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    Plenarprotokoll 17/208 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 I n h a l t : Erweiterung und Abwicklung der Tagesord- nung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) a) Zweite Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksachen 17/10200, 17/10202) . . . . . b) Beratung der Beschlussempfehlung des Haushaltsausschusses zu der Unterrich- tung durch die Bundesregierung: Finanz- plan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksachen 17/10201, 17/10202, 17/10826) I.14 Einzelplan 09 Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (Drucksachen 17/10809, 17/10823) . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Philipp Rösler, Bundesminister BMWi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Luther (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . . Wolfgang Tiefensee (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Michael Fuchs (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Michael Schlecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Joachim Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . Dr. Georg Nüßlein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Lindner (Berlin) (FDP) . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . I.15 Einzelplan 11 Bundesministerium für Arbeit und Soziales (Drucksachen 17/10811, 17/10823) . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land) (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Brigitte Pothmer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ursula von der Leyen, Bundesministerin BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Kurth (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Heinrich L. Kolb (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25361 A 25361 D 25361 D 25361 D 25362 A 25364 B 25367 A 25368 D 25370 D 25372 B 25374 B 25376 A 25378 B 25379 D 25381 D 25382 A 25382 C 25383 D 25384 D 25386 C 25388 D 25389 B 25390 B 25392 B 25392 C 25394 D 25392 C 25398 B 25400 A 25401 B 25402 D 25404 C 25405 D 25407 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Sabine Zimmermann (DIE LINKE) . . . . . . . . Karl Schiewerling (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Priska Hinz (Herborn) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Mast (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Max Straubinger (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VI: a) Erste Beratung des vom Bundesrat einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Führungs- gremien (GlTeilhG) (Drucksache 17/11270) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Fraktionen CDU/CSU, SPD, FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Neue Impulse für einen wirksamen und umfassenden Schutz der Afrikanischen Elefanten (Drucksache 17/11554) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Andreas Jung (Konstanz), Marie-Luise Dött, Michael Brand, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Michael Kauch, Horst Meierhofer, Angelika Brunkhorst, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Die UN-Klimakonferenz in Doha – Globalen Klimaschutz wirksam voran- treiben (Drucksache 17/11514) . . . . . . . . . . . . . . . d) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Stellungnahme der Bundesregierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Drucksache 17/8342) . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 1: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Hans-Christian Ströbele, Volker Beck (Köln), Ingrid Hönlinger, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Einrichtung eines Registers über unzuverlässige Unter- nehmen (Korruptionsregister-Gesetz) (Drucksache 17/11415) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Omid Nouripour, Volker Beck (Köln), Marieluise Beck (Bremen), weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Den am 12. September und am 4. Oktober 2001 ausgerufenen NATO- Bündnisfall beenden (Drucksache 17/11555) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt VII: a) Zweite und dritte Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zu dem Internationalen Übereinkommen von 2004 zur Kon- trolle und Behandlung von Ballastwas- ser und Sedimenten von Schiffen (Bal- lastwasser-Gesetz) (Drucksachen 17/11052, 17/11433) . . . . . b)–f) Beratung der Beschlussempfehlungen des Petitionsausschusses: Sammelübersich- ten 494, 495, 496, 497 und 498 zu Peti- tionen (Drucksachen 17/11358, 17/11359, 17/11360, 17/11361, 17/11362) . . . . . . . . . . . . . . . . . Zusatztagesordnungspunkt 2: Antrag der Abgeordneten Gabriele Groneberg, Dr. Wilhelm Priesmeier, Willi Brase, weiterer Abgeordneter und der Frak- tion der SPD: Wertschöpfung im ländlichen Raum absichern – Erzeugung und Einsatz reiner Pflanzenöle in der Land- und Forst- wirtschaft ausbauen (Drucksache 17/11552) . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.16 Einzelplan 17 Bundesministerium für Familie, Se- nioren, Frauen und Jugend (Drucksachen 17/10816, 17/10823) . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas Mattfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Steffen Bockhahn (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rolf Schwanitz (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dorothee Bär (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . 25408 A 25409 A 25411 A 25412 B 25413 B 25414 B 25415 D 25415 D 25416 A 25416 A 25416 B 25416 B 25417 A 25417 B 25417 D 25418 A 25418 A 25419 C 25421 C 25423 A 25424 A 25425 C 25427 C 25429 A 25430 A 25431 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 III Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörg von Polheim (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Namentliche Abstimmung . . . . . . . . . . . . . . . Ergebnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt II: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über den Umfang der Personen- sorge bei einer Beschneidung des männlichen Kindes (Drucksache 17/11295) . . . . . . . . . . . . . . . b) Erste Beratung des von den Abgeordneten Marlene Rupprecht (Tuchenbach), Katja Dörner, Diana Golze und weiteren Abge- ordneten eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes über den Umfang der Perso- nensorge und die Rechte des männli- chen Kindes bei einer Beschneidung (Drucksache 17/11430) . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Günter Krings (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Raju Sharma (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . Gabriele Lösekrug-Möller (SPD) . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Christine Buchholz (DIE LINKE) . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marieluise Beck (Bremen) (BÜND- NIS 90/DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Wolfgang Thierse (SPD) . . . . . . . . . . Dr. Maria Flachsbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt I: (Fortsetzung) I.17 Einzelplan 30 Bundesministerium für Bildung und Forschung (Drucksachen 17/10823, 17/10824) . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Helge Braun (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Eckhardt Rehberg (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . René Röspel (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Gohlke (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Heinz-Peter Haustein (FDP) . . . . . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Agnes Alpers (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Annette Schavan, Bundesministerin BMBF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Hagemann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martin Neumann (Lausitz) (FDP) . . . . . . Arfst Wagner (Schleswig) (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Michael Kretschmer (CDU/CSU) . . . . . . . . . Swen Schulz (Spandau) (SPD) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Albert Rupprecht (Weiden) (CDU/CSU) . . . . Tagesordnungspunkt III: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Regelung der betreu- ungsrechtlichen Einwilligung in eine ärztli- che Zwangsmaßnahme (Drucksache 17/11513) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25433 D 25435 A 25435 D 25437 C 25438 C 25439 C 25441 B 25441 B 25441 D 25443 B 25444 A 25446 A 25447 B 25448 A 25449 A 25449 C 25450 D 25451 B 25452 D 25453 D 25454 C 25455 A 25455 D 25457 B 25458 A 25459 B 25461 A 25461 B 25462 B 25463 B 25463 D 25465 D 25468 A 25469 A 25470 B 25472 C 25473 A 25473 B 25475 B 25477 B 25478 B 25480 B 25480 D 25481 D 25484 A 25484 B 25485 A 25486 B 25487 C 25488 C 25489 C IV Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeord- neten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt I.11: Einzelplan 14 – Bundesministerium der Verteidigung (207. Sit- zung, Tagesordnungspunkt I.11) . . . . . . . . . . Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN) zur Abstimmung über die Ausschuss- überweisung der Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Branden- burg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungspunkt VI d) 25491 A 25491 C 25493 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25361 (A) (C) (D)(B) 208. Sitzung Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25491 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Neuabdruck des Redebeitrags des Abgeordneten Dr. Hans-Peter Bartels (SPD) zum Tagesordnungspunkt: Einzelplan 14 – Bun- desministerium der Verteidigung (207. Sitzung, Tagesordnungspunkt I.11) Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Lassen Sie mich zum Ende dieser Debatte noch zwei Be- merkungen machen, die eine zu einem haushaltspoliti- schen Fachthema und die andere zur Debattenpolitik des Verteidigungsministers. Als Fachthema kann man sich ein Thema aussuchen; ich habe mich für die Beschaffung der Hubschrauber für unsere Bundeswehr entschieden. Seit 1990 planen wir die Einführung des Hubschraubers NH-90. Dabei haben wir die unterschiedlichsten Phasen der Nichtbeschaffung dieses Hubschraubers unter verschiedensten Regierun- gen erlebt. Auch Sozialdemokraten waren beteiligt, aber die drei Verteidigungsminister der letzten sieben Jahre gehörten einer anderen Fraktion an. Wir warten immer noch auf die ersten einsatzfähigen Hubschrauber. (Ingo Gädechens [CDU/CSU]: Ich bin schon mit einem geflogen!) – Wunderbar. Also einen hält er aus. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Und was für einen!) Jetzt ist nach Jahren der Verschiebung, Veränderung, Streckung beschlossen worden, nicht mehr 122, sondern nur noch 80 Hubschrauber anzuschaffen. Ich habe ein- mal nachgefragt, wie jetzt der Sachstand ist. Die Ant- wort des Staatssekretärs Beemelmans: Es wird weiterhin intensiv an einer für beide Seiten akzeptablen Lösung gearbeitet. – Auch das kommt nicht voran. Eigentlich kommt da gar nichts voran. Wir sind im Übrigen der Meinung: Wir brauchen eher mehr als weniger Hubschrauber, also keine Reduzie- rung. Wir brauchen Hubschrauber, um die regionalen Bündnisse, die wir stärken wollen, besser unterstützen zu können. Hier soll nicht systematisch reduziert wer- den, wie das bei dem Rest der Bundeswehr gemacht wird, sondern es müssen Schwerpunkte gesetzt werden. Für die Anschaffung des Kampfhubschraubers Tiger gilt Ähnliches. Deren Zahl soll von 80 auf 40 reduziert werden. Die Antwort ist die gleiche. Auch da gibt es noch keine Lösung. Wir sind allerdings damit einver- standen, dass hier die Anzahl reduziert wird. Wir brau- chen nicht mehr ganz so viele Kampfhubschrauber wie zu der Zeit der Bedrohung durch Panzer. Noch eines zu den Einsätzen in Afghanistan, die jetzt geplant werden. Es macht Freude, die Antworten des Staatssekretärs Beemelmans zu lesen. Frage: Wie oft ist der Einsatz in Afghanistan verschoben worden? Ant- wort: Für den UH-Tiger wurden die Planungen zweimal verschoben. Für den NH-90 ist der Einsatz insgesamt Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 22.11.2012 Bernschneider, Florian FDP 22.11.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 22.11.2012 Fischer (Göttingen), Hartwig CDU/CSU 22.11.2012 Glos, Michael CDU/CSU 22.11.2012 Granold, Ute CDU/CSU 22.11.2012 Groth, Annette DIE LINKE 22.11.2012 Hinsken, Ernst CDU/CSU 22.11.2012 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 22.11.2012 Kammer, Hans-Werner CDU/CSU 22.11.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. Koschorrek, Rolf CDU/CSU 22.11.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Dr. de Maizière, Thomas CDU/CSU 22.11.2012 Merkel (Berlin), Petra SPD 22.11.2012 Nink, Manfred SPD 22.11.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 22.11.2012 Sager, Krista BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 22.11.2012 Schaaf, Anton SPD 22.11.2012 Senger-Schäfer, Kathrin DIE LINKE 22.11.2012 Spatz, Joachim FDP 22.11.2012 Dr. Wadephul, Johann David CDU/CSU 22.11.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 22.11.2012 Anlagen 25492 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 (A) (C) (D)(B) dreimal verschoben worden. – Auch die jüngere Ge- schichte ist, was die Hubschrauber angeht, also keine Er- folgsgeschichte. Sie müssen sich da besonders anstren- gen. Sie sind nicht der Erste, der sich anstrengen muss, aber vielleicht erreichen Sie wirklich ein Ergebnis hin- sichtlich des Einsatzes in Afghanistan im nächsten Jahr. Der MH-90 ist der Ersatz für „Sea King“ und „Sea Lynx“, ein Marinehubschrauber, welchen Musters auch immer. Die erste Auslieferung war einmal für 1999 ge- plant, dann für 2011, dann für 2015. Im Moment gibt es noch kein neues Datum, weil es keinen Vertrag gibt. Bis heute gibt es keinen Beschaffungsvertrag für einen neuen Marinehubschrauber. So können Sie mit den An- forderungen unserer – zugegeben – kleinsten, aber nicht unwichtigsten Teilstreitkaft nicht umgehen. Ich habe Ihnen einmal ein wunderschönes Foto mit- gebracht, das in einer regionalen Tageszeitung zu sehen war. Darauf sehen Sie fünf „Sea-King“-Hubschrauber, nicht flugfähig, auf einem Ponton, der auch nicht von selbst fährt, gezogen von einem Schlepper durch den Nord-Ostsee-Kanal bei der Verlegung von Kiel nach Nord- holz. Das soll nicht die Zukunft der Marine oder der Hubschrauberei werden. (Dr. Reinhard Brandl [CDU/CSU]: Das stimmt!) Aber es ist ein Sinnbild dafür, dass hier etwas nicht funk- tioniert. Reformieren Sie das Beschaffungswesen so, dass die Maschinen zulaufen. Dies ist alles schon lange geplant und muss jetzt kommen. (Inge Höger [DIE LINKE]: Braucht es aber nicht!) Bezüglich des leichten Unterstützungshubschraubers haben wir im Verteidigungsausschuss relativ einhellig beschlossen: Wir wollen ihn haben. Dafür ist im Vertei- digungshaushalt für nächstes Jahr Geld eingestellt. Jetzt bin ich gespannt, ob Sie das hinbekommen. Der Be- schluss ist da, das Geld ist da, jetzt müssen Sie ihn nächstes Jahr beschaffen. Versuchen Sie das einmal! Meine zweite Bemerkung bezieht sich auf die Debat- tenpolitik. Wir haben in der Frankfurter Rundschau in einem Aufsatz vom Verteidigungsminister gelesen, dass er sich Gedanken darüber macht, wie die Debatte zu Auslandseinsätzen in Deutschland befeuert werden kann. Er schreibt zu den Auslandseinsätzen: Welche Überzeugungen leiten uns Deutsche dabei? Welche Ansprüche stellen wir dabei an uns selbst? Diskussionen? Fehlanzeige! Nun gibt es eine Diskussion, die der Verteidigungs- minister selbst angestoßen hat: Das ist die über Vetera- nen. Da bin ich nicht so ganz sicher, dass das die Diskus- sion ist, die wir in Deutschland am dringendsten zu führen haben. Es soll auch eine Studie des Sozialwissen- schaftlichen Instituts der Bundeswehr geben, die besagt: Das ist in Deutschland nicht von zentralem Interesse. Ich glaube, auch die Soldaten, die aus einem Einsatz zurück- gekehrt sind, interessiert nicht, ob man sie als Veteranen bezeichnet. Das ist für einen 34-jährigen Industriemeis- ter, der als Hauptfeldwebel in Afghanistan im Einsatz war, sicherlich nicht der richtige Begriff, um sich damit identifizieren zu können. Sie können diese Debatte gerne zu einem guten Ende bringen, aber es ist nicht die wich- tigste Debatte, die wir zu führen haben. Wir sollten vielmehr eine andere Debatte führen – ich bin auch dankbar dafür, dass das schon zweimal ange- klungen ist –, aber wir müssten sie separat führen. Sie betrifft das, was Frau Bundeskanzlerin bei der Bundes- wehrtagung in Strausberg auf den Punkt gebracht hat – ich zitiere –: Um aber unsere sicherheitspolitischen Ziele erfolg- reich verfolgen zu können, sind wir als EU oder als NATO-Partner auch darauf angewiesen, dass in Zu- kunft auch andere Länder – insbesondere die, die wirtschaftspolitisch an Bedeutung gewinnen – Ver- antwortung übernehmen. Das sage ich ganz beson- ders im Hinblick auf Schwellenländer. Sie fügt dann hinzu: Oftmals reicht es aber nicht, neue Partner nur zu er- mutigen. Vielmehr geht es auch um Ertüchtigung. Ertüchtigung setzt bereits bei guter Regierungsfüh- rung an. Sie kann ebenso Ausbildung wie auch Un- terstützung bei der Ausrüstung bedeuten. Das sind bedeutungsschwere Ankündigungen. Es ist sozusagen eine Art Paradigmenwechsel in der Sicher- heitspolitik der Bundesrepublik Deutschland. Da geht es nicht mehr um Bündnisse, sondern um einzelne Länder in anderen Regionen, in denen wir nicht selbst sicher- heitspolitische Verantwortung übernehmen wollen. Das ist vielleicht keine Erfindung dieser Regierung, sondern wir haben schon bei dem von Rot-Grün beschlossenen Einsatz in Osttimor festgestellt, dass es nicht immer sinnvoll ist, dass Deutschland sich überall auf der Welt militärisch engagiert. Sicherlich sollten wir Partner haben, aber wir müssen auch die Debatte führen, welche Partner wir haben wol- len und welche Unterstützung wir ihnen geben wollen. Ausrüstungsunterstützung ist sicherlich nicht das Erste, was einem dazu einfällt. Vielleicht fangen wir besser mit politischer Unterstützung an und kommen dann zur Aus- bildungsunterstützung, Herr Minister. Jetzt haben Sie noch die Chance, bei der Bundeswehrreform nachzu- steuern und die Schulkapazitäten der Bundeswehr nicht ganz so stark zu reduzieren. Statt sie nur auf den eigenen Bedarf zu reduzieren, sollten Sie eher zusätzliche Kapa- zitäten für internationale Lehrgänge schaffen. Wenn Sie diese Politik machen wollen, brauchen Sie Ausbildungskapazitäten – vielleicht auch in Mali, aber zunächst einmal bei uns in Deutschland. Das kann man systematisch tun, wenn man eine solche Politik verfol- gen will. Rüstungsexporte in Länder, die für uns bisher nicht infrage gekommen sind, fallen uns nicht an erster Stelle ein. Natürlich ist Indien für uns ein Partner in diesem Bereich. Das ist richtig. Ob das auch für Indonesien gilt, Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 208. Sitzung. Berlin, Donnerstag, den 22. November 2012 25493 (A) (C) (D)(B) wäre diskussionswürdig. Saudi-Arabien ist es ganz si- cher nicht, Herr Minister. Diese Diskussion müssen wir führen. Vielen Dank. Anlage 3 Erklärung der Abgeordneten Undine Kurth (Quedlinburg) (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) zur Abstim- mung über die Ausschussüberweisung der Stel- lungnahme der Bundesregierung zu den Fort- schrittsberichten „Aufbau Ost“ der Länder Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpom- mern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen für das Berichtsjahr 2010 (Tagesordnungs- punkt VI d) Hiermit erkläre ich im Namen meiner Fraktion Bünd- nis 90/Die Grünen, dass die Stellungnahme der Bundes- regierung zu den Fortschrittsberichten „Aufbau Ost“ auf Drucksache 17/8342 entgegen unserem anderslautenden Votum an den Haushaltsausschuss zur federführenden Beratung überwiesen werden soll. 208. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 09 Wirtschaft und Technologie Epl 11 Arbeit und Soziales TOP VI, ZP1 Überweisungen im vereinfachten Verfahren TOP VII, ZP2 Abschließende Beratungenohne Aussprache Epl 17 Familie, Senioren, Frauen und Jugend TOP II Beschneidung Epl 30 Bildung und Forschung TOPIII Ärztliche Zwangsmaßnahmen im Betreuungsrecht Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Georg Nüßlein


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Meine Damen! Meine Herren! Ich

    wollte eigentlich mit ein paar Worten zum Haushalt an-
    fangen. Ich muss aber zunächst auf das eingehen, was
    Sie, Herr Krischer, hier gerade abgeliefert haben. Es ist
    nämlich ein Skandal – um eines Ihrer Worte zu gebrau-
    chen –, was Sie hier tun. Sie haben es sich einfach ge-
    macht: Sie verunglimpfen das, was der Kollege vorher
    gesagt hat. Ich unterstelle Ihnen einmal, dass Sie es intel-
    lektuell durchaus begriffen haben. Aber Sie schaffen
    sich eine Basis, um leichter dagegen anargumentieren zu
    können, und das ist, mit Verlaub, extrem unanständig.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Kollege Pfeiffer hat ganz deutlich formuliert, dass er
    nicht Menschen, sondern das, was Sie als Regelungen
    vorschlagen, gemeint hat. Er hat nicht einmal gesagt, er
    habe Sie gemeint. Auch das könnte man vielleicht noch
    glauben; das wäre in diesem Zusammenhang ja nicht
    ganz abwegig. Er hat klar gesagt, er habe Regelungen
    gemeint, zu denen Sie sagen: Derjenige, der in Zukunft
    Hartz IV bekommt, soll sich dem Arbeitsmarkt nicht
    mehr zwingend zur Verfügung stellen. – Sie wollen ei-
    nen falschen Weg einschlagen. Das wird man im Deut-
    schen Bundestag doch wohl noch sagen dürfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE Dr. Georg Nüßlein GRÜNEN]: Stimmt doch gar nicht! Ist auch noch inhaltlich falsch, was Sie da behaupten!)





    (A) (C)


    (D)(B)


    Wenn Sie wenigstens nicht so weitergemacht hätten.
    Sie behaupten falsche Dinge, nur weil es gerade in Ihre
    Argumentation passt. Sie sagen: Offensive Energiepoli-
    tik findet mit diesem Etat nicht statt. – Das ist falsch.
    Das Ganze wird allerdings von einem Jahrzehnte wäh-
    renden Subventionstatbestand überlagert, nämlich der
    Steinkohlethematik. Sie hätten sagen können: Lassen Sie
    uns alle miteinander aufpassen, dass uns dergleichen mit
    den erneuerbaren Energien nicht noch einmal passiert.
    Das wäre einmal ein richtiges Wort von Ihnen gewesen.
    Wir sollten uns Probleme dieses Ausmaßes nicht noch
    einmal einhandeln.

    Sie behaupten, offensive Energiepolitik fände nicht
    statt, wohl wissend, dass sich die Finanzierung der Ener-
    giewende über mehrere Etats verteilt. Beispielsweise
    sind die Mittel für die Umsetzung des EEG insbesondere
    im Einzelplan des Umweltministeriums veranschlagt.
    Das alles wissen Sie, und trotzdem stellen Sie die Dinge
    hier in einen falschen Zusammenhang. Ich halte das für
    ausgesprochen unredlich. Ich würde mir wünschen, dass
    Sie das in Zukunft unterlassen. Ich hatte mehrfach genau
    dieses Problem mit Kolleginnen und Kollegen von den
    Grünen. Es ging sogar so weit, dass ich einmal jemanden
    abmahnen musste, weil sie explizit das Gleiche gemacht
    hat, nämlich etwas Falsches behauptet und dann dagegen
    argumentiert hat. Das sollte man im Umgang miteinan-
    der nicht tun. Das sagt jemand, der durchaus etwas
    hemdsärmelig ist. Es ist nicht so, dass ich nichts ertragen
    kann. Aber es wäre schön, bei der Wahrheit zu bleiben.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Hubertus Heil [Peine] [SPD]: Reden Sie noch über die Wirtschaftspolitik?)


    Lassen Sie mich, weil es schon angemahnt wurde,
    jetzt über das Thema reden. Der Etat des BMWi beträgt
    6,1 Milliarden Euro. Überschlägig sind es 2 Prozent des
    Gesamthaushaltes. Er ist klein, aber oho. Das mag vor-
    kommen. Aber, meine Damen und Herren, die Schwer-
    punkte sind spannend.

    Die Innovationsförderung ist mit 2,3 Milliarden Euro
    einer der Schwerpunkte im Haushaltsansatz des BMWi.
    Darunter fällt das Zentrale Innovationsprogramm Mittel-
    stand, kurz: ZIM, das auf 510 Millionen Euro aufge-
    stockt werden soll.

    Ich habe mir erlaubt, die IHK Schwaben zu bitten,
    dieses Programm zu evaluieren. Dies ist ganz spannend.
    Ich kann Ihnen nur empfehlen, vor Ort zu schauen, was
    wir damit organisieren und provozieren. 40 Prozent der
    200 Unternehmen, die an dieser Umfrage, die die IHK
    organisiert hat, teilgenommen haben, hätten ihr Innova-
    tionsprojekt ohne das ZIM nicht bewerkstelligt. 37 Pro-
    zent verfügen nun durch das ZIM über Kontakte zu an-
    deren Unternehmen des Kammergebietes, welche zuvor
    nicht bestanden. Fast jedes fünfte Unternehmen hat auf
    Grundlage des ZIM Kontakte zu Universitäten, zu Hoch-
    schulen und zu diversen Forschungseinrichtungen ge-
    knüpft. 95 Prozent der neu entstandenen Jobs sollen über
    den Programmlauf hinaus beibehalten werden. Und

    96 Prozent der Unternehmen haben angegeben, sie wür-
    den sich wieder an einem solchen Innovationsprojekt be-
    teiligen. Das ist beeindruckend. Es hat mich nicht nur
    gefreut, dass die Umfrage gemacht wurde, sondern auch,
    dass sich die Wirkung dieses Programmes bestätigt hat.
    Das zeigt, dass wir einerseits zu Recht auf Innovation
    und andererseits zu Recht auf den Mittelstand setzen.

    Dem Mittelstand ist ein spezielles Kapitel im Haus-
    halt gewidmet unter dem Motto „Gründen, Wachsen, In-
    vestieren“. Es wird mit 874 Millionen Euro dotiert. Ich
    möchte noch einmal sagen, weil wir heute schon viel
    über die Konjunktur gehört haben: Wir alle wissen – je-
    denfalls unsere Seite; bei Ihnen bin ich mir nicht immer
    sicher –, dass wir die robuste konjunkturelle Lage dieses
    Landes dem deutschen Mittelstand und den produktiven
    Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern verdanken.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir haben viele negative Dinge zur konjunkturellen
    Lage gehört. Dies ist offenbar dem Wahlkampf geschul-
    det. Wir übersehen überhaupt nicht, dass das europäi-
    sche Umfeld natürlich Auswirkungen darauf hat, was
    sich in Deutschland abspielt, Herr Schlecht. Spannend
    fand ich Ihre Abgrenzung nach Good and Bad Jobs. Ich
    verstehe nicht, wie Sie diese Abgrenzung machen. So
    wie Sie es beschreiben, kann es nicht sein. Selbst wenn
    es so wäre, hätten wir keine Überschusse in den Sozial-
    kassen. Das wäre doch nicht so, wenn dies alles Jobs wä-
    ren, die prekär bzw. jenseits der Sozialversicherungs-
    pflicht sind. Das glaube ich nicht. Das ist angesichts der
    Zahlen unrealistisch. Deshalb bitte ich auch Sie, keine
    Unwahrheiten zu verbreiten.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Natürlich spielt das europäische Umfeld eine Rolle.
    Man kann sich die Frage stellen: Wie geht man damit
    um? Die Linke hat angedeutet, die deutschen Exporte
    seien daran schuld. Ich weiß nicht, was Sie tun wollen.
    Wollen Sie dafür Sorge tragen, dass wir weniger expor-
    tieren?


    (Michael Schlecht [DIE LINKE]: Mehr importieren!)


    Bei einer exportorientierten Nation bedeutet das im Um-
    kehrschluss den Abbau von Jobs. Das halte ich für aus-
    gesprochen schlecht, Herr Schlecht.

    Im Übrigen finde ich, dass die Themen, die hier sonst
    angesprochen werden – Euro-Bonds, Bankenunion, die
    grüne Altschuldentilgung –, sicher kein Beitrag dazu
    sind, mit der Schuldenkrise richtig umzugehen. Diese
    Vorschläge senken die Zinsen in den Schuldnerländern.
    Damit verursachen wir falsche Marktsignale. Ferner ge-
    hen sie zulasten unserer Bonität. Sie erhöhen unsere Zin-
    sen. Ich brauche Ihnen nicht zu sagen, welche Schwie-
    rigkeiten das in unseren Haushalten auslösen würde.

    In den Haushaltsdebatten habe ich vielfach gehört,
    wie wenig ambitioniert dieser Haushalt in toto sei. Ich
    möchte einmal festhalten: Die Aufstockung des Stamm-
    kapitals des ESM um 8,7 Milliarden Euro belastet unse-
    ren Haushalt. Die SPD hat – wenn ich es richtig zusam-
    mengerechnet habe – 6,3 Milliarden Euro Mehrausgaben





    Dr. Georg Nüßlein


    (A) (C)



    (D)(B)


    beantragt. Dabei haben Sie vorgeschlagen, was man
    denn alles noch zusätzlich machen könnte.

    Bei den Grünen habe ich nur die Vorschläge zum Um-
    welt- und dem Entwicklungshilfeetat zusammengezählt.
    Dabei bin ich auf 3,4 Milliarden Euro gekommen, die
    Sie gern mehr hätten.


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das ist alles gegenfinanziert!)


    Also, Haushaltskonsolidierung heißt bei Ihnen jeden-
    falls nicht sparen.


    (Oliver Krischer [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch! – Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Doch!)


    Jetzt komme ich zum Parteitag der Grünen und zu
    dem, was gelegentlich von der SPD vorgeschlagen wird.
    Sie haben ganz deutlich gesagt, was Sie machen wollen:
    Sie wollen Steuern erhöhen; Sie wollen Substanzsteuern
    erheben.


    (Priska Hinz [Herborn] [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Subventionen kürzen!)


    Sie wollen genau die Dinge, die hier mehrfach andisku-
    tiert wurden. Das ist Ihre Vorstellung von Sparen. Mich
    ärgert in diesem Zusammenhang, dass Sie es auch noch
    fertigbringen, die Leute zu täuschen.

    Ich habe vor kurzem mit einer netten Ärztin gespro-
    chen. Diese hat mir erklärt, dass sie alles toll findet: Die
    Millionäre werden zur Kasse gebeten. Ich habe ihr da-
    raufhin gesagt: Überlege einmal, was du verdienst und
    was du am Ende bezahlen wirst. – Sie hat mir das erst
    dann geglaubt, als ich ihr vorgerechnet habe, ab wann
    Ihr erhöhter Spitzensteuersatz greifen wird. Dann ist ihr
    klar geworden, dass sie mit dabei ist.

    Tun Sie also doch hier nicht so, als ob es am Schluss
    die Millionäre treffen würde. Das stimmt doch nicht. Die
    Mittelschicht wird es sein. Sie sind wieder auf dem Weg,
    eine Kuh auf einer Wiese melken zu wollen, auf der es
    keinen Zaun gibt. Nur die wenigen Kühe, die angepflockt
    sind, die Mittelständler, die Mittelschicht, werden Sie am
    Schluss damit erwischen, wenn Sie denn gewählt wer-
    den. Ich glaube nicht, dass man mit einem solchen Vor-
    schlag, mit einem solchen Programm gewählt wird. Ich
    glaube, dass es gut ist, dass wir auf dieser Seite des Hau-
    ses dafür sorgen, dass der konjunkturelle Aufschwung in
    Deutschland anhält. Die Voraussetzung hierfür ist, dass
    wir im nächsten Jahr eine entsprechende Mehrheit be-
    kommen, und diese werden wir bekommen.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Kollege Dr. Georg Nüßlein. – Nächster

Redner ist für die Fraktion der Sozialdemokraten unser
Kollege Hubertus Heil. Bitte schön, Kollege Hubertus
Heil.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hubertus Heil


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-

    nen und Kollegen! Ich muss ganz offen sagen: Ich bin
    mir mit Blick auf die Menschen, die uns vor den Fern-
    sehschirmen und auf der Tribüne zuschauen, nicht ganz
    sicher, ob die unterkomplexe Art und Weise, in der die
    politischen Ränder eine wirtschaftspolitische Debatte
    führen, wirklich immer eine Werbung für unsere Demo-
    kratie ist.


    (Beifall bei der SPD)


    Was meine ich? Was haben wir heute gehört? Auf der
    einen Seite haben wir das eine Extrem gehört: Alles
    wunderbar, rosarote Brille, regierungsamtlich. Auf der
    anderen Seite hat die Linkspartei gesagt: Die Welt geht
    unter.

    Ein realistischer Blick auf unsere wirtschaftspoliti-
    sche Situation würde uns auf Folgendes bringen: Ja, es
    ist richtig: Wir stehen nach wie vor stärker da als andere
    Volkswirtschaften in Europa, die vergleichbar sind. Das
    hat Ursachen, über die man diskutieren kann.

    Es stellt sich die Frage, wer das gemacht hat. Sie sa-
    gen: Wir haben es gemacht. – Wir sagen: Wir haben es
    gemacht. – Ich glaube, das interessiert die Leute gar
    nicht mehr; denn Tatsache ist: Es ist vor allem das Ver-
    dienst von fleißigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitneh-
    mern und von tüchtigen Unternehmen in diesem Land,
    die dafür gesorgt haben, dass wir so gut dastehen.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD – Dr. Georg Nüßlein [CDU/CSU]: Das haben wir heute schon mal gehört!)


    Tatsache ist, dass wir eine starke industrielle Wert-
    schöpfungsbasis haben. Es ist vollkommen richtig, Herr
    Fuchs, was Sie da beschrieben haben. Auf der anderen
    Seite gibt es aktuell in diesem Land aber auch Fehlent-
    wicklungen. Es ist sozialversicherungspflichtige, gute
    Arbeit entstanden. Es ist aber auch prekäre Arbeit ent-
    standen, die man zurückdrängen muss. Es ist nicht in
    Ordnung, wenn Menschen 3 oder 4 Euro pro Stunde ver-
    dienen. Es gibt einen Missbrauch von Zeit- und Leihar-
    beit.

    Meine Bitte an die beiden extremen Ränder hier im
    Hause ist,


    (Manfred Grund [CDU/CSU]: „Extreme Ränder“? Wo lebst du denn? – Patrick Döring [FDP]: Unfassbar!)


    weder mit einer rosaroten Brille noch mit Untergangs-
    szenarien unser Land zu beschreiben, sondern mit einem
    realistischen Blick festzustellen, dass wir nach drei Jah-
    ren guter konjunktureller Entwicklung im kommenden
    Jahr in schwieriges Fahrwasser geraten.

    Herr Rösler, was Sie sich zurechnen lassen müssen,
    ist Folgendes: Sie haben sich in den letzten drei Jahren
    auf einer guten Konjunktur ausgeruht sowie auf Ent-
    scheidungen von Vorgängerregierungen, auf den Leis-
    tungen von anderen. Sie mahnen jetzt immer Strukturre-
    formen in anderen Ländern an. Das ist gar keine Frage;
    das muss in vielen Ländern sein. Aber sagen Sie mal:





    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Welche einzige Strukturreform haben Sie eigentlich in
    Ihrer Amtszeit zu verantworten? Mir fällt keine ein.

    Sie müssen sich als Bundesminister für Wirtschaft be-
    rechtigte Fragen stellen lassen. Diese sind vorhin ange-
    sprochen worden. Ich will diese nur noch einmal unter-
    streichen. Dabei geht es um die Frage, welche Initiativen
    Sie ergriffen haben, um dem Mittelstand in Deutschland
    wirksam zu helfen. Wo sind Ihre Initiativen für eine
    durchgreifende Entlastung des Mittelstands von über-
    flüssiger Bürokratie?

    Wo ist Ihre versprochene steuerliche Forschungsför-
    derung, um Innovationen zu unterstützen? Worin besteht
    eigentlich Ihre Initiative gegen den Fachkräftemangel?
    Kommen Sie mir jetzt nicht mit der Bluecard! 138 Men-
    schen sind darüber ins Land gekommen. Ist das wirklich
    die Antwort auf die sich auftuende Spaltung des Arbeits-
    marktes? Immer mehr Unternehmen suchen händerin-
    gend qualifizierte Fachkräfte, und auf der anderen Seite
    sind Menschen in unserem Land nach wie vor abgehängt
    in prekärer Beschäftigung oder stehen ganz draußen.

    Meine Damen und Herren, zum Thema „Fachkräftesi-
    cherung“ muss man eines sagen: Wenn die Fachkräfte in
    der Regierung fehlen, ist es kein Wunder, dass das Fach-
    kräftekonzept dieser Regierung fehlt.


    (Beifall bei der SPD – Volker Kauder [CDU/ CSU]: Dem SPD-Kanzlerkandidaten fehlen ja zunehmend die Fachkräfte!)


    – Herr Kauder, Sie können in Ihrer berühmten Art he-
    rumblöken, wie Sie wollen.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: An Ihre Frechheiten komme ich gar nicht ran!)


    Sie werden nicht verhindern können, dass dieser Wirt-
    schaftsminister sich einer weiteren Frage stellen muss,
    nämlich der Frage, ob er seiner Verantwortung im Be-
    reich der Energieversorgung gerecht wird. Mit dieser
    Frage möchte ich mich etwas intensiver auseinanderset-
    zen.


    (Holger Krestel [FDP]: Was haben Sie gemacht, bevor Sie nach vorne gegangen sind?)


    Sie halten sehr viele Reden dazu. Dabei muss ich Fol-
    gendes feststellen: Die Energiewende in diesem Land
    droht aufgrund Ihrer Untätigkeit zu stocken oder gegen
    die Wand gefahren zu werden.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie beklagen die Erhöhung der EEG-Umlage in die-
    sem Herbst. Ja, seit wann ist die denn explodiert? Seit
    dem Jahr 2010, unter schwarz-gelber Regierungsverant-
    wortung, und das deshalb, weil Sie keine Vorstellung ha-
    ben, wie diese Energiewende gemanagt wird und wie
    eine Umsetzung erfolgen muss.

    Lassen Sie uns darüber unterhalten, wie man die
    Energiewende angesichts dieser kurzen Zeiträume be-
    werkstelligen könnte. Es handelt sich ja um eine dop-
    pelte Energiewende, mit sehr ehrgeizigen Klimaschutz-
    zielen und dem Ausstieg aus der Atomkraft. Versuchen

    Sie nicht immer, den anderen die Schuld zuzuschieben,
    sondern werden Sie Ihrer Verantwortung gerecht!

    Wir werden Vorschläge machen und durchsetzen, die
    klar besagen: Wir wollen den Ausbau erneuerbarer Ener-
    gien. Wir brauchen ein Marktdesign, um Stück für Stück
    über das EEG die Erneuerbaren marktfähig zu machen
    und in die Direktvermarktung zu überführen. Wir müs-
    sen dafür sorgen, dass auch im konventionellen Bereich
    gesicherte Kapazitäten vorhanden sind, um die Versor-
    gungssicherheit in diesem Land zu gewährleisten.

    Sie haben nichts gemacht seit Fukushima. Sie sind ei-
    nen Zickzackkurs gefahren. Sie haben Planungs- und In-
    vestitionssicherheit kaputt gemacht. Mit Blick auf Nie-
    dersachsen – unsere gemeinsame Heimat, Herr Rösler –
    will ich Ihnen ein aktuelles Beispiel nennen: Sie haben
    im Bereich Offshore große Ankündigungen gemacht,
    sind untätig geblieben, und heute erleben wir die kata-
    strophalen Folgen.

    Sagt Ihnen das Unternehmen SIAG Nordseewerke in
    Emden etwas?


    (Patrick Döring [FDP]: Mehr als Ihnen!)


    Da verschwinden gerade Tausende von Arbeitsplätzen
    im Bereich der erneuerbaren Energien, in der Offshore-
    anbindung, weil Sie nicht dafür gesorgt haben, dass die
    Voraussetzungen für Planungs- und Investitionssicher-
    heit geschaffen werden konnten.

    Große und kleine Unternehmen, sowohl die großen
    EVU als auch die Stadtwerke, ziehen sich von den Off-
    shoreinvestitionen zurück, weil Sie keine Planungs- und
    Investitionssicherheit geschaffen haben. Sie haben keine
    Antwort darauf gegeben, wie der Netzausbau vorankom-
    men soll. Damals, als wir gesagt haben: „Wir brauchen
    eine deutsche Netz AG, um privates Kapital öffentlich
    abgestützt zum Netzausbau zu mobilisieren“, haben Sie
    sich geweigert. Heute haben wir den Salat, weil das zu-
    ständige Unternehmen – übrigens ein holländisches
    Staatsunternehmen – nicht investitionsstark ist.

    Meine Damen und Herren, dieser Minister ist ein
    Energiewendeversager. Das ist ein Standortrisiko für
    Deutschland.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Sie müssen sich zurechnen lassen, dass Sie Verantwor-
    tung dafür tragen, dass nicht nur die Versorgungssicher-
    heit für dieses Industrieland mittlerweile zu einem Pro-
    blem geworden ist, sondern auch die Bezahlbarkeit der
    Energie sowohl für die Unternehmen als auch für die
    Verbraucher.

    Lassen Sie mich einen Satz sagen zu den Ausnahmen
    für energieintensive Unternehmen. Es bleibt dabei: Aus-
    nahmen für energieintensive Betriebe, die im internatio-
    nalen Wettbewerb stehen, für Betriebe in den Grund-
    stoffindustrien, sind hochgradig richtig; denn diese
    Unternehmen würden sonst ihre Standorte verlagern,
    weil es in anderen Ländern bestimmte Regime nicht gibt
    und die Energiekosten niedriger sind. Für die energiein-
    tensiven Unternehmen, die alle Effizienzmaßnahmen





    Hubertus Heil (Peine)



    (A) (C)



    (D)(B)


    ausgeschöpft haben, die im internationalen Wettbewerb
    stehen, sind diese Ausnahmen richtig.

    Aber falsch ist Ihre Ausweitung auf Unternehmen, die
    überhaupt nicht im Wettbewerb stehen. Sie diskreditieren
    die notwendigen Ausnahmen für energieintensive Be-
    triebe, indem Sie diese Ausnahmen ohne Sinn und Ver-
    stand ausgeweitet haben. Das Ergebnis ist, dass die Ver-
    braucher, aber auch andere Unternehmen für die Folgen
    zu zahlen haben, nämlich durch eine erhöhte EEG-Um-
    lage. Das ist die Wahrheit. Wir müssen diese Ausnahmen
    zurückführen auf die Unternehmen, die sie tatsächlich
    brauchen.


    (Beifall bei der SPD)


    Sie bekommen es nicht einmal hin, ein vernünftiges
    Management dieser Energiewende zu organisieren. Da
    verhakeln sich Ressorts. Früher war es Herr Röttgen ge-
    gen Herrn Rösler, heute ist es Herr Altmaier gegen Herrn
    Rösler. Ramsauer sitzt noch irgendwo herum, Schavan
    wäre auch zuständig. Ich sage ja nicht, dass es nicht auch
    zu anderen Regierungszeiten Ressortauseinandersetzun-
    gen gegeben hätte. Das ist ganz natürlich, weil man ja
    unterschiedliche Zuständigkeiten hat. Nur: In rot-grüner
    Zeit gab es damals am Ende des Tages beispielsweise
    immer eine Koordinierung durch das Kanzleramt. Als
    sich Werner Müller und Jürgen Trittin nicht immer einig
    waren, hat Frank-Walter Steinmeier dafür gesorgt, dass
    wir zu Lösungen gekommen sind. Wo ist eigentlich Herr
    Pofalla im Bereich der Energiewende, meine Damen und
    Herren? Wenn Sie es nicht schaffen, auf Bundesebene
    einig zu sein, dann ist es kein Wunder, dass Sie die Ko-
    ordinierung mit den Ländern nicht hinbekommen.

    Sie haben keinen Masterplan.


    (Volker Kauder [CDU/CSU]: Say it in German, please!)


    Sie haben keine Antworten auf die Frage, wie wir die
    Energiewende hinbekommen. Sie sind verantwortlich
    für steigende Strom- und Energiekosten in diesem Land.
    Sie haben Planungs- und Investitionssicherheit kaputt
    gemacht. Deshalb sage ich: Wir müssen 2013 mit dem
    aufräumen, was Sie hinterlassen haben.


    (Beifall bei der SPD)


    Das ist für mich der entscheidende Punkt: Sie haben
    sich drei Jahre lang auf einer guten Konjunktur ausge-
    ruht. Sie haben keine Zukunftsvorsorge betrieben, weder
    in der Energiepolitik noch in Bezug auf die demografi-
    sche Entwicklung. Wie Sie es nach drei Jahren guter
    konjunktureller Entwicklung schaffen, ein Loch von
    1,6 Milliarden Euro in die Arbeitslosenversicherung zu
    reißen, das müssen Sie uns eigentlich einmal erklären.
    Sie haben die Sozialversicherungskassen ausbluten las-
    sen. Sie plündern die Kreditanstalt für Wiederaufbau.
    Diese Regierung hat keine Zukunftsvorsorge für die
    schwierigen Zeiten getroffen, vor denen wir jetzt stehen,
    weil die Euro-Krise wie ein Bumerang auch nach
    Deutschland zurückkommt. Hoffentlich wird es nicht so
    schlimm wie 2008/2009, als wir gegengesteuert haben,
    hoffentlich nicht! Aber es gibt erhebliche Risiken.

    Ich kann Ihnen nur sagen: Ergreifen Sie Maßnahmen,
    um Schlimmeres von unserem Land abzuwenden! Än-
    dern Sie zum Beispiel die Regelungen zur Kurzarbeit.
    Frau von der Leyen hat sich da offen gezeigt; Sie blo-
    ckieren, hoffentlich nicht so lange, bis es zu spät ist. Das
    Instrument der Kurzarbeit hat uns schon einmal gehol-
    fen, durch die Krise zu kommen. Sorgen Sie dafür, dass
    die Kreditanstalt für Wiederaufbau ihren Job als Förder-
    bank machen kann! Sie wird in vielen Bereichen ge-
    braucht. Plündern Sie nicht ihre Kassen!

    Meine Damen und Herren, wir werden 2013, nach ei-
    nem Regierungswechsel, im Bereich der Wirtschafts-
    politik die Dinge anpacken müssen, die Sie drei Jahre
    liegen gelassen haben. Deutschland ist ein starkes Land
    – wir sind nach wie vor stark –; aber wir dürfen uns nicht
    auf den Erfolgen der Vergangenheit ausruhen. Wir ste-
    hen in einer stärkeren internationalen Konkurrenz. Wir
    haben den demografischen Wandel zu bewerkstelligen.
    Es gibt einen Fortschritt in Wissenschaft und Forschung,
    bei dem wir mithalten müssen, zum Beispiel mithilfe
    steuerlicher Forschungsförderung, damit auch der Mit-
    telstand profitiert. Schließlich haben wir die Energie-
    wende in diesem Land zu schultern. Das sind die Zu-
    kunftsaufgaben, denen wir uns stellen werden.

    Herr Rösler, es ist gut, dass es Restlaufzeiten gibt,
    nicht nur für Atomkraftwerke, sondern auch für Ihre
    Amtszeit. Ich bin mir sicher: Die Laufzeiten werden von
    den Wählerinnen und Wählern nicht verlängert werden,
    weder bei der niedersächsischen Landtagswahl noch bei
    der Bundestagswahl. Um dafür zu sorgen, dass Deutsch-
    land ein starkes, auch ein soziales Land bleibt, brauchen
    wir diesen Regierungswechsel, gerade im Bereich der
    Wirtschaftspolitik. Sie haben die schlechteste Bundesre-
    gierung seit 1949 zu verantworten.


    (Klaus Breil [FDP]: Die größten Erfolge!)


    Das gilt auch für die Wirtschaftspolitik.

    Herzlichen Dank.


    (Beifall bei der SPD)