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    Plenarprotokoll 18/8 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 I n h a l t : Glückwünsche zum Geburtstag der Abgeord- neten Joachim Poß und Peter Wichtel . . . . . 393 A Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 393 B Absetzung der Tagesordnungspunkte 14 und 17 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 395 A Tagesordnungspunkt 3: Vereinbarte Debatte: zur OECD-Studie PISA 2012: Schulische Bildung in Deutsch- land besser und gerechter . . . . . . . . . . . . . . 395 A Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . 395 A Dr. Rosemarie Hein (DIE LINKE) . . . . . . . . . 396 C Dr. Ernst Dieter Rossmann (SPD) . . . . . . . . . 397 D Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 399 B Dr. Johanna Wanka, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 400 D Azize Tank (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 403 A Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . 403 D Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 405 C Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 406 C Dr. Daniela De Ridder (SPD) . . . . . . . . . . . . . 408 A Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 409 B Dr. Karamba Diaby (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 410 C Marcus Weinberg (Hamburg) (CDU/CSU) . . . 411 D Martin Rabanus (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 413 B Dr. Stefan Kaufmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . 414 A Tagesordnungspunkt 4: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses zu der Unterrichtung durch den Wehrbeauftragten: Jahresbericht 2012 (54. Bericht) Drucksachen 17/12050, 18/297 . . . . . . . . . . . 415 B Hellmut Königshaus, Wehrbeauftragter des Deutschen Bundestages . . . . . . . . . . . . . . . 415 C Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 417 B Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . 419 A Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 420 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 422 B Anita Schäfer (Saalstadt) (CDU/CSU) . . . . . 423 B Doris Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 424 D Dr. Karl-Heinz Brunner (SPD) . . . . . . . . . . . 425 D Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . 426 D Heidtrud Henn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 427 D Tagesordnungspunkt 5: a) Antrag der Abgeordneten Britta Haßelmann, Luise Amtsberg, Volker Beck (Köln), wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Karenz- zeit für ausscheidende Regierungsmit- glieder Drucksache 18/292 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 428 D b) Antrag der Abgeordneten Jan Korte, Dr. Petra Sitte, Halina Wawzyniak, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 LINKE: Gesetzliche Karenzzeit für aus- geschiedene Regierungsmitglieder ein- führen Drucksache 18/285 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 429 A Bernhard Kaster (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 430 B Halina Wawzyniak (DIE LINKE) . . . . . . . . . 431 C Mahmut Özdemir (Duisburg) (SPD) . . . . . . . 432 C Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 434 C Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . 435 C Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 437 A Sabine Leidig (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 438 B Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 439 A Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 440 D Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 441 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 441 C Armin Schuster (Weil am Rhein) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 442 C Tagesordnungspunkt 18: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Gewährung einer Um- verteilungsprämie 2014 (Umverteilungs- prämiengesetz 2014 – UmvertPrämG 2014) Drucksache 18/282 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 443 D Zusatztagesordnungspunkt 2: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Katja Kipping, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Einführung ei- nes Mindestlohns (Mindestlohngesetz – MinLohnG) Drucksache 18/6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Klaus Ernst, Susanna Karawanskij, Jutta Krellmann, weiteren Abgeordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Abschaf- fung der sachgrundlosen Befristung Drucksache 18/7 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A c) Erste Beratung des von den Abgeordneten Matthias W. Birkwald, Sabine Zimmermann (Zwickau), Katja Kipping, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion DIE LINKE eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Stabilisierung der Beitragssätze in der gesetzlichen Rentenversicherung (Beitragssatzgesetz 2014) Drucksache 18/52 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 A d) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion DIE LINKE: zu der vereinbar- ten Debatte zu den Abhöraktivitäten der NSA und den Auswirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/56 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B e) Beratung des Entschließungsantrags der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: zu der vereinbarten Debatte zu den Ab- höraktivitäten der NSA und den Aus- wirkungen auf Deutschland und die transatlantischen Beziehungen Drucksache 18/65 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 B f) Antrag der Abgeordneten Oliver Krischer, Bärbel Höhn, Annalena Baerbock, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Klima- konferenz in Warschau – Ohne deut- sche Vorreiterrolle kein internationaler Klimaschutz Drucksache 18/96 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C g) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Risiko und Haftung zusammenführen – Gläubigerbeteiligung nach EZB-Ban- kentest sicherstellen Drucksache 18/97 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 C h) Antrag der Abgeordneten Dr. Gerhard Schick, Kerstin Andreae, Annalena Baerbock, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Gemeinsam die Haftung der Steuerzah- lerinnen und Steuerzahler beenden – Für einen einheitlichen europäischen Restrukturierungsmechanismus Drucksache 18/98 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 444 D i) Antrag der Abgeordneten Dr. Frithjof Schmidt, Omid Nouripour, Agnieszka Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Operation Active Endeavour beenden Drucksache 18/99 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A j) Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und SPD eingebrachten Ent- wurfs eines Vierzehnten Gesetzes zur Änderung des Fünften Buches Sozialge- setzbuch (14. SGB V-Änderungsgesetz – 14. SGB V-ÄndG) Drucksache 18/201 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 A Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 III Tagesordnungspunkt 6: Wahl der Schriftführer gemäß § 3 der Ge- schäftsordnung Drucksache 18/289 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 B Tagesordnungspunkt 8: Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland in der Parlamentarischen Versammlung des Europarates gemäß den Artikeln 1 und 2 des Gesetzes über die Wahl der Vertreter der Bundesrepublik Deutschland zur Parlamentarischen Ver- sammlung des Europarates Drucksache 18/290 (neu) . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Tagesordnungspunkt 7: Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Einsetzung des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/283 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Artikel 45 d des Grundgesetzes Drucksache 18/284 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 445 C Wahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 A Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 499 B Zusatztagesordnungspunkt 3: Aktuelle Stunde auf Verlangen der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Finanzierung künftiger Kosten des geplanten Rentenpa- kets der Bundesregierung . . . . . . . . . . . . . . 446 B Katrin Göring-Eckardt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 446 B Dr. Matthias Zimmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . 447 C Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 448 D Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 449 D Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 451 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 452 A Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . 453 A Daniela Kolbe (Leipzig) (SPD) . . . . . . . . . . . 454 B Tobias Zech (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . 455 B Markus Paschke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 456 C Uwe Schummer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 457 C Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 458 B Tagesordnungspunkt 9: Beratung des Antrags der Bundesregierung: Fortsetzung der Entsendung bewaffneter deutscher Streitkräfte zur Verstärkung der integrierten Luftverteidigung der NATO auf Ersuchen der Türkei und auf Grund- lage des Rechts auf kollektive Selbstvertei- digung (Artikel 51 der Charta der Verein- ten Nationen) sowie des Beschlusses des Nordatlantikrates vom 4. Dezember 2012 Drucksache 18/262 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 C Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 459 D Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 461 B Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 462 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 463 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 464 B Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 465 B Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 B Tagesordnungspunkt 10: Antrag der Bundesregierung: Fortsetzung der Beteiligung bewaffneter deutscher Streit- kräfte an der NATO-geführten Operation Active Endeavour im gesamten Mittelmeer Drucksache 18/263 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 466 D Dr. Frank-Walter Steinmeier, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 467 A Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . 467 D Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 468 C Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469 A Philipp Mißfelder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . 470 A Lars Klingbeil (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 470 D Julia Bartz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . 471 D Tagesordnungspunkt 11: Erste Beratung des von den Abgeordneten Sabine Zimmermann (Zwickau), Matthias W. Birkwald, Klaus Ernst, weiteren Abgeordne- ten und der Fraktion DIE LINKE eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Verbesse- rung des Erwerbsminderungsschutzes Drucksache 18/9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 473 A Matthias W. Birkwald (DIE LINKE) . . . . . . . 473 A Peter Weiß (Emmendingen) (CDU/CSU) . . . 474 B IV Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 475 D Michael Gerdes (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 477 A Uwe Lagosky (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 478 A Dr. Martin Rosemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . 479 A Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 480 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) (SPD) . . . . . . . 480 D Tagesordnungspunkt 12: a) Erste Beratung des von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrach- ten Entwurfs eines Gesetzes zur Ände- rung des Staatsangehörigkeitsgesetzes Drucksache 18/185 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D b) Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Verlust der deutschen Staats- angehörigkeit bis zur Abschaffung des Optionszwanges vermeiden Drucksache 18/186 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D c) Antrag der Abgeordneten Sevim Dağdelen, Jan Korte, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für ein fortschrittliches Staats- angehörigkeitsrecht Drucksache 18/286 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 481 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 482 A Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . 483 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 483 D Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 A Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . 485 B Uli Grötsch (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 486 A Özcan Mutlu (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 487 B Michael Frieser (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 488 A Rüdiger Veit (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 489 A Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 490 B Tagesordnungspunkt 13: Antrag der Abgeordneten Inge Höger, Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Atomwaffen ächten Drucksache 18/287 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Inge Höger (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . 491 C Ingo Gädechens (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . 492 B Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 493 D Wolfgang Hellmich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . 494 D Agnieszka Brugger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 495 C Florian Hahn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 496 C Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 497 C Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 499 A Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglie- der des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kontrollgremiums gemäß Art. 45 d des Grund- gesetzes teilgenommen haben . . . . . . . . . . . . 499 B Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 393 (A) (C) (D)(B) 8. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 499 (A) (C) (B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 16.01.2014 Bertram, Ute CDU/CSU 16.01.2014 Binder, Karin DIE LINKE 16.01.2014 Dr. Friedrich, Hans- Peter CDU/CSU 16.01.2014 Gröhler, Klaus-Dieter CDU/CSU 16.01.2014 Heller, Uda CDU/CSU 16.01.2014 Hinz (Herborn), Priska BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Krellmann, Jutta DIE LINKE 16.01.2014 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Mattfeldt, Andreas CDU/CSU 16.01.2014 Post (Minden), Achim SPD 16.01.2014 Dr. Schick, Gerhard BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 16.01.2014 Schlecht, Michael DIE LINKE 16.01.2014 Schmidt (Ühlingen), Gabriele CDU/CSU 16.01.2014 Steinbach, Erika CDU/CSU 16.01.2014 Dr. Troost, Axel DIE LINKE 16.01.2014 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich (D) Anlage 2 Ergebnis und Namensverzeichnis der Mitglieder des Deutschen Bundestages, die an der Wahl der Mitglieder des Parlamentarischen Kon- trollgremiums gemäß Art. 45 d des Grundgesetzes teilgenommen haben Abgegebene Stimmkarten: 596 Ergebnis Abgeordnete/r ja nein enthalten ungültig Clemens Binninger 555 15 23 3 Manfred Grund 522 26 41 7 Stephan Mayer 500 46 42 8 Armin Schuster 522 22 46 6 Gabriele Fograscher 540 15 32 9 Michael Hartmann 527 27 32 10 Burkhard Lischka 543 19 26 8 Dr. André Hahn 371 131 66 28 Hans-Christian Ströbele 344 159 65 28 Anlagen 500 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Namensverzeichnis (D) CDU/CSU Stephan Albani Katrin Albsteiger Peter Altmaier Artur Auernhammer Dorothee Bär Thomas Bareiß Norbert Barthle Julia Bartz Günter Baumann Maik Beermann Manfred Behrens (Börde) Veronika Bellmann Sybille Benning Dr. André Berghegger Dr. Christoph Bergner Steffen Bilger Clemens Binninger Dr. Maria Böhmer Wolfgang Bosbach Norbert Brackmann Klaus Brähmig Michael Brand Dr. Reinhard Brandl Helmut Brandt Dr. Ralf Brauksiepe Dr. Helge Braun Heike Brehmer Ralph Brinkhaus Cajus Caesar Gitta Connemann Alexandra Dinges-Dierig Alexander Dobrindt Michael Donth Thomas Dörflinger Marie-Luise Dött Hansjörg Durz Jutta Eckenbach Dr. Bernd Fabritius Hermann Färber Uwe Feiler Dr. Thomas Feist Enak Ferlemann Ingrid Fischbach Dirk Fischer (Hamburg) Axel E. Fischer (Karlsruhe- Land) Klaus-Peter Flosbach Thorsten Frei Dr. Astrid Freudenstein Michael Frieser Dr. Michael Fuchs Hans-Joachim Fuchtel Alexander Funk Ingo Gädechens Dr. Thomas Gebhart Alois Gerig Eberhard Gienger Cemile Giousouf Josef Göppel Reinhard Grindel Ursula Groden-Kranich Hermann Gröhe Michael Grosse-Brömer Astrid Grotelüschen Markus Grübel Manfred Grund Oliver Grundmann Monika Grütters Dr. Herlind Gundelach Fritz Güntzler Olav Gutting Christian Haase Florian Hahn Jürgen Hardt Gerda Hasselfeldt Matthias Hauer Mark Hauptmann Dr. Stefan Heck Dr. Matthias Heider Helmut Heiderich Mechthild Heil Frank Heinrich (Chemnitz) Mark Helfrich Jörg Hellmuth Michael Hennrich Ansgar Heveling Peter Hintze Christian Hirte Dr. Heribert Hirte Robert Hochbaum Alexander Hoffmann Karl Holmeier Franz-Josef Holzenkamp Dr. Hendrik Hoppenstedt Margaret Horb Bettina Hornhues Charles M. Huber Anette Hübinger Hubert Hüppe Erich Irlstorfer Thomas Jarzombek Sylvia Jörrißen Dr. Franz Josef Jung Xaver Jung Andreas Jung (Konstanz) Dr. Egon Jüttner Bartholomäus Kalb Hans-Werner Kammer Steffen Kampeter Steffen Kanitz Alois Karl Anja Karliczek Bernhard Kaster Volker Kauder Dr. Stefan Kaufmann Dr. Georg Kippels Volkmar Klein Jürgen Klimke Axel Knoerig Jens Koeppen Markus Koob Carsten Körber Hartmut Koschyk Kordula Kovac Michael Kretschmer Gunther Krichbaum Dr. Günter Krings Rüdiger Kruse Bettina Kudla Dr. Roy Kühne Günter Lach Uwe Lagosky Dr. Karl A. Lamers Dr. Norbert Lammert Katharina Landgraf Ulrich Lange Barbara Lanzinger Dr. Silke Launert Paul Lehrieder Dr. Katja Leikert Dr. Philipp Lengsfeld Dr. Andreas Lenz Philipp Graf Lerchenfeld Dr. Ursula von der Leyen Antje Lezius Ingbert Liebing Matthias Lietz Andrea Lindholz Dr. Carsten Linnemann Patricia Lips Wilfried Lorenz Dr. Claudia Lücking-Michel Dr. Jan-Marco Luczak Daniela Ludwig Karin Maag Yvonne Magwas Thomas Mahlberg Dr. Thomas de Maizière Gisela Manderla Matern von Marschall Stephan Mayer (Altötting) Reiner Meier Dr. Michael Meister Jan Metzler Dr. Mathias Middelberg Philipp Mißfelder Dietrich Monstadt Karsten Möring Marlene Mortler Elisabeth Motschmann Dr. Gerd Müller Carsten Müller (Braunschweig) Stefan Müller (Erlangen) Dr. Philipp Murmann Dr. Andreas Nick Michaela Noll Helmut Nowak Dr. Georg Nüßlein Wilfried Oellers Florian Oßner Dr. Tim Ostermann Henning Otte Ingrid Pahlmann Sylvia Pantel Martin Patzelt Dr. Martin Pätzold Ulrich Petzold Dr. Joachim Pfeiffer Sibylle Pfeiffer Ronald Pofalla Eckhard Pols Thomas Rachel Kerstin Radomski Alexander Radwan Alois Rainer Dr. Peter Ramsauer Eckhardt Rehberg Katherina Reiche (Potsdam) Lothar Riebsamen Josef Rief Dr. Heinz Riesenhuber Johannes Röring Dr. Norbert Röttgen Erwin Rüddel Albert Rupprecht (Weiden) Anita Schäfer (Saalstadt) Dr. Wolfgang Schäuble Karl Schiewerling Jana Schimke Norbert Schindler Tankred Schipanski Heiko Schmelzle Patrick Schnieder Dr. Andreas Schockenhoff Nadine Schön (St. Wendel) Dr. Ole Schröder Dr. Kristina Schröder (Wiesbaden) Bernhard Schulte-Drüggelte Dr. Klaus-Peter Schulze Uwe Schummer Armin Schuster (Weil am Rhein) Christina Schwarzer Johannes Selle Reinhold Sendker Dr. Patrick Sensburg Bernd Siebert Thomas Silberhorn Johannes Singhammer Tino Sorge Jens Spahn Carola Stauche Dr. Frank Steffel Dr. Wolfgang Stefinger Albert Stegemann Peter Stein Sebastian Steineke Johannes Steiniger Christian Freiherr von Stetten Dieter Stier Rita Stockhofe Gero Storjohann Stephan Stracke Max Straubinger Matthäus Strebl Karin Strenz Thomas Stritzl Thomas Strobl (Heilbronn) Lena Strothmann Michael Stübgen Dr. Sabine Sütterlin-Waack Dr. Peter Tauber Antje Tillmann Astrid Timmermann-Fechter Dr. Hans-Peter Uhl Dr. Volker Ullrich Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 501 (A) (C) (D)(B) Arnold Vaatz Oswin Veith Thomas Viesehon Michael Vietz Volkmar Vogel (Kleinsaara) Sven Volmering Christel Voßbeck-Kayser Kees de Vries Dr. Johann Wadephul Marco Wanderwitz Nina Warken Kai Wegner Albert Weiler Marcus Weinberg (Hamburg) Dr. Anja Weisgerber Peter Weiß (Emmendingen) Sabine Weiss (Wesel I) Ingo Wellenreuther Karl-Georg Wellmann Marian Wendt Kai Whittaker Peter Wichtel Annette Widmann-Mauz Heinz Wiese (Ehingen) Elisabeth Winkelmeier- Becker Oliver Wittke Dagmar G. Wöhrl Barbara Woltmann Tobias Zech Heinrich Zertik Emmi Zeulner Dr. Matthias Zimmer Gudrun Zollner SPD Niels Annen Ingrid Arndt-Brauer Rainer Arnold Heike Baehrens Ulrike Bahr Heinz-Joachim Barchmann Dr. Katarina Barley Doris Barnett Dr. Hans-Peter Bartels Klaus Barthel Dr. Matthias Bartke Sören Bartol Bärbel Bas Sabine Bätzing-Lichtenthäler Dirk Becker Uwe Beckmeyer Lothar Binding (Heidelberg) Burkhard Blienert Willi Brase Dr. Karl-Heinz Brunner Edelgard Bulmahn Marco Bülow Martin Burkert Dr. Lars Castellucci Petra Crone Bernhard Daldrup Dr. Daniela De Ridder Dr. Karamba Diaby Sabine Dittmar Martin Dörmann Elvira Drobinski-Weiß Siegmund Ehrmann Michaela Engelmeier-Heite Petra Ernstberger Saskia Esken Karin Evers-Meyer Dr. Johannes Fechner Dr. Fritz Felgentreu Elke Ferner Dr. Ute Finckh-Krämer Christian Flisek Gabriele Fograscher Dr. Edgar Franke Ulrich Freese Dagmar Freitag Sigmar Gabriel Michael Gerdes Martin Gerster Iris Gleicke Ulrike Gottschalck Kerstin Griese Michael Groß Uli Grötsch Wolfgang Gunkel Bettina Hagedorn Rita Hagl-Kehl Metin Hakverdi Ulrich Hampel Sebastian Hartmann Michael Hartmann (Wackernheim) Dirk Heidenblut Hubertus Heil (Peine) Gabriela Heinrich Marcus Held Wolfgang Hellmich Dr. Barbara Hendricks Heidtrud Henn Gustav Herzog Gabriele Hiller-Ohm Petra Hinz (Essen) Thomas Hitschler Dr. Eva Högl Matthias Ilgen Christina Jantz Frank Junge Josip Juratovic Thomas Jurk Oliver Kaczmarek Johannes Kahrs Christina Kampmann Ralf Kapschack Gabriele Katzmarek Ulrich Kelber Marina Kermer Cansel Kiziltepe Arno Klare Lars Klingbeil Dr. Bärbel Kofler Daniela Kolbe (Leipzig) Birgit Kömpel Anette Kramme Dr. Hans-Ulrich Krüger Helga Kühn-Mengel Christine Lambrecht Christian Lange (Backnang) Dr. Karl Lauterbach Steffen-Claudio Lemme Burkhard Lischka Gabriele Lösekrug-Möller Hiltrud Lotze Kirsten Lühmann Dr. Birgit Malecha-Nissen Caren Marks Katja Mast Hilde Mattheis Dr. Matthias Miersch Klaus Mindrup Susanne Mittag Bettina Müller Michelle Müntefering Dr. Rolf Mützenich Andrea Nahles Dietmar Nietan Ulli Nissen Thomas Oppermann Mahmut Özdemir (Duisburg) Aydan Özoğuz Markus Paschke Christian Petry Jeannine Pflugradt Detlev Pilger Sabine Poschmann Joachim Poß Florian Post Dr. Wilhelm Priesmeier Florian Pronold Dr. Sascha Raabe Dr. Simone Raatz Martin Rabanus Mechthild Rawert Stefan Rebmann Gerold Reichenbach Dr. Carola Reimann Andreas Rimkus Sönke Rix Dennis Rohde Dr. Martin Rosemann René Röspel Dr. Ernst Dieter Rossmann Michael Roth (Heringen) Susann Rüthrich Bernd Rützel Johann Saathoff Annette Sawade Dr. Hans-Joachim Schabedoth Axel Schäfer (Bochum) Dr. Nina Scheer Marianne Schieder (Schwandorf) Udo Schiefner Dr. Dorothee Schlegel Ulla Schmidt (Aachen) Matthias Schmidt (Berlin) Dagmar Schmidt (Wetzlar) Carsten Schneider (Erfurt) Ursula Schulte Swen Schulz (Spandau) Ewald Schurer Frank Schwabe Stefan Schwartze Andreas Schwarz Rita Schwarzelühr-Sutter Dr. Carsten Sieling Rainer Spiering Norbert Spinrath Svenja Stadler Martina Stamm-Fibich Sonja Steffen Peer Steinbrück Dr. Frank-Walter Steinmeier Christoph Strässer Kerstin Tack Claudia Tausend Michael Thews Franz Thönnes Wolfgang Tiefensee Carsten Träger Rüdiger Veit Ute Vogt Dirk Vöpel Gabi Weber Bernd Westphal Andrea Wicklein Dirk Wiese Waltraud Wolff (Wolmirstedt) Gülistan Yüksel Dagmar Ziegler Stefan Zierke Dr. Jens Zimmermann Manfred Zöllmer Brigitte Zypries DIE LINKE Jan van Aken Dr. Dietmar Bartsch Herbert Behrens Matthias W. Birkwald Heidrun Bluhm Christine Buchholz Eva Bulling-Schröter Roland Claus Sevim Dağdelen Dr. Diether Dehm Klaus Ernst Wolfgang Gehrcke Nicole Gohlke Diana Golze Annette Groth Dr. Gregor Gysi Dr. André Hahn Heike Hänsel Dr. Rosemarie Hein Inge Höger Andrej Hunko Sigrid Hupach Ulla Jelpke Susanna Karawanskij Kerstin Kassner Katja Kipping Jan Korte Katrin Kunert Caren Lay Sabine Leidig Ralph Lenkert Michael Leutert Stefan Liebich Dr. Gesine Lötzsch Cornelia Möhring Niema Movassat Dr. Alexander S. Neu Thomas Nord 502 Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 8. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 16. Januar 2014 (A) (C) (B) Petra Pau Harald Petzold (Havelland) Richard Pitterle Martina Renner Dr. Petra Sitte Kersten Steinke Dr. Kirsten Tackmann Azize Tank Frank Tempel Alexander Ulrich Kathrin Vogler Dr. Sahra Wagenknecht Halina Wawzyniak Harald Weinberg Katrin Werner Birgit Wöllert Jörn Wunderlich Hubertus Zdebel Pia Zimmermann Sabine Zimmermann (Zwickau) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN Luise Amtsberg Kerstin Andreae Annalena Baerbock Marieluise Beck (Bremen) Volker Beck (Köln) Dr. Franziska Brantner Agnieszka Brugger Ekin Deligöz Katja Dörner Katharina Dröge Harald Ebner Dr. Thomas Gambke Matthias Gastel Kai Gehring Katrin Göring-Eckardt Anja Hajduk Britta Haßelmann Dr. Anton Hofreiter Bärbel Höhn Dieter Janecek Uwe Kekeritz Katja Keul Sven-Christian Kindler Maria Klein-Schmeink Tom Koenigs Sylvia Kotting-Uhl Oliver Krischer Stephan Kühn (Dresden) Christian Kühn (Tübingen) Renate Künast Markus Kurth Monika Lazar Steffi Lemke Dr. Tobias Lindner Peter Meiwald Irene Mihalic Beate Müller-Gemmeke Özcan Mutlu Dr. Konstantin von Notz Omid Nouripour Friedrich Ostendorff Cem Özdemir Lisa Paus Brigitte Pothmer Tabea Rößner Claudia Roth (Augsburg) Corinna Rüffer Manuel Sarrazin Elisabeth Scharfenberg Ulle Schauws Dr. Frithjof Schmidt Kordula Schulz-Asche Hans-Christian Ströbele Dr. Harald Terpe Markus Tressel Jürgen Trittin Julia Verlinden Doris Wagner Beate Walter-Rosenheimer Dr. Valerie Wilms (D) 8. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 3 Vereinbarte Debatte zur Pisa-Studie 2012 TOP 4 Jahresbericht 2012 des Wehrbeauftragten TOP 5 Karenzzeit für ausscheidende Regierungsmitglieder TOP 18, ZP * Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP 6 Wahl der Schriftführer TOP 8 Wahl: Parlamentarische Versammlung des Europarates TOP 7 Wahl: Parlamentarisches Kontrollgremium ZP 3 Aktuelle Stunde zu den Kosten des geplantenRentenpakets TOP 9 Bundeswehreinsatz Operation Active Fence (Türkei) TOP 10 Bundeswehreinsatz Operation Active Endeavour TOP 11 Rente wegen verminderter Erwerbsfähigkeit TOP 12 Staatsangehörigkeitsrecht TOP 13 Atomwaffen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Ernst Dieter Rossmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Frau Dr. Hein, man muss nicht jubeln, aber man darf
    sich durchaus am Fortschritt freuen.





    Dr. Ernst Dieter Rossmann


    (A) (C)



    (D)(B)


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Dr. Rosemarie Hein [DIE LINKE]: Das habe ich ja gesagt!)


    Dies ist das Ergebnis einer großen Gemeinschaftsleis-
    tung von vielen Menschen, die sich in der Bildungspoli-
    tik, in der Förderung von Kindern und Jugendlichen en-
    gagieren. Unsere Bildungsministerin hat es insoweit auf
    den Punkt gebracht, als sie gesagt hat: Wir reden nicht
    mehr vom PISA-Schock, sondern vom PISA-Fortschritt. –
    Weiteren Fortschritt zu erreichen, sollte unser Leitmotiv
    für die Zukunft sein.

    Dass wir nicht immer Konsens haben, Kollege
    Rupprecht, darf man zu Beginn einer solchen Debatte si-
    cherlich ansprechen. Die Bildungspolitik lebt auch von
    Alternativen. Wir Sozialdemokraten hätten uns tatsäch-
    lich mehr gewünscht und wären gern mehr in die Rich-
    tung gegangen, die eine Befragung des Deutschen
    Kinderhilfswerks aufzeigt. In dieser Befragung haben
    die Menschen in Deutschland gesagt, dass sie bereit wä-
    ren, mehr Steuern zu zahlen, wenn das Geld dafür einge-
    setzt würde, die Armut von Kindern, materielle Armut
    und Bildungsarmut, noch besser zu bekämpfen. Wir
    müssen diesen Bereich stärker ausstatten, als wir es jetzt
    unter bestimmten Kautelen tun können. Wir verzichten
    auch nicht darauf, dies immer wieder anzusprechen und
    anzumahnen.


    (Beifall bei der SPD)


    Denn wir brauchen das entsprechende Bewusstsein und
    auch die Bereitschaft, für Bildung mehr Mittel einzuset-
    zen, um den Fortschritt voranzutreiben.

    Wir wissen auch: Angesichts der Bedingungen, unter
    denen wir jetzt handeln, müssen wir uns auf die wich-
    tigsten Punkte einigen. Ich erinnere mich an eine De-
    batte vor drei Jahren, in der Kollege Weinberg vor dem
    Hintergrund der damaligen Fortschritte sagte: Es wird
    wichtig werden, früher zu fördern, zielgenauer zu för-
    dern und bedarfsorientiert zu fördern. – Ich möchte jetzt
    sechs, sieben Punkte ansprechen, die zeigen, wie dies
    aus unserer Sicht geschehen kann.

    Erster Punkt. Eine Einsicht aus PISA ist gewesen,
    dass die gesamte Bildungsbiografie zu betrachten ist und
    dass der Anfang der wichtigste Zeitpunkt ist. Deshalb
    muss eine Priorität – hier spielt Zielgenauigkeit eine
    wichtige Rolle – weiter darin bestehen, die frühkindliche
    Bildung in jeder Hinsicht, zum Beispiel in den Kinderta-
    gesstätten, zu verbessern.


    (Beifall bei der SPD sowie des Abg. Özcan Mutlu [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir müssen ausdrücklich – ich glaube, hier haben wir
    Konsens – nicht nur die Leistung der Lehrerinnen und
    Lehrer anerkennen, sondern genauso die Leistung der
    Erzieherinnen und Erzieher, also all derjenigen, die sich
    im sozialen Umfeld engagieren.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

    Zur Zielgenauigkeit gehören eine Verbesserung der
    Erzieherausbildung und eine Verbesserung der Situation
    in den Kindertagesstätten. Über das Betreuungsgeld
    muss ich jetzt nicht reden. Manchmal wird einem weh
    ums Herz, wenn man daran denkt, was wir mit diesen
    Mitteln anfangen könnten. Zur Zielgenauigkeit gehören
    ebenso die Unterstützung der Stiftung „Haus der kleinen
    Forscher“ – diese wird die Ministerin sicherlich erwäh-
    nen – und gezielte Sprachförderung.

    Zweiter Punkt. Schulsozialarbeit wurde bereits da-
    mals in den sieben Punkten der Kultusministerkonferenz
    erwähnt. Sie muss und kann verstärkt werden. Damit
    würde man soziale Gerechtigkeit fördern und dafür sor-
    gen, dass alle Kinder angesprochen werden und ihr Zu-
    gang zu Bildung verbessert wird.


    (Britta Haßelmann [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ja, dann macht das auch!)


    Dritter Punkt. Wenn wir vom Bund kein zweites
    Ganztagsschulprogramm auflegen können, dann sollten
    wir zumindest die Qualitätsentwicklung in den Ganz-
    tagsschulen begleiten. Dies müssen wir auch tun; denn
    dieses Handlungsfeld ist schon als Konsequenz aus der
    PISA-Studie im Jahr 2000 angesprochen worden.


    (Kai Gehring [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Betreuungsgeld abschaffen!)


    Vierter Punkt. Ein Detail der Analyse aus PISA 2012
    ist, dass wir gerade im Kompetenzfeld Mathematik noch
    große Unterschiede zwischen dem Leistungsvermögen
    der Mädchen und der Jungen erleben. Bei einer Lesestu-
    die würden wir das Umgekehrte feststellen, nämlich dass
    die Jungen nicht so kompetent sind wie die Mädchen.
    Selbst wenn 50 Prozent der Mathematikstudenten weib-
    lich sind, ist es trotzdem wichtig, diesen Punkt aufzu-
    greifen. Es erfordert auch Forschung, und zwar nicht nur
    in Bezug auf die Frage, wie man Kompetenz feststellen
    kann, sondern auch in Bezug auf die Didaktik, die Me-
    thodik und die Motivation. Ziel muss sein, dass Mäd-
    chen wie Jungen in jeweils den Kompetenzfeldern, in
    denen sie bisher nicht so stark sind, besser werden. In
    der Bildungsforschung werden wir dort Akzente zu set-
    zen haben.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Der fünfte Punkt – Sie haben ihn angesprochen –
    muss sich auf die Qualifizierung im Rahmen der Lehrer-
    bildung beziehen. Hier stehen wir im Wort, den pädago-
    gischen Forschungseinrichtungen der Länder 500 Mil-
    lionen Euro zur Verfügung zu stellen.

    Ich will über diese fünf Punkte hinaus ein sechstes
    Thema ansprechen, das sich diese Regierung vornehmen
    kann und das im Koalitionsvertrag aufgegriffen wurde:
    Wir sollten die Ausbildungsbrücken verbreitern und ver-
    stetigen. Mancher wird sagen: Aber das hat doch nichts
    mit PISA zu tun; schließlich beginnt die Ausbildung in
    der Regel nach dem 15. Lebensjahr. – Aber noch einmal:
    Das PISA-Denken nimmt die gesamte Bildungsbiografie
    in den Blick, auch die zweite Chance.

    Eines wissen wir doch alle: Wenn junge Menschen,
    die keine ausreichenden Kompetenzen haben, nicht ein-





    Dr. Ernst Dieter Rossmann


    (A) (C)



    (D)(B)

    mal die Chance bekommen, einen Ausbildungsplatz zu
    finden, dann kann man ihre Kompetenz auch nicht mit
    einer zweiten oder dritten Chance stärken. Deshalb ist
    ein Teil unseres PISA-Fortschrittskonzepts, auch ausbil-
    dungsbegleitende Hilfen und Einstiegsbegleitung bis hin
    zur assistierten Ausbildung anzubieten, damit Kompe-
    tenz auch im zweiten Schritt wachsen kann. Ganz wich-
    tig ist, dies gemeinschaftlich zu organisieren.

    Als letzten Punkt nehme ich kurz einen anderen Ge-
    danken auf. In der Koalitionsvereinbarung wurden zwei
    Aspekte relativ unverbunden nebeneinandergestellt:
    Sprachangebote für zugewanderte und geduldete Men-
    schen bis hin zu Asylbewerbern und die Anpassung des
    Anerkennungsgesetzes, um zu ermöglichen, dass es auch
    eine Förderung für Hochqualifizierte, die zu uns gekom-
    men sind, gibt. Ein Ergebnis der PISA-Studie ist im Üb-
    rigen, dass die Durchschnittswerte in Deutschland auch
    deshalb gestiegen sind, weil in den Analysen mittler-
    weile so viele kompetente Migrantenkinder enthalten
    sind.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wenn es gelingt, für all die Menschen, die in das Ein-
    wanderungsland Deutschland kommen, eine Bildungser-
    wartung zu wecken und eine Bildungschance zu schaf-
    fen, durch die auch Bildungsfreude entsteht, dann haben
    wir eine Brücke gebaut: von der reinen Kompetenz zu
    etwas, was Bildungspolitik und Bildungsförderung auch
    beinhalten, nämlich Freude am Lernen und an der An-
    eignung von Wissen.

    Meine Schlussbemerkung. Ja, die PISA-Studie zeigt
    Fortschritte bei den Kompetenzen. Aber wir in Deutsch-
    land haben einen anderen Anspruch: Wir wollen keine
    Kompetenzrepublik, sondern eine Bildungsrepublik
    sein.


    (Beifall bei der SPD)


    Deshalb ist es so wichtig, immer wieder zu betonen:
    Ohne Kompetenzen gibt es keine Bildung, aber Kompe-
    tenzen sind auch nicht alles. Der Bund hat auch die Auf-
    gabe, für Freude und Fröhlichkeit in Kindertagesstätten,
    in Schulen und in der Bildungsgesellschaft insgesamt
    mit zu sorgen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich erteile das Wort nun dem Kollegen Özcan Mutlu

für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Özcan Mutlu


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Pisa war bis 2001 für die meisten Menschen
    in unserem Land eine kleine Stadt mit einem schiefen
    Turm in der Toskana. Seit Veröffentlichung der ersten
    PISA-Studie im Dezember 2001 verbinden aber viele
    mit PISA vor allem eine Schieflage des deutschen Schul-
    systems. Die Ergebnisse waren desaströs, und vom
    „PISA-Schock“ war die Rede. Heute, mehr als zwölf
    Jahre danach, muss ich leider feststellen: Das deutsche
    Schulsystem ist trotz mancher Fortschritte und Verbesse-
    rungen weiterhin in einer Schieflage. Eine ganze Schü-
    lergeneration musste unser Schulsystem durchlaufen, da-
    mit manche, wie auch heute hier, endlich sagen können:
    Hurra, wir befinden uns über dem OECD-Durchschnitt!

    Ich verüble es Ihnen nicht, dass sich die Vertreter der
    Koalition nun gegenseitig erfolgreiche Bildungspolitik
    attestieren und sich wieder einmal vertragen – das war ja
    in den letzten Wochen nicht so sehr der Fall –, auch
    wenn der Kollege Rossmann heute hier eher eine Oppo-
    sitionsrede gehalten hat.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Wie dem auch sei: Leider muss ich Ihnen etwas
    Spreewasser in den Wein schütten.


    (Vereinzelt Heiterkeit)


    Ja, wir haben im Vergleich zu 2001 einige Fortschritte
    gemacht. Ja, Deutschland liegt nach zwölf Jahren in al-
    len gemessenen Bereichen über dem OECD-Durch-
    schnitt. An dieser Stelle danke ich ausdrücklich den Leh-
    rerinnen und Lehrern und den Erzieherinnen und
    Erziehern, die tagtäglich ihre Arbeit leisten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD und der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Aber ist das alles? Reicht Ihnen das? Geht es Ihnen nur
    um Rankings?


    (Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Nein!)


    Ist das Ihr Verständnis von Bildungspolitik? Wir sagen:
    Nein.


    (Zurufe von der SPD: Wir auch!)


    Schauen wir uns die Ergebnisse einmal etwas genauer
    an: „Schulische Bildung in Deutschland besser und ge-
    rechter“, heißt es im Titel unseres gemeinsamen Tages-
    ordnungspunktes. Besser? Vielleicht. Gerechter? Nein,
    keineswegs. 2001 gehörten 23 Prozent der teilnehmen-
    den Schülerinnen und Schüler zur Risikogruppe. Heute
    gehören immer noch 18 Prozent zur Risikogruppe. Be-
    sonders betroffen waren damals Schülerinnen und Schü-
    ler aus Arbeiterfamilien oder Kinder mit Migrationshin-
    tergrund. 2014 ist diese Schülergruppe weiterhin
    überproportional gefährdet. Auch heute entscheidet bei
    vielen Schülerinnen und Schülern der Geldbeutel der El-
    tern über den Bildungserfolg. Das war, das ist und das
    bleibt ein Skandal, den Sie hier nicht mit Floskeln weg-
    diskutieren können.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich sage: Stagnation ist kein Erfolg, und Stagnation
    ist auch nicht „besser und gerechter“. Es sei einiges bes-
    ser geworden, sagen Sie als Vertreter der GroKo. Ich will
    das auch nicht vollumfänglich bestreiten. Dass deutsche
    Schülerinnen und Schüler in den MINT-Fächern im
    Durchschnitt besser abschneiden als vor zwölf Jahren,
    ist richtig und erfreulich.





    Özcan Mutlu


    (A) (C)



    (D)(B)

    Bei näherer Betrachtung treten aber auch andere Er-
    gebnisse zutage: Im Fach Mathematik befinden sich
    18 Prozent der Schülerinnen und Schüler unterhalb der
    Stufe II und können nur einfache Formeln und Schritte
    zur Lösung einer Aufgabe heranziehen. Mädchen erzie-
    len im Fach Mathematik im Schnitt 14 Punkte weniger
    als Jungen; hier haben sich die Ergebnisse sogar ver-
    schlechtert. Kinder mit Migrationshintergrund haben in
    Mathematik einen Rückstand von anderthalb Schuljah-
    ren gegenüber Kindern ohne Zuwanderungsgeschichte.
    Trotz Verbesserungen in der Lesekompetenz befinden
    sich 14 Prozent der Schülerinnen und Schüler auf die-
    sem Gebiet unterhalb der Stufe II und sind faktisch An-
    alphabeten. Das ist ein Skandal!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Meine Damen und Herren, in unserem Schulsystem
    – oder soll ich sagen: in unseren Schulsystemen? – gibt
    es immer noch eine ausgesprochen dünne Leistungs-
    spitze und weiterhin einen sehr hohen Anteil an Risiko-
    schülern. Hinzu kommt eine immense soziale Abhängig-
    keit hinsichtlich der erzielten Kompetenzen. Das ist
    nicht „besser und gerechter“, das ist schlicht und ergrei-
    fend ungerecht. Das ist ein Armutszeugnis für unser Bil-
    dungssystem.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Kritik ist nicht nur hinsichtlich der Ergebnisse ange-
    bracht. Ich möchte von der Großen Koalition wissen:
    Wie soll es denn weitergehen mit dem Kooperationsver-
    bot, diesem Ei, das Sie uns Bildungspolitikern ins Nest
    gelegt haben und mit dem Sie die Kleinstaaterei in der
    Bildungspolitik verfestigt haben? Wie schaut es denn
    aus mit Investitionen in die Bildung, in die Bildungsin-
    frastruktur, vor allem im Bereich der frühkindlichen Bil-
    dung? Wo bleibt die Bildungsrepublik Deutschland, die
    Frau Merkel versprochen hat? Wie wollen Sie den Man-
    gel an Lehrkräften, der aufgrund des hohen Durch-
    schnittsalters der Kollegien lawinenartig wachsen wird,
    nachhaltig abfedern? Warum ist die Lehrerbildung in
    Deutschland immer noch so chaotisch organisiert, und
    was ist mit den überfälligen Reformen in der Lehrerbil-
    dung? Wie wollen Sie die Länder bei der Bewältigung
    der Mammutaufgabe Inklusion unterstützen, die, wie
    auch die aktuelle PISA-Studie zeigt, überfällig ist? Zu
    viele Fragen, zu wenige Antworten. Sie liefern auch mit
    Ihrem Koalitionsvertrag keine Antworten dazu.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Halina Wawzyniak [DIE LINKE])


    Deshalb, liebe Kolleginnen und Kollegen von der
    CDU/CSU, insbesondere aber von der SPD, kommt bei
    uns, anders als bei Ihnen, keine Freude auf. Ich sage:
    Gute Bildung darf im Land der Dichter und Denker nicht
    zum Luxusgut werden, lieber Kollege Rupprecht.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Wo leben Sie eigentlich?)

    Wer einen sozialen und demokratischen Staat will, wer
    Teilhabe und Integration will, muss sich für Bildungsge-
    rechtigkeit einsetzen.


    (Albert Rupprecht [Weiden] [CDU/CSU]: Tun wir!)


    Sicherlich wird nicht jedes Kind einen Nobelpreis ge-
    winnen; aber jedes Kind muss gleiche und gute Start-
    chancen bekommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Hat es!)


    Bildungserfolg darf in unserem Land, einem der reichs-
    ten Länder der Welt, nicht länger eine Frage des Glücks
    oder des Geldbeutels der Eltern sein.


    (Tankred Schipanski [CDU/CSU]: Ist es auch gar nicht! – Michael Grosse-Brömer [CDU/ CSU]: Ist es auch gar nicht!)


    Deshalb, liebe Kollegen, sind wir alle gefordert, nach-
    haltige Maßnahmen und Reformen einzuleiten, die drin-
    gend notwendig sind. Es bleibt noch viel zu tun. Wir
    werden Sie dabei kritisch und konstruktiv begleiten.
    Vielleicht gelingt es uns zusammen, die Länder – da
    möchte ich das Land Baden-Württemberg nicht aus-
    schließen – dafür zu gewinnen, gemeinsam das Thema
    Kooperationsverbot im Interesse unserer Kinder und Ju-
    gendlichen anzugehen.

    In diesem Sinne danke ich Ihnen für die Aufmerk-
    samkeit und freue mich auf eine konstruktive Zusam-
    menarbeit in diesem Hohen Hause.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)