen wir sicherlich eine neue
    Investitionsstrategie. Dazu gehören effizientere Netz-
    investitionen und wahrscheinlich auch entsprechende
    parlamentarische Strukturen, um diese Maßnahmen zu
    begleiten. Das sage ich vor dem Hintergrund, dass wir
    hinsichtlich der Einführung des Digitalfunks – das ist
    eine sehr alte und lange Geschichte – heute realisieren
    müssen, dass es zu wenig Flexibilität und auch vielleicht
    zu wenig Kontrolle gab. Jetzt müssen wir die Restinves-
    titionen in eine Struktur tätigen, die dem technologi-
    schen Fortschritt eigentlich nicht mehr gerecht wird. Ich
    hoffe, dass wir das bei den zukünftigen Investitionen in
    die IT-Infrastruktur besser machen. Dabei lassen wir uns
    auch in die Pflicht nehmen.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)