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    Plenarprotokoll 17/220 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 35: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Entbürokratisierung des Gemeinnüt- zigkeitsrechts (Gemeinnützigkeitsent- bürokratisierungsgesetz – GemEntBG)  (Drucksachen 17/11316, 17/12123) . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Entbürokra- tisierung des Gemeinnützigkeits- rechts (Gemeinnützigkeitsentbüro- kratisierungsgesetz – GemEntBG) (Drucksachen 17/11632, 17/12037, 17/12123) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/12124) . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit im Verein (Drucksachen 17/5713, 17/12125) . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Katrin Kunert, Katja Kipping, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Aufwandsentschädigungen für kom- munale Mandatsträgerinnen und Mandatsträger sowie Amtsträgerin- nen und Amtsträger nicht auf Leis- tungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozialgesetzbuch an- rechnen – zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Katrin Kunert, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrech- nung von Aufwandsentschädigun- gen für bürgerschaftliches Engage- ment auf Leistungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozial- gesetzbuch (Drucksachen 17/7646, 17/7653, 17/11253 Buchstabe a und b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Erster Engagementbericht – Für eine Kultur der Mitverantwortung – Bericht der Sachverständigenkommission  und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 17/10580) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Steffel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Florian Bernschneider (FDP) . . . . . . . . . . . . . 27337 A 27337 B 27337 B 27337 C 27337 D 27338 A 27338 B 27339 C 27341 C 27342 D 27345 A 27347 D 27348 D 27350 B 27351 B 27352 A 27353 A 27354 A 27355 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Erkenntnisse der Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern zur Verfassungswidrigkeit der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ (Drucksache 17/12168) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ralf Jäger, Minister (Nordrhein- Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim)  (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 9. Dezember 2011 über den Beitritt der Republik Kroatien zur Europäischen Union (Drucksache 17/11872) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Josip Juratovic, Dietmar Nietan, Axel Schäfer (Bochum), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: EU-Beitritt der Republik Kroatien zum Erfolg führen (Drucksache 17/12182) . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Paul Schäfer (Köln), Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kein Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Kriegswaffen bei Bun- deswehr-Veranstaltungen (Drucksachen 17/8609, 17/9597) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Katrin Werner, Diana Golze, Paul Schäfer (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Mili- tärische Verwendung von Minder- jährigen beenden – Ehemalige Kindersoldatinnen und Kindersoldaten unterstützen (Drucksachen 17/8491, 17/9916) . . . . . . . Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Kultur und Medien – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Johannes Selle, Dorothee Bär, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Claudia Winterstein, Burkhardt Müller-Sönksen, Reiner Deutschmann, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Das Filmerbe stärken, die Kulturschätze für die Nachwelt bewahren und im digitalen Zeitalter zugänglich machen – zu dem Antrag der Abgeordneten Angelika Krüger-Leißner, Siegmund Ehrmann, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein nationales Digitalisie- rungsprogramm für unser Filmerbe 27355 D 27357 A 27358 D 27359 A 27360 C 27362 A 27363 A 27364 B 27365 B 27367 A 27368 C 27369 D 27370 D 27372 A 27373 C 27374 D 27375 C 27377 A 27378 B 27378 C 27378 D 27380 A 27381 C 27382 C 27383 C 27384 C 27385 B 27385 C 27385 C 27386 C 27388 A 27389 A 27390 B 27391 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 III – zu dem Antrag der Abgeordneten Kathrin Senger-Schäfer, Jan Korte, Herbert Behrens, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Fi- nanzierung zur Bewahrung des deutschen Filmerbes endlich sicher- stellen – zu dem Antrag der Abgeordneten Claudia Roth (Augsburg), Tabea Rößner, Dr. Konstantin von Notz, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Um- fassende Initiative zur Digitalisie- rung des Filmerbes starten (Drucksachen 17/11006, 17/10098, 17/11007, 17/8353, 17/11933) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- archivgesetzes (Drucksache 17/12012) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister  BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines ... Ge- setzes zur Änderung des Parteiengeset- zes – Begrenzung von Parteispenden und Transparenz beim Sponsoring für Parteien (Transparenzgesetz) (Drucksache 17/11877) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Raju Sharma, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demokratie stärken, Lobbyismus ver- hindern und Parteienfinanzierung transparenter gestalten (Drucksache 17/9063) . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Armin Schuster (Weil am Rhein)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur nament- lichen Abstimmung über die Beschlussemp- fehlung: Fortsetzung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (219 Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27392 C 27392 D 27393 A 27394 A 27395 C 27396 C 27397 B 27398 B 27399 C 27399 C 27399 D 27400 D 27403 A 27404 B 27405 A 27406 A 27407 C 27407 B 27409 A 27410 A 27410 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27337 (A) (C) (D)(B) 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 219. Sitzung, Seite 27110 D, vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „– Ich respektiere, dass Sie keinen Einsatz wollen, aber zu sagen, dass dadurch, dass wir ein unbemanntes Flugzeug gegenüber einem be- mannten Flugzeug bevorzugen, die Hemmschwelle ge- senkt würde, heißt umgekehrt, dass Sie lieber das Leben eines Piloten gefährden und auf den Einsatz dieser Waffe verzichten wollen.“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27409 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Canel, Sylvia FDP 01.02.2013 Crone, Petra SPD 01.02.2013 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 01.02.2013 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 01.02.2013 Ernst, Klaus DIE LINKE 01.02.2013 Evers-Meyer, Karin SPD 01.02.2013 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Gerster, Martin SPD 01.02.2013 Glos, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Golze, Diana DIE LINKE 01.02.2013 Gottschalck, Ulrike SPD 01.02.2013 Gruß, Miriam FDP 01.02.2013 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 01.02.2013 Hahn, Florian CDU/CSU 01.02.2013 Heil (Peine), Hubertus SPD 01.02.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 01.02.2013 Hoff, Elke FDP 01.02.2013 Humme, Christel SPD 01.02.2013 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 01.02.2013 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klimke, Jürgen CDU/CSU 01.02.2013 Krellmann, Jutta DIE LINKE 01.02.2013 Kudla, Bettina CDU/CSU 01.02.2013 Lange, Ulrich CDU/CSU 01.02.2013 Laurischk, Sibylle FDP 01.02.2013 Leidig, Sabine DIE LINKE 01.02.2013 Meinhardt, Patrick FDP 01.02.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 01.02.2013 Dr. h.c. Michelbach, Hans CDU/CSU 01.02.2013 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 01.02.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 01.02.2013 Müller-Sönksen, Burkhardt FDP 01.02.2013 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Otte, Henning CDU/CSU 01.02.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 01.02.2013 Schaaf, Anton SPD 01.02.2013 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 01.02.2013 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 01.02.2013 Schreiner, Ottmar SPD 01.02.2013 Sendker, Reinhold CDU/CSU 01.02.2013 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 01.02.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 01.02.2013 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Dr. Volk, Daniel FDP 01.02.2013 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 01.02.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Weinberg, Harald DIE LINKE 01.02.2013 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 01.02.2013 Ziegler, Dagmar SPD 01.02.2013  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 27410 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan (Interna- tional Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolu- tion 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen (219. Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) Ich habe versehentlich mit Ja gestimmt. Mein Votum lautet Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2012 (Neunter Existenzminimumbericht) – Drucksachen 17/11425, 17/11614 Nr. 1.3 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2011 – Drucksachen 17/11435, 17/11614 Nr. 1.5 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/11762 Nr. A.2 Ratsdokument 15737/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.12 Ratsdokument 16202/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.13 Ratsdokument 16374/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/12126 Nr. A.28 EP P7_TA-PROV(2012)0460 Drucksache 17/12126 Nr. A.29 Ratsdokument 17611/12 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/10710 Nr. A.51 Ratsdokument 12751/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2012)0320 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/11762 Nr. A.3 Ratsdokument 14657/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/11439 Nr. A.13 Ratsdokument 14641/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.14 Ratsdokument 14728/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.20 Ratsdokument 16537/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.22 Ratsdokument 16723/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/9647 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2012)0087 Drucksache 17/9647 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2012)0094 Drucksache 17/10710 Nr. A.62 EP P7_TA-PROV(2012)0222 Drucksache 17/10710 Nr. A.63 EP P7_TA-PROV(2012)0228 Drucksache 17/10710 Nr. A.64 EP P7_TA-PROV(2012)0229 Drucksache 17/11108 Nr. A.23 Ratsdokument 13655/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2012)0355 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/10208 Nr. A.25 Ratsdokument 9944/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.76 Ratsdokument 12393/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.77 Ratsdokument 12398/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.18 Ratsdokument 14531/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.19 Ratsdokument 14616/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.20 Ratsdokument 14662/12 Drucksache 17/11617 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2012)0386 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8967 Nr. A.13 Ratsdokument 6228/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.84 Ratsdokument 12827/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.85 Ratsdokument 12828/12 220. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 35 Gemeinnützigkeitsrecht TOP 34 Erkenntnisse über Verfassungswidrigkeit der NPD TOP 37 Beitritt der Republik Kroatien zur EU TOP 36 Zugang von Kindern zu Kriegswaffen TOP 39 Digitalisierung des Filmerbes TOP 38 Transparenz beim Sponsoring für Parteien Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Reinhard Grindel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Am

    Ende dieser Debatte möchte ich mich zunächst sehr
    herzlich bei denen bedanken, die uns auf dem Weg zu
    diesem Paket für das Ehrenamt mit Rat und Tat zur Seite
    standen. Das waren zuallererst Frau Emser und Herr Sell
    aus dem Bundesministerium der Finanzen, deren Namen
    ruhig auch einmal im Protokoll des Deutschen Bundesta-
    ges aufscheinen sollen.

    Mein Dank gilt aber natürlich auch den beiden zuständi-
    gen Bundesministern Frau Leutheusser-Schnarrenberger
    und Wolfgang Schäuble. Insbesondere der Bundes-
    finanzminister hat ein Herz für das Ehrenamt gezeigt
    und es uns trotz einer schwierigen Haushaltslage ermög-
    licht,


    (Iris Gleicke [SPD]: Das glaubt er selber nicht!)


    dass wir als Politiker insgesamt mit diesem Paket für das
    Ehrenamt nicht immer nur Sonntagsreden halten müs-
    sen, sondern bei den Sportvereinen, im sozialen und im
    Umweltbereich und auch bei den Kirchen sagen können,
    dass wir mit diesem neuen Gesetz wirklich Konkretes
    für das Ehrenamt beschlossen haben, wodurch die Arbeit
    konkret erleichtert wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ich will auf eine Kritik eingehen, die mich in einer
    Reihe von Briefen erreicht hat. Mir schrieben Bürger,
    dass sie gar keine Ehrenamts- oder Übungsleiterpau-
    schale erhalten und dass sie sie von ihrem Verein auch
    gar nicht haben möchten, weil das ihrem Selbstverständ-
    nis als Ehrenamtler widerspreche oder – zugegebener-
    maßen – sich der Verein das sowieso nicht leisten könne.

    Diese Briefe enthielten dann meistens allgemeine Hin-
    weise in der Art, man solle doch generell einen steuerli-
    chen Freibetrag für ehrenamtliches Engagement schaf-
    fen, den man dann von seiner Steuerschuld abziehen
    könne. Wir alle wissen, dass das nicht finanzierbar ist
    und dass das auch zu Missbräuchen führen kann.

    Aber im Kern geht es mir um eine andere Debatte.
    Natürlich ist das ehrenamtliche Engagement auch eine
    Last. Dieses Engagement ist mit Aufwendungen verbun-
    den, um deren unbürokratischen Ausgleich es uns in die-
    sem Gesetz zum Ehrenamt gerade geht. Aber ich möchte
    die Debatte gerne zu einer Botschaft nutzen: Ehrenamtli-
    ches Engagement ist auch eine große Lust. Es ist eine
    unglaubliche Bereicherung für das eigene Leben. Man
    erwirbt viele Kompetenzen, die man in seinem berufli-
    chen Leben gut nutzen kann: soziale Kompetenzen,
    technische Fertigkeiten, Teamfähigkeit, Führungserfah-
    rungen und vieles mehr.

    Ich beziehe es einmal auf den Bereich des Sports. Es
    ist doch eine fantastische Herausforderung, dass man

    zum Beispiel als Fußballtrainer einer Jugendmannschaft
    das Leben junger Menschen ganz maßgeblich prägt. Wir
    wissen aus sportwissenschaftlichen Untersuchungen,
    dass die Frage, ob jemand im Sport bleibt oder zum
    Drop-out wird, ganz maßgeblich von der Qualität und
    der Akzeptanz des Trainers abhängt. Es ist doch ein
    wunderbares Gefühl eines erfüllten Lebens, wenn man
    am Ende eines Tages vom Sportplatz geht und sich sagen
    kann, dass man im positiven Sinne ein klein wenig am
    Lebensrädchen von jungen Menschen mitgedreht hat.

    Unternehmen geben viel Geld für Fortbildungssemi-
    nare zur Persönlichkeitsentwicklung aus. Dem kann ich
    nur entgegenhalten: Vieles, was da für teures Geld ver-
    mittelt wird, vermittelt sich jeden Tag im Verein ganz
    automatisch. Deshalb gehört zu dieser Debatte die Bot-
    schaft: Der Ehrenamtliche ist nicht der Dumme, der Eh-
    renamtliche ist der Schlaue!


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Viele im Ehrenamt möchten nicht, dass in den Sport
    oder auch in andere Bereiche die Parteipolitik hinein-
    spielt. Ich glaube, Frau Haßelmann, es wäre besser ge-
    wesen, wenn Sie dieser Versuchung in Ihrem Antrag
    nicht erlegen wären. Ich finde es bedenklich, wenn Sie in
    Ihrem Antrag, in dem Sie eine Anhebung der Ehren-
    amtspauschale bei gleichzeitiger Einfrierung der seit vie-
    len Jahren unverändert gebliebenen Übungsleiterpau-
    schale fordern, zumindest in Kauf nehmen, dass dadurch
    in die Vereine ein Keil nach dem Motto getrieben wird:
    Seht her, dem Gesetzgeber ist die Arbeit der Übungslei-
    ter mehr wert als das, was die übrigen, im ehrenamtli-
    chen Bereich Tätigen bekommen.

    Ich finde, es muss noch einmal deutlich hervorgeho-
    ben werden: Es geht hier nicht um eine Steuerbegünsti-
    gung für einen Lohn, sondern um die steuerliche unbüro-
    kratische Behandlung von Aufwandsentschädigungen,
    damit den Menschen pauschal der geleistete Aufwand
    ausgeglichen wird, damit sie bei ihrem ehrenamtlichen
    Engagement nicht noch Geld mitbringen müssen.

    Da gibt es natürlich – ich nehme wieder einmal den
    Bereich des Fußballs – einen gewaltigen Unterschied in
    der Art des Aufwands. Dass man als Trainer einer Ju-
    gendmannschaft zu festgelegten Zeiten in der Woche
    und am Wochenende auf dem Platz erscheint, dass man
    zu Trainerfortbildungen geht, dass man sich nicht nur
    um die sportliche Ausbildung der Kinder kümmert, son-
    dern sich auch gegen Extremismus, gegen Spielmanipu-
    lationen, gegen Drogen und gegen sexualisierte Gewalt
    starkmacht, dass man im Grunde genommen auch Integ-
    rationsexperte ist, weil heutzutage die E-Jugend oft eine
    kleine Weltauswahl ist, dass man am Wochenende die
    Kinder mit dem eigenen Auto zum Auswärtsspiel fährt
    und dass man dann, wenn sich ein Spieler verletzt, den
    richtigen Arzt findet: Dieser Aufwand ist höher als der
    anderer Mitarbeiter im Verein, die vielleicht für die Post-
    und Telekommunikationsleistungen einen Ausgleich
    brauchen. Alle sind für den Verein wichtig: der Trainer
    und der Schriftführer und der Platzwart, der den Platz
    kreidet. Aber es ist ein unterschiedlicher Aufwand. Die-
    ser muss unterschiedlich ausgeglichen werden. Deswe-





    Reinhard Grindel


    (A) (C)



    (D)(B)


    gen sollten Sie, Frau Haßelmann, keinen Keil in die Ver-
    eine treiben. Jeder in einem Verein ist wichtig.

    Herr Präsident, dieses Ehrenamtspaket ist ein ganz
    starkes Stück Anerkennungskultur. Es ist ein Danke-
    schön an diejenigen, die bei einem Engagement nicht als
    Erstes fragen: Was habe ich davon, und was bekomme
    ich dafür? Dieses Gesetz ist ein in Paragrafen gegosse-
    nes Dankeschön an all diejenigen, ohne die unsere Ge-
    sellschaft ärmer wäre.

    Herzlichen Dank fürs Zuhören.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen nun zur Abstimmung über die von den
Fraktionen der CDU/CSU und FDP sowie der Bundesre-
gierung eingebrachten Entwürfe eines Gesetzes mit dem
vorhin vorgetragenen schlanken Titel. Der Finanzaus-
schuss empfiehlt in seiner Beschlussempfehlung auf
Drucksache 17/12123, die genannten Gesetzentwürfe
der Fraktionen auf Drucksache 17/11316 sowie der Bun-
desregierung auf Drucksachen 17/11632 und 17/12037
zusammenzuführen und als Entwurf eines gemeinsamen
Gesetzes in der Ausschussfassung anzunehmen. Ich bitte
diejenigen, die diesem Gesetzentwurf in der Ausschuss-
fassung zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist der Ge-
setzentwurf in zweiter Beratung mit großer Mehrheit bei
Stimmenthaltung der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen
und der Linken angenommen.

Wir kommen zur

dritten Beratung

und Schlussabstimmung. Ich bitte diejenigen, die dem
Gesetzentwurf zustimmen wollen, sich zu erheben. –
Wer stimmt gegen das Gesetz? – Wer enthält sich? – Da-
mit ist mit dem gleichen Mehrheitsverhältnis wie zuvor,
also mit Zustimmung von CDU/CSU, FDP und SPD bei
Stimmenthaltung der beiden anderen Fraktionen, der Ge-
setzentwurf mit breiter Mehrheit angenommen.

Wir kommen nun zur Abstimmung über die drei Ent-
schließungsanträge. Zunächst rufe ich den Entschlie-
ßungsantrag der SPD-Fraktion auf Drucksache 17/12189
auf. Wer stimmt für diesen Entschließungsantrag? – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Der Entschlie-
ßungsantrag ist mit Mehrheit abgelehnt.

Wir kommen zur Abstimmung über den Entschließungs-
antrag der Fraktion Die Linke auf Drucksache 17/12190.
Wer stimmt für diesen Entschließungsantrag? – Wer
stimmt dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist auch
dieser Entschließungsantrag mehrheitlich abgelehnt.

Schließlich kommen wir zur Abstimmung über den
Entschließungsantrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grü-
nen auf Drucksache 17/12191. Wer stimmt für diesen
Entschließungsantrag? – Wer stimmt dagegen? – Wer
enthält sich? – Auch dieser Entschließungsantrag hat
keine Mehrheit gefunden.

Tagesordnungspunkt 35 b. Hier geht es um die Abstim-
mung über den vom Bundesrat eingebrachten Entwurf ei-
nes Gesetzes zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit im
Verein. Der Rechtsausschuss empfiehlt in seiner Be-
schlussempfehlung auf Drucksache 17/12125, den Ge-
setzentwurf des Bundesrates auf Drucksache 17/5713 ab-
zulehnen. Ich bitte diejenigen, die dem Gesetzentwurf
zustimmen wollen, um das Handzeichen. – Wer stimmt
dagegen? – Wer enthält sich? – Damit ist der Gesetzent-
wurf in zweiter Beratung abgelehnt. Die dritte Beratung
entfällt damit nach unserer Geschäftsordnung.

Tagesordnungspunkt 35 c. Hier geht es um die Ab-
stimmung über die Beschlussempfehlung des Ausschus-
ses für Arbeit und Soziales auf Drucksache 17/11253.
Der Ausschuss empfiehlt unter Buchstabe a seiner Be-
schlussempfehlung die Ablehnung des Antrags der Frak-
tion Die Linke auf Drucksache 17/7646 mit dem Titel
„Aufwandsentschädigungen für kommunale Mandatsträ-
gerinnen und Mandatsträger sowie Amtsträgerinnen und
Amtsträger nicht auf Leistungen nach dem Zweiten und
Zwölften Buch Sozialgesetzbuch anrechnen“. Wer
stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt
dagegen? – Enthaltungen? – Die Beschlussempfehlung
ist angenommen.

Unter Buchstabe b seiner Beschlussempfehlung emp-
fiehlt der Ausschuss die Ablehnung des Antrags der
Fraktion Die Linke auf Drucksache 17/7653 mit dem Ti-
tel „Keine Anrechnung von Aufwandsentschädigungen
für bürgerschaftliches Engagement auf Leistungen nach
dem Zweiten und Zwölften Buch Sozialgesetzbuch“. Wer
stimmt für diese Beschlussempfehlung? – Wer stimmt
dagegen? – Enthaltungen? – Keine. Damit ist auch diese
Beschlussempfehlung angenommen.

Schließlich wird unter Tagesordnungspunkt 35 d in-
terfraktionell die Überweisung der Vorlage auf Druck-
sache 17/10580 an die in der Tagesordnung aufgeführten
Ausschüsse vorgeschlagen. Dazu gibt es möglicherweise
breites Einvernehmen. – Das ist der Fall. Dann ist die
Überweisung so beschlossen.

Vielen Dank. Damit haben wir diesen Tagesordnungs-
punkt abgeschlossen.

Ich rufe nun den Tagesordnungspunkt 34 auf:

Beratung des Antrags der Fraktion der SPD

Erkenntnisse der Verfassungsschutzbehörden
von Bund und Ländern zur Verfassungswid-
rigkeit der „Nationaldemokratischen Partei
Deutschlands“

– Drucksache 17/12168 –
Überweisungsvorschlag:
Innenausschuss (f)
Rechtsausschuss

Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für
die Aussprache wiederum 90 Minuten vorgesehen. –
Einwände höre ich nicht. Dann können wir so verfahren.

Ich eröffne die Aussprache und erteile das Wort dem
Kollegen Thomas Oppermann für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)







(A) (C)



(D)(B)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Oppermann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Der Bun-

    desrat hat am 14. Dezember beschlossen, beim Bundes-
    verfassungsgericht einen Antrag auf ein Verbot der NPD
    zu stellen. Für uns ist klar: Jetzt müssen sich auch die
    Bundesregierung und der Bundestag entscheiden, ob sie
    einen solchen Antrag stellen wollen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Der Bundesrat hat sich seine Sache nicht leicht ge-
    macht. Die Verfassungsschutzämter haben die Verbin-
    dung der V-Leute zu den Führungsgremien der NPD ab-
    gebrochen und damit ein wichtiges Verfahrenshindernis
    vor dem Bundesverfassungsgericht beseitigt. Mehr als
    ein Jahr lang haben die Innenminister gesammelt, ge-
    sichtet und bewertet, was an Beweisen vorlag. Das
    Ergebnis war eindeutig: Die NPD ist eine verfassungs-
    feindliche Partei, sie ist antisemitisch, sie ist ausländer-
    feindlich, sie ist in Teilen gewaltbereit, und sie ist anti-
    demokratisch.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die NPD steht in der Kontinuität der nationalsozialis-
    tischen Ideologie, und sie richtet sich eindeutig gegen
    die freiheitlich-demokratische Grundordnung. Das Fazit:
    Noch nie waren die Aussichten auf ein Verbot der NPD
    so gut wie heute. Deshalb wollen wir, dass auch der
    Deutsche Bundestag einen Verbotsantrag in Karlsruhe
    stellt.


    (Beifall bei der SPD und der LINKEN sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Ich möchte mich ausdrücklich stellvertretend für alle
    Länderinnenminister bei Ralf Jäger bedanken, der mit-
    gearbeitet hat und der an dieser Debatte teilnimmt. Das
    ist, finde ich, ein gutes Zeichen. Ich glaube, dass wir hier
    zusammen vorgehen müssen.

    Rechtsgrundlage für ein Parteienverbot nach dem
    Grundgesetz ist Art. 21 Abs. 2:

    Parteien, die nach ihren Zielen oder nach dem Ver-
    halten ihrer Anhänger darauf ausgehen, die freiheit-
    liche demokratische Grundordnung zu beeinträchti-
    gen oder zu beseitigen oder den Bestand der
    Bundesrepublik Deutschland zu gefährden, sind
    verfassungswidrig.

    Dass die NPD in ihrer derzeitigen Verfassung nicht in
    der Lage ist, den Bestand der Bundesrepublik Deutsch-
    land zu gefährden, liegt auf der Hand. Aber die ganze
    Politik der NPD, die ganze Aktivität ihrer Mitglieder
    und Anhänger ist darauf ausgerichtet, in aggressiver
    Weise die freiheitlich-demokratische Grundordnung zu
    bekämpfen und zu beeinträchtigen.

    Zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung nach
    der Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts ge-
    hören nicht nur unsere parlamentarische Demokratie, die
    Gewaltenteilung oder die Unabhängigkeit der Gerichte,
    sondern dazu gehört vor allem die Geltung der Grund-

    und Menschenrechte. Nach dem Grundgesetz sind alle
    Menschen vor dem Gesetz gleich. Die Unantastbarkeit
    der Menschenwürde bestimmt auch, dass sie gleichviel
    wert sind.

    Aber genau das Gegenteil davon vertritt die NPD. Sie
    bekämpft diesen Grundgedanken, diesen Kernbereich
    unserer Verfassung. Sie teilt die Menschen in höherwer-
    tige und in minderwertige Menschen ein. Minderwertige
    Menschen haben nach Auffassung der NPD kein Recht,
    in Deutschland zu wohnen, zu leben und zu arbeiten. Ich
    zitiere aus einer Argumentationsbroschüre der NPD vom
    April 2012, herausgegeben vom Parteivorstand. Es heißt
    dort:

    Angehörige anderer Rassen bleiben … körperlich,
    geistig und seelisch immer Fremdkörper, egal, wie
    lange sie in Deutschland leben …

    Das, meine Damen und Herren, ist die Sprache, das ist
    die Ideologie der Nazis.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Ich muss Ihnen sagen: Wir denken in diesen Tagen
    mit Schrecken daran, dass vor 80 Jahren Adolf Hitler
    zum Reichskanzler ernannt worden ist und damit eine
    lange Schreckensherrschaft und Gewaltherrschaft in
    Deutschland und in Europa begründet wurde und der
    Zweite Weltkrieg darin auch seine Ursache hat. Aber in
    unserer heutigen Demokratie lassen wir es zu, dass über
    die Parteienfinanzierung der NPD mithilfe von Steuer-
    geldern die Verbreitung der nationalsozialistischen Ras-
    senlehre immer noch ermöglicht wird. Das ist unerträg-
    lich.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der FDP und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Aber die NPD gibt sich nicht mit Hassparolen zufrie-
    den. Sie setzt auch Gewalt als Mittel im politischen
    Kampf ein, und sie geht aggressiv gegen Menschen vor.
    Die Partei rühmt sich, gemeinsam mit neonazistischen
    Kameradschaften sogenannte national befreite Zonen zu
    errichten, aus denen Menschen, die die NPD als rassi-
    sche Fremdkörper definiert, mit Drohungen und Gewalt
    vertrieben werden. Mitarbeiter von NPD-Landtagsfrakti-
    onen organisieren Veranstaltungen neonazistischer Or-
    ganisationen. Zahlreiche NPD-Funktionäre sind wegen
    Gewaltstraftaten verurteilt worden.

    Natürlich ist die im Grundgesetz garantierte Freiheit,
    Parteien zu gründen und an der politischen Willensbil-
    dung mitzuwirken, ein hohes Gut. Aber wer diese Frei-
    heit gebraucht, um aggressiv und kriminell gegen
    Einwanderer, Flüchtlinge oder Andersdenkende vorzu-
    gehen, der hat diese Freiheit verwirkt, meine Damen und
    Herren.


    (Beifall bei der SPD, der CDU/CSU, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Die Demokratie in Deutschland mag stark genug sein,
    eine verfassungsfeindliche NPD auszuhalten. Aber die





    Thomas Oppermann


    (A) (C)



    (D)(B)


    Opfer dieser Partei sind es nicht. Es muss auch darum
    gehen, die Opfer der NPD vor dieser Partei zu schützen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Beweise ausrei-
    chen, um die NPD vom Bundesverfassungsgericht ver-
    bieten lassen zu können. Die Rechtsprechung zu den
    Parteienverboten ist 60 Jahre alt. Ich bin sicher: Das Ge-
    richt wird dieses Verfahren nutzen, um zeitgemäße Ver-
    botskriterien zu entwickeln. Ich bin im Übrigen auch ab-
    solut sicher, dass der Europäische Gerichtshof für
    Menschenrechte in Straßburg zu keinem anderen Ergeb-
    nis kommt.

    Ich kann mir nicht vorstellen, dass von der Menschen-
    rechtskonvention ausgerechnet eine Partei geschützt
    wird, die darauf ausgerichtet ist, Menschenrechtsverlet-
    zungen zu begehen. Der Europäische Gerichtshof für
    Menschenrechte hat auch klargestellt, dass sich niemand
    auf diese Konvention berufen kann, der beabsichtigt, sel-
    ber die Demokratie zu zerstören.

    Klar ist aber auch: Parteienverbote reichen nicht aus,
    um den Rechtsextremismus zu bekämpfen. Wir brau-
    chen genauso dringend eine wachsame und aktive Zivil-
    gesellschaft. Wir müssen unsere Bildungs-, Familien-
    und Jugendpolitik darauf ausrichten, dass die Menschen
    schon von klein auf gegen rechtsextremes Denken im-
    munisiert werden.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Aber wenn wir an die Zivilgesellschaft appellieren, dann
    muss auch der Deutsche Bundestag das tun, was er kann.
    Wir wollen, dass der Innenausschuss das Beweismaterial
    sichtet und dem Bundestag einen Vorschlag macht, eine
    Empfehlung gibt. Wir wollen im Ergebnis einen Ver-
    botsantrag stellen. Ich bin absolut sicher, dass der Bun-
    destag in dieser Frage eine Haltung einnehmen muss.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)