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ID1717905300

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  • tocInhaltsverzeichnis
    Plenarprotokoll 17/179 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 179. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 I n h a l t : Zusatztagesordnungspunkt 6: Abgabe einer Regierungserklärung durch den Bundesminister des Auswärtigen: Europas Weg aus der Krise: Wachstum durch Wett- bewerbsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Guido Westerwelle, Bundesminister AA . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . . . Gunther Krichbaum (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Sahra Wagenknecht (DIE LINKE) . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Frithjof Schmidt (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Thomas Silberhorn (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Michael Roth (Heringen) (SPD) . . . . . . . . . . . Oliver Luksic (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andrej Hunko (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Manuel Sarrazin (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Joachim Spatz (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Jürgen Hardt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . Kerstin Griese (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Detlef Seif (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . . Hubertus Heil (Peine) (SPD) . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 32: a) Antrag der Fraktion der SPD: Soziales Mietrecht erhalten und klimagerecht verbessern (Drucksache 17/9559) . . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Michael Groß, Sören Bartol, Uwe Beckmeyer, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Soziale Wohnraumförderung durch Bund und Länder bis 2019 fortführen (Drucksache 17/9425) . . . . . . . . . . . . . . . Ingo Egloff (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Jan-Marco Luczak (CDU/CSU) . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . Sebastian Körber (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Daniela Wagner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Gero Storjohann (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Bluhm (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Stephan Thomae (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Stefanie Vogelsang (CDU/CSU) . . . . . . . . . . Stefan Liebich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . Florian Pronold (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Jan Mücke (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Klaus-Peter Willsch (CDU/CSU) . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 31: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend – zu dem Antrag der Abgeordneten Dorothee Bär, Markus Grübel, Erwin Rüddel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der CDU/CSU sowie der Abge- ordneten Miriam Gruß, Nicole Bracht- 21327 A 21327 B 21331 B 21333 C 21335 B 21336 D 21337 D 21339 A 21341 A 21342 C 21344 A 21344 D 21345 A 21346 B 21347 C 21349 B 21350 C 21351 D 21351 D 21352 A 21353 D 21356 B 21358 B 21359 D 21361 C 21363 C 21365 C 21365 D 21367 B 21367 C 21368 A 21368 C 21369 D Inhaltsverzeichnis II Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 Bendt, Florian Bernschneider, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der FDP: Altersbilder positiv fortentwickeln – Potenziale des Alters nutzen – zu dem Antrag der Abgeordneten Petra Crone, Angelika Graf (Rosenheim), Petra Ernstberger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Potenziale des Alters und des Alterns stärken – Die Teilhabe der älteren Generation durch bürgerschaftliches Engagement und Bildung fördern – zu der Unterrichtung durch die Bundes- regierung: Sechster Bericht zur Lage der älteren Generation in der Bundesrepu- blik Deutschland – Altersbilder in der Gesellschaft und Stellungnahme der Bundesregierung (Drucksachen 17/8345, 17/2145, 17/3815, 17/9504) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Markus Grübel (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Caren Marks (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Nicole Bracht-Bendt (FDP) . . . . . . . . . . . . . . Heidrun Dittrich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Elisabeth Scharfenberg (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Ingrid Fischbach (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . Petra Crone (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sibylle Laurischk (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . Dr. Kristina Schröder, Bundesministerin BMFSFJ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sabine Bätzing-Lichtenthäler (SPD) . . . . . . . Paul Lehrieder (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 34: Beschlussempfehlung und Bericht des Aus- schusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zu dem Antrag der Abgeordneten Jörn Wunderlich, Diana Golze, Matthias W. Birkwald, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE: Für eine moderne und zukunftsweisende Familienpolitik (Drucksachen 17/6915, 17/9551) . . . . . . . . . . Ewa Klamt (CDU/CSU) . . . . . . . . . . . . . . . . Christel Humme (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . . Miriam Gruß (FDP) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Jörn Wunderlich (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . Katja Dörner (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Tagesordnungspunkt 35: a) Erste Beratung des von den Abgeordneten Oliver Krischer, Bärbel Höhn, Hans-Josef Fell, weiteren Abgeordneten und der Frak- tion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN einge- brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Vereinheitlichung der bergrechtlichen Förderabgabe (Drucksache 17/9390) . . . . . . . . . . . . . . . b) Antrag der Abgeordneten Rolf Hempelmann, Doris Barnett, Klaus Barthel, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der SPD: Anpassung des deut- schen Bergrechts (Drucksache 17/9560) . . . . . . . . . . . . . . . Oliver Krischer (BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Andreas G. Lämmel (CDU/CSU) . . . . . . . . . Rolf Hempelmann (SPD) . . . . . . . . . . . . . . . . Manfred Todtenhausen (FDP) . . . . . . . . . . . . Sabine Stüber (DIE LINKE) . . . . . . . . . . . . . Nächste Sitzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten . . . . . Anlage 2 Amtliche Mitteilungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21370 D 21371 A 21373 B 21374 B 21375 B 21376 D 21378 A 21379 C 21380 D 21381 C 21382 C 21383 C 21385 A 21385 B 21387 B 21389 A 21389 C 21390 C 21391 D 21391 D 21392 A 21393 A 21394 D 21395 D 21397 B 21398 C 21399 A 21400 B Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 21327 (A) (C) (D)(B) 179. Sitzung Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 Beginn: 9.00 Uhr
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    Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 21399 (A) (C) (D)(B) Anlagen zum Stenografischen Bericht Anlage 1 Liste der entschuldigten Abgeordneten Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Alpers, Agnes DIE LINKE 11.05.2012 Bär, Dorothee CDU/CSU 11.05.2012 Bender, Birgitt BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Birkwald, Matthias W. DIE LINKE. 11.05.2012 Dr. Böhmer, Maria CDU/CSU 11.05.2012 Brinkmann (Hildesheim), Bernhard SPD 11.05.2012 Bulling-Schröter, Eva DIE LINKE 11.05.2012 Burchardt, Ulla SPD 11.05.2012 Buschmann, Marco FDP 11.05.2012 Dr. Danckert, Peter SPD 11.05.2012 Dyckmans, Mechthild FDP 11.05.2012 Ehrmann, Siegmund SPD 11.05.2012 Ernst, Klaus DIE LINKE 11.05.2012 Freitag, Dagmar SPD 11.05.2012 Gehrcke, Wolfgang DIE LINKE 11.05.2012 Dr. Gerhardt, Wolfgang FDP 11.05.2012 Grütters, Monika CDU/CSU 11.05.2012 Dr. Gysi, Gregor DIE LINKE 11.05.2012 Dr. Happach-Kasan, Christel FDP 11.05.2012 Herlitzius, Bettina BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Höger, Inge DIE LINKE 11.05.2012 Jung (Konstanz), Andreas CDU/CSU 11.05.2012 Dr. Jüttner, Egon CDU/CSU 11.05.2012 Kamp, Heiner FDP 11.05.2012 Kekeritz, Uwe BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Koczy, Ute BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Dr. h.c. Koppelin, Jürgen FDP 11.05.2012 Kramme, Anette SPD 11.05.2012 Krellmann, Jutta DIE LINKE 11.05.2012 Kressl, Nicolette SPD 11.05.2012 Kuhn, Fritz BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Lay, Caren DIE LINKE 11.05.2012 Leutert, Michael DIE LINKE 11.05.2012 Lindemann, Lars FDP 11.05.2012 Lindner, Christian FDP 11.05.2012 Lötzer, Ulla DIE LINKE 11.05.2012 Lutze, Thomas DIE LINKE 11.05.2012 Maisch, Nicole BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Müller-Sönksen, Burkhardt FDP 11.05.2012 Nink, Manfred SPD 11.05.2012 Remmers, Ingrid DIE LINKE 11.05.2012 Rix, Sönke SPD 11.05.2012 Roth (Augsburg), Claudia BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Dr. Röttgen, Norbert CDU/CSU 11.05.2012 Dr. Ruppert, Stefan FDP 11.05.2012 Schäfer (Köln), Paul DIE LINKE 11.05.2012 Dr. Schavan, Annette CDU/CSU 11.05.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Anlagen 21400 Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 (A) (C) (D)(B) Anlage 2 Amtliche Mitteilungen Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss gemäß § 80 Absatz 3 Satz 2 der Geschäftsordnung von einer Berichterstattung zu den nachstehenden Vorlagen absieht: Ausschuss für Wirtschaft und Technologie – Unterrichtung durch die Bundesregierung Jahresgutachten 2011/12 des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung – Drucksache 17/7710 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationales Reformprogramm 2012 – Drucksachen 17/9127, 17/9226 Nr. 1.4 – Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung – Unterrichtung durch den Bundesrechnungshof Bericht nach § 99 der Bundeshaushaltsordnung über die Auswirkungen der Vergabeerleichterungen des Konjunkturpakets II auf die Beschaffung von Bauleis- tungen und freiberuflichen Leistungen bei den Bauvor- haben des Bundes – Drucksachen 17/8671, 17/9226 Nr. 1 – Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Eu- roparates im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Juni 2010 – Drucksachen 17/5987, 17/6392 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Bericht der Bundesregierung über die Tätigkeit des Europarates im Zeitraum vom 1. Juli bis 31. Dezember 2010 – Drucksachen 17/ 5987, 17/6392 Nr. 1.3 – Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung – Unterrichtung durch die Bundesregierung Nationale Forschungsstrategie Bioökonomie 2030 – Drucksachen 17/3787, 17/4292 Nr. 1.2 – – Unterrichtung durch die Bundesregierung Rahmenprogramm der Bundesregierung „Forschung für die zivile Sicherheit (2012 bis 2017)“ – Drucksache 17/8500 – Die Vorsitzenden der folgenden Ausschüsse haben mitgeteilt, dass der Ausschuss die nachstehenden Unionsdokumente zur Kenntnis genommen oder von ei- ner Beratung abgesehen hat. Rechtsausschuss Drucksache 17/8515 Nr. A.20 Ratsdokument 18516/11 Drucksache 17/8967 Nr. A.4 EP P7_TA-PROV(2012)0019 Drucksache 17/8967 Nr. A.5 EP P7_TA-PROV(2012)0021 Finanzausschuss Drucksache 17/9130 Nr. A.4 Ratsdokument 6784/12 Ausschuss für Wirtschaft und Technologie Drucksache 17/8426 Nr. A.28 Ratsdokument 17754/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.29 Ratsdokument 17818/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.31 Ratsdokument 18554/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.33 Ratsdokument 18619/11 Drucksache 17/8515 Nr. A.34 Ratsdokument 18853/11 Drucksache 17/8856 Nr. A.10 Ratsdokument 6104/12 Drucksache 17/8856 Nr. A.11 Ratsdokument 6360/12 Drucksache 17/8967 Nr. A.7 Ratsdokument 6425/12 Drucksache 17/9130 Nr. A.5 Ratsdokument 5494/12 Drucksache 17/9130 Nr. A.6 Ratsdokument 6802/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.5 Ratsdokument 6305/12 Drucksache 17/9252 Nr. A.6 Ratsdokument 7247/12 Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Drucksache 17/9252 Nr. A.7 Ratsdokument 7278/12 Schlecht, Michael DIE LINKE 11.05.2012 Schneider, Ulrich BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Dr. Schockenhoff, Andreas CDU/CSU 11.05.2012 Dr. Seifert, Ilja DIE LINKE 11.05.2012 Stauche, Carola CDU/CSU 11.05.2012 Strothmann, Lena CDU/CSU 11.05.2012 Tressel, Markus BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Trittin, Jürgen BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN 11.05.2012 Ulrich, Alexander DIE LINKE 11.05.2012 Weinberg, Harald DIE LINKE 11.05.2012 Wichtel, Peter CDU/CSU 11.05.2012 Abgeordnete(r) entschuldigt bis einschließlich Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode – 179. Sitzung. Berlin, Freitag, den 11. Mai 2012 21401 (A) (C) (D)(B) Ausschuss für Gesundheit Drucksache 17/7918 Nr. A.17 Ratsdokument 15983/11 Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung Drucksache 17/8426 Nr. A.49 Ratsdokument 17932/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.50 Ratsdokument 17933/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.51 Ratsdokument 17934/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.52 Ratsdokument 17935/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.53 Ratsdokument 17936/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.54 Ratsdokument 18090/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.55 Ratsdokument 18091/11 Drucksache 17/8426 Nr. A.56 Ratsdokument 18245/11 Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Drucksache 17/7713 Nr. A.23 Ratsdokument 15560/11 Drucksache 17/7713 Nr. A.24 Ratsdokument 15561/11 179. Sitzung Inhaltsverzeichnis ZP 6 Regierungserklärung zu Europas Weg aus der Krise TOP 32Soziales Mietrecht und Wohnraumförderung TOP 31Potenziale der älteren Generation TOP 34Familienpolitik TOP 35Bergrecht Anlagen
  • insert_commentVorherige Rede als Kontext
    Rede von Daniela Wagner


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Herr Präsident! Verehrte Kolleginnen und Kollegen!

    Die Situation auf dem deutschen Wohnungsmarkt ist
    schnell umrissen – in vielen Punkten sind wir uns relativ
    einig –: Auf der einen Seite gibt es Probleme durch zu-
    nehmenden Leerstand, auf der anderen Seite gibt es ab-
    surde Preisentwicklungen in bestimmten Ballungsräu-
    men, zum Beispiel im Rhein-Main-Gebiet, im Großraum
    München, im Großraum Stuttgart und in Teilen Berlins.
    Das sind die Probleme, auf die wir im Moment reagieren
    müssen. Es gibt zudem eine Zunahme der Zahl von
    Haushalten, die sich aufgrund ihrer Einkommensverhält-
    nisse nicht mehr mit Wohnungen über den freien Woh-
    nungsmarkt versorgen können.

    Die entscheidenden Herausforderungen bilden die
    Energiewende und der demografische Wandel. Grund-
    sätzlich ist festzuhalten: Die umfassende energetische





    Daniela Wagner


    (A) (C)



    (D)(B)


    Gebäudesanierung ist kein Selbstzweck, sondern sie ist
    angesichts der stetig steigenden Energiekosten notwen-
    dig, damit das Wohnen bezahlbar bleibt und der Klima-
    wandel aufgehalten werden kann.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Aber auch für die Eigentümerinnen und Eigentümer so-
    wie Vermieterinnen und Vermieter muss die Bereitstel-
    lung von Wohnraum finanzierbar bleiben. Deswegen
    müssen die mietrechtlichen Schrauben so gestellt wer-
    den, dass die energetische Gebäudesanierung einerseits
    befördert wird und auf der anderen Seite die Mieterinnen
    und Mieter vor Verdrängungseffekten geschützt werden.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie der Abg. Iris Gleicke [SPD] und Johanna Voß [DIE LINKE])


    Dabei darf das Mietrecht nicht isoliert betrachtet wer-
    den; denn es ist nicht seine primäre Aufgabe, die energe-
    tische Gebäudesanierung voranzutreiben, es darf ihr le-
    diglich nicht im Weg stehen.

    Die energetische Gebäudesanierung muss in erster Li-
    nie durch entsprechende Förderprogramme und gegebe-
    nenfalls durch das Ordnungsrecht sichergestellt werden.
    Bei Förderprogrammen liegt die Betonung vor allen
    Dingen auf „verlässlich“. Es darf nicht sein, dass es je-
    des Jahr neue Wasserstandsmeldungen gibt, dass das,
    was man im Januar geplant hat, schon im September
    Makulatur sein kann, weil es keine Fördermittel mehr
    gibt. Verlässlichkeit heißt, dass der Bürger genau weiß,
    dass er auch noch in einem Jahr damit rechnen kann,
    dass die Zuschüsse zur energetischen Gebäudesanierung
    fließen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Das Mietrecht ist lediglich dazu da, die unterschiedli-
    chen und auf Mieterseite auch berechtigten Interessen
    auszugleichen. Der Antrag der SPD bezieht sich haupt-
    sächlich auf den Referentenentwurf der Bundesregie-
    rung vom Oktober 2011, der wie in der Echternacher
    Springprozession seltsam vor- und zurückrückt, aber nie
    so richtig den Sprung in den Plenarsaal schafft. Viel-
    leicht schaffen Sie es ja noch vor der nächsten Bundes-
    tagswahl, wenn nicht, lassen Sie es einfach bleiben.


    (Beifall der Abg. Lisa Paus [BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN] – Florian Pronold [SPD]: Das wäre besser!)


    Sie lehnen die Aufhebung des Mietminderungsrechts
    für drei Monate bei energetischen Sanierungen ab. Das
    sehen wir ähnlich, insbesondere auch auf der Grundlage
    der rechtspolitischen Unsicherheiten; denn das Recht auf
    Mietminderung stellt auf das Vorhandensein von be-
    stimmten Eigenschaften des Wohnraums bei Vertragsab-
    schluss und auf seinen Nutzwert ab und weniger auf die
    gute Motivation des Vermieters. Wir meinen, wenn der
    Nutzwert gemindert ist – aus welchen Gründen auch im-
    mer –, dann ist das Mietminderungsrecht das Instrument
    der Wahl, natürlich auch in den ersten drei Monaten.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN sowie bei Abgeordneten der SPD)


    Sie wollen, dass den Kommunen ein Interventions-
    recht gegen Maßnahmen zur Wohnwertsteigerung einge-
    räumt wird, um prekäre Mietsituationen zu vermeiden.
    Ich nehme stark an, Sie meinen in diesem Zusammen-
    hang Luxussanierungen und Gentrifizierungsprozesse.
    Allerdings unterlassen Sie es, die Instrumentarien zu be-
    nennen. Wir halten zwei Instrumente zur Begrenzung
    von Wieder- und Neuvertragsmieten für notwendig. Wir
    wollen im BauGB bei der Ausweisung von Sanierungs-
    und Milieuschutzgebieten wieder Mietobergrenzen nach
    §§ 142 und 144 – Sanierungssatzung – und § 172 – Er-
    haltungssatzung – ermöglichen.

    Außerdem wollen wir im BGB die Landesregierun-
    gen ermächtigen, in Kommunen oder deren Teilgebieten
    Mietobergrenzen einzuführen, wenn in einem bestimm-
    ten Quartier ein Wohnraummangel vorherrschend ist. Ich
    denke, das sind geeignete Instrumente, um punktuell und
    situationsgerecht Abhilfe zu schaffen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Sie wollen ebenso wie wir die Modernisierungsum-
    lage nach § 559 BGB von 11 auf 9 Prozent absenken. Sie
    schlagen die Prüfung einer zeitlichen Begrenzung vor.
    Wir haben uns lange mit der zeitlichen Begrenzung be-
    fasst, sind aber zu dem Schluss gekommen, dass das in
    der Praxis sehr schwierig zu realisieren ist; denn Sie
    müssten die Miete theoretisch irgendwann wieder infla-
    tionsbereinigt absenken. Das könnte unter Umständen
    sehr kompliziert werden und an der Praxis scheitern. Der
    Gedanke ist natürlich nicht ganz von der Hand zu wei-
    sen.

    Für uns ist entscheidend, dass die Mieterinnen und
    Mieter durch die Modernisierungsumlage eine Entlas-
    tung bzw. Wohnwertsteigerung erhalten und dass sie
    nicht zu unnötigen Luxusmodernisierungen führt. Des-
    wegen wollen auch wir die Umlagemöglichkeit der
    Höhe nach begrenzen. Wir wollen sie darüber hinaus
    aber auch auf die energetische Sanierung und den alters-
    gerechten Umbau begrenzen. Das ist aus unserer Sicht
    vordringlich. Das muss finanziert werden. Alles andere
    kann unterbleiben, weil es sich dabei schlicht und ergrei-
    fend um Luxusmodernisierungen handelt, die sich der
    Mieter leisten können muss. Solche Modernisierungen
    muss der Vermieter nicht vom Mieter erstattet bekom-
    men.

    In Ihrem Antrag fehlt uns eine energiepolitische Wei-
    chenstellung. Sie haben zum Beispiel nicht gefordert, die
    energetische Gebäudebeschaffenheit im Rahmen der
    ortsüblichen Vergleichsmiete zu berücksichtigen, also so
    etwas wie einen ökologischen Mietspiegel. Das wäre
    aber richtig.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Sebastian Körber [FDP]: Stimmt nicht!)


    Es ist richtig, Zuschläge für einen hervorragenden Ge-
    bäudezustand vorzusehen. Bei einer schlechten energeti-
    schen Gebäudebeschaffenheit müssen auch Abschläge
    möglich sein oder gegebenenfalls beides in Kombina-





    Daniela Wagner


    (A) (C)



    (D)(B)


    tion. Das wäre im Rahmen von Mietspiegel und ortsübli-
    cher Vergleichsmiete ein richtiges Instrument, um dem
    Ziel näherzukommen. Es gibt inzwischen ein paar
    Städte, die einen ökologischen Mietspiegel haben. Das
    funktioniert.

    Die Kappungsgrenze wollen Sie von 20 auf 15 Pro-
    zent absenken. Das sehen wir auch so.

    Weiterhin wollen wir den Klimaschutz in die Interes-
    senabwägung nach § 554 BGB aufnehmen.

    Zum Thema Contracting. Wenn es mehr als zwei Ver-
    tragspartner gibt, ist das nicht ganz unkompliziert. Des-
    wegen sagen wir nur so viel: Die wirtschaftlichen Vor-
    teile, die der Vermieter aus einem Vertrag mit dem
    Contractor zieht, sollten auch dem Mieter bzw. der Mie-
    terin zugutekommen.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)


    Zu Ihren Einlassungen zu Mietnormaden: Das sehen
    wir ähnlich. Zu den Einlassungen der Bundesregierung:
    Das halten wir für falsch. Wir sind der Meinung, dass
    wir nicht den Rechtsschutz aller Mieterinnen und Mieter
    wegen einer verschwindend geringen Anzahl von Fällen
    einschränken dürfen. Wir sind der Auffassung, dass das
    geltende Recht vollkommen ausreicht.

    Lassen Sie mich zum Schluss noch ein Wort zur so-
    zialen Wohnraumförderung, zu der Sie auch einen An-
    trag gestellt haben, sagen. Eingangs ist von anderen Red-
    nern schon betont worden, dass der Anteil derjenigen,
    die sich auf dem freien Wohnungsmarkt aufgrund ihres
    Einkommens nicht mehr mit Wohnraum versorgen kön-
    nen, ständig wächst. Wir sind der Auffassung, dass es
    besorgniserregend wäre, wenn die Entflechtungsmittel
    ab 2013 auslaufen sollten und wir dann allein auf die Be-
    mühungen der Länder angewiesen wären. Bis jetzt gibt
    es nur in sieben Bundesländern Wohnraumförderungsge-
    setze. Wir wissen nicht, was aus der Wohnraumförde-
    rung wird. Wir wissen aber, dass im Moment jährlich
    etwa 100 000 Wohnungen aus der Sozialbindung fallen.
    Deswegen muss dringend dafür Sorge getragen werden,
    dass die soziale Wohnraumförderung über 2013, am bes-
    ten über 2019 hinaus verstetigt wird, damit nicht ein
    wachsender Anteil der Bevölkerung überhaupt keinen
    Wohnraum mehr findet.

    Wir halten es für ganz besonders wichtig, dass An-
    reize geschaffen werden, damit private Eigentümer in ih-
    ren Quartieren oder, wie man in Berlin so schön sagt, in
    ihren Kiezen sozialgebundenen Wohnraum durch Ver-
    kauf von Belegungsrechten an die Stadt oder an den Be-
    zirk zur Verfügung stellen. Es erscheint uns als ganz be-
    sonders wichtig, dafür zu sorgen, dass in den schönen
    Kiezen nicht nur Oberstudienräte und Bundestagsabge-
    ordnete wohnen und am Stadtrand in den Plattenbausied-
    lungen – meist in schlecht isolierten Wohnungen – dieje-
    nigen, die auf dem Wohnungsmarkt kaum mehr
    reüssieren können, die sich sogar schon bei mittleren
    Einkommen im Grunde genommen nicht mehr mit ad-
    äquatem Wohnraum versorgen können.

    Das war der Grund, warum einmal die vereinbarte
    Förderung erfunden worden ist. Die Krankenschwester

    ist zu reich für den sozialen Wohnungsbau, aber auch
    viel zu arm für den freien Wohnungsmarkt. Es ist ganz
    wichtig, dass eine soziale Mischung dadurch geschaffen
    wird, dass der Rückkauf von Belegungsbindungen at-
    traktiv wird. Dazu brauchen wir den Fortbestand der
    Entflechtungsmittel über das Jahr 2019 hinaus.

    Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


    (Beifall beim BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)




Rede von Dr. h.c. Wolfgang Thierse
  • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (SPD)
  • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (SPD)

Das Wort hat nun Gero Storjohann für die CDU/CSU-

Fraktion.


(Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)



  • insert_commentNächste Rede als Kontext
    Rede von Gero Storjohann


    • Parteizugehörigkeit zum Zeitpunkt der Rede: (CDU/CSU)
    • Letzte offizielle eingetragene Parteizugehörigkeit: (CDU)


    Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und

    Herren! Liebe Kolleginnen und Kollegen! „Soziales
    Mietrecht erhalten und klimagerecht verbessern“ – ja-
    wohl. „Soziale Wohnraumförderung durch Bund und
    Länder bis 2019 fortführen“ – jawohl. Ich glaube, hier
    im Hause besteht eine große Einigkeit.


    (Florian Pronold [SPD]: Das haben andere Redner vorher nicht so gezeigt!)


    Hier wird der Eindruck vermittelt, dass etwas anderes
    geplant ist. Mit Ihren Anträgen möchten Sie – vergeblich
    – den Eindruck erwecken, dass kein Mietrechtsände-
    rungsgesetz auf dem Weg ist. Über dieses gute Miet-
    rechtsänderungsgesetz wird hier sehr kurzfristig wieder
    debattiert werden.


    (Zurufe von der SPD und dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Wann denn?)


    – Das wird der Präsident im Ältestenrat festlegen.


    (Florian Pronold [SPD]: Dazu muss es einen Gesetzentwurf geben!)


    Unser gutes soziales Mietrecht werden wir als Koali-
    tion weiter verbessern.


    (Florian Pronold [SPD]: Nee!)


    Nach unserer Auffassung bestehen Regelungslücken.
    Diese werden wir schließen.


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU und der FDP)


    Der Wohnungs- und Immobilienmarkt in Deutschland
    ist stabil. Er war in den letzten Jahren ein stabilisierender
    Faktor der deutschen Konjunktur, und das auch in Zeiten
    der internationalen Wirtschaftskrise. Mit ihrem Antrag
    zur sozialen Wohnraumförderung schrammt die SPD-
    Fraktion an den Vorgaben des Grundgesetzes nicht nur
    zielgenau vorbei, sondern vermittelt auch noch einen fal-
    schen Eindruck.

    Die christlich-liberale Koalition


    (Caren Marks [SPD]: Oh! Schwarz-Gelb! – Florian Pronold [SPD]: Das müssen Sie jetzt vorlesen, damit Sie es fehlerfrei herausbekommen!)






    Gero Storjohann


    (A) (C)



    (D)(B)


    ist sich ihrer Verantwortung für die soziale Wohnraum-
    förderung in Deutschland sehr wohl bewusst. Bekannt-
    lich ist die Kompetenz für die soziale Wohnraumförde-
    rung durch die Föderalismusreform vom Bund auf die
    Länder übertragen worden.


    (Zuruf des Abg. Florian Pronold [SPD])


    Das, Herr Pronold, haben wir in der Großen Koalition
    sogar gemeinsam beschlossen.


    (Lachen der Abg. Caren Marks [SPD])


    Es wurde vereinbart, dass der Bund den Ländern hierfür
    jährlich bis 2013 über 500 Millionen Euro Kompensa-
    tionsleistungen zahlt.


    (Daniela Wagner [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Dagegen hat auch niemand etwas!)


    Derzeit verhandelt der Bund mit den Ländern über die
    Fortzahlung. Ab 2019 sollen die Zahlungen endgültig
    enden. Frau Wagner hat hier vorgeschlagen, diese Zah-
    lungen über 2019 hinaus fortzuführen. Ich glaube, wir
    sollten uns an das halten, was wir gemeinsam vereinbart
    haben. Die CDU/CSU steht zu den Ergebnissen der Fö-
    deralismusreform


    (Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU)


    und den sie begleitenden Übergangsregelungen. Wir
    nehmen aber auch die Unterstützung sozial schwächerer
    Haushalte bei der Wohnraumversorgung sehr ernst. We-
    sentliche Maßnahmen sind hier das Wohngeld und die
    Wohnraumförderung; die Verantwortung hierfür liegt
    seit der Föderalismusreform allein bei den Ländern.

    Es ist Ausdruck des Sozialstaatsprinzips, dass der
    Staat den Menschen Unterstützung gewährt, die sich
    nicht aus eigener Kraft angemessen mit Wohnraum ver-
    sorgen können. Wir wollen dafür sorgen, dass würdevol-
    les Wohnen auch in Zukunft möglich ist. Die Gründe,
    aus denen Menschen soziale Wohnraumförderung in An-
    spruch nehmen, sind vielfältig: Das Haushaltseinkom-
    men ist zu niedrig. Kinderreiche Haushalte benötigen
    besonders große Wohnungen. Menschen mit Behinde-
    rungen sind auf barrierefreie Wohnungen angewiesen.
    Diese besonderen Bedürfnisse werden durch den Markt
    mitunter noch nicht ausreichend bzw. nicht zu vertretba-
    ren Preisen befriedigt.

    Sozial benachteiligte Menschen profitieren beson-
    ders von unseren Anstrengungen im Bereich der sozialen
    Wohnraumförderung. Ihnen werden auf diese Weise
    preiswerte Wohnungen zur Verfügung gestellt. Traditio-
    nell hatte der soziale Wohnungsbau das Ziel, Wohnungs-
    mangel zu beheben. Der Fokus hat sich jetzt verständli-
    cherweise verschoben. Die soziale Wohnraumförderung
    ist besonders geeignet, unsere Stadtentwicklung wesent-
    lich mitzugestalten, vor allem in den benachteiligten
    Stadtvierteln.

    Die CDU/CSU-Fraktion setzt sich dafür ein, dass
    Wohnraum bezahlbar bleibt. Sie setzt sich dafür ein, dass
    die energetische Sanierung des Wohnungsbestandes,
    auch des sozialen Wohnraumbestandes, erfolgen kann.
    Die Bundesregierung hat dafür Planungssicherheit ge-
    schaffen. In den nächsten Jahren werden 1,5 Milliarden

    Euro für die CO2-Gebäudesanierung zur Verfügung ge-
    stellt. Damit das Wohnen bezahlbar bleibt, sind auch
    ausgewogene Änderungen des bestehenden Mietrechts
    notwendig. In Kürze wird von uns ein Mietrechtsände-
    rungsantrag vorgelegt. Ich gehe fest davon aus, noch im
    Mai.


    (Florian Pronold [SPD]: In diesem Jahr oder im nächsten? Welcher Mai?)


    – Der Mai ist ja immer der schönste Monat. Ich gehe da-
    von aus, in diesem Mai.


    (Florian Pronold [SPD]: Der ist schon! – Ingo Egloff [SPD]: Wir haben doch schon Mai! – Caren Marks [SPD]: Selbst den Mai hat die Regierung verschlafen!)


    – Sie haben ja sehr deutlich gemacht, Herr Egloff, dass
    Sie alle notwendigen Änderungen im Mietrecht ableh-
    nen; das entnehme ich Ihrem vorliegenden Antrag.

    Die Koalition verfolgt zwei Ziele. Wir wollen den
    Mietbestand sanieren, um unsere Klimaschutzziele zu
    erreichen. Hierdurch gelingt es uns, die immer weiter
    steigenden Nebenkosten für die Energieversorgung für
    die Mieter zu begrenzen. Das ist unverzichtbar; denn
    Wohnraum muss bezahlbar bleiben.


    (Caren Marks [SPD]: Na ja! Das hört sich ja nicht gerade überzeugend an!)


    Darüber hinaus soll durch Änderungen im Mietrecht
    Mietbetrügern das Handwerk gelegt werden. Ich habe
    das hier schon einmal ausgeführt: Mein Vermieter ist
    von einem Mietnomaden massiv betroffen, und das, ob-
    wohl er sich verhältnismäßig professionell verhält. Das
    heißt, er hat jedes Mal Titel für eine Räumung erwirkt,
    wenn nicht gezahlt wurde. Jedes Mal gab es ein Unter-
    mietverhältnis. Nachdem die Mehrfachuntervermietung
    innerhalb der Familie oder innerhalb des Bekanntenkrei-
    ses nachgewiesen wurde, hat er versucht, den Porsche
    aus der Tiefgarage zu bekommen. Auch in der Tiefga-
    rage wurde ein Untervermietungsverhältnis nachgewie-
    sen. Und das alles im schönen Hamburg, Herr Egloff!
    Ich bin gerne bereit, mit Ihnen über diesen Fall zu spre-
    chen, damit Sie wenigstens einmal erkennen, dass es hier
    ein Problem gibt, das mit der jetzigen Rechtslage nicht
    zu lösen ist – oder es liegt an der Richterschaft; ich weiß
    es nicht.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP – Ingo Egloff [SPD]: Aber das ist doch kein Massenphänomen, Herr Kollege! Und Sie treffen damit alle Mieter!)


    Die Frage ist doch: Will die SPD kriminelle Mieter
    zukünftig weiterhin schützen? Wir meinen, dies ist ein
    Thema, das wir anpacken müssen.


    (Beifall bei der CDU/CSU – Widerspruch bei der SPD – Burkhard Lischka [SPD]: Aber dieses Problem sollen bei Ihnen Millionen von Mietern ausbaden! Unglaublich! – Weiterer Zuruf von der SPD: Das sind doch Einzelfälle!)






    Gero Storjohann


    (A) (C)



    (D)(B)


    Die Fraktion der CDU/CSU wird das nicht tatenlos hin-
    nehmen. Wir bleiben dabei, dass wir hier dringenden
    Handlungsbedarf sehen.

    Die SPD-Fraktion schreibt sich auch den Umwelt-
    schutz auf die Fahnen. Aber wenn es beim Mietrecht
    konkret wird, dann ducken Sie sich natürlich weg. Wir
    verfolgen das Ziel, den Wärmebedarf im Gebäudebe-
    reich bis zum Jahr 2020 um 20 Prozent zu senken. Dafür
    brauchen wir ein Anreizsystem; denn das passiert nicht
    von alleine. Investitionshemmende Regelungen im Miet-
    recht müssen entschärft werden, damit die Vermieter
    überhaupt eine energetische Sanierung vornehmen. Wir
    streiten ja nur darüber, was letzten Endes hilft. Ich
    glaube, wir sollten generell dazu übergehen, solche
    Hemmnisse abzubauen.


    (Ingo Egloff [SPD]: Aber es muss noch sozial verträglich sein, Herr Kollege!)


    – Selbstverständlich. Es gehört ja zur Sozialverträglich-
    keit, dafür zu sorgen, dass die Nebenkosten im Hinblick
    auf den Wärmebedarf geringer werden. Wir sind auf
    dem Weg, dies auszutarieren. Aber zu sagen, dass das
    nicht passieren soll, ist, glaube ich, keine Lösung. Ich
    denke, das wollen Sie im Ergebnis auch nicht. Also: Wir
    laden Sie ein, hier auf uns zuzugehen.


    (Lachen des Abg. Florian Pronold [SPD])


    Dazu, dass die Umlage künftig maximal 9 Prozent
    statt 11 Prozent betragen soll, ist von meinen Kollegen
    schon einiges gesagt worden; das brauche ich nicht zu
    wiederholen.

    Wir als CDU/CSU möchten, dass das soziale Miet-
    recht – das ist ein eindeutiges Bekenntnis – erhalten
    bleibt. Die Inflationsrate lag in den Jahren 2007 bis 2010
    bei 1,6 Prozent. Im gleichen Zeitraum stiegen die Mieten
    im Durchschnitt um 1,2 Prozent. Wir wissen, dass die
    Situation in Ballungsräumen eine andere ist als im länd-
    lichen Bereich. Insofern, Frau Wagner, sind wir einer
    Meinung, dass es einen unterschiedlichen Markt gibt,
    mit dem wir unterschiedlich umgehen müssen.

    Die SPD-Anträge setzen nicht die richtigen Impulse,
    um das Mietrecht zu verbessern und ausgewogene Mo-
    dernisierungsmaßnahmen auf den Weg zu bringen. Die
    CDU/CSU wird weiterhin dafür sorgen, dass eine Ba-
    lance zwischen Mieterinteressen und Vermieterinteres-
    sen besteht und dass es in ganz Deutschland angemes-
    sene Wohnverhältnisse gibt. Ihre Anträge werden wir in
    den anstehenden Ausschussberatungen wohlwollend
    prüfen und dann wahrscheinlich verwerfen.


    (Beifall bei der CDU/CSU und der FDP)