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ID1719303000

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/193 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister  BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2013 Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär  BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23209 A 23209 B 23209 B 23211 B 23214 A 23215 D 23217 A 23218 B 23220 B 23221 D 23222 D 23223 C 23225 C 23226 C 23227 C 23229 A 23230 C 23232 B 23232 D 23235 C 23237 A 23238 D 23240 B 23242 A 23245 B 23245 C 23248 A 23249 B 23250 D 23253 C 23254 A 23255 B 23256 D 23258 B 23260 A 23261 D 23263 A 23263 D Inhaltsverzeichnis Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23209 (A) (C) (D)(B) 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 Beginn: 9.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23263 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.3 EuB-BReg 2/2012 Drucksache 17/8967 Nr. A.2 EP P7_TA-PROV(2012)0024 Drucksache 17/9475 Nr. A.4 EuB-BReg 24/2012 Drucksache 17/9797 Nr. A.1  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 14.09.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 14.09.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 14.09.2012 Brase, Willi SPD 14.09.2012 Burchardt, Ulla SPD 14.09.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 14.09.2012 Freitag, Dagmar SPD 14.09.2012 Frieser, Michael CDU/CSU 14.09.2012 Gabriel, Sigmar SPD 14.09.2012 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 14.09.2012 Groth, Annette DIE LINKE 14.09.2012* Gutting, Olav CDU/CSU 14.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 14.09.2012 Kamp, Heiner FDP 14.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Kipping, Katja DIE LINKE 14.09.2012 Kolbe (Leipzig), Daniela SPD 14.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Lindemann, Lars Friedrich FDP 14.09.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 14.09.2012 Mast, Katja SPD 14.09.2012 Mücke, Jan FDP 14.09.2012 Nink, Manfred SPD 14.09.2012 Pieper, Cornelia FDP 14.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 14.09.2012 Schaaf, Anton SPD 14.09.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 14.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 14.09.2012 Schreiner, Ottmar SPD 14.09.2012 Dr. Schwanholz, Martin SPD 14.09.2012 Simmling, Werner FDP 14.09.2012 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 23264 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 (A) (C) (D)(B) EuB-BReg 37/2012 Drucksache 17/10028 Nr. A.1 Ratsdokument 9180/12 Innenausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.9 Ratsdokument 16892/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.29 Ratsdokument 12265/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.6 Ratsdokument 14183/08 Drucksache 17/7423 Nr. A.17 Ratsdokument 14196/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.18 Ratsdokument 14613/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/10086 Nr. A.1 EuB-BReg 41/2012 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/10028 Nr. A.4 Ratsdokument 9299/12 Drucksache 17/10028 Nr. A.5 Ratsdokument 10977/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft  und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.35 Ratsdokument 17870/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/9797 Nr. A.7 Ratsdokument 9309/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz  und Reaktorsicherheit Drucksache 17/6407 Nr. A.24 Ratsdokument 11159/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.35 Ratsdokument 14632/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.40 Ratsdokument 16562/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.41 Ratsdokument 17496/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.42 Ratsdokument 17549/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.42 Ratsdokument 18627/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.43 Ratsdokument 18874/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.18 Ratsdokument 6019/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.9 Ratsdokument 7639/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.10 Ratsdokument 7640/12 Drucksache 17/9647 Nr. A.17 Ratsdokument 8483/12 193. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Schlussrunde Haushaltsgesetz 2013 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Stephan Kühn


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Meine lieben Kollegin-

    nen und Kollegen! Zur Sicherstellung der Funktionsfä-
    higkeit des bestehenden Straßennetzes hat das BMVBS
    für das Jahr 2013 2,5 Milliarden Euro Erhaltungsinvesti-
    tionen eingeplant. – So liest man es im Schwerpunktepa-
    pier zum Haushalt. Man denkt: Endlich wird der Grund-
    satz „Erhalt vor Neubau“ auch tatsächlich umgesetzt.
    Denn wir alle wissen: Der Substanzverzehr der Infra-
    struktur verursacht volkswirtschaftlichen Schaden.

    Doch der Haushaltsplan ist die Theorie, der Haushalts-
    vollzug ist die Praxis, und die sieht vollkommen anders
    aus. Die Flexibilisierung durch die gegenseitige De-
    ckungsfähigkeit der Haushaltstitel wird nämlich systema-
    tisch missbraucht. Schauen wir uns das letzte Jahr an.
    2011 überstiegen die für den Neubau von Autobahnen
    eingesetzten Haushaltsmittel, die hier vom Bundestag be-
    schlossen wurden, den Verfügungsrahmen um 60 Pro-
    zent. Trotz Sanierungsstaus im Autobahnnetz wurde 2011
    der geplante Verfügungsrahmen für den Erhalt nur zu
    87 Prozent ausgeschöpft. Es wird also sichtbar zulasten
    der Substanz umgeschichtet.

    Besonders ausgeprägt – das ist sehr interessant – ist der
    Verschiebebahnhof in zwei Bundesländern. Sie können
    raten: Bayern ist dabei, das andere Land ist Niedersach-
    sen. Das ist insbesondere im Bereich der Bundesstraßen
    der Fall, Stichwort „Ortsumfahrung“. Beide Länder ha-
    ben 2011 nicht einmal die Hälfte des mit dem Bundes-
    haushalt abgesteckten Verfügungsrahmens in den Erhalt
    des Bundesstraßennetzes investiert. Zufällig wird 2013 in
    beiden Ländern der Landtag gewählt. Schwarz-Gelb will
    offensichtlich noch einige Wahlgeschenke verteilen. „Er-
    halt vor Neubau“ bleibt ein Lippenbekenntnis des Minis-
    ters Ramsauer. Da helfen auch keine schönen Reden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)






    Stephan Kühn


    (A) (C)



    (D)(B)


    Genauso ist es bei dem Nationalen Radverkehrsplan.
    Da wird eine große Offensive in Sachen Radverkehrsför-
    derung angekündigt, und gleichzeitig werden die Mittel
    für den Bau von Radwegen entlang von Bundesstraßen
    gekürzt. Standen 2010 noch 100 Millionen Euro zur Ver-
    fügung, sind es 2013 gerade einmal noch 60 Millionen
    Euro, die eingeplant sind. Wir wissen, dass erst die
    Hälfte der Bundesstraßen eine entsprechende Radwegin-
    frastruktur hat. Offensichtlich soll auch der Nationale
    Radverkehrsplan nur eine Ankündigung bleiben, ein
    schönes Papier für die Vitrine. Praktisches Regierungs-
    handeln daraus ist jedoch nicht zu erwarten.


    (Florian Pronold [SPD]: Weniger!)


    Am Mittwoch hatten wir vom Verkehrsausschuss die
    Gelegenheit, die Baustelle des neuen Hauptstadtflugha-
    fens zu besichtigen. Was wir gesehen und gehört haben,
    war doch sehr interessant. So haben wir erfahren, dass
    die Entrauchungsanlage an der Baugenehmigung vorbei
    gebaut wurde und man mit der zuständigen Genehmi-
    gungsbehörde offensichtlich nicht in eine intensive
    Kommunikation getreten ist. Wir haben feststellen kön-
    nen, dass der Pfusch mit Blick auf den Termindruck im-
    mer größer geworden ist. Am Ende ging es einfach nur
    darum, fertig zu werden, egal wie. Das konnte man sehr
    schön daran erkennen, wie die Kabeltrassen verlegt wor-
    den sind. Wenn man an dieser Stelle nachgebohrt hat,
    war es wie immer: Niemand hat es bemerkt, niemand
    will dafür verantwortlich gewesen sein.

    Meine Damen und Herren, die Terminverschiebung
    kostet die öffentliche Hand nicht nur 1,2 Milliarden Euro
    zusätzlich, sondern sie offenbart krasses Management-
    versagen der Flughafengesellschaft und auch der Auf-
    sichtsratsmitglieder bei der Wahrnehmung ihrer Über-
    wachungsfunktion in diesem Gremium.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Jahrelang haben auch die Bundesvertreter im Auf-
    sichtsrat offensichtlich unkritisch den Aussagen der Ge-
    schäftsführung und der Planungsgemeinschaft pg bbi ver-
    traut. Dann fragt man sich, wo das bessere Controlling,
    das kritische Nachfragen denn geblieben ist? Es hat nicht
    stattgefunden. Im Gegenteil: Im Mai dieses Jahres stimmte
    der Aufsichtsrat dem unterbreiteten Rahmenterminplan
    für die Eröffnung am 17. März 2013 zu. Diesen Plan hat
    noch die Planungsgesellschaft pg bbi erarbeitet. Dieser
    Truppe kündigte man eine Woche später wegen mangel-
    hafter Koordination und fehlender Erbringung von Bau-
    überwachungsleistungen. Dieser Truppe, zu der man
    dann kein Vertrauen mehr hatte, hat man noch eine Wo-
    che vorher bezüglich des Terminplans geglaubt. Das
    passt alles nicht zusammen und zeigt, wie wenig auch
    die Bundesvertreter im Aufsichtsrat ihre Aufgaben
    wahrgenommen haben.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Ramsauer, Sie haben angekündigt, über Konse-
    quenzen mit den anderen Anteilseignern Gespräche zu
    führen. Ich muss ehrlich sagen: Die Zeit für Ankündi-
    gungen ist vorbei; wir wollen Taten sehen. – Wir fordern
    die Einleitung eines Verfahrens zur Sicherung von Scha-
    densersatzansprüchen aufgrund der falschen Entschei-

    dungen in Richtung der Geschäftsführung. Sie muss
    haftbar gemacht werden. Es kann auch nicht sein, dass
    die Geschäftsführung für 2011 noch irgendwelche Er-
    folgsprämien ausgezahlt bekommt. Wir brauchen drin-
    gend einen Neuanfang im Aufsichtsrat. In dieses Gre-
    mium müssen Fachleute einziehen. Wir brauchen also
    eine Umstrukturierung. Gleiches gilt für die Geschäfts-
    führung.


    (Beifall bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Noch einmal, Herr Minister: Schluss mit den Ankün-
    digungen! Liefern Sie endlich!


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Nächster Redner ist der Kollege Reinhold Sendker für

die CDU/CSU-Fraktion.


(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Reinhold Sendker


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! In

    früheren Wahlperioden ist eindeutig zu wenig in die In-
    standhaltung investiert worden; das dürfen wir am Ende
    der heutigen Debatte eindeutig feststellen. Allein der
    Vergleich zwischen Sommer, konkret: Juli 2011, Bau-
    stellenlänge in Deutschland 1 400 Kilometer, und Juli
    2012, Baustellenlänge in Deutschland 2 000 Kilometer,
    unterstreicht die Ausrichtung: Erhalt steht vor Neubau.
    Das betrifft, wie wir alle wissen, viele Brückenbauwerke
    in Deutschland und zahlreiche Autobahnabschnitte. Es
    gilt also, ein enormes Volksvermögen im Sinne von Wachs-
    tum und Entwicklung in unserer Volkswirtschaft zu er-
    halten und zu optimieren.

    Die Gesamtinvestitionen liegen erneut bei gut 10 Mil-
    liarden Euro. Das ist mehr als in den Jahren vor der
    Finanz- und Wirtschaftskrise. Ich denke, es ist ein be-
    merkenswerter Erfolg, dass dank der Haushaltskonsoli-
    dierung die Schuldengrenze schon 2013 unterschritten
    werden kann, andererseits der Verkehrsinvestitionsum-
    fang auf hohem Niveau erhalten bleiben kann. Da ist
    man versucht, zu fragen: Wer außer dieser Koalition
    hätte das zustande gebracht?


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Florian Pronold [SPD]: Das bringt wirklich nur diese Koalition zustande!)


    – Wissen Sie, wenn ich mir die Haushaltszahlen aus den
    Zeiten von Herrn Tiefensee ansehe, dann muss ich fest-
    stellen: Sie sind nicht wirklich vom Acker gekommen.

    Wahr ist aber auch, dass durch das Anwachsen der
    Haushaltsansätze für die Erhaltungsmaßnahmen weniger
    Spielraum für die Bedarfsmaßnahmen vorhanden ist.
    Das wird in den nächsten Jahren wohl noch deutlicher.
    Die umfassenden Grunderneuerungen sind aber unaus-
    weichlich. Deswegen benötigen wir für Erhalt und Aus-
    bau weitere Mittel und unterstützen unseren Minister in
    seiner klaren Forderung nach einer Zusatzmilliarde für
    die Verkehrsinfrastruktur.





    Reinhold Sendker


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Beifall bei der CDU/CSU sowie bei Abgeordneten der FDP – Johannes Kahrs [SPD]: Wir auch!)


    Das hier schon angesprochene Investitionsbeschleu-
    nigungsprogramm erhält in 2013 weitere 290 Millionen
    Euro. Danach verbleiben nur noch 210 Millionen Euro
    an Programmmitteln. Ich darf bemerken: Für die fünfte
    Schleuse in Brunsbüttel und für die Verkehre mit dem
    Ostseeraum sind diese Mittel so dringlich wie unver-
    zichtbar.

    Weitere 100 Millionen Euro werden durch die Aus-
    dehnung der Lkw-Maut auf vierspurige Bundesstraßen
    erwartet. Auch sie werden für die Stärkung von Qualität
    und Leistungsfähigkeit unserer Straßen verwendet. Meine
    Damen und Herren, was die Mauteinnahmen in Gänze
    betrifft, so darf ich feststellen, dass die Schaffung des
    Finanzkreislaufs Straße heute durch deutlich mehr Ak-
    zeptanz und Transparenz ein Erfolg unserer Koalition
    ist.

    In der Verkehrspolitik gilt unser Augenmerk ganz be-
    sonders den Ideen und Ansätzen zur Optimierung von
    Bestand und Weiterbau, und zwar vor allem dann, wenn
    diese wirtschaftlich sind und – ich füge hinzu – noch
    mehr Transparenz bieten. Diese Zieldefinition passt
    übrigens auch gut zu ÖPP. Die knappen Mittel für den
    Aus- und Weiterbau vor Augen und mit dem Wissen um
    positive Ergebnisse bei vorläufigen Wirtschaftlichkeits-
    untersuchungen im Hinterkopf kann ich das Herum-
    drucksen und das teilweise Zurückweisen von sinnvollen
    ÖPP-Projekten in Deutschland durch rot-grüne oder
    grün-rote Landesregierungen beim besten Willen nicht
    mehr nachvollziehen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)


    Ein anderes Thema ist das Thema der Verkehrssicher-
    heit, das unserer Koalition besonders am Herzen liegt.
    Seit den 70er-Jahren gibt es 82 Prozent weniger Ver-
    kehrstote. Das ist eine sehr gute Bilanz. Dass die Zahl
    der Verkehrstoten im Jahr 2011 erstmals wieder ange-
    stiegen ist, ist ein ernstes Signal. Daher begrüßen wir
    ausdrücklich die Erhöhung des Haushaltsansatzes um
    15 Prozent. Auch das ambitionierte Verkehrssicherheits-
    programm unseres Ministers mit dem Ziel, in der Zeit
    von 2011 bis 2020 die Zahl der Verkehrstoten um
    40 Prozent zu verringern, ist das richtige Signal in unse-
    rer Debatte.

    Der Sicherheit auf unseren Straßen dienen aber auch
    130 Millionen Euro im Haushalt 2013 für die Schaffung
    von Lkw-Parkständen und zusätzliche 50 Millionen
    Euro für die Betriebsdienste an den Bundesfernstraßen.
    Ich bin häufig Gast eines sogenannten Fernfahrerstamm-
    tisches an einer BAB-Raststätte. Dort wird Klartext ge-
    sprochen, wie wichtig und dringend unsere Investitionen
    und unser klares Bekenntnis zum Ausbau dieser Park-
    stände im Interesse des Verkehrsflusses auf unseren
    Bundesfernstraßen sind.

    Für mehr Verkehr und für mehr Sicherheit im Straßen-
    verkehr und für Lärmminderung sind weitere 181 Mil-
    lionen Euro für Projekte an Schienenwegen und noch
    einmal 60 Millionen Euro für Maßnahmen an den Perso-

    nenbahnhöfen eingestellt. Darauf verweise ich immer
    wieder gern. Erfreulicherweise ist der Gesamtansatz für
    die Investitionsmittel für die Schiene höher als im Jahr
    2012.

    Meine Damen und Herren, wenn wir hier über die
    Optimierung des Verkehrsflusses bei steigenden Ver-
    kehrsmengen diskutieren und reden, dann muss unser
    Augenmerk auch auf die Verbesserungen bei unseren
    Bundeswasserstraßen gerichtet sein. Allein in Nord-
    rhein-Westfalen verkehren 30 Prozent der Güterverkehre
    auf NRW-Wasserstraßen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Das wäre ja schön!)


    Auch hier dienen Substanzerhaltung und -erneuerung
    der Steigerung der Leistungsfähigkeit des Wasserwege-
    netzes. Aktuelle Schwerpunktmaßnahmen liegen nicht
    nur beim NOK, sondern auch im westdeutschen Kanal-
    netz sowie bei Rhein, Main, Mosel, Neckar und den see-
    wärtigen Anbindungen unserer Seehäfen mit der Anpas-
    sung notwendiger Fahrrinnen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber es passiert nichts!)


    Wir haben also von der Instandsetzung der Schleusen bis
    hin zur modernen Wasserwegeinfrastruktur allen Grund,
    in 2013 und in den Folgejahren genau diesen Verkehrs-
    träger weiterhin ausdrücklich zu stärken.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU sowie des Abg. Johannes Kahrs [SPD])


    Verehrte Kolleginnen und Kollegen, in der Klimabi-
    lanz sind das jährlich 5,6 Millionen Tonnen weniger an
    CO2-Ausstoß. Das ist mehr als der Ausstoß von Berlin.
    In Handwerk und Mittelstand werden 300 000 Arbeits-
    plätze gesichert. Kurz gefasst ist das das Ergebnis und
    die Erfolgsgeschichte des CO2-Gebäudesanierungspro-
    gramms. Es leuchtet in das Land hinein, und deswegen
    werden wir es in den nächsten Jahren im Rahmen der
    Energiewende fortsetzen.

    Ergänzend zur Städtebauförderung erneut in Höhe
    von 455 Millionen Euro unterstützt der Bundeshaushalt
    die Kommunen im kommenden Jahr mit 100 Millionen
    Euro für Maßnahmen der energetischen Stadtsanierung.
    In diesem Zusammenhang sei ausdrücklich festgestellt,
    dass auch der Haushalt 2013 mit vielen weiteren positi-
    ven Ausschlägen aus anderen Etatbereichen wieder ein-
    mal ein ausgesprochen kommunalfreundlicher Haushalt
    ist, und diesen Weg wollen wir fortsetzen.


    (Beifall bei der CDU/CSU)


    Meine sehr verehrten Damen und Herren, lassen Sie
    mich abschließend sagen: Wir werden in Deutschland
    durch unseren starken Logistikstandort, als Transitland
    und als Wachstumslokomotive im Herzen von Europa in
    der Zukunft starke Güterverkehre und Zuwächse zu ver-
    kraften haben. Dazu brauchen wir eine Stärkung der
    Straßeninfrastruktur verbunden mit einer weiteren Verla-
    gerung auf Schiene und Wasserwege, um das Netz insge-
    samt zu ertüchtigen.

    Was Anspruch und Wirklichkeit angeht, sehr geehrter
    Herr Kollege Pronold: Sie haben vorhin festgestellt, im





    Reinhold Sendker


    (A) (C)



    (D)(B)


    Bereich kombinierte Verkehre herrsche Stillstand. Ich darf
    Ihnen sagen, auch im vorliegenden Haushaltsentwurf
    sind für diesen Bereich 107 Millionen Euro vorgesehen.
    Bis 2011 wurden 75 Umschlaganlagen der kombinierten
    Verkehre gefördert, was einer täglichen Entlastung des
    Verkehrs in einer Größenordnung von 15 000 Lkw ent-
    spricht.


    (Florian Pronold [SPD]: Das hat doch damit zu tun, dass vor zwei Jahren die Haushaltsmittel gekürzt worden sind!)


    Das sind gute Botschaften. Das ist Ausdruck einer er-
    folgreichen Politik, die wir im nächsten Jahr fortsetzen
    werden.

    Vielen herzlichen Dank.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)