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ID1800903400

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 18/9 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 15: Vereinbarte Debatte: zum Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission . . . . . . . . . . 503 B Axel Schäfer (Bochum) (SPD) . . . . . . . . . . . . 503 B Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . 505 A Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 506 C Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 508 C Michael Roth, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 510 C Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 511 D Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 512 B Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 513 A Dr. Diether Dehm (DIE LINKE) . . . . . . . . 513 C Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514 D Annalena Baerbock (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 515 D Dagmar Schmidt (Wetzlar) (SPD) . . . . . . . . . 517 B Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 518 C Norbert Spinrath (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . 520 C Dr. Peter Gauweiler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 522 A Dr. Franziska Brantner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 523 C Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 524 B Tagesordnungspunkt 16: Antrag der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Katrin Kunert, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Das Massen- sterben an den EU-Außengrenzen been- den – Für eine offene, solidarische und hu- mane Flüchtlingspolitik der Europäischen Union Drucksache 18/288 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 524 D Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 525 A Charles M. Huber (CDU/CSU) . . . . . . . . . 525 D Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 528 A Luise Amtsberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 530 A Christina Kampmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 532 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . . . 533 D Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . 534 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 535 C Harald Petzold (Havelland)  (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 536 A Wolfgang Gehrcke (DIE LINKE) . . . . . . . 536 D Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 538 A Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . . 539 A Marian Wendt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 540 C Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 542 B Frank Heinrich (Chemnitz) (CDU/CSU) . . . . 544 B Dr. Egon Jüttner (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . 546 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Zusatztagesordnungspunkt 4: Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Dr. Julia Verlinden, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Europarechts- konforme Regelung der Industrievergüns- tigungen auf stromintensive Unternehmen im internationalen Wettbewerb begrenzen und das EEG als kosteneffizientes Instru- ment fortführen Drucksache 18/291 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 547 B Thomas Bareiß (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 548 D Peter Meiwald (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 550 A Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 551 B Eva Bulling-Schröter (DIE LINKE) . . . . . . . 552 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 553 B Jens Koeppen (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 555 D Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 557 B Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 C Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 558 D Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 559 A Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 559 C Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 503 (A) (C) (D)(B) 9. Sitzung Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    (D) Berichtigung 8. Sitzung, Seite 462 A, dritter Absatz, der fünfte Satz ist wie folgt zu lesen: Der Hohe Kurdische Rat im Norden verlangt nicht mehr und nicht weniger, als auch eine Dele- gation entsenden zu dürfen. Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 559 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten (D)  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 17.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 17.01.2014 Burkert, Martin SPD 17.01.2014 Ebner, Harald BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Freudenstein, Astrid CDU/CSU 17.01.2014 Gutting, Olav CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Harbarth, Stephan CDU/CSU 17.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 17.01.2014 Henn, Heidtrud SPD 17.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Klimke, Jürgen CDU/CSU 17.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 17.01.2014 Lenkert, Ralph DIE LINKE 17.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Dr. Malecha-Nissen, Birgit SPD 17.01.2014 Marwitz, Hans-Georg von der CDU/CSU 17.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 17.01.2014 Movassat, Niema DIE LINKE 17.01.2014 Pilger, Detlev SPD 17.01.2014 Pronold, Florian SPD 17.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 17.01.2014 Schieder (Schwandorf), Marianne SPD 17.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 17.01.2014 Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 918. Sitzung am 19. De- zember 2013 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Gesetz zum Vorschlag für eine Verordnung des Rates über das Programm „Europa für Bürgerin- nen und Bürger“ für den Zeitraum 2014–2020 – Dreizehntes Gesetz zur Änderung des Fünften Buches Sozialgesetzbuch (13. SGB V-Änderungs- gesetz – 13. SGB V-ÄndG) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Operation Active Endea- vour beenden auf Drucksache 18/99 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mit- geteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdo- kumente zur Kenntnis genommen oder von einer Bera- tung abgesehen hat. Petitionsausschuss Drucksache 17/13340 Nr. A.1 EP P7_TA-PROV(2013)0062 Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/12244 Nr. A.5 EuB-BReg 3/2013 Drucksache 17/13340 Nr. A.4 EuB-BReg 30/2013 Rechtsausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.22 Ratsdokument 11180/12 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 17.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 17.01.2014 Dr. Ullrich, Volker CDU/CSU 17.01.2014 Dr. Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 17.01.2014  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 560 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 9. Sitzung. Berlin, Freitag, den 17. Januar 2014 (A) (C) (D)(B) Haushaltsausschuss Drucksache 17/13830 Nr. A.5 Ratsdokument 9166/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.6 Ratsdokument 9167/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.2 Ratsdokument 9327/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.3 Ratsdokument 9336/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.4 Ratsdokument 10148/13 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/13830 Nr. A.7 Ratsdokument 9187/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.8 Ratsdokument 9308/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.9 Ratsdokument 9343/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.10 Ratsdokument 9346/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.11 Ratsdokument 10201/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.5 Ratsdokument 8874/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.6 Ratsdokument 10048/13 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/5822 Nr. A.40 Ratsdokument 8989/11 Drucksache 17/13830 Nr. A.12 Ratsdokument 9459/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.13 Ratsdokument 9464/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.14 Ratsdokument 9468/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.15 Ratsdokument 9527/13 Drucksache 17/13830 Nr. A.16 Ratsdokument 9574/13 Drucksache 17/13994 Nr. A.7 Ratsdokument 10726/13 Offsetdruc sellschaft mbH, Postfach 10 05 34, 50445 K Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Drucksache 17/6176 Nr. A.18 Ratsdokument 10168/11 Drucksache 17/13340 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2013)0074 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/7918 Nr. A.18 Ratsdokument 15629/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.44 Ratsdokument 18008/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.46 Ratsdokument 18010/11 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/7549 Nr. A.10 Ratsdokument 14749/11 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/13830 Nr. A.19 EP P7_TA-PROV(2013)0179 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/11108 Nr. A.25 Ratsdokument 12444/12 Drucksache 17/11108 Nr. A.27 Ratsdokument 13228/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.25 Ratsdokument 14871/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/13595 Nr. A.23 Ratsdokument 8541/13 kerei, Bessemerstraße 83–91, 1 öln, Telefon (02 21) 97 66 83 40, Fax (02 21) 97 66 83 44, www.betrifft-gesetze.de 22 9. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 15 Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission TOP 16 Flüchtlingspolitik der Europäischen Union TOP 17 Anbau von genetisch verändertem Mais in der EU Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Nun hat das Wort die Kollegin Annalena Baerbock

    für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Kollegin-
    nen und Kollegen! Die EU-Kommission hat für 2014 ei-
    nen engagierten Plan vorgelegt. Neben der Banken-
    union, die Manuel Sarrazin schon angesprochen hat,
    bezieht sich das auch auf die Vollendung des Binnen-
    marktes. Es gehört aus meiner Sicht schon einiges dazu,
    wenn Teile der Regierungskoalition einige Tage, nach-
    dem die Bundeskanzlerin hier im Hause in ihrer Regie-
    rungserklärung gesagt hat, Deutschland werde einen ent-





    Annalena Baerbock


    (A) (C)



    (D)(B)

    scheidenden Anteil bei der weiteren Integration und der
    Vollendung des Binnenmarkts spielen, einen populisti-
    schen Angriff auf einen dieser Pfeiler startet, nämlich
    auf die Arbeitnehmerfreizügigkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Das gehört sich nicht; denn das ist nicht nur nicht im
    Sinne Europas, sondern auch nicht im Sinne einer ver-
    nünftigen Regierungsführung. Ich bin dem Kollegen
    Staatsminister Roth sehr dankbar – manchmal hilft es
    vielleicht auch, dass jüngere Menschen auf gewissen
    Bänken sitzen –, dass er zu Beginn des Jahres deutliche
    Worte dazu gefunden hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Ich zitiere, was Sie, Herr Kollege Roth, zu dem gesagt
    haben, was da aus Bayern kam: „Das ist nicht das Ni-
    veau, auf dem die Große Koalition arbeiten darf.“ Ich
    stimme Ihnen darin voll und ganz zu.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des Abg. Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Den Anstand, den Sie, liebe Kolleginnen und Kolle-
    gen von der CSU, gegenüber einem der größten Betrüger
    in Ihrem Bundesland eingefordert haben – das wurde
    von der Linken schon angesprochen –, sollten Sie gegen-
    über Menschen walten lassen, die vor massiver Diskri-
    minierung in unser Land flüchten. So viel Arbeitslosen-
    geld und so viel Kindergeld muss man erst einmal
    erhalten, dass man auf 3,2 Millionen Euro in einem ein-
    zigen Leben kommt. Mir ist zwar klar, dass dieser Ver-
    gleich hinkt. Aber es handelt sich hier um eine Form von
    Populismus, die von einer europafreundlichen Partei
    nicht zu unterstützen ist.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie des Abg. Stefan Liebich [DIE LINKE])


    Wir Grüne sind – das sind wir nicht sehr oft – in die-
    sem Sinne ganz beim DIHK und auch beim BDI. Wir
    brauchen nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Eu-
    ropa gerade unter dem Aspekt der Wettbewerbsfähigkeit
    Freizügigkeit für alle Menschen in der Europäischen
    Union. Man kann nicht sagen: Die einen passen uns und
    die anderen nicht. – Wenn Sie sich die Zahlen genau an-
    schauen, dann stellen Sie fest, dass Ihre Verlautbarungen
    nicht stimmen. Gerade Rumänen und Bulgaren sind
    überdurchschnittlich qualifiziert. Sie sind außerdem
    überdurchschnittlich in die Beschäftigung in Deutsch-
    land eingebunden. Schon damals bei der Osterweiterung
    sind Sie das Thema der Freizügigkeit falsch angegangen.
    Sie haben über Jahre den Zugang für Menschen blo-
    ckiert, die hier sozialversicherungspflichtig beschäftigt
    sein wollten. Das verschärfte gerade das Problem der
    Schwarzarbeit. Das heißt, die Wurzel des ganzen Pro-
    blems liegt nicht in der Armutszuwanderung, sondern
    darin, dass Sie über Jahre den Arbeitsmarkt in Deutsch-
    land abgeschottet haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

    Das heißt nicht, dass wir negieren, dass es Probleme
    etwa in Duisburg, Gelsenkirchen oder Berlin gibt. Aber
    die EU ist nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lö-
    sung. Sie von den Koalitionsfraktionen sind gefordert,
    endlich die Mittel, die auf europäischer Ebene bereitge-
    stellt werden, um solchen Herausforderungen Herr zu
    werden, freizugeben. Im Rahmen des ESF liegen mehr
    als 3 Milliarden Euro auf Halde, die Sie nicht freigeben,
    um die Kommunen vor Ort zu unterstützen. Nicht Ihr
    populistisches Herumgeschreie, sondern diese Mittel
    sollten Ihre Antwort auf die Herausforderungen vor Ort
    sein.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Der Umgang mit der Freizügigkeit in Europa ist nicht
    das einzige Problem. Wir führen eine rein nationale Dis-
    kussion und müssen uns die Frage stellen, wie der Bund
    in Zukunft eigentlich die Kommunen bei der Wahrneh-
    mung ihrer sozialen Aufgaben unterstützen will.

    Ein weiterer Punkt, dem ich mich hier gerne widmen
    möchte, ist die Jugendarbeitslosigkeit. Die alte Koalition
    hatte dazu große Ankündigungen gemacht. Ich glaube,
    wir müssen weitere intensive Debatten darüber in die-
    sem Haus führen; denn die Zahlen in diesem Bereich
    spotten jeder Beschreibung. Gerade einmal 137 Euro
    werden jedem Jugendlichen zur Verfügung gestellt, wäh-
    rend wir knapp 300 Euro pro Hektar für eine verfehlte
    Landwirtschaftspolitik in Europa ausgeben. So kann nun
    wirklich nicht eine an Zukunft und Wettbewerbsfähig-
    keit ausgerichtete Politik der Europäischen Union ausse-
    hen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Lieber Herr Hunko, nun zum Punkt der Verhältnismä-
    ßigkeit. Ich hoffe, dass Sie das, was Sie vorhin zur pro-
    europäischen Ausrichtung Ihrer Partei vorgetragen ha-
    ben, auf Ihrem Parteitag deutlich machen werden. Da Sie
    sagen, dass Ihre Partei proeuropäisch aufgestellt ist, ver-
    wundert es mich, wenn Ihre stellvertretende Fraktions-
    vorsitzende sich öffentlich mit Verlautbarungen wie
    „Der Euro schürt Hass zwischen den Völkern“ zitieren
    lässt. Ich weiß nicht, wie wir angesichts dessen weiterhin
    gemeinsam in diesem Hause in eine proeuropäische
    Richtung gehen wollen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der CDU/CSU und der SPD)


    Herr Seif, Sie haben richtig geraten: Ja, ich komme
    nun auch auf die Energiepolitik zu sprechen. Wir Grüne
    kommen zu komplett anderen Schlussfolgerungen als
    Sie. Da sieht man doch, dass unsere Positionen auf man-
    chen Gebieten sehr weit auseinandergehen. Die Pläne,
    die EU-Energiekommissar Oettinger derzeit vorschlägt,
    nämlich dass wir uns von den verbindlichen Zielen für
    die CO2-Einsparungen und den Ausbau der erneuerbaren
    Energien und der Energieeffizienz verabschieden soll-
    ten, stellen nicht nur einen Angriff auf den Klimaschutz
    und die Wettbewerbsfähigkeit in Europa, sondern auch
    einen Angriff auf Ihre Bundeskanzlerin dar. Denn es war
    Angela Merkel, die unter deutscher Ratspräsidentschaft
    dafür gesorgt hat, dass wir verbindliche Ziele für 2020





    Annalena Baerbock


    (A) (C)



    (D)(B)

    haben, und zwar in allen Bereichen, auch beim Ausbau
    der erneuerbaren Energien. Vielleicht sollten Sie sie
    noch einmal konsultieren, bevor Sie sagen, Europas
    Wettbewerbsfähigkeit werde völlig konterkariert, wenn
    wir an dem Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa
    festhielten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wenn Sie sich die Zahlen genau anschauen, dann
    müssen Sie sich doch fragen, was das für eine Wettbe-
    werbsfähigkeit ist, bei der pro Jahr Importe von fossilen
    Energieträgern in Höhe von 406 Milliarden Euro getätigt
    werden. Das entspricht 3,2 Prozent des BIP.



Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Frau Kollegin, würden Sie freundlicherweise einen

Blick auf die Uhr werfen?


(BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


Ja. – Wenn wir diese Mittel in andere Formen lenken
würden, zum Beispiel in den Ausbau der erneuerbaren
Energien, dann würden wir – das sind Zahlen der Kom-
mission – 1,25 Millionen neue Arbeitsplätze in Europa
schaffen. Das ist, glaube ich, eine Politik hin zu einer
nachhaltigeren Wettbewerbsfähigkeit und zu nachhalti-
geren Jobs in Europa, eine Politik, die mehr Jobs als zum
Beispiel das Freihandelsabkommen – die Zahlen liegen
weitaus darunter – schaffen wird.

Vielen Dank.


(Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Das Wort erhält nun die Kollegin Dagmar Schmidt für

    die SPD-Fraktion.


    (Beifall bei der SPD)