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ID1802705600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/27 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 27. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. April 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 18: Antrag der Abgeordneten Philipp Mißfelder, Sibylle Pfeiffer, Frank Heinrich (Chemnitz), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Niels Annen, Dr. Bärbel Kofler, Gabriela Heinrich, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten Kordula Schulz- Asche, Tom Koenigs, Omid Nouripour, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Erinnerung und Ge- denken an die Opfer des Völkermordes in Ruanda 1994 Drucksache 18/973 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 B Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2163 C Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2166 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2167 A Kordula Schulz-Asche (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2168 C Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2170 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2171 C Dr. Andreas Nick (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2172 C Gabriela Heinrich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2174 B Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2175 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 2176 D Wilfried Lorenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2178 B Tagesordnungspunkt 19: a) Antrag der Abgeordneten Corinna Rüffer, Kerstin Andreae, Markus Kurth, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Fünf Jahre UN- Behindertenrechtskonvention – Sofort- programm für Barrierefreiheit und ge- gen Diskriminierung Drucksache 18/977 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 A b) Antrag der Abgeordneten Katrin Werner, Diana Golze, Sabine Zimmermann (Zwi- ckau), weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Programm zur Be- seitigung von Barrieren auflegen Drucksache 18/972 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 B Corinna Rüffer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2180 C Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2182 A Katrin Werner (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2183 C Kerstin Tack (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2184 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2185 B Kerstin Andreae (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2186 A Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 2187 A Sabine Zimmermann (Zwickau) (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2188 A Ulla Schmidt (Aachen) (SPD) . . . . . . . . . . . . 2188 D Jutta Eckenbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 2190 A Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 2191 A Dr. Matthias Bartke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 2192 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 2193 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 2194 C Gabriele Schmidt (Ühlingen) (CDU/CSU) . . 2195 C Heike Baehrens (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2196 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 2197 C Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 2198 C Zusatztagesordnungspunkt 3: Antrag der Bundesregierung: Beteiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte am maritimen Begleitschutz bei der Hydro- lyse syrischer Chemiewaffen an Bord der CAPE RAY im Rahmen der gemeinsamen VN/OVCW-Mission zur Vernichtung der syrischen Chemiewaffen Drucksache 18/984 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 A Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2200 B Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 2200 C Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 2201 D Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2203 A Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 2204 A Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2205 B Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2205 D Michael Roth, Staatsminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2206 A Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2206 C Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 2207 C Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 2208 C Tagesordnungspunkt 21: Antrag der Abgeordneten Pia Zimmermann, Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Deckungslücken der Sozialen Pflegeversicherung schließen und die staatlich geförderten Pflegezusatzversi- cherungen – sogenannter Pflege-Bahr – ab- schaffen Drucksache 18/591 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2209 C Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 2209 D Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 2210 D Pia Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . 2211 A Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2212 C Mechthild Rawert (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 2213 C Tino Sorge (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215 B Heiko Schmelzle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 2216 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2217 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 2219 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2220 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 2163 (A) (C) (D)(B) 27. Sitzung Berlin, Freitag, den 4. April 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 2219 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 04.04.2014 Bahr, Ulrike SPD 04.04.2014 Dr. Bartels, Hans-Peter SPD 04.04.2014 Barthel, Klaus SPD 04.04.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 04.04.2014 Bluhm, Heidrun DIE LINKE 04.04.2014 Brähmig, Klaus CDU/CSU 04.04.2014 Brase, Willi SPD 04.04.2014 Dr. Brunner, Karl-Heinz SPD 04.04.2014 Bülow, Marco SPD 04.04.2014 Dr. Diaby, Karamba SPD 04.04.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 04.04.2014 Ernstberger, Petra SPD 04.04.2014 Fuchtel, Hans-Joachim CDU/CSU 04.04.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 04.04.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 04.04.2014 Groß, Michael SPD 04.04.2014 Gunkel, Wolfgang SPD 04.04.2014 Ilgen, Matthias SPD 04.04.2014 Karawanskij, Susanna DIE LINKE 04.04.2014 Kaster, Bernhard CDU/CSU 04.04.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 04.04.2014 Dr. Krings, Günter CDU/CSU 04.04.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 04.04.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Meiwald, Peter BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Dr. Priesmeier, Wilhelm SPD 04.04.2014 Roth (Heringen), Michael SPD 04.04.2014 Rüthrich, Susann SPD 04.04.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 04.04.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 04.04.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 04.04.2014 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 04.04.2014 Dr. Sitte, Petra DIE LINKE 04.04.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 04.04.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Ulrich, Alexander DIE LINKE 04.04.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 04.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 2220 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 27. Sitzung. Berlin, Freitag, den 4. April 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten der Monopolkommission gemäß § 36 des Allgemeinen Eisenbahngesetzes Bahn 2013 – Reform zügig umsetzen! Drucksachen 17/14076, 18/641 Nr. 16 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2012 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisen- bahnen für den Bereich Eisenbahnen mit Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 18/356, 18/526 Nr. 1.4 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Projektfortschritte beim Ausbau der grenzüberschreitenden Schienenverkehrsachsen Drucksachen 18/357, 18/526 Nr. 1.5 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unions- dokumente zur Kenntnis genommen oder von einer Be- ratung abgesehen hat. Wagner, Doris BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 04.04.2014 Weinberg, Harald DIE LINKE 04.04.2014 Dr. Weisgerber, Anja CDU/CSU 04.04.2014 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 04.04.2014 Ziegler, Dagmar SPD 04.04.2014 Zypries, Brigitte SPD 04.04.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. C.1 Ratsdokument 9706/13 Drucksache 18/419 Nr. A.2 EuB-BReg 43/2013 Drucksache 18/419 Nr. A.14 Ratsdokument 11396/13 Sportausschuss Drucksache 18/642 Nr. A.1 Ratsdokument 5842/14 Haushaltsausschuss Drucksache 18/544 Nr. A.27 Ratsdokument 5359/14 Drucksache 18/822 Nr. A.15 Ratsdokument 6266/14 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/642 Nr. A.4 Ratsdokument 5958/14 Drucksache 18/822 Nr. A.24 Ratsdokument 6054/14 Drucksache 18/822 Nr. A.25 Ratsdokument 6445/14 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/419 Nr. A.114 Ratsdokument 10275/13 Drucksache 18/419 Nr. A.122 Ratsdokument 13065/13 Drucksache 18/419 Nr. A.123 Ratsdokument 13234/13 Drucksache 18/419 Nr. A.126 Ratsdokument 13716/13 Drucksache 18/419 Nr. A.127 Ratsdokument 13717/13 Drucksache 18/544 Nr. A.41 Ratsdokument 5166/14 Drucksache 18/544 Nr. A.42 Ratsdokument 17967/13 Drucksache 18/544 Nr. A.43 Ratsdokument 18136/13 Drucksache 18/822 Nr. C.2 Ratsdokument 10154/13 Drucksache 18/822 Nr. C.3 Ratsdokument 10160/13 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 18/419 Nr. A.170 Ratsdokument 12453/13 Drucksache 18/642 Nr. A.11 Ratsdokument 5855/14 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 27. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 18 Gedenken an die Opfer des Völkermordes in Ruanda TOP 19 Programm für Barrierefreiheit ZP 3 Bundeswehreinsatz Vernichtung syrischer Chemiewaffen TOP 21 Soziale Pflegeversicherung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Gabriele Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Liebe

    Kolleginnen und Kollegen! Wenn man gegen Ende einer
    Debatte ans Rednerpult tritt, dann ist schon viel gesagt
    worden. Wir haben heute Morgen schon sehr viele wun-
    derbare Beispiele für gelungene Inklusion, für Aktionen
    im Interesse der Menschen mit Behinderungen und für
    Leistungen der Menschen mit Behinderungen, zum Bei-
    spiel in Sotschi, aber auch lokal, gehört. Ich werde daher
    nicht noch weitere Beispiele nennen, sondern versuchen,
    das Ganze aus meiner Sicht zusammenzufassen:

    Wir wollen die Umsetzung der UN-Behinderten-
    rechtskonvention vorantreiben und den Nationalen Ak-
    tionsplan gemeinsam mit den Menschen mit Behinde-
    rungen weiterentwickeln. Die Konvention ist durch die
    Ratifizierung geltendes Recht und eine wichtige Leitli-
    nie für die Behindertenpolitik in Deutschland. Das Ziel
    des Übereinkommens ist, die selbstbestimmte Teilhabe
    von Menschen mit Behinderungen am politischen, ge-
    sellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Leben
    in Deutschland zu fördern, Diskriminierung zu unterbin-
    den und den Inklusionsprozess in der Gemeinschaft wei-
    ter anzustoßen und zu fördern. Es geht um Chancen-
    gleichheit in der Bildung, um berufliche Integration und
    um die gesamtstaatliche Aufgabe, Menschen mit Behin-
    derungen einen selbstbestimmten Platz in einer barriere-
    freien Gesellschaft zu sichern.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Dabei steht der Zugang für Menschen mit Behinde-
    rungen zu Transportmitteln, Informationen, Diensten
    und Einrichtungen im Vordergrund. Wir nehmen diese
    Aufgabe sehr ernst, auch wenn uns von der Opposition
    manchmal etwas anderes unterstellt wird.





    Gabriele Schmidt (Ühlingen)



    (A) (C)



    (D)(B)

    Die UN-Behindertenrechtskonvention verpflichtet
    Vertragsstaaten, politische Konzepte zur Durchführung
    auszuarbeiten und umzusetzen. Genau dieser Verpflich-
    tung ist die Bundesregierung in der Zwischenzeit mit der
    Erarbeitung des Nationalen Aktionsplans nachgekom-
    men.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Der Nationale Aktionsplan wurde 2011 beschlossen.
    Er leistet unserer Überzeugung nach einen wichtigen
    Beitrag zur Förderung einer gleichberechtigten Teilhabe
    von den rund 7 bis 8 Millionen in Deutschland lebenden
    Menschen mit Behinderung. Dieser Aktionsplan trägt
    nicht nur die Handschrift der Bundesregierung, sondern,
    wie wir bereits gehört haben, von Anfang an auch die von
    Menschen mit Behinderung. Er umfasst über 200 Einzel-
    maßnahmen und hat einen Zeithorizont von zehn Jahren.
    Darüber hinaus sind Länder und Kommunen dazu ange-
    halten, eigene Aktionspläne zu erarbeiten. Das passiert
    in vielgestaltiger Hinsicht; davon haben wir heute schon
    gehört.

    In dieser Legislaturperiode im Deutschen Bundestag
    sind die Fortentwicklung und auch die Verbesserung der
    Beteiligungsmöglichkeiten erklärtes Ziel. Von Septem-
    ber 2013 bis Juni dieses Jahres wird der Nationale Ak-
    tionsplan im Auftrag des BMAS von der Prognos AG
    wissenschaftlich evaluiert. Schwerpunkt dabei ist die
    Beteiligung der Zivilgesellschaft. In diesem Zusammen-
    hang sollte noch einmal der von allen Fraktionen begrüßte
    Teilhabebericht der Bundesregierung über die Lebensla-
    gen von Menschen mit Beeinträchtigungen erwähnt wer-
    den. Dieser Teilhabebericht ist im Übrigen auch von der
    Fachöffentlichkeit sehr positiv aufgenommen worden.
    Sie sehen also: Wir kommen unseren Verpflichtungen
    nach.

    Mit der Schaffung des SGB IX, des Behinderten-
    gleichstellungsgesetzes, der Gleichstellungsgesetze al-
    ler 16 Bundesländer und des am 18. August 2006 in
    Kraft getretenen Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes
    wurde in den letzten zehn Jahren die Grundlage für mehr
    Selbstbestimmung und Teilhabe geschaffen. Die Ergeb-
    nisse der Evaluation des Nationalen Aktionsplans und
    die Erkenntnisse des Teilhabeberichts werden in die
    Weiterentwicklung einfließen. Die Erkenntnisse der
    Staatenprüfung werden ebenfalls Berücksichtigung fin-
    den.

    Im September 2014 soll der von der Bundesregierung
    eingereichte erste Staatenbericht aus dem Jahr 2011 vom
    UN-Vertragsausschuss für die Rechte von Menschen mit
    Behinderungen abschließend geprüft werden. Die Eva-
    luation des Behindertengleichstellungsgesetzes und der
    drei auf seiner Grundlage ergangenen Rechtsverordnun-
    gen ist ebenfalls eine Aufgabe, die sich aus dem Nationa-
    len Aktionsplan ergibt. Dabei sollen möglicher Anpas-
    sungsbedarf und Regelungslücken aufgezeigt werden.
    Die Bewertung des Gesetzes hat zum Ziel, verlässliche
    Erkenntnisse darüber zu erhalten, ob alle Gruppen von
    Menschen mit Behinderungen ausreichend berücksich-
    tigt sind und ob sich die Instrumente dieses Gesetzes in
    der Praxis bewährt haben. Hier geht es insbesondere um
    leichte Sprache, Zielvereinbarungen und Verbandsklage.
    Der Abschlussbericht soll, wie zu vernehmen ist, schon
    im Mai dieses Jahres vorliegen.

    Zum Schluss möchte ich noch auf die Forderung der
    Fraktion Bündnis 90/Die Grünen nach einer Anpassung
    des Behinderungsbegriffs eingehen. Wie bereits erwähnt,
    ist die Konvention geltendes Recht. Diese Forderung ist
    nach meiner Ansicht überflüssig und in der Sache nicht
    zielführend. Denn der im SGB IX und im Behinderten-
    gleichstellungsgesetz definierte Behinderungsbegriff
    stellt eben nicht nur auf gesundheitliche Funktionsbeein-
    trächtigungen ab, sondern er nimmt auch die Teilhabe
    von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen
    Leben in den Blick und entspricht somit den Anforde-
    rungen der Konvention.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Im Übrigen wird derzeit vom Arbeitsministerium im
    Rahmen der bereits angesprochenen Evaluation des Be-
    hindertengleichstellungsgesetzes geprüft, ob der Begriff
    angepasst werden muss. Liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen von der Opposition, lassen Sie uns da bitte nicht um
    Begriffe streiten, sondern in der Sache arbeiten.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der SPD)




Rede von Claudia Roth
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Frau Kollegin Schmidt. – Nächste Red-

nerin in der Debatte: Heike Baehrens für die SPD-Frak-
tion.


(Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Heike Baehrens


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Verehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und

    Herren! Hätten Sie gedacht, dass vier von fünf Arztpra-
    xen in Deutschland nicht barrierefrei sind


    (Ulla Schmidt [Aachen] [SPD]: Ja, leider!)


    und dass in nicht einmal 7 Prozent der Praxen barriere-
    freie Sanitärräume vorhanden sind?


    (Zuruf von der SPD: Traurig!)


    Ist Ihnen bewusst, dass Ärzte und Pflegekräfte in unse-
    ren Krankenhäusern mit der Behandlung von an Demenz
    erkrankten Patienten und von Menschen mit geistiger
    Behinderung in der Regel überfordert sind? Menschen
    mit erheblichen Behinderungen oder besonders originel-
    lem Verhalten haben oft einen komplexen Hilfebedarf.
    Darauf ist unser Gesundheitswesen in der Breite noch
    nicht eingestellt. Wir müssen heute ehrlich zugeben,
    dass die zentrale Intention der UN-Behindertenrechts-
    konvention noch nicht in der Mitte unserer Gesellschaft
    angekommen ist.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie der Abg. Harald Petzold [Havelland] [DIE LINKE] und Corinna Rüffer [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Recht allgemein und dennoch bestimmt formuliert
    Art. 25 der Konvention:





    Heike Baehrens


    (A) (C)



    (D)

    Die Vertragsstaaten anerkennen das Recht von Men-
    schen mit Behinderungen auf das erreichbare Höchst-
    maß an Gesundheit ohne Diskriminierung …

    Sehr viel konkreter wird dann Art. 26, der besagt:
    Menschen mit Behinderungen sollen in die Lage versetzt
    werden,

    ein Höchstmaß an Unabhängigkeit … und die volle
    Teilhabe an allen Aspekten des Lebens zu erreichen
    … Zu diesem Zweck organisieren, stärken und er-
    weitern die Vertragsstaaten umfassende Habilita-
    tions- und Rehabilitationsdienste und -programme,
    insbesondere auf dem Gebiet der Gesundheit …
    und der Sozialdienste …

    Dies bleibt auch fünf Jahre nach Unterzeichnung der
    Konvention Aufgabe und Herausforderung in unserem
    Land.

    Unüberwindbare Treppen, zu schmale Türen, unge-
    eignete Behandlungstische und -stühle bei Ärzten und in
    Krankenhäusern markieren dabei Barrieren, die mit gu-
    tem Willen und mit recht überschaubarem Ressourcen-
    einsatz in absehbarer Zeit beseitigt werden können.
    Ärzte und andere Akteure jedenfalls hätten den als
    Rechtsanspruch verankerten Sinn der UN-Konvention,
    vor allem aber auch die Zeichen des demografischen
    Wandels noch nicht wirklich erkannt, wenn sie diese
    Missstände nicht zeitnah und konsequent beseitigen
    würden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    An anderen Stellen sind dickere Bretter zu bohren. So
    erleben behinderte und chronisch kranke Menschen bei
    der Versorgung mit Arznei- und Hilfsmitteln fast täglich
    die Diskrepanz zwischen ihrem gesetzlichen Anspruch
    und der vom Kostendämpfungsbestreben beherrschten
    Wirklichkeit: wenn die Zeit für den Aufbau von Ver-
    trauen und Verstehen fehlt, wenn Assistenz nicht zur
    Verfügung steht, wenn das Taschengeld nicht reicht, um
    rezeptfreie Arzneimittel bezahlen zu können, wenn
    Kommunikation nicht gelingt, weil man einfach nicht
    die gleiche Sprache spricht. Die volle Zugänglichkeit zu
    Gesundheitsleistungen wird nur dann realisiert, wenn die
    noch immer in erheblichem Maße vorhandenen Kommu-
    nikationsbarrieren konsequent abgebaut werden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Müssten nicht alle Beschäftigten im medizinischen
    Bereich eine für Laien verständliche Sprache nutzen, um
    so überhaupt erst eine gute Kommunikation auf Augen-
    höhe zu ermöglichen? Beipackzettel oder Therapiean-
    weisungen in einfacher Sprache zu formulieren, wäre
    nicht nur für Menschen mit Behinderungen ein legitimer
    Anspruch; es wäre ein Gewinn für alle und ein wichtiger
    Beitrag zu einer bürgernahen Gesundheitsversorgung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Noch ein letzter Aspekt. Es gibt viele gute Angebote
    und fantastische Hilfsmittel, aber die größten Hürden
    sind dann zu überwinden, wenn es um die Frage geht:
    Wer trägt die Kosten? Wer ist zuständig? Wo stelle ich
    den Antrag? Dies bleibt auch nach fünf Jahren immer
    noch eine große Aufgabe und Herausforderung. Dieser
    Aufgabe sollten wir uns stellen bei den anstehenden Ge-
    setzgebungsvorhaben, die wir uns vorgenommen haben.

    Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)