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ID1720902200

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/209Inhaltsverzeichnis Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Dr. Valerie Wilms (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Patrick Schnieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Sören Bartol (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Uwe Beckmeyer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt IV: Dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsge- setz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202, 17/10801, 17/10802, 17/10804 bis 17/10809, 17/10811 bis 17/10814, 17/10816, 17/10821, 17/10822, 17/10823, 17/10824, 17/10825) . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . 25495 D 25497 C 25500 A 25501 A 25502 C 25504 A 25505 D 25507 D 25509 C 25510 D 25513 A 25519 A 25519 B 25521 A 25523 A 25524 D Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.18 Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Drucksachen 17/10812, 17/10823) . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . I.19 Einzelplan 32 Bundesschuld (Drucksache 17/10821) . . . . . . . . . . . . . I.20 Einzelplan 60 Allgemeine Finanzverwaltung (Drucksache 17/10822) . . . . . . . . . . . . . I.21 Haushaltsgesetz 2013 (Drucksachen 17/10824, 17/10825) . . . 25495 B 25495 B 25495 B 25515 A 25515 D 25517 C 25518 B 25518 B 25518 D Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .25514 B 25525 D II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Tagesordnungspunkt V: Zweite und dritte Beratung des von den Frak- tionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umset- zung eines Maßnahmenpakets zur Stabili- sierung des Finanzmarktes (Drittes Finanz- marktstabilisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksachen 17/11138, 17/11586) . . . . . . . . eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzel- plan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministe- riums für Familie, Senioren, Frauen und Ju- gend (208. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.16) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . .25550 B 25559 C 25559 D Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Wolfgang Schäuble, Bundesminister BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Cajus Caesar (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Peter Aumer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ralph Brinkhaus (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag zu dem Entwurf 25528 A 25529 B 25531 B 25532 D 25534 C 25535 D 25536 D 25538 D 25540 A 25542 A 25544 B 25545 C 25547 C 25548 C 25551 A 25552 A 25553 B 25554 B 25555 A 25556 A 25557 D 25558 D 25559 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25495 (A) ) )(B) (C (D 209. Sitzung Berlin, Freitag, den 23. November 2012 Beginn: 9.01 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 25559 (A) ) )(B) Anlagen Sondergutachten der Monopolkommission – Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksache 17/8245, 178833 Nr. 1.2 – Nahles, Andrea SPD 23.11.2012 Nietan, Dietmar SPD 23.11.2012 Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Post mit Dr. Merkel, Angela CDU/CSU 23.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 23.11.2012 (C (D Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Erklärung des Abgeordneten Klaus Brähmig (CDU/CSU) zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag zu dem Entwurf eines Gesetzes über die Feststellung des Bundeshaushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013); hier: Einzelplan 17 – Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (208. Sitzung, Tagesord- nungspunkt I.16) In der Ergebnisliste der namentlichen Abstimmung ist mein Name nicht aufgeführt. Mein Votum lautet: Nein. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Technologie hat mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen ab- sieht: – Unterrichtung durch die Bundesregierung Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 23.11.2012 Brinkmann (Hildes- heim), Bernhard SPD 23.11.2012 Burkert, Martin SPD 23.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 23.11.2012 Dr. Fuchs, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 23.11.2012 Golze, Diana DIE LINKE 23.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 23.11.2012 Grindel, Reinhard CDU/CSU 23.11.2012 Gröhe, Hermann CDU/CSU 23.11.2012 Groß, Michael SPD 23.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 23.11.2012 Hoff, Elke FDP 23.11.2012 Kammer, Hans- Werner CDU/CSU 23.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Krumwiede, Agnes BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Lenkert, Ralph DIE LINKE 23.11.2012 Leutheusser- Schnarrenberger, Sabine FDP 23.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Nink, Manfred SPD 23.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 23.11.2012 Schaaf, Anton SPD 23.11.2012 Dr. Schmidt, Frithjof BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 23.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 23.11.2012 Dr. Wadephul, Johann CDU/CSU 23.11.2012 Werner, Katrin DIE LINKE 23.11.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich 25560 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 209. Sitzung. Berlin, Freitag, den 23. November 2012 (A) ) )(B) V (D sowie Post 2011: Dem Wettbewerb Chancen eröffnen – Drucksachen 17/8246 und 17/8245 – hier: Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/10602, 17/10879 Nr. 2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.4 EuB-BReg 49/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.5 EP P7 TA-PROV(2012)0201 Drucksache 17/10710 Nr. A.6 EP P7 TA-PROV(2012)0248 Drucksache 17/11108 Nr. A.1 EuB-BReg 52/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.2 EuB-BReg 53/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.3 EuB-BReg 58/2012 Drucksache 17/11108 Nr. A.4 Ratsdokument 13039/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.4 Ratsdokument 13260/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/136 Nr. A.58 Ratsdokument 14230/09 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3791 Nr. A.14 Ratsdokument 14863/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.26 Ratsdokument 5869/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.22 Ratsdokument 9658/11 Drucksache 17/7260 Nr. A.6 Ratsdokument 13684/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.41 Ratsdokument 18450/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.17 Ratsdokument 6018/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.57 Ratsdokument 11052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/11108 Nr. A.29 Ratsdokument 13788/12 (C– Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation mit Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern – Drucksache 17/8246, 17/8959 Nr. 1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsberichte 2010/2011 der Bundesnetzagentur – Telekommunikation und Post mit den Sondergutachten der Monopolkommission – Telekommunikation 2011: Investitionsanreize stärken, Wettbewerb sichern Innenausschuss Drucksache 17/9647 Nr. A.4 Ratsdokument 8543/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.4 Ratsdokument 10223/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.5 Ratsdokument 10863/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.6 Ratsdokument 10864/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.17 Ratsdokument 11038/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.18 Ratsdokument 11041/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.19 Ratsdokument 11720/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.20 Ratsdokument 11743/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.1 Ratsdokument 11841/12 Finanzausschuss ertrieb: Bundesanzeiger Verlagsge 209. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Epl 32 Bundesschuld Epl 60 Finanzen TOP I Haushaltsgesetz 2013Finanzplan 2012 - 2016 TOP IV Haushaltsgesetz 2013 (3. Beratung) TOP V Finanzmarktstabilisierungsgesetz Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sören Bartol


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Herr Präsident! Meine sehr geehrten Damen und Her-

    ren! Vielen Dank, Kollege Kahrs, für die Aufforderung. –
    Zum dritten Mal legen Sie von der schwarz-gelben Ko-
    alition einen Haushaltsentwurf vor, der den Problemen
    in unserem Land nicht gerecht wird. Er dokumentiert
    einmal mehr das Scheitern des zuständigen Bundesmi-
    nisters Dr. Peter Ramsauer und der Regierungskoalition.
    Lieber Herr Minister, ich glaube, dass Sie sich vor lauter
    Scham ganz bewusst ans Ende der Rednerliste haben set-
    zen lassen.


    (Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/CSU]: Er muss auf euren Unsinn antworten!)


    Ich hoffe, Herr Minister Ramsauer, dass dieser Haus-
    halt der letzte ist, den Sie gegenüber diesem Parlament
    zu vertreten haben.


    (Michael Grosse-Brömer [CDU/CSU]: Die Hoffnung stirbt zuletzt!)






    Sören Bartol


    (A) )


    )(B)


    (C (D Die Wählerinnen und Wähler werden in einem Jahr darüber entscheiden. Mit Ihrer Politik zehren Sie an der Substanz unserer Verkehrsinfrastruktur, an der Substanz unserer Städte und Gemeinden. Was Ihnen fehlt, ist ein Konzept für ein zukunftsfähiges Netz von Straßen, Schienen und Wasserstraßen als Lebensadern unserer Wirtschaft und Gesellschaft. Was Ihnen fehlt, ist eine Idee von lebenswerten Städten als Orte gesellschaftlichen Fortschritts. Sehr geehrte Damen und Herren, wir als Sozialdemokraten haben für die Probleme in unserem Land die besseren Antworten. Seit der letzten Bundestagswahl vor drei Jahren haben die Menschen in Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Baden-Württemberg die CDU und die FDP abgewählt. Die Erklärung dafür ist ganz einfach: Die Menschen wollen Ihre Konzepte von gestern nicht. Sie fordern neue Ideen, auch in der Verkehrs-, Wohnungsund Stadtentwicklungspolitik. (Patrick Döring [FDP]: Ich habe noch keine Idee gehört!)


    Nach über drei Jahren Amtszeit beklagt der zustän-
    dige Bundesverkehrsminister immer noch, dass die In-
    vestitionen in die Verkehrsinfrastruktur unterfinanziert
    sind.


    (Patrick Döring [FDP]: Wo ist denn deine Idee?)


    Dabei nimmt er jedes Jahr über die Zwangsdividende der
    Schiene eine halbe Milliarde Euro weg, die im allgemei-
    nen Bundeshaushalt versickert.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    Außerdem redet er zwar dauernd von der Pkw-Maut,
    sorgt aber praktisch für sinkende Lkw-Mauteinnahmen
    und damit für weitere Einnahmeausfälle.


    (Patrick Döring [FDP]: Wo ist denn nun die Idee der SPD?)


    Sie von den Koalitionsfraktionen und Ihr Bundesminis-
    ter sind schlechte Verwalter unserer Steuergelder.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN – Patrick Döring [FDP]: Wieder keine Idee von der SPD!)


    Die Sondermilliarde für die Verkehrsinvestitionen er-
    weist sich dieses Jahr als zu kurzatmig; sie kommt bei
    den Menschen auch nicht an. Sie verpufft. Bis zum
    Sommer war das Geld nicht einmal zur Hälfte verbaut.
    Auch die zusätzlichen 750 Millionen Euro für das
    nächste Jahr werden als schwarz-gelbes Spatenstichpro-
    gramm im Landtags- und Bundestagswahljahr enden.
    Die Schiene bekommt zum wiederholten Male den ge-
    ringsten Anteil.

    Im Gegensatz zur Bundesregierung wollen wir klare
    Prioritäten beim Aus- und Neubau unserer Verkehrs-
    wege setzen. Wie man das macht, zeigen gerade die so-
    zialdemokratischen Verkehrsminister in den Ländern.
    Gebaut werden muss dort, wo der Verkehr stattfindet.
    Der Grundsatz kann nicht immer nur heißen: Bayern zu-
    erst.


    (Beifall bei der SPD – Patrick Döring [FDP]: Wenn in Schleswig-Holstein keine Straßen baureif sind, können wir doch nichts dafür!)


    Liebe Kolleginnen und Kollegen von der Union, ich
    bin froh, dass sich die FDP mit ihren Forderungen nach
    einer totalen Privatisierung der Wasser- und Schifffahrts-
    verwaltung sowie einem massiven Personalabbau im
    Bundeshaushalt 2013 noch nicht durchsetzen konnte.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Aber trotzdem: Es kann doch nicht wahr sein, dass Sie,
    Herr Ramsauer, ohne gesetzliche Grundlage in Ihrem
    Ministerium bereits anfangen, eine neue, riesige Zentral-
    behörde aufzubauen,


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Genau!)


    die wirklich niemand in diesem Land will.


    (Beifall bei der SPD)


    Gleichzeitig verunsichern Sie alle mit einer absurden
    Kategorisierung der Bundeswasserstraßen.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, die Bundesregie-
    rung stellt in ihrem Wohnungs- und Immobilienbericht
    fest, dass in Großstädten, Ballungszentren, aber auch in
    Universitätsstädten die Mieten 2011 um bis zu 10 Pro-
    zent gestiegen sind. Das trifft vor allen Dingen Familien,
    Alleinerziehende, Rentnerinnen und Rentner sowie Stu-
    dierende. Sie finden in den Innenstädten keine bezahlba-
    ren Wohnungen mehr. Wenn Haushalte mit einem Ein-
    kommen von 1 300 Euro 45 Prozent für Miete und
    Nebenkosten aufbringen müssen, dann ist die Belas-
    tungsgrenze deutlich überschritten. Was ist die Antwort
    der Bundesregierung? Ein Angriff auf das Mietrecht zu-
    lasten der Mieterinnen und Mieter!


    (Patrick Döring [FDP]: Das ist doch Quatsch!)


    Wenn Sie nicht endlich etwas tun, um die Mietpreis-
    spirale zu stoppen, wenn Sie nicht endlich etwas tun, um
    dem Neubau bezahlbarer Wohnungen Impulse zu geben,


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Daniela Wagner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    wenn Sie nicht endlich die energetische Sanierung ver-
    lässlich und ausreichend fördern, um die Heizkostenbe-
    lastungen zu senken, ohne dieses peinliche Spiel mit
    dem Bundesrat zu veranstalten,


    (Patrick Döring [FDP]: Unfassbar!)


    dann sind Sie dafür verantwortlich, dass die Menschen
    in unserem Land aufgrund steigender Mieten aus ihrem
    sozialen Umfeld verdrängt werden.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Schamlos!)


    Mit der Kürzung der Mittel für die Städtebauförde-
    rung, besonders der Mittel für das Programm „Soziale
    Stadt“, tun Sie ein Übriges, um den sozialen Frieden in
    unseren Städten zu gefährden.


    (Bartholomäus Kalb [CDU/CSU]: Wir kürzen doch bei der „Sozialen Stadt“ nicht! – Gegenruf des Abg. Johannes Kahrs [SPD]: Doch!)






    Sören Bartol


    (A) )


    )(B)


    (C (D Für die Betroffenen in Neukölln oder Hamburg-Wilhelmsburg muss es wie Hohn klingen, wenn der Minister und Sie von der Koalition erklären, dass Sie die Städtebauförderung konsolidiert haben. Tatsache ist: Die Mittel für Städtebauförderung belaufen sich auch in diesem Jahr wieder auf 455 Millionen Euro – auf diesen Betrag hatten Sie sie gekürzt –; das sind sage und schreibe 20 Prozent weniger als 2009. Im Vergleich zu 2009 haben Sie allein die Mittel für das Programm „Soziale Stadt“ um über die Hälfte zusammengestrichen. Die Haushälter der Koalition haben – das ist das Schlimme – gegenüber dem Regierungsentwurf nochmals um 10 Millionen Euro gekürzt. Da sieht man die soziale Kälte, vor allen Dingen natürlich wieder die der FDP, durchscheinen. (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Lachen der Abg. Dr. Claudia Winterstein [FDP] – Ulrike Gottschalck [SPD]: Ideologisch!)


    (Bettina Hagedorn [SPD]: So ist es!)


    Dass Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von der
    Union, das mittragen, finde ich unglaublich. Drei Jahre
    Kürzungen gerade in den Stadtbezirken, in denen am
    meisten für Integration und sozialen Zusammenhalt ge-
    leistet werden muss, sind genug!

    Der Hamburger Bürgermeister Olaf Scholz zeigt seit
    seiner Wahl, wie man in der Politik gegen steigende
    Mieten vorgehen kann. Er schließt ein Bündnis mit Woh-
    nungsunternehmen und Mieterverbänden, fördert den
    Bau neuer Wohnungen und entlastet so den Wohnungs-
    markt. Auch auf Bundesebene bräuchten wir endlich
    solch ein entschlossenes Vorgehen, Herr Minister.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Ja!)


    Ich sage: Führen Sie endlich die Heizkostenkompo-
    nente beim Wohngeld wieder ein! Dass die Energie-
    kosten gesunken sind, das glaubt Ihnen kein Mensch
    mehr.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: So ist es!)


    Stoppen Sie die Mietrechtsänderung und tun Sie endlich
    etwas gegen die Preisspirale am Wohnungsmarkt! Stop-
    pen Sie den Verkauf der bundeseigenen TLG-Wohnun-
    gen an einen privaten Investor! Es darf nicht sein, dass
    der Bund Wohnungen verkauft und die Mieterinnen und
    Mieter in die Hände von Finanzinvestoren fallen!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Fördern Sie den altersgerechten Umbau wieder mit
    Zuschüssen aus Bundesmitteln, damit ältere Menschen
    möglichst lange – das ist unser aller Ziel – in der eigenen
    Wohnung bleiben können!


    (Patrick Döring [FDP]: Willy-Brandt-Haus!)


    Mit Krediten allein ist vielen älteren Menschen nicht ge-
    holfen.

    Nehmen Sie die Kürzungen bei der Städtebauförde-
    rung zurück und investieren Sie in die Zukunft der
    Städte und Gemeinden, statt ihnen, wie Sie es tun, die
    Luft abzudrehen!

    Stocken Sie die Mittel zur Förderung der CO2-Gebäu-
    desanierung auf 2 Milliarden Euro auf und finanzieren
    Sie sie verlässlich in Ihrem eigenen Haushalt!


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der LINKEN)


    Wie unsicher die Einnahmen des Energie- und Klima-
    fonds sind, haben mittlerweile hoffentlich alle verstan-
    den.

    Die Menschen in unserem Land wollen einen starken
    Verkehrsminister, der Reformen bei der Finanzierung
    unserer Verkehrswege anpackt und sich nicht nur in ei-
    ner Reform des Flensburger Punktesystems verheddert.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Genau!)


    Ich glaube, dass die Menschen in unserem Land einen
    starken Bauminister brauchen, der sich für die sozialen
    Rechte der Mieterinnen und Mieter und für bezahlbaren
    Wohnraum einsetzt. Sie, Herr Minister Ramsauer, stehen
    ganz sicher nicht dafür. Deswegen ist klar: Wir werden
    Ihren Haushalt ablehnen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten der LINKEN und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN – Patrick Döring [FDP]: Was will die SPD? Keiner weiß das! Keine Ideen von der SPD!)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Oliver Luksic erhält nun das Wort für die FDP-Frak-

tion.


(Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Oliver Luksic


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Meine lieben Kolleginnen und Kolle-

    gen! Wir stehen für zukunftssichere Mobilität und kluge
    Infrastrukturpolitik. Der Einzelplan 12 bleibt trotz der
    notwendigen Haushaltskonsolidierung der größte Inves-
    titionshaushalt.


    (Daniela Wagner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist keine Leistung!)


    Die Opposition stellt es hier so dar, als ob die Koali-
    tion nichts tun würde, aber das Gegenteil ist der Fall.
    Kollege Kahrs hat die vielen internationalen Verpflich-
    tungen angesprochen. Wer hat die denn unterschrieben?


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber man muss es fortführen!)


    Wer ist die vielen Verpflichtungen eingegangen? Die
    meisten sind Herr Stolpe und Herr Tiefensee eingegan-
    gen, ohne eine solide Finanzierung zu haben.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das ist doch Unsinn!)






    Oliver Luksic


    (A) )


    )(B)


    (C (D Den Investitionsstau, den Sie beklagen, haben Sie verursacht, und wir arbeiten ihn jetzt ab, lieber Kollege Kahrs. (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Wenn Sie Geld nach Bayern umsteuern, dann wird das eben nichts!)


    Wir bekennen uns klipp und klar zur Notwendigkeit,
    die Infrastruktur auszubauen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Dann tun Sie es doch auch!)


    Wir haben den Haushalt um 750 Millionen Euro aufge-
    stockt;


    (Johannes Kahrs [SPD]: Einmalig! – Sören Bartol [SPD]: Einmaleffekte!)


    das ist ein großer Erfolg des Bundesministers Ramsauer
    und der Verkehrspolitiker der Koalition.

    Lieber Kollege Bartol, über den Verkauf von Woh-
    nungen werden hier Märchen erzählt. Auch der Berliner
    Senat verkauft doch gerade Wohnungen. Wer regiert
    denn da? Es ist die SPD.


    (Sören Bartol [SPD]: Wir sind hier aber im Bundestag!)


    Insofern ist das doch alles nicht glaubwürdig, was da
    von der SPD kommt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Wir werden von diesen 750 Millionen Euro einen be-
    sonders hohen Anteil den Wasserstraßen zur Verfügung
    stellen; das ist auch gut und richtig.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Genau!)


    Ich glaube, dass beispielsweise die Moselschleusen drin-
    gend Investitionen brauchen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Vergessen Sie Scharnebeck nicht! Elbe-Seitenkanal!)


    Es gibt hier in der Tat einen großen Unterschied zwi-
    schen unserer Politik und Ihrer Politik: Sie fordern auf
    der einen Seite immer mehr Ausgaben, und auf der ande-
    ren Seite werfen Sie uns, wenn wir mehr investieren,
    vor, Wahlgeschenke zu verteilen. Da muss sich die SPD
    schon entscheiden: Will sie mehr Investitionen, oder
    sind das Wahlgeschenke?


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sie sollen das mal durchfinanzieren!)


    Eines von beidem muss ja richtig sein. Elf Minuten ha-
    ben wir Ihnen jetzt zugehört, lieber Kollege Bartol.


    (Sören Bartol [SPD]: Und immer noch nichts verstanden! Das ist das Problem!)


    Ich habe aber keine einzige Idee von der SPD gehört.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Die Bilanz der Koalition ist gut.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Schlecht!)


    Wir haben unseren Koalitionsvertrag solide abgearbeitet.
    Die verschleppte Reform der Wasser- und Schifffahrts-
    verwaltung – immer wieder hat der Bundesrechnungshof
    darauf hingewiesen – sind wir angegangen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Sie zerschlagen die Wasserund Schifffahrtsverwaltung!)


    Das maritime Bündnis haben wir wieder zukunftsfest ge-
    macht; die Kollegen Rehberg, Winterstein und Staffeldt
    haben sich hierfür besonders eingesetzt.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Das Eisenbahnregulierungsgesetz haben wir auf den
    Weg gebracht und den Wettbewerb auf der Schiene ge-
    stärkt. Was den Schienenbonus betrifft, ist unter der Ver-
    antwortung der SPD elf Jahre nichts passiert. Wir tun
    etwas für den Lärmschutz und sorgen auch für den Ein-
    stieg in lärmabhängige Trassenpreise.


    (Beifall des Abg. Torsten Staffeldt [FDP] – Uwe Beckmeyer [SPD]: Das Geld ist doch das Problem! – Johannes Kahrs [SPD]: Dafür müssen Sie auch Geld ausgeben! Ohne Geld bringt das alles nichts!)


    Wir haben das begleitete Fahren mit 17 nach vorn ge-
    bracht, den Finanzierungskreislauf Straße eingeführt und
    mit dem Mautmoratorium letzten Endes Verlässlichkeit
    für das Gewerbe geschaffen. Jetzt gehen wir die überfäl-
    lige Reform des Verkehrszentralregisters an. Wir haben
    es geschafft, dafür zu sorgen, dass die Liberalisierung
    des Fernbusverkehrs angestoßen wird. Das ist eine Bi-
    lanz dieser Koalition, die sich sehen lassen kann, liebe
    Kolleginnen und Kollegen.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Entscheidend ist doch: Was will die Opposition?


    (Johannes Kahrs [SPD]: Ich denke, entscheidend ist, was die Regierung macht! Ich dachte immer, Sie regieren hier, nicht wir! Das müsste man mal ändern!)


    Im Haushaltsverfahren fordern Sie immer mehr Geld;
    das haben wir ja gerade gehört. Wir sind sehr viele Vor-
    haben angegangen. Die Kollegen von SPD und Grünen
    haben zum Einzelplan 12 zusammen Mehrausgaben in
    Höhe von 6,5 Milliarden Euro vorgeschlagen – nur zum
    Einzelplan 12 Mehrausgaben von 6,5 Milliarden Euro! –,
    aber keinen einzigen Einsparvorschlag zum Einzel-
    plan 12 gemacht.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Das ist doch Unsinn!)


    – Das kann man nachrechnen und nachlesen.


    (Sören Bartol [SPD]: Ich bin gespannt!)


    Sie haben keinen einzigen Einsparvorschlag gemacht.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Lesen bildet, denken hilft! Die Kombination macht’s!)


    Sie fordern die Erhöhung der Kfz-Steuer, die Einführung
    einer Logistikabgabe, die Grünen fordern die Einfüh-





    Oliver Luksic


    (A) )


    )(B)


    (C (D rung einer Citymaut, und Sie wollen alle möglichen Steuern erhöhen – eine Abzocke sondergleichen! (Johannes Kahrs [SPD]: Wer will denn die Pkw-Maut? Sie wollen doch die Pkw-Maut! Das ist doch die Abzocke!)


    Sie wollen immer weiter regulieren, ja sogar überregu-
    lieren: Citymaut, Pkw-Maut und andere Punkte, flächen-
    deckend Tempo-30-Zonen, Maut für alle. Regularitis,
    das ist Ihre Politik.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber die Maut wollen Sie doch!)


    Wir stehen für Mobilität. Das ist der Unterschied zu
    Ihnen, liebe Freunde.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Sie wollen doch die Pkw-Maut, Herr Kollege! – Daniela Wagner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist doch keine Mobilität, was Sie da organisieren! – Gegenruf des Abg. Volker Kauder [CDU/ CSU]: Nein! Mobilität ist nur das grüne Fahrrad, sonst nichts!)