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ID1720909400

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    9. dieUnionsfraktion.\n: 1
  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/209Inhaltsverzeichnis Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsge- setz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202, 17/10801, 17/10802, 17/10804 bis 17/10809, 17/10811 bis 17/10814, 17/10816, 17/10821, 17/10822, 17/10823, 17/10824, 17/10825) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . 25495 D 25497 C 25500 A 25501 A 25502 C 25504 A 25505 D 25507 D 25509 C 25510 D 25513 A 25519 A 25519 B 25521 A 25523 A 25524 D Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/10812, 17/10823) . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 17/10821) . . . . . . . . . . . . . I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 17/10822) . . . . . . . . . . . . . I.21 Haushaltsgesetz 2013 (Drucksachen 17/10824, 17/10825) . . . 25495 B 25495 B 25495 B 25515 A 25515 D 25517 C 25518 B 25518 B 25518 D Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25514 B 25525 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umset- zung eines Maßnahmenpakets zur Stabili- sierung des Finanzmarktes (Drittes Finanz- marktstabilisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksachen 17/11138, 17/11586) . . . . . . . . eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzel- plan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministe- riums für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend (208. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.16) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .25550 B 25559 C 25559 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag zu dem Entwurf 25528 A 25529 B 25531 B 25532 D 25534 C 25535 D 25536 D 25538 D 25540 A 25542 A 25544 B 25545 C 25547 C 25548 C 25551 A 25552 A 25553 B 25554 B 25555 A 25556 A 25557 D 25558 D 25559 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25495 (A) ) )(B) (C (D 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25559 (A) ) )(B) Anlagen Sondergutachten der Monopolkommission – Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksache 17/8245, 178833 Nr. 1.2 – Nahles, Andrea SPD 23.11.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.11.2012 Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Post mit Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 23.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 23.11.2012 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzelplan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (208. Sitzung, Tagesord- nungspunkt I.16) In der Ergebnisliste der namentlichen Abstimmung ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 23.11.2012 Brinkmann (Hildes- heim), Bernhard SPD 23.11.2012 Burkert, Martin SPD 23.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 23.11.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Golze, Diana DIE LINKE 23.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2012 Grindel, Reinhard CDU/CSU 23.11.2012 Gröhe, Hermann CDU/CSU 23.11.2012 Groß, Michael SPD 23.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 23.11.2012 Hoff, Elke FDP 23.11.2012 Kammer, Hans- Werner CDU/CSU 23.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 23.11.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Nink, Manfred SPD 23.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.11.2012 Schaaf, Anton SPD 23.11.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 23.11.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 25560 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 (A) ) )(B) V (D sowie Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksachen 17/8246 und 17/8245 – hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/10602, 17/10879 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.4 EuB-BReg 49/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.5 EP P7 TA-PROV(2012)0201 Drucksache 17/10710 Nr. A.6 EP P7 TA-PROV(2012)0248 Drucksache 17/11108 Nr. A.1 EuB-BReg 52/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.2 EuB-BReg 53/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.3 EuB-BReg 58/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.4 Ratsdokument 13039/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.4 Ratsdokument 13260/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.58 Ratsdokument 14230/09 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3791 Nr. A.14 Ratsdokument 14863/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.26 Ratsdokument 5869/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.22 Ratsdokument 9658/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.6 Ratsdokument 13684/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.41 Ratsdokument 18450/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.17 Ratsdokument 6018/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.57 Ratsdokument 11052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11108 Nr. A.29 Ratsdokument 13788/12 (C– Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation mit Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern – Drucksache 17/8246, 17/8959 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsberichte 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation und Post mit den Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern Innenausschuss Drucksache 17/9647 Nr. A.4 Ratsdokument 8543/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.4 Ratsdokument 10223/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.5 Ratsdokument 10863/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.6 Ratsdokument 10864/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.17 Ratsdokument 11038/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.18 Ratsdokument 11041/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.19 Ratsdokument 11720/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.20 Ratsdokument 11743/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.1 Ratsdokument 11841/12 Finanzausschuss ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsge 209. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Epl 32 Bundesschuld Epl 60 Finanzen TOP I Haushaltsgesetz 2013Finanzplan 2012 - 2016 TOP IV Haushaltsgesetz 2013 (3. Beratung) TOP V Finanzmarktstabilisierungsgesetz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat

    der Kollege Dr. Gerhard Schick das Wort.


    (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und
    Kollegen! Das Finanzmarktstabilisierungsgesetz ist ein
    Notgesetz. So kam es 2008 zustande, nämlich sehr
    schnell und in großer Bedrängnis, und zwar aus zwei
    Gründen: Der eine Grund ist, dass sich unser Banken-
    sektor über Jahre hinweg falsch entwickelt hat, riskante
    Geschäfte aufgetürmt hat und dann in Schwierigkeiten
    geriet, als die Blase platzte. Der andere Grund ist, dass
    keine Auffangmechanismen zur Verfügung standen und
    keine Möglichkeit zur Abwicklung von Instituten gege-
    ben war. – Diese beiden Gründe sind entscheidend dafür,
    dass ein solches Gesetz notwendig wurde und wir
    – Carsten Schneider hat schon darauf hingewiesen – mit
    einem gigantischen Volumen von 480 Milliarden Euro
    den Steuerzahler ins Risiko nehmen.

    Jetzt muss man sich fragen, warum die Geltungsdauer
    dieses Gesetzes um weitere zwei Jahre verlängert wer-
    den muss. In dieser Woche haben wir von den Rednerin-
    nen und Rednern der Koalition immer gehört, wie toll
    die Lage überall sei. Man muss leider sagen, dass bei
    beiden Gründen noch nicht Entwarnung gegeben werden
    kann. Das hat auch etwas mit Ihrer Politik zu tun.


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Da sind wir jetzt gespannt!)


    So sagt der Sachverständige Professor Siekmann,


    (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Wer ist das?)


    der eine Stellungnahme zu diesem Gesetzentwurf abge-
    geben hat:

    Die erneute Verlängerung … um weitere zwei Jahre
    spiegelt die immer noch andauernde strukturelle

    Schwäche des Bankensektors wider. Diese Schwä-
    che hätte durch die zahlreichen … Reformbemü-
    hungen sowie die umfangreiche finanzielle Unter-
    stützung durch den Steuerzahler … längst beseitigt
    sein sollen.

    In der Tat. Sie haben die gute Zeit, in der die Bankge-
    winne groß waren – 2010 und 2011 –, nicht genutzt, um
    den Bankensektor stabil zu machen. Deswegen müssen
    wir uns jetzt immer noch Sorgen um die Banken ma-
    chen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Bezogen auf den zweiten von mir angeführten Grund
    stellt sich die Frage, warum immer noch nicht die Me-
    chanismen zur Verfügung stehen, um Banken abwickeln
    zu können. Sie bedauern zwar, dass es einen solchen Ab-
    wicklungsfonds auf europäischer Ebene noch nicht gibt.
    Das hat aber damit zu tun, dass genau diese Bundesre-
    gierung bisher auf der Bremse stand und nach wie vor
    auf der Bremse steht.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Skandal!)


    Das genau ist die Ursache, warum wir jetzt den deut-
    schen Steuerzahler noch einmal mit diesen Garantien be-
    lasten müssen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Ja, diese Maßnahme ist notwendig. Aber so, wie Sie
    es machen, muss man es nicht tun. Sie nehmen zwar
    marginale Korrekturen vor; aber es ist doch nicht so, wie
    Sie sagen, dass der Bankensektor die Lasten übernimmt.
    Da machen Sie den Leuten doch etwas vor. Es liegen be-
    reits 22 Milliarden Euro im „Schattenhaushalt Finanz-
    marktfonds“ in Frankfurt statt im Bundeshaushalt. Sie
    sagen jetzt, die Lastenübernahme erfolge über die Ban-
    kenabgabe, die ein paar Hundert Millionen Euro ein-
    spielt. Die Größenordnungen passen doch überhaupt
    nicht zusammen.

    Die großen Progressionswirkungen, von denen Sie re-
    den, enden bei den mittelgroßen Banken. Bei den richtig
    großen Banken wird der Vorteil, den sie haben, gar nicht
    abgeschöpft. Wir haben vorgeschlagen, die Progression
    weiterzuziehen, damit richtig große Banken auch deut-
    lich mehr zahlen als kleine und mittlere Banken. Das ha-
    ben Sie aber abgelehnt.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, bei der SPD und der LINKEN)


    Die Zeit ist knapp; aber ich muss kurz noch etwas
    dazu sagen, wie die Kontrolle funktioniert. Es gibt doch
    jeden Freitag ein Ringen um die Informationen vom ge-
    heim tagenden Finanzmarktgremium, bis wir überhaupt
    die Informationen erhalten, um eine effektive Kontrolle
    ausüben zu können. Was die Öffentlichkeit anbetrifft:
    Wenn denn alles so erfolgreich sein soll, warum werden
    uns dann viele Informationen nur unter Geheim gegeben
    und nicht veröffentlicht? Warum wird der Öffentlichkeit





    Dr. Gerhard Schick


    (A) )


    )(B)


    (C (D nicht ein klarer Jahresabschluss zur Verfügung gestellt? Warum werden viele Fragen zur Bankenrettung nicht beantwortet, und wenn, dann höchstens in der Geheimschutzstelle? (Ralph Brinkhaus [CDU/CSU]: Weil sie sonst beim Handelsblatt landen, Herr Schick! Das haben wir doch schon mal gehabt!)


    Wenn das, was in den letzten Jahren gelaufen ist, alles so
    toll wäre, dann könnten Sie die Öffentlichkeit auch an-
    ständig informieren. Einen ganz großen Teil dessen, was
    wir unter Geheim diskutieren, könnte man auch öffent-
    lich diskutieren. Wir Grünen werden hier weiter für
    mehr Transparenz streiten.

    Danke schön.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Ralph Brinkhaus für die

Unionsfraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Ralph Brinkhaus


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Meine Damen und Herren! Um gleich einmal auf

    meinen Vorredner einzugehen: Diese Verschwörungs-
    theorien, dass wir der Öffentlichkeit irgendwelche In-
    formationen vorenthalten und dass man von einem Ge-
    heimgremium nicht genügend informiert wird, sind
    hanebüchen. Im Übrigen halte ich es auch für eine Un-
    verschämtheit. Beschweren Sie sich da, wo Sie sich be-
    schweren müssen, und versuchen Sie nicht, hier Sachen
    zu vermischen! Das ist ein Geheimgremium; über die In-
    formationen darf nicht berichtet werden, auch nicht im
    Deutschen Bundestag.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Die zweite Frechheit, Herr Schick – das muss ich Ih-
    nen auch sagen –:


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Was ist denn daran frech? Das ist eine Feststellung!)


    Wenn Sie hier behaupten, die Bundesregierung hätte
    durch irgendwelche Maßnahmen dazu beitragen können,
    dass die weltweite Bankenkrise, unter der wir leiden, in
    den Griff zu bekommen wäre, und suggerieren, dass Sie
    das geschafft hätten, dann muss ich sagen: Das ist eine
    Selbstüberschätzung, die ich selbst Ihnen nicht zugetraut
    hätte.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Ich habe 2010 gesagt: „Es muss stärker kapitalisiert werden“! Die Koalition hat das abgelehnt! Jetzt mal hier nicht die Dinge verdrehen!)


    Meine Damen und Herren, eigentlich reden wir hier
    über ein richtig gutes Gesetz. Das Finanzmarktstabilisie-
    rungsgesetz ist im Jahr 2008 unter schwierigen Umstän-
    den eingeführt worden; das musste damals sehr schnell

    gehen. Es ist – das können wir uns, glaube ich, alle auf
    die Fahne schreiben – eine Meisterleistung des Parla-
    mentarismus, dass das in dem Konsens in dieser kurzen
    Zeit so gut geklappt hat.

    Das Gesetz ist so schlecht nicht.


    (Dr. Gerhard Schick [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: So schlecht nicht!)


    Wir haben es geschafft, mit diesem Gesetz einen Banken-
    sektor zu stabilisieren, und zwar nicht nur in Deutschland,
    sondern auch über Deutschland hinaus in Europa. Es hat
    sich gezeigt, dass die Mechanismen, die in diesem Gesetz
    angelegt sind, wirken. Diese Mechanismen waren so gut,
    dass sie dann ins Restrukturierungsgesetz übernommen
    worden sind. Dieses Restrukturierungsgesetz wird die
    Blaupause sein für entsprechende Restrukturierungsge-
    setze in Europa.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Insofern muss man meinen Vorgängern – ich war damals
    nicht dabei – hohen Respekt für dieses Gesetz zollen.

    Jetzt kann man sich fragen: Wir haben ein Restruktu-
    rierungsgesetz, und wir haben ein Finanzmarktstabilisie-
    rungsgesetz. Warum brauchen wir beides? – Ich habe das
    vor einem Jahr, als wir eine ähnliche Debatte geführt ha-
    ben, so zusammengefasst: Wir arbeiten mit Hosenträger
    und Gürtel. Das ist in dieser Zeit auch gut so. Denn es ist
    richtig: Wir befinden uns im Bereich der Finanzmärkte
    nicht in einem Normalzustand. Wir befinden uns auch
    nicht in einer „normalen“ Krise, wie sie hin und wieder
    vorkommt, sondern wir befinden uns immer noch in ei-
    ner tiefen Systemkrise im Bereich der Finanzdienstleis-
    tungen, und zwar weltweit. Unsere Antwort darauf lau-
    tet, dass wir neben dem Restrukturierungsgesetz, das für
    den Normalzustand, für normale Krisen gilt, das Finanz-
    marktstabilisierungsgesetz eingeführt haben.

    Dieses Finanzmarktstabilisierungsgesetz ist aus ei-
    nem weiteren Grund notwendig. Es ist notwendig – das
    wurde schon gesagt –, weil wir auf europäischer Ebene
    noch keinen Mechanismus in Kraft gesetzt haben, der
    eine länderübergreifende Bankenrestrukturierung er-
    möglicht. Wir brauchen dieses Gesetz für die Zeit bis
    Anfang 2015, also bis zu dem Zeitpunkt, für den wir das
    Inkrafttreten des länderübergreifenden Mechanismus er-
    warten. Wir müssen also weitere zwei Jahre mit Hosen-
    träger und Gürtel arbeiten.

    Nichtsdestotrotz ist es richtig, dass wir das Gesetz je-
    weils befristet haben, dass wir uns im Jahr 2008 nicht
    hingestellt und gesagt haben: Wir machen ein Gesetz für
    den Zeitraum bis 2020. – Es ist auch richtig, dass wir
    Anfang des Jahres gesagt haben: Wir verlängern diese
    Regelung nur um ein Jahr. Denn dieses Gesetz soll und
    darf nicht zum Normalzustand werden.

    Es darf sich niemand darauf verlassen, über das Fi-
    nanzmarktstabilisierungsgesetz gerettet zu werden. Des-
    wegen haben wir das Dritte Finanzmarktstabilisierungs-
    gesetz gegenüber dem zweiten modifiziert. Wir haben
    nämlich das Zusammenwirken von Restrukturierungs-
    gesetz und Finanzmarktstabilisierungsgesetz geregelt,
    und zwar so, dass ganz klar ist, dass zuerst die Eigen-





    Ralph Brinkhaus


    (A) )


    )(B)


    (C (D tümer dran sind, dann die Gläubiger und erst dann der Staat eintritt. Das ist meines Erachtens sehr richtig und gut. (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Jetzt versucht die SPD, sich an diesem Gesetz abzuar-
    beiten, und zwar mit einem Entschließungsantrag und
    einem Änderungsantrag. Das ist ganz erstaunlich. Erst
    einmal wird dort, wie das bei SPD-Anträgen zum Fi-
    nanzmarkt leider oft der Fall ist, ein bisschen weinerlich
    formuliert: Eigentlich waren wir die Urheber des Re-
    strukturierungsgesetzes; Ruhm und Ehre gebühren Frau
    Zypries und Herrn Steinbrück. – Geschenkt!


    (Dr. Carsten Sieling [SPD]: Das ist die Wahrheit!)


    Sie können sich das gerne zuschreiben. Ich glaube, den
    Menschen in diesem Land geht es nicht darum, wer ir-
    gendwann einmal welche Idee hatte, sondern darum, wer
    sie umsetzt, und das haben wir gemacht. Es ist auch gut,
    dass das umgesetzt worden ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Bankenabgabe spielt im Dritten Finanzmarktsta-
    bilisierungsgesetz eine große Rolle, weil wir über den
    mit Mitteln aus der Bankenabgabe gefütterten Restruktu-
    rierungsfonds die Verluste aufgrund des Finanzmarktsta-
    bilisierungsgesetzes ausgleichen wollen. Sie sagen nun:
    Über die Bankenabgabe kommt zu wenig Geld zusam-
    men. – Dann kommen Sie auf die großartige Idee, einen
    Antrag zu stellen: Liebe Bundesregierung, legt mal ein
    Konzept dafür vor, wie die Banken so richtig an den
    Kosten der Krise beteiligt werden können. – Da habe ich
    gedacht: Okay, jetzt kommt das eigene Konzept der
    SPD. – Pustekuchen! In diesem Entschließungsantrag
    stand nicht viel drin.

    Sie haben deswegen einen Änderungsantrag nachge-
    reicht. Carsten Schneider hat gesagt: Ich habe die Königs-
    idee. – Sie haben überall in der Presse herumgekräht und
    gesagt: Dadurch, dass wir die Obergrenze, den maxima-
    len Anteil am Gewinn, der über die Bankenabgabe ab-
    geführt werden muss, von 20 Prozent auf 25 Prozent an-
    heben, kommt ein richtig großer Schlag obendrauf. –
    Herr Schneider, ich gehe einmal davon aus, dass Sie es
    sich vom Finanzministerium haben durchrechnen lassen,
    ob dadurch die Einnahmen aus der Bankenabgabe tat-
    sächlich verdoppelt werden. Wir haben es jedenfalls
    durchrechnen lassen: Es ist nicht der Fall. Das heißt, die
    Erhöhung der Obergrenze auf 25 Prozent, für die Sie in
    der Öffentlichkeit werben, ist – wie haben Sie sich eben
    ausgedrückt? – eine Schimäre.

    Jetzt kommen wir zu den weiteren SPD-Vorschlägen.
    Es wird behauptet: Ja, es ist so; am Ende des Tages wer-
    den die Großen geschont, und die Kleinen müssen blu-
    ten. – Wir haben die kleinen Banken von der Regelung
    zur Bankenabgabe ausgenommen. Es sind die großen
    Banken, die zahlen, und das ist auch gut so. Wir haben
    das bewusst so gemacht. Dementsprechend ist an dieser
    Stelle keine Kritik vorzubringen.

    Meine Damen und Herren, insgesamt könnte ich
    wahrscheinlich noch eine Stunde davon erzählen, was an
    diesen Anträgen Quatsch ist.


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Es reicht jetzt aber!)


    Diese Zeit habe ich nicht mehr; die Kollegen wollen
    nach Hause. Deswegen höre ich an dieser Stelle damit
    auf.

    Ich sage aber noch – da sind wir uns, glaube ich, alle
    einig –: Wir brauchen einen europäischen Restrukturie-
    rungsmechanismus. Wir alle müssen daran arbeiten. Es
    hilft nicht, zu sagen, wer wann irgendwo irgendetwas
    verhindert hat. Ich glaube, diese Bundesregierung hat
    daran so hart gearbeitet wie keine andere; denn sie hat
    das Restrukturierungsgesetz vorgelegt und damit die
    Blaupause für europäische Regelungen geliefert.

    Darüber hinaus müssen wir uns mit einigen anderen
    Themen beschäftigen, zum Beispiel mit der Frage: Wie
    geht es mit den Landesbanken weiter?


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Und mit Brunsbüttel!)


    Das können SPD und Union nur zusammen machen,
    weil es eine föderale Angelegenheit ist. Da müssen wir
    uns hier einig sein; da muss man sich auf Länderebene
    einig sein.

    Meine Damen und Herren, wir müssen uns auch ei-
    nem Bereich zuwenden, in dem, wie wir in den letzten
    Wochen gesehen haben, dringender Handlungsbedarf
    besteht und der vom Restrukturierungsgesetz und vom
    Finanzmarktstabilisierungsgesetz nicht oder nur unvoll-
    kommen abgedeckt ist: dem Versicherungsbereich. Ich
    glaube, da haben wir noch viel Arbeit vor uns.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)