Rede:
ID1800903500

insert_comment

Metadaten
  • sort_by_alphaVokabular
    Vokabeln: 10
    1. Das: 1
    2. Wort: 1
    3. erhält: 1
    4. nun: 1
    5. die: 1
    6. Kollegin: 1
    7. Dagmar: 1
    8. Schmidt: 1
    9. fürdie: 1
    10. SPD-Fraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/9 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 15: Vereinbarte Debatte: zum Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission . . . . . . . . . . 503 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 503 B Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 505 A Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 506 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508 C Michael Roth, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 C Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 511 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 512 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 513 A Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 513 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515 D Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 517 B Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 518 C Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 520 C Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 522 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523 C Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 524 B Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Katrin Kunert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Massen- sterben an den EU-Außengrenzen been- den – Für eine offene, solidarische und hu- mane Flüchtlingspolitik der Europäischen Union Drucksache 18/288 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 524 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 525 A Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 525 D Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 528 A Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 530 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 532 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 533 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 534 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 535 C Harald Petzold (Havelland)  (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 536 D Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 538 A Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . . 539 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 540 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 544 B Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 546 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europarechts- konforme Regelung der Industrievergüns- tigungen auf stromintensive Unternehmen im internationalen Wettbewerb begrenzen und das EEG als kosteneffizientes Instru- ment fortführen Drucksache 18/291 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 548 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 550 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 552 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 553 B Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 555 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 557 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 559 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 503 (A) (C) (D)(B) 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    (D) Berichtigung 8. Sitzung, Seite 462 A, dritter Absatz, der fünfte Satz ist wie folgt zu lesen: Der Hohe Kurdische Rat im Norden verlangt nicht mehr und nicht weniger, als auch eine Dele- gation entsenden zu dürfen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 559 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 17.01.2014 Burkert, Martin SPD 17.01.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Freudenstein, Astrid CDU/CSU 17.01.2014 Gutting, Olav CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 17.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 17.01.2014 Henn, Heidtrud SPD 17.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Klimke, Jürgen CDU/CSU 17.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.01.2014 Lenkert, Ralph DIE LINKE 17.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 17.01.2014 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 17.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 17.01.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 17.01.2014 Pilger, Detlev SPD 17.01.2014 Pronold, Florian SPD 17.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 17.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 918. Sitzung am 19. De- zember 2013 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Vorschlag für eine Verordnung des Rates über das Programm „Europa für Bürgerin- nen und Bürger“ für den Zeitraum 2014–2020 – Dreizehntes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (13. SGB V-Änderungs- gesetz – 13. SGB V-ÄndG) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Operation Active Endea- vour beenden auf Drucksache 18/99 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdo- kumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 17/13340 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2013)0062 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.5 EuB-BReg 3/2013 Drucksache 17/13340 Nr. A.4 EuB-BReg 30/2013 Rechtsausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.22 Ratsdokument 11180/12 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 17.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Ullrich, Volker CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 17.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 560 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 (A) (C) (D)(B) Haushaltsausschuss Drucksache 17/13830 Nr. A.5 Ratsdokument 9166/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.6 Ratsdokument 9167/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.2 Ratsdokument 9327/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.3 Ratsdokument 9336/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.4 Ratsdokument 10148/13 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/13830 Nr. A.7 Ratsdokument 9187/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.8 Ratsdokument 9308/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.9 Ratsdokument 9343/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.10 Ratsdokument 9346/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.11 Ratsdokument 10201/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.5 Ratsdokument 8874/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.6 Ratsdokument 10048/13 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/5822 Nr. A.40 Ratsdokument 8989/11 Drucksache 17/13830 Nr. A.12 Ratsdokument 9459/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.13 Ratsdokument 9464/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.14 Ratsdokument 9468/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.15 Ratsdokument 9527/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.16 Ratsdokument 9574/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.7 Ratsdokument 10726/13 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/6176 Nr. A.18 Ratsdokument 10168/11 Drucksache 17/13340 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0074 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/7918 Nr. A.18 Ratsdokument 15629/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.44 Ratsdokument 18008/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.46 Ratsdokument 18010/11 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/7549 Nr. A.10 Ratsdokument 14749/11 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/13830 Nr. A.19 EP P7_TA-PROV(2013)0179 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/11108 Nr. A.25 Ratsdokument 12444/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.27 Ratsdokument 13228/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.25 Ratsdokument 14871/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/13595 Nr. A.23 Ratsdokument 8541/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 9. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 15 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission TOP 16 Flüchtlingspolitik der Europäischen Union TOP 17 Anbau von genetisch verändertem Mais in der EU Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Kollegin, würden Sie freundlicherweise einen

    Blick auf die Uhr werfen?


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ja. – Wenn wir diese Mittel in andere Formen lenken
    würden, zum Beispiel in den Ausbau der erneuerbaren
    Energien, dann würden wir – das sind Zahlen der Kom-
    mission – 1,25 Millionen neue Arbeitsplätze in Europa
    schaffen. Das ist, glaube ich, eine Politik hin zu einer
    nachhaltigeren Wettbewerbsfähigkeit und zu nachhalti-
    geren Jobs in Europa, eine Politik, die mehr Jobs als zum
    Beispiel das Freihandelsabkommen – die Zahlen liegen
    weitaus darunter – schaffen wird.

    Vielen Dank.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Das Wort erhält nun die Kollegin Dagmar Schmidt für

die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar Schmidt


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen

    und Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich als
    Mitglied des Ausschusses für Arbeit und Soziales freue
    mich besonders, zu einem europapolitischen Tagesord-
    nungspunkt reden zu dürfen; denn das zeigt zum einen,
    dass Europapolitik in diesem Hause nicht nur Politik ei-
    nes einzigen Fachausschusses ist, und zum anderen, dass
    gerade für uns Sozialdemokratinnen und Sozialdemokra-
    ten das soziale Europa eine wichtige Aufgabe ist.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist es nicht nur in Zeiten wie diesen; aber aktuell
    sind die Fragen, die den europäischen Arbeitsmarkt, die
    Arbeitnehmer- und Arbeitnehmerinnenrechte, den sozia-
    len Zusammenhalt und die gesellschaftliche Teilhabe be-
    treffen, von ganz besonderer Bedeutung.

    Die Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise hat ihre Spu-
    ren hinterlassen. Sowohl im Arbeitsprogramm als auch
    in unserem Koalitionsvertrag sind zwei große Aufgaben
    beschrieben. Die eine – das steht leider oft im Mittel-
    punkt, auch wenn andere Fragen vielleicht von noch grö-
    ßerer Bedeutung sind – sind natürlich die Reformen zur
    Haushaltssanierung. Die andere aber sind die klugen In-
    vestitionen, die wir brauchen, die klugen Investitionen in
    soziale Sicherheit und Nachhaltigkeit sowie eine Wachs-
    tumsstrategie, die die sozialen Folgen der europäischen
    Krise bewältigen.

    Europa wird nur dann erfolgreich sein, wenn die
    Menschen in Europa die Europäische Union positiv
    wahrnehmen. Die europäische Wirtschaft wird nur erfolg-
    reich sein, wenn sie das Versprechen eines gemeinsamen
    wirtschaftlichen Erfolgs erfüllt, an dem alle teilhaben, und
    Nationalstaaten nicht gegeneinander, sondern miteinan-
    der agieren.


    (Beifall bei der SPD)


    Das heißt konkret: Auch eine gerechte Lastenverteilung
    ist grenzüberschreitend. Reiche Griechen und reiche
    Deutsche müssen mehr zur Krisenbewältigung beitragen
    als der Athener Taxifahrer oder die deutsche Kranken-
    schwester.


    (Beifall bei der SPD)


    Das heißt auch, dass gerechte Löhne, Arbeitnehmer-
    rechte und Sozialleistungen weder einem Dumpingwett-
    bewerb ausgesetzt noch auf dem Altar der europäischen
    Finanzmarktkrise geopfert werden dürfen. Der gemein-
    same wirtschaftliche Erfolg in Europa bleibt das wich-
    tige Ziel.

    Von diesem notwendigen gemeinsamen wirtschaftli-
    chen Erfolg möchte ich eine Brücke zu einem Thema
    schlagen, das direkt mit diesem zu tun hat und das in der
    heutigen Debatte schon angesprochen wurde, das Thema
    „Freizügigkeit in der Europäischen Union“. Auch ich
    bin Herrn Staatsminister Roth für die deutlichen Worte,
    die er gesprochen hat, dankbar.

    Im Jahr der Europawahl haben wir als Politikerinnen
    und Politiker eine besondere Verantwortung, nämlich die
    Verantwortung, das gesteigerte Interesse an Europa zur
    Aufklärung über Europa und zum Werben für die euro-
    päische Idee zu nutzen. Vorneweg: Probleme müssen be-
    nannt werden, und die Zusammenballung von sozialen
    Problemen in einigen deutschen Städten hat den Anlass
    für eine Debatte über das Recht auf Freizügigkeit gebo-
    ten. Uns ist klar: Kommunen mit besonderen sozialen
    Schwierigkeiten dürfen bei der Bewältigung der Pro-
    bleme nicht alleingelassen werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Aber genau darum hat die SPD in den Koalitionsver-
    handlungen nicht nur auf eine finanzielle Entlastung der
    Kommunen insgesamt gedrängt, sondern konkret die
    deutliche Aufstockung des Programms „Soziale Stadt“
    durchgesetzt. Wir werden die Kommunen bei der Bewäl-
    tigung ihrer sozialen Probleme nicht alleinlassen.


    (Beifall bei der SPD)


    Ebenfalls vorneweg: Wer Gesetze bricht – das gilt für
    Sozialhilfebetrug genauso wie für Diebstahl und für
    Steuerhinterziehung –, der muss verfolgt und bestraft
    werden. Das ist im Rechtsstaat eine Selbstverständlich-
    keit.





    Dagmar Schmidt (Wetzlar)



    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der Abg. Annalena Baerbock [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Das falsche Bild vom angeblichen rumänischen und
    bulgarischen Sozialtourismus muss allerdings der Men-
    schen und der Fakten wegen berichtigt werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Geringqualifizierte, Besserverdienende und Akademike-
    rinnen und Akademiker aus Rumänien und Bulgarien
    nehmen zu Recht von sich an, dass sie unter besseren
    wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit ihren Fähig-
    keiten ein besseres Einkommen und eine bessere Le-
    bensqualität erreichen können. Das ist ihr Recht in Eu-
    ropa, und diese Mobilität ist gewollt.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Ein Zusammenhang zwischen hohen Leistungen für
    Arbeitslose und Wanderungsbewegungen hingegen lässt
    sich empirisch nicht nachweisen. Im Vergleich zur aus-
    ländischen Bevölkerung insgesamt nehmen Rumänen
    und Bulgaren nur in geringem Umfang Sozialleistungen
    in Anspruch. Selbst wenn sie dies tun, so hat das keines-
    wegs zwingend etwas mit dem mangelnden Willen, Ar-
    beit aufzunehmen, zu tun. Im Gegenteil, das Problem be-
    steht eher andersherum: Viele Arbeitsmigrantinnen und
    -migranten aus Rumänien und Bulgarien sind in beson-
    derer Weise von Ausbeutung betroffen, arbeiten für mi-
    serable Löhne, werden von deutschen Tochterunterneh-
    men in ihren Herkunftsländern eingestellt und arbeiten
    dann in Deutschland, aber zu rumänischen und bulgari-
    schen Löhnen, werden in die Scheinselbstständigkeit ge-
    drängt usw.

    Die Freizügigkeit in Europa, die Freiheit, entscheiden
    zu können, in welchem Land man arbeiten und leben
    möchte, ist eine der tragenden Säulen der europäischen
    Einigung und des europäischen Binnenmarkts.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Sie sorgt dafür, dass Angebot und Nachfrage nach Ar-
    beitskräften zur Deckung gebracht werden können. Ge-
    rade Deutschland ist darauf angewiesen, für Einwande-
    rer und Einwanderinnen attraktiv zu sein. Auch deshalb
    hat sich die deutsche Wirtschaft sehr kritisch zu den Pa-
    rolen und undifferenzierten Behauptungen in Bezug auf
    die Einwanderung von Rumänen und Bulgaren geäußert.
    Vorurteile und Ängste zu schüren, schadet auch dem
    deutschen Wirtschaftsstandort.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    Aber richtig ist auch: Freizügigkeit braucht soziale
    Rahmenbedingungen in den Herkunftsländern. Sozial-
    standards und Arbeitsrecht in den Herkunftsländern
    müssen gewährleisten, dass Auswanderung eben nicht
    der einzige Ausweg aus Armut ist, sondern dass es eine
    freie Entscheidung ist, sein Land zu verlassen und das
    Glück woanders zu suchen.
    Wir tragen in Deutschland eine besondere Verantwor-
    tung für Europa. Als gute Europäerinnen und Europäer
    sollten wir im Wahljahr mit gutem Beispiel vorangehen.
    Die Freiheit, sich in Europa frei zu bewegen und persön-
    lich und wirtschaftlich zu entfalten, die Gerechtigkeit,
    die sozialen Folgen der Krise den Verursachern in Rech-
    nung zu stellen und die kleinen Leute zu schützen, und
    die Solidarität mit denen, die Hilfe brauchen, um wieder
    auf die Beine zu kommen – wenn all das gewährleistet
    ist, dann ist mir um die Zukunft der großartigen Idee von
    einem starken und einigen Europa nicht bange.

    Ich danke für die Aufmerksamkeit.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)