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    Plenarprotokoll 17/202 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 202. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 43: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Reform der elterlichen Sorge nicht mitei- nander verheirateter Eltern (Drucksache 17/11048) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,  Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Burkhard Lischka (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Andrea Astrid Voßhoff (CDU/CSU) . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonja Steffen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ute Granold (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Barbara Höll (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Geis (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Sönke Rix (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 44: Erste Beratung des von den Abgeordneten Dr. Eva Högl, Sebastian Edathy, Ingo Egloff, weiteren Abgeordneten und der Fraktion der SPD sowie den Abgeordneten Renate Künast, Ekin Deligöz, Monika Lazar, weiteren Abge- ordneten und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Ge- setzes zur Förderung gleichberechtigter Teilhabe von Frauen und Männern in Füh- rungsgremien (GlTeilhG) (Drucksache 17/11139) . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Stephan Harbarth (CDU/CSU) . . . . . . . . . Ingo Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Marco Buschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Cornelia Möhring (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Ekin Deligöz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Linnemann (CDU/CSU) . . . . . . . Stefan Rebmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst Hinsken (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 45: Erste Beratung des von den Fraktionen der CDU/CSU und FDP eingebrachten Entwurfs eines Dritten Gesetzes zur Umsetzung eines Maßnahmenpakets zur Stabilisierung des Finanzmarktes (Drittes Finanzmarktstabi- lisierungsgesetz – 3. FMStG) (Drucksache 17/11138) . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär  BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24539 A 24539 B 24540 C 24542 A 24543 D 24545 A 24545 D 24547 A 24548 C 24551 A 24552 B 24553 D 24555 A 24556 A 24556 A 24557 D 24559 D 24561 B 24563 A 24564 C 24567 A 24568 C 24569 D 24571 A 24572 A 24573 D 24574 A 24576 A 24576 B 24576 B Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . . Florian Toncar (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gerhard Schick (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Georg Schirmbeck (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Carsten Sieling (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 46: a) Antrag der Abgeordneten Caren Marks, Petra Crone, Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Alleinerziehende besser unterstützen (Drucksache 17/11032) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Gabriele Hiller- Ohm, Anette Kramme, Anton Schaaf, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Neue Strategien für eine bes- sere Förderung von Alleinerziehenden in der Grundsicherung (Drucksache 17/11038) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Alleinerziehende entlasten – Unterhaltsvorschuss ausbauen (Drucksache 17/11142) . . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Frank Heinrich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 47: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Cornelia Möhring, Klaus Ernst, Agnes Alpers, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Bundeseinheitliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherstellen (Drucksachen 17/243, 17/2070 Buchstabe b) Elisabeth Winkelmeier-Becker (CDU/CSU) . Marlene Rupprecht (Tuchenbach) (SPD) . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Yvonne Ploetz (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Monika Lazar (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU) . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Änderungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Bundesregierung; Entwurf eines Jahres- steuergesetzes 2013 (201. Sitzung, Tagesord- nungspunkt 15 a) Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU) . . . . . . Olav Gutting (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24577 C 24579 A 24580 C 24581 D 24582 D 24584 B 24585 C 24586 B 24586 C 24586 C 24586 D 24588 A 24589 B 24590 C 24591 A 24592 B 24593 C 24594 B 24595 C 24596 C 24596 D 24598 A 24599 C 24600 B 24601 A 24602 A 24603 C 24605 A 24606 A 24606 C 24606 D Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 24539 (A) (C) (D)(B) 202. Sitzung Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 24605 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 26.10.2012 van Aken, Jan DIE LINKE 26.10.2012 Altmaier, Peter CDU/CSU 26.10.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 26.10.2012 Barthel, Klaus SPD 26.10.2012 Beck (Köln), Volker BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Beck (Reutlingen), Ernst-Reinhard CDU/CSU 26.10.2012 Becker, Dirk SPD 26.10.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE 26.10.2012 Brehmer, Heike CDU/CSU 26.10.2012 Burgbacher, Ernst FDP 26.10.2012 von Cramon-Taubadel, Viola BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012** Dörflinger, Thomas CDU/CSU 26.10.2012 Ferlemann, Enak CDU/CSU 26.10.2012 Freitag, Dagmar SPD 26.10.2012 Frieser, Michael CDU/CSU 26.10.2012 Funk, Alexander CDU/CSU 26.10.2012 Gabriel, Sigmar SPD 26.10.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 26.10.2012 Golze, Diana DIE LINKE 26.10.2012 Gruß, Miriam FDP 26.10.2012 Heinen-Esser, Ursula CDU/CSU 26.10.2012 Höger, Inge DIE LINKE 26.10.2012 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Hoff, Elke FDP 26.10.2012 Jarzombek, Thomas CDU/CSU 26.10.2012 Klimke, Jürgen CDU/CSU 26.10.2012** Kotting-Uhl, Sylvia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Krellmann, Jutta DIE LINKE 26.10.2012 Lanfermann, Heinz FDP 26.10.2012 Dr. Lauterbach, Karl SPD 26.10.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Nink, Manfred SPD 26.10.2012 Dr. Ratjen-Damerau, Christiane FDP 26.10.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 26.10.2012 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 26.10.2012 Schreiner, Ottmar SPD 26.10.2012 Dr. Schröder, Ole CDU/CSU 26.10.2012 Silberhorn, Thomas CDU/CSU 26.10.2012* Stracke, Stephan CDU/CSU 26.10.2012 Thönnes, Franz SPD 26.10.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 26.10.2012 Vogler, Kathrin DIE LINKE 26.10.2012 Dr. Volk, Daniel FDP 26.10.2012 Wagenknecht, Sahra DIE LINKE 26.10.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 26.10.2012 Wellmann, Karl-Georg CDU/CSU 26.10.2012**  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 24606 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 (A) (C) (D)(B) * für die Teilnahme an der 127. Jahreskonferenz der Interparlamenta- rischen Union ** für die Teilnahme an den Sitzungen der Parlamentarischen Ver- sammlung der OSZE Anlage 2 Erklärungen nach § 31 GO zur namentlichen Abstimmung über den Ände- rungsantrag der Fraktion BÜNDNIS 90/Die GRÜNEN zu der zweiten Beratung des Gesetz- entwurfs der Bundesregierung; Entwurf eines Jahressteuergesetzes 2013 (201. Sitzung, Tages- ordnungspunkt 15 a) Dirk Fischer (Hamburg) (CDU/CSU): Dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kann ich in der vorliegenden Form nicht zustimmen. Denn die eigentli- che Absicht, die die Antragsteller mit dem Antrag zu TOP 15 und der geforderten namentlichen Abstimmung verfolgen, ist offensichtlich. Nicht der Abbau von Ungleichbehandlungen ist letzt- endlich tatsächlicher Anlass des Antrages, vielmehr geht es den Antragsstellern um den kurzfristigen politischen und medialen Erfolg zulasten einer Lösung in der Sache. Das ist nicht meine Art, Politik zu gestalten. Da es mir bei diesem wichtigen Thema ausschließlich um die Interessen der von der Regelung betroffenen Per- sonen geht, werde ich mich diesem parteitaktisch moti- viertem Manöver nicht aussetzen und weiterhin die in- haltliche Lösung dieses Sachverhaltes vorantreiben. Dass bei der steuerlichen Gleichstellung von eingetra- genen Lebenspartnerschaften Handlungsbedarf besteht, ist nach meinem Dafürhalten offenkundig. Die Tatsache, dass in eingetragenen Lebenspartnerschaften auf Dauer angelegte und auf gegenseitiges Vertrauen und Zunei- gung begründete Beziehungen gelebt werden, verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Im Bereich des Unter- halts- oder Scheidungsrechts etwa wurden den Le- benspartnern die gleichen finanziellen und rechtlichen Pflichten wie Ehepartnern auferlegt, ohne ihnen aller- dings auch die gleichen Rechte zu gewähren. Die Herstellung einer solchen Gleichberechtigung, insbe- sondere durch die Änderung entsprechender steuerrecht- licher Vorschriften, ist mir daher ein großes Anliegen. Die bisher von der christlich-liberalen Koalition be- schlossenen Änderungen im Erbschaft-, Schenkung- und Grunderwerbsteuerrecht sind Beleg für den Willen und die Bereitschaft dieser Koalition, Ungleichbehandlungen eingetragener Lebenspartnerschaften abzubauen. Der in Rede stehende Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grü- nen hingegen setzt auf pure Effekthascherei, diese Art der politischen Auseinandersetzung lehne ich ab. Ich werde mich deshalb auch künftig bei den internen Beratungen der CDU/CSU-Fraktion dafür einsetzen, dieses wichtige Thema aus den Reihen der Koalition ak- tiv in den parlamentarischen Abstimmungsprozess ein- zubringen. Olaf Gutting (CDU/CSU): Dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen kann ich in der vorliegenden Form nicht zustimmen. Denn die eigentliche Absicht, die die Antragsteller mit dem Antrag zu TOP 15 und der geforderten namentlichen Abstimmung verfolgen, ist of- fensichtlich. Nicht der Abbau von Ungleichbehandlungen ist letzt- endlich tatsächlicher Anlass des Antrages, vielmehr geht es den Antragsstellern um den kurzfristigen politischen und medialen Erfolg zulasten einer Lösung in der Sache. Das ist nicht meine Art, Politik zu gestalten. Da es mir bei diesem wichtigen Thema ausschließlich um die Interessen der von der Regelung betroffenen Per- sonen geht, werde ich mich diesem parteitaktisch moti- viertem Manöver nicht aussetzen und weiterhin die in- haltliche Lösung dieses Sachverhaltes vorantreiben. Dass bei der steuerlichen Gleichstellung von eingetra- genen Lebenspartnerschaften Handlungsbedarf besteht, ist nach meinem Dafürhalten offenkundig. Die Tatsache, dass in eingetragenen Lebenspartnerschaften auf Dauer angelegte und auf gegenseitiges Vertrauen und Zunei- gung begründete Beziehungen gelebt werden, verdient unseren Respekt und unsere Anerkennung, nicht nur in Worten, sondern auch in Taten. Im Bereich des Unter- halts- oder Scheidungsrechts etwa wurden den Le- benspartnern die gleichen finanziellen und rechtlichen Pflichten wie Ehepartnern auferlegt, ohne ihnen aller- dings auch die gleichen Rechte zu gewähren. Die Herstellung einer solchen Gleichberechtigung, insbe- sondere durch die Änderung entsprechender steuerrecht- licher Vorschriften, ist mir daher ein großes Anliegen. Die bisher von der christlich-liberalen Koalition be- schlossenen Änderungen im Erbschaft-, Schenkung- und Grunderwerbsteuerrecht sind Beleg für den Willen und die Bereitschaft dieser Koalition, Ungleichbehandlungen eingetragener Lebenspartnerschaften abzubauen. Ich werde mich deshalb auch künftig bei den internen Beratungen der CDU/CSU-Fraktion dafür einsetzen, dieses wichtige Thema aus den Reihen der Koalition ak- tiv in den parlamentarischen Abstimmungsprozess ein- zubringen. Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Die Fraktion der SPD hat mitgeteilt, dass sie den An- trag Kranke entlasten – Praxisgebühr abschaffen auf Drucksache 17/11140 zurückzieht. Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 26.10.2012 Ziegler, Dagmar SPD 26.10.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 202. Sitzung. Berlin, Freitag, den 26. Oktober 2012 24607 (A) (C) (D)(B) Die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat mit- geteilt, dass sie den Antrag Teilhabe und Perspektiven für Langzeitarbeitslose mit einem verlässlichen So- zialen Arbeitsmarkt schaffen auf Drucksache 17/1205 zurückzieht. Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Abs. 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Finanzausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht über die Auswirkungen der Einführung des Luftverkehrsteuergesetzes auf den Luftverkehrssektor und die Entwicklung der Steuereinnahmen aus der Luftverkehrsteuer – Drucksachen 17/10225, 17/10707 Nr. 1.3 – Haushaltsausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Haushaltsführung 2012 Mitteilung gemäß § 37 Absatz 4 der Bundeshaushalts- ordnung über die Einwilligung in eine überplanmäßige Ausgabe bei Kapitel 10 14 Titel 712 01 – Baumaßnah- men von mehr als 1 Mio. Euro im Einzelfall – bis zur Höhe von 13,5255 Mio. Euro – Drucksachen 17/10336, 17/10707 Nr. 1.7 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.1  EuB-BReg 39/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.3 EuB-BReg 48/2012 Drucksache 17/10710 Nr. A.10 Ratsdokument 12616/12 Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.21 Ratsdokument 18645/11 Finanzausschuss Drucksache 17/10710 Nr. A.31 Ratsdokument 12771/12 Haushaltsausschuss Drucksache 17/6985 Nr. A.21  Ratsdokument 12483/11 Drucksache 17/7918 Nr. A.11  Ratsdokument 16301/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.22  Ratsdokument 16844/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.23 Ratsdokument 16845/11 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/10710 Nr. A.47  EP P7_TA-PROV(2012)0209 Drucksache 17/10710 Nr. A.48  Ratsdokument 10746/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.9 Ratsdokument 13211/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.10 Ratsdokument 13264/12 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/10208 Nr. A.19 Ratsdokument 10166/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.20 Ratsdokument 10907/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.52 Ratsdokument 12756/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.56 Ratsdokument 12969/12 Drucksache 17/10898 Nr. A.12 Ratsdokument 13301/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/9797 Nr. A.8  EP P7_TA-PROV(2012)0147 Drucksache 17/10208 Nr. A.22  Ratsdokument 10923/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.23  Ratsdokument 10926/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.58  Ratsdokument 12013/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.61 Ratsdokument 13052/12 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/10710 Nr. A.71  EP P7_TA-PROV(2012)0235 Drucksache 17/10710 Nr. A.72  Ratsdokument 11490/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.73 Ratsdokument 11491/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.74 Ratsdokument 11938/12  Drucksache 17/10710 Nr. A.75 Ratsdokument 12216/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.78  Ratsdokument 12400/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.79  Ratsdokument 12968/12  Drucksache 17/10710 Nr. A.80  Ratsdokument 13107/12  Drucksache 17/10898 Nr. A.13 Ratsdokument 13220/12 Ausschuss für die Angelegenheiten der Europäischen Union Drucksache 17/6407 Nr. A.31  Ratsdokument 11205/11 Drucksache 17/6407 Nr. A.32  Ratsdokument 11237/11  Drucksache 17/6985 Nr. A.74  Ratsdokument 12141/11 Drucksache 17/7091 Nr. A.10  Ratsdokument 13478/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.29  Ratsdokument 15247/11  Drucksache 17/8426 Nr. A.58 Ratsdokument 17273/11 202. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 43 Elterliche Sorge nicht verheirateter Eltern TOP 44 Frauen in Führungsgremien TOP 45 Finanzmarktstabilisierungsgesetz TOP 46 Unterstützung Alleinerziehender TOP 47 Finanzierung von Frauenhäusern Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Petra Pau


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Das Wort hat die Kollegin Nadine Schön für die

    Unionsfraktion.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nadine Schön (St. Wendel) (CDU/CSU):
    Sehr geehrte Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Liebe Kollegen der Opposition, Ihre Anträge
    und auch die Debatte heute sind der untaugliche Ver-
    such, Alleinerziehenden zu suggerieren, dass man nur
    SPD und Linke wählen müsse, und dann sei alles gut.


    (Gabriele Hiller-Ohm [SPD]: Das stimmt! Sie haben keine Alternative!)


    Dieser Versuch ist leicht zu durchschauen, und dem wird
    keiner auf den Leim gehen.

    Alleinerziehende brauchen erstens einen fairen Um-
    gang auf Augenhöhe und zweitens Hilfe, die dort an-
    kommt, wo sie benötigt wird. Was meine ich mit fairem
    Umgang auf Augenhöhe? Damit meine ich, dass man
    Alleinerziehende nicht immer als hilflose Opfer darstel-
    len sollte. Damit wir uns nicht missverstehen: Ich be-
    streite nicht, dass es schwierig ist, in weitestgehend eige-
    ner Verantwortung ein Kind oder mehrere Kinder
    großzuziehen. Dazu kommen die Belastungen durch die
    Trennung oder vielleicht durch den Tod des Partners, das
    Einstellen auf eine neue Lebenssituation, Ängste und
    Befürchtungen. Das ist nicht einfach.

    Viele Alleinerziehende leben auch in schwierigen fi-
    nanziellen Situationen. Oft sind es die Frauen – nämlich
    in neun von zehn Fällen –, die sich anschließend um die
    Kinder kümmern. Wenn vorher der Mann der Haupt-
    erwerber war, ist es für die betroffene Frau besonders
    schwierig, mit der Situation umzugehen.

    Die Probleme und Schwierigkeiten, die es gibt, kön-
    nen nicht als Rechtfertigung dienen, dass Alleinerzie-
    hende allzu oft in den Medien, aber auch in der politi-
    schen Diskussion als bemitleidenswerte Menschen, die
    einsam und verlassen sind, dargestellt werden. Das wird
    der Lebenssituation und vor allem der Selbstwahrneh-
    mung der Mehrheit der Alleinerziehenden nicht gerecht.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Caren Marks [SPD]: Haben Sie unseren Antrag nicht gelesen?)


    Wie ist die Selbstwahrnehmung? Interessante Ergeb-
    nisse dazu liefert eine Studie im Auftrag des Bundesfa-
    milienministeriums aus diesem Jahr. Man kann sehr gut
    erkennen, dass die Eigenwahrnehmung und die Lebens-
    wirklichkeit viel facettenreicher sind, als wir es anneh-
    men. Die Unterschiede zwischen dem, was die offizielle
    Definition von Alleinerziehenden bedeutet, und dem,
    was die Betroffenen selbst unter alleinerziehend verste-
    hen, sind sehr groß.

    Nach der amtlichen Statistik oder auch nach der poli-
    tischen Definition ist man dann alleinerziehend, wenn
    man ein Kind unter 18 Jahren erzieht und in einem
    Haushalt ohne Ehe- oder Lebenspartner lebt. Die Haus-
    haltssituation ist also maßgeblich bei der Definition von

    Alleinerziehenden. Spricht man aber mit Alleinerziehen-
    den selbst, dann kommt man zu ganz anderen Schlüssen.
    Sie sehen weniger die Haushaltssituation als maßgebli-
    chen Anknüpfungspunkt, sondern die Frage, wie die
    Verantwortung verteilt ist oder ob sie allein für die Erzie-
    hung ihres Kindes verantwortlich sind. So kann es zum
    Beispiel sein, dass man sich als alleinerziehend ansieht,
    obwohl man schon mit einem neuen Partner zusammen-
    lebt. Umgekehrt kann es sein, dass man sich nicht als al-
    leinerziehend ansieht, obwohl man mit keinem Partner
    zusammenlebt. Das ist dann der Fall, wenn es funktio-
    nierende Netzwerke, Freunde, Familie und ein Umfeld
    gibt, das Unterstützung leistet. Dann fühlen sich die Be-
    troffenen nämlich gerade nicht als alleinerziehend. Des-
    wegen ist der Eindruck von der hilflosen Einsamkeit, der
    sich immer aufdrängt, wenn man über Alleinerziehende
    spricht, falsch und trifft auf die meisten nicht zu.

    Kollegin Marks, ich habe mich darüber gefreut, dass
    Sie am Anfang Ihrer Rede von Einerzieherfamilien ge-
    sprochen haben.


    (Caren Marks [SPD]: Einelternfamilien!)


    – Einelternfamilien. Ich denke, da gibt es keinen großen
    Unterschied. – Genauso unterschiedlich und facetten-
    reich wie die Selbstwahrnehmung und die Lebenssitua-
    tion ist auch die finanzielle Situation. Auch hier störe ich
    mich daran, dass Sie von der SPD immer suggerieren,
    dass erst einmal die SPD kommen müsse, damit Allein-
    erziehende endlich anständig finanziell unterstützt wer-
    den. Damit verkennen Sie erstens, dass nicht alle Allein-
    erziehenden in prekären Situationen sind. Sie verkennen
    zweitens, dass es für Alleinerziehende mit geringem
    oder auch ohne eigenes Einkommen bereits ganz viele
    Unterstützungsleistungen gibt. Vieles, was Sie mit Ihrem
    Antrag fordern, gibt es bereits. Was Sie alles fordern,
    hört sich zwar gut an und ist auch sehr umfangreich, aber
    die Realität ist doch eine andere.

    Sie verschweigen viele Dinge, etwa dass es das El-
    terngeld für Alleinerziehende 14 Monate gibt statt
    12 Monate. Sie verschweigen auch, dass wir gerade in
    dieser Legislaturperiode den Unterhaltsvorschuss erhöht
    haben. Auch das Bildungs- und Teilhabepaket haben Sie
    verschwiegen, das gerade Familien mit geringem Ein-
    kommen zugutekommt. Sie haben nicht nur komplett
    verschwiegen, dass es bereits Unterstützungsnetzwerke
    für Alleinerziehende gibt, sondern Sie fordern sie in Ih-
    rem Antrag sogar noch. In meinem Wahlkreis gibt es
    eine solche Initiative, ein Netzwerk für Alleinerzie-
    hende. Genau das brauchen Alleinerziehende, nämlich
    dass man bei der Koordination von Beruf und Familie
    und bei der Gestaltung des Alltags hilft. Das leisten
    diese Netzwerke. Dort wird eine hervorragende Arbeit
    gemacht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Alleinerziehende brauchen in erster Linie Rahmenbe-
    dingungen, die es ihnen ermöglichen, ein möglichst un-
    abhängiges und selbstständiges Leben zu führen. Dazu
    gehört in erster Linie ein auskömmliches Einkommen,
    also ein Job.


    (Caren Marks [SPD]: Minijobs!)






    Nadine Schön (St. Wendel)



    (A) (C)



    (D)(B)


    Eine Arbeitsstelle ist die beste Antwort auf Risiken, die
    mit der alleinigen Erziehung eines Kindes auf das El-
    ternteil zukommen.

    Gerade wenn es um Arbeitsmöglichkeiten für Allein-
    erziehende geht, ist ein Punkt besonders wichtig, der ein
    Schwerpunkt der Familienpolitik in dieser Legislaturpe-
    riode war, und zwar der Ausbau der Kinderbetreuung.
    Insbesondere für Alleinerziehende ist es ungemein wich-
    tig, dass sie ihr Kind gut betreut wissen, wenn sie einer
    Arbeit nachgehen, und dass es flexible Öffnungszeiten
    der Kitas gibt. Deshalb freue ich mich darüber, dass wir
    von Bundesseite zusätzlich 580 Millionen Euro in die
    Hand nehmen, um zusätzlich 30 000 neue Kitaplätze zu
    fördern. Sie wissen, das ist eigentlich Aufgabe der Län-
    der und Kommunen. Wir haben bereits über 4 Milliarden
    Euro investiert.


    (Caren Marks [SPD]: Sie nicht! Das war die Große Koalition!)


    Wie gesagt: Wir werden jetzt noch einmal 580 Millionen
    Euro investieren. Da nimmt der Bund seine Verantwor-
    tung wahr, und das ist gerade im Sinne der Alleinerzie-
    henden.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Um Alleinerziehenden wirklich zu helfen, müssen
    keine großartigen Anträge geschrieben werden. Was Sie
    direkt machen können, ist: Sprechen Sie mit den Regie-
    rungen in den Ländern, in denen Ihre Parteifreunde Re-
    gierungsverantwortung haben, damit der Ausbau der Ki-
    tas und der Ausbau der Kinderbetreuungseinrichtungen
    dort vorankommt. Damit können Sie Alleinerziehenden
    ganz konkret helfen. Das empfehle ich Ihnen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Jörn Wunderlich für die

Fraktion Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Jörn Wunderlich


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Ich möchte heute den Schwerpunkt meiner Rede auf den
    Antrag der Linken legen, da die Zeit nicht reicht, um auf
    alle Forderungspunkte der SPD einzugehen.

    Der Unterhaltsvorschuss soll die finanzielle Situation
    von Alleinerziehenden und ihren Kindern verbessern,
    wenn der unterhaltspflichtige Elternteil seinen Unter-
    haltsverpflichtungen nicht oder nicht ausreichend nach-
    kommen kann. Der Unterhaltsvorschuss kommt damit
    unmittelbar den Kindern von Alleinerziehenden zugute
    und unterstützt alleinerziehende Elternteile vorüberge-
    hend. – So heißt es sinngemäß in der Begründung des
    von der Regierung eingebrachten Unterhaltsvorschuss-
    entbürokratisierungsgesetzes, welches wir gestern hier
    im Bundestag behandelt haben.

    Die Unterhaltsleistung nach dem Unterhaltsvorschuss-
    gesetz ist eine besondere Hilfe für alleinerziehende El-
    ternteile und ihre Kinder. Sie hilft den Alleinerziehenden,
    wenn sie wegen des Ausfalls der Unterhaltszahlungen des
    anderen Elternteils nicht selbst für die Betreuung und Er-
    ziehung des Kindes sorgen können, sondern auch für den
    ausfallenden Barunterhalt aufkommen müssen.

    Alleinerziehende Elternteile und ihre Kinder sind in
    dieser Lebenssituation besonders zu unterstützen.
    … Deshalb … wird eine Erhöhung der Altersgrenze
    um zwei Jahre geprüft.

    Auch das ist ein Zitat, und zwar aus einer Antwort der
    Bundesregierung vom 29. März 2010 – also fast drei
    Jahre alt – auf eine Kleine Anfrage der Linken. Des Wei-
    teren wird dort ausgeführt:

    Eine Anhebung der Altersgrenze für UVG-Leistun-
    gen auf die Vollendung des 18. Lebensjahrs … ent-
    spräche nicht dem Sinn und Zweck … dieser Vor-
    schrift. Die Unterhaltsleistung nach dem UVG hilft,
    wenn die Kinder aufgrund ihres Alters eine beson-
    ders intensive Fürsorge und persönliche Betreuung
    durch den alleinerziehenden Elternteil brauchen.

    Da erstaunt es schon, dass nach der Düsseldorfer Ta-
    belle der Unterhalt für die Altersstufe von 0 bis 5 Jahren
    am geringsten ist, dann für die Altersstufe von 6 bis
    11 Jahren steigt und in der Altersklasse von 12 bis
    17 Jahren nochmals um circa 20 Prozent erhöht wird.
    Das heißt doch im Klartext, dass laut diesen Empfehlun-
    gen die Bedarfe von Kindern steigen, unabhängig vom
    Fürsorge- und Betreuungsbedarf. Frau Schröder – es ist
    heute wieder einmal bezeichnend, wie sehr sie sich für
    die Sache interessiert; Herr Kues, ich weiß, dass Sie sich
    dafür interessieren, aber Ihre Ministerin wie immer nicht –
    dreht sich halt die Welt, wie sie ihr gefällt.

    Schon im Koalitionsvertrag steht unter der Über-
    schrift „Unterhaltsvorschuss“ geschrieben:

    Wir werden das Unterhaltsvorschussgesetz dahin
    gehend ändern, dass der Unterhaltsvorschuss entbü-
    rokratisiert und bis zur Vollendung des 14. Lebens-
    jahres eines Kindes gewährt wird.


    (Caren Marks [SPD]: So viel zur Theorie!)


    Ich betone: „Wir werden“, nicht: wir wollen. Aus diesem
    „Wir werden“ wurde dann ein Prüfauftrag, wie wir 2010
    ja gehört haben. Warum wird das Versprechen nicht ein-
    gelöst? Die FDP schreit hier immer: „Vertragstreue! Ver-
    tragstreue! Koalitionsvertrag!“ Die wissen schon nicht
    einmal mehr, wie der Einband aussieht.

    Dieses Versprechen einzulösen, wäre ein Leichtes.
    Stattdessen soll den Alleinerziehenden ein Monatsbei-
    trag vom Unterhaltsvorschuss im Rahmen der Entbüro-
    kratisierung abgezogen werden. Fünf Minuten Zeiter-
    sparnis, wie es im Gesetzentwurf heißt – und dafür
    verlieren Alleinerziehende einen Monatsbeitrag Unter-
    halt. Das ist ein „Sieg“ auf ganzer Linie, wie auch immer
    die Koalition dies bezeichnen mag. Und dafür klopfen
    Sie sich gegenseitig auf die Schultern. Das ist schwarz-
    gelbe Familienpolitik, wie sie im Buche steht.





    Jörn Wunderlich


    (A) (C)



    (D)(B)


    Das geschieht ja nicht das erste Mal. Das Ganze – das
    regt mich als Lutheraner maßlos auf –


    (Heiterkeit bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    wird von dieser Regierung selbst immer als „christlich-
    liberal“ bezeichnet.


    (Caren Marks [SPD]: Weder das eine noch das andere!)


    Ich weiß nicht, wie oft diese Bezeichnung hier im Laufe
    einer Woche fällt. Nach meinem Dafürhalten grenzt das
    schon an Blasphemie.


    (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Politik ist nicht christlich. Erklären Sie doch ein-
    mal einer alleinerziehenden Mutter oder einem alleiner-
    ziehenden Vater, warum das Jugendamt ab dem 13. Le-
    bensjahr den Barunterhalt einstellt. Braucht das Kind
    kein Essen mehr? Braucht es keine Bücher, keine Klei-
    dung, keine Teilhabe mehr? Erklären Sie das doch ein-
    mal. Das versteht keiner.

    Der Unterhaltsvorschuss ist zwingend auszubauen.
    Das habe ich schon mehrfach gesagt. Das erste Mal habe
    ich es 2006 gesagt – die Vorsitzende des Familienaus-
    schusses wird sich vielleicht noch daran erinnern kön-
    nen –, da waren Sie ja noch in der Opposition. Seit sechs
    Jahren fordere ich also den Ausbau des Unterhaltsvor-
    schusses.

    Die maximale Bezugsdauer von sechs Jahren ist mit
    nichts zu rechtfertigen, ebenso wenig die Altersober-
    grenze von zwölf Jahren. Fragen Sie vor Ort doch ein-
    mal die Familienrichter, die Rechtspfleger, die Anwälte,
    die Jugendämter, die Jugendamtsmitarbeiter und vor al-
    lem die Betroffenen. Wann kommt diese Regierung end-
    lich in der Realität an?


    (Katja Keul [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Nächstes Jahr!)


    Kürzungen zulasten der Familien sind jedenfalls keine
    Familienpolitik, wie sie die Familien brauchen, und
    keine Familienpolitik, die von der Linken unterstützt
    wird.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Zu den Anträgen der SPD lässt sich konstatieren, dass
    in dem Maßnahmepaket mit seinen umfangreichen For-
    derungen viele gute Vorschläge enthalten sind, wie auch
    in den bereits gestellten Anträgen der Linken und der
    Grünen. Wir werden in den Beratungen – so hoffe ich
    wirklich – fraktionsübergreifend zu einem guten Ergeb-
    nis kommen, was den Familien in Gänze und insbeson-
    dere den Alleinerziehenden endlich wirklich hilft.

    Danke schön.


    (Beifall bei der LINKEN, der SPD und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)