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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/21 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 21. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. März 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 11: Antrag der Fraktionen der CDU/CSU und SPD: Einsetzung einer „Kommission zur Überprüfung und Sicherung der Parla- mentsrechte bei der Mandatierung von Auslandseinsätzen der Bundeswehr“ Drucksache 18/766 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1619 A in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Annalena Baerbock, Marieluise Beck (Bremen), Dr. Franziska Brantner, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Einsetzung einer „Parlamentari- schen Kommission zur Überprüfung, Sicherung und Stärkung der Parlaments- rechte bei der Mandatierung von Auslands- einsätzen der Bundeswehr“ Drucksache 18/775 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1619 B Niels Annen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1619 D Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1621 D Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . 1623 B Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1626 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1627 C Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . . . . 1629 D Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1631 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 1631 D Dr. Alexander S. Neu (DIE LINKE) . . . . . 1632 D Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1633 D Henning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1635 A Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . 1636 C Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1637 D Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1638 C Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1639 B Roderich Kiesewetter (CDU/CSU) . . . . . . . . 1640 C Tagesordnungspunkt 12: a) Antrag der Abgeordneten Marcus Weinberg (Hamburg), Gudrun Zollner, Bettina Hornhues, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Sönke Rix, Birgit Kömpel, Ulrike Bahr, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Mehr Zeitsouverä- nität – Neue Wege für gleiche Chancen von Frauen und Männern Drucksache 18/763 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1641 C b) Antrag der Abgeordneten Ulle Schauws, Katja Dörner, Kerstin Andreae, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN: Mehr Frauen auf allen Führungsebenen Drucksache 18/773 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1641 D Manuela Schwesig, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1641 D Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1643 C Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . 1645 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 Ulle Schauws (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1646 C Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 1647 C Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 1648 D Marcus Weinberg (Hamburg)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1650 A Katja Kipping (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 1650 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1652 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1653 C Gudrun Zollner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 1654 D Bettina Hornhues (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1656 A Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1657 B Ursula Groden-Kranich (CDU/CSU) . . . . . . . 1658 D Karin Maag (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 1660 A Tagesordnungspunkt 13: a) Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Rentenniveau anheben, Leistungen verbessern und die wesentlichen Ursachen für sinkende Renten und Altersarmut bekämpfen Drucksache 18/767 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1661 C b) Antrag der Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Klaus Ernst, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Vollständige Gleichstellung und gerechte Finanzie- rung der Kindererziehungszeiten in der Rente umsetzen – Mütterrente verbes- sern Drucksache 18/765 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1661 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 1661 D Albert Stegemann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1663 B Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1664 C Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 1665 D Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 1666 D Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 1666 C Dr. Astrid Freudenstein (CDU/CSU) . . . . . . . 1667 C Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1668 D Jana Schimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1670 B Zusatztagesordnungspunkt 5: Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Manuel Sarrazin, Sven-Christian Kindler, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu dem Vor- schlag für eine Verordnung des Europäi- schen Parlaments und des Rates zur Festle- gung einheitlicher Vorschriften und eines einheitlichen Verfahrens für die Abwick- lung von Kreditinstituten und bestimmten Wertpapierfirmen im Rahmen eines ein- heitlichen Abwicklungsmechanismus und eines einheitlichen Bankenabwicklungs- fonds sowie zur Änderung der Verordnung (EU) Nr. 1093/2010 des Europäischen Par- laments und des Rates – KOM(2013) 520 endg.; Ratsdok. 12315/13 – hier: Stellung- nahme gegenüber der Bundesregierung ge- mäß Artikel 23 Absatz 3 des Grundgeset- zes – Zum Schutz der Allgemeinheit vor Einzelinteressen – Für eine echte Europäi- sche Bankenunion Drucksache 18/774 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1671 C Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1671 D Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . 1673 C Dr. Axel Troost (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1675 A Dr. Jens Zimmermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1676 B Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . 1677 A Lisa Paus (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 A Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . 1679 A Manfred Zöllmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1679 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1680 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1681 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1683 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1684 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 1619 (A) (C) (D)(B) 21. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. März 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 1683 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich van Aken, Jan DIE LINKE 14.03.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 14.03.2014 Andreae, Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 14.03.2014 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 14.03.2014 Bülow, Marco SPD 14.03.2014 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 14.03.2014 Deligöz, Ekin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Dobrindt, Alexander CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Felgentreu, Fritz SPD 14.03.2014 Dr. Friedrich (Hof), Hans-Peter CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 14.03.2014 Gohlke, Nicole DIE LINKE 14.03.2014 Hartmann, Sebastian SPD 14.03.2014 Held, Marcus SPD 14.03.2014 Heller, Uda CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 14.03.2014 Koenigs, Tom BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Krichbaum, Gunther CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Krüger, Hans-Ulrich SPD 14.03.2014 Kühn (Dresden), Stephan BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Kunert, Katrin DIE LINKE 14.03.2014 Lämmel, Andreas G. CDU/CSU 14.03.2014 Lanzinger, Barbara CDU/CSU 14.03.2014 Ludwig, Daniela CDU/CSU 14.03.2014 Lutze, Thomas DIE LINKE 14.03.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Mortler, Marlene CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 14.03.2014 Dr. von Notz, Konstantin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Özoğuz, Aydan SPD 14.03.2014 Pilger, Detlev SPD 14.03.2014 Rawert, Mechthild SPD 14.03.2014 Röspel, René SPD 14.03.2014 Rüthrich, Susann SPD 14.03.2014 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 14.03.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 14.03.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.03.2014 Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 14.03.2014 Steinbrück, Peer SPD 14.03.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 14.03.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 14.03.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 14.03.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.03.2014 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 14.03.2014 Wöhrl, Dagmar G. CDU/CSU 14.03.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 14.03.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1684 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht der Bundesregierung zur Lage in Afghanistan 2011 Drucksachen 17/8180, 18/641 Nr. 1.2 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Fortschrittsbericht der Bundesregierung zur Lage in Afghanistan – Zwischenbericht Juni 2013 Drucksachen 17/14303, 18/641 Nr. 1.17 – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Parla- mentarischen Versammlung der OSZE – 22. Jahrestagung der Parlamentarischen Versammlung der OSZE vom 29. Juni bis 3. Juli 2013 in Istanbul, Türkei Drucksachen 18/332, 18/526 Nr. 1.3 Ausschuss für Wirtschaft und Energie – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht der Bundesregierung 2011 nach § 7 des Geset- zes zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontroll- rates Grundstein für besseres Recht – Fünf Jahre Bürokra- tieabbau und bessere Rechtsetzung Drucksachen 17/9378, 18/641 Nr. 1.3 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht der Bundesregierung 2012 nach § 7 des Geset- zes zur Einsetzung eines Nationalen Normenkontroll- rates Bessere Rechtssetzung 2012 – Belastungen vermeiden – Bürokratischen Aufwand verringern – wirtschaftliche Dynamik sichern Drucksachen 17/13589, 18/641 Nr. 1.9 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht des Bundeskartellamtes über seine Tätigkeit in den Jahren 2011/2012 sowie über die Lage und Ent- wicklung auf seinem Aufgabengebiet und Stellungnahme der Bundesregierung Drucksachen 17/13675, 18/641 Nr. 1.13 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Jahresbericht der Bundesregierung zum Stand der Deutschen Einheit 2013 Drucksache 18/107 – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Sondergutachten des Sachverständigenrates für Um- weltfragen Den Strommarkt der Zukunft gestalten Drucksachen 18/281, 18/526 Nr. 1.2 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur – Unterrichtung durch die Bundesregierung – Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2012 Drucksachen 18/207, 18/413 Nr. 1.1 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.12 Ratsdokument 10537/13 Drucksache 18/544 Nr. A.2 EuB-BReg 6/2014 Drucksache 18/544 Nr. A.3 EuB-BReg 7/2014 Drucksache 18/544 Nr. A.4 EuB-BReg 79/2013 Drucksache 18/544 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2013)0595 Drucksache 18/544 Nr. A.6 Ratsdokument 5295/14 Ausschuss für Wirtschaft und Energie Drucksache 18/419 Nr. A.87 Ratsdokument 12104/13 Drucksache 18/419 Nr. A.88 Ratsdokument 12131/13 Drucksache 18/419 Nr. A.90 Ratsdokument 13642/13 Drucksache 18/419 Nr. A.93 Ratsdokument 15763/13 Drucksache 18/419 Nr. A.94 Ratsdokument 15776/13 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/544 Nr. A.32 Ratsdokument 5018/14 Drucksache 18/544 Nr. A.33 Ratsdokument 17572/13 Drucksache 18/544 Nr. A.34 Ratsdokument 18021/13 Drucksache 18/544 Nr. A.35 Ratsdokument 18148/13 Drucksache 18/544 Nr. A.36 Ratsdokument 18156/13 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 18/419 Nr. A.111 Ratsdokument 11850/13 Drucksache 18/419 Nr. A.112 Ratsdokument 11862/13 Ausschuss für Verkehr und digitale Infrastruktur Drucksache 18/419 Nr. A.115 Ratsdokument 11124/13 Drucksache 18/419 Nr. A.116 Ratsdokument 11159/13 Drucksache 18/419 Nr. A.117 Ratsdokument 11187/13 Drucksache 18/419 Nr. A.118 Ratsdokument 11490/13 Drucksache 18/419 Nr. A.119 Ratsdokument 11496/13 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 21. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. März 2014 1685 (A) (C) (B) Drucksache 18/419 Nr. A.120 Ratsdokument 11501/13 Drucksache 18/419 Nr. A.121 Ratsdokument 12392/13 Drucksache 18/419 Nr. A.125 Ratsdokument 13566/13 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 18/419 Nr. A.152 EP P7_TA-PROV(2013)0414 Drucksache 17/14284 Nr. A.13 EP P7_TA-PROV(2013)0231 (D) 21. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 11, ZP 4 Kommission zu Auslandseinsätzen der Bundeswehr TOP 12 Chancengleichheit für Frauen und Männer im Beruf TOP 13 Rentenniveau in der gesetzlichen Rentenversicherung ZP 5 Europäische Bankenunion Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Ich schließe die Sternstunde.


    (Roderich Kiesewetter [CDU/CSU]: Nächste Woche!)


    Ich frage Sie, ob Sie mit der Überweisung der Vorla-
    gen auf den Drucksachen 18/766 und 18/775 an die an
    der Tagesordnung aufgeführten Ausschüsse einverstan-
    den sind. – Das ist der Fall. Dann sind die Überweisun-
    gen so beschlossen.

    Wir kommen nun zu den Tagesordnungspunkten 12 a
    und 12 b:

    a) Beratung des Antrags der Abgeordneten Marcus
    Weinberg (Hamburg), Gudrun Zollner, Bettina
    Hornhues, weiterer Abgeordneter und der Frak-
    tion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten
    Sönke Rix, Birgit Kömpel, Ulrike Bahr, weiterer
    Abgeordneter und der Fraktion der SPD

    Mehr Zeitsouveränität – Neue Wege für glei-
    che Chancen von Frauen und Männern

    Drucksache 18/763
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (f)
    Innenausschuss
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz
    Finanzausschuss
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales
    Ausschuss für Bildung, Forschung und
    Technikfolgenabschätzung
    Haushaltsausschuss

    b) Beratung des Antrags der Abgeordneten Ulle
    Schauws, Katja Dörner, Kerstin Andreae, weite-
    rer Abgeordneter und der Fraktion BÜND-
    NIS 90/DIE GRÜNEN

    Mehr Frauen auf allen Führungsebenen

    Drucksache 18/773
    Überweisungsvorschlag:
    Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (f)
    Ausschuss für Recht und Verbraucherschutz 
    Ausschuss für Wirtschaft und Energie
    Ausschuss für Arbeit und Soziales

    Auch für diese Aussprache ist nach einer interfraktio-
    nellen Vereinbarung eine Dauer von 96 Minuten vorge-
    sehen. Können wir so verfahren? – Das ist ganz offen-
    sichtlich der Fall.

    Dann eröffne ich die Aussprache und erteile das Wort
    zunächst der Bundesministerin Manuela Schwesig.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Manuela Schwesig, Bundesministerin für Familie,
    Senioren, Frauen und Jugend:

    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen
    und Herren Abgeordnete! Der Internationale Frauentag
    ist mehr als 100 Jahre alt; wir haben gerade den 103. ge-
    feiert. In diesen über 100 Jahren haben viele Frauen und
    einige Männer vieles erkämpft, was für Frauen heute
    selbstverständlich ist: Frauen können wählen und wer-





    Bundesministerin Manuela Schwesig


    (A) (C)



    (D)(B)

    den gewählt. Sie haben erreicht, was Clara Zetkin schon
    gefordert hat, bevor es den ersten Frauentag gab: keine
    Sonderrechte, sondern Menschenrechte. – Es geht in die-
    ser Debatte um die Gleichstellung von Frauen und Män-
    nern nicht um Sonderrechte für Frauen, sondern darum,
    dass die Menschenrechte auch für Frauen gelten.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Bei aller gesetzlichen Gleichstellung, die Frauen auch
    mithilfe von Männern für sich errungen haben: Wir müs-
    sen weiter für gleiche Chancen von Frauen und Männern
    kämpfen; denn die rechtliche Gleichstellung muss auch
    in der Lebenswirklichkeit von Frauen und Männern an-
    kommen. Zurzeit ist das noch nicht so. Deshalb ist es
    wichtig, dass Frauen nicht nur das Gleiche verdienen
    wie Männer, sondern auch wirklich das Gleiche bekom-
    men. Frauen sollen die Möglichkeit haben, mit ihrem
    Partner Beruf und Familie so aufzuteilen, wie sie es wol-
    len. Frauen sollen ihre Qualifikationen auch in Füh-
    rungspositionen einbringen können. Frauen sollen vor
    allem auf eigenen Beinen stehen können und befreit von
    Abhängigkeiten sein.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Gleichstellung ist für mich ein zentrales Thema, wenn
    es um Gerechtigkeit geht, weil die gleichberechtigte
    Teilhabe von Frauen und Männern Grundvoraussetzung
    für einen gesellschaftlichen Zusammenhalt ist. Gleich-
    stellung ist für mich auch ein zentrales Thema gesell-
    schaftlicher Solidarität; denn eine Gesellschaft kann nur
    solidarisch sein, wenn beide Geschlechter die gleichen
    Aufstiegsmöglichkeiten und die gleichen Beteiligungs-
    möglichkeiten haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Gleichstellung ist auch ein zentrales Freiheitsthema;
    denn nur wer selbstbestimmt lebt, ist wirklich frei.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Deshalb ist die Gleichstellung eine Frage von gesell-
    schaftlichem Fortschritt. Diesen Fortschritt wird es nur
    geben, wenn die gesetzliche Gleichstellung von Frauen
    und Männern für beide Geschlechter in der Lebenswirk-
    lichkeit ankommt. Da gibt es noch eine ganze Menge zu
    tun.

    Fakt ist, dass die Lohnunterschiede bei Frauen und
    Männern immer noch sehr groß sind. Frauen erhalten
    22 Prozent weniger als Männer, obwohl sie das Gleiche
    verdienen. Der Anteil von Frauen in Führungspositionen
    ist immer noch extrem gering. Selbst die Vereinigten
    Arabischen Emirate liegen in Bezug auf den Anteil von
    Frauen in Führungspositionen vor Deutschland. Auch
    die Gewalt gegen Frauen steht immer noch auf der Ta-
    gesordnung; sie darf kein Tabuthema sein. Diese und
    viele andere Ungerechtigkeiten sind ein Problem für die
    Frauen, aber auch ein Problem für unsere Gesellschaft;
    denn die Fähigkeit unserer Gesellschaft, die Fragen der
    Zukunft zu meistern, hängt davon ab, wie gleichberech-
    tigt Frauen und Männer zusammen leben und arbeiten.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Um diese Ungerechtigkeiten zu bekämpfen, müssen
    wir neue Wege gehen. Diese neuen Wege werden im
    Ersten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung mit
    der sogenannten Lebensverlaufsperspektive aufgezeigt.
    Es werden Brüche, Entscheidungen und Momente des
    Übergangs im Leben von Männern und Frauen beschrie-
    ben, an denen sich Handlungsmöglichkeiten erweitern
    oder auch verengen. Wir müssen die Gleichstellungs-
    politik an dieser Lebensverlaufsperspektive orientieren.
    Ich möchte deshalb den Gleichstellungsbericht aus der
    Schublade holen und freue mich, dass der Antrag der
    Regierungskoalition genau an diesen Gleichstellungsbe-
    richt anknüpft.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Was bedeutet das für Frauen und Männer, die sich
    heute diese Debatte zum 103. Frauentag anhören? Was
    erwarten sie von ihrem Gesetzgeber?

    Sie erwarten, dass wir die zwischen Frauen und Män-
    nern bestehende Lohnlücke schließen, indem wir die in-
    direkte Lohndiskriminierung beseitigen, indem vor al-
    lem typische Frauenberufe wie Pfleger und Erzieher
    aufgewertet werden, indem wir die Möglichkeit schaf-
    fen, dass Frauen nicht in der Teilzeitfalle hängen blei-
    ben. Deswegen begrüße ich, dass die Arbeitsministerin
    angekündigt hat, das Rückkehrrecht von Teilzeit auf
    Vollzeit durchzusetzen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir müssen aber auch die direkte Lohndiskriminie-
    rung angehen. Wir haben uns deshalb darauf verständigt,
    die direkte Lohndiskriminierung zwischen Frauen und
    Männern mit gesetzlichen Regelungen zu beseitigen, in-
    dem zukünftig Unternehmen ab 500 Beschäftigte ver-
    pflichtet werden, einen Bericht zur Entgeltgleichheit
    vorzulegen. Das wird dazu führen, dass sich viele Unter-
    nehmen mit diesem Thema beschäftigen und dass man
    nachhaken kann. Wir wollen ein individuelles Aus-
    kunftsrecht einführen; auch das ist wichtig. Zudem wer-
    den wir verbindliche Verfahren regeln, wie Unterneh-
    men diese Entgeltdiskriminierung beseitigen können.
    Das sind gesetzliche Regelungen, für die in diesem Jahr
    die Eckpunkte erarbeitet und die dann nachhaltig, un-
    bürokratisch und wirkungsvoll gemeinsam auf den Weg
    gebracht werden sollen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Was können wir noch tun, um die Lebenswirklichkeit
    zu verbessern? Wir wollen vor allem die Partnerschaft-
    lichkeit stärken. Frauen und Männer wollen heute eine
    Partnerschaft auf Augenhöhe führen. Sie wollen sich Er-
    ziehungsarbeit und die Arbeit im Erwerbsleben teilen.
    Um diese Herkulesaufgabe „Familie und Beruf“ verein-





    Bundesministerin Manuela Schwesig


    (A) (C)



    (D)(B)

    baren zu können, wünschen sich 60 Prozent der Paare
    mit kleinen Kindern, es gemeinsam zu schaffen. Leider
    gelingt das nur 14 Prozent der Paare. Die Realität ist:
    Die Männer arbeiten 40 Stunden plus Überstunden, die
    Frauen bleiben oft mit wenig Stunden in der Teilzeitfalle
    hängen. Beide haben nicht die Möglichkeit, der Erzie-
    hungsarbeit und der regulären Arbeit auf Augenhöhe
    nachzugehen. Deshalb ist es wichtig, dass wir über die
    partnerschaftliche Aufteilung der Familienarbeit disku-
    tieren, dass wir aber auch etwas tun, zum Beispiel mit
    dem ElterngeldPlus. Das ElterngeldPlus wird dazu füh-
    ren, dass wir die Benachteiligung der Paare, die wieder
    früh in den Beruf einsteigen und sich die Elternzeit tei-
    len, aufheben. Damit wollen wir die Partnerschaftlich-
    keit fördern.

    In meiner ersten Rede im Plenum hatte ich verspro-
    chen, auch auf die Argumente der Opposition einzuge-
    hen. Ich weiß nicht, ob Herr Wunderlich heute da ist. –
    Ja. Hallo, Herr Wunderlich! Sie hatten ja gesagt:

    Gut, das Blümchen „ElterngeldPlus“ soll es geben.
    Ich glaube, das fällt bei den Blumen, um in diesem
    Genre zu bleiben, in die Rubrik Stinknelke.

    Herr Wunderlich, ich muss Ihnen sagen: Ich werde
    von vielen Familien angeschrieben, die sich wünschen,
    dass das ElterngeldPlus auf den Weg kommt, um diese
    Benachteiligung aufzuheben und mit einem Partner-
    schaftsbonus die Partnerschaftlichkeit zu stärken. Sie se-
    hen also: Das ist mehr als eine Stinknelke. Seien Sie
    froh, dass Sie kein Florist geworden sind, sonst müssten
    Sie jetzt Insolvenz anmelden.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Dritter wichtiger Schwerpunkt: mehr Frauen in Füh-
    rungspositionen. Der Anteil von Frauen in Führungs-
    positionen ist beschämend gering. Das liegt nicht daran,
    dass wir zu wenige qualifizierte Frauen haben. Es liegt
    daran, dass es immer noch die sogenannte gläserne De-
    cke gibt. Diese wollen wir durchstoßen, ich gemeinsam
    mit Justizminister Heiko Maas, mit einem gemeinsamen
    Gesetz zur Förderung von Frauen in Führungspositio-
    nen. Wir erarbeiten derzeit die rechtlichen Leitlinien da-
    für, um sie dann mit der Wirtschaft, mit den Gewerk-
    schaften, mit denen, die davon betroffen sind, zu
    diskutieren und gemeinsam weiterzuentwickeln.

    Wir werden erstens eine verbindliche Quote von min-
    destens 30 Prozent für Aufsichtsräte von börsennotierten
    und voll mitbestimmungspflichtigen Unternehmen einfüh-
    ren. Zweitens werden wir Unternehmen, die mitbestim-
    mungspflichtig und börsennotiert sind, dazu verpflichten,
    selbst Vorgaben für ihre Aufsichtsräte, Vorstände und
    obersten Etagen zu machen. Drittens wollen wir natür-
    lich im öffentlichen Bereich mit gutem Beispiel voran-
    gehen; denn wir können nicht der Wirtschaft Dinge vor-
    schreiben, die wir selber nicht einhalten. Da gibt es noch
    eine Menge zu tun.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Ich bin sicher, dass diese Quote zu mehr Gerechtig-
    keit und mehr Gleichstellung von Frauen und Männern
    führt, was der Gesellschaft guttut. Die Quote wird nicht
    den Untergang des Abendlandes bringen. Im Gegenteil:
    Sie wird unser Land aufblühen lassen. Es muss nur der
    erste Dominostein fallen.

    Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete, die
    Redezeit reicht nicht, um auf alle Punkte einzugehen,
    aber ich möchte eines sagen: Wir werden am 23. Mai
    den 65. Jahrestag des Grundgesetzes feiern. Im Grund-
    gesetz ist die gleichberechtigte Teilhabe von Männern
    und Frauen verankert. Dort steht auch, dass wir sie aktiv
    fördern müssen. Ich möchte das tun, und ich bitte Sie da-
    bei um Unterstützung.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächste Rednerin hat die Kollegin Katja Kipping

das Wort.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Katja Kipping


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir re-

    den heute, knapp eine Woche nach dem Internationalen
    Frauentag, über Geschlechtergerechtigkeit. In dem dazu
    vorliegenden Antrag der Koalitionsfraktionen steht der
    bemerkenswerte Satz: „Zeit ist eine Schlüsselressource.“
    Ich habe mich gefreut, diese bemerkenswerte Erkenntnis
    in einem Papier von CDU/CSU und SPD zu lesen; das
    muss ich sagen. Ich denke da eher an Karl Marx, bei
    dem es heißt: „Ökonomie der Zeit, darin löst sich
    schließlich alle Ökonomie auf.“ Aber bevor jetzt die
    Autorinnen und Autoren der Anträge von den Fraktions-
    spitzen Ärger wegen zu viel Nähe zu Karl Marx bekom-
    men, kann ich sagen: Keine Sorge! Ich muss kritisch an-
    merken: Im weiteren Antragstext ist vom Marx’schen
    Erkenntnisstreben relativ wenig zu erkennen.

    Im Koalitionsantrag wird das Thema Zeitsouveräni-
    tät, finde ich, allein auf die Frage der Vereinbarkeit von
    Beruf und Familie reduziert. Das ist eine wichtige Fa-
    cette, aber sie reicht in den Kämpfen um Zeit eben nicht
    aus. Es kann doch nicht allein darum gehen, dass wir
    ständig zwischen Trubel in der Familie und Stress im
    Job hin- und herhetzen. Ich meine, es geht um mehr. Die
    Linke meint: Im Leben von Männern und Frauen muss
    gleichermaßen und gleichberechtigt viel Zeit sein für
    erstens Erwerbsarbeit, zweitens Familienarbeit, drittens
    politische Einmischung und gesellschaftliches Engage-
    ment und viertens Weiterbildung und Muße. Ja, letztlich
    geht es um nicht mehr und nicht weniger als ein gutes
    Leben für alle.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Im Koalitionsantrag ist viel von Wahlfreiheit die
    Rede. Aber wir wissen doch alle – Hand aufs Herz! –:
    Von wirklicher Wahlfreiheit sind viele Frauen und Män-
    ner in diesem Land weit entfernt. Es gibt dafür viele
    Gründe, aber aus Redezeitmangel kann ich nur auf drei
    kurz eingehen:

    Erstens. Das heutige Ehegattensplitting belohnt finan-
    ziell, wenn der eine der Hauptverdiener und der andere
    – dreimal darf man raten, wer es ist – nur der Hinzuver-





    Katja Kipping


    (A) (C)



    (D)(B)

    diener ist. Die Linke meint: Wir sollten nicht den Trau-
    schein fördern, sondern Kinder. Deswegen weg mit dem
    Ehegattensplitting und her mit einer ordentlichen Kin-
    dergrundsicherung!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Der zweite Grund. Das Kinderbetreuungsangebot und
    die Anforderungen der Arbeitswelt gehen vielerorts
    noch weit auseinander. Selbst dort, wo es viele Kitas
    gibt, ist die Suche nach einem Kitaplatz alles andere als
    ein Zuckerschlecken.

    Ich erinnere mich noch: Ich war gerade einmal im
    vierten Monat schwanger, als ich angefangen habe, ei-
    nen Kitaplatz für meine Tochter zu suchen. Von einigen
    Einrichtungen bekam ich zu hören: Oh, für das über-
    nächste Jahr sind die Listen schon voll, da hätten Sie
    eher kommen sollen. – Man fragt sich: Wann? Womög-
    lich vor der Empfängnis, oder was? In anderen Kitas
    wiederum hieß es: Wir nehmen überhaupt erst eine An-
    meldung an, wenn die Geburtsurkunde des Kindes vor-
    liegt. – Wieder andere wollten entweder nur im Herbst
    oder im Sommer die Anmeldung entgegennehmen.

    Allein um die unterschiedlichen Bewerbungstermine
    zu koordinieren, bedurfte es wirklich Managementfähig-
    keiten. Ich weiß aus vielen Gesprächen mit anderen Fa-
    milien: Die Suche nach einem Kitaplatz wurde für viele
    zwischendurch zu einem echt anstrengenden Zweitjob.
    Ich kann nur sagen: Beim Ausbau von Kitabetreuungs-
    plätzen gibt es noch viel Luft nach oben.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Ulla Schmidt [Aachen] [SPD])


    Dritter Grund. Noch immer sind vielerorts traditio-
    nelle Vorstellungen wirkungsmächtig. Ja, hier ist die
    Politik gefragt, für neue Role Models zu sorgen. Inzwi-
    schen gibt es in fast allen Fraktionen junge Mütter, die
    tagtäglich beweisen: Kinder und Karriere – das passt zu-
    sammen. Aber damit die Emanzipation eine vollständige
    wird, muss auf die Emanzipation der Frauen jetzt eine
    Emanzipation der Männer folgen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Wir brauchen jetzt junge Männer in Spitzenämtern, in
    den Ministerien und Rathäusern, die ganz selbstver-
    ständlich 50 Prozent der Erziehungs- und Familienarbeit
    übernehmen, die partnerschaftliche Arbeitsteilung prak-
    tizieren und darüber auch reden. Das tut nämlich nicht
    nur der eigenen Beziehung gut, sondern das bringt auch
    den gesellschaftlichen Fortschritt voran.


    (Beifall bei der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Abschließend möchte ich auf einen Widerspruch im
    Koalitionsantrag hinweisen. Sie fordern, das Recht auf
    Teilzeit zu verankern. Allerdings problematisieren Sie
    selber einige Seiten davor zu Recht, dass Frauen in ver-
    antwortungsvolle Positionen in der Regel nicht durch
    Teilzeit kommen.

    Ich spreche das jetzt nicht an, um Sie vorzuführen.
    Der Widerspruch besteht darin: Einerseits sind Men-
    schen, die besonders in Familienarbeit eingebunden
    sind, meist auf Teilzeitstellen, auf kürzere Arbeitszeiten
    angewiesen. Andererseits wissen wir, dass Teilzeit im-
    mer noch als Karriereknick gilt. Wer auf wirklich ein-
    flussreiche, so richtig gut bezahlte Stellen will, der muss
    in der Regel ausstrahlen, 7 Tage die Woche, 16 Stunden
    am Tag im Einsatz zu sein.


    (Dagmar Ziegler [SPD]: Das wollen wir ändern!)


    In solch einer Arbeitswelt machen Menschen, die wirk-
    lich Verantwortung in der Sorge- und Familienarbeit
    übernehmen, ganz schnell den Zweiten.

    Die Frage ist: Wie gehen wir jetzt mit diesem Wider-
    spruch um? Ich schlage vor, wir nutzen diesen Wider-
    spruch für einen gedanklichen Fortschritt. Womöglich ist
    es für unsere Gesellschaft insgesamt besser, wenn gene-
    rell kürzere Arbeitszeiten zum Standard werden,


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    dass also gilt: kurze Vollzeit für alle, wie es eher in ge-
    werkschaftlichen Kreisen bezeichnet wird, oder – um
    mit Frigga Haug zu sprechen – längere Teilzeit für alle.
    Längere Teilzeit für alle? Das klingt erst einmal ver-
    dammt ungeheuerlich. So manchem mag die Vorstel-
    lung, dass die 30-Stunden-Woche oder ganz visionär die
    20-Stunden-Woche irgendwann zum gesellschaftlichen
    Standard wird, als Zumutung erscheinen. Man hat sich ja
    auch so gut eingerichtet in der affektierten Überarbei-
    tung, in der sicheren 90-Stunden-Woche, die vor dem
    unsicheren Terrain Familien- und Sorgearbeit schützt.


    (Sönke Rix [SPD]: Erklären Sie uns doch einmal den Widerspruch!)


    Aber ich habe eine gute Nachricht: Workaholismus ist
    heilbar. Das Leben ist viel zu vielseitig, als dass wir uns
    allein auf Erwerbsarbeit reduzieren sollten. Wagen wir
    also kürzere Arbeitszeiten für alle!


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Erinnern wir uns: „Ökonomie der Zeit, darin löst sich
    schließlich alle Ökonomie auf.“ Ja, wer über die Zeit an-
    derer verfügt, verfügt über deren Lebenszeit. Insofern
    sind die Kämpfe um Zeit, die Kämpfe um Arbeitszeit-
    verkürzung auch Kämpfe um die Verfügungsgewalt über
    das eigene Leben. Es geht also um viel, es geht um
    Selbstbestimmung und um Emanzipation von Männern
    und Frauen gleichermaßen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)