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ID1801508200

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    7. OliverKaczmarek.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/15 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 7: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Gesetzes zur Änderung des Abge- ordnetengesetzes und eines … Gesetzes zur Änderung des Europaabgeordnetengesetzes Drucksache 18/477 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 8: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines … Strafrechtsänderungsgesetzes – Erweiterung des Straftatbestandes der Ab- geordnetenbestechung Drucksache 18/476 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B in Verbindung mit Zusatztagesordnungspunkt 9: Erste Beratung des von der Fraktion BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zum Übereinkommen der Vereinten Nationen gegen Korruption Drucksache 18/478 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1107 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 1107 D Dr. Petra Sitte (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1109 B Christine Lambrecht (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1110 B Dr. Wolfgang Strengmann-Kuhn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . 1112 B Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1113 C Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1114 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1115 D Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1116 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1117 D Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . 1118 D Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 A Tagesordnungspunkt 14: Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN: Die Demokratie verteidigen im digi- talen Zeitalter Drucksache 18/182 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1120 D Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1121 A Thomas Jarzombek (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1122 D Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 1124 C Matthias Schmidt (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . 1126 B Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1128 A Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . 1129 A Dr. Tim Ostermann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 1130 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 1131 B Michelle Müntefering (SPD) . . . . . . . . . . . . . 1132 A Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1133 C Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1135 A Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . 1136 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1137 B Gerold Reichenbach (SPD) . . . . . . . . . . . . . . 1137 C Nina Warken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 1137 D Dr. Volker Ullrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1139 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 1139 D Tagesordnungspunkt 15: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Erleichterung der Bewältigung von Kon- zerninsolvenzen Drucksache 18/407 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 B Christian Lange, Parl. Staatssekretär BMJV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1141 C Richard Pitterle (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 1142 C Dr. Heribert Hirte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 1143 C Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1145 C Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . . 1146 C Alexander Hoffmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1147 C Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Nicole Gohlke, Diana Golze, Dr. Rosemarie Hein, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: BAföG-Reform zügig umsetzen Drucksache 18/479 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1148 D Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 1148 D Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 1150 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1152 A Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 1153 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . 1154 A Katrin Albsteiger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1154 D Saskia Esken (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1156 A Cemile Giousouf (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 1156 D Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1158 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 1159 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1160 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1107 (A) (C) (D)(B) 15. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 1159 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D) Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aken, Jan van DIE LINKE 14.02.2014 Alpers, Agnes DIE LINKE 14.02.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 14.02.2014 Beckmeyer, Uwe SPD 14.02.2014 Brantner, Dr. Franziska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Brase, Willi SPD 14.02.2014 Durz, Hansjörg CDU/CSU 14.02.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Ernst, Klaus DIE LINKE 14.02.2014 Fischer (Hamburg), Dirk CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Gauweiler, Peter CDU/CSU 14.02.2014 Golze, Diana DIE LINKE 14.02.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 14.02.2014 Heller, Uda CDU/CSU 14.02.2014 Höger, Inge DIE LINKE 14.02.2014 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Holzenkamp, Franz- Josef CDU/CSU 14.02.2014 Ilgen, Matthias SPD 14.02.2014 Irlstorfer, Erich CDU/CSU 14.02.2014 Jelpke, Ulla DIE LINKE 14.02.2014 Juratovic, Josip SPD 14.02.2014 Korte, Jan DIE LINKE 14.02.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 14.02.2014 Künast, Renate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Lischka, Burkhard SPD 14.02.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 14.02.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 14.02.2014 Nouripour, Omid BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Rabanus, Martin SPD 14.02.2014 Rüthrich, Susann SPD 14.02.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 14.02.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.02.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 14.02.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 14.02.2014 Schulte-Drüggelte, Bernhard CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Steinmeier, Frank- Walter SPD 14.02.2014 Stritzl, Thomas CDU/CSU 14.02.2014 Strothmann, Lena CDU/CSU 14.02.2014 Dr. Terpe, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Thönnes, Franz SPD 14.02.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 14.02.2014 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Weber, Gabi SPD 14.02.2014 Dr. Wilms, Valerie BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.02.2014 Zdebel, Hubertus DIE LINKE 14.02.2014 Zimmermann, Pia DIE LINKE 14.02.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 1160 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 15. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. Februar 2014 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Änderung der Geschäfts- ordnung des Deutschen Bundestages zwecks Siche- rung der Minderheitenrechte der Opposition im 18. Deutschen Bundestag auf Drucksache 18/183 zu- rückzieht. Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Entwurf eines Gesetzes zur Siche- rung der Oppositionsrechte in der 18. Wahlperiode des Deutschen Bundestages auf Drucksache 18/184 zurückzieht. Die folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass sie gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absehen: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die deutsche Delegation in der Inter- parlamentarischen Union 128. Versammlung der Interparlamentarischen Union vom 22. bis 27. März 2013 in Quito, Ecuador Drucksachen 18/81, 18/305 Nr. 1 – Unterrichtung durch die Delegation des Deutschen Bundes- tages in der Ostseeparlamentarierkonferenz 22. Jahrestagung der Ostseeparlamentarierkonferenz vom 25. bis 27. August 2013 in Pärnu, Estland Drucksachen 18/158, 18/305 Nr. 10 Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 30 02 Titel 632 50 – BAföG – Schü- lerinnen und Schüler – bis zur Höhe von 83 Mio. Euro Drucksachen 18/327, 18/413 Nr. 1.2 Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 18/419 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2013)0333 Drucksache 18/419 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2013)0378 Drucksache 18/419 Nr. A.6 EP P7_TA-PROV(2013)0379 Drucksache 18/419 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2013)0453 Drucksache 18/419 Nr. A.15 Ratsdokument 11482/13 Drucksache 18/419 Nr. A.17 Ratsdokument 14042/13 Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft Drucksache 18/419 Nr. A.95 Ratsdokument 13834/13 Drucksache 18/419 Nr. A.96 Ratsdokument 16120/13 Drucksache 18/419 Nr. A.97 Ratsdokument 18152/13 Drucksache 18/419 Nr. A.98 Ratsdokument 18153/13 Drucksache 18/419 Nr. A.99 Ratsdokument 18171/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 15. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 7 bis 9 Abgeordnetengesetz, Abgeordnetenbestechung TOP 14 Demokratie im digitalen Zeitalter TOP 15 Bewältigung von Konzerninsolvenzen TOP 16 BAföG-Reform Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kai Gehring


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ach, Herr Kaufmann, ich bin nach Ihrer Rede eigentlich
    nicht viel schlauer. Mir ist noch immer nicht klar, was
    die Bundesregierung bzw. die 80-Prozent-Mehrheit des
    Deutschen Bundestages in Bezug auf das BAföG will.
    Sie haben viel in die Vergangenheit geblickt, aber nicht
    nach vorn. Das ist gerade zu Beginn einer Legislatur
    echt schlecht.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Die Freude über mehr Geförderte und Höchststände
    bei den BAföG-Ausgaben von Bund und Ländern kann
    dem wachsenden Reformdruck beim Bundesausbil-
    dungsförderungsgesetz nicht vernebeln. Stark gestiegene
    Studierendenzahlen führen logischerweise zu höheren
    BAföG-Ausgaben. Aber schauen wir doch etwas tiefer
    in den neuen BAföG-Bericht: Die Förderbeträge sind im
    letzten Jahr gesunken. Es sinkt die Gefördertenquote. Es
    sinkt der Anteil der Studierenden, die eine maximale
    Förderung erhalten. Nicht einmal ein Fünftel der Studie-
    renden bezieht BAföG-Leistungen, aber fast zwei Drittel
    müssen neben dem Studium jobben. All das sind Warn-
    zeichen. Das BAföG verliert an Attraktivität. Anstatt am
    unsinnigen Deutschlandstipendium festzuhalten, brau-
    chen wir endlich eine mutige BAföG-Reform.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Das BAföG als Bildungsgerechtigkeitsgesetz und So-
    zialleistung mit Rechtsanspruch braucht eine Frischzel-
    lenkur. Wir als Grüne wollen den Empfängerkreis ver-
    größern und das Mittelschichtsloch verkleinern. Wir
    wollen das BAföG familienfreundlicher machen und auf
    vielfältigere Studierendenschaften ausrichten. Wir wol-
    len auch, dass die Ausbildungsfinanzierung durch ein
    Weiterbildungs-BAföG fit gemacht wird für das lebens-
    lange Lernen. Perspektivisch wollen wir das BAföG
    zum Zwei-Säulen-Modell erweitern; denn für mehr Bil-
    dungsaufstieg und Teilhabe braucht es eine beherzte Er-
    neuerung.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Statt über solch konkrete Inhalte einer BAföG-No-
    velle zu reden, streiten Union und SPD darüber, ob der
    Bund künftig einen größeren Finanzierungsanteil beim
    BAföG schultert. Doch was bringt ein anderer Finanzie-
    rungsschlüssel den Studierenden? Diese Frage muss die
    SPD beantworten. Den Schlüssel für die Finanzminister
    der Länder zu ändern, macht keinen Sinn. Für uns ist
    entscheidend, was bei Schülern und Studierenden an-
    kommt.

    Das BAföG kostet Geld, aber es zahlt sich aus: sozial-,
    bildungs- und wirtschaftspolitisch; denn es ist für viele
    junge Menschen gerade aus einkommensärmeren Arbei-
    terfamilien die zentrale Geldquelle, um überhaupt stu-
    dieren zu können. Bei unserem Bildungskastensystem
    können wir uns Stillstand beim BAföG nicht erlauben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)

    Das BAföG ist ein Bundesgesetz. Deswegen sind
    Bundesregierung und Koalitionsfraktionen an der Reihe,
    endlich einen konkreten Gesetzentwurf auf den Tisch zu
    legen. Nur über einen ganz konkreten Gesetzentwurf
    können wir dann im Bundestag beraten und mit den Län-
    dern und in den Ländern debattieren. Die Koalitionskon-
    troverse zwischen CDU, CSU und SPD um die Finanzie-
    rung des BAföG ist eine Regierungsselbstblockade
    zulasten der Studierenden in unserem Land.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Im Wahlkampf haben Union und SPD eine zügige Re-
    form des BAföG versprochen. Im Koalitionsvertrag fin-
    det sich dazu kein einziges Wort. Trotzdem verkündet
    Ministerin Wanka, die übrigens der Debatte heute leider
    nicht beiwohnt, wacker: Das BAföG wird erhöht. – Pas-
    siert ist danach aber nichts.

    Ähnlich verlief es beim BAföG-Bericht. Im ersten
    Entwurf sollte es noch eine „substanzielle Erhöhung“
    und „strukturelle Weiterentwicklung“ des BAföG geben.
    Am Morgen der Kabinettsbefassung war das Wort „sub-
    stanziell“ verschwunden. Zwei Stunden später war von
    einer BAföG-„Erhöhung“ überhaupt keine Rede mehr.
    Von wegen schnelle BAföG-Reform! Nichts von den In-
    terviewankündigungen der Ministerin ist bisher einge-
    löst. Nichts ist angegangen worden.

    Diese Niederlage am Kabinettstisch haben Sie – das er-
    kennt man, wenn man Zeitung liest und zuhört – Finanz-
    minister Schäuble und Vizekanzler Gabriel zu verdan-
    ken. Aber es kommt noch besser: Wenige Tage nach
    seinem Nein am Kabinettstisch fordert Gabriel in seiner
    Rolle als SPD-Chef lautstark eine zügige BAföG-Erhö-
    hung. Sorry, liebe SPD, aber das ist an Doppelzüngigkeit
    nicht zu überbieten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Sie müssen sich fragen lassen: Warum sind 250 Millio-
    nen Euro für eine BAföG-Novelle neuerdings eine Provo-
    kation für die Länder? Vor einem halben Jahr hat die SPD
    im Wahlkampf landauf, landab versprochen, pro Jahr zu-
    sätzlich 10 Milliarden Euro für Bildung auszugeben. Ein
    Vierzigstel davon für eine BAföG-Novelle zu investieren,
    muss dank sprudelnder Steuereinnahmen möglich sein.
    Keinesfalls darf das BAföG Ihrem 160-Milliarden-Ren-
    tenpaket zum Opfer fallen. Die Studierenden brauchen
    eine Perspektive.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)


    Diese Perspektive wird seit vier Jahren vermisst. Seit
    vier Jahren warten Schüler und Studierende auf eine bes-
    sere Ausbildungs- und Studienfinanzierung. Die Förder-
    systematik und die Lebensrealität der Studierenden driften
    immer weiter auseinander. Alle, die aus Altersgründen
    aufgrund ihres Bildungsweges oder ihres Aufenthaltssta-
    tus nicht gefördert werden, sind ein unverantwortlicher
    Verlust für eine echte Bildungsrepublik. Also nehmen
    Sie die Analyse des BAföG-Berichtes endlich ernst! Be-
    enden Sie die Selbstblockade! Legen Sie eine BAföG-






    (A) (C)



    (D)(B)

    Kai Gehring

    Reform vor! Noch 2014 muss es ein höheres und besse-
    res BAföG geben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der LINKEN)




Rede von Dr. h.c. Edelgard Bulmahn
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Als nächster Redner spricht der Kollege Oliver

Kaczmarek.


(Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Oliver Kaczmarek


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wenn

    man einmal in den BAföG-Bericht schaut, dann sieht
    man, dass sich darin die besondere Bedeutung des
    BAföG auch 43 Jahre nach seiner Einführung dokumen-
    tiert. 3,4 Milliarden Euro geben Bund und Länder ge-
    meinsam für das BAföG aus. 440 000 Studierende wer-
    den gefördert. Ich gebe zu, Frau Gohlke, dass die Quote
    der Geförderten stagniert. Indem Sie aber so tun, als ob
    alle Studierenden BAföG-berechtigt seien, rechnen Sie
    die Quote der Geförderten herunter und schmälern damit
    den Erfolg des BAföG. Ich finde es nicht ehrlich, wie
    Sie an der Stelle argumentieren.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Über die Hälfte aller Studierenden aus einem bil-
    dungsfernen Haushalt, die es überhaupt an eine Hoch-
    schule geschafft haben, erhalten BAföG. Das zeigt: Mit
    keinem anderen Finanzierungsinstrument sind wir in
    ähnlicher Weise in der Lage, soziale Verantwortung für
    die Studienfinanzierung zu übernehmen. Das BAföG ist
    deshalb – im Gegensatz zu allen anderen Finanzierungs-
    modellen, die wir hier auch kontrovers diskutiert haben –
    ein Erfolgsmodell der Studienfinanzierung, und das
    muss auch in den nächsten Jahren so bleiben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es ist aber auch völlig klar: Das BAföG muss mit der
    Zeit gehen. Das heißt, es muss das Leben der Studieren-
    den und die veränderten Studienbedingungen aufnehmen
    und ihnen, so gut es geht, gerecht werden. Unbestritten
    ist dies bei den gestuften Studiengängen am deutlichsten
    sichtbar; das ist hier in der Debatte schon gesagt worden.
    Über die einzelnen Maßnahmen müssen wir dann disku-
    tieren.

    Das BAföG muss aber auch die Veränderungen im
    Leben der Studierenden und deren Eltern aufgreifen.
    Studierende kommen heute auf unterschiedlichen Wegen
    in die Hochschule, sind teilweise älter, studieren mit Fa-
    milie, machen Teilzeitstudiengänge. All diese Dinge
    müssen wir berücksichtigen.

    Ich will eine Anmerkung zu den Teilzeitstudiengän-
    gen machen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, Studie-
    rende zu fördern, die sich in einem Teilzeitstudium, ei-
    nem dualen Studium oder einem berufsbegleitenden
    Studium befinden, weil drei Viertel dieser Studierenden
    Erststudierende sind, also diejenigen, die als Erste aus
    ihrer Familie überhaupt eine Hochschule besuchen. Des-
    wegen geht es hier um eine besondere Gerechtigkeits-
    frage, mit der wir uns auseinandersetzen müssen.


    (Beifall des Abg. Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD])


    Auch die Familiensituation muss berücksichtigt wer-
    den. Familien mit ein oder zwei Kindern und einem
    Facharbeitergehalt sind heute nicht in der Lage, ohne
    BAföG ein Studium zu finanzieren.


    (Dr. Ernst Dieter Rossmann [SPD]: Sehr richtig!)


    Deswegen ist die Freibetragsregelung aus unserer Sicht
    eine wichtige Regelung, weil sie den Kreis der Geförder-
    ten erweitert und auf der anderen Seite dazu beiträgt,
    dass mehr von dem, was an BAföG ausgezahlt werden
    kann, bei den Studierenden ankommt.

    Uns allen ist aber auch klar: Chancengleichheit und
    Bildungsgerechtigkeit kosten Geld. Aber das ist gut an-
    gelegtes Geld. Denn der Staat ermöglicht mit dieser För-
    derung, dass Studierende aus allen sozialen Schichten
    bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt erlangen. Da-
    durch bekommt der Staat die bereitgestellten Mittel über
    erhöhte Einnahmen aus Steuern und Sozialversiche-
    rungsbeiträgen zurück. Insofern ist das BAföG eine vo-
    rausschauende und nachhaltige Investition.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Es macht aber keinen Sinn, meine Damen und Her-
    ren, jetzt hier einen fiktiven Wunschzettel zum politi-
    schen Programm zu erheben.


    (Zuruf der Abg. Nicole Gohlke [DIE LINKE])


    Da möchte ich eine Anmerkung zum Antrag der Linken
    machen. Ich werde jetzt nicht alles in Grund und Boden
    reden; denn viele der Forderungen, die Sie erheben, sind
    fraktionsübergreifend diskutiert worden. Aber Sie blei-
    ben an vielen Stellen unklar. Sie verzichten auf jede
    Aussage zur Finanzierung. Das finde ich, offen gesagt,
    unehrlich. Sie suggerieren den Studierenden: Schreibt
    auf, was ihr braucht; wir machen das, und um die Finan-
    zierung kümmern wir uns später. – Das finde ich unehr-
    lich. Ich unterstelle, dass das nicht dem entspricht, was
    Studierende tatsächlich erwarten können.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Was aus Sicht der Studierenden wirklich Sinn macht, ist
    eine BAföG-Novelle, die substanziell ist und tatsächlich
    umgesetzt wird, also nicht auf der Ebene des politischen
    Wunschdenkens verharrt.


    (Zuruf des Abg. Harald Weinberg [DIE LINKE])


    Eine kurze Anmerkung zu einem Punkt des Antrags,
    den ich richtig finde; das möchte ich betonen. Sie haben
    die Förderung von Studierenden mit Behinderung ange-
    sprochen. Ich finde das richtig. Ich glaube nur, dass wir
    das weniger in der BAföG-Debatte berücksichtigen soll-
    ten als bei der Reform der Eingliederungshilfe, die sich
    die Große Koalition auf die Fahnen geschrieben hat,






    (A) (C)



    (D)(B)

    Oliver Kaczmarek

    weil es hierbei um bedarfsgerechte Assistenzen usw.
    geht. An der Stelle bin ich mit Ihnen einer Meinung; ich
    glaube nur, dass wir das an anderer Stelle diskutieren
    müssen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD und der CDU/CSU)