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ID1719302600

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/193 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 12 Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Dr. Peter Ramsauer, Bundesminister  BMVBS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Arnold Vaatz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Claudia Winterstein (FDP) . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Lutze (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Stephan Kühn (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Reinhold Sendker (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Schlussrunde: Haushaltsgesetz 2013 Rüdiger Kruse (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Carsten Schneider (Erfurt) (SPD) . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Jerzy Montag (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Sven-Christian Kindler (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . . . . Bettina Hagedorn (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Otto Fricke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Roland Claus (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Steffen Kampeter, Parl. Staatssekretär  BMF . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Johannes Kahrs (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bartholomäus Kalb (CDU/CSU) . . . . . . . . Dr. h. c. Hans Michelbach (CDU/CSU) . . Norbert Barthle (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Flosbach (CDU/CSU) . . . . . . . . Norbert Brackmann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23209 A 23209 B 23209 B 23211 B 23214 A 23215 D 23217 A 23218 B 23220 B 23221 D 23222 D 23223 C 23225 C 23226 C 23227 C 23229 A 23230 C 23232 B 23232 D 23235 C 23237 A 23238 D 23240 B 23242 A 23245 B 23245 C 23248 A 23249 B 23250 D 23253 C 23254 A 23255 B 23256 D 23258 B 23260 A 23261 D 23263 A 23263 D Inhaltsverzeichnis Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23209 (A) (C) (D)(B) 193. Sitzung Berlin, Freitag, den 14. September 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 23263 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten * für die Teilnahme an Sitzungen der Parlamentarischen Versamm- lung des Europarates Anlage 2 Amtliche Mitteilung Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Auswärtiger Ausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.3 EuB-BReg 2/2012 Drucksache 17/8967 Nr. A.2 EP P7_TA-PROV(2012)0024 Drucksache 17/9475 Nr. A.4 EuB-BReg 24/2012 Drucksache 17/9797 Nr. A.1  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Aigner, Ilse CDU/CSU 14.09.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 14.09.2012 Behrens, Herbert DIE LINKE 14.09.2012 Brase, Willi SPD 14.09.2012 Burchardt, Ulla SPD 14.09.2012 Fischer (Karlsruhe- Land), Axel E. CDU/CSU 14.09.2012 Freitag, Dagmar SPD 14.09.2012 Frieser, Michael CDU/CSU 14.09.2012 Gabriel, Sigmar SPD 14.09.2012 Göring-Eckardt, Katrin BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 14.09.2012 Groth, Annette DIE LINKE 14.09.2012* Gutting, Olav CDU/CSU 14.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 14.09.2012 Kamp, Heiner FDP 14.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Kipping, Katja DIE LINKE 14.09.2012 Kolbe (Leipzig), Daniela SPD 14.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Lindemann, Lars Friedrich FDP 14.09.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 von der Marwitz, Hans- Georg CDU/CSU 14.09.2012 Mast, Katja SPD 14.09.2012 Mücke, Jan FDP 14.09.2012 Nink, Manfred SPD 14.09.2012 Pieper, Cornelia FDP 14.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 14.09.2012 Schaaf, Anton SPD 14.09.2012 Dr. Schäuble, Wolfgang CDU/CSU 14.09.2012 Schlecht, Michael DIE LINKE 14.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 14.09.2012 Schreiner, Ottmar SPD 14.09.2012 Dr. Schwanholz, Martin SPD 14.09.2012 Simmling, Werner FDP 14.09.2012 Dr. Strengmann-Kuhn, Wolfgang BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012 Winkler, Josef Philip BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 14.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 23264 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 193. Sitzung. Berlin, Freitag, den 14. September 2012 (A) (C) (D)(B) EuB-BReg 37/2012 Drucksache 17/10028 Nr. A.1 Ratsdokument 9180/12 Innenausschuss Drucksache 17/8227 Nr. A.9 Ratsdokument 16892/11 Rechtsausschuss Drucksache 17/136 Nr. A.29 Ratsdokument 12265/09 Drucksache 17/1100 Nr. A.6 Ratsdokument 14183/08 Drucksache 17/7423 Nr. A.17 Ratsdokument 14196/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.18 Ratsdokument 14613/11 Haushaltsausschuss Drucksache 17/10086 Nr. A.1 EuB-BReg 41/2012 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/10028 Nr. A.4 Ratsdokument 9299/12 Drucksache 17/10028 Nr. A.5 Ratsdokument 10977/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft  und Verbraucherschutz Drucksache 17/8426 Nr. A.35 Ratsdokument 17870/11 Ausschuss für Arbeit und Soziales Drucksache 17/9797 Nr. A.7 Ratsdokument 9309/12 Ausschuss für Umwelt, Naturschutz  und Reaktorsicherheit Drucksache 17/6407 Nr. A.24 Ratsdokument 11159/11 Drucksache 17/7423 Nr. A.35 Ratsdokument 14632/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.40 Ratsdokument 16562/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.41 Ratsdokument 17496/11 Drucksache 17/8227 Nr. A.42 Ratsdokument 17549/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.42 Ratsdokument 18627/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.43 Ratsdokument 18874/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.18 Ratsdokument 6019/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.9 Ratsdokument 7639/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.10 Ratsdokument 7640/12 Drucksache 17/9647 Nr. A.17 Ratsdokument 8483/12 193. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 12 Verkehr, Bau und Stadtentwicklung Schlussrunde Haushaltsgesetz 2013 Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Sebastian Körber


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (FDP)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (FDP)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen!

    Nach dieser Klamaukrede des Kollegen Kahrs wird es
    einem schon ganz anders. Wenn die einzige sozialdemo-
    kratische Vision für dieses Land Mehrbelastung der
    Menschen und die Absicht, neue Schulden zu machen,
    ist, dann wird mir sicherlich nicht bange.


    (Gustav Herzog [SPD]: Wer hat Ihnen denn den Unsinn aufgeschrieben? – Johannes Kahrs [SPD]: Das ist wie mit der Pkw-Maut: Sie haben es nicht verstanden! – Florian Pronold [SPD]: Tauschen Sie Ihren Redenschreiber aus!)


    Bei all diesen Zahlen dürfen Sie aber nicht vergessen:
    Wenn wir uns den Mobilitätsbedarf der Gesellschaft an-
    sehen, stellen wir fest, dass wir einen Ausbau von allen
    Verkehrsträgern brauchen, und zwar gleichwertig.

    Es ist völlig unbestritten,


    (Zuruf des Abg. Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    dass in den nächsten Jahrzehnten die Straße – Sie müs-
    sen zuhören, Herr Kollege Kindler –


    (Florian Pronold [SPD]: Steht das mit dem Zwischenruf auch in Ihrer Rede drin?)


    der Verkehrsträger Nummer eins bleiben wird, zumin-
    dest für uns als schwarz-gelbe Koalition.

    Mit Verlaub, da Sie in letzter Zeit sehr medienwirk-
    sam Elektroautos anschauen: Die großen Dienstlimousi-
    nen – Frau Künast unterhält sich ja dahinten – stehen um
    die Ecke, und vorne, wo die Kameras stehen, werden die
    Elektroautos angeschaut. Allerdings werden auch die auf
    Straßen fahren müssen.

    Natürlich darf man nicht vergessen, dass wir gerade
    in diesem Bereich weiter investieren müssen, und zwar
    nicht nur in Lärmschutz und Ortsumgehungen. Das ist
    bei weitem nicht ausreichend.

    Aber schauen wir vielleicht einmal zu Ihnen nach Ba-
    den-Württemberg, liebe Kolleginnen und Kollegen von





    Sebastian Körber


    (A) (C)



    (D)(B)


    den Grünen. Da haben Sie ja Regierungsverantwortung,
    gerade im Verkehrsbereich. Ich finde es fast schon
    schandhaft, dass Sie hier den Kommunen jegliche Unter-
    stützung für weitere Straßen völlig versagt haben. Die
    Unterstützung für die Straße haben Sie in Baden-Würt-
    temberg nämlich auf null gesetzt.


    (Beifall bei der FDP sowie bei Abgeordneten der CDU/CSU – Sylvia Kotting-Uhl [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Erhalt vor Neubau!)


    Auch dort müssten übrigens die Elektroautos auf der
    Straße fahren. Sie bauen dort lieber mehr Radwege.
    Aber wir sind nun einmal nicht im Legoland.


    (Florian Pronold [SPD]: In Legoland gibt es keine Radwege!)


    Es funktioniert halt nicht.


    (Stephan Kühn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Der Minister sagt doch auch, dass mehr Fahrradwege gebaut werden müssen!)


    Schauen Sie sich doch einmal den ländlichen Raum an.
    Da sind die Bürgerinnen und Bürger darauf angewiesen,
    dass es Straßen gibt. Sie können sich nicht – das war ja
    auch ein Vorschlag – auf ein abgewracktes Fahrrad set-
    zen. Auch das wird natürlich nicht funktionieren. Wir
    setzen hier weiterhin auf die individuelle Freiheit und
    die freie Wahl des Transportmittels.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, schauen wir
    uns ein weiteres sozialdemokratisches Märchen an. Sie
    reden immer von Gebäudesanierung und steuerlichen
    Abschreibungsmöglichkeiten. Bei der Gebäudesanie-
    rung – das gehört zur Wahrheit auch dazu; das muss ein-
    mal klargestellt werden – hat der Kollege Tiefensee, ein
    SPD-Minister, diese Mittel zweimal auf drei Jahre be-
    fristet. Sie haben zweimal die Ausgabe von Mitteln vor-
    gezogen und haben uns dann in den Haushaltsjahren
    2009 und 2010 quasi ein Defizit übergeben.

    Mit der gleichen Inbrunst treten Sie im Bundesrat auf.
    Wir brauchen dringend diese steuerlichen Abschrei-
    bungsmöglichkeiten bei der energetischen Gebäudesa-
    nierung, um gerade auch beim Klimaschutz voranzu-
    kommen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber warum machen es doch auch Ihre Länder nicht? Warum machen es die CDU/FDP-geführten Länder nicht? Es ist gerade den Kollegen von den Grünen wichtig, dass Sie hier entsprechend diese Potenziale heben und diesen Abschreibungsmöglichkeiten zustimmen. Vielleicht auch hier einmal zu den Fakten. (Johannes Kahrs [SPD]: Die Fakten sind, dass Ihre eigenen Länder es auch nicht wollen!)


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)


    Diese schwarz-gelbe Regierungskoalition, die Bun-
    desregierung, hat der Übernahme des Bundesanteils bei
    den steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten durch die

    entsprechenden Gesetze bereits zugestimmt. Der wird
    bei etwa 638 Millionen Euro angesetzt.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Überzeugen Sie doch Ihre eigenen Länder erst mal!)


    Wir haben energetische Stadtsanierung eingeführt und
    das CO2-Gebäudesanierungsprogramm endlich verste-
    tigt. Das heißt, wir stellen bereits weit mehr als 2 Mil-
    liarden Euro für energetische Gebäudesanierung zur Ver-
    fügung.


    (Florian Pronold [SPD]: Voodoo-Zauberei!)


    Es ist nun einmal ein zustimmungspflichtiges Gesetz im
    Bundesrat. Wir haben unsere Hausaufgaben hier ge-
    macht.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Aber Ihre Länder nicht!)


    Sie sollten es jetzt einmal in den Ländern machen, ge-
    rade auch in NRW bei der Kollegin Kraft.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Aber reden Sie doch einmal mit Ihren Regierungen!)


    – Ich kann das sehr gerne aufgreifen. Ich kann eine Ihrer
    Regierungen zitieren – Zitat der Frau Kollegin Kraft –:

    Die Energiewende kann nur als Gemeinschaftswerk
    erfolgreich sein.

    Ja, dann soll sie ihre Blockadehaltung endlich aufgeben.
    Sie haben es doch in der Hand.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU – Johannes Kahrs [SPD]: Ihre eigenen Länder wollen es doch nicht! – Florian Pronold [SPD]: Sie kritisieren auf der einen Seite die Verschuldung der Länder und fordern auf der anderen Seite höhere Mittel! Das ist doch widersprüchlich!)


    – Meine sehr verehrten Damen und Herren, stellen Sie
    doch wenigstens eine Zwischenfrage. Da kann man noch
    etwas lernen, Herr Pronold.

    Im Gebäudebestand müssen wir unsere Energieein-
    sparpotenziale heben. Das steht für mich und auch für
    die schwarz-gelbe Regierungskoalition fest. Wir setzen
    hier weiter auf Anreize anstelle von Zwangsmaßnah-
    men. Das ist etwas, was die Kolleginnen und Kollegen
    von den Grünen immer wieder gerne vorschlagen, dass
    Hausbesitzer immer weiter belastet werden sollen.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Hausbesetzer und Hausbesitzer! – Gegenruf des Abg. SvenChristian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Hausbesetzer wollen wir nicht belasten!)


    Dies ist schließlich und endlich nicht zulässig; denn es
    geht auch darum, das Eigentum der Menschen zu schüt-
    zen.

    Im Windschatten der Energiewende segelt immer
    auch ein Stück weit der demografische Wandel.





    Sebastian Körber


    (A) (C)



    (D)(B)



    (Florian Pronold [SPD]: „Windschatten“ ist falsch! Denn hier ist überhaupt nur heiße Luft!)


    Es gehört dazu, dass wir den altersgerechten Umbau vo-
    ranbringen und auch in öffentlichen Bereichen entspre-
    chend Barrieren reduzieren. Der Kollege Vaatz hat es
    bereits angesprochen. Hier erwarte ich mir als Parlamen-
    tarier auch noch etwas mehr Einsatz von der Regierung.

    Meine sehr verehrten Damen und Herren, im Bereich
    der Wohnungspolitik macht Rot-Grün in letzter Zeit ja
    auch wieder Schlagzeilen. Sie spielen in Wahlkampfzei-
    ten immer gern mit den Ängsten der Mieter. Bund, Län-
    der und Kommunen unterstützen mit insgesamt – man
    muss sich nur einmal die Zahlen, da wir gerade über den
    Haushalt debattieren, vor Augen führen – 17 Milliarden
    Euro jährlich etwa 5 Millionen Haushalte, denen wir
    Wohngeld zahlen. Das ist in etwa jeder zehnte Haushalt.
    Man muss doch auch einmal sehen, wie viel Geld wir
    bereits in diesem Bereich aufwenden.

    Zusätzlich geben wir 518,2 Millionen Euro für die so-
    ziale Wohnraumförderung aus. Ich erachte es als wich-
    tig, dass das in den Ländern dann auch für diese Zwecke
    verwendet wird. Das ist, glaube ich, auch ein ganz ent-
    scheidender Punkt, über den der eine oder andere nach-
    denken sollte.


    (Johannes Kahrs [SPD]: Was wollen Sie Bayern jetzt vorwerfen?)


    In Bayern wird es exzellent eingesetzt. Das wird auch
    schwarz-gelb regiert.


    (Florian Pronold [SPD]: Fragen Sie mal die Mieterinnen und Mieter in München!)


    Die Städtebauförderung haben wir effizienter ausge-
    staltet. Der ein oder andere Baudezernent und zahlreiche
    Kommunalpolitiker hatten zum Schluss gar keinen
    Überblick mehr über die verschiedenen Programme, die
    Sie angehäuft hatten. Für die Städtebauförderung stellen
    wir erneut 455 Millionen Euro zur Verfügung, und zwar
    zusätzlich zu den Mitteln für das Programm „Energeti-
    sche Stadtsanierung“. Insbesondere Programme wie
    „Kleinere Städte und Gemeinden“, „Soziale Stadt“ so-
    wie „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ profitieren da-
    von. – Hier hätte ich Applaus zumindest von der SPD er-
    wartet; denn das alles ist gut für den ländlichen Raum
    und wirkt dem Flächenverbrauch in diesem Land entge-
    gen.

    Es ist klar, dass wir die Probleme des Landes im Blick
    haben. Der vorliegende Haushaltsentwurf zeigt, dass wir
    ein klares Konzept haben. Das steht im Gegensatz zu
    dem, was Sie gesagt haben. Von Visionen habe ich Ihrer-
    seits nichts gehört. Wir stellen weiterhin Mittel für be-
    zahlbare Mobilität, energieeffizientes Bauen und nach-
    haltige Stadtentwicklung zur Verfügung.

    Vielen Dank.


    (Beifall bei der FDP und der CDU/CSU)




Rede von Dr. Norbert Lammert
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)

Thomas Lutze ist der nächste Redner für die Fraktion

Die Linke.


(Beifall bei der LINKEN)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Thomas Lutze


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (None)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (DIE LINKE.)


    Herr Präsident! Sehr geehrte Abgeordnete! Sehr ge-

    ehrter Herr Minister Ramsauer, die Menschen kennen
    Sie als einen Mann deutlicher Worte. Nach drei Jahren
    Wahlperiode müssen Sie sich auch an Ihren Taten mes-
    sen lassen.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


    Wir sind uns sicherlich alle einig, dass die Mobilität ei-
    ner der wichtigsten volkswirtschaftlichen Faktoren ist.
    Trotzdem werden die meisten Bürgerinnen und Bürger
    im Verkehrsbereich durch deutliche Kostensteigerungen
    belastet.

    Punkt eins: die steigenden Kraftstoffpreise. Bei der
    Mehrwertsteuer zum Beispiel ist der Staat einer der
    Nutznießer der Abzocke an den Zapfsäulen.


    (Beifall der Abg. Dr. Gesine Lötzsch [DIE LINKE])


    An nur einer Tankfüllung von 50 Litern verdient der
    Staat allein durch die Mehrwertsteuer heute knapp
    6 Euro mehr als noch im Jahr 2004. Hier könnten Sie et-
    was tun, Herr Ramsauer. Im Haushaltsentwurf dazu
    finde ich nichts. Frankreich macht es gerade vor: Dort
    wurden die Kraftstoffpreise um 10 Cent pro Liter ge-
    senkt.

    Die Mineralölkonzerne fahren Gewinne ein, die einen
    vor Neid erblassen lassen. Zwei Beispiele gefällig? Ers-
    tes Beispiel: Exxon Mobil – dazu gehört auch Esso –
    macht als weltweit größter Mineralölkonzern 41 Milliar-
    den Dollar Gewinn pro Jahr. Zweites Beispiel: Shell, Eu-
    ropas größter Anbieter, steigerte seinen Gewinn im
    zweiten Quartal 2011 gegenüber dem Vorjahreszeitraum
    um 97 Prozent. Nein, an den Tankstellen jedenfalls funk-
    tioniert das klassische marktwirtschaftliche Prinzip von
    Angebot und Nachfrage nicht. Wenn die Verkaufspreise
    täglich um 10 Cent schwanken und wenn es in einem
    Umkreis von wenigen Kilometern zu Differenzen von
    bis zu 12 Cent pro Liter kommt, dann hat das nichts mit
    dem Ölpreis oder dem Dollarkurs zu tun; damit lässt sich
    das nicht begründen. Als im Juni dieses Jahres der
    Rohölpreis um 25 Prozent im Vergleich zum Februar
    sank, gab es an den Zapfsäulen keine Preissenkungen.
    Beim Dollarkurs das gleiche Bild: Steigt der Dollar, stei-
    gen die Spritpreise; fällt der Dollar, passiert nichts.

    Ich will Ihnen sagen, was der Hauptgrund für diese
    Preissteigerungen ist: Es ist die hemmungslose Geldgier
    der Mineralölkonzerne. Herr Ramsauer, da hilft uns
    keine Transparenzstelle, wo die Daten nur erfasst wer-
    den. Sie müssen die Verkaufspreise staatlich festlegen.
    Luxemburg zum Beispiel macht das, und Luxemburg ist
    bekanntlich kein sozialistisches Land. Eine staatliche
    Behörde muss also jeden Tag den Verkaufspreis festle-
    gen. Dieser Preis muss dann 24 Stunden gelten. Das wird





    Thomas Lutze


    (A) (C)



    (D)(B)


    höchstwahrscheinlich nicht die allgemeine Preissteige-
    rung verhindern. Aber das schränkt wenigstens die ab-
    surden Preisschwankungen, die täglich auftreten, ein.

    Zweites Beispiel sind die steigenden Preise im öffent-
    lichen Nahverkehr. Es wird schnell gesagt: Wenn der
    Sprit so teuer ist, kann man mit Bus oder Bahn fahren. –
    Ich sage Ihnen ganz deutlich: Wir werden zum Jahres-
    wechsel wieder erleben, dass die Preise der Bahn und
    der regionalen Verkehrsanbieter deutlich anziehen wer-
    den. Gerade für Pendler werden die Monatskarten wie-
    der deutlich teurer. Nach wie vor sind die Mobilitätsan-
    gebote vor allem im ländlichen Raum und an den
    Wochenenden lückenhaft. Unsere Kommunen haben zu-
    nehmend Probleme, sich den ÖPNV überhaupt zu leis-
    ten. Hier darf der Bund nicht weiter kürzen. Sonst blei-
    ben Busse und Bahnen irgendwann im Depot.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Was passiert im Fernverkehr der Bahn, Herr
    Ramsauer? In der Preispolitik nichts. Kürzen Sie endlich
    die Mehrwertsteuer auf Fernverkehrsfahrkarten von 19
    auf 7 Prozent; das ist in fast allen anderen EU-Staaten
    üblich. Dann werden wieder mehr Menschen mit der
    Bahn fahren, und Sie haben aufgrund der gestiegenen
    Fahrgastzahlen genauso viel Geld in Ihrer Steuerkasse
    wie zuvor.


    (Beifall bei der LINKEN)


    Bei Milliardenprojekten wie Stuttgart 21 oder dem
    Berliner Flughafen scheint Geld keine Rolle mehr zu
    spielen, aber auch der teure Schienennetzausbau für Ge-
    schwindigkeiten bis zu 300 km/h ist in den letzten Jah-
    ren wichtiger gewesen als der Bahnverkehr in der Flä-
    che. Hier sollten Sie, Herr Ramsauer, zumindest in der
    Zukunft umdenken. Von Bahnchef Grube kamen dazu
    schon einige Anregungen.

    Sie müssen Geld in die Hand nehmen und die über
    16 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die
    täglich als Pendler zum Arbeitsplatz müssen, entlasten.
    Die Linke fordert eine Erhöhung der Entfernungspau-
    schale von mindestens 10 Cent pro Kilometer. Die letzte
    Anpassung gab es im Übrigen 2004. Damals kostete der
    Liter Benzin 1,10 Euro. Außerdem müssen endlich ge-
    eignete Voraussetzungen geschaffen werden, damit auch
    Pendler mit geringem Einkommen davon profitieren.


    (Sven-Christian Kindler [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Von der Entfernungspauschale profitieren die Besserverdienenden, die das von der Steuer absetzen können!)


    – Vielleicht hören Sie kurz zu, Herr Kollege von den
    Grünen. – Es müssen die Voraussetzungen dafür ge-
    schaffen werden, dass auch diejenigen profitieren, die
    keine oder nur sehr wenige Steuern bezahlen. Dafür gibt
    es hier im Parlament leider noch keine passende Initia-
    tive. Da sollten wir alle schnell aktiv werden.


    (Stephan Kühn [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Die Pendlerpauschale ist das falsche Instrument!)


    Es kann nicht sein, dass derjenige, der keine Steuern be-
    zahlt, von der Pendlerpauschale nicht profitiert.

    Anstatt die sogenannte Elektromobilität zu fördern,
    sollte das Augenmerk endlich auf den Kraftstoffver-
    brauch der Fahrzeuge gelegt werden. Gerade wurde der
    neue Golf vorgestellt, sicherlich ein tolles Auto. Doch
    beim Spritverbrauch hinkt die Standardvariante mindes-
    tens zehn Jahre hinterher. Würde der Gesetzgeber je
    nach Fahrzeugklasse Verbrauchsobergrenzen für Neu-
    wagenzulassungen einführen, dann hätten Golf, Astra,
    Focus und wie sie alle heißen längst serienmäßig Dreili-
    termotoren. Dafür brauchten Sie, Herr Ramsauer, noch
    nicht einmal einen eigenen Titel im Haushalt. Dafür
    müssten Sie nur handeln. Unsere Unterstützung hätten
    Sie dafür.

    Ein herzliches Glückauf und vielen Dank.


    (Beifall bei der LINKEN)