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    Plenarprotokoll 17/220 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 35: a) – Zweite und dritte Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP ein- gebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Entbürokratisierung des Gemeinnüt- zigkeitsrechts (Gemeinnützigkeitsent- bürokratisierungsgesetz – GemEntBG)  (Drucksachen 17/11316, 17/12123) . . – Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Ent- wurfs eines Gesetzes zur Entbürokra- tisierung des Gemeinnützigkeits- rechts (Gemeinnützigkeitsentbüro- kratisierungsgesetz – GemEntBG) (Drucksachen 17/11632, 17/12037, 17/12123) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . – Bericht des Haushaltsausschusses ge- mäß § 96 der Geschäftsordnung (Drucksache 17/12124) . . . . . . . . . . . . b) Zweite und dritte Beratung des vom Bun- desrat eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Förderung ehrenamtlicher Tätigkeit im Verein (Drucksachen 17/5713, 17/12125) . . . . . . c) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Arbeit und Soziales – zu dem Antrag der Abgeordneten Katrin Kunert, Katja Kipping, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Aufwandsentschädigungen für kom- munale Mandatsträgerinnen und Mandatsträger sowie Amtsträgerin- nen und Amtsträger nicht auf Leis- tungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozialgesetzbuch an- rechnen – zu dem Antrag der Abgeordneten Katja Kipping, Katrin Kunert, Diana Golze, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Keine Anrech- nung von Aufwandsentschädigun- gen für bürgerschaftliches Engage- ment auf Leistungen nach dem Zweiten und Zwölften Buch Sozial- gesetzbuch (Drucksachen 17/7646, 17/7653, 17/11253 Buchstabe a und b) . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Erster Engagementbericht – Für eine Kultur der Mitverantwortung – Bericht der Sachverständigenkommission  und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksache 17/10580) . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten (CDU/CSU) . . Petra Hinz (Essen) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Birgit Reinemund (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frank Steffel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Ute Kumpf (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christian Freiherr von Stetten  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Florian Bernschneider (FDP) . . . . . . . . . . . . . 27337 A 27337 B 27337 B 27337 C 27337 D 27338 A 27338 B 27339 C 27341 C 27342 D 27345 A 27347 D 27348 D 27350 B 27351 B 27352 A 27353 A 27354 A 27355 A Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Klaus Riegert (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Reinhard Grindel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Antrag der Fraktion der SPD: Erkenntnisse der Verfassungsschutzbehörden von Bund und Ländern zur Verfassungswidrigkeit der „Nationaldemokratischen Partei Deutschlands“ (Drucksache 17/12168) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Oppermann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ulla Jelpke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . Hartfrid Wolff (Rems-Murr) (FDP) . . . . . . . . Wolfgang Wieland (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Hans-Peter Uhl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Ralf Jäger, Minister (Nordrhein- Westfalen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Petra Pau (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Bosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Hartmann (Wackernheim)  (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Kurth (Kyffhäuser) (FDP) . . . . . . . Dr. Patrick Sensburg (CDU/CSU) . . . . . . . . . Helmut Brandt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 37: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zu dem Vertrag vom 9. Dezember 2011 über den Beitritt der Republik Kroatien zur Europäischen Union (Drucksache 17/11872) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Josip Juratovic, Dietmar Nietan, Axel Schäfer (Bochum), weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: EU-Beitritt der Republik Kroatien zum Erfolg führen (Drucksache 17/12182) . . . . . . . . . . . . . . . Michael Link, Staatsminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Josip Juratovic (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Dörflinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karl Holmeier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 36: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Verteidigungsausschusses zu dem Antrag der Abgeordneten Paul Schäfer (Köln), Wolfgang Gehrcke, Jan van Aken, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kein Zugang von Kindern und Jugendlichen zu Kriegswaffen bei Bun- deswehr-Veranstaltungen (Drucksachen 17/8609, 17/9597) . . . . . . . b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Menschenrechte und hu- manitäre Hilfe zu dem Antrag der Abge- ordneten Katrin Werner, Diana Golze, Paul Schäfer (Köln), weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Mili- tärische Verwendung von Minder- jährigen beenden – Ehemalige Kindersoldatinnen und Kindersoldaten unterstützen (Drucksachen 17/8491, 17/9916) . . . . . . . Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Graf (Rosenheim) (SPD) . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Tom Koenigs (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 39: a) Beschlussempfehlung und Bericht des Ausschusses für Kultur und Medien – zu dem Antrag der Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup), Johannes Selle, Dorothee Bär, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abgeordneten Dr. Claudia Winterstein, Burkhardt Müller-Sönksen, Reiner Deutschmann, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der FDP: Das Filmerbe stärken, die Kulturschätze für die Nachwelt bewahren und im digitalen Zeitalter zugänglich machen – zu dem Antrag der Abgeordneten Angelika Krüger-Leißner, Siegmund Ehrmann, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Ein nationales Digitalisie- rungsprogramm für unser Filmerbe 27355 D 27357 A 27358 D 27359 A 27360 C 27362 A 27363 A 27364 B 27365 B 27367 A 27368 C 27369 D 27370 D 27372 A 27373 C 27374 D 27375 C 27377 A 27378 B 27378 C 27378 D 27380 A 27381 C 27382 C 27383 C 27384 C 27385 B 27385 C 27385 C 27386 C 27388 A 27389 A 27390 B 27391 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 III – zu dem Antrag der Abgeordneten Kathrin Senger-Schäfer, Jan Korte, Herbert Behrens, weiterer Abgeordne- ter und der Fraktion DIE LINKE: Fi- nanzierung zur Bewahrung des deutschen Filmerbes endlich sicher- stellen – zu dem Antrag der Abgeordneten Claudia Roth (Augsburg), Tabea Rößner, Dr. Konstantin von Notz, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Um- fassende Initiative zur Digitalisie- rung des Filmerbes starten (Drucksachen 17/11006, 17/10098, 17/11007, 17/8353, 17/11933) . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Bundes- archivgesetzes (Drucksache 17/12012) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister  BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Angelika Krüger-Leißner (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Kathrin Senger-Schäfer (DIE LINKE) . . . . . . Dr. Konstantin von Notz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Selle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 38: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, Memet Kilic, weiteren Abgeordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN eingebrachten Entwurfs eines ... Ge- setzes zur Änderung des Parteiengeset- zes – Begrenzung von Parteispenden und Transparenz beim Sponsoring für Parteien (Transparenzgesetz) (Drucksache 17/11877) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Raju Sharma, Jan Korte, Agnes Alpers, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion DIE LINKE: Demokratie stärken, Lobbyismus ver- hindern und Parteienfinanzierung transparenter gestalten (Drucksache 17/9063) . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Armin Schuster (Weil am Rhein)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Fograscher (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Beck (Köln) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Berichtigung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur nament- lichen Abstimmung über die Beschlussemp- fehlung: Fortsetzung der Beteiligung bewaff- neter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheitsunterstützungs- truppe in Afghanistan (International Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolution 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen (219 Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27392 C 27392 D 27393 A 27394 A 27395 C 27396 C 27397 B 27398 B 27399 C 27399 C 27399 D 27400 D 27403 A 27404 B 27405 A 27406 A 27407 C 27407 B 27409 A 27410 A 27410 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27337 (A) (C) (D)(B) 220. Sitzung Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 Beginn: 9.00 Uhr
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    Berichtigung 219. Sitzung, Seite 27110 D, vierter Absatz, der erste Satz ist wie folgt zu lesen: „– Ich respektiere, dass Sie keinen Einsatz wollen, aber zu sagen, dass dadurch, dass wir ein unbemanntes Flugzeug gegenüber einem be- mannten Flugzeug bevorzugen, die Hemmschwelle ge- senkt würde, heißt umgekehrt, dass Sie lieber das Leben eines Piloten gefährden und auf den Einsatz dieser Waffe verzichten wollen.“ Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 27409 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Canel, Sylvia FDP 01.02.2013 Crone, Petra SPD 01.02.2013 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 01.02.2013 Dittrich, Heidrun DIE LINKE 01.02.2013 Ernst, Klaus DIE LINKE 01.02.2013 Evers-Meyer, Karin SPD 01.02.2013 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Gerster, Martin SPD 01.02.2013 Glos, Michael CDU/CSU 01.02.2013 Golze, Diana DIE LINKE 01.02.2013 Gottschalck, Ulrike SPD 01.02.2013 Gruß, Miriam FDP 01.02.2013 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 01.02.2013 Hahn, Florian CDU/CSU 01.02.2013 Heil (Peine), Hubertus SPD 01.02.2013 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 01.02.2013 Hoff, Elke FDP 01.02.2013 Humme, Christel SPD 01.02.2013 Kiesewetter, Roderich CDU/CSU 01.02.2013 Kindler, Sven-Christian BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klein-Schmeink, Maria BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Klimke, Jürgen CDU/CSU 01.02.2013 Krellmann, Jutta DIE LINKE 01.02.2013 Kudla, Bettina CDU/CSU 01.02.2013 Lange, Ulrich CDU/CSU 01.02.2013 Laurischk, Sibylle FDP 01.02.2013 Leidig, Sabine DIE LINKE 01.02.2013 Meinhardt, Patrick FDP 01.02.2013 Menzner, Dorothée DIE LINKE 01.02.2013 Dr. h.c. Michelbach, Hans CDU/CSU 01.02.2013 Mißfelder, Philipp CDU/CSU 01.02.2013 Möller, Kornelia DIE LINKE 01.02.2013 Müller-Sönksen, Burkhardt FDP 01.02.2013 Ostendorff, Friedrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Otte, Henning CDU/CSU 01.02.2013 Remmers, Ingrid DIE LINKE 01.02.2013 Schaaf, Anton SPD 01.02.2013 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schlecht, Michael DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 01.02.2013 Schmidt (Fürth), Christian CDU/CSU 01.02.2013 Schreiner, Ottmar SPD 01.02.2013 Sendker, Reinhold CDU/CSU 01.02.2013 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 01.02.2013 Süßmair, Alexander DIE LINKE 01.02.2013 Dr. Tackmann, Kirsten DIE LINKE 01.02.2013 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Dr. Volk, Daniel FDP 01.02.2013 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 01.02.2013 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 01.02.2013 Weinberg, Harald DIE LINKE 01.02.2013 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 01.02.2013 Ziegler, Dagmar SPD 01.02.2013  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 27410 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 220. Sitzung. Berlin, Freitag, den 1. Februar 2013 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über die Beschlussempfehlung: Fortsetzung der Be- teiligung bewaffneter deutscher Streitkräfte an dem Einsatz der Internationalen Sicherheits- unterstützungstruppe in Afghanistan (Interna- tional Security Assistance Force, ISAF) unter Führung der NATO auf Grundlage der Resolu- tion 1386 (2001) und folgender Resolutionen, zuletzt Resolution 2069 (2012) vom 9. Oktober 2012 des Sicherheitsrates der Vereinten Natio- nen (219. Sitzung, Tagesordnungspunkt 7) Ich habe versehentlich mit Ja gestimmt. Mein Votum lautet Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Höhe des steuerfrei zu stellenden Exis- tenzminimums von Erwachsenen und Kindern für das Jahr 2012 (Neunter Existenzminimumbericht) – Drucksachen 17/11425, 17/11614 Nr. 1.3 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Tätigkeit der Verkehrsinfrastruktur- finanzierungsgesellschaft im Jahr 2011 – Drucksachen 17/11435, 17/11614 Nr. 1.5 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/11762 Nr. A.2 Ratsdokument 15737/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.12 Ratsdokument 16202/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.13 Ratsdokument 16374/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/12126 Nr. A.28 EP P7_TA-PROV(2012)0460 Drucksache 17/12126 Nr. A.29 Ratsdokument 17611/12 Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/10710 Nr. A.51 Ratsdokument 12751/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.11 EP P7_TA-PROV(2012)0320 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/11762 Nr. A.3 Ratsdokument 14657/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/11439 Nr. A.13 Ratsdokument 14641/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.14 Ratsdokument 14728/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.20 Ratsdokument 16537/12 Drucksache 17/11919 Nr. A.22 Ratsdokument 16723/12 Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe Drucksache 17/9647 Nr. A.18 EP P7_TA-PROV(2012)0087 Drucksache 17/9647 Nr. A.20 EP P7_TA-PROV(2012)0094 Drucksache 17/10710 Nr. A.62 EP P7_TA-PROV(2012)0222 Drucksache 17/10710 Nr. A.63 EP P7_TA-PROV(2012)0228 Drucksache 17/10710 Nr. A.64 EP P7_TA-PROV(2012)0229 Drucksache 17/11108 Nr. A.23 Ratsdokument 13655/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.15 EP P7_TA-PROV(2012)0355 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/10208 Nr. A.25 Ratsdokument 9944/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.76 Ratsdokument 12393/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.77 Ratsdokument 12398/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.18 Ratsdokument 14531/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.19 Ratsdokument 14616/12 Drucksache 17/11439 Nr. A.20 Ratsdokument 14662/12 Drucksache 17/11617 Nr. A.14 EP P7_TA-PROV(2012)0386 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/8967 Nr. A.13 Ratsdokument 6228/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.84 Ratsdokument 12827/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.85 Ratsdokument 12828/12 220. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 35 Gemeinnützigkeitsrecht TOP 34 Erkenntnisse über Verfassungswidrigkeit der NPD TOP 37 Beitritt der Republik Kroatien zur EU TOP 36 Zugang von Kindern zu Kriegswaffen TOP 39 Digitalisierung des Filmerbes TOP 38 Transparenz beim Sponsoring für Parteien Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Barbara Höll


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Bürgerschaftliches Engagement ist unverzichtbar für un-
    sere Gesellschaft. Da gibt es überhaupt keinen Zweifel.
    Was viele Menschen leisten, indem sie die Kinder zum
    Training oder zu Turnieren fahren, was freiwillige Feu-
    erwehren – Menschen, die Tag und Nacht in Bereitschaft
    sind – im Einsatz leisten, was Selbsthilfegruppen für Er-
    krankte leisten – es gibt eine Vielzahl von Tätigkeiten,





    Dr. Barbara Höll


    (A) (C)



    (D)(B)


    die in unserer Gesellschaft von Bürgerinnen und Bür-
    gern freiwillig übernommen werden –, ist nicht hoch ge-
    nug zu schätzen. Aber Ihr Gesetz hätte einen völligen
    Umschwung in eine Richtung zur Folge, die wir nicht
    gutheißen können.


    (Beifall bei der LINKEN)

    Meine Kollegin Frau Hinz hat darauf schon hingewie-
    sen. Aber man kann es in dieser Debatte nicht oft genug
    wiederholen. In der Begründung Ihres Gesetzentwurfs
    heißt es:

    In Zeiten knapper öffentlicher Kassen gewinnt die
    Förderung und Stärkung der Zivilgesellschaft an
    Bedeutung, denn die öffentliche Hand wird sich
    wegen der unumgänglichen Haushaltskonsolidie-
    rung auf ihre unabweisbar notwendigen Aufgaben
    konzentrieren müssen. Es ist daher notwendig, An-
    reize für die Bereitschaft zum bürgerschaftlichen
    Engagement zu stärken …

    Das ist ein grundfalscher Ansatz. Ehrenamtliches Enga-
    gement als Lückenbüßer bei der Erfüllung gesellschaft-
    lich notwendiger Aufgaben, also staatlicher Aufgaben,
    zu verstehen, ist grundfalsch. Das ist nichts anderes als
    das Ausnutzen der Bereitwilligkeit von Menschen.


    (Beifall bei der LINKEN sowie bei Abgeordneten der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Das tut doch kein Mensch, Frau Höll! – Gegenruf der Abg. Iris Gleicke [SPD]: Frau Höll liest nur das vor, was Sie aufgeschrieben haben!)


    Eine fiskalische Entlastung des Staates als Zielstel-
    lung eines Gesetzesvorhabens bedeutet natürlich auch –
    das wird bewusst in Kauf genommen –: Der Staat wird
    zurückgedrängt. Sie wollen, dass der Staat immer weni-
    ger Aufgaben erfüllt.


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Das ist doch Unsinn! – Gegenruf der Abg. Iris Gleicke [SPD]: Nicht nur nicht zuhören, sondern auch nicht lesen können! Das ist besonders bitter! – Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Wir haben eine Bürgergesellschaft und keine Staatsgesellschaft!)


    – So steht es im Gesetzentwurf. – Das heißt, dass Sie die
    Erfüllung einer Reihe von Aufgaben, über die eigentlich
    gesellschaftlich in breitem Konsens entschieden werden
    müsste, durch Verlagerungen zunehmend von einem
    quasi privaten Bereich abhängig machen.


    (Dr. Michael Meister [CDU/CSU]: Sie misstrauen den Vereinen! Sie wollen sie gar nicht! Das ist es! Alles der Staat, nichts die Vereine! So ist das!)


    Ich nenne als Beispiel die Museen. Sie haben immer
    weniger Geld, um Kunstwerke zu erwerben. Daher
    springen zunehmend Stifter oder Stifterinnen ein.


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Darüber freuen wir uns doch!)


    Das ist eigentlich etwas Gutes,

    (Patrick Döring [FDP]: Das ist immer etwas Gutes!)


    wenn die Schere zwischen Arm und Reich nicht immer
    weiter auseinanderginge und wenn die Kommunen nicht
    immer weniger Geld zur Verfügung hätten.


    (Beifall bei der LINKEN – Patrick Döring [FDP]: Das ist doch Quatsch! – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Haben Sie schon einmal etwas von der Grundsicherung gehört?)


    Diese Entwicklung hat zur Folge, dass über den Erwerb
    von Kunstwerken nicht mehr die Museumsleitung ent-
    scheidet. Welche Kunstwerke erworben werden, hängt
    dann vom Geschmack des Stifters oder der Stifterin ab.
    Das Mäzenatentum hat hier deutlich feudale Züge. Das
    ist die Grundlage Ihres Gesetzentwurfs. In diese Rich-
    tung können wir nicht mitgehen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Es gibt viele freiwillige Tätigkeiten im sozialen Be-
    reich. Indem Sie hier vieles in den Bereich des Ehren-
    amts verlagern, selbst dort, wo Menschen einen Rechts-
    anspruch auf Unterstützung und Hilfe haben, mutiert
    auch das zu einem Gnadenakt. Das widerspricht der
    Würde des Menschen.


    (Zuruf von der FDP: Was hat das mit dem Gesetzentwurf zu tun?)


    Wer einen Rechtsanspruch auf Hilfe hat, muss nicht um
    Hilfe betteln. Bürgerschaftliches Engagement darf nur
    ein Plus sein. Dann funktioniert es auch. Das wäre die
    richtige Richtung. Ihnen wurde das auch in der Anhö-
    rung gesagt, auch wenn Sie nun so tun, als hätten alle
    Fachleute Ihren Gesetzentwurf bejubelt. Nein, ich zitiere
    Olaf Zimmermann vom Bündnis für Gemeinnützigkeit/
    Deutscher Kulturrat e. V.:

    Man versucht wirklich, mit diesem Gesetz bürger-
    schaftliches Engagement zu instrumentalisieren, es
    in der Zukunft quasi in bestimmte Lücken, die
    durch Finanzprobleme entstehen, hineinzustoßen.
    Diese Lücken quasi im Staatsauftrag zu erfüllen, ist
    nicht Aufgabe des bürgerschaftlichen Engage-
    ments.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Aus diesem Grundansatz ergeben sich natürlich eine
    Reihe von Problemen, die Sie eben nicht gelöst, die Sie
    gar nicht angepackt haben. Gemeinnützige Tätigkeiten
    sollten nicht in Konkurrenz zu regulärer Beschäftigung
    stehen. Ich glaube, das ist ein richtiger und guter Ansatz,
    sie sollten eben nur das Plus sein. Aber Sie haben in Ih-
    rem Gesetzentwurf keine Vorsorge getroffen, dass nicht
    auf dem Weg, auf dem wir uns in vielen Bereichen schon
    befinden, weitergegangen wird. Sie haben keine Maß-
    nahmen vorgesehen, damit gemeinnützige Tätigkeiten
    nicht zum weiteren Ausbau des Niedriglohnsektors
    missbraucht werden.

    Schauen Sie sich doch die Situation an. Viele Vereine
    müssen doch folgendermaßen arbeiten: Sie zahlen erst
    den Menschen für bestimmte Tätigkeiten Pauschalen,
    bis der Jahreshöchstbetrag erreicht ist, und dann wird die
    Tätigkeit in einen Minijob umgewandelt. Viele ehren-
    amtlich Engagierte haben die Erfahrung gemacht, dass





    Dr. Barbara Höll


    (A) (C)



    (D)(B)


    sie für Tätigkeiten, die sie übernehmen, noch vor kurzem
    im Rahmen einer regulären Beschäftigung bezahlt wur-
    den.

    Nehmen wir doch das Beispiel der Betreuung von
    Sporthallen. Schauen Sie sich an, wie viele Kommunen
    sich heute noch Hallenwarte leisten. Oftmals wird diese
    Tätigkeit den Vereinen übertragen, die sie auf ehrenamt-
    licher Basis wahrnehmen, anstatt dass die Kommunen
    einen richtigen Hallenwart einstellen, der acht Stunden
    am Tag für die Betreuung der Halle verantwortlich ist.
    Schauen Sie sich das Bibliothekswesen an. In vielen
    kleinen Orten oder in Schulen, die über Bibliotheken
    verfügen, gab es früher Bibliothekarinnen – meistens
    sind es Frauen – oder Bibliothekare. Heute wird diese
    Tätigkeit ehrenamtlich ausgefüllt. Es ist offenbar keine
    Aufgabe, die wirklich wichtig ist. Also lassen wir das
    von einem Ehrenamtlichen machen.


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Das kenne ich aus meiner Kommune anders!)


    Daraus spricht eine Missachtung gegenüber den Men-
    schen, die ehrenamtlich tätig sind.

    Zudem geht der Gesetzentwurf an den Bedürfnissen
    vieler ehrenamtlich Engagierter vorbei. Sie haben sich
    eben so ein bisschen gefeiert: Toll, wir haben die Pau-
    schalen erhöht, und das kommt nun wirklich allen zu-
    gute. – Schauen wir uns die Realität an. Wie viele Ver-
    eine sind denn überhaupt in der Lage, die Pauschalen zu
    zahlen? Nach Angaben des letzten Freiwilligensurveys
    waren es gerade einmal 23 Prozent der Freiwilligen, die
    überhaupt bezahlt wurden. Über die Hälfte der ehren-
    amtlich Engagierten, die etwas bekommen haben, beka-
    men unter 50 Euro pro Monat. Da ist also die Frage, wie
    hoch die Pauschale ist, für sie völlig irrelevant. Viele Ar-
    beitslose oder Rentnerinnen und Rentner engagieren
    sich, die in der Regel sowieso keine oder ganz wenig
    Steuern zahlen. Auch sie profitieren also nicht davon.
    Deswegen ist die ausschließliche Konzentration auf die
    steuerliche Förderung nicht richtig; denn sie wird nicht
    zur Erleichterung der Situation vieler beitragen.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Wir brauchen andere Überlegungen. Wir müssen zum
    Beispiel darüber nachdenken, wie ehrenamtlich Enga-
    gierte ihr Ehrenamt zeitlich mit ihrer Erwerbstätigkeit
    besser vereinbaren können. Wir brauchen Überlegungen,
    ob jahrelanges Engagement, beispielsweise in der frei-
    willigen Feuerwehr, sich nicht vielleicht auch im Erwerb
    von Rentenpunkten niederschlagen könnte. Lassen Sie
    uns doch mal Maßnahmen überlegen, die nicht auf die
    Steuern konzentriert sind, sondern auf die wirklichen
    Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sind.


    (Beifall bei der LINKEN – Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Es geht um den Ersatz der Aufwendungen!)


    Sie haben mit Ihrer Politik der individuellen steuerli-
    chen Anreize einen falschen Weg eingeschlagen. Zudem
    beachten Sie eine Entwicklung in unserer Gesellschaft
    überhaupt nicht: Es gibt viele ehrenamtlich Engagierte in
    Vereinen, ja, es gibt aber auch viele ehrenamtlich Enga-

    gierte, die in Netzwerken und Selbsthilfegruppen tätig
    sind und aus verschiedenen Gründen nicht den Vereins-
    status anstreben. Denen helfen wir mit diesem Gesetz-
    entwurf überhaupt nicht. In der Praxis sieht es doch
    oftmals so aus, dass die ehrenamtlich Engagierten
    Schwierigkeiten haben, weil keine Infrastruktur vorhan-
    den ist. Es ist doch so, dass man auch für das Ehrenamt,
    für das sich 10, 15 oder 30 Leute engagieren wollen, ei-
    nen Anknüpfungspunkt braucht. Es ist gut, wenn we-
    nigstens eine Person angestellt werden könnte, die die
    Kasse führt, die Koordination übernimmt usw. usf. Hil-
    fen zum Ausbau der Infrastruktur bleiben Sie auch mit
    diesem Gesetzentwurf schuldig. Sie beachten das bür-
    gerschaftliche Engagement außerhalb der Vereinsstruk-
    turen viel zu wenig.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was mich besonders ärgert – das muss ich deutlich sa-
    gen –, ist die Behandlung der Menschen, die sich in
    Kommunalparlamenten engagieren. Menschen, die sich
    dort engagieren, bekommen für ihren Aufwand eine
    Aufwandspauschale.


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Richtig!)


    Es geht um den Aufwand. Aber er wird über eine be-
    stimmte Höchstgrenze hinaus mit ihren Bezügen aus
    Hartz IV, also nach dem Sozialgesetzbuch, gegengerech-
    net. Das ist ein Unding; denn Aufwand ist Aufwand.
    Dies ist für sie kein Einkommen. Hier wäre es notwen-
    dig gewesen, Klarheit zu schaffen und tatsächlich zu sa-
    gen: Das, was eine kommunale Mandatsträgerin bzw. ein
    kommunaler Mandatsträger erhält, bleibt anrechnungs-
    frei. Das wäre eine klare Aussage.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Ich möchte Ihnen auch sagen, dass das, was Sie hin-
    sichtlich der Stiftungsproblematik großartig verkündet
    haben, sehr zwiespältig zu sehen ist; denn gemeinnüt-
    zige Stiftungen – so gut sie oftmals tätig sind – sind an-
    dererseits auch ein beliebtes Steuersparmodell. Dazu zi-
    tiere ich Ihnen einfach einmal aus der Homepage der
    Deutschen Gesellschaft für Stiftungsförderung, da heißt
    es:

    Ihr Engagement für den „guten Zweck“ kann mit
    erheblichen steuerlichen Vorteilen verbunden sein



    (Marco Buschmann [FDP]: Warum soll es schlecht sein, etwas Gutes zu tun?)


    Wir erstellen Ihnen gerne Ihre ganz persönliche
    Steuerexpertise, um Ihnen aufzuzeigen, wie viele
    Steuern Sie tatsächlich mit der Gründung Ihrer ge-
    meinnützigen Stiftung sparen können. Sie werden
    überrascht sein!

    Wenn wir Zahlen dazu hätten, wie sich das eigentlich
    auswirkt, dann, so glaube ich, gäbe es schon ein großes
    Erschrecken, auch in der Öffentlichkeit.

    Die Linke hat Ihnen ihre Vorschläge vorgelegt.


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Ein Wünschdir-was-Paket! Völlig unrealistisch!)






    Dr. Barbara Höll


    (A) (C)



    (D)(B)


    Wir denken, wir brauchen einen anderen Ansatz, um so-
    ziales Engagement der Bürgerinnen und Bürger tatsäch-
    lich zu befördern. Ihr Weg ist nicht richtig. Da Sie aber
    mit dem Gesetzentwurf im Konkreten einige Verbesse-
    rungen vornehmen, werden wir ihn nicht ablehnen, son-
    dern uns enthalten.

    Danke.


    (Beifall bei der LINKEN – Marco Buschmann [FDP]: Mutig!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächste Rednerin ist die Kollegin Britta Haßelmann

für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.


(Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Jetzt loben Sie uns doch mal!)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Britta Haßelmann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Ich habe mich vorhin zu Beginn der Debatte
    gewundert, woher zum Teil die Schärfe in der Debatte
    kommt. Ich kann es mir nur so erklären, dass Ihre Ner-
    ven wegen vieler anderer Fragen blank liegen, zum Bei-
    spiel wegen des Koalitionsausschusses und der Ergeb-
    nisse von gestern Abend.


    (Stefan Müller [Erlangen] [CDU/CSU]: Machen Sie sich keine Sorgen, Frau Haßelmann! – Weitere Zurufe von der CDU/CSU und der FDP)


    – Ich fühle mich bestätigt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Es kann eigentlich nicht mit dem Thema selbst zu tun
    haben; denn dieses Thema hat hier im Haus eine ziem-
    lich lange Tradition. Ich selbst bin seit der letzten Legis-
    laturperiode Mitglied des Deutschen Bundestags. In der
    vorletzten Legislaturperiode gab es eine Enquete-Kom-
    mission zum Thema bürgerschaftliches Engagement. In
    dieser Enquete-Kommission ist zwischen allen Fraktio-
    nen dieses Hauses lange, sehr intensiv und sehr einver-
    nehmlich diskutiert worden, und es sind ganz wichtige
    Eckpunkte in Bezug auf die Frage der Förderung des
    bürgerschaftlichen Engagements zusammengetragen
    worden. Das alles war sehr konsensual. Von daher: Blei-
    ben Sie alle am besten ganz ruhig!


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Wir sind völlig ruhig!)


    Ich glaube, das ist ein sehr verbindendes Thema, das
    sehr viele Bürgerinnen und Bürger interessiert. Sehr
    viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich davon betrof-
    fen, weil sie selbst sich für ihr Gemeinwesen engagieren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Petra Hinz [Essen] [SPD] und Dr. Barbara Höll [DIE LINKE])


    Ich finde es aber problematisch, dass Sie, obwohl Sie
    vier Jahre lang in der Enquete-Kommission darüber ge-
    redet haben – Herr Grübel, ich glaube, auch Sie waren
    im Gegensatz zu mir dabei wie auch noch viele andere,

    die hier sitzen –, offensichtlich vergessen haben, dass
    bürgerschaftliches Engagement für die Gemeinschaft
    nicht nur Ehrenamt bedeutet nach dem Motto: „Ich enga-
    giere mich für jemanden und tue Gutes für andere“, son-
    dern dass es auch heißt: Ich engagiere mich, weil ich
    mich mit dem Gemeinwesen verbinde, identifiziere, weil
    ich selbst etwas davon habe, weil ich selbst mich da-
    durch stärke und davon profitiere. Deshalb ist man dazu
    übergegangen, in dieser Gesellschaft über bürgerschaft-
    liches Engagement zu reden und nicht mehr den Kern,
    also das Ehrenamt in der alten traditionellen Form, nach
    vorne zu stellen.

    Deshalb ist es keine Banalität, dass Sie den Titel jetzt
    ändern und dahin zurückkehren.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Das ist ein Signal – das will ich Ihnen damit sagen – an
    die vielen, die sich bürgerschaftlich engagieren, und
    zwar nicht in einem Verein, sondern vielleicht nur in ei-
    ner Initiative, vielleicht auch ganz ungebunden für ein
    Projekt. Sie alle haben eine Idee davon, was es bedeutet,
    sich in einer lebendigen Gesellschaft einzusetzen für
    sich, für die Gemeinschaft oder für ein bestimmtes Ziel,
    ob im Umweltschutz, im Zusammenleben, im Gesund-
    heitsbereich, in der Hospizarbeit. Es gibt noch viele an-
    dere Beispiele dafür, wo sich Menschen engagieren.
    Deshalb ist es im Kern keine Lappalie, wenn Sie das
    nicht mehr „Gemeinnützigkeitsrecht“, sondern „Ehren-
    amt“ nennen.

    Da frage ich mich schon: Warum tun Sie das, vor al-
    lem Sie von der FDP mit Ihrem libertären Ansatz und Ih-
    rem Anspruch als sogenannte Bürgerrechtspartei? Wir
    gemeinsam haben diese Debatte sowohl in der Enquete-
    Kommission als auch in der letzten Legislaturperiode im
    Unterausschuss „Bürgerschaftliches Engagement“ sehr
    intensiv geführt. Deshalb kann ich nicht verstehen, dass
    Sie zu dieser Titeländerung kommen. Das ist nicht nur
    eine Banalität; dahinter steckt auch eine inhaltliche Aus-
    richtung, und die bedaure ich sehr, weil wir gesellschaft-
    lich eigentlich viel weiter sind.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD – Zuruf des Abg. Patrick Döring [FDP])


    – Herr Döring, davon haben Sie keine Ahnung, weil Sie
    nie dabei waren.


    (Patrick Döring [FDP]: Frau Lehrerin, ich weiß was! Ist in Ordnung, Frau Haßelmann!)


    Es gibt eine ganze Reihe von kleinen Verbesserungen.
    Wir haben im Berichterstattergespräch über viele Dinge
    geredet, die im Kleinen sehr wichtig und richtig sind.


    (Zuruf des Abg. Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU])


    – Ja, das kann ich ruhig betonen, weil wir darüber disku-
    tiert haben, und zwar sehr ausführlich und sachlich. – Es
    geht um Entbürokratisierungsmaßnahmen, zum Beispiel
    für Vereine, was etwa Tätigkeitsberichte und viele Fra-
    gen angeht, die den Menschen, die sich in kleinen ge-





    Britta Haßelmann


    (A) (C)



    (D)(B)


    meinnützigen Vereinen engagieren, ihr Engagement im
    Alltag erleichtern. Das finde ich gut. Das finde ich rich-
    tig. Deshalb werden wir Ihren Gesetzentwurf


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Deswegen stimmen Sie zu!)


    auch nicht ablehnen.

    Ich finde aber, bei dem Gesetzentwurf versäumen Sie
    ein paar Dinge. Deshalb kommt es bei uns am Ende nur
    zu einer Enthaltung. Sie klären zum Beispiel nicht die
    Rolle des Verfassungsschutzes in der Abgabenordnung.


    (Hans-Joachim Otto, Parl. Staatssekretär: Jetzt haben Sie aber lange suchen müssen!)


    Sie wissen, dass Sie da einen Fehler gemacht haben, den
    Sie beim Jahressteuergesetz nicht korrigiert haben, was
    Sie eigentlich hätten machen können. Es geht um die
    Überprüfbarkeit der Gemeinnützigkeit einer Organisa-
    tion. Da richten Sie sich sozusagen nach den 17 Verfas-
    sungsschutzberichten. Wir haben das total kritisch mitei-
    nander diskutiert. Sie wissen, dass das hochumstritten
    ist. Da frage ich mich, warum Sie so etwas mitmachen.

    Ein weiterer Punkt: die Förderung des bürgerschaftli-
    chen Engagements als eigenständiges Kriterium. Das ist
    Beschlusslage. Das ist geltendes Gesetz. Seit 2007 darf
    man als gemeinnützig anerkannt werden, wenn man sich
    bürgerschaftlich engagiert. Das ist 2007 in einem Gesetz
    der Großen Koalition so beschlossen worden.

    Das Finanzministerium fand das falsch. Deshalb hat
    man das Gesetz durch einen Anwendungserlass uminter-
    pretiert. Das heißt, wir als Gesetzgeberinnen und Gesetz-
    geber haben etwas beschlossen, was nie angewendet
    wurde, weil das Finanzministerium das falsch fand und
    das per Anwendungserlass ausgehebelt hat.


    (Iris Gleicke [SPD]: Ja, so sind die! – Patrick Döring [FDP]: Nichtanwendungserlass!)


    – Nein, durch einen Anwendungserlass. – Ich finde, das
    ist nicht in Ordnung, weil damit ignoriert worden ist,
    was geltendes Gesetz ist. Deshalb hätte das hier geregelt
    werden müssen. Damit zeigt man überhaupt keinen Res-
    pekt vor dem Parlament und vor einem beschlossenen
    Gesetz.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Wie hieß denn der Finanzminister damals? – Weiterer Zuruf von der FDP: Das war doch der Steinbrück!)


    Ich finde es falsch, dass Sie durch die Erhöhung der
    Übungsleiterpauschale und die Anhebung der Ehren-
    amtspauschale – die Übungsleiterpauschale erhöhen Sie
    von 2 100 Euro auf 2 400 Euro, die Ehrenamtspauschale
    von 500 Euro auf 720 Euro – die Diskrepanz zwischen
    diesen beiden Pauschalen nicht verkleinern,


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Doch, natürlich! Prozentual natürlich!)


    was eigentlich notwendig wäre. Sie müssen stärker in
    Richtung Gleichbehandlung gehen, Herr Grindel.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nein, eben nicht!)


    – Doch, weil im Ehrenamt, im bürgerschaftlichen Enga-
    gement in vielen Bereichen, in denen Menschen aktiv
    sind, mittlerweile ein Bildungsauftrag damit verbunden
    ist. Warum grenzen Sie das so voneinander ab?


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Ja!)


    Der Übungsleiter im Fußballverein, der eine super Ar-
    beit macht, hoch anerkannt ist, Jungen und Mädchen im
    Fußball trainiert und dadurch für diese Gesellschaft auch
    viel soziale Arbeit leistet,


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Kommt darauf an!)


    erhält für seine Tätigkeit 2 400 Euro Übungsleiter-
    pauschale. Die Frauen oder Männer, die in der Hospiz-
    arbeit – –


    (Christian Freiherr von Stetten [CDU/CSU]: Jetzt machen Sie ein Frauendiskriminierungsproblem daraus!)


    – Ich habe gesagt: Frauen oder Männer. Ich weiß gar
    nicht, warum Sie so empfindlich sind.

    Die Frauen oder Männer, die im Hospizbereich arbei-
    ten,


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nein, das ist falsch! Kriegen die Übungsleiterpauschale, natürlich!)


    erhalten nicht unbedingt die Übungsleiterpauschale
    – das wissen Sie ganz genau –, weil ihre Gewährung da-
    von abhängt, ob es einen Bildungsauftrag gibt oder
    nicht.


    (Reinhard Grindel [CDU/CSU]: Nein, ob er pflegt! Es ist die glatte Unwahrheit, die Sie sagen! – Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Da sind Sie falsch informiert!)


    – Es ist keine direkte Pflege. Darin besteht das Problem,
    und es gibt ein Abgrenzungsproblem. Sie haben es doch
    gerade selber angesprochen. Das finde ich falsch, weil es
    am Ende zwei verschiedene Arten von Pauschalen gibt,
    die sehr weit auseinanderliegen


    (Iris Gleicke [SPD]: Genau so ist das!)


    und deshalb zu einer unterschiedlichen Bewertung des
    Engagements führen.


    (Iris Gleicke [SPD]: Das können aber nur Leute wissen, die mitarbeiten!)


    Das ist im Kern falsch.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ich glaube, dass Sie an dieser Stelle versäumt haben
    – der gesellschaftliche Diskurs dazu ist schon viel wei-
    ter –, das Thema Transparenz anzusprechen. Meine
    Fraktion hätte es gut gefunden, wenn wir dem Anspruch
    und der öffentlichen Debatte, die insbesondere durch





    Britta Haßelmann


    (A) (C)



    (D)(B)


    Fehlverwendungen von Mitteln, von Spenden und einige
    wenige Skandale ziemlich hochkocht, stärker entgegen-
    gekommen wären. Heute lassen sich viele Vereine
    freiwillig im Rahmen der Verleihung des deutschen
    Spendensiegels beurteilen. Dann können Menschen, die
    Vereinen etwas spenden wollen, für ein Anliegen eintre-
    ten wollen, im Netz nachschauen, wie der Verein arbei-
    tet, welche Satzung er sich gegeben hat, wie transparent
    er agiert und mit seinen Mitteln umgeht.

    Wir hatten in der Debatte angeregt, dass wir uns im
    Sinne von Transparenz stärker darauf konzentrieren soll-
    ten, über die Frage eines Gemeinnützigkeitsregisters ein-
    mal nachzudenken.


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Alle Experten waren dagegen!)


    Wir wollen diese Idee weiter verfolgen. Es wäre gut,
    wenn gemeinnützige Vereine darlegten, welche Arbeit
    sie tun und welche Spenden sie erhalten.


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Sie waren doch in der Anhörung!)


    Diese Chance ist einfach mit dem Gesetzentwurf vertan
    worden, weil Sie diese Diskussion nicht führen wollten.
    Das finde ich schade. Das sind die Gründe, weshalb wir
    uns an dieser Stelle enthalten werden.


    (Dr. Birgit Reinemund [FDP]: Sehr konstruiert!)


    Ich will mich noch einmal ganz herzlich für das Enga-
    gement so vieler Menschen, die Lust haben, sich einzu-
    mischen und einzubringen, für ihr Gemeinwesen, für un-
    sere Gesellschaft bedanken. Ich glaube, dass wir das alle
    sehr wertschätzen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)