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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/252 Anlage 2 Inhaltsverzeichnis DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tankred Schipanski (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Serkan Tören (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Armin Schuster (Weil am Rhein)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 2: Beschlussempfehlung und Bericht des Vertei- digungsausschusses als 2. Untersuchungs- ausschuss gemäß Artikel 45 a Absatz 2 des Grundgesetzes (Drucksache 17/14650) . . . . . . . . . . . . . . . . . Erklärung des Abgeordneten Michael Brand (CDU/CSU) zur Regierungserklärung: Ein- vernehmensherstellung von Bundestag und Bundesregierung zum Beitrittsantrag der Re- publik Serbien zur Europäischen Union und zur Empfehlung von Europäischer Kommis- sion und Hoher Vertreterin vom 22. April 2013 zur Aufnahme von Beitrittsverhandlun- gen (Drucksache 17/14108) (250. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt 4) . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu den Anträgen: Kinder- und Jugendgesund- 32590 C 32591 C 32592 B 32593 B 32594 C 32595 C 32597 B 32613 B Deutscher B Stenografisch 252. Sitz Berlin, Montag, den 2. I n h a l Tagesordnungspunkt 1: Beschlussempfehlung und Bericht des 2. Un- tersuchungsausschusses nach Artikel 44 des Grundgesetzes (Drucksache 17/14600) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sebastian Edathy (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Clemens Binninger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Eva Högl (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Stracke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Hans-Christian Ströbele (BÜNDNIS 90/ J J O T D H N A L 32579 A 32580 B 32581 C 32583 D 32585 B 32586 C 32587 D 32589 C Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32597 C 32600 A undestag er Bericht ung September 2013 t : oachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . an van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . mid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . homas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . r. Hans-Peter Bartels (SPD) . . . . . . . . . . . . enning Otte (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . ächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . nlage 1 iste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 32602 A 32603 C 32605 A 32606 C 32608 A 32609 B 32611 D 32613 A heit: Ungleichheiten beseitigen – Versor- gungslücken schließen und Bestechung und Bestechlichkeit im Gesundheitswesen unter II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 252. Sitzung. Berlin, Montag, den 2. September 2013 Strafe stellen (250. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 24 b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 4 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Ge- setzes zur Stärkung von Informationsfreiheit und Transparenz unter Einschluss von Verbraucher- und Umweltinformationen – In- formationsfreiheits- und Transparenzgesetz (250. Sitzung, Tagesordnungspunkt 60) . . . . 32614 C 32614 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 252. Sitzung. Berlin, Montag, den 2. September 2013 32579 (A) ) )(B) 252. Sitz Berlin, Montag, den 2. Beginn: 16.3
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 252. Sitzung. Berlin, Montag, den 2. September 2013 32613 (A) ) )(B) Anlagen stellung von Bundestag und Bundesregierung Berlin für die Deutschen, kommt es regelmäßig zu An- Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Michael Brand (CDU/CSU) zur Regierungserklärung: Einvernehmensher- J 2 N ti s n ru G d n z ti a b p o is b d s s E g d re li d w s S p v te n w o d s E e c w b n s S d h  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 02.09.2013 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 02.09.2013 Döring, Patrick FDP 02.09.2013 Drexler, Gerhard FDP 02.09.2013 Freitag, Dagmar SPD 02.09.2013 Gleicke, Iris SPD 02.09.2013 Gunkel, Wolfgang SPD 02.09.2013 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 02.09.2013 Hinz (Essen), Petra SPD 02.09.2013 Dr. Lauterbach, Karl SPD 02.09.2013 Leibrecht, Harald FDP 02.09.2013 Leutert, Michael DIE LINKE 02.09.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 02.09.2013 Müller (Köln), Kerstin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.09.2013 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 02.09.2013 Rawert, Mechthild SPD 02.09.2013 Schäffler, Frank FDP 02.09.2013 Stauche, Carola CDU/CSU 02.09.2013 Stüber, Sabine DIE LINKE 02.09.2013 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.09.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 02.09.2013 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht zum Beitrittsantrag der Republik Serbien zur Europäischen Union und zur Empfehlung von Europäischer Kommission und Hoher Vertrete- rin vom 22. April 2013 zur Aufnahme von Bei- trittsverhandlungen (Drucksache 17/14108) (250. Sitzung, Zusatztagesordnungspunkt 4) Am 1. Juli tritt Kroatien als zweiter Nachfolgestaat ugoslawiens der EU bei. Auf dem EU-Gipfel am 8. Juni geht es auch um einen Nachbarn: um Serbien. ach den Milosevic-Kriegen gegen Slowenien, Kroa- en, Bosnien-Herzegowina und Kosovo fällt dem ge- chrumpften Serbien der Umgang mit den Nachbarn och immer schwer. Bis heute hält die serbische Füh- ng unter Ministerpräsident Dacic, einem Milosevic- ünstling, und Präsident Nikolic, einem Gefolgsmann es in Den Haag angeklagten Radikalen Seselj, Span- ungen gegen Nachbarstaaten aufrecht. Vor Tagen be- eichnete Nikolic Kroatiens Einladung an das von Kroa- en anerkannte Kosovo zu den Beitrittsfeierlichkeiten ls Beleidigung Serbiens. Vor wenigen Wochen ließ Ser- ien ein regionales Gipfeltreffen in Ohrid wegen Kosovo latzen, obwohl wegen Serbien für diese regionale Ko- peration eigens eine „Fußnoten-Regelung“ vereinbart t. Vor allem gegenüber Kosovo praktiziert Serbien ein ekanntes Konzept: gegenüber der EU redet Serbien an- ers, als es vor Ort handelt. Es stellt Fortschritte in Aus- icht, die nach erfolgter EU-Belohnung für die reine Zu- age dann oft wieder „einkassiert“ werden. KFOR und ULEX können über die Taktik aus Blockaden, Zusa- en, Rücknahmen und neue Forderungen viel berichten; eutsche Soldaten stehen hier oft mit im Risiko. Wäh- nd Belgrad sich in Brüssel oder Berlin beredt EU-Taug- chkeit attestiert, finanziert das durch Staatsbankrott be- rohte Land mit bis zu 350 Millionen Euro jährlich eine eithin radikalisierte Struktur, deren Ziel offen die Ob- truktion und der Anschluss des Nordens von Kosovo an erbien ist. Die wegen Korruption, Kriminalität und olitischer Morde im Land diskreditierte Führung Koso- os unter Thaci setzt Serbien mangels Autorität und In- resse wenig entgegen. Umso mehr eskaliert die Span- ung unterhalb der Oberfläche. Analysten in Kosovo ie in Serbien warnen, in scharfem Gegensatz zu über- ptimistischen EU-Diplomaten: Thaci und Dacic kämen eshalb gut zurecht, weil beide nicht die Ziele der EU, ondern die die Profite ihrer Kartelle im Blick hätten. ULEX macht seit Amtsantritt von Bernd Borchardt rnst mit Anklagen wegen Korruption und Kriegsverbre- hen, und hat dabei auch Thacis Struktur im Ziel. Nun erden auch Vorwürfe öffentlich, dass Catherine Ashton ei EULEX gegen konsequente Verfolgung von Krimi- alität und Kriegsverbrechen interveniert habe. Es ist offenkundig: der Druck unter dem kosovari- chen Kessel steigt, und die EU muss ihren riskanten elbstbetrug zugunsten einer realen Beurteilung been- en. Nicht nur im geteilten Mitrovica, für Kosovaren eute von ähnlicher symbolischer Bedeutung wie früher 32614 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 252. Sitzung. Berlin, Montag, den 2. September 2013 (A) (C) )(B) schlägen. KFOR wie EULEX weisen deutlich auf ge- waltige Risiken für die Sicherheit hin, die sich aus der engen Kooperation von organisierter Kriminalität und Politik ergeben. Deutsche Experten wie die „Stiftung Wissenschaft und Politik“ warnen, die im April in Brüssel vereinbarte Implementierung sei mitnichten „historisch“, und statt zum Frieden könne die Umsetzung vor Ort zu blutigen Unruhen im Norden führen, weil Radikale sich dort zur Wehr setzen. Von Mitrovica aus waren 2004 tödliche Unruhen in ganz Kosovo ausgebrochen; nichts ist dort gelöst, kein Risiko ist kleiner geworden. Nicht nur die Implementierung der von Belgrad schon 2012 der EU zugesagten Punkte stockt – gegen alle Be- hauptungen. Für „historische“ Schritte fehlen konkrete Taten von Belgrad. Vor allem muss Serbien unwiderruf- lich die Grenzen akzeptieren, nach all den Kriegen; das gilt für Kosovo, auch für Bosnien, wo Belgrad und seine Verbündeten in Bosnien weiter mit dem Feuer spielen. Ob sich die Büchse der Pandora wieder öffnet, das kann niemand sagen; dass sie sich in Jahren öffnen kann, be- streiten nur Naive und Unkundige. Und dass die albani- schen Gebiete in Kosovo, Mazedonien und Südserbien dann stillhalten, das glaubt niemand. mit Mehrheit verabschiedete, konkrete Pflichtenheft für Serbien muss bis zum nächsten Gipfel real bezüglich sei- ner tatsächlichen Umsetzung überprüft werden. Eine noch explosive Büchse der Pandora darf die EU nicht importieren. Anlage 3 Erklärung des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über die Beschlussempfehlung zu den Anträgen: Kinder- und Jugendgesundheit: Ungleichheiten beseitigen – Versorgungslücken schließen und Bestechung und Bestechlichkeit im Gesund- heitswesen unter Strafe stellen (250. Sitzung, Tagesordnungspunkt 24 b) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, dass unser Votum „Enthaltung“ lautet. Anlage 4 Erklärung Wir sollten nicht unhistorisch ein Abkommen histo- risch nennen, das Zusagen von 2012 endlich umsetzen soll und voller Risiken steckt. Historisch gehört der Bal- kan zu Europa und braucht eine europäische Perspek- tive, inklusive Serbien. Um die Büchse der Pandora mit möglichen neuen Kriegen endgültig zu versiegeln, muss Serbien historische Schritte in Richtung Europa gehen. Das ist die Implementierungsvereinbarung nicht, obschon sie wichtige Elemente beinhaltet. Die historische Wende Serbiens nach Europa jedoch muss erst konkret erfolgen, bevor wir dann über konkrete Termine reden. Das heute G (D des Abgeordneten Volker Beck (Köln) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstimmung über den Entwurf eines Gesetzes zur Stärkung von Informationsfreiheit und Transparenz unter Einschluss von Verbraucher- und Umweltinfor- mationen – Informationsfreiheits- und Transpa- renzgesetz (250. Sitzung, Tagesordnungs- punkt 60) Ich erkläre im Namen der Fraktion Bündnis 90/Die rünen, dass unser Votum „Zustimmung“ lautet. 252. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 1 Untersuchungsausschussbericht NSU TOP 2 Untersuchungsausschussbericht Euro Hawk Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Die Sitzung ist eröffnet. Nehmen Sie bitte Platz.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ich begrüße Sie zu
    unserer vereinbarten Plenarsitzung und rufe gleich den
    Tagesordnungspunkt 1 auf:

    Beratung der Beschlussempfehlung und des Be-
    richts des 2. Untersuchungsausschusses nach
    Artikel 44 des Grundgesetzes

    – Drucksache 17/14600 –

    Berichterstattung:
    Abgeordnete Clemens Binninger
    Dr. Eva Högl
    Hartfrid Wolff (Rems-Murr)
    Petra Pau
    Wolfgang Wieland

    Zu diesem Tagesordnungspunkt begrüße ich auf der
    Tribüne den Herrn Bundespräsidenten, den Botschafter
    der Türkei und den Geschäftsträger Griechenlands, Ver-
    treter der Türkischen Gemeinde in Deutschland und an-
    derer gesellschaftlicher Organisationen und insbeson-
    dere zahlreiche Gäste aus den Familien, die einen
    Angehörigen verloren haben oder selbst Opfer eines An-
    schlags wurden.

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    (Beifall)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen, eine erschreckende
    Serie von Morden und Anschlägen einer nationalsozia-
    listischen Terrorgruppe hat zahlreiche Opfer – Traumati-
    sierte, Schwerverletzte – und zehn Tote hinterlassen.
    Schmerz, Trauer, auch Wut begleiten die Angehörigen
    seit vielen Jahren. Wir fühlen uns ihnen verbunden. Ich
    danke den heute anwesenden Angehörigen und Opfern
    von Anschlägen im Namen des ganzen Hauses, dass sie
    unserer Einladung gefolgt sind, der Debatte zum Ab-
    schlussbericht des Untersuchungsausschusses persönlich
    beizuwohnen.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Ich wünsche mir, dass die ernsthafte sachliche Auf-
    klärungsarbeit dieses Ausschusses den Opfern und den

    (C (D ung September 2013 1 Uhr ngehörigen das Gefühl vermittelt, in ihrer Trauer und rem Leid nicht alleinzusein. Ich bedanke mich insbesondere bei unserem Bundesräsidenten, der durch seine Anwesenheit bei dieser Deatte die Bedeutung unterstreicht, die der Bundestag und lle Verfassungsorgane dieser beispiellosen Herausforerung unseres demokratischen Rechtsstaates beimesen. Das Ausmaß der Verbrechen hat im ganzen Land nd weit darüber hinaus tiefe Trauer und Betroffenheit usgelöst. Dass die deutschen Sicherheitsbehörden die ber Jahre geplanten und ausgeführten Verbrechen weer rechtzeitig aufdecken noch verhindern konnten, edrückt und beschwert uns. Dass sich Opfer wie Angeörige im Zuge der Ermittlungen teilweise haltlosen Verächtigungen und wissentlich falschen Anschuldigungen usgesetzt sahen, erfüllt uns noch heute mit Fassungsloigkeit und Scham. Dafür möchte ich mich im Namen es Bundestages bei ihnen in aller Form entschuldigen. Der Schutz von Leib und Leben und die von unserer erfassung garantierten Grundrechte haben in diesem and Geltung für jeden, der hier lebt, mit welcher Herunft, mit welchem Glauben und mit welcher Orientieng auch immer. Dieser deutsche Staat – das ist die Bot chaft dieses Untersuchungsausschusses, und es ist die gemeinsame Position dieses Parlamentes – hält unverrückbar und unwiderruflich an diesen Prinzipien fest und an der gelegentlich verdrängten Einsicht, dass auch Minderheiten Rechtsansprüche haben, über die andere – selbst Mehrheiten – nicht verfügen können. Meine Damen und Herren, am 26. Januar des vergangenen Jahres hat der Deutsche Bundestag, getragen von einer gemeinsamen Entscheidung aller Fraktionen des Hauses, einen Untersuchungsausschuss eingesetzt. In 16 Monaten leisteten seine Mitglieder, unterstützt durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Ausschusssekretariat und in den Abgeordnetenbüros, einen wichtigen Beitrag zur Aufklärung und Aufarbeitung der schreckli Präsident Dr. Norbert Lammert )


    (Beifall im ganzen Hause)


    (Beifall im ganzen Hause)


    (Beifall im ganzen Hause)





    (A) )

    chen Ereignisse. Der Ausschuss hat darüber hinaus ge-
    meinsame Empfehlungen für die künftige Struktur, die
    Zusammenarbeit, die Befugnisse und die Qualifizierung
    der Sicherheits- und Ermittlungsbehörden sowie für eine
    effektive Bekämpfung des Rechtsextremismus formu-
    liert. Die gewonnenen Erkenntnisse und die daraus ent-
    wickelten Reform- und Verbesserungsvorschläge sind
    nun Gegenstand der öffentlichen Auseinandersetzung
    mit dem Ziel, jede Form von Extremismus oder Auslän-
    derfeindlichkeit in unserem Lande entschlossen zu be-
    kämpfen. Wir sind uns bewusst, dass die Arbeit damit
    keineswegs erledigt ist, sondern auf einer neuen gemein-
    samen Grundlage fortgesetzt und verstärkt werden muss.

    Meine Damen und Herren, liebe Kolleginnen und
    Kollegen, die gründliche, sachorientierte und überpartei-
    liche Arbeit des Untersuchungsausschusses ist in den
    Medien zu Recht als ein Beispiel hoher politischer Kul-
    tur und parlamentarischer Kompetenz gewürdigt wor-
    den. Ich hätte mich deshalb gefreut, wenn dieses Thema,
    dem der Deutsche Bundestag eine eigene Plenarsitzung
    widmet und das Staatsoberhaupt seine Anwesenheit,
    auch den öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten


    (Beifall im ganzen Hause)


    eine Übertragung wert gewesen wäre – im Hauptpro-
    gramm, versteht sich, weil es sich nicht um eine Neben-
    sache handelt.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen für die ge-
    leistete Arbeit, für ihr großes persönliches Engagement.
    Dass dieser Untersuchungsausschuss, der sich als ge-
    meinsames Aufklärungsinstrument begriff, um verloren
    gegangenes Vertrauen in den Rechtsstaat wiederherzu-
    stellen, in so ungewöhnlichem und beispielhaftem Maße
    konsensorientiert gearbeitet hat, ist das Verdienst aller
    seiner Mitglieder,


    (Beifall im ganzen Hause)


    insbesondere seines Vorsitzenden, dem ich hiermit stell-
    vertretend für alle anderen für seine Arbeit ausdrücklich
    danken möchte.


    (Beifall im ganzen Hause)


    Lieber Kollege Edathy, Sie haben das Wort.



Rede von Sebastian Edathy
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Herr Bundestagspräsident! Sehr verehrter Herr Bun-

despräsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr
geehrte Damen und Herren! Das ist ein sehr außerge-
wöhnlicher Untersuchungsausschuss gewesen, der heute
seinen Abschlussbericht zur Diskussion stellt. Es war
der 49. in der Geschichte des westdeutschen Parlamenta-
rismus der Nachkriegszeit. Es war zugleich der erste, der
von allen Fraktionen gewollt worden ist, der erste, der
einstimmig eingesetzt worden ist – ein Prinzip übrigens,
an dem wir bis zum Abschluss unserer Beratungen fest-
gehalten haben: Es gab keine einzige Abstimmung in
diesem Ausschuss, die nicht einstimmig erfolgt wäre.

Wir waren uns als Mitglieder dieses Ausschusses von
Beginn an darin einig, dass das Thema, mit dem wir es

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(C (D u tun haben würden, sich nicht für Streit zwischen den arteien eignet, sondern von allen Demokratinnen und emokraten für das gemeinsame Streiten für die Wieergewinnung verloren gegangenen Vertrauens in die unktionsfähigkeit des demokratischen Rechtsstaates enutzt werden muss. Das hat uns geeint. s hat diesen Ausschuss stark und effektiv gemacht. Es gibt in jedem Rechtsstaat zwei Kernversprechen, ie, wenn die Menschen, die in seinen Grenzen leben, ertrauen in ihn haben sollen und wollen, unabdingbar ingehalten werden müssen. Ein Versprechen ist: Egal er man ist – ob Bürger oder nicht, unabhängig von tand und Herkunft –, jeder, der hier in Deutschland bt, muss sich darauf verlassen können, dass die dafür uständigen staatlichen Institutionen alles Vertretbare n, um ihn vor Straftaten, insbesondere vor Kapitaldekten, zu schützen. Es gibt ein zweites Kernversprechen. Das zweite ernversprechen ist: Wenn es trotzdem zumal zu schwen Straftaten kommt, kann sich jedes Opfer, können ich die Angehörigen darauf verlassen, dass die dafür uständigen Behörden unvoreingenommen, das heißt bjektiv und professionell, Aufklärungsarbeit leisten. Gegenüber vielen der NSU-Opfer sind gleich beide ersprechen gebrochen worden. Das ist ein trauriger, ein eschämender Befund. Ich sage aber zugleich: Die tärke des Rechtsstaates ist nicht Fehlerfreiheit; die tärke des Rechtsstaates ist es, Fehler zu erkennen, zu nalysieren und dafür Sorge zu tragen, dass sie sich nicht iederholen können. as ist die Aufgabe, der wir uns von Januar 2012 an unrzogen haben. Wir haben in diesem Untersuchungs usschuss natürlich auch im Sinne der Opfer und der ngehörigen der Mordopfer gearbeitet; aber die Einrichng des Untersuchungsausschusses hatte im Kern den lgenden Hintergrund: Es ist eine Frage der demokrati chen Selbstachtung unserer ganzen Gesellschaft, dass ir zwingend sicherstellen, dass sich ein derart massives ehördenversagen, wie wir es feststellen mussten, nicht iederholen kann. Es sind – man kann es in unserem Bericht nachlesen – ach unserem Dafürhalten im Wesentlichen drei Fakton, die wir gefunden haben und die jeder für sich und in rem Ineinanderwirken am Ende dazu geführt haben, ass wir es einem älteren Bürger aus Eisenach, der der olizei im November 2011 einen Tipp gegeben hat, und icht gelungener Ermittlungsarbeit der Sicherheitsbehören verdanken, dass überhaupt erkannt werden konnte: s gibt diese rechtsterroristische Gruppierung. Die auslösende Frage für uns war ja: Wie kann es eientlich sein, dass da eine rechtsterroristische Zelle morend und raubend über Jahre durch die Republik zieht nd ihre Existenz nicht erkannt wird, geschweige denn, Sebastian Edathy )


(Beifall im ganzen Hause)


(Beifall im ganzen Hause)


(Beifall im ganzen Hause)


(Beifall im ganzen Hause)





(A) )

dass man ihrer Mitglieder durch Arbeit der Ermittlungs-
behörden habhaft geworden wäre? Ich glaube, es gibt
dafür im Wesentlichen drei Ursachen.

Das eine ist: Wir müssen unsere Sicherheitsarchitek-
tur so weiterentwickeln, dass zwischen den verschiede-
nen Behörden nicht Konkurrenzdenken, sondern Koope-
rationsbereitschaft vorhanden ist. Daran hat es an vielen
Stellen gemangelt.

Das Zweite ist: Ein zunehmend gewaltbereiter gewor-
dener Rechtsextremismus darf nie wieder so massiv un-
terschätzt, teilweise sogar bagatellisiert werden, wie das
in der Vergangenheit der Fall gewesen ist.


(Beifall im ganzen Hause)


Wer Menschen aus rassistischen Motiven heraus an-
greift, der greift uns alle an, weil er sich an den Funda-
menten unserer Gesellschaftsordnung versündigt.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Der dritte Faktor – mit das traurigste Kapitel – ist,
dass wir bei neun von zehn Mordfällen, bei den neun
Morden an Bürgern mit einer ausländischen Familien-
biografie, feststellen mussten, dass das von mir vorhin
als zweites Kernversprechen des Rechtsstaates postu-
lierte Versprechen nicht eingehalten worden ist. Es ist
bei neun von zehn Morden nicht ergebnisoffen und vor-
urteilsfrei, sondern ressentimentgeleitet ermittelt wor-
den. Dafür müssen wir politische Verantwortung tragen.
Wir müssen durch bessere Personalauswahl, Aus- und
Weiterbildung dafür Sorge tragen, dass das Denken in
Teilen unserer Sicherheitsbehörden sich verändert. Ich
glaube auch, dass unsere Sicherheitsbehörden künftig
stärker die Vielfalt dieser Gesellschaft insgesamt auch in
ihren Strukturen widerspiegeln werden.


(Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


Ich möchte mich herzlich bedanken für eine unglaub-
lich gute Zusammenarbeit bei den Kolleginnen und Kol-
legen im Ausschuss, bei den Obmännern, bei den Ob-
frauen. Ich möchte mich herzlich bedanken beim
Sekretariat, bei den Fraktionsreferentinnen und -referen-
ten, bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
den Abgeordnetenbüros. Ich denke, wir können am Ende
vielleicht sagen: Wir haben nicht jede Frage auflösen
können. Aber ich glaube, wir können über unsere Arbeit
sagen: Das, was wir tun konnten, haben wir aufrichtig
getan.

Ich danke für die Aufmerksamkeit.


(Beifall im ganzen Hause)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dr. Norbert Lammert


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Vielen Dank, Herr Kollege Edathy. – Bevor ich dem

    Kollegen Binninger als nächstem Redner das Wort er-
    teile, möchte ich der guten Ordnung halber Ihre Zustim-
    mung zu der interfraktionellen Vereinbarung herbeifüh-
    ren, dass die Aussprache zu diesem Bericht insgesamt

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    (C (D ineinhalb Stunden betragen soll. – Diesbezüglich beteht offenkundig Einvernehmen. Das ist damit ordentch im Protokoll festgehalten. Herr Kollege Binninger, Sie haben das Wort. Herr Präsident! Meine sehr verehrten Kolleginnen nd Kollegen! Meine Damen und Herren! Liebe Angeörige der Familien der Opfer auf der Tribüne! Als kurz ach dem Auffliegen des Terrortrios am 4. November 011 der damalige Präsident des Bundesamtes für Verssungsschutz gesagt hat: „Das ist eine Niederlage für ie Sicherheitsbehörden“, habe ich das etwas erweitert, nd ich sage es heute noch einmal: Es war mehr als eine iederlage für die Sicherheitsbehörden. Dass in unserem and Menschen Opfer von Verbrechen wurden aufgrund rer ausländischen Herkunft oder weil sie als Polizistin der Polizist für diesen Staat gearbeitet haben, das war ine Niederlage für unsere gesamte Gesellschaft und arf sich nicht wiederholen. In den ersten Tagen und Wochen herrschte Fassungssigkeit. Man suchte nach Erklärungsansätzen: Wie ann es sein, dass ein Trio 1998 abtaucht und zwei Jahre ng trotz intensiver Suche nicht gefunden wird, obwohl s das Land kaum verlassen hat? Es begeht zehn Morde, rei Sprengstoffanschläge und 14 Banküberfälle, und iemand entdeckt sie. Man kommt nicht einmal auf die ee, dass es Rechtsterroristen sein könnten. Wie kann as sein? Das Vertrauen in die Arbeit der Sicherheitsbehörden, icht nur bei den Angehörigen der Opfer und der Überleenden, war tief erschüttert. Auch das Vertrauen in unsen Rechtsstaat war ein Stück weit erschüttert. Deshalb ar es damals eine gute Entscheidung aller Fraktionen es Deutschen Bundestages, diesen Untersuchungsusschuss gemeinsam einzusetzen. Bei allem, was uns onst politisch trennt, von Linkspartei bis FDP, haben ir uns damals in die Hand versprochen: Wir arbeiten an er Sache orientiert, im Interesse der Aufklärung, damit ertrauen wieder entstehen kann, und lassen Parteipolik komplett beiseite. Dass das bis zur Beratung des Bechts am heutigen Tag gehalten hat, dafür von mir einen erzlichen Dank an die Kollegen aller Fraktionen. Der Untersuchungsausschuss hat aber auch gezeigt, ass das deutsche Parlament in der Lage ist, die Exekuve zu kontrollieren. Wir hatten im Bund und nahezu in llen Ländern mit vielen Stellen zu tun. Es war nicht imer einfach, Akten zu bekommen. Wir hatten manchen isput zu führen. Wir haben manchmal auch heftige Krik geübt, wenn Akten zu spät kamen. Es bestand immer in Stück weit ein Spannungsverhältnis zwischen dem eheimhaltungsbedürfnis aus Sicht der Exekutive und nserem Aufklärungsbedürfnis. Aber am Ende haben ir – das muss man festhalten – alles bekommen, was ir für unsere Arbeit gebraucht haben. Deshalb will ich n die Adresse des Bunderates – die Bundesratsbank ist oll besetzt – und auch des Bundesinnenministeriums Clemens Binninger )