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ID1801202600

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    Plenarprotokoll 18/12 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 I n h a l t : Zur Geschäftsordnung Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 841 B Michael Grosse-Brömer (CDU/CSU) . . . . . . 842 A Zusatztagesordnungspunkt 2: Wahl von Mitgliedern des Verwaltungsra- tes der Kreditanstalt für Wiederaufbau ge- mäß § 7 Absatz 1 Nummer 4 des Gesetzes über die Kreditanstalt für Wiederaufbau  Drucksache 18/398 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 B Tagesordnungspunkt 1: Regierungserklärung durch die Bundes- kanzlerin (Fortsetzung der Aussprache) . . . . . . . . . . . . . 843 B Verkehr und digitale Infrastruktur . . . . . . 843 B Alexander Dobrindt, Bundesminister  BMVI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 843 C Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 846 C Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 848 A Stephan Kühn (Dresden) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 849 C Ulrich Lange (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 851 B Dieter Janecek (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 852 C Herbert Behrens (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 853 A Kirsten Lühmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 853 D Tabea Rößner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 855 C Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 856 D Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 857 A Martin Dörmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 859 A Reinhold Sendker (CDU/CSU). . . . . . . . . . . . 860 A Matthias Gastel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 B Birgit Kömpel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 861 D Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 863 A Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktor- sicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Dr. Barbara Hendricks, Bundesministerin BMUB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 864 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 866 A Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 866 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 868 A Ute Vogt (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 869 C Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . 869 D Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . 870 D Marie-Luise Dött (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 872 A Christian Kühn (Tübingen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873 B Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 874 B Volkmar Vogel (Kleinsaara) (CDU/CSU) . . . 875 B Steffen Kanitz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 876 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Bildung und Forschung . . . . . . . . . . . . . . . . 877 D Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin  BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 878 A Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 880 A Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . 881 B René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 882 A Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 883 C Patricia Lips (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 885 C Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 886 C Ralph Lenkert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 887 B Dr. Thomas Feist (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 887 C Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 888 B Kai Gehring (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 889 D Oliver Kaczmarek (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . 890 A Dr. Wolfgang Stefinger (CDU/CSU) . . . . . . . 890 B Dr. Simone Raatz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 891 B Stephan Albani (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 892 C Zusatztagesordnungspunkt 1: Vereinbarte Debatte: zur aktuellen Situation in der Ukraine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Franz Thönnes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 894 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 895 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 895 D Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 896 D Karl-Georg Wellmann (CDU/CSU) . . . . . . . . 897 A Marieluise Beck (Bremen) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 898 B Andrea Lindholz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 899 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 900 B/D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 901 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 901 D Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 841 (A) (C) (D)(B) 12. Sitzung Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 Beginn: 9.01 Uhr
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    (D) Berichtigung 10. Sitzung, Seite 657 B, zweiter Absatz, zweiter Satz ist wie folgt zu lesen: „Jetzt will ich nicht, dass wir uns anmaßen, eine Leadership-Funktion zu übernehmen, aber vielleicht könnte es eine „Smart Leadership“-Funktion sein: nicht oberlehrerhaft, nicht selbstgefällig, nicht populistisch, sondern ergebnisorientiert und nachhaltig. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 901 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 31.01.2014 Bätzing-Lichtenthäler, Sabine SPD 31.01.2014 Binninger, Clemens CDU/CSU 31.01.2014 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 31.01.2014 Buchholz, Christine DIE LINKE 31.01.2014 Ehrmann, Siegmund SPD 31.01.2014 Freitag, Dagmar SPD 31.01.2014 Gerdes, Michael SPD 31.01.2014 Giousouf, Cemile CDU/CSU 31.01.2014 Grindel, Reinhard CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Hahn, André DIE LINKE 31.01.2014 Hardt, Jürgen CDU/CSU 31.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 31.01.2014 Kauder, Volker CDU/CSU 31.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 31.01.2014 Kühn-Mengel, Helga SPD 31.01.2014 Dr. Lamers, Karl A. CDU/CSU 31.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Mast, Katja SPD 31.01.2014 Dr. Müller, Gerd CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 31.01.2014 Dr. Neu, Alexander S. DIE LINKE 31.01.2014 Nietan, Dietmar SPD 31.01.2014 Petzold (Havelland), Harald DIE LINKE 31.01.2014 Pofalla, Ronald CDU/CSU 31.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Haushaltsausschuss hat mitgeteilt, dass er gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 11 12 Titel 681 12 – Arbeitslosen- geld II bis zur Höhe von 700 Mio. Euro Drucksachen 18/131(neu), 18/305 Nr. 5 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 4 Absatz 2 Satz 6 des Haushaltsge- setzes 2013 i. V. m. § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine außerplanmä- ßige Verpflichtungsermächtigung bei Kapitel 15 11 Titel 712 01 – Große Baumaßnahme des Robert Koch-Insti- tuts Drucksachen 18/132, 18/305 Nr. 6 Rüthrich, Susann SPD 31.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 31.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 31.01.2014 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 31.01.2014 Schmidt (Wetzlar), Dagmar SPD 31.01.2014 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 31.01.2014 Dr. Uhl, Hans-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Willsch, Klaus-Peter CDU/CSU 31.01.2014 Zimmermann (Zwickau), Sabine DIE LINKE 31.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 902 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 12. Sitzung. Berlin, Freitag, den 31. Januar 2014 (A) (C) (B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 17 02 Titel 686 01 Erläuterungs- nummer 2 – Zuweisungen an den Fonds für Opfer der Heimerziehung Ost Drucksachen 18/133, 18/305 Nr. 7 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapi- tel 17 10 Titel 681 02 – Elterngeld – bis zu einer Höhe von 280 Mio. Euro Drucksachen 18/148, 18/305 Nr. 9 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 12 25 Titel 893 01 – Prämien nach dem Wohnungsbau-Prämiengesetz – bis zur Höhe von 30 Mio. Euro Drucksachen 18/264, 18/305 Nr. 11 – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2013 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmä- ßige Ausgabe bei Kapitel 07 04 Titel 632 01 „Verwal- tungskostenerstattung an Länder“ bis zur Höhe von 5,556 Mio. Euro Drucksachen 18/265, 18/305 Nr. 12 ö (D) kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 ln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 12. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 2 Antrag auf Ergänzung der Tagesordnung: Wahl: Verwaltungsrat der KfW TOP 1 Verkehr und digitale Infrastruktur TOP 1 Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit TOP 1 Bildung und Forschung ZP 1 Vereinbarte Debatte zur Situation in der Ukraine Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Kirsten Lühmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Frau Präsidentin! Liebe Kollegen und Kolleginnen!

    Gottfried Daimler hat einmal festgestellt:





    Kirsten Lühmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen
    wird eine Million nicht überschreiten – allein schon
    aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.


    (Heiterkeit)


    Wenn es so gekommen wäre, benötigten wir heute
    deutlich weniger Finanzmittel für die Instandhaltung un-
    serer deutschen Infrastruktur. Deutschland würde aber
    auch anders aussehen. Persönliche Freiheiten, Möglich-
    keiten und Entwicklungschancen für die Menschen in
    unserem Lande wären andere, es wären schlechtere.

    Gottlieb Daimler scheint mit seiner Einschätzung,
    dass der Mangel an verfügbaren Chauffeuren ein Pro-
    blem darstellt, schon recht zu haben, wenn man sich die
    Logistikbranche in Deutschland anschaut. Darum hat
    sich die Bundesregierung in dem Koalitionsvertrag die-
    ses Themas angenommen. Was allerdings die Zahl der
    Kfz betrifft, war die Prognose von Gottlieb Daimler
    falsch. Wir hatten im letzten Jahr in Deutschland knapp
    59 Millionen Kraftfahrzeuge, davon allein 43,5 Millio-
    nen Pkw. Weil das so ist, stehen wir vor deutlichen He-
    rausforderungen in der Verkehrspolitik.

    Die zentralen Themen, die unsere Gesellschaft bewe-
    gen und die unser politisches Handeln bestimmen, sind,
    Kollege Kühn, die Energiewende, der Klimaschutz, die
    demografische Entwicklung und die Daseinsvorsorge.


    (Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Wo steht das denn im Koalitionsvertrag?)


    Bei all diesen Themen kann eine richtige – oder eine fal-
    sche – Verkehrspolitik viel bewirken. Es ist also unsere
    Aufgabe, Verkehr nicht nur beschränkt auf einzelne Ver-
    kehrsträger wie Straße, Schiene, Wasserstraße und Luft
    zu denken, sondern wir müssen berücksichtigen, dass
    weder die Menschen noch die Güter, die wir täglich
    transportieren, von Tür zu Tür nur mit einem Verkehrs-
    mittel unterwegs sind.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Um hier für alle eine bezahlbare, sichere und klima-
    freundliche Mobilität zu ermöglichen, müssen jetzt die
    Weichen richtig gestellt werden. Diese Bundesregierung
    hat dazu im Koalitionsvertrag die entscheidenden The-
    menfelder angesprochen.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)


    Zum Beispiel zu der Frage: Was ist zu tun, damit der
    Verkehrssektor einen deutlichen Beitrag zur Energie-
    wende und zum Klimaschutz leistet? Wir lesen dazu im
    Koalitionsvertrag:

    Die von uns geförderte Mobilitätsforschung wird
    zukünftig verstärkt die gesamte Breite von Mobili-
    tätsangeboten auch unter gesellschafts- und sozial-
    wissenschaftlichen Aspekten in den Blick nehmen.

    Etwas weiter heißt es:

    Wir setzen zudem auf die Nutzung moderner Infor-
    mations- und Kommunikationstechnik für eine ver-
    netzte, sichere und effiziente Mobilität.
    Infrastruktur und Mobilität müssen neu gedacht wer-
    den, um größtmöglichen Schutz der Menschen, des Kli-
    mas und einen schonenden Umgang mit Ressourcen zu
    erreichen. Dazu sind in den verschiedenen Bereichen
    Systemvorteile zu nutzen. Die sogenannte Intermodali-
    tät, das heißt die Verknüpfung der unterschiedlichen
    Transportmittel, ist unsere zentrale Aufgabe. Mehr Gü-
    terverkehr auf die Wasserstraße und die Schiene – auch
    das ist eine Verabredung der neuen Bundesregierung,
    und zwar eine gute.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Gustav Herzog [SPD]: Und eine klimafreundliche, liebe Freunde von den Grünen!)


    Wir wissen aber auch, dass dies Grenzen hat. Die Ka-
    pazität der Schiene reicht derzeit nicht aus, um den ge-
    samten prognostizierten Zuwachs an Güterverkehren
    aufzunehmen. Der Kapazitätsausbau ist nicht nur an
    finanzielle Grenzen gestoßen, auch die deutliche Verrin-
    gerung der Belastung der Anwohner durch Schienenlärm
    wird für uns eine genauso zentrale Rolle bei den Aus-
    baumaßnahmen spielen.


    (Tabea Rößner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und bei den Bestandsstrecken?)


    Ein wichtiges Thema, das ich schon in der letzten Le-
    gislatur gerne bearbeitet habe, ist, die Bedingungen auf
    den Straßen zu verändern, um den Transport von Men-
    schen und Gütern zu verbessern. Dazu bedarf es eines
    verstärkten Telematikeinsatzes und eines Ausbaus von
    Verkehrssteuerungsanlagen. Auch dazu haben wir uns
    verabredet; denn unser Ziel ist es, die Mobilität der Men-
    schen und die Intermodalität als Gradmesser für Moder-
    nität zu berücksichtigen.

    Abgestimmte Fahrpläne beim Schienennah- und -fern-
    verkehr, gute Anschlussangebote beim öffentlichen
    Personennahverkehr, Rufbusse, Carsharing sowie Miet-
    möglichkeiten von Fahrrädern und Pedelecs werden es
    möglich machen, ohne Verlust von Lebensqualität ver-
    mehrt auf einen eigenen Pkw zu verzichten.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, das sehen wir doch
    schon in den Großstädten. Aber unsere Herausforderung
    ist es, dieses Angebot auch und besonders in den ländli-
    chen Räumen, in den strukturschwachen Regionen, wo
    ältere Menschen und Menschen mit weniger finanziellen
    Mitteln genau auf diese neuen Konzepte angewiesen
    sind, durchzusetzen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Gustav Herzog [SPD]: Wunderbar! Genau richtig!)


    Das ist übrigens auch eine Verpflichtung, die uns das
    Grundgesetz auferlegt. Dort steht nämlich, dass wir da-
    für zu sorgen haben, dass in Deutschland gleichwertige
    Lebensbedingungen bestehen. Zu dieser Verpflichtung
    steht diese Bundesregierung. Sie hat sehr viele Konzepte
    vorgelegt.

    Wir werden unser Augenmerk noch stärker auf um-
    weltfreundliche Fahrzeuge legen. Die Koalition hat sich
    verpflichtet, die Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie wei-
    terzuentwickeln und die Forschung zu intensivieren. Zu-





    Kirsten Lühmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    sammen mit den Kommunen müssen Privilegierungen
    von Fahrzeugen mit alternativen Antrieben im Straßen-
    verkehr diskutiert werden. Wichtig dabei ist jedoch, dass
    dies nicht zu einem Nutzungskonflikt mit dem öffentli-
    chen Personennahverkehr führt.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Matthias Lietz [CDU/CSU])


    Ein Anreizsystem in Form von Prämien beim Kauf,
    zum Beispiel von Elektrofahrzeugen, halten wir für nicht
    erforderlich. Sinnvoller sind die schon umgesetzten zeit-
    weise geltenden Steuerbefreiungen für diese Fahrzeuge
    oder auch die Energiesteuerermäßigung für klimascho-
    nendes Autogas und Erdgas. Wir haben vereinbart, diese
    Steuerbefreiung über das Jahr 2018 hinaus fortzuführen.


    (Beifall der Abg. Barbara Lanzinger [CDU/ CSU])


    – Danke schön.


    (Heiterkeit)


    Unser immer besser ausgebautes Verkehrsnetz wird
    aber in Teilen auch zu einer Belastung. Was die Men-
    schen in unserem Lande in diesem Zusammenhang am
    meisten beeinträchtigt, ist der Verkehrslärm.


    (Gustav Herzog [SPD]: Ja!)


    Die letzten Jahre haben gezeigt, dass Bürger und Bürge-
    rinnen nicht länger bereit sind, größere Lärmbelästigun-
    gen hinzunehmen, und dass die Bürgerinitiativen zu die-
    sen Themen immer stärker werden.

    Dem hat diese Regierung in doppelter Hinsicht Rech-
    nung getragen, und zwar zum einen mit mehr Lärm-
    schutz und zum anderen mit mehr Bürgerbeteiligung.
    Die Mittel für die Lärmschutzprogramme im Bereich
    Straße und Schiene werden erhöht, und somit wird der
    Lärmschutz für die Anwohnenden deutlich verbessert.
    Dabei – das ist jetzt neu – soll die Gesamtlärmbelästi-
    gung an Bundesfernstraßen und Bundesschienenwegen
    Grundlage der Bemessung sein. Grundlage dafür soll
    also nicht mehr wie bisher die Einzelmessung des je-
    weils einzelnen Verkehrsträgers sein.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU – Gustav Herzog [SPD]: Ein sehr guter Bürgerschutz!)


    Bei all dem sind aber die Interessen der Güterver-
    kehrsbranche und somit auch die Interessen aller Konsu-
    menten und Konsumentinnen, die die Waren, die dort
    transportiert werden, letztendlich kaufen und nutzen
    wollen, nicht aus den Augen zu verlieren. Das ist eine
    Herausforderung für uns, und wir werden sie meistern.

    Hierbei erteilen wir Extrempositionen, wie wir sie
    teilweise hörten, zum Beispiel, dass Betriebszeiten von
    Flughäfen allein an wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu
    orientieren sind, aber auch einem generellen Nachtflug-
    verbot für Deutschland eine deutliche Absage. Jedoch:
    Wenn man diesen Koalitionsvertrag genau liest, Kollege
    Kühn, sieht man, dass darin auch steht, dass wir verein-
    bart haben, die Grenzwerte des Fluglärmschutzgesetzes
    zu überprüfen.

    (Stephan Kühn [Dresden] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich hoffe, die Überprüfung hat auch Ergebnisse!)


    Liebe Kollegen und Kolleginnen, ich möchte zum
    Schluss ganz ausdrücklich meinem ehemaligen stell-
    vertretenden Parteivorsitzenden Helmut Schmidt wider-
    sprechen, der gesagt hat: Wer Visionen hat, soll zum
    Psychiater gehen. – Ich sage: Wer Visionen hat, sollte In-
    frastrukturpolitik betreiben, am besten mit dieser Bun-
    desregierung. Ich freue mich auf die nächsten vier Jahre.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD und der CDU/CSU)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen hat nun die

Kollegin Tabea Rößner das Wort.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Tabea Rößner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

    Herr Bundesminister Dobrindt, bis 2018 wollen Sie, so
    steht es im Koalitionsvertrag, Deutschland flächen-
    deckend mit Breitbandgeschwindigkeiten von bis zu
    50 Megabit pro Sekunde versorgen. Das ist mal eine An-
    sage! Sie ist aber auch nicht neu. Kanzlerin Merkel hat
    schon vor einigen Jahren versprochen, dass 75 Prozent
    aller Haushalte Highspeed-Internet bekämen – bis 2014.
    Jetzt haben wir 2014 und sehen: Verheißungen helfen
    nicht weiter – das Internet sollte schon gar keine sein
    und bleiben –, man muss auch etwas dafür tun.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Herbert Behrens [DIE LINKE]: Nein, das ist noch Neuland!)


    Eigentlich mag ich ja Menschen mit Visionen. Ich
    habe auch eine, nämlich dass die Menschen rund um
    Peißenberg einen schnellen Anschluss bekommen. Der
    Breitbandatlas zeigt, dass die weißen Flecken bei Ihnen,
    Herr Minister Dobrindt, direkt vor der Haustür anfangen.
    Rund um den Sitz Ihres Wahlkreisbüros ist derzeit maxi-
    mal 1 Megabit pro Sekunde möglich. Bis da eine Mail
    bei einem Wahlkreisabgeordneten ankommt, hat man sie
    schneller persönlich vorbeigebracht.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das sind ja Schnecken in Bayern! – Dr. Konstantin von Notz [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist ja ganz armselig!)


    Das sind nicht die einzigen weißen Flecken. Auch bei
    Staatssekretärin Doro Bär – schade, dass sie jetzt nicht
    mehr da ist – sieht es vor Ort nicht so rosig wie auf ihrer
    Homepage aus.


    (Heiterkeit und Beifall beim BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Wenn sich die Wähler in Münnerstadt die Homepage
    von Doro Bär mit den vielen schönen bunten Fotos anse-
    hen wollen, müssen sie richtig viel Geduld haben.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)






    Tabea Rößner


    (A) (C)



    (D)(B)

    So sieht es 2014 in vielen Regionen Deutschlands aus.
    Die Menschen in diesen Regionen hätten lieber heute als
    morgen schnelle Internetverbindungen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wir stehen vor zwei gewaltigen Herausforderungen:

    Erstens: Wie stopfen wir die Löcher im Breitbandnetz
    möglichst schnell?

    Zweitens: Wie bauen wir mittel- und langfristig das
    Glasfasernetz aus? Das brauchen wir nämlich wirklich,
    wenn wir ein Hightechland sein wollen. Denn ohne gibt
    es kein Cloud-Computing, kein Smart Grid und auch
    keine intelligente Logistik. Gewaltige Aufgaben, die Sie
    da zu bewältigen haben! Bis ein Runder Tisch „Netz-
    allianz“ Ergebnisse liefert, dauert es. Dabei warten wir
    jetzt ja schon seit Jahren darauf, dass sich die Lage ins-
    besondere in den ländlichen Regionen deutlich verbes-
    sert.

    Die Grundversorgung hätten wir schnell und ohne zu-
    sätzliche Haushaltsmittel haben können, nämlich mit
    dem Universaldienst.


    (Martin Dörmann [SPD]: So geht es aber wirklich nicht!)


    Danach würde jeder Haushalt einen einigermaßen
    schnellen Internetanschluss kriegen, so wie jeder von der
    Post beliefert werden muss oder einen Telefonanschluss
    bekommt – und da ist es völlig egal, ob auf der Alm, auf
    der Hallig oder im Westerwald.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das ist ein Konzept, das bis zur Wahl übrigens auch von
    der SPD gefordert wurde. Nach den Koalitionsverhand-
    lungen wollten Sie aber leider nichts mehr davon wissen.
    Hier, werte Kollegen von der SPD, haben Sie sich über
    den Tisch ziehen lassen.


    (Sören Bartol [SPD]: Ja, ja! Ist klar!)


    Bis 2018 ist es noch lange hin. Bis dahin gibt es ja be-
    reits eine neue Bundesregierung.


    (Dr. Valerie Wilms [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, genau!)


    Wahrscheinlich müssen Sie sich für das Nichteinlösen
    dieser Versprechungen dann gar nicht mehr rechtferti-
    gen. Das Ziel ist also nicht nur auf den ersten Blick mu-
    tig, es ist auch auf den zweiten vor allen Dingen be-
    quem.

    Eines halte ich Ihnen aber zugute: Die neue Regie-
    rung hat immerhin verstanden, wie wichtig der Breit-
    bandausbau ist. Das ist nicht nur eine Frage von Teil-
    habe, wie Minister Dobrindt betont, sondern auch eine
    Zukunftsinvestition. Flächendeckendes Breitband birgt
    für Deutschland auch enorme Wirtschaftskraft. Ein An-
    stieg der Breitbandversorgung um 10 Prozent kann laut
    EU-Kommission zu einem jährlichen BIP-Wachstum
    von 1 bis 1,5 Prozent führen. Breitbandverbindungen be-
    wirken Innovationen in Unternehmen, sie fördern Be-
    schäftigung und bieten das Potenzial, bis 2020 2 Millio-
    nen zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen. Ohne Ausbau
    läuft die Energiewende nur mit angezogener Hand-
    bremse. Wir könnten bis zu vier Kohlekraftwerke ein-
    sparen, hätten wir externe klimaneutrale Rechenzentren.
    Dafür brauchen die Unternehmen aber eben Breitband-
    verbindungen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind leider wenig
    vielversprechend. Es gibt weder Geld noch ein Konzept
    und auch kein Anreizprogramm. Die ursprünglich ge-
    plante 1 Milliarde Euro für den Ausbau ist in den Koali-
    tionsverhandlungen gestrichen worden. Was bleibt, sind
    bloße Ankündigungen. Aber die alleine machen noch
    keinen Breitband-Frühling.

    Die Einberufung eines Runden Tisches und Ihr Auf-
    tritt im Ausschuss hinterlassen einen engagierten Ein-
    druck. Aber letztendlich kostet der Ausbau viel Geld,
    das die Regierung eben nicht bereitstellen will und von
    dem unklar ist, woher es kommen soll. Von Gesprächs-
    runden wird es nicht vom Himmel fallen. Irgendeiner
    wird die Zeche zahlen müssen. Die Frage bleibt nur:
    Wer?

    Herr Dobrindt, als Sie im Dezember letzten Jahres bei
    Ihrer Vereidigung hier vorne standen, konnte ich be-
    obachten: Hier ist ein Mann, der es gar nicht erwarten
    kann, Minister zu werden.


    (Heiterkeit beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD – Martin Dörmann [SPD]: Zwölf Jahre!)


    Ich wünsche Ihnen, dass Ihnen zwischen Peißenberg und
    Runden Tischen die Puste nicht ausgeht.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)