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    Plenarprotokoll 17/196 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 196. Sitzung Berlin, Freitag, den 28. September 2012 I n h a l t : Absetzung des Zusatztagesordnungspunk- tes 10 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 41: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Verbesserung der Rechte von Patientinnen und Patienten (Drucksache 17/10488) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Kathrin Vogler, Dr. Martina Bunge, Katrin Kunert, weite- rer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Mehr Rechte für Patientinnen und Patienten (Drucksache 17/6489) . . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Maria Klein- Schmeink, Ingrid Hönlinger, Fritz Kuhn, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Rechte von Patientinnen und Patienten durch- setzen (Drucksache 17/6348) . . . . . . . . . . . . . . . . Daniel Bahr, Bundesminister BMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Marlies Volkmer (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Wolfgang Zöller (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Harald Weinberg (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Maria Klein-Schmeink (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Bundesministerin BMJ . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Carola Reimann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. Martina Bunge (DIE LINKE) . . . . . . . . . Ingrid Hönlinger (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Erwin Rüddel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Edgar Franke (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Rudolf Henke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 42: a) Erste Beratung des von der Fraktion der SPD eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes zur Aufnahme von Kultur und Sport in das Grundgesetz (Drucksache 17/10644) . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Katrin Kunert, Dr. Dietmar Bartsch, Jan Korte, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Die Förderung des Sports ist Aufgabe des Staates (Drucksache 17/6152) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Dr. Lukrezia Jochimsen, Jan Korte, Agnes Alpers, wei- terer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Kultur gut stärken – Staatsziel Kultur im Grundgesetz verankern (Drucksache 17/10785 (neu)) . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . . . Dr. Franz Josef Jung (CDU/CSU) . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Dr. Stefan Ruppert (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23653 A 23653 B 23653 B 23653 C 23653 D 23655 D 23657 A 23658 D 23660 B 23661 C 23662 D 23664 C 23666 A 23667 A 23667 D 23669 C 23671 A 23672 C 23672 C 23672 D 23673 A 23673 C 23674 C 23675 D 23676 A 23676 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 196. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. September 2012 Dr. Christoph Bergner, Parl. Staatssekretär BMI . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Dieter Wiefelspütz (SPD) . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Stephan Mayer (Altötting) (CDU/CSU) . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Günther (Plauen) (FDP) . . . . . . . . . . Jens Petermann (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Wolfgang Börnsen (Bönstrup) (CDU/CSU) . . Tagesordnungspunkt 43: Erste Beratung des von der Bundesregierung eingebrachten Entwurfs eines Gesetzes zur Änderung des Zwölften Buches Sozialge- setzbuch (Drucksache 17/10748) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Ralf Brauksiepe, Parl. Staatssekretär BMAS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Scheelen (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Pascal Kober (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katrin Kunert (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Gabriele Hiller-Ohm (SPD) . . . . . . . . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Britta Haßelmann (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 44: Antrag der Abgeordneten Niema Movassat, Eva Bulling-Schröter, Dr. Kirsten Tackmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Teller statt Tank – EU-Importver- bot für Kraft- und Brennstoffe aus Bio- masse (Drucksache 17/10683) . . . . . . . . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Helmut Heiderich (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Norbert Schindler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Gabriele Groneberg (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 13: a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Drit- ten Gesetzes zur Änderung des Tier- schutzgesetzes (Drucksache 17/10572) . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Bericht über den Stand der Entwick- lung des Tierschutzes 2011 (Tierschutz- bericht 2011) (Drucksache 17/6826) . . . . . . . . . . . . . . . c) Antrag der Abgeordneten Alexander Süßmair, Dr. Kirsten Tackmann, Dr. Dietmar Bartsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Landwirtschaftli- che Nutztierhaltung tierschutzgerecht, sozial und ökologisch gestalten (Drucksache 17/10694) . . . . . . . . . . . . . . Peter Bleser, Parl. Staatssekretär BMELV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heinz Paula (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Michael Goldmann (FDP) . . . . . . . . . . Alexander Süßmair (DIE LINKE) . . . . . . . . . Friedrich Ostendorff (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dieter Stier (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 46: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Verkehr, Bau und Stadtentwick- lung – zu dem Antrag der Abgeordneten Hans- Joachim Hacker, Ulrike Gottschalck, Heinz Paula, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Flugzeugbesatzun- gen und Reisende vor kontaminierter Kabinenluft schützen – zu dem Antrag der Abgeordneten Markus Tressel, Cornelia Behm, Harald Ebner, weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Kontami- nierte Kabinenluft in Flugzeugen unter- binden (Drucksachen 17/7611, 17/7480, 17/9451) . . Peter Wichtel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Hans-Joachim Hacker (SPD) . . . . . . . . . . . . . Torsten Staffeldt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . 23677 D 23678 C 23679 D 23680 D 23681 C 23682 B 23683 B 23684 D 23686 A 23686 D 23687 B 23689 C 23689 C 23690 D 23692 C 23694 A 23695 C 23696 D 23697 D 23699 A 23699 D 23700 D 23701 A 23701 D 23703 B 23704 B 23705 B 23705 C 23705 C 23706 C 23708 A 23709 A 23709 A 23709 A 23709 B 23710 D 23712 B 23713 D 23714 C 23715 C 23717 A 23717 B 23718 B 23720 C Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 196. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. September 2012 III Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Markus Tressel (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Torsten Staffeldt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . Marlene Mortler (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Frage 14 des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜ- NEN): Zeitpunkt des Beginns der Energie- wende und Festhalten am Ziel des Ausbaus der erneuerbaren Energien im Stromsektor bis 2020 auf 40 Prozent (194. Sitzung, Drucksa- che 17/10736) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 3 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 23722 A 23722 D 23723 C 23724 D 23726 C 23727 A 23727 D 23728 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 196. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. September 2012 23653 (A) (C) (D)(B) 196. Sitzung Berlin, Freitag, den 28. September 2012 Beginn: 9.01 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 196. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. September 2012 23727 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Anlage 2 Antwort der Parl. Staatssekretärin Katherina Reiche auf die Frage des Abgeordneten Hans-Josef Fell (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN) (Drucksache 17/10736, Frage 14): Wann begann aus Sicht der Bundesregierung die Energie- wende – mit der Bitte um Nennung eines Datums oder einer politischen Entscheidung –, und hält die Bundesregierung an der Größenordnung ihrer Zielvorstellung, den Anteil der erneu- erbaren Energien im Stromsektor bis 2020 auf 40 Prozent aus- zubauen, fest, welche von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel in einem Interview mit der Zeit vom 12. Mai 2011 (vergleiche www.bundesregierung.de/Content/DE/Interview/2011/05/ 2011-05-12-merkel-zeit.html) genannt und in der Antwort auf meine schriftliche Frage 79 auf Bundestagsdrucksache 17/5990 von der Bundesregierung bestätigt wurde? Im Herbst 2010 hat die Bundesregierung mit ihrem Energiekonzept ein langfristiges, auf vier Jahrzehnte an- gelegtes Gesamtkonzept für die neue Art der Energiever- sorgung vorgelegt. Zentrale Elemente der Energiepolitik der Bundesregierung sind der dynamische Ausbau der erneuerbaren Energien und die ambitionierte Steigerung der Energieeffizienz. Mit den Beschlüssen vom Sommer 2011 hat die Bundesregierung die Grundlagen geschaf- fen, um die schon zuvor auf den Weg gebrachte Energie- wende beschleunigt umzusetzen. Ziele für die künftigen Anteile erneuerbarer Energien an der Stromversorgung in Deutschland sind im Energie- konzept der Bundesregierung dargelegt. Die genannte Zahl für das Jahr 2020 entspricht damals wie heute der Größenordnung des dort beschriebenen Ziels. Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 28.09.2012 Alpers, Agnes DIE LINKE 28.09.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 28.09.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 28.09.2012 Burchardt, Ulla SPD 28.09.2012 Burkert, Martin SPD 28.09.2012 Drobinski-Weiß, Elvira SPD 28.09.2012 Funk, Alexander CDU/CSU 28.09.2012 Gabriel, Sigmar SPD 28.09.2012 Götz, Peter CDU/CSU 28.09.2012 Granold, Ute CDU/CSU 28.09.2012 Kolbe, Daniela SPD 28.09.2012 Korte, Jan DIE LINKE 28.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.09.2012 Kumpf, Ute SPD 28.09.2012 Kurth (Quedlinburg), Undine BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.09.2012 Dr. Lauterbach, Karl SPD 28.09.2012 Mast, Katja SPD 28.09.2012 Dr. Murmann, Philipp CDU/CSU 28.09.2012 Nink, Manfred SPD 28.09.2012 Dr. Ott, Hermann E. BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.09.2012 Ploetz, Yvonne DIE LINKE 28.09.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 28.09.2012 Schaaf, Anton SPD 28.09.2012 Scharfenberg, Elisabeth BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 28.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 28.09.2012 Seif, Detlef CDU/CSU 28.09.2012 Simmling, Werner FDP 28.09.2012 Dr. Stinner, Rainer FDP 28.09.2012 Vogler, Kathrin DIE LINKE 28.09.2012 Walter-Rosenheimer, Beate BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 28.09.2012 Wellenreuther, Ingo CDU/CSU 28.09.2012 Dr. Westerwelle, Guido FDP 28.09.2012 Dr. Zimmer, Matthias CDU/CSU 28.09.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 23728 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 196. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. September 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 3 Amtliche Mitteilungen Der Bundesrat hat in seiner 900. Sitzung am 21. Sep- tember 2012 beschlossen, den nachstehenden Gesetzen zuzustimmen bzw. einen Antrag gemäß Artikel 77 Ab- satz 2 des Grundgesetzes nicht zu stellen: – Zweites Gesetz zur Änderung arzneimittelrecht- licher und anderer Vorschriften Der Bundesrat hat ferner folgende Entschließungen gefasst: 1. Der Bundesrat befürchtet, dass die Offenlegung von Rabatten auf den Abgabepreis des pharmazeu- tischen Unternehmers hierzulande zu einer Preis- erosion in anderen Ländern, die im Rahmen ihrer Preisbildung auf den offiziellen deutschen Arznei- mittelpreis referenzieren, führen könnte. Ein nied- riger veröffentlichter Erstattungsbetrag könnte so- mit finanzielle Belastungen der Pharmaindustrie im Ausland zur Folge haben und damit auch die Preisverhandlungen in Deutschland belasten. Pharmaunternehmen könnten sich zudem gezwun- gen sehen, auf eine Ausbietung im deutschen Markt zu verzichten, um negative wirtschaftliche Auswirkungen auf das Auslandsgeschäft zu ver- meiden, so dass Patientinnen und Patienten unter Umständen bestimmte Therapieoptionen nicht zur Verfügung stehen werden. Ein erstes Beispiel für ein derartiges Verhalten ist bereits in der Indikation Epilepsie bekannt geworden. Deshalb bittet der Bundesrat die Bundesregie- rung, 24 Monate nach Inkrafttreten des Zweiten Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften über die Erfahrungen mit der Preisbildung und Erstattung von Arznei- mitteln mit neuen Wirkstoffen zu berichten. Begründung: Das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittel- markts in der gesetzlichen Krankenversicherung (AMNOG) sieht eine Nutzenbewertung durch den Gemeinsamen Bundesausschuss mit an- schließender Preisverhandlung zwischen pharma- zeutischem Unternehmer und GKV-Spitzenver- band für neue Arzneimittel mit Zusatznutzen vor. Das Ergebnis der Preisverhandlung ist ein Rabatt auf den Abgabepreis des pharmazeutischen Un- ternehmers (ApU), der vom pharmazeutischen Unternehmer ursprünglich festgelegt wurde. § 130b Absatz 1 SGB V sieht vor, dass der Rabatt vom pharmazeutischen Unternehmer über den pharmazeutischen Großhandel und die Apothe- ken an die gesetzlichen Krankenkassen und die Privatversicherten durchgereicht wird, während der Listenpreis, der ApU, ausweislich der Geset- zesbegründung zu § 130b SGB V in der Fassung des Arzneimittelneuordnungsgesetzes, unverän- dert bleibt. Der Rabatt wird zu diesem Zweck in den entsprechenden Arzneimitteldatenbanken der Ärzte und Apotheker ausgewiesen und wird so- mit öffentlich. Die Offenlegung des Rabatts hierzulande wird vo- raussichtlich durch Preisreferenzierung zu einer Preiserosion in anderen Ländern führen. Dies könnte nicht beabsichtigte, wirtschaftlich nachtei- lige Effekte für pharmazeutische Unternehmer in den Referenzpreisländern zur Folge haben und für Patientinnen und Patienten hierzulande bedeuten, dass sie wichtige Innovationen nicht erhalten. Im Sinne eines lernenden Systems sollte die Ent- wicklung beobachtet und evaluiert werden, um gegebenenfalls die Regelungen über die Verein- barungen zwischen dem Spitzenverband Bund der Krankenkassen und pharmazeutischen Unter- nehmern über Erstattungsbeträge für Arzneimittel nachbessern zu können. 2. Der Bundesrat befürchtet, dass die Umsetzung der Richtlinie 2011/62/EU durch Artikel 1 Nummer 57 (§ 72a Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 und 2, Absatz 1a Nummer 4, 6, 7 und 8 AMG) in Verbindung mit Artikel 15 Absatz 5 (Inkrafttreten) des Zweiten Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtlicher und anderer Vorschriften ab dem 2. Juli 2013 dazu führt, dass pharmazeutische Wirkstoffe aus Län- dern außerhalb der EU nicht mehr eingeführt wer- den können, weil die nach der Neufassung des § 72a AMG erforderlichen Bestätigungen der zu- ständigen Behörden der Drittländer nicht bei der Einfuhr vorgelegt werden können. Deshalb fordert der Bundesrat die Bundesregie- rung auf, unmittelbar nach Verkündung des Zwei- ten Gesetzes zur Änderung arzneimittelrechtli- cher und anderer Vorschriften an die Kommission heranzutreten und sich dringlich dafür einzuset- zen, dass die in Artikel 2 Absatz 2 Buchstabe a der Richtlinie 2011/62/EU genannte Überlei- tungsfrist zunächst um mindestens ein Jahr, das heißt auf den 2. Juli 2014, verlängert wird. Begründung: Das Zweite Gesetz zur Änderung arzneimittelrecht- licher und anderer Vorschriften sieht in Umsetzung der genannten EU-Richtlinie vor, dass ab dem 2. Juli 2013 pharmazeutische Wirkstoffe nur noch dann eingeführt werden können, wenn eine von den Behörden des Ursprungslands ausgestellte Bestäti- gung vorliegt, wonach die im wirkstoffherstellen- den Betrieb angewendeten Good Manufactoring Practice (GMP)-Standards denen der EU zumindest gleichwertig sind, der Betrieb regelmäßigen Kont- rollen und Maßnahmen, einschließlich wiederhol- ter und unangekündigter Inspektion, unterliegt und festgestellte Verstöße vom Drittstaat unverzüglich an die EU weitergeleitet werden. Es ist jedoch deutlich abzusehen, dass von einem überwiegenden Teil der Länder außerhalb der EU die Bestätigungen mit dem vorgesehenen Inhalt nicht beziehungsweise nicht rechtzeitig zum 2. Juli 2013 ausgestellt werden. Schon angesichts der Vielzahl von wirkstoffherstellenden Unternehmen und der Vielzahl von Herstellungsländern außer- halb der EU ist vielmehr davon auszugehen, dass allenfalls für einen geringen Anteil von Unterneh- men die Bestätigung ausgestellt sein wird. Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 196. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. September 2012 23729 (A) (C) (D)(B) Es wird daher eine Einfuhr von pharmazeutischen Wirkstoffen in die EU in bisherigem Umfang nicht mehr möglich sein. Eine Versorgung der in der EU ansässigen Arzneimittelindustrien mit pharmazeu- tischen Wirkstoffen kann nicht mehr ausreichend gewährleistet werden, denn etwa 80 Prozent der benötigten Wirkstoffe stammen aus EU-Drittlän- dern, nur etwa 20 Prozent werden in der EU selbst produziert. Dies deckt den Bedarf der Arzneimit- telhersteller nicht, gefährdet die Marktversorgung mit Arzneimitteln und läuft damit dem Interesse der Patientinnen und Patienten zuwider. Daher ist eine verlängerte Umsetzungsfrist sei- tens der EU erforderlich, damit sich Behörden und Unternehmen in den Ländern außerhalb der EU auf die neuen Anforderungen hinreichend vorbereiten können, und danach eine entspre- chende Anpassung durch künftige erneute Ände- rung des Arzneimittelgesetzes vornehmen. – Gesetz zur Neuausrichtung der Pflegeversiche- rung (Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz – PNG) – Gesetz zur Reform des Kapitalanleger-Muster- verfahrensgesetzes und zur Änderung anderer Vorschriften – Gesetz zur Stärkung der Täterverantwortung – Gesetz zur Änderung des Geodatenzugangsgesetzes – Drittes Gesetz zur Änderung wohnungsrecht- licher Vorschriften – Gesetz zu dem Übereinkommen vom 9. Dezember 2011 über den Internationalen Suchdienst – Gesetz zu dem Übereinkommen des Europarats vom 16. Mai 2005 zur Bekämpfung des Men- schenhandels – Gesetz zu dem Abkommen vom 7. Dezember 2011 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und dem Vereinigten Königreich Großbritannien und Nordirland zur Vermeidung der Doppelbelastung bei der Bankenabgabe – Gesetz zu dem Abkommen vom 7. Oktober 2011 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Mauritius zur Vermeidung der Dop- pelbelastung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen – Gesetz zu dem Abkommen vom 19. und 28. Dezem- ber 2011 zwischen dem Deutschen Institut in Taipeh und der Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland zur Vermeidung der Doppelbesteue- rung und zur Verhinderung der Steuerverkürzung hinsichtlich der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen Der Bundesrat hat in seiner 900. Sitzung am 21. Sep- tember 2012 beschlossen, zu dem am 31. August 2012 zugeleiteten nachstehenden Gesetzentwurf gemäß Arti- kel 76 Absatz 2 des Grundgesetzes eine Verlängerung der Frist zur Stellungnahme zu verlangen. – Entwurf eines Gesetzes zur Umsetzung der Richt- linie 2012/…/EU über den Zugang zur Tätigkeit von Kreditinstituten und die Beaufsichtigung von Kreditinstituten und Wertpapierfirmen und zur Anpassung des Aufsichtsrechts an die Verord- nung (EU) Nr. …/2012 über die Aufsichtsanforde- rungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen (CRD IV-Umsetzungsgesetz) Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Auswärtiger Ausschuss – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2011 – Drucksachen 17/9890, 17/10195 Nr.1 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparats im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2011 – Drucksachen 17/9891, 17/10195 Nr.2 – Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Umsetzung des 10-Punkte-Sofortprogramms zum Energiekonzept – Drucksache 17/9262 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Tätigkeitsbericht 2008 bis 2009 der Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und Eisenbahnen und Stellungnahme der Bundesregierung – Drucksache 17/9400, 17/9802 Nr. 1.6 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Verkehrsinvestitionsbericht für das Berichtsjahr 2010 – Drucksachen 17/8700, 17/10024 Nr. 1 – Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung zu den abfallwirtschaft- lichen Auswirkungen der §§ 9 bis 13 des Elektro- und Elektronikgerätegesetzes – Drucksachen 17/4517, 17/4742 Nr. 1.5 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Sondergutachten des Sachverständigenrates für Um- weltfragen Wege zur 100% erneuerbaren Stromversorgung – Drucksachen 17/4890, 17/5820 Nr. 1.3 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Erfahrungsbericht 2011 zum Erneuerbare-Energien- Gesetz (EEG-Erfahrungsbericht 2011) – Drucksachen 17/6085, 17/6392 Nr. 1.6 – 23730 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 196. Sitzung. Berlin, Freitag, den 28. September 2012 (A) (C) (D)(B) – Unterrichtung durch die Bundesregierung Hauptgutachten 2011 des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation – Drucksachen 17/7331, 17/7702 Nr. 1.2 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/9797 Nr. A.2 EP P7_TA-PROV(2012)0142 Drucksache 17/9797 Nr. A.3 Ratsdokument 9288/12 Rechtsausschuss Drucksache 17/8426 Nr. A.12 Ratsdokument 17968/11 Drucksache 17/9647 Nr. A.6 Ratsdokument 8905/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.8 Ratsdokument 8853/1/12 REV 1 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/10208 Nr. A.9 Ratsdokument 10266/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.10 Ratsdokument 10785/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.11 Ratsdokument 10786/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.39 Ratsdokument 11125/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.40 Ratsdokument 11145/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.41 Ratsdokument 11868/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.42 Ratsdokument 12093/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.43 Ratsdokument 12407/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.44 Ratsdokument 12825/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.45 Ratsdokument 13050/12 Drucksache 17/10710 Nr. A.46 Ratsdokument 13186/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/10208 Nr. A.13 Ratsdokument 10420/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.14 Ratsdokument 10575/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.15 Ratsdokument 10700/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.16 Ratsdokument 10702/12 Drucksache 17/10208 Nr. A.17 Ratsdokument 10705/12 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/10208 Nr. A.18 Ratsdokument 10505/12 Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Drucksache 17/10028 Nr. A.7 Ratsdokument 10035/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit Drucksache 17/3955 Nr. A.17 Ratsdokument 16036/10 Drucksache 17/4116 Nr. A.7 Ratsdokument 15770/10 Drucksache 17/4116 Nr. A.8 Ratsdokument 16046/10 Drucksache 17/4598 Nr. A.19 Ratsdokument 18249/10 Drucksache 17/4598 Nr. A.20 Ratsdokument 18257/10 Drucksache 17/4927 Nr. A.27 Ratsdokument 5965/11 Drucksache 17/6010 Nr. A.18 Ratsdokument 9896/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/10028 Nr. A.9 Ratsdokument 9793/12 Drucksache 17/10028 Nr. A.10 Ratsdokument 9947/12 Ausschuss für Kultur und Medien Drucksache 17/8227 Nr. A.52 Ratsdokument 17575/11 Drucksache 17/10028 Nr. A.12 Ratsdokument 9500/12 196. Sitzung Inhaltsverzeichnis TOP 41 Rechte von Patientinnen und Patienten TOP 42 Staatliche Förderung von Sport und Kultur TOP 43 SGB XII (Erstattungszahlungen des Bundes) TOP 44 EU-Importverbot für Biokraftstoffe und Biomasse TOP 13 Tierschutz TOP 46 Kontaminierte Kabinenluft in Flugzeugen Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Peter Wichtel


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Nach der ersten Beratung im vergangenen Jahr kommen
    wir heute zur abschließenden Behandlung der Anträge
    der Fraktionen Bündnis 90/Die Grünen und SPD. Lassen
    Sie mich, wie letztes Jahr auch, vorab klar sagen, dass

    die Bundesregierung ihrer Verantwortung im Bereich
    des Luftverkehrs nachkommt und die Bürger unabhän-
    gig davon, ob sie als Passagiere an Bord sind oder zur
    Flugzeugbesatzung gehören, mit einer überaus verant-
    wortungsbewussten Luftverkehrspolitik begleitet. Die
    Sicherheit des Luftverkehrs und der Ausschluss gesund-
    heitlicher Gefährdungen genießen vor allen anderen Be-
    langen die mit Abstand höchste Priorität.


    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP)


    Die beiden vorliegenden Anträge zur Thematik der
    Geruchsbelästigung und der Kontamination der Kabi-
    nenluft in Flugzeugen unter anderem durch Ölrück-
    stände stellen das Sicherheitsbewusstsein der Bundes-
    regierung allerdings infrage. Es wird behauptet, dass
    derartige Zwischenfälle allgemein gefährlich seien und
    darüber hinaus in der jüngsten Vergangenheit vermehrt
    aufgetreten seien.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich will an dieser
    Stelle zunächst verdeutlichen, dass es in der Vergangen-
    heit unterschiedliche Gründe für Geruchsbelästigungen
    in den Flugzeugkabinen gab und nicht alle Geruchsbe-
    lästigungen auf Öldämpfe zurückzuführen waren. Es gab
    immer wieder andere Ursachen: Küchendämpfe, defekte
    Kaffeemaschinen, verschmorte Kabel und Kunststoff-
    verkleidungen waren für diese Gerüche verantwortlich.
    Dementsprechend haben die zuständigen Behörden auf
    nationaler und internationaler Ebene keinen Handlungs-
    bedarf gesehen.

    Die weltweit für die Sicherheit zuständige Luftfahrt-
    organisation ICAO hat sich im Oktober 2010 mit der
    Thematik beschäftigt und keinen Anlass gesehen, sich
    weiter damit zu beschäftigen; sie hat die bestehenden
    Verfahren für in Ordnung befunden. Dasselbe gilt für die
    europäische Organisation, die EASA, die nach umfas-
    senden Konsultationen zur Kabinenluft keine konkreten
    Hinweise auf eine Gesundheitsgefährdung von Passagie-
    ren oder Besatzungsmitgliedern gefunden hat. Auch die
    Erkenntnisse des Luftfahrt-Bundesamtes und der Bun-
    desstelle für Flugunfalluntersuchung gaben keinen An-
    lass, die Einschätzung zu ändern.

    Wichtig ist, dass es in Form der EU-Verordnung
    Nr. 996/2010 ein gesetzlich verankertes, sicheres Melde-
    verfahren gibt; die Betroffenen sind verpflichtet, den zu-
    ständigen staatlichen Stellen schwere Störungen zu mel-
    den. Die Meldepflichten und die Verfahren im Falle
    einer Störung sind also in Ordnung. Die Meldepflichten
    müssen natürlich von den Luftverkehrsunternehmen und
    den Besatzungen wahrgenommen werden. Sollten die
    Unternehmen hingegen die Meldepflicht vernachlässi-
    gen und ihr nicht zur Genüge nachkommen, muss dies
    Konsequenzen nach sich ziehen.

    Auch hier war die Bundesregierung überaus aktiv.
    Das in Deutschland zuständige Luftfahrt-Bundesamt hat
    vor zwei Jahren bei Inkrafttreten der besagten Verord-
    nung bewusst den Kontakt zu den Luftfahrtunternehmen
    aufgenommen und auf die Einhaltung der Meldepflich-
    ten hingewiesen. Zudem wurde das Leitungspersonal der
    Unternehmen durch Informationsveranstaltungen seitens





    Peter Wichtel


    (A) (C)



    (D)(B)


    des LBA weiter sensibilisiert und so auf eine Verbesse-
    rung des Meldeverfahrens auch im Hinblick auf konta-
    minierte Kabinenluft hingewiesen.


    (Florian Pronold [SPD]: Ja, wenn man keine CDU-Reden dahin überträgt, ist es ja nicht so schlimm!)


    Es gilt, noch einmal deutlich zu betonen, dass es sei-
    tens der zuständigen Behörden ein intaktes, funktionie-
    rendes Meldeverfahren gibt. Missstände und Fehlstände,
    die mitgeteilt werden, können also bearbeitet werden. In-
    wiefern nun beispielsweise der Flug von Germanwings
    im Dezember 2010 – seit dem Frühstücksfernsehen
    heute dürfen wir ja diese Begleitmusik zu den beiden
    vorliegenden Anträgen erleben –


    (Reinhold Sendker [CDU/CSU]: Unglaublich!)


    tatsächlich zu dem führte, was wir heute diskutieren,
    bleibt der Untersuchung durch die Bundesstelle für Flug-
    unfalluntersuchung vorbehalten; wir müssen die Be-
    richte abwarten.

    Ich denke, wir sollten dementsprechend handeln,
    wenn wir tatsächlich feststellen sollten, dass bestimmte
    Dinge nicht gemeldet worden sind. Ich kann mir nicht
    vorstellen, dass der Captain nicht selbst noch an Bord
    die Flugunfallmeldung vorgenommen und dementspre-
    chende Hinweise gegeben hat. Dennoch kann ich schon
    heute sagen, dass es sicher unakzeptabel wäre, wenn von
    der Firma und den Betroffenen keine Meldung gemacht
    worden wäre.

    Lassen Sie mich abschließend zusammenfassen. Die
    Kabinenluft und das aktuelle Thema sind in guten Hän-
    den. Die Meldepflichten und die Meldewege sind in
    Ordnung. Ich denke, dass die Anträge der SPD und der
    Grünen, die Messverfahren und alle möglichen Dinge
    beinhalten, hinfällig sind und nicht gebraucht werden.
    Deswegen werden wir sie ablehnen.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Katrin Dagmar Göring-Eckardt
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Der Kollege Hans-Joachim Hacker hat jetzt das Wort

für die SPD-Fraktion.


(Beifall bei der SPD)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Hans-Joachim Hacker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Vielen Dank. – Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen

    und Kollegen! Herr Wichtel, es ist erschütternd: Sie sin-
    ken ja heute unter das Niveau der ersten Beratung,


    (Stephan Kühn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Das muss man erst mal schaffen!)


    bei der die Kollegin Schäfer eingeräumt hat: Wir haben
    hier ein Problem. – Ich komme nachher auf ihre Rede
    noch zu sprechen. Sie hat das eingeräumt. Eingeräumt
    haben das auch alle Experten in der Anhörung des Tou-
    rismusausschusses am 21. September 2011. Unbestritten
    erfordert es dieses Thema, dass wir handeln. Ich frage

    Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen der Koalition, und
    ich frage auch Sie, Herr Mücke, als Vertreter der Bun-
    desregierung: Warum tun Sie eigentlich nichts?

    Herr Wichtel, wenn hier heute über Begleitmusik ge-
    sprochen wird, dann finde ich das ignorant. Das ist men-
    schenverachtend. Nach den Berichten waren wahr-
    scheinlich Menschen in einer Gefahrensituation. Eine
    solche Gefahrensituation existierte nicht nur bei diesem
    Flug, sondern auch bei anderen Flügen. Ich finde es un-
    erhört, dass Sie hier von Begleitmusik sprechen.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Peter Wichtel [CDU/CSU]: Das war im Frühstücksfernsehen! – Hans-Michael Goldmann [FDP]: Geht es noch eine Stufe härter?)


    Was ist denn seit dem 21. September 2011 geschehen?
    Wir haben eine klare Bewertungslage. Die Experten ha-
    ben in ihren Bewertungen zur Situation weitestgehend
    einheitlich votiert. Selbst die Vertreter der Flugzeugin-
    dustrie haben gesagt: Wir haben hier unstreitig ein Pro-
    blem – auch wenn es unterschiedlich beleuchtet wurde –
    für Gesundheit und Leben von Besatzungsmitgliedern
    und Passagieren.

    Es wurde nichts getan. Die Koalition hat das ausge-
    sessen. Wir haben Anträge gestellt, die wir hätten präzi-
    sieren können. Wir haben da auch keine hundertprozen-
    tige Übereinstimmung mit dem Antrag der Grünen. Das
    hätte man alles harmonisieren können. Sie haben aber
    nichts gemacht; das ist der Vorwurf. Die Bundesregie-
    rung hat auch nichts gemacht, Herr Mücke; das ist der
    Vorwurf. Sie verhalten sich hier wie die drei bekannten
    Affen: Nichts hören, nichts sehen, nichts sagen.


    (Otto Fricke [FDP]: Hallo? Geht es?)


    Worauf warten Sie eigentlich? Warten Sie darauf,
    dass die Industrie dieses Problem allein löst, ohne politi-
    sche Begleitung, zu der wir verpflichtet wären? Ich will
    Ihnen nicht unterstellen, Herr Mücke, dass Sie möchten,
    dass wir alle durch einen Vorfall aufgeschreckt werden.
    Den wünschen wir uns alle nicht, und den mag sich
    heute auch keiner vorstellen.

    Deswegen sage ich: Sie können das Problem im Mo-
    ment nicht lösen, aber Sie können einen Weg für die Lö-
    sung des Problems eröffnen, und diesen Weg zeigen die
    beiden Anträge der Bundestagsfraktionen Bündnis 90/
    Die Grünen und SPD auf. Sie sagen, es bestehe kein Lö-
    sungsbedarf, es sei Begleitmusik. Herr Wichtel, das ist
    unerhört.


    (Peter Wichtel [CDU/CSU]: Aber die Tatsache!)


    Unerhört ist es auch, Herr Staffeldt, wenn Sie von der
    FDP davon sprechen,


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Ich habe doch noch gar nichts gesagt! – Weitere Zurufe von der FDP)


    es werde – ich zitiere aus Ihrer Rede in der ersten Bera-
    tung; wir befinden uns in der Beschlussfassung – Hyste-





    Hans-Joachim Hacker


    (A) (C)



    (D)(B)


    rie verbreitet. Wer verbreitet hier Hysterie, und wer will
    abwiegeln?


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Das Gleiche machen Sie jetzt wieder!)


    – Wir verbreiten keine Hysterie. Wir beziehen uns auf
    ganz klare Erkenntnisse der Experten und darauf, was
    die Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung monatlich
    präsentiert. Lesen Sie doch einmal die Berichte der Bun-
    desstelle.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Haben Sie die denn gelesen?)


    Dann werden Sie klüger. Sie brauchen nicht unbedingt
    die Zeitungartikel zum Beispiel aus der Welt von gestern
    zu lesen, wobei das die Spitze der Unerträglichkeit war.

    Sie haben gesagt, Sie bräuchten keine Auswertung
    der Sachverständigenanhörung. Das sei Hysterie. Ich be-
    ziehe mich auf die Aussagen von Cockpit, ich beziehe
    mich auf die Aussagen der Expertin Frau Dr. Michaelis,
    die feststellte,


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Atmen Sie einmal tief durch! Dann geht es wieder!)


    dass es eine wachsende Anzahl von Berichten der Bun-
    desstelle für Flugunfalluntersuchung und anderer Stellen
    gibt, die deutlich zeigen, dass die Belastung mit konta-
    minierter Kabinenluft eine Gefahr für die Sicherheit dar-
    stellt. Wer wollte das hier eigentlich infrage stellen? Das
    kann doch keiner ernsthaft infrage stellen.

    Die Kollegin Anita Schäfer – ich komme noch einmal
    auf die erste Beratung zurück – hat eingeräumt, dass es
    ein Problem mit kontaminierter Kabinenluft gibt. Wenn
    man die Rede von Frau Schäfer noch einmal nachliest,
    dann spürt man in jeder Zeile das schlechte Gewissen,
    das Frau Schäfer hatte, als sie ihre Rede hielt. Sie räumte
    zwar das Problem ein, war aber nicht bereit, einem Lö-
    sungsweg zuzustimmen, der in den beiden Anträgen auf-
    gezeigt wird.


    (Otto Fricke [FDP]: Geht es noch eine Nummer kleiner?)


    Selbst das hätten Sie nicht machen müssen. Denn Sie
    hätten einen Antrag mit einem ähnlichen Inhalt, mit ei-
    nem Lösungsvorschlag einbringen und die Bundesregie-
    rung zum Handeln auffordern können. Das haben Sie
    nicht getan. Sie haben vertuscht.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Was haben wir vertuscht? – Peter Wichtel [CDU/CSU]: Das ist eine bodenlose Unverschämtheit!)


    Sie haben das Problem herunterspielen wollen. Zum
    Thema Kabinenluft sagt die FDP – Herr Staffeldt, hören
    Sie einmal zu –,


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Dann hören Sie auf, so dummes Zeug zu reden!)


    bezogen auf die Sicherheit gebe es keinen Vorfall, der
    eine sofortige oder generelle Vorschriftenänderung
    rechtfertige.

    Sie beziehen sich immer auf Untersuchungen von eu-
    ropäischen und internationalen Stellen.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Sie beziehen sich lieber auf WDR-Journalisten! – Peter Wichtel [CDU/CSU]: Frühstücksfernsehen!)


    Ich sage Ihnen: Sie sind ignorant, wenn Sie die Unter-
    suchungsergebnisse der Bundesstelle für Flugunfallun-
    tersuchung nicht ernst nehmen. Ich könnte Ihnen jetzt
    Monat für Monat die Beispiele aufzeigen.


    (Zuruf von der CDU/CSU: Ach, Sie haben doch Schräglage!)


    Die Ergebnisse müssten Sie doch haben. Die müssten Ih-
    nen doch vorliegen.

    Es gibt zum Beispiel eine Meldung vom 6. März
    2012. Dabei geht es um einen Vorgang in Miami: starker
    Ölgeruch im Cockpit, Kopfschmerzen, Herzrasen, Be-
    nommenheit bei den Piloten. Das ist ein Vorfall.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Und was haben Sie gemacht? Haben Sie eine Aktuelle Stunde beantragt? Haben Sie eine Frage an die Bundesregierung gestellt? Was haben Sie gemacht?)


    Ein zweiter Vorgang: Es war wieder eine Störung. Es
    kam auch zu einer Rauchwarnung im Cockpit und im
    Bereich der Kabine. Das war am 12. März.

    Am 16. März meldet die Bundesstelle für Flugunfall-
    untersuchung – dies ist eine deutsche Dienststelle, Herr
    Staffeldt; das war nicht in irgendeinem Land der Dritten
    Welt – einen weiteren Vorfall: stark fauliger Geruch,
    starke Kopfschmerzen, Unwohlsein in einer Boeing.


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Ich kriege Kopfschmerzen von Ihrer Rede, Herr Hacker!)


    Dann gibt es einen Bericht vom 26. April. Ich will es
    nicht näher beschreiben. Start war in Moskau, und es
    kam zu den gleichen Erscheinungsformen. Es gab einen
    Vorfall am 3. Juni und eine schwere Störung – zum
    Glück ohne Verletzte –


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Ich habe keine schwere Störung, aber Sie offensichtlich!)


    am 5. Mai 2012 in Palma de Mallorca. Bei den beiden
    Piloten kam es zu heftiger Müdigkeit. In der Folge
    wurde eine automatische Landung durchgeführt.

    Ich frage Sie: Wie gehen Sie eigentlich mit dem
    Thema Sicherheit um? Wie gehen Sie mit dem Thema
    „Gesundheit und Leben von Passagieren und Besat-
    zungsmitgliedern“ um?


    (Torsten Staffeldt [FDP]: Differenziert und sachlich! Anders als Sie, Herr Hacker!)


    Sie zeigen hier eine bodenlose Ignoranz. Das Nichthan-
    deln der Bundesregierung ist unerträglich.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Herr Mücke, zu dem jüngst vermeldeten Vorgang
    – ich beziehe mich auf die Welt vom gestrigen Tage – hat





    Hans-Joachim Hacker


    (A) (C)



    (D)(B)


    Ihr Haus mitgeteilt, man wisse von dem Vorfall nichts,
    eine Abstimmung zwischen dem Bundesverkehrsminis-
    terium und der BFU über die Veröffentlichung oder das
    Einleiten von Untersuchungen finde nicht statt. Hier
    wurde vorhin von Herrn Wichtel erzählt, da gebe es so
    eine tolle Kontaktreihe zwischen dem Bundesministe-
    rium und der BFU. Asche! Nichts ist da. Keine Kon-
    takte!


    (Peter Wichtel [CDU/CSU]: Ich habe gesagt, wer zuständig ist, wer was macht!)


    Schlafen der Bundesregierung! Tiefschlaf im Sommer
    ist dort zu verzeichnen.


    (Peter Wichtel [CDU/CSU]: Es ist ein Problem, wenn man nicht zuhören kann!)


    Es wurde dann gefragt, ob das Ministerium das
    Thema kontaminierte Kabinenluft überhaupt verfolgen
    würde.


    (Hans-Michael Goldmann [FDP]: Was verbreitet ihr denn für eine schlechte Luft?)


    Da erklärt die Vertreterin des Bundesverkehrsministe-
    riums, das Thema kontaminierte Kabinenluft – ich zi-
    tiere sinngemäß – würde nicht in ihrem Hause, sondern
    in den zuständigen europäischen und internationalen
    Gremien behandelt.

    Gut, das können Sie auch machen. Aber nehmen Sie
    doch erst einmal die Berichte der deutschen Stelle zur
    Hand. Es ist unbestritten, dass wir hier eine extreme Ri-
    sikosituation haben. Wenn Sie schon der Meinung sind,
    Sie können den beiden Anträgen der Opposition nicht
    zustimmen, dann nehmen Sie das Problem selbst in die
    Hand. Es ist ein Problem, das seit Jahren bekannt ist, und
    Sie schwitzen jahrelang, ohne dass irgendetwas dabei
    herauskommt.


    (Reinhold Sendker [CDU/CSU]: Dann schlagen Sie uns doch mal eine Lösung vor!)


    Ich spreche dabei, Herr Mücke, auch ganz konkret den
    Bundesverkehrsminister an.