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ID1801203500

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Martin Dörmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Schnelles Internet in ganz Deutschland zu verwirkli-
    chen, ist ein zentrales Anliegen der Koalition. Wir wol-
    len allen Menschen und Regionen die Teilhabe an den
    kommunikativen und wirtschaftlichen Chancen unserer
    Informationsgesellschaft ermöglichen. Eine digitale
    Spaltung unseres Landes dürfen wir nicht zulassen. Ge-
    nau die droht aber.

    In größeren Städten erleben wir eine dynamische Ent-
    wicklung von Breitbandangeboten, angetrieben durch
    den Infrastrukturwettbewerb. Kabelunternehmen, die
    früher nur TV-Angebote unterbreitet haben, vermarkten
    heute mit modernster Technik Internetgeschwindigkei-
    ten von 100 Megabit und mehr pro Sekunde.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und im ländlichen Raum?)


    Die Telekommunikationsunternehmen sind gezwungen,
    nachzuziehen, um konkurrenzfähig zu bleiben. So baut
    die Deutsche Telekom beispielsweise ihre VDSL-Lei-
    tung mit moderner VDSL-Technik aus, um hohe Band-
    breiten zu realisieren.


    (Herbert Behrens [DIE LINKE]: Das ist doch inzwischen alte Technik!)


    Ergebnis des beschriebenen Infrastrukturwettbewerbs
    wird sein, dass bald zwei Drittel der deutschen Haus-
    halte mit Bandbreiten von mindestens 50 Megabit pro
    Sekunde versorgt sein werden.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und die anderen?)


    Rund ein Drittel der Haushalte profitiert von dieser
    Entwicklung nicht oder nur sehr verzögert. In vielen
    ländlichen Regionen lohnt sich eine Investition in den
    Breitbandausbau für die Unternehmen derzeit nicht,


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau das ist das Problem!)


    weil die Kosten pro Haushalt dort besonders hoch sind
    – das TÜV-Gutachten ist bereits erwähnt worden –: Es
    können 800 Euro pro Anschluss sein; bei 5 Prozent die-
    ser Haushalte sind es sogar mehrere 1 000. Diese Wirt-
    schaftlichkeitslücke ist somit das zentrale Ausbauhinder-
    nis, wenn es um eine flächendeckende Versorgung mit
    schnellem Internet geht.

    Im Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD in
    Bezug auf den flächendeckenden Breitbandausbau ein
    äußerst ehrgeiziges Ziel gesetzt. Bis 2018 wollen wir er-
    reichen, dass jedem Haushalt Internetgeschwindigkeiten
    von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung
    stehen. Ja, das ist eine echte Herkulesaufgabe, und sie
    kann nur gemeistert werden, wenn zwei Bedingungen
    erfüllt werden: Erstens. Alle Akteure müssen zusam-
    menwirken: Unternehmen, Regulierungsbehörde, Bund,
    Länder und Kommunen, aber auch die EU. Zweitens.
    Die Investitionsbedingungen für die Unternehmen müs-
    sen weiter optimiert und Wirtschaftlichkeitslücken kon-
    sequent abgebaut werden.

    Die SPD-Bundestagsfraktion hat übrigens in der ver-
    gangenen Legislaturperiode in einem einzigartigen Dia-
    logprojekt mit Experten ein Breitbandkonzept erarbeitet,
    das hierzu Lösungsvorschläge anbietet. Ich freue mich
    sehr, dass viele der von uns formulierten Punkte in den
    Koalitionsvertrag eingeflossen sind.


    (Beifall bei der SPD)


    Dazu gehören insbesondere eine investitionsfreundliche
    Regulierung und der Abbau von Wirtschaftlichkeitslü-
    cken.

    Hierbei sind zwei Punkte von entscheidender Bedeu-
    tung. Zum einen müssen beim Breitbandausbau zusätzli-
    che Synergiepotenziale erschlossen werden, beispielsweise
    dadurch, dass TK-Unternehmen bereits vorhandene
    Netze in anderen Infrastrukturbereichen nutzen, zum
    Beispiel Straßen, Schienen und Energieleitungen. Zum
    anderen – das ist richtig – brauchen wir verbesserte För-
    dermöglichkeiten.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja!)


    Ohne zusätzliche Mittel werden die angestrebten Aus-
    bauziele in der Tat kaum zu realisieren sein. Von daher
    wäre es wünschenswert gewesen, wenn wir die 1 Mil-
    liarde Euro, über die wir in den Koalitionsverhandlun-
    gen diskutiert haben, schon jetzt in den Bundeshaushalt
    hätten aufnehmen können.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und? Wo sind sie?)


    Wir müssen anerkennen, dass nur ein begrenztes Budget
    zur Verfügung stand. Das Geld wurde für andere sehr
    wichtige Projekte eingesetzt, die jetzt in der Realisierung
    sind.

    Wir sind aber mit unseren Überlegungen keineswegs
    am Ende. Die Koalition hat sich im Koalitionsvertrag
    auf ein neues Sonderfinanzierungsprogramm „Premium-
    förderung Netzausbau“ bei der KfW-Bankengruppe ver-
    ständigt, um bestehende Programme zu ergänzen.
    Außerdem wollen wir einen Breitbandbürgerfonds ein-
    richten, um zusätzliche Gelder für den Breitbandausbau
    zu organisieren. Zudem ist es durchaus wahrscheinlich,
    dass der Bund im Laufe dieser Legislaturperiode Ein-
    nahmen aus Frequenzversteigerungen realisieren kann,
    die für den Breitbandausbau nutzbar gemacht werden
    sollten.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wie das letzte Mal!)


    Hinzu kommt, dass nach der Umstellung der terrestrischen
    Rundfunkversorgung auf den neuen Standard DVB-T2
    zusätzliche Frequenzen zur Verfügung stehen, die wir
    ebenfalls für einen zügigen Ausbau von Breitbandangebo-





    Martin Dörmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    ten mit dem neuen Funkstandard LTE Advanced, der hohe
    Bandbreiten ermöglicht, nutzen wollen.

    Sie sehen, die Koalition hat sich ehrgeizige Ziele vor-
    genommen. Sie will die flächendeckende Versorgung
    mit Hochleistungsnetzen, um zusätzliche Wachstumsim-
    pulse zu setzen. Dabei sind wir uns sehr wohl bewusst,
    dass es außerordentlicher Anstrengungen bedarf, und
    zwar aller Beteiligten, um diese Ziele tatsächlich realisie-
    ren zu können. Deshalb hat Bundesminister Alexander
    Dobrindt unsere volle Unterstützung bei diesen ehrgeizi-
    gen Vorhaben. Herr Minister, wir sollten alle Beteiligten
    motivieren, diese Ziele gemeinsam mit uns zu verfolgen;
    denn wir alle sollten das Ziel haben, Deutschland zum
    Internetland Nummer eins in Europa zu machen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Reinhold Sendker für die

CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Reinhold Sendker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    In der vergangenen Legislaturperiode ist es uns trotz not-
    wendiger Haushaltskonsolidierungen gelungen, für die
    Verkehrsinfrastruktur weitere Investitionsmittel einzu-
    werben, nicht zuletzt durch die bekannten Investitions-
    beschleunigungsprogramme der beiden letzten Jahre. Ja,
    wir sind vorangekommen. Diesen erfolgreichen Weg
    wird die Koalition in den nächsten Jahren fortsetzen:


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    mit zusätzlichen 5 Milliarden Euro plus weiteren Mitteln
    aus der Nutzerfinanzierung, mit der Absicht, nicht ver-
    brauchte Investitionsmittel überjährig und ungekürzt zur
    Verfügung zu stellen, mit der Absicht, stabile Finanzie-
    rungskreisläufe zu statuieren, mit mehr Bürgerbeteili-
    gung, vor allen Dingen mit Blick auf den Bundesver-
    kehrswegeplan, und schließlich mit dem neuerlichen
    Bekenntnis „Erhalt vor Neubau“ angesichts gewaltiger
    Erhaltungs- und Sanierungsaufgaben, zum Beispiel bei
    den Brückenbauwerken. Das sind ganz hervorragende
    Aufschläge im gemeinsamen Koalitionsvertrag von
    Union und SPD. Die Eckpfeiler wurden richtig gesetzt
    für eine erfolgreiche Verkehrspolitik unserer Regierung
    in den nächsten Jahren.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Für den Aus- und Neubau bleiben allerdings – das ist
    schon gesagt worden – wenig Spielräume übrig. Die
    Spielräume bleiben eng. Folglich werden wir uns ge-
    meinsam mit unserem Minister für einen weiteren Auf-
    wuchs der Investitionsmittel einsetzen. Schließlich hat
    unser Land eine zentrale Bedeutung für die europäischen
    Verkehre, ist Wachstumslokomotive im Herzen Europas.
    Im Interesse der Sicherheit der Menschen und der Pros-
    perität unserer Volkswirtschaft, der Sicherung von Ar-
    beitsplätzen, müssen wir weiter die Voraussetzungen
    dafür schaffen, dass gebaut werden kann, was gebaut
    werden muss. Den Kolleginnen und Kollegen der Grü-
    nen sage ich: Eine Verweigerungshaltung beim Straßen-,
    Schienen- und Wasserwegeausbau, die wir hier oft ver-
    nommen haben, kann sich unser Land schon lange nicht
    mehr leisten.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind doch alte Grabenkämpfe! – Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch albern!)


    Erforderlich ist vor allem Transparenz in Form eines
    Verkehrsinfrastrukturberichtes alle zwei Jahre. Erforder-
    lich ist darüber hinaus die unvoreingenommene Prüfung,
    wie weit im Einzelfall die Zusammenarbeit von öffentli-
    chen und privaten Geldgebern als zusätzliche Beschaf-
    fungsvariante genutzt werden kann. In der Diskussion
    um öffentlich-private Partnerschaften kann ich uns nur
    raten, Fakten sprechen zu lassen, sprich: Wirtschaftlich-
    keit, Transparenz, Qualität der Bauausführung, verbun-
    den mit einem hochwertigen Betriebsdienst, einem
    schnelleren Ausbau und dergleichen mehr. Diese Ver-
    gleichsfaktoren gilt es sorgsam zu prüfen. Danach muss
    entschieden werden und nicht nach ideologischen Be-
    denken.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Als jemand, der viele Jahre im Landes- und Kommu-
    nalparlament mitwirken konnte, bin ich hocherfreut da-
    rüber, dass dieser Koalitionsvertrag einige kommunal-
    freundliche Ansätze hat, darunter die Vereinbarungen
    zur Gemeindeverkehrsfinanzierung, zu den Regionali-
    sierungsmitteln und zu den NE-Bahnen, also dem nicht
    bundeseigenen Schienengüterverkehrsnetz. Dass der
    Bund im Zusammenhang mit der Ausbauhilfegesetzge-
    bung trotz Föderalismusreform bis ins Jahr 2019 weiter-
    hin 1,33 Milliarden Euro per annum für die Gemeinde-
    verkehrsfinanzierung bereitstellt, war Beschlussfassung
    der bisherigen Regierung und – lassen Sie mich das an
    dieser Stelle noch einmal betonen – fürwahr eine heraus-
    ragende Leistung.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Da unsere Kommunen mit Recht Verlässlichkeit und
    Planungssicherheit bei der Gemeindeverkehrsfinanzie-
    rung einfordern, ist auch die Zielsetzung erfreulich, eine
    Anschlussfinanzierung für die Entflechtungsmittel im
    Rahmen des GVFG für die Zeit nach 2019 zu erreichen.
    Machen wir uns nichts vor: Viele Städte und Gemeinden
    hätten schon jetzt ohne die Hilfe des Bundes eine zusätz-
    liche Finanzierungsaufgabe bei schwieriger Kassenlage.
    Deshalb sind unsere Vorschläge, die Vorschläge der Ko-
    alition, gut für unsere Kommunen. Noch deutlicher: Das
    ist kommunalfreundliche Politik.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    In diesem Jahr, in 2014, steht die Revision der Regio-
    nalisierungsmittel an. Auch beim Schienenpersonennah-
    verkehr ist es gut und richtig, die Finanzierung im Sinne





    Reinhold Sendker


    (A) (C)



    (D)(B)

    der Bedürfnisse der Menschen und im Sinne guter
    Standortpolitik zu sichern.


    (Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dann hätte man das auch in den Koalitionsvertrag schreiben können!)


    In der zurückliegenden Wahlperiode hatten wir, wenn
    ich daran noch erinnern darf, für das Haushaltsjahr 2013
    erstmals Fördermittel für die NE-Bahnen eingestellt,
    also eine über die Netze der Bahn AG hinausgehende In-
    vestitionsförderung für die Güterverkehrsstrecken, die
    von Kommunen und Privaten betrieben werden. Diese
    Förderung ist absolut zielführend; denn wenn sich die
    Betreiber der NE-Bahnen diese nicht mehr leisten kön-
    nen, haben wir am Ende womöglich noch mehr Schwer-
    lastverkehr auf unseren Straßen. Deshalb ist die Absicht,
    die Förderung der NE-Bahnen fortzusetzen, in ihrer
    Auswirkung kommunal- wie umweltfreundlich und da-
    mit absolut richtig.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Insgesamt gesehen werden wir also in dieser Legisla-
    turperiode über mehr Geld für die Verkehrsinfrastruktur
    verfügen können. Wir wollen die gegebenen Finanzie-
    rungsstrukturen weiter optimieren und ÖPP als zusätzli-
    che Beschaffungsvariante prüfen. Wir wollen noch mehr
    Transparenz und Bürgerbeteiligung erreichen. Wir erbli-
    cken im Koalitionsvertrag ausgesprochen kommunal-
    freundliche Ansätze. Wir wollen mehr Lärmschutz und
    eine bessere Verzahnung unserer Verkehrsträger herstel-
    len.