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ID1719100400

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    Vokabeln: 24
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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/191 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 191. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 I n h a l t : Tagesordnungspunkt 1: (Fortsetzung) a) Erste Beratung des von der Bundesregie- rung eingebrachten Entwurfs eines Geset- zes über die Feststellung des Bundes- haushaltsplans für das Haushaltsjahr 2013 (Haushaltsgesetz 2013) (Drucksache 17/10200) . . . . . . . . . . . . . . . b) Unterrichtung durch die Bundesregierung: Finanzplan des Bundes 2012 bis 2016 (Drucksache 17/10201) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 23 Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Dirk Niebel, Bundesminister  BMZ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Bärbel Kofler (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dagmar G. Wöhrl (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Heike Hänsel (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Thilo Hoppe (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Christiane Ratjen-Damerau (FDP) . . . . . . Dr. Sascha Raabe (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Sibylle Pfeiffer (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . Uwe Kekeritz (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Karin Roth (Esslingen) (SPD) . . . . . . . . . . Niema Movassat (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Ute Koczy (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Klimke (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Martin Gerster (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . Volkmar Klein (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 04 Bundeskanzleramt Dr. Frank-Walter Steinmeier (SPD) . . . . . . . . Dr. Angela Merkel,  Bundeskanzlerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Gregor Gysi (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Rainer Brüderle (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Renate Künast (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Volker Kauder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Petra Merkel (Berlin) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Dr. Hermann Otto Solms (FDP) . . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . Gerda Hasselfeldt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . Siegmund Ehrmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Bernd Neumann, Staatsminister  BK . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Lukrezia Jochimsen (DIE LINKE) . . . . . Reiner Deutschmann (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Agnes Krumwiede (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22959 A 22959 B 22959 B 22961 B 22963 A 22965 B 22966 C 22967 D 22968 D 22970 B 22971 B 22972 A 22973 A 22973 D 22974 D 22975 D 22977 A 22978 A 22978 D 22980 A 22985 A 22992 C 22997 C 23002 A 23006 A 23008 B 23010 B 23011 C 23012 D 23015 B 23016 B 23017 D 23019 B 23020 C Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 191. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 Einzelplan 05 Auswärtiges Amt Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister  AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Rolf Mützenich (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Andreas Schockenhoff (CDU/CSU) . . . . . Jan van Aken (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bijan Djir-Sarai (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus Brandner (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ruprecht Polenz (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Alexander Ulrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Brand (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Bettina Kudla (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Einzelplan 14 Bundesministerium der Verteidigung Dr. Thomas de Maizière, Bundesminister  BMVg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Rainer Arnold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. h. c. Jürgen Koppelin (FDP) . . . . . . . . . . Dr. Gesine Lötzsch (DIE LINKE) . . . . . . . . . Dr. Tobias Lindner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Reinhard Brandl (CDU/CSU) . . . . . . . . . Bernhard Brinkmann (Hildesheim)  (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Elke Hoff (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Paul Schäfer (Köln) (DIE LINKE) . . . . . . . . Omid Nouripour (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ernst-Reinhard Beck (Reutlingen)  (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Katja Keul (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . 23022 A 23023 D 23025 D 23028 B 23029 B 23031 A 23031 D 23033 C 23034 D 23036 A 23037 B 23038 B 23039 A 23041 A 23043 C 23045 A 23046 C 23047 D 23049 A 23050 C 23052 A 23053 B 23054 C 23055 A 23056 B 23057 D 23059 A Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 191. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 22959 (A) (C) (D)(B) 191. Sitzung Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 Beginn: 10.00 Uhr
  • folderAnlagen
    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 191. Sitzung. Berlin, Mittwoch, den 12. September 2012 23059 (A) (C) (D)(B) Anlage zum Stenografischen Bericht Liste der entschuldigten Abgeordneten  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Bär, Dorothee CDU/CSU 12.09.2012 Dr. Bartsch, Dietmar DIE LINKE 12.09.2012 Binder, Karin DIE LINKE 12.09.2012 Dağdelen, Sevim DIE LINKE 12.09.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 12.09.2012 Dr. Dehm, Diether DIE LINKE 12.09.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 12.09.2012 Gohlke, Nicole DIE LINKE 12.09.2012 Höferlin, Manuel FDP 12.09.2012 Höhn, Bärbel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2012 Kilic, Memet BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2012 Koch, Harald DIE LINKE 12.09.2012 Kolbe (Leipzig),  Daniela SPD 12.09.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 12.09.2012 Mast, Katja SPD 12.09.2012 Mücke, Jan FDP 12.09.2012 Rupprecht (Tuchenbach), Marlene SPD 12.09.2012 Scheelen, Bernd SPD 12.09.2012 Schmidt (Eisleben), Silvia SPD 12.09.2012 Simmling, Werner FDP 12.09.2012 Wunderlich, Jörn DIE LINKE 12.09.2012  Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 191. Sitzung Inhaltsverzeichnis Epl 23 Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Epl 04 Bundeskanzlerin und Bundeskanzleramt Epl 05 Auswärtiges Amt Epl 14 Verteidigung Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Dr. Bärbel Kofler


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)


    Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und

    Kollegen! Herr Minister, der Satz in Ihrer Rede, dass
    man sich mit diesem Haushalt vorgenommen hat, die
    Entwicklungspolitik voranzubringen, war im Grunde
    vorhersehbar. Es ist wie bei jedem Haushalt: Die Rede
    zur Einbringung des Haushalts strotzt vor Eigenlob. Sie
    haben am Anfang Ihrer Rede den Eindruck erweckt, als

    hätten Sie die Entwicklungszusammenarbeit neu erfun-
    den und als sei vor Ihrer Zeit alles nicht effizient gewe-
    sen, alles nicht mit den Partnern abgestimmt gewesen,
    als hätte man Gelder in irgendwelche diffusen multilate-
    ralen Töpfe gesteckt. Sie versuchen jedes Mal, es so dar-
    zustellen. Aber jedes Mal ist es falsch und eine Diffa-
    mierung all derer, die vor Ihrer Amtszeit im Bereich
    Entwicklungspolitik gearbeitet haben.


    (Beifall bei der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)


    Transparenz ist ein Wort, das man im Zusammenhang
    mit Ihnen und Ihrem Haus eigentlich nicht allzu oft ge-
    brauchen darf. Ich finde es aber gut, dass Sie für Trans-
    parenz gesorgt haben, indem Sie der Kanzlerin die Ver-
    antwortung für die Erreichung des 0,7-Prozent-Ziels
    gegeben haben; denn die Kanzlerin hat die Verantwor-
    tung dafür, genauso wie Sie und die Bundesregierung
    insgesamt. Mich hätte interessiert, wie Sie es angesichts
    dieses Haushaltsentwurfs für 2013, der zeigt, dass Sie
    meilenweit vom 0,7-Prozent-Ziel entfernt sind, in den
    Haushaltsjahren 2014 und 2015 schaffen wollen, das
    0,7-Prozent-Ziel bis 2015 zu erreichen. 2014 und 2015
    müssen Sie das zwar nicht mehr verantworten, weil Sie
    dann nicht mehr Entwicklungsminister sein werden, aber
    interessiert hätte mich schon, wie Sie sich das vorstellen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Diese Frage muss sich die gesamte Bundesregierung
    stellen, insbesondere Sie und die Kanzlerin.


    (Beifall bei Abgeordneten der SPD)


    Hören Sie doch auf mit dem vorhersehbaren Gewäsch
    von einem Rekordhaushalt. Auch Herr Schäuble hat ges-
    tern versucht, das so darzustellen; wahrscheinlich haben
    Sie ihm das aufgeschrieben. Sie haben den Haushalts-
    ansatz für die mittelfristige Finanzplanung im Bereich
    der Entwicklungszusammenarbeit gekürzt. Da Sie die
    Absenkung dann aber nicht so stark vorgenommen ha-
    ben, wie Sie es selber geplant haben, reden Sie immer
    von tollen Aufwüchsen.

    In den vier Jahren, in denen Sie das Ministerium lei-
    ten, ist das Haushaltsvolumen um 600 Millionen Euro
    gestiegen – in vier Jahren, nicht in einem Jahr, wie das
    immer dargestellt wird. Wenn man sich anschaut, um wie
    viel das Haushaltsvolumen von 2008 zu 2009 gestiegen
    ist – es gab einen Aufwuchs von 600 Millionen Euro –,
    dann stellt man fest, dass Sie für dieselbe Summe vier
    Jahre gebraucht haben. So viel zum Thema Rekordhaus-
    halt.


    (Beifall bei der SPD)


    Thema Wirksamkeit. Auch das haben Sie nicht erfun-
    den. Kein Mensch möchte, dass Gelder zweckentfremdet
    verwendet werden, dass sie nicht zielgerichtet für Ar-
    mutsbekämpfung verwendet werden, dass sie nicht ziel-
    gerichtet im Zusammenhang mit den riesigen Herausfor-
    derungen, denen sich die Entwicklungspolitik zu stellen
    hat, eingesetzt werden. Ich hätte gerne einmal etwas über
    die großen Herausforderungen gehört, und zwar mehr
    als das, was man in Sonntagsreden hört.





    Dr. Bärbel Kofler


    (A) (C)



    (D)(B)


    Was sagen Sie denn dazu, dass 1,5 Milliarden Men-
    schen auf dieser Erde noch keinen Zugang zu elektri-
    scher Energie haben? Schließlich ist das ein wichtiger
    Aspekt, wenn es um die persönliche Entwicklung der
    Menschen, aber auch um die wirtschaftliche Entwick-
    lung der Länder geht. Wir müssen das hinbekommen,
    aber angesichts des Klimawandels auch darauf achten,
    dass diese Entwicklung möglichst CO2-arm erfolgt. Wir
    müssen im Grunde ganze Industriezweige, insbesondere
    die aufstrebenden, hinsichtlich ihrer Energieversorgung
    umstellen. Das sind Herausforderungen, denen sich die
    Entwicklungspolitik genauso wie die Umweltpolitik
    stellen muss. Dazu hätte ich gerne von Ihrer Seite etwas
    gehört.


    (Beifall bei der SPD sowie der Abg. Heike Hänsel [DIE LINKE] und Ute Koczy [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Was sagen Sie denn zu den Zahlen im Bereich Bil-
    dung, die die UNESCO herausgibt? Auch dabei geht es
    um Wirksamkeit. Man weiß, dass 13 Milliarden US-Dol-
    lar fehlen, um das Thema Grundbildung in den Griff zu
    bekommen. Es geht um die Frage, wie wir es schaffen,
    dass bis 2015 1,9 Millionen neue Lehrerstellen geschaf-
    fen werden, damit das Menschenrecht auf Grundbildung,
    dem wir uns im Rahmen der Millenniumsziele gemein-
    sam verpflichtet haben, gewährleistet werden kann.

    Diese Fragen kann man doch nicht mit der simplen
    Feststellung „Wir sind ein bisschen wirksamer“ abwür-
    gen. Dazu muss man selbstverständlich Geld in die Hand
    nehmen, auch was die Unterstützung von internationalen
    Organisationen angeht. Man muss das koordiniert, abge-
    stimmt mit den Partnern und auch verlässlich tun. Man
    darf nicht so verfahren: einmal raus aus den Kartoffeln,
    einmal rein in die Kartoffeln, sondern man muss sich
    wirklich mit den Partnern zusammenraufen und hier um
    gute Lösungen ringen.

    Global Partnership for Education sagt ganz klar, erfor-
    derlich seien bis 2014 wenigstens 8 Milliarden US-Dol-
    lar, finanziert teilweise von den Partnerländern, teilweise
    von den Geberländern. Es geht also um eine gemeinsame
    Aktion, bei der die Partnerländer auch mit in die Verant-
    wortung genommen werden, um wenigstens 25 Millio-
    nen Kindern Zugang zu einer Grundbildung zu ermögli-
    chen. Das ist noch weit von dem entfernt, was wir
    eigentlich bis 2015 erreichen wollten. Mit diesem Geld
    sollen 600 000 neue Lehrer ausgebildet werden – Stich-
    wort: Qualität in diesem Bereich – und 50 Millionen
    Schulbücher zur Verfügung gestellt werden. Dem kann
    man nicht in der Art und Weise begegnen, wie Sie es
    hier in der Debatte tun, indem Sie sagen: Dafür brauche
    ich kein Geld; da verbessern wir ein bisschen die Wirk-
    samkeit. – Das kann ich so nicht stehen lassen. Es hat
    auch etwas mit Wirksamkeit zu tun, hier effizient inter-
    nationale Strukturen zu stärken, um wirklich armuts-
    bekämpfend und entwicklungsorientiert arbeiten zu kön-
    nen.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    Vor diesem Hintergrund ist vielleicht auch die Fest-
    stellung zu verstehen, die von Entwicklungsorganisatio-
    nen wie Welthungerhilfe und Terre des Hommes im
    19. Bericht zur Wirklichkeit der Entwicklungshilfe ge-
    troffen worden ist. Sie stellen Ihnen und Ihrer Regierung
    im Bereich Wirksamkeit kein so gutes Zeugnis aus, wie
    Sie das selbst immer machen. Sie sagen nämlich ganz
    deutlich – ich zitiere –:

    Die Bundesregierung setzt neue Schwerpunkte, an-
    statt die Vereinbarung der letzten Jahre konsequent
    umzusetzen, um so die Wirksamkeit ihrer Hilfe zu
    erhöhen. Die starke Fokussierung auf kurzfristige
    Ergebnisse birgt enorme Risiken für die Entwick-
    lungsländer, die bedacht werden müssen.

    Sehr wahr! Das finde ich sehr richtig. Das ist das, wo-
    rüber wir hier streiten und nachdenken müssen, anstatt
    uns immer selbst zu beweihräuchern, wie das in Ihrer
    Rede ja wieder einmal zum Ausdruck kam.


    (Beifall bei der SPD)


    Ich würde mir wünschen, dass Sie im letzten Jahr
    Ihrer Amtsführung die wirklich entscheidenden Themen
    der Entwicklungspolitik angehen, dass Sie die interna-
    tionale Zusammenarbeit wirklich verstärken und verbes-
    sern. Sie spielen da nämlich keine so tolle Rolle. Man
    hört in allen Gesprächen, dass Deutschland sich aus die-
    sem internationalen Diskurs zurückgezogen hat und
    eben keine eigenen Pflöcke mehr einschlägt und selbst
    keine Zusammenhänge mehr aufzeigt. Wo sind Sie in der
    Debatte um das Thema Nahrungsmittelspekulation,
    wenn es um die Frage geht, wie wir da internationale Re-
    geln setzen wollen? Wo sind Sie in der Debatte um die
    Regulierung der Finanzmärkte? Nirgends. Ich hätte vom
    Entwicklungsministerium gerne einmal konkrete Aussa-
    gen dazu gehört, wie wir die notwendigen Rahmenbe-
    dingungen setzen können, damit die Menschen nicht im-
    mer mehr in Armut abgleiten und damit die Entwicklung
    weiter vorangebracht werden kann.


    (Beifall bei der SPD, der LINKEN und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Ich habe das Thema Klima schon angesprochen. Es
    ist ebenso wie Energieversorgung und Bildung eine
    große Herausforderung.

    Wo sind Sie in der Frage des Aufbaus von Staatlich-
    keit, wenn es darum geht, in den Partnerländern zu in-
    vestieren, um Steuersysteme zu etablieren, aber auch um
    den Zugang zum Beispiel zu medizinischer Versorgung
    sicherzustellen? Es geht nicht an, dass Sie den Global
    Fund hier noch einmal vor versammeltem Hause bashen,
    obwohl Sie wissen, dass das eine Organisation ist, die
    effizient arbeitet, die sehr vielen Menschen das Leben
    gerettet hat, die sich selbst evaluiert und gleichzeitig so
    transparent ist, dass sie Fehlentwicklungen bei der
    Zusammenarbeit mit Partnerländern selbst aufzeigt und
    Missstände selbst abstellt. Das würde ich bei Ihrer
    Regierung gerne einmal erleben.


    (Beifall bei der SPD sowie bei Abgeordneten des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)







    (A) (C)



    (D)(B)




Rede von Eduard Oswald
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CSU)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)

Vielen Dank, Frau Kollegin Dr. Bärbel Kofler. –

Nächste Rednerin in unserer Aussprache ist für die Frak-
tion der CDU/CSU unsere Kollegin Frau Dagmar
Wöhrl. Bitte schön, Kollegin Dagmar Wöhrl.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Dagmar G. Wöhrl


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CSU)


    Herr Präsident! Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen!

    Frau Kofler, ich habe Ihnen aufmerksam zugehört. Wäh-
    rend Ihrer Rede habe ich mir gedacht: Wo sind denn Ihre
    Lösungsvorschläge? Sie haben Probleme angesprochen;
    das ist verständlich. Sie haben, wie es sich für die Oppo-
    sition gehört, angegriffen. Das ist normal; das macht
    jede Opposition. Aber wo sind Ihre Lösungsvorschläge?
    Ich erwarte von einer Opposition auch, dass sie sagt, wie
    sie die Probleme, die sie selbst anspricht, lösen will.


    (Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Es kommen noch drei Redner!)


    Frau Dr. Kofler, wir alle haben Wünsche. Auch wir
    würden in diesen Haushalt gern noch mehr Geld einstel-
    len; das ist doch überhaupt kein Thema. Aber Sie müs-
    sen uns eines zugestehen: Wir konnten diesen Haushalt
    verstetigen. Wir konnten einen leichten Zuwachs errei-
    chen. In diesen Zeiten, in denen Haushaltskonsolidie-
    rung das Ziel ist, ist diese Entwicklung gut, wichtig und
    positiv.

    Sie müssen doch auch berücksichtigen: Wenn Sie
    mehr Geld wollen, um Wünsche und Vorstellungen zu
    realisieren, müssen Sie auch sagen, woher das Geld
    kommen soll.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP – Dr. Bärbel Kofler [SPD]: Hoteliers! – Heike Hänsel [DIE LINKE]: Millionärssteuer!)


    Es müsste an einer anderen Stelle aus dem Haushalt ge-
    nommen werden. Das heißt, an einer anderen Stelle wäre
    wieder ein Loch; dort würde dann das Geld fehlen.

    Sie haben von Effizienz gesprochen. Es ist wahr: Wir
    müssen mit dem Geld die richtigen Akzente setzen. Wir
    müssen darauf achten, dass wir dieses Geld effizient ein-
    setzen. Wir müssen die richtigen Strategien entwickeln
    und immer wieder überprüfen.

    Wir wissen, dass Entwicklungspolitik und wirtschaft-
    liche Zusammenarbeit von Nachhaltigkeit leben. Wir ha-
    ben viel erreicht. Wir sind auf einem guten Weg. Die Ko-
    alitionsvereinbarung trägt maßgeblich die Handschrift
    der Union, vor allen Dingen die des Kollegen Ruck – ich
    sehe ihn hier gerade in der ersten Reihe sitzen –, der die
    Koalitionsverhandlungen zu diesem Thema mitgeführt
    hat. Wir haben viel erreicht. Alles, was von uns in die
    Vereinbarung geschrieben worden ist, ist auf einem gu-
    ten Weg: eine bessere Ergebnisorientierung, mehr Betei-
    ligung der privaten Wirtschaft, Verbesserung und Re-
    form der Strukturen der Entwicklungszusammenarbeit.

    International werden wir hinsichtlich der Durchfüh-
    rungsorganisationen gelobt. Gestern war der Präsident

    der Weltbank zu Besuch. Er war voll des Lobes dafür,
    wie wir die Strukturen in diesem Bereich verändert
    haben. Das kommt doch nicht von ungefähr. Sie müssen
    zugeben, dass wir inzwischen besser aufgestellt sind,
    auch hinsichtlich Notsituationen, zum Beispiel Dürren
    und Katastrophen, mit denen wir nicht rechnen können,
    wenn wir den Haushalt aufstellen. In einer solchen Si-
    tuation muss man flexibel reagieren und ganz schnell
    Geld zur Verfügung haben. Nehmen Sie das Beispiel
    Syrien. Über 200 000 Menschen sind auf der Flucht in
    die Nachbarländer, über 50 000 allein nach Jordanien.
    Auch da müssen wir aktiv werden. Beim Aufstellen des
    letzten Haushalts konnten wir das noch nicht ahnen.
    Trotzdem haben wir hier Geld zur Verfügung gestellt,
    weil es notwendig war, die Gesundheitsversorgung und
    die Trinkwasserversorgung in den Flüchtlingslagern auf-
    rechtzuerhalten.

    Entwicklungspolitik heißt immer, Strategien auf den
    Prüfstand zu stellen. Das ist richtig. Entwicklungspolitik
    wird sich immer verändern, sie wird nie so bleiben, wie
    sie heute ist. Deswegen finde ich es gut, dass wir ver-
    schiedene neue Institutionen auf den Weg gebracht
    haben, zum Beispiel „Engagement Global“. Wir haben
    jetzt eine Servicestelle für Bürgerengagement. Wir wis-
    sen, dass die Politik viel erreicht hat, aber die Politik ist
    nichts ohne die Organisationen. Sie ist nichts ohne die
    Kirchen, ohne die Stiftungen und ohne die vielen NGOs,
    die auf der Welt aktiv sind und die bestimmt viel größe-
    ren Anteil an funktionierenden Projekten haben, als wir
    Politiker überhaupt haben können. Ich glaube, man muss
    diesen vielen Organisationen, deren Mitarbeiter größten-
    teils ehrenamtlich tätig sind, ein Dankeschön sagen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP sowie des Abg. Thilo Hoppe [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN])


    Wir alle kommen aus Städten und Kommunen. Wir
    wissen: Alle unsere Städte und Kommunen haben Part-
    nerschaften, und viele haben Partnerschaften mit Städten
    und Kommunen in Entwicklungsländern. Die Kommu-
    nen machen hier eine sehr gute Arbeit. Sie geben dorthin
    ihr Wissen und ihr Know-how. Sie tragen mit dazu bei,
    dass sich dort eine gewisse Stabilität entwickelt. Deswe-
    gen finde ich es richtig, dass wir Geld in die Hand neh-
    men, um die Kommunen hierbei erstmals zu unterstüt-
    zen. Es könnte ein bisschen mehr sein; das ist klar. Aber
    es ist ein erster Schritt, den wir richtigerweise gemacht
    haben.

    Partnerschaften sind wichtig. Sie, Frau Dr. Kofler,
    haben das angesprochen. Es ist vollkommen richtig: Wir
    brauchen Partnerschaften mit den Entwicklungsländern
    und mit den Schwellenländern, und keiner soll auf den
    anderen herabschauen. Für diese Partnerschaften brau-
    chen wir aber auch die Wirtschaft. Denn nur zusammen
    mit der Wirtschaft können wir in der Zukunft das Ziel
    „Handel statt Hilfe“ erreichen. Nehmen Sie als Beispiel
    Afrika. In Afrika sind inzwischen 700 deutsche Unter-
    nehmen aktiv. Sie machen keinen schlechten Umsatz; er
    liegt bei etwa 32 Milliarden Euro. Aber viel wichtiger
    ist, dass sie dort 200 000 Arbeitsplätze schaffen. Damit
    können viele Familien ernährt werden, Kinder können in





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    die Schule gehen, es gibt eine Gesundheitsversorgung
    usw.

    Es kann doch nicht schlecht sein, diese Entwicklung
    zu fördern und noch mehr Betriebe, vor allem mittelstän-
    dische, zu ermutigen, in diesen Ländern aktiv zu werden.
    Deswegen ist es richtig, dass wir an den Handwerkskam-
    mern Trainingsmaßnahmen durchführen und dass wir
    entsprechende Scouts haben. Ich spreche viel mit mittel-
    ständischen Unternehmern. Ich merke, dass wir in die-
    sem Bereich noch viel mehr machen müssen. Hier tut
    Aufklärung not. Manche von ihnen wissen nämlich
    überhaupt nicht, welche Chancen sich in den Entwick-
    lungsländern eröffnen.

    Trotz aller Erfolge, die wir zu verzeichnen haben,
    stellen wir fest, dass oft ein explosives Gemisch entsteht:
    aus Katastrophen, Dürren, Hungerkrisen, Klimawandel
    und vielem mehr. Sicherlich haben wir inzwischen
    gelernt, auf Katastrophen besser zu reagieren als in der
    Vergangenheit, und wir handeln präventiver. Trotzdem:
    Es gibt immer noch 18 Millionen Menschen in Mali, in
    Burkina Faso und im Tschad, die hungern. Es leben
    925 Millionen Menschen auf der Welt, die unterernährt
    sind. Die Hälfte von ihnen sind Kleinbauern; das kann
    man sich oft gar nicht vorstellen. Man fragt sich: Wieso
    Bauern? Bauern müssen doch etwas anpflanzen können.
    Wieso leben sie unterhalb der Armutsgrenze? Das muss
    uns zu denken geben. Das zu ändern, ist unsere Aufgabe
    und unsere Herausforderung.

    Die Welternährungsorganisation, die FAO, und viele
    Experten sagen voraus, dass wir in den nächsten Jahren
    infolge von Nahrungsmittelengpässen und Wasser-
    knappheit mit gewaltsamen Auseinandersetzungen – ich
    wiederhole: mit gewaltsamen Auseinandersetzungen –
    rechnen müssen. Auch dies ist eine große Herausforde-
    rung, die wir nur gemeinsam bewältigen können. Das
    schafft keine Regierung allein. Diese Herausforderung
    können wir nur gemeinsam als Parlament in Zusammen-
    arbeit mit internationalen Organisationen bewältigen.

    Wir wissen um die Probleme, die mit Preissteigerun-
    gen bei Nahrungsmitteln einhergehen; Sie haben sie an-
    gesprochen. Man muss sich nur vor Augen führen, dass
    der Reispreis in den letzten Tagen teilweise um 30 Pro-
    zent gestiegen ist. Auch der Weltbankpräsident hat, als
    er gestern in Berlin war, vor dem Riesenproblem stei-
    gender Nahrungsmittelpreise gewarnt.

    Liebe Kolleginnen und Kollegen, 2,9 Milliarden
    Menschen auf der Welt müssen von weniger als 2 Dollar
    pro Tag leben. Sie müssen 50 bis 80 Prozent ihres Ein-
    kommens für Nahrungsmittel ausgeben; in Deutschland
    sind es im Vergleich dazu 10 Prozent. Preissprünge bei
    Nahrungsmitteln sind für diese Menschen also lebens-
    bedrohlich. Sie stecken sie nicht so einfach weg. Um
    sich auch in Zukunft ernähren zu können, müssen sie
    beispielsweise ihre Kinder von der Schule nehmen oder
    darauf verzichten, zu einem Arzt zu gehen.

    Diese Probleme haben natürlich viele Ursachen; das
    ist klar. Wir alle wissen: Dazu gehören insbesondere
    Dürren und Ernteausfälle, wie sie derzeit auch in den
    USA oder in Osteuropa zu beobachten sind. Außerdem

    muss man bedenken, dass die Zahl der Menschen auf der
    Welt immer weiter steigt. Tag für Tag kommt es zu
    einem Zuwachs um 231 000 Menschen. Das entspricht
    einer Steigerung um 78 Millionen Menschen pro Jahr.
    Auch diese Menschen brauchen Nahrung.

    Hinzu kommt: Heute haben die Menschen ganz
    andere Konsumgewohnheiten als in der Vergangenheit.
    Wie Sie wissen, hat sich in manchen Schwellenländern
    wie Indonesien und China ein Mittelstand entwickelt;
    das hätte man sich vor einigen Jahren überhaupt nicht
    vorstellen können. Die Eltern und Großeltern der heute
    lebenden Generation hatten ganz andere Nahrungsge-
    wohnheiten. So wurden im Jahre 1990 in China jährlich
    26 Kilogramm Fleisch pro Person verbraucht; inzwi-
    schen sind es jährlich 56 Kilogramm pro Person. Das hat
    natürlich auch zur Folge, dass die für den Futteranbau
    notwendigen Agrarflächen heutzutage größer sind als
    damals.

    Die Biospritpflanzen sind bereits angesprochen wor-
    den. Es ist gut, dass diese Diskussion geführt wird. Auf
    eines möchte ich allerdings hinweisen: In Deutschland
    wurden im vergangenen Jahr nur 4 Prozent der hiesigen
    Getreideernte für die Produktion von Biosprit genutzt;
    das entspricht einem Anteil an der weltweiten Getreide-
    ernte in Höhe von 0,1 Prozent. Deutschland ist also nicht
    das Problem. Es ist gut, dass die Europäische Union vor
    kurzem einen entsprechenden Entwurf vorgelegt hat;
    denn wir müssen auf diesem Gebiet weitere Fortschritte
    erzielen. Aber auch die USA müssen ihrer Verantwor-
    tung gerecht werden; denn dort werden fast 40 Prozent
    der Maisernte für die Herstellung von Biosprit genutzt.

    Ich möchte zum Schluss ganz kurz auf ein Thema zu
    sprechen kommen, das mir und, wie ich glaube, auch der
    Opposition sehr am Herzen liegt: die Spekulationen mit
    Agrarrohstoffen. Diese Spekulationen haben sich inzwi-
    schen zu einem Preistreiber entwickelt, der überhand-
    nimmt und dessen Bedeutung nicht unterschätzt werden
    darf.


    (Beifall des Abg. Thilo Hoppe [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Warenterminbörsen sind wichtig; überhaupt kein Thema.
    Es hat sie immer gegeben. Gerade für Landwirte sind sie
    von Bedeutung, weil sie ein Mittel sind, um Preis-
    schwankungen vorzubeugen. So wissen die Landwirte,
    welche Preise sie, wenn sie ernten, auf dem Markt erzie-
    len. Inzwischen haben Spekulationen mit Agrarrohstof-
    fen allerdings exzessive Ausmaße angenommen. Man
    kann es auch so sagen: Ein wirklich sinnvolles Marktin-
    strument ist zu einer Perversion verkommen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)


    80 Prozent der Anleger haben mit physischen Roh-
    stoffen wie Getreide, Hirse und Mais überhaupt nichts
    zu tun. Die Zahl der Terminkontrakte an der Chicago
    Board of Trade hat sich in den vergangenen zehn Jahren
    allerdings verfünffacht, während die Erntemenge im
    gleichen Zeitraum gleich geblieben ist. 2011 wurden
    76 Millionen Tonnen Weizen gehandelt und damit fast





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    das 8,5-Fache der Jahresernte, die nämlich nur 9 Millio-
    nen Tonnen betrug.

    Hier müssen wir aktiv werden, vor allem auch inter-
    national bei unseren Partnern. Frau Dr. Kofler, Sie haben
    vollkommen recht: Hier müssen wir den Finger in die
    Wunde legen und schauen, dass die Märkte für Derivate
    auf Agrarprodukte transparenter und die Kontrollmecha-
    nismen verstärkt werden. Wie gesagt: Ich hoffe, dass wir
    dieses Thema weiterhin gemeinsam auf der Agenda ha-
    ben und dass wir hier weiterhin den Finger in die Wunde
    legen.


    (Beifall des Abg. Thilo Hoppe [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN])


    Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für die
    Zusammenarbeit bedanken – auch im Ausschuss. Es ist
    ganz klar: Wir führen hier Debatten, in denen man sich
    angreifen muss. Ich glaube aber, wir sind ein Ausschuss,
    der – und das zeichnet ihn aus – ein gemeinsames Ziel
    hat und der an diesem gemeinsamen Ziel arbeitet. Sicher
    hat der eine oder andere eine andere Vorstellung davon,
    wie man dieses Ziel erreichen kann; aber es ist ein pro-
    duktiver Ausschuss, der wirklich im Interesse der Ärms-
    ten handelt, und dafür möchte ich mich herzlich bedan-
    ken.

    Vielen Dank fürs Zuhören.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)