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ID1719309600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/193 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister  BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2013 Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär  BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23209 A 23209 B 23209 B 23211 B 23214 A 23215 D 23217 A 23218 B 23220 B 23221 D 23222 D 23223 C 23225 C 23226 C 23227 C 23229 A 23230 C 23232 B 23232 D 23235 C 23237 A 23238 D 23240 B 23242 A 23245 B 23245 C 23248 A 23249 B 23250 D 23253 C 23254 A 23255 B 23256 D 23258 B 23260 A 23261 D 23263 A 23263 D Inhaltsverzeichnis Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23209 (A) (C) (D)(B) 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23263 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.3 EuB-BReg 2/2012 Drucksache 17/8967 Nr. A.2 EP P7_TA-PROV(2012)0024 Drucksache 17/9475 Nr. A.4 EuB-BReg 24/2012 Drucksache 17/9797 Nr. A.1  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 14.09.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 14.09.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 14.09.2012 Brase, Willi SPD 14.09.2012 Burchardt, Ulla SPD 14.09.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 14.09.2012 Freitag, Dagmar SPD 14.09.2012 Frieser, Michael CDU/CSU 14.09.2012 Gabriel, Sigmar SPD 14.09.2012 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 14.09.2012 Groth, Annette DIE LINKE 14.09.2012* Gutting, Olav CDU/CSU 14.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 14.09.2012 Kamp, Heiner FDP 14.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Kipping, Katja DIE LINKE 14.09.2012 Kolbe (Leipzig), Daniela SPD 14.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Lindemann, Lars Friedrich FDP 14.09.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 14.09.2012 Mast, Katja SPD 14.09.2012 Mücke, Jan FDP 14.09.2012 Nink, Manfred SPD 14.09.2012 Pieper, Cornelia FDP 14.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 14.09.2012 Schaaf, Anton SPD 14.09.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 14.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 14.09.2012 Schreiner, Ottmar SPD 14.09.2012 Dr. Schwanholz, Martin SPD 14.09.2012 Simmling, Werner FDP 14.09.2012 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 23264 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 (A) (C) (D)(B) EuB-BReg 37/2012 Drucksache 17/10028 Nr. A.1 Ratsdokument 9180/12 Innenausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.9 Ratsdokument 16892/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.29 Ratsdokument 12265/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.6 Ratsdokument 14183/08 Drucksache 17/7423 Nr. A.17 Ratsdokument 14196/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.18 Ratsdokument 14613/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/10086 Nr. A.1 EuB-BReg 41/2012 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/10028 Nr. A.4 Ratsdokument 9299/12 Drucksache 17/10028 Nr. A.5 Ratsdokument 10977/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft  und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.35 Ratsdokument 17870/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/9797 Nr. A.7 Ratsdokument 9309/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz  und Reaktorsicherheit Drucksache 17/6407 Nr. A.24 Ratsdokument 11159/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.35 Ratsdokument 14632/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.40 Ratsdokument 16562/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.41 Ratsdokument 17496/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.42 Ratsdokument 17549/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.42 Ratsdokument 18627/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.43 Ratsdokument 18874/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.18 Ratsdokument 6019/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.9 Ratsdokument 7639/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.10 Ratsdokument 7640/12 Drucksache 17/9647 Nr. A.17 Ratsdokument 8483/12 193. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Schlussrunde Haushaltsgesetz 2013 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Norbert Barthle


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und

    Herren! Nach dieser Rede, lieber, geschätzter Kollege
    Johannes Kahrs, bin ich froh, dass in Deutschland noch
    nicht die Sozialdemokraten die Deutungshoheit darüber
    haben, was anständig und was unanständig ist und wer
    sich für was zu schämen hat.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Darüber bin ich wirklich froh.





    Norbert Barthle


    (A) (C)



    (D)(B)


    Lassen Sie uns am Ende dieser Haushaltswoche viel-
    leicht mit einer gewissen Ruhe und Gelassenheit einen
    Blick auf die Haushaltsberatungen werfen, mit etwas
    Distanz und auch unter der Perspektive, wie das Ganze
    wohl in der Öffentlichkeit ankommt.

    Ich erlaube mir in aller Ruhe und Gelassenheit einen
    dezenten Hinweis an die Opposition. Auch wenn man in
    der Opposition ist, muss man darum kämpfen, seine
    Glaubwürdigkeit zu behalten. Deshalb würde ich Ihnen
    empfehlen, darüber nachzudenken, ob es nicht klug wäre,
    die derzeitige Haushaltssituation einfach anzuerkennen
    und zu sagen: Da wurde gut gewirtschaftet. Dem steht
    nicht entgegen, dass man sich in der Fachpolitik aus-
    einandersetzen kann. Sie lassen auch hier die Gelegen-
    heit aus, sich in der Öffentlichkeit Anerkennung zu ver-
    schaffen, indem Sie gute Leistungen honorieren.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Das ist doch keine gute Leistung!)


    Niemand bestreitet, dass man durchaus unterschiedli-
    che Wege gehen kann. Lassen Sie uns doch einmal einen
    Blick auf die Situation werfen. Sie werfen uns vor, bei
    uns würde nicht gespart, es würde zu viel Geld ausgege-
    ben und es würden zu hohe Schulden gemacht.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Kein Subventionsabbau!)


    In dieser Legislaturperiode haben wir für eine Entlastung
    in Höhe von 38 Milliarden Euro gesorgt, das wird häufig
    vergessen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Der Kollege Carsten Schneider redet immer wieder
    von 18 Milliarden Euro neuen Schulden, das seien sogar
    noch mehr als im Jahr 2011; denn da seien es nur 17 Mil-
    liarden Euro gewesen.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Das stimmt!)


    Mein Gott! Der Herr Scharping hat einmal brutto und
    netto verwechselt, wahrscheinlich weil er nicht ausei-
    nanderhalten konnte, was das eine und was das andere
    bedeutet. Der Kollege Carsten Schneider weiß jedoch,
    was Soll und was Haben ist.


    (Otto Fricke [FDP]: Nein!)


    Denken wir einmal einen kurzen Augenblick darüber
    nach und nehmen diese Argumentation auf. Herr Schneider
    wirft uns vor, wir würden jetzt mehr Schulden machen
    als 2011. Das bedeutet, wir hätten 2011 mehr Schulden
    machen müssen, also die Nettokreditaufnahme weniger
    reduzieren, und schlechter wirtschaften müssen, dann
    wären wir laut seiner Argumentation besser. Das ist doch
    gaga!

    Niemand draußen im Lande kann verstehen, dass uns
    die Erfolge, die sich darin abbilden, dass die ursprüng-
    lich vorgesehene Nettokreditaufnahme im Jahresablauf
    deutlich abgesenkt wird – indem wir die vorhandenen
    Mehreinnahmen dazu nutzen, die NKA zu senken und
    weniger Schulden zu machen –, auch noch als ein Makel
    vorgeworfen werden. So schräg kann man auch in der

    Opposition nicht argumentieren. Das wird Ihnen auf die
    Füße fallen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Schauen wir uns Ihren zweiten Vorwurf an. Sie behaup-
    ten ständig, wir würden bei den Ausgaben nicht sparen.
    Werfen wir einen Blick auf die Haushaltsansätze: Im
    Jahr 2010 hatten wir im Bundeshaushalt 304 Milliarden
    Euro Gesamtausgaben. Im Soll für 2012 standen 312,7 Mil-
    liarden Euro; über ESM usw. haben wir bereits disku-
    tiert. Im Entwurf für 2013 stehen 302,2 Milliarden Euro,
    für 2014 302,9 Milliarden Euro, für 2015 303,3 Milliar-
    den Euro.

    Was heißt das? Wir liegen im kommenden Jahr fast
    10 Milliarden Euro unter dem Ansatz von 2012. In der
    längerfristigen Perspektive gehen die Ausgaben zurück,
    und zwar um 0,2 Prozent. Welche sozialdemokratische
    oder grüne oder sonst wie geführte Landes- oder Bun-
    desregierung hat es jemals geschafft,


    (Bettina Hagedorn [SPD]: 10 Milliarden sind ja Spareffekte!)


    bei ansteigenden Einnahmen die Ausgaben zurückzu-
    nehmen, abzusenken oder stabil zu halten? Zeigen Sie
    mir eine einzige rot-grün geführte Landesregierung, die
    das geschafft hat! Erinnern Sie sich an Ihre eigene Re-
    gierungszeit hier in Berlin. Zeigen Sie mir, wo Sie das
    auch nur einmal geschafft hätten. Das haben Sie nie hin-
    bekommen. Wir schaffen das. Die christlich-liberale
    Koalition hält an dieser Linie konstant fest.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Jetzt komme ich zu Ihrem dritten Vorwurf. Sie be-
    haupten, wir würden keine Vorsorge für die Entwicklung
    der kommenden Jahre treffen.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Das stimmt!)


    – Das stimmt eben nicht.


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Doch!)


    – Ich sage Ihnen, was wir in diesem Jahr an Zinsausga-
    ben vorgesehen haben. Das sind im Jahr 2012 ganz ge-
    nau 34,3 Milliarden Euro, im Jahr 2013 sind es nur noch
    31,7 Milliarden Euro. Dann aber steigen die Ansätze für
    die Zinsausgaben an, in der Finanzplanung für das Jahr
    2016 auf 41,2 Milliarden Euro. Für 2016 haben wir
    10 Milliarden Euro mehr an Zinsausgaben als für das
    kommende Jahr vorgesehen, denn wir wissen genau:
    Wenn es uns gelingt, diese europaweite Krise zu beruhi-
    gen, dann werden die Zinsen wieder in die Höhe gehen.
    Andere Länder genießen dann auch wieder größeres Ver-
    trauen, und der derzeitige überproportionierte Vertrau-
    ensbonus mit den ausgesprochen niedrigen Zinsen wird
    sich verlieren. Wenn es uns nicht gelingt, die Krise zu
    beruhigen, werden unsere Zinsen trotzdem ansteigen.
    Deshalb haben wir ein Mehr von 10 Milliarden Euro an
    Zinsausgaben für die kommenden Jahre vorgesehen.
    Hier ist Vorsorge getroffen worden, Herr Kollege. Des-
    halb stimmt auch dieses dritte Argument nicht.





    Norbert Barthle


    (A) (C)



    (D)(B)


    Wir haben bei all unseren Haushaltsplanungen in den
    vergangenen Jahren immer so gewirtschaftet, dass wir
    uns entsprechende Sicherheitspuffer vorbehalten haben.

    Seien Sie ehrlich: Sie würden sich doch eine Situa-
    tion, wie wir sie haben, herbeiwünschen, sich die Finger
    danach lecken. Staatssekretär Steffen Kampeter hat ge-
    rade noch einmal ausführlich die Situation der sozialen
    Sicherungssysteme dargelegt. Wir haben Rücklagen ge-
    bildet. Wir haben bei der Bundesagentur für Arbeit
    Rücklagen, die in den kommenden Jahren noch anwach-
    sen werden.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: 2008 hatte die BA 17 Milliarden Euro!)


    Wir könnten in diese Kassen hineingreifen; denn es
    sind Steuerzuschüsse. Wir könnten da jetzt sofort abgrei-
    fen. Dann wäre die NKA noch niedriger. Wir tun das
    aber nicht. Ich bin mir nicht sicher, ob eine rot-grüne Re-
    gierung nicht diesen Weg beschreiten würde. Ich will es
    nicht unterstellen. Aber wir tun dieses nicht, sondern wir
    halten auch an der Stelle Linie. Wir halten uns einen Si-
    cherheitspuffer parat, um auf schwierige Zeiten vorbe-
    reitet zu sein.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Das sind Sie gerade nicht!)


    Das ist die Strategie dieser Regierung. Wir stehen für
    Verlässlichkeit, für Solidität und für Konsolidierung der
    Haushalte. Das ist unsere Politik. Die werden wir nicht
    nur nächstes, sondern auch über- und überübernächstes
    Jahr so fortsetzen.

    Danke schön.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)




Rede von Petra Pau
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (DIE LINKE.)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)

Das Wort hat der Kollege Klaus-Peter Flosbach.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Klaus-Peter Flosbach


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Am Ende einer Haushaltswoche blickt man natürlich auf
    die Woche zurück. Aber ich habe mir auch die Mühe ge-
    macht, die letzte Rede von Peer Steinbrück als Finanz-
    minister hier in diesem Hause noch einmal nachzulesen.
    Er hielt sie am 8. September 2009. Er hat von diesem
    Pult aus mit Blick auf die Zukunft gesagt, dass er damit
    rechnet, dass man wahrscheinlich im Jahre 2010 eine
    Nettokreditaufnahme in Höhe von 100 Milliarden Euro
    vornehmen müsse. Bitte lesen Sie es auf Seite 26337
    nach. Er hat hier gesagt, 100 Milliarden Euro müsste er
    neu aufnehmen.

    Nun ist Peer Steinbrück ja ein bekannter Redner, auch
    heute, ein Prognostiker. Er hat sich allerdings – ich sage
    einmal – „nur“ um 56 Milliarden Euro verschätzt; denn
    es gab einen Regierungswechsel.


    (Bettina Hagedorn [SPD]: Es gab Konjunkturpakete!)


    Wir haben natürlich gemeinsam in der Großen Koali-
    tion mit Kurzarbeit, mit Konjunkturpaketen Gutes ge-
    macht. Aber wir haben in dieser Koalition aus CDU,
    CSU und FDP als Erstes alle Gesetze darauf konzen-
    triert, das Wachstum in Deutschland zu beschleunigen.
    Wir haben alle krisenverschärfenden Elemente im Kör-
    perschaftsteuerrecht, im Gewerbesteuerrecht, im Erb-
    schaftsteuerrecht beseitigt. Das war der entscheidende
    Punkt, um die Wirtschaft wieder nach vorne zu bringen,
    die Staatseinnahmen zu steigern und damit unser hohes
    soziales Niveau zu halten, meine Damen und Herren.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir haben damals nicht nur die Wirtschaft gefördert,
    sondern wir haben vor allen Dingen auch die Familien
    gefördert. Das haben wir dabei nicht vergessen; denn wir
    stehen für soziale Marktwirtschaft.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Seit wann?)


    Sowohl der Kollege Fricke als auch der Kollege
    Meister haben in dieser Woche ja deutlich gemacht, dass
    wir faktisch einen ausgeglichenen Haushalt haben, in-
    klusive der Sozialsysteme. Trotz ESM, trotz der Über-
    nahme der Grundsicherung von den Kommunen durch
    den Bund haben wir im Grunde einen ausgeglichenen
    Haushalt.

    Im nächsten Jahr werden wir die Schuldenbremse ein-
    halten, also nicht erst im Jahre 2016, sondern bereits im
    Jahre 2013.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Warten wir es ab!)


    Wir haben gesagt, wir wollen die Haushalte sanieren,
    aber trotz der Probleme wollen wir in den Bereichen, in
    denen eine ungerechte Steuererhöhung stattfindet, den
    Bürgern Geld zurückgeben; denn jedes Jahr nimmt der
    Staat nur dadurch 3 Milliarden Euro zusätzlich ein, dass
    Bruttoeinkommen steigen und jeder Arbeitnehmer mehr
    Steuern zu zahlen hat. Wir haben gesagt, dieses Geld
    wollen wir den Bürgern zurückgeben. Genau Sie von der
    SPD blockieren dies im Bundesrat. Ich weiß nicht, wo
    Sie angekommen sind, wenn es um die kleinen Einkom-
    men geht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Nun gut, meine Damen und Herren von den Grünen
    und von der SPD, Sie haben uns Ihre Vorlagen gezeigt.
    Sie wollen bei einer möglichen Übernahme der Regie-
    rung die Steuern dramatisch anheben. Jedes Mal begrün-
    den Sie die Erhöhung der Einkommensteuer mit Mehr-
    ausgaben für Bildung. In der besagten Rede des Herrn
    Steinbrück hat er dieses Thema auch angesprochen. Er
    hat vor drei Jahren, vor der Bundestagswahl, gesagt, er
    würde den Spitzensteuersatz von 45 Prozent auf 47 Pro-
    zent – plus Solidaritätszuschlag – anheben, und das Geld
    würde ganz zielgerichtet in die Bildung fließen.

    Meine Damen und Herren, Sie haben ja alle mit Zah-
    len zu tun. Sie wissen, wenn nur der Spitzensteuersatz
    von 45 auf 47 Prozent angehoben wird, dann bringt dies
    600 Millionen Euro mehr in die Staatskasse. Das ist ein
    Tausendstel unserer Steuereinnahmen. Von diesem Tau-
    sendstel fließen nur 42,5 Prozent an den Bund, also





    Klaus-Peter Flosbach


    (A) (C)



    (D)(B)


    250 Millionen Euro. Was hat diese Bundesregierung ge-
    macht, und zwar ohne die Steuern zu erhöhen? Wir ha-
    ben 800 Millionen Euro mehr in Bildung und Forschung
    gesteckt und unterstützen gleichzeitig die Kommunen
    mit 580 Millionen Euro für die U-3-Betreuung und die
    Kindertagesstätten. Das ist die Bildungspolitik, die von
    dieser Regierung betrieben wird.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Die Welt beneidet uns als Stabilitätsanker und um un-
    sere geringe Arbeitslosigkeit. Wir haben drei Krisen er-
    lebt: die Banken- und Finanzkrise, die Wirtschaftskrise
    und dann die


    (Carsten Schneider [Erfurt] [SPD]: Regierungskrise! – Thomas Oppermann [SPD]: Permanente Regierungskrise seit 2009!)


    Staatsschuldenkrise, die vielfach als Euro-Krise bezeich-
    net wird. Wir stehen für eine Stabilitätskultur. Wir unter-
    stützen die Regierung in dem Bemühen, für Unterstüt-
    zung Gegenleistungen einzufordern. Das Problem ist
    nicht unser Haushalt, sondern nach wie vor die Einhal-
    tung der Stabilitätskriterien. Herr Kahrs, da Sie vorhin
    ein großes Plädoyer gehalten haben, möchte ich Sie da-
    ran erinnern: 2003/04 haben Sie von Rot-Grün die Stabi-
    litätskriterien nicht eingehalten und damit das Unheil
    verursacht, das auf uns zugekommen ist.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Bettina Hagedorn [SPD]: Immer die gleichen Märchen!)


    Sie sollten hier nicht so große Reden schwingen, son-
    dern lieber das Büßerhemd anziehen; das würde Ihnen
    besser stehen.

    Unsere Aufgabe ist nicht nur, auf den Haushalt zu
    achten. Wir sind als Finanzpolitiker auch besonders ge-
    fordert, auf die systemischen Gefahren auf dem Finanz-
    markt zu reagieren.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Immerhin!)


    Die Opposition hat gerade behauptet, es sei nichts ge-
    schehen. Schauen Sie sich einmal an, was in den letzten
    drei Jahren in diesem Bereich passiert ist. Die erste Maß-
    nahme war die drastische Anhebung der Eigenkapital-
    quote, der wichtigsten Größe, für alle Banken um das
    Dreieinhalbfache, um für Stabilität auf den Märkten zu
    sorgen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Wann soll das denn kommen?)


    Im Hinblick auf systemische Gefahren ist das besonders
    wichtig. Wir haben des Weiteren die Vergütungssysteme
    im Bankenbereich geändert. Wir haben deutlich ge-
    macht: Wer Chancen auf Gewinn haben will, muss gege-
    benenfalls auch die Risiken und Verluste tragen. Das ist
    ein Konzept der sozialen Marktwirtschaft.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Wir werden das Finanzsystem krisenfester machen.
    Der G-20-Gipfel hat deutlich gemacht: Je größer die

    Banken sind, desto mehr Eigenkapital müssen sie
    vorhalten. Die europäische Bankenaufsicht hat auch den
    13 großen deutschen Banken zur Auflage gemacht, deut-
    lich mehr Eigenkapital vorzuhalten. Wir in Deutschland
    sind mit unserem Restrukturierungsgesetz federführend
    in Europa. Hier geht es um die Sanierung und Abwick-
    lung von Banken. Wir waren die Ersten, die Spekula-
    tionsgeschäfte im Bereich der Leerverkäufe verboten
    haben. Wir sind auch die Ersten, die den computerge-
    steuerten Hochgeschwindigkeitshandel einschränken
    werden. Wir sind Vorreiter in Europa und liegen vor al-
    len anderen Ländern. Die anderen nehmen uns zum Vor-
    bild. Wir geben die Blaupause für andere Länder. Wir
    sind federführend in diesem Bereich.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Wir erhöhen die Transparenz; Herr Kahrs, das sollten
    Sie zur Kenntnis nehmen. Schon in diesem Jahr werden
    die außerbörslichen Derivate reguliert, genauso wie die
    Hedgefonds. Die G 20 nehmen sich noch in diesem Jahr
    den Bereich der Schattenbanken vor. Die Liikanen-
    Kommission der Europäischen Kommission wird noch
    in diesem Jahr Vorschläge vorlegen, aus denen hervor-
    geht, ob das Universalsystem erhalten bleibt oder ob ein
    Trennbankensystem erforderlich ist.